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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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170 6 <strong>Evaluation</strong> des Unterrichtskonzeptes<br />

Beim ersten Aufgabenblock <strong>zur</strong> Geschwindigkeit bewegt sich ein Spielzeugauto eindimensional<br />

entlang einer horizontalen Linie, der x-Achse <strong>eines</strong> Koordinatensystems. Die Schüler müssen zu<br />

den beschriebenen Bewegungen den passenden Zeit-Geschwindigkeits-Graphen aus den vorgegebenen<br />

Graphen heraussuchen. Wie Tab. 6.3 zeigt, beantworteten fast alle Schüler nach dem konventionellen<br />

<strong>Kinematik</strong>-/<strong>Dynamik</strong>unterricht die Aufgaben richtig. Man kann also sagen, dass die Schüler<br />

mit diesen kinematischen Fragen <strong>und</strong> mit der Grapheninterpretation hier keine Probleme hatten.<br />

Inwieweit die Schüler den Begriff „Geschwindigkeit“ bei der Beschreibung einfacher Bewegungen<br />

realer Objekte korrekt anwenden können, wie es z.B. von TROWBRIDGE <strong>und</strong> MCDERMOTT (1980)<br />

untersucht wurde, kann aber nicht gesagt werden. Leider ergab sich auch nur eine kleine Reliabilität<br />

von α = 0,28.<br />

Wichtig ist, dass diese guten Ergebnisse aber auch schon vor Beginn des Unterrichts der elften<br />

Klasse möglich sind, wie Tab. 6.3 zeigt. Diese Testergebnisse stellen den Sinn so mancher Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />

in der <strong>Kinematik</strong> der bisherigen elften Klasse in Frage, in der intensiv die Grapheninterpretation<br />

von Geschwindigkeitsgraphen bei eindimensionalen Bewegungen geübt wird. Da die<br />

Schüler offensichtlich diese Fähigkeiten bereits in die Oberstufe mitbringen, ist es sinnvoller, stattdessen<br />

die Geschwindigkeit bei zweidimensionalen Bewegungen ausführlicher zu behandeln.<br />

Items mit<br />

nach rechts, nach links, v gleichmä- ändert gesamt<br />

Geschwindigkeitsgraphen v konstant v konstant ßig größer Richtung<br />

Uni. Oregon, noncal.+cal., 1987, N=172 57 % 38 % 93 % 62 % 63 %<br />

Uni. Oregon, noncalcul., 1988, N = 170 58 % 33 % - 60 % -<br />

Uni. Tuft, noncal., 1988, N = 72 75 % 50 % 96 % 74 % 74 %<br />

Uni. Tuft, calcul., 1988, N = 177 81 % 55 % 97 % 79 % 78 %<br />

Uni., USA insgesamt, THORNTON,<br />

67 % 43 % 95 % 68 % 68 %<br />

1987 + 1988, N = 591<br />

Gymnasium, TREFFER, 1988, N = 426 65 % 30 % 95 % 74 % 66 %<br />

Universität Würzburg, TREFFER, 1988 83 % 67 % 96 % 83 % 82 %<br />

Gymnasium, WILHELM, Vorlauf,<br />

91 % 91 % 99 % 85 % 92 %<br />

1993, 4 Klassen, N = 89<br />

Gymnasium, WILHELM, Haupttest,<br />

1994, 10 Klassen, N = 188<br />

techn. FOS (2-jährig), WILHELM, Haupttest,<br />

1994, 7 Klassen, 3 Schulen, N = 110<br />

Gymnasium, BLASCHKE, 1997,<br />

N = 363, 18 Klassen<br />

98 % 98 % 97 % 92 % 96 %<br />

98 % 93 % 96 % 94 % 95 %<br />

92 % 80 % 96 % 74 % 85 %<br />

Tab. 6.4: Vergleich der Anteile der richtigen Lösungen der Geschwindigkeitsitems (Bewegungen beschrieben,<br />

passende Geschwindigkeitsgraphen auszuwählen) nach herkömmlichem Unterricht.<br />

Quellen: THORNTON, SOKOLOFF (1990); THORNTON (1992) (Ergebnisse aus graphischen Darstellungen abgelesen);<br />

TREFFER (1990), <strong>und</strong> private Aufzeichnungen von TREFFER; BLASCHKE (1999) (Die Angaben wurden aus<br />

den Angaben für die einzelnen Klassen berechnet. Gemittelt wurde dabei über die Schüler, nicht wie bei<br />

BLASCHKE über die Klassenergebnisse.) <strong>und</strong> eigene Erhebung<br />

Interessant ist noch der Vergleich der Ergebnisse dieser Untersuchung mit den Ergebnissen von<br />

THORNTON, TREFFER <strong>und</strong> BLASCHKE, wie es Tab. 6.4 zeigt. Alle hier aufgeführte Ergebnisse beziehen<br />

sich auf Tests, die nach einem herkömmlichen Unterricht gestellt wurden. Dabei handelt es sich<br />

um die gleichen Aufgaben, sich physikalisch entsprechenden Aufgabenformulierungen <strong>und</strong> gleiche

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