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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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6 <strong>Evaluation</strong> <strong>eines</strong> Unterrichtskonzeptes 177<br />

84 %, beste Klasse: 100 %). Bei den kleinen noch möglichen absoluten Zugewinnen ergeben sich<br />

nicht so aussagekräftige relative Zugewinne, die meist im mittleren Bereich liegen (Deckeneffekt).<br />

Die 188 Schüler aus zehn herkömmlich unterrichteten Klassen (Kontrollgruppe 1) kommen nach<br />

dem <strong>Kinematik</strong>-/ <strong>Dynamik</strong>unterricht bei jedem Item auf fast die gleichen, nur minimal größere<br />

Werte (siehe Tab. 6.7, linker Teil). Bei den vier Aufgaben aus dem Test von WILHELM erreichen die<br />

Schüler der Treatmentgruppe einen relativen Zugewinn von 51 %. Nimmt man an, dass die Schüler<br />

der Kontrollgruppe 1 von 1994 die gleichen Vortestergebnisse wie in der Untersuchung von<br />

2001/03 hatten (N = 373), ergäbe dies einen leicht größeren relativer Zugewinn von 66 %. Die<br />

Schüler der Treatmentgruppe haben aber wohl etwas konsistenter als die Kontrollgruppe 1 geantwortet,<br />

denn es ergibt sich ein deutlich größeres Cronbachs Alpha.<br />

BLASCHKE hat dem Test noch fünf weitere Aufgaben <strong>zur</strong> Interpretation von Geschwindigkeitsgraphen<br />

hinzugefügt, die andere Fähigkeiten abtesten. So wurde nicht der Ausdruck „konstante Geschwindigkeit“<br />

verwendet, sondern eine „gleichmäßig zunehmende Entfernung“, oder es wird bereits<br />

ein Verständnis der Beschleunigung abgefragt. Diese schwereren Aufgaben lösen ca. zwei<br />

Drittel der Schüler richtig. Ein Vergleich mit den Ergebnissen von BLASCHKE ist allerdings problematisch,<br />

da dessen Aufgaben anders (ungeschickter) formuliert waren (siehe Kapitel 6.4.2.2).<br />

Als Messgrößen für den Lernerfolg kann der Anteil der vier (bzw. sieben) richtig gelösten Items<br />

genommen werden, obwohl die Reliabilitäten nicht sehr groß sind. Ein t-Test ergibt, dass die Hypothese,<br />

dass sich die Nachtestwerte zwischen der Kontrollgruppe 1 (1994) <strong>und</strong> der Treatmentgruppe<br />

unterscheiden, nicht abgelehnt werden kann. Man kann also sagen, dass das Unterrichtskonzept<br />

keinen Einfluss auf die Lösung dieser Aufgaben zu eindimensionalen Bewegungen mit Geschwindigkeitsgrapheninterpretation<br />

hat. Die Effektstärke ist hier bei der Treatmentgruppe (NTreat = 211),<br />

gegenüber der Kontrollgruppe (NKontroll = 188) entsprechend nur -0,11 (kein signifikanter Unterschied<br />

bei den Mittelwerten).<br />

Ein Vergleich mit der Kontrollgruppe 2 (Blaschke, Testjahr 1997), von der keine Streuungen be-<br />

kannt sind, ergibt mit<br />

d<br />

µ − µ<br />

Treatment Kontroll<br />

= bei den vier v(t)-Aufgaben nach THORNTON (NKontroll =<br />

σ Treatment<br />

363, µKontroll = 0,85) eine mittlere Effektstärke von d = +0,60 <strong>und</strong> bei den sieben v(t)-Aufgaben nach<br />

BLASCHKE (µKontroll = 0,76, µTreat = 0,85, σKontroll = 0,17) eine mittlere Effektstärke von d = +0,52.<br />

Wie bereits erläutert könnte es aber sein, dass dieser Effekt, der nicht als bescheiden betrachtet<br />

wird, weniger auf den Unterricht, sondern vielmehr auf die unterschiedliche Testformulierung <strong>zur</strong>ückgeführt<br />

werden kann.<br />

Aufgaben mit Beschleunigungsgraphen:<br />

Bei den sechs Aufgaben mit Beschleunigungsgrapheninterpretation haben sich die Schüler der<br />

Treatmentgruppe ebenso bei jedem Item vom Vortest bis zum Nachtest verbessert (28 % bis 72 %<br />

richtige Antworten, im Mittel 47 %) <strong>und</strong> erreichen mittlere relative Zugewinne (24 % bis 63 %, im<br />

Mittel 41 %) (siehe Tab. 6.8, rechter Teil). Die 188 Schüler aus zehn herkömmlich unterrichteten<br />

Klassen (Kontrollgruppe 1) kommen bei ähnlicher Ausgangslage nach dem <strong>Kinematik</strong>-<br />

/<strong>Dynamik</strong>unterricht bei jedem Item auf fast die gleichen Werte (siehe Tab. 6.8, linker Teil). Unter

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