27.02.2013 Aufrufe

Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6 <strong>Evaluation</strong> <strong>eines</strong> Unterrichtskonzeptes 189<br />

CD im Anhang). Die ursprüngliche erste Version des FCI-Testes wurde jedoch in den USA aufgr<strong>und</strong><br />

der gemachten Erfahrungen überarbeitet, klarer formuliert <strong>und</strong> auf 30 Items erweitert (Halloun<br />

et al., 1997) (siehe CD im Anhang). KAUTZ hat von dieser deutlich verbesserten zweiten Version<br />

eine deutsche Version hergestellt (Girwidz, Kurz, Kautz, 2003, S. 1) (siehe CD im Anhang),<br />

die unter http://modeling.asu.edu/ R&E/Research.html wie auch die englischsprachige überarbeitete<br />

Version downloadbar ist.<br />

HALLOUN <strong>und</strong> HESTENES haben bereits bei einem Vorläufer des FCI-Tests die Validität <strong>und</strong> Reliabilität<br />

getestet (Konsens über richtige Antworten, Antwortalternativen werden richtig verstanden,<br />

Vergleich mit Begründungen in Nachinterviews, Vergleich mit freien Antworten, keine Wiederholungseffekte)<br />

(Halloun, Hestenes, 1985b, S. 1044; Schecker, Gerdes, 1999, S. 77). Aufgr<strong>und</strong> der<br />

Ähnlichkeit dieses Vorläufers mit dem FCI-Test hielten die Autoren eine weitere Validierung nicht<br />

für nötig <strong>und</strong> führten lediglich einige Interviews durch (Hestenes et al., 1992, S. 148 f.).<br />

Bereits von HESTENES ET AL. (1992, S. 142) wurden die einzelnen Items aufgr<strong>und</strong> physikalischer<br />

Überlegungen aus Sicht des Physiklehrers sechs Inhaltsbereichen (= Subskalen des FCI-Tests) zugeordnet<br />

(<strong>Kinematik</strong>, 1. newtonsches Gesetz, 2. Gesetz, 3. Gesetz, Superpositionsprinzip, Arten von<br />

Kräften). Die Alltagsvorstellungen der Alternativantworten wurden von HESTENES ET AL. unabhängig<br />

davon ebenso sechs Kategorien zugeteilt (1992, S. 144). Eine ausführliche Überprüfung dieser<br />

beiden Zuordnungen wurde jedoch nicht durchgeführt (Schecker, Gerdes, 1999, S. 77). Die Psychologen<br />

HUFFMAN <strong>und</strong> HELLER (1995) stellten bei einer Faktorenanalyse fest, dass die Lernenden kein<br />

konsistentes Antwortverhalten (bei dichotomisierter Auswertung) zeigten. Sie behaupteten, „dass<br />

die Fragen des FCI nur lose miteinander zusammenhängen <strong>und</strong> nicht notwendigerweise ein einziges<br />

Kraftkonzept oder die sechs Dimensionen <strong>eines</strong> Kraftkonzeptes messen, wie dies ursprünglich<br />

von den Autoren des FCI vorgeschlagen wurde“ (Huffman et al., 1995, S. 140, eigene Übersetzung).<br />

Demnach misst der FCI Teile des Wissens <strong>und</strong> die Vertrautheit der Lernenden mit dem Kontext,<br />

aber weniger das Verständnis <strong>eines</strong> Kraftkonzeptes (Huffmann et al., 1995, S. 141 f.). HESTE-<br />

NES <strong>und</strong> HALLOUN verteidigten daraufhin den Einsatz <strong>zur</strong> Bewertung bestimmter Instruktionsverfahren,<br />

wozu der Gesamtwert zu verwenden sei (1995, S. 505); das Antwortverhalten sei nur bei<br />

nicht-newtonschen Probanden inkonsistent, die keine konsistente Alltagstheorie besäßen. HELLER<br />

<strong>und</strong> HUFFMAN (1995) blieben jedoch dabei, dass ein hoher FCI-Wert nicht auf ein konsistentes<br />

Gr<strong>und</strong>verständnis schließen lässt. HAKE (1998) legte dann eine Metaanalyse von 6542 Testpersonen<br />

aus amerikanischen Highschools, Colleges <strong>und</strong> Universitäten vor <strong>und</strong> unterschied zwischen einerseits<br />

traditionellen Kursen mit herkömmlichen Vorlesungen, algorithmisch zu lösenden Prüfungen<br />

<strong>und</strong> kochbuchartige zu bearbeitenden Praktika <strong>und</strong> anderseits „Interactive Engagement“ (IE)-<br />

Kursen mit praktischen Tätigkeiten <strong>und</strong> Diskussionen unter den Lernenden <strong>und</strong> mit dem Lehrenden.<br />

Dabei war der relative Zuwachs bei den 48 IE-Kursen (g = 0,48 ± 0,14) deutlich höher als bei den<br />

14 traditionellen Kursen (g = 0,23 ± 0,04) (HAKE, 1998, S. 65 f. + S. 71). „Mit der Metastudie von<br />

Hake wird der Wandel des FCI vom diagnostischen Test zu einer Art Rating-Koeffizient für Kurse<br />

evident“ (Schecker, Gerdes, 1999, S. 78).<br />

SCHECKER <strong>und</strong> GERDES gingen der Frage nach, ob über den Gesamtwert hinaus Aussagen über das<br />

Verständnis bestimmter Teilbereiche der Mechanik getroffen werden können, wozu Reliabilitätsa-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!