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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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180 6 <strong>Evaluation</strong> des Unterrichtskonzeptes<br />

fekt von dynamisch ikonischen Repräsentationen auf das Verständnis von Liniendiagrammen wurde<br />

auch in der DFG-Studie „Erwerb qualitativer physikalischer Konzepte durch dynamischikonische<br />

Repräsentationen von Strukturzusammenhängen“ gef<strong>und</strong>en (Galmbacher et al., 2005a+b)<br />

(siehe Kapitel 3.2.3).<br />

Anzahl Lehrer A, 1. Jahr Lehrer A, 2. Jahr<br />

Aufgabengruppeberücksichtigter<br />

Items<br />

Mittelwert<br />

vorher<br />

Mittelwert<br />

nachher<br />

relativer<br />

Zugewinn<br />

g<br />

Mittelwert<br />

vorher<br />

Mittelwert<br />

nachher<br />

relativer<br />

Zugewinn<br />

g<br />

v(t)-Aufgaben<br />

4 90 % 93 % 25 % 89 % 100 % 100 %<br />

nach THORNTON<br />

v(t)-Aufgaben<br />

nach BLASCHKE<br />

a(t)-Aufgaben<br />

nach WILHELM<br />

a(t)-Aufgaben<br />

nach BLASCHKE<br />

7 69 % 84 % * 49 % 69 % 96 % * 87 %<br />

6 4 % 28 % * 25 % * 17 % 73 % * 67 % *<br />

8 4 % 28 % * 24 % * 17 % 72 % * 66 % *<br />

Krafttextaufga-<br />

7 10 % 13 % * 3 % * 27 % 64 % * 50 % *<br />

ben (Schlitten)<br />

F(t)-Aufgaben 7 4 % * 8 % * 4 % 31 % * 43 % * 17 %<br />

Tab. 6.10: Ergebnisse bei den Aufgabengruppen bei zwei unterschiedlichen Klassen <strong>eines</strong> Lehrers der Versuchsgruppe.<br />

Signifikante Unterschiede bei entsprechenden Werten wurden mit einem * gekennzeichnet (t-Test bzw.<br />

Mann-Whitney-U-Test, 5 %-Niveau). Um bei den relativen Zugewinnen Signifikanzen berechnen zu können,<br />

wurde nicht wie bei HAKE der relative Zugewinn aus den Klassenmittelwerten bei Vor- <strong>und</strong> Nachtest berechnet<br />

(g-Wert), sondern die relativen Zugewinne der einzelnen Schüler <strong>und</strong> deren Mittelwert; angegeben wurde hier<br />

dennoch der g-Wert von HAKE (bis auf die v(t)-Aufgaben nur minimale Unterschiede bei den Zahlenwerten).<br />

Insgesamt ist klar, dass bei einem solchen Feldversuch, der sich über ein halbes Schuljahr erstreckt<br />

sehr viele Einflüsse vorhanden sind <strong>und</strong> die Qualität <strong>und</strong> Effektivität von viel mehr Faktoren bestimmt<br />

wird, als nur von den Möglichkeiten dynamisch ikonischer Repräsentationen. Ein gutes Beispiel<br />

wie beschränkt der Einfluss des Lehrers <strong>und</strong> des Unterrichts ist, lieferte ein engagierter Lehrer,<br />

der in zwei aufeinander folgenden Jahren zwei Klassen des selben Gymnasiums genauso nach dem<br />

vorgestellt Unterrichtskonzept unterrichtet hatte. Die erste Klasse liegt sowohl beim absoluten<br />

Nachtestergebnis, als auch beim relativen Zugewinn deutlich unter dem Mittelwert aller getesteten<br />

Versuchsklassen (siehe Tab. 6.10). Außer bei den Geschwindigkeitsaufgaben ist sie bei allen Teilbereichen<br />

die schlechteste Klasse der Treatmentgruppe. Die zweite Klasse liegt sowohl beim absoluten<br />

Nachtestergebnis, als auch beim relativen Zugewinn deutlich über dem Mittelwert aller Versuchsklassen.<br />

Sie ist in fast allen Teilbereichen deutlich die beste Klasse der Treatmentgruppe. Es<br />

ist zwar möglich, dass der Lehrer im zweiten Jahr, in dem er mit dem Konzept vertraut war, besser<br />

unterrichtete, während er im ersten Jahr noch Umstellungsschwierigkeiten auftraten. Die wesentliche<br />

Erklärung ist aber bei den Schülern zu finden. Die zweite Klasse gehörte zum anspruchsvollen<br />

europäischen Gymnasium (Schulzweig, Modellversuch in Bayern), in dem nur sehr gute Schüler bis<br />

<strong>zur</strong> elften Klasse kommen. Die erste Klasse gehörte zum neusprachlichen Zweig des gleichen<br />

Gymnasiums, in dem solche Leistungsträger entsprechend fehlen. Dies ist auch daran zu sehen, dass<br />

- außer bei den Geschwindigkeitsaufgaben - die Vortestergebnisse bei der ersten Klasse unter dem<br />

Durchschnitt <strong>und</strong> bei der zweiten über dem Durchschnitt liegen. Das führt zu der bekannten These,

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