Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...
Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...
Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
6 <strong>Evaluation</strong> <strong>eines</strong> Unterrichtskonzeptes 167<br />
Formulierung der Items wurde darauf geachtet, dass sie klar <strong>und</strong> verständlich formuliert sind, um<br />
sprachliche Schwierigkeiten zu vermeiden. Außerdem sollte jedes Item so kurz wie möglich sein<br />
<strong>und</strong> innerhalb <strong>eines</strong> Aufgabenblockes sollten die einzelnen Items weitgehend die gleiche grammatikalische<br />
Struktur haben. Auch die Antwortmöglichkeiten sollten in Bezug auf Form <strong>und</strong> grammatikalische<br />
Struktur vergleichbar sein (Fischler, 1970, S. 20).<br />
Das Layout sollte möglichst übersichtlich <strong>und</strong> ansprechend sein. Vor allem sollte dadurch ein Aufgabenblock,<br />
der doch viel Text enthält, deutlich gegliedert werden. Deshalb wurde der Aufgabenstamm,<br />
der aus Situationsbeschreibung, Aufgabenstellung <strong>und</strong> Bearbeitungshinweisen besteht <strong>und</strong><br />
sich am Anfang jedes Aufgabenblockes befindet, in einer anderen Schrift als die einzelnen Items<br />
geschrieben. Der lange Text des Aufgabenstammes wurde dadurch gegliedert, dass die Begriffe<br />
„Situation“, „Aufgabe“ <strong>und</strong> „Hinweis“ einzelnen Aussagen vorangestellt wurden. Skizzen <strong>zur</strong> Veranschaulichung<br />
der Situation <strong>und</strong> die Antwortmöglichkeiten wurden stets in einen Kasten gesetzt,<br />
der damit auch den Aufgabenblock weiter strukturiert. Vor jedes Item wurde schließlich noch eine<br />
Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger gesetzt, um den Schülern zu zeigen, dass sich an dieser Stelle<br />
nun die eigentliche Aufgabe befindet, bei der sie gefordert sind. Der auf diese Weise erhaltene Fragebogen<br />
wurde zwei Schülerinnen aus zwei verschiedenen elften Klassen Gymnasium vorgelegt,<br />
die zu lautem Denken aufgefordert wurden, was zu einer weiteren Überarbeitung führte. Eine weitere<br />
Überprüfung der Verständlichkeit geschah, indem erfahrene Lehrer den Test überprüften <strong>und</strong> die<br />
Schüler einer Klasse bei einer Auswahl von Aufgaben jede Antwort schriftlich begründen sollten.<br />
Insgesamt kann man nun annehmen, dass die Schüler mit der sprachlichen Formulierung kaum noch<br />
Probleme haben <strong>und</strong> weitgehend gewährleistet ist, dass sie die Aufgabenstellungen verstehen (Teile<br />
des End-Fragebogens <strong>zur</strong> <strong>Dynamik</strong> findet man in HEUER, WILHELM (1997)).<br />
Als wichtiger Punkt erwies sich die Darstellung des Koordinatensystems. Im englischsprachigen Originaltestbogen<br />
waren in der Skizze ein Nullpunkt <strong>und</strong> eine „+ Abstands-Achse“ eingezeichnet. In den<br />
einzelnen Items wurde außerdem eine Bewegung nach rechts bzw. links mit dem in Klammern stehenden<br />
Zusatz „weg vom Ursprung“ bzw. „zum Ursprung“ verdeutlicht. Mit dieser Darstellung <strong>und</strong> Formulierung<br />
taten sich jedoch die interviewten Schülerinnen schwer. Außerdem sagten sie, dass sie die<br />
als Ursprung eingezeichnete Null mit einem Startpunkt assoziieren. Als ihnen als Alternative vorgeschlagen<br />
wurde, die horizontale Linie als „x-Achse <strong>eines</strong> Koordinatensystems“ zu bezeichnen, einen<br />
Pfeil in positive <strong>und</strong> negative Richtung in die Skizze einzuzeichnen <strong>und</strong> statt „weg vom Ursprung“<br />
nun „in positive Richtung“ <strong>und</strong> statt „zum Ursprung“ nun „in negative Richtung“ zu schreiben, fanden<br />
sie dies wesentlich verständlicher. Deshalb wurde in allen Aufgaben diese Möglichkeit gewählt.<br />
Dabei wurde nach beiden Richtungen ein Pfeil gezeichnet, an dem sich deutlich sichtbar das Vorzeichen<br />
befand. Die Null beim Ursprung wurde dagegen weggelassen. Außerdem sollte die Achse sehr<br />
lang <strong>und</strong> das Auto nicht zu groß sein. Auch bei der Gestaltung der Graphen wurde darauf geachtet,<br />
dass sie - so wie es die Schüler gewohnt sind - ein Koordinatensystem darstellen. Deshalb wurde an die<br />
Achsen in positive Richtungen ein deutlicher Pfeil gezeichnet, an dem die aufgetragenen Größen stehen.<br />
An die y-Achse wurden deutlich die Vorzeichen „+“ <strong>und</strong> „-“ angetragen. Ein Lehrer sprach sich<br />
gegen diese zweite Formulierung mit der x-Achse <strong>eines</strong> Koordinatensystems <strong>und</strong> für die Plus-<br />
Abstands-Achse aus, da seine Schüler aus seinem Unterricht diese Formulierung gewohnt seien; aber