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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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152 6 <strong>Evaluation</strong> des Unterrichtskonzeptes<br />

beschrieben. Geschätzt wurden insbesondere auch die Visualisierungsmöglichkeiten von PAKMA,<br />

insbesondere die Darstellung der Größen <strong>und</strong> ihrer Änderungen durch Vektorpfeile.<br />

Manche Schüler fanden es angeblich sehr spannend, wie viel Folgerungen sich aus den einfachen<br />

� � � �<br />

Gleichungen v = ∆x<br />

/ ∆t<br />

<strong>und</strong> a = ∆v<br />

/ ∆t<br />

ziehen lassen. Beim quantitativen Rechnen verwendeten<br />

die Schüler wie erwünscht auch häufiger die Definitionsgleichungen v = ∆x<br />

/ ∆t<br />

<strong>und</strong> a = ∆v<br />

/ ∆t<br />

statt der Bewegungsfunktionen. Allerdings kam es hier auch zu unangemessener Anwendung, wenn<br />

bei einer gleichmäßig beschleunigten Bewegung die Geschwindigkeit über v = ∆x<br />

/ ∆t<br />

berechnet<br />

wurde. Von einigen Lehrern wurde geschätzt, dass der Schwerpunkt von der Handhabung von Gleichungen<br />

auf die Interpretation <strong>und</strong> Berechnung von Diagrammen verschoben wurde. Einzelne<br />

Schüler erkannten dabei an den Diagrammen, dass der <strong>zur</strong>ückgelegte Weg bei konstanter Beschleunigung<br />

auch leicht mit der mittleren Geschwindigkeit berechnet werden kann.<br />

Insgesamt habe es den meisten Schülern nach Lehrereinschätzung gut gefallen <strong>und</strong> fast alle Lehrer<br />

waren überzeugt, dass die Schüler bei diesem Vorgehen die Begriffe Geschwindigkeit <strong>und</strong> insbesondere<br />

Beschleunigung besser als nach traditionellem Vorgehen verstanden haben. Die Definition<br />

der Beschleunigung wurde als sehr einsichtig beschrieben.<br />

Alle Lehrer gaben schließlich an, dass sie auch in ihrer nächsten elften Klasse wieder über zweidimensionale<br />

Bewegungen in die <strong>Kinematik</strong> einsteigen werden <strong>und</strong> viele haben seit dem tatsächlich<br />

wieder nach diesem Konzept unterrichtet. Einige haben davon auch an ihrer Schule in Fachsitzungen<br />

berichtet, die Materialien weitergegeben <strong>und</strong> so als Multiplikatoren gewirkt. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

Langzeitwirkung kann die begleitende Lehrerfortbildung zu dem Forschungsprojekt auch als Innovationserfolg<br />

aufgefasst werden. Andere, die mit Begeisterung von dem <strong>Kinematik</strong>konzept gelesen<br />

haben, haben es auf den ihnen <strong>zur</strong> Verfügung stehenden Softwaregegebenheiten angepasst (siehe<br />

z.B. Kapitel 7.1. <strong>und</strong> 7.3).<br />

Zusammenfassend kann also zum <strong>Kinematik</strong>konzept gesagt werden, dass es bei den Lehrern eine<br />

hohe Akzeptanz fand, in der vorgeschlagenen Zeit unterrichtet werden kann, mit weiteren Ideen<br />

erweiterbar ist <strong>und</strong> keine größeren Probleme bereitete.<br />

6.3.2 Erfahrungen im <strong>Dynamik</strong>-Unterricht<br />

Auch zum <strong>Dynamik</strong>unterricht erhielten die teilnehmenden Lehrer Fragebögen, um anzugeben, wie<br />

intensiv sie die <strong>Dynamik</strong> unterrichteten <strong>und</strong> welche Erfahrungen sie dabei machten. Dabei wurde<br />

auch nach methodischem Vorgehen bezüglich des Einsatzes der Videos <strong>und</strong> der Reproduktionen bei<br />

den komplexen Versuchen gefragt. Diese Erfahrungsberichte liegen also schriftlich vor <strong>und</strong> wurden<br />

durch Mitschriften bei Diskussionen im Begleitseminar ergänzt.<br />

6.3.2.1 Aspekte <strong>zur</strong> Akzeptanz der Inhalte <strong>und</strong> <strong>zur</strong> benötigten Unterrichtszeit<br />

Im Gegensatz <strong>zur</strong> <strong>Kinematik</strong> wurde die <strong>Dynamik</strong> in den beteiligten Klassen recht unterschiedlich<br />

unterrichtet. Große Unterschiede gab es bei der Zeit, die die Lehrer für die <strong>Dynamik</strong> aufwandten.<br />

Wenn sich die Lehrer an das vorgegebene Unterrichtskonzept hielten, dann schafften es auch einige<br />

in der dafür vorgesehenen Zeit (ohne Modellbildung <strong>und</strong> Prüfungen: 20 St<strong>und</strong>en für ein- <strong>und</strong> zweidimensionale<br />

<strong>Dynamik</strong>), während andere dafür jeweils mehr Zeit brauchten. Zusätzlich wurden

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