Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...
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6 <strong>Evaluation</strong> <strong>eines</strong> Unterrichtskonzeptes 157<br />
handelt werde; Erhaltungsgrößen haben in universitären Lehrveranstaltungen eine größere Bedeutung.<br />
Da die Schüler einige Tests durchführen sollten, wurde leider aus Zeitgründen darauf verzichtet, die<br />
Schüler systematisch nach ihrer Beurteilung der Versuche, der Videos, der dynamisch ikonischen<br />
Repräsentationen etc. zu befragen. Bei allgemeinen Diskussionen des Autors mit den Schülern (im<br />
Klassenverband) anlässlich von Unterrichtsbesuchen wurden häufig von den Schülern die dynamisch<br />
ikonischen Darstellungen in den PAKMA-„Projekten“ als anschaulich <strong>und</strong> hilfreich bezeichnet.<br />
Als besonderen Aspekt wurde von Schülern hervorgehoben, dass sie gesehen haben, dass die<br />
Beschleunigung auch gegen die Bewegungsrichtung gerichtet sein kann.<br />
6.3.3 Erfahrungen mit der Modellbildung<br />
Von den 13 beteiligten Lehrern setzten sieben auch Modellbildung ein (eine Klasse 3 Std., eine<br />
Klasse 12 Std., sonst stets 5 bis 6 Std.). Dabei wurden die Vorschläge aus den Materialien genutzt,<br />
wobei das Modell <strong>zur</strong> Fallbewegung mit Luftreibung von allen benutzt wurde. Auch hier haben die<br />
entsprechenden Lehrer nach Abschluss des Unterrichts einen Fragebogen ausgefüllt <strong>und</strong> ihre Erfahrungen<br />
schriftlich angegeben, was im Gespräch weiter erläutert wurde.<br />
6.3.3.1 Modellbildung im Unterricht<br />
Die Lehrer, die Modellbildung einsetzten, waren davon ohne Ausnahme begeistert. Besonders gefiel,<br />
dass man die Konsequenzen der gemachten Fehler schnell sieht <strong>und</strong> gemeinsam versuchen<br />
kann, dies zu analysieren, ohne dass der Lehrer die Fehler benennt. Gerade die Fehlersuche wurde<br />
als wertvoll eingeschätzt. Beim Modellieren kamen auch die gleichen Schülerprobleme <strong>und</strong> physikalisch<br />
falschen Vorschläge wie in der oben vorgestellten Interventionsstudie vor, worauf die Lehrer,<br />
die am Seminar teilnahmen, vorbereitet waren. Geschätzt wurde, dass der wichtige Zusammen-<br />
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hang a = ΣF<br />
/ m hervorgehoben wurde. Hier helfe die Modellbildung dann auch bei der Bearbeitung<br />
konventioneller Übungsaufgaben. Häufig gelobt wurde, dass man interessante Probleme wie<br />
Luftreibung behandeln könne, die ohne Modellbildung nicht so gut zugänglich seien. Des Weiteren<br />
wurde positiv eingeschätzt, dass man schnell andere Anfangswerte einstellen <strong>und</strong> auf einfache Weise<br />
Varianten (z.B. charakteristische Fehlvorstellungen) ausprobieren könne. So wurden auch unrealistische<br />
Werte, z.B. für eine Gleitreibung eingestellt <strong>und</strong> in ihrer Auswirkung betrachtet.<br />
Als zusätzliches Angebot für naturwissenschaftliche Klassen wurden Unterrichtsmaterialien <strong>zur</strong><br />
Modellbildung in der Biologie angeboten, um Modellbildung als fächerübergreifendes Werkzeug<br />
vorstellen zu können. Dabei wurde die Modellierung des exponentiellen <strong>und</strong> des logistischen<br />
Wachstums geschätzt. Aber die Modellierung des Räuber-Beute-Modells wurde als zu weit gehend<br />
<strong>und</strong> zu schwierig eingestuft.<br />
Wenn mit Schülern einige Mal ein Modell <strong>zur</strong> <strong>Dynamik</strong> entwickelt wurde, können sie weitere Modelle<br />
recht schnell gemeinsam im Unterrichtsgespräch erstellen. D.h. das immer gleiche Gr<strong>und</strong>schema<br />
der „Newton-Maschine“ wurde schnell gemerkt <strong>und</strong> darauf <strong>zur</strong>ückgegriffen. Am Anfang<br />
hatten die Schüler Probleme damit, dass die Software kein „∆“ darstellen kann <strong>und</strong> stattdessen ein<br />
„d“ eingegeben wird. Aber dann akzeptieren die Schüler diese Softwareschwäche einfach. Nicht