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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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6 <strong>Evaluation</strong> <strong>eines</strong> Unterrichtskonzeptes 211<br />

lichen Zweig. In drei Klassen hat man sich in der <strong>Dynamik</strong> im Gegensatz <strong>zur</strong> <strong>Kinematik</strong> nur sehr<br />

wenig an das Unterrichtskonzept gehalten.<br />

Da Vortest- <strong>und</strong> Nachtestergebnisse bei den traditionell unterrichteten Schülern nicht von den gleichen<br />

Schülern vorliegen, können keine Zusammenhänge zwischen z.B. Vortestergebnissen <strong>und</strong> dem<br />

relativen Zugewinnen berechnet werden. Bei der Treatmentgruppe konnte jedoch gezeigt werden,<br />

dass die Schüler, die im Vortest schon mindestens eine Beschleunigungsaufgabe richtig lösten bzw.<br />

mindestens eine Krafttextaufgabe bzw. mindestens eine Kraftgraphenaufgabe richtig lösten, auch<br />

signifikant größere (individuelle) relative Zugewinne im Gesamttest haben (Mann-Whitney-U-Test,<br />

0,001-Niveau).<br />

Mit diesem Test wurde natürlich kein umfassendes Kraftverständnis abgeprüft, sondern nur das<br />

erste <strong>und</strong> zweite newtonsches Gesetz bei nur eindimensionaler Bewegung, wobei nur zwei verschiedene<br />

Aufgabentypen verwendet wurden. Die Interpretation von Graphen ist dabei eine Fähigkeit,<br />

die möglicherweise im konventionellen Unterricht mehr geübt wird als in diesem Unterrichtskonzept,<br />

in dem qualitatives Verständnis mehr betont wurde. Deshalb ist der interessantere Test der<br />

FCI-Test, der ein qualitatives Verständnis ohne Grapheninterpretation abprüft.<br />

6.5.3 Concept Maps aus Treatmentklassen<br />

In der Interventionsstudie <strong>zur</strong> Modellbildung (Kapitel 4) wurde in sechs Unterrichtsst<strong>und</strong>en mit<br />

graphischer Modellbildung gearbeitet <strong>und</strong> gleich anschließend ein Concept Map (Begriffsnetz) verlangt,<br />

in dem die Schüler Zusammenhänge zwischen verschiedenen Begriffen nach ihren eigenen<br />

Vorstellungen angeben sollten. Dabei zeigte sich eine deutliche Veränderung im Wissen über die<br />

physikalischen Zusammenhänge. In einigen Treatmentklassen, in denen nach dem hier entwickelten<br />

Konzept unterrichtet wurde, wurden ebenso die gleichen Modellbildungen durchgeführt – allerdings<br />

nicht in einem Block, sondern jeweils an den Stellen, an denen es in den Unterricht passte. Die Frage<br />

war nun, ob sich durch diese Verteilung über einen langen Zeitraum ein geringerer Lerneffekt<br />

einstellt oder sogar ein höherer Lerneffekt, da auch der sonstige Unterricht anders als konventioneller<br />

Unterricht war (anderer Zugang <strong>zur</strong> <strong>Kinematik</strong>, andere Schwerpunktsetzung in der <strong>Dynamik</strong>),<br />

entsprechende Zusammenhänge betont wurden <strong>und</strong> auf Verständnis Wert gelegt wurde.<br />

In drei Klassen, die die Modellbildung einsetzten, gab es die Möglichkeit, von den Schülern ein<br />

Concept Map anfertigen zu lassen, wobei wie in Kapitel 4.5.3.2 vorgegangen wurde. In zwei dieser<br />

Klassen wurde genau nach dem vorgeschlagenen Stoffverteilungsplan unterrichtet, in einer Klasse<br />

etwas mehr Zeit investiert. In einer Klasse wurde dieses Concept Map kurz nach dem <strong>Dynamik</strong>unterricht<br />

erstellt, wobei allerdings nur 10 Schüler anwesend waren. In den anderen beiden Test-<br />

Klassen (53 Schüler) wurden die Maps erst gegen Ende des Schuljahres im Juni erstellt, wobei aber<br />

Modellbildung jeweils noch einmal außerhalb der <strong>Dynamik</strong> eingesetzt wurde. Diese Schüler sind<br />

folglich im Vergleich zu allen Schülern der Interventionsstudie dadurch im Nachteil, dass das abgefragte<br />

Themengebiet <strong>Dynamik</strong> bei ihnen schon länger <strong>zur</strong>ückliegt <strong>und</strong> somit sicher manches wieder<br />

vergessen wurde.<br />

Wie im Kapitel 4.5.3.3 beschrieben, wurde aus den individuellen Maps ein Map mit den am häufigsten<br />

genannten Verbindungen erstellt. Dieses Modalmap der drei Treatmentklassen (siehe Abb.

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