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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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6 <strong>Evaluation</strong> <strong>eines</strong> Unterrichtskonzeptes 165<br />

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Kontroll<br />

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berechnet. Dabei wird eine Effektstärke von d = 0,2<br />

als schwach, d = 0,5 als mittel <strong>und</strong> d = 0,8 als stark bezeichnet (Bortz, Döring, 2002, S. 604). Effektstärken<br />

werden – entgegen dem Vorgehen in dieser Arbeit – auch genutzt, um vor der Durchführung<br />

<strong>eines</strong> Tests den optimale Stichprobenumfang festlegen zu können (Power-Analyse).<br />

HÄUßLER ET AL. stellen fest: „Viele Autoren gehen davon aus, dass ein Faktor erst dann von pädagogischen<br />

Interesse ist, wenn er den Lernerfolg zu mindestens 5 % erklärt [aufgeklärte Varianz].<br />

Das entspräche […] einer Effektstärke von d = 0.46.“ (Häußler et al., 1998, S. 151). Hier ergibt<br />

sich bei der Subgruppe „geradeaus“ bei der Treatmentgruppe (NTreat = 35) gegenüber der Kontrollgruppe<br />

(NKontroll = 217) eine Effektstärke von nur d = 0,26, die pädagogisch nicht interessant ist.<br />

Aber bei der Subgruppe “Kurve“ ergibt sich eine extrem große Effektstärke von d = 2,95. D.h. die<br />

Treatmentgruppe hat bei der Subgruppe „Kurve“ über achtmal so viele richtige Antworten gegeben<br />

(77 % versus 9 %) <strong>und</strong> der Unterschied entspricht ca. drei gemittelte Standardabweichungen. Wünschenswert<br />

wäre dennoch gewesen, dass dieser Test mit mehr Schülern der Treatmentgruppe<br />

durchgeführt worden wäre.<br />

Interessant sind außerdem zwei gute Klassen, in denen der Lehrer in der herkömmlichen Themenreihenfolge<br />

nicht nur die vektorielle Beschreibung der Bewegung sehr eingehend behandelt hat,<br />

sondern diese auch mit dynamisch ikonischen Repräsentationen visualisiert hat, wozu kurz das<br />

DOS-Programm „radial“ (siehe Kapitel 5.2), aber insbesondere Physlets sowie Animationen der CD<br />

„cliXX Physik in bewegten Bildern“ (Treitz, 2000) eingesetzt wurden. Gerade auf der cliXX-CD<br />

werden auch Beschleunigungsvektoren gezeigt. Diese Klassen sind damit bei der Kurvenfahrt wesentlich<br />

besser als sonstige traditionelle Klassen, aber nicht so gut wie die Klassen, die nach dem<br />

hier vorgestellten Konzept unterrichtet wurden (siehe Tab. 6.2). Die Unterschiede zu den Ergebnissen<br />

traditioneller Klassen sind bei den Items zu gerader Strecke nicht signifikant (0,05-Niveau),<br />

aber bei den Items zu Kurvenfahrten signifikant (0,001-Niveau).<br />

6.4.2 Graphen <strong>zur</strong> eindimensionalen <strong>Kinematik</strong><br />

Die Frage war, ob die Schüler, die nach diesem Konzept unterrichtet wurden, so viel Verständnis<br />

gewonnen haben, dass sie auch Testaufgaben <strong>zur</strong> eindimensionalen <strong>Kinematik</strong> mit Grapheninterpretation<br />

genauso oder besser als konventionell unterrichtete Klassen lösen können, denn für die eindimensionale<br />

<strong>Kinematik</strong> <strong>und</strong> Grapheninterpretation wurde in diesem Unterrichtskonzept weniger<br />

Unterrichtszeit als in den meisten konventionellen Klassen aufgewandt.<br />

6.4.2.1 Der Test „Fragen zu Kraft <strong>und</strong> Bewegung“<br />

Der Fragebogen „Fragen zu Kraft <strong>und</strong> Bewegung“ geht auf den Amerikaner RONALD THORNTON<br />

von der Tufts University in Boston in Massachusetts (USA) <strong>zur</strong>ück (Der Originalfragebogen findet<br />

sich in THORNTON (1996) <strong>und</strong> auf der CD im Anhang; kinematische Teile finden sich auch in<br />

THORNTON (1990), THORNTON (1992) <strong>und</strong> THORNTON, SOKOLOFF (1990)). Inhaltlich geht es um die

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