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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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166 6 <strong>Evaluation</strong> des Unterrichtskonzeptes<br />

<strong>Kinematik</strong> <strong>und</strong> <strong>Dynamik</strong> eindimensionaler Bewegungen, wobei die Fragen aus physikalischer Sicht<br />

relativ einfach sind. Unterschiedliche Situationen können nun beim Schüler unterschiedliche Vorstellungen<br />

aktivieren <strong>und</strong> Schüler können zwischen verschiedenen Vorstellungen hin- <strong>und</strong> herspringen<br />

(siehe Kapitel 2.1.3 <strong>und</strong> 2.1.4). Deshalb werden Fragen zu einer größeren Zahl physikalisch<br />

ähnlicher bzw. physikalisch sich entsprechender Situationen gestellt. Beim Thema „Kraft“ werden<br />

außerdem die Antwortmöglichkeiten auf verschiedene Weise dargestellt. Dadurch wird auch festgestellt,<br />

bei welchen Situationen oder Antwortdarstellungen welche Vorstellungen aktiviert werden<br />

<strong>und</strong> wie konsistent bzw. wie sprunghaft die Beantwortung der Schüler ist.<br />

Dieser Test ist ein „paper pencil-test“, mit geschlossener (geb<strong>und</strong>ener) Aufgabenbeantwortung. Es<br />

handelt es sich bei jedem Aufgabenblock um die Kombination mehrerer Mehrfachwahlaufgaben<br />

(multiple choice-Aufgaben). Da in jedem Aufgabenblock jeder einzelnen Aufgabe eine Antwort aus<br />

den für diesen Block vorgegebenen Antwortmöglichkeiten zugeordnet werden soll, können die<br />

Aufgaben als Zuordnungsaufgaben bezeichnet werden (Fischler, 1970, S. 22).<br />

Jeder Aufgabenblock ist dabei nach dem gleichen Prinzip aufgebaut: Zuerst wird jeweils eine Situation<br />

beschrieben <strong>und</strong> meist durch eine Skizze veranschaulicht. Dann ist die Aufgabenstellung erklärt<br />

<strong>und</strong> zum Teil durch Hinweise zum Bearbeiten ergänzt. Als nächstes sind je drei bis acht verschiedene<br />

Antwortmöglichkeiten aufgelistet. Erst danach sind unterschiedliche Bewegungen des in<br />

der Aufgabenstellung erwähnten Gegenstandes beschrieben, die in keiner Weise geordnet sind. Der<br />

Schüler muss nun zu jeder der beschriebenen Bewegungen die Antwortmöglichkeit heraussuchen,<br />

die je nach Aufgabe die Geschwindigkeit, Beschleunigung oder wirkende Kraft bei dieser Bewegung<br />

angibt. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, alle vorgegebenen Antworten als falsch abzulehnen.<br />

Jedes Item hat nur eine (in der Regel, siehe unten) eindeutige Lösung. Negative Formulierungen<br />

sind nicht vorhanden <strong>und</strong> jedes Item ist unabhängig von allen anderen. Der Fragebogen ist<br />

durch die gewählte Testform ökonomisch, da sowohl die Durchführung als auch die Auswertung<br />

einfach <strong>und</strong> relativ zeitsparend ist.<br />

Außerdem ist der Test in dem Sinn objektiv, dass die Testergebnisse von der Durchführung <strong>und</strong><br />

Auswertung unabhängig sind (Rhöneck, 1971, S. 71). Die Durchführungsobjektivität ist dadurch<br />

gewährleistet, dass alle Informationen, die <strong>zur</strong> Durchführung benötigt werden, auf dem Fragebogen<br />

stehen <strong>und</strong> der Lehrer nichts mehr dazu erklären muss. Jeder Lehrer bekam noch eine Einweisung,<br />

in der unter anderem angegeben wurde, wie viel Zeit die Schüler <strong>zur</strong> Beantwortung typischerweise<br />

benötigen. Die Auswertungsobjektivität ist einerseits durch die geschlossene Aufgabenbeantwortung<br />

gewährleistet <strong>und</strong> anderseits dadurch, dass die Antworten in Form von Buchstaben nicht bewertet,<br />

sondern nur gezählt werden müssen.<br />

Der Fragebogen von THORNTON wurde von WILHELM möglichst genau übersetzt <strong>und</strong> in einem Vorlauf<br />

in vier Klassen 89 Schülern kurz nach dem <strong>Dynamik</strong>unterricht getestet. 1994 wurde der Fragebogen<br />

dann intensiv überarbeitet: die sprachliche Formulierung, damit nicht etwa die Lesefähigkeit<br />

des Schülers mitgetestet wird, <strong>und</strong> die Gestaltung des Fragebogens, um ihn möglichst übersichtlich<br />

<strong>und</strong> anschaulich zu gestalten (Wilhelm, 1994) (siehe CD im Anhang). Die Ausgangssituation sowie<br />

die Aufgabenstellung sollten ausführlich <strong>und</strong> klar beschrieben werden. Überall sollten kurze Sätze<br />

verwendet <strong>und</strong> Nebensätze, Fremdwörter <strong>und</strong> Fachwörter weitgehend vermieden werden. Bei der

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