Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...
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156 6 <strong>Evaluation</strong> des Unterrichtskonzeptes<br />
sammenhang mit dem Ebenenkonzept sinnvoll seien, bei dem der Lehrer vom Video auf eine auf<br />
einer anderen Ebene vorhandene Animation umschalten kann.<br />
Die Videos der Versuche wurden einmal mit kleiner Auflösung im mpg-Format, was auch auf alten<br />
langsamen Rechnern noch in Echtzeit abläuft, <strong>und</strong> einmal in großer Auflösung im avi-Format, wozu<br />
man einen schnelleren Rechner braucht, auf die CD gebrannt, wobei in der Unterrichtsbeschreibung<br />
stets das Video mit kleiner Auflösung (mpg-Format) verlinkt war. Da jeder dieses statt das bessere<br />
Video nutzte, gaben dann auch einige Lehrer an, dass die Auflösung bzw. Bildgröße besser hätte<br />
sein sollen.<br />
Zusammenfassend wurde die Vielfältigkeit der Unterrichtsmaterialien <strong>und</strong> der eingesetzten Mittel<br />
gelobt. Die Videos <strong>und</strong> die PAKMA-„Projekte“ seien von hoher Qualität, was auch Schüler schätzen<br />
würden. Als besondere Highlights wurden Videos <strong>und</strong> PAKMA-„Projekte“ zu komplexen Versuchen<br />
auf der Luftkissenfahrbahn, die Videos zum ersten newtonschen Gesetz (Crashversuche)<br />
<strong>und</strong> die PAKMA-„Projekte“ zu komplexen Versuchen zum dritten newtonschen Gesetz genannt.<br />
6.3.2.3 Gesamteinschätzung<br />
Insgesamt lobten die beteiligten Lehrer auch hier das Konzept <strong>und</strong> die Materialien <strong>und</strong> alle gaben<br />
an, dass sie auch beim nächsten Mal wieder so unterrichten werden, was auch einige seitdem tatsächlich<br />
ausführten. Auch am Projekt nicht beteiligte Lehrer haben gerne einzelne Materialien für<br />
ihren sonst konventionellen Unterricht genutzt. Der Autor dieser Arbeit wurde mehrfach eingeladen,<br />
auf Lehrerfortbildungen das <strong>Kinematik</strong> <strong>und</strong> <strong>Dynamik</strong>-Konzept vorzustellen <strong>und</strong> wurde dort<br />
häufig nach den Materialien gefragt, so dass eine gewisse Verbreitung festgestellt werden konnte.<br />
Bei dem Konzept werde nach Lehreraussage der zentrale Kraft- <strong>und</strong> Beschleunigungsbegriff konsequenter<br />
erkannt, da z.B. auch bei der Kreisbewegung von den Schülern eine Beschleunigung erkannt<br />
werde. So sei das Konzept insgesamt schlüssiger als konventioneller Unterricht. Auch die<br />
Anwendbarkeit auf reale Vorgänge sei den Schülern einsichtiger geworden. So wurde auch ge-<br />
� �<br />
schätzt, dass beim Gr<strong>und</strong>gesetz der Mechanik in der Form a = ΣF<br />
/ m statt F nun die Summe aller<br />
Kräfte ∑ Fangreifend �<br />
betont wird, da dies realitätsnäher sei <strong>und</strong> in Wirklichkeit fast immer mehrere<br />
Kräfte angreifen würden. Speziell wurde die Behandlung der Luftreibung als gut bef<strong>und</strong>en. Insgesamt<br />
meinten die Lehrer, dass die Schüler bei diesem Unterrichtskonzept den Begriff „Kraft“ <strong>und</strong><br />
insbesondere den Zusammenhang mit der Beschleunigung besser als nach einem traditionellen<br />
Vorgehen verstanden hätten. Konkret sei im Unterrichtsgespräch von den Schülern mehr Verständnis<br />
gezeigt worden.<br />
Einzelne Lehrer gaben auch an, dass sie selbst noch fachlich dazugelernt haben <strong>und</strong> nun ein besseres<br />
Verständnis für die drei newtonschen Gesetze haben. Insbesondere zeigten sich bei Lehrern<br />
Fehlvorstellungen <strong>und</strong> Probleme mit dem dritten newtonschen Gesetz. Bemerkt wurde, dass durch<br />
die Vorträge im Begleitseminar <strong>und</strong> die dort diskutierten Probleme erst klar geworden ist, welche<br />
Probleme die Schüler <strong>und</strong> man selbst als Lehrer mit den Begriffen Kraft, Impuls <strong>und</strong> Energie hat.<br />
Es wurde dabei von den Lehrern festgestellt, dass Kräfte im physikalischen Studium nur wenig be-