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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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190 6 <strong>Evaluation</strong> des Unterrichtskonzeptes<br />

nalysen durchgeführt wurden (Schecker, Gerdes, 1999; Gerdes et al., 1999). Wenn die einzelnen<br />

Items einer Subskala als eine Menge paralleler Messungen aufgefasst werden können, die alle die<br />

gleiche Dimension des zu messenden theoretischen Konstrukts erfassen, dann kann die Reliabilität<br />

(als ein Maß für die Messgenauigkeit der Skala des Messinstrumentes) mit Hilfe <strong>eines</strong> Maßes der<br />

internen Konsistenz geschätzt werden (gemessen durch Cronbachs α). Die Höhe des Reliabilitätskoeffizienten<br />

ist als statistisches Maß in Form des Korrelationskoeffizienten natürlich wiederum<br />

von verschiedenen Bedingungen abhängig, die <strong>zur</strong> falschen Einschätzung der Reliabilität führen<br />

können. Es wurden die Reliabilitäten von 49 Schülern aus vier Leistungskursen im Nachtest (Schecker,<br />

Gerdes, 1999, S. 82) <strong>und</strong> 30 Schülern aus drei Leistungskursen in Vor- <strong>und</strong> Nachtest (Gerdes,<br />

Schecker, 1999, S. 287) veröffentlicht. Es wird dabei jeweils deutlich, dass die Subskalen „Superpositionsprinzip“<br />

<strong>und</strong> „Arten von Kräften“ eine geringe interne Konsistenzen aufweisen, aber die<br />

Subskala „3. newtonsches Gesetz“ <strong>und</strong> der Gesamtwert eine hohe Konsistenz aufweisen. Während<br />

in der zweiten Literaturstelle behauptet wird, dass die verbleibenden drei Subskalen des Tests (=<br />

Aspekte des Kraftkonzeptes) inhaltlich zusammenhängende Gruppen bilden, wird in der ersten Literaturstelle<br />

(bei ähnlichen Ergebnissen) von geringen Zusammenhangen zwischen den Items gesprochen,<br />

so dass Aussagen über Aspekte des Kraftbegriffes problematisch sind (ebenso bei SCHECKER,<br />

KLIEME ET AL. (1999, S. 22)), da die Reliabilität der Subskalen nicht über dem in der Psychometrie<br />

geforderten Grenzwert 0,7 liegen. Der Vergleich der Ergebnisse aus Vor- <strong>und</strong> Nachtest zeigt außerdem<br />

durch eine Zunahme des Reliabilitätskoeffizienten, dass der Grad der Strukturierung des<br />

Kraftkonzeptes steigt. Eine Analyse der Subskalen erlaubt also gewisse Aussagen, doch ist z.T.<br />

Vorsicht aufgr<strong>und</strong> mangelnder Reliabilitäten geboten. SCHECKER <strong>und</strong> GERDES (1999, S. 84) haben<br />

außerdem nach der Testdurchführung noch eine weitere Subskala „Kraftverständnis“ aus sieben<br />

wichtigen Items konstruiert, bei der es um den Zusammenhang zwischen Kräften <strong>und</strong> Bewegung<br />

(ohne 3. newtonsches Gesetz) geht <strong>und</strong> die bei ihnen mit α = 0,53 eine höhere Reliabilität als die<br />

Subskala „2. newtonsches Gesetz“ (α = 0,44) erreicht.<br />

Der Kontext einer Aufgabe beeinflusst, welche Schülervorstellung aktiviert wird. Deshalb ist interessant,<br />

wie stark diese Kontextabhängigkeit die Ergebnisse des FCI-Tests beeinflusst. SCHECKER<br />

<strong>und</strong> GERDES (Schecker, Gerdes, 1999, S. 83; Gerdes et al., 1999, S. 287) gaben Schülern Tests, die<br />

originale Formulierungen <strong>und</strong> alternative, aber physikalisch äquivalente Formulierungen mit anderem<br />

Kontext enthielten, wobei sich zeigte, dass die Schüler sensibel auf unterschiedliche Formulierungen<br />

reagierten. Die größten Unterschiede gab es dabei bei Aufgaben, die eine Abbildung enthielten<br />

(z.B. Item 22: Fliegender Fußball statt fliegender Golfball, Item 17 (zweite Version: 12): Waagrechter<br />

Wurf durch rutschenden Jungen statt Kanonenkugel). Da die Schüler auch auf Details bildlicher<br />

Präsentationen achten, wurde bei der Neuerstellung der Bilder im Rahmen dieser Arbeit darauf<br />

geachtet, dass sie sich außer in der Druckqualität nicht unterscheiden. MCCULLOUGH ET AL. (2001)<br />

meinen, dass im FCI-Test an Jungen <strong>und</strong> an der Schule orientierte Kontexte verwendet werden,<br />

wohingegen sie physikalisch äquivalente Aufgaben mit an Mädchen <strong>und</strong> dem täglichen Leben orientierten<br />

Kontexten erstellt haben (z.B. Item 17 (12): ein Baby schlägt einen Ball von dem Tisch<br />

des Hochstuhls anstelle <strong>eines</strong> waagrechten Kanonenschusses). Bei zwei Items gab es große, signifikante<br />

Unterschiede bei den Studentinnen (Item 23 (14): ein Vogel verliert im Flug einen Fisch an-

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