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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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142 6 <strong>Evaluation</strong> des Unterrichtskonzeptes<br />

Aspekte „Ich probiere gerne etwas Neues aus.“ (µ = 4.6, σ = 0.9) <strong>und</strong> „Die Vorstellung des Projektes<br />

durch Herrn Wilhelm hat mich überzeugt.“ (µ = 4.5, σ = 0.8). Die geringste Bedeutung hatte<br />

„Es macht beim Schulleiter einen guten Eindruck.“ (µ = 2.8, σ = 1.3) <strong>und</strong> mit dem geringsten Median<br />

2 (= Rolle nicht groß) die Aussage „Die Teilnahme kostet mich mehr Zeit in der Unterrichtsvorbereitung.“<br />

(µ = 2.5, σ = 1.4). Gespräche über das letzte Item ergaben, dass dies nicht so aufzufassen<br />

ist, dass die Lehrer meinten, durch die vielen Materialien bleibe der Zeitbedarf gleich oder<br />

werde kleiner. Stattdessen meinten sie, dass der erwartete höhere Zeitbedarf durch das Einarbeiten<br />

in ein neues Unterrichtskonzept bei der Entscheidung für die Teilnahme kaum eine Rolle spielte.<br />

Bei der Aussage „Ich erspare mir Zeit durch die vorbereiteten Materialien.“ trat die maximal mögliche<br />

Spannweite 5 (µ = 3.4, σ = 2.0) auf, wobei aber nicht klar war, ob hier das neue Konzept mit<br />

konventionellem Unterricht verglichen wurde oder das neue Konzept mit <strong>und</strong> ohne Materialien.<br />

Diese maximale Spannweite 5 kam außerdem bei den Gesichtspunkten „Ich kenne Herrn Wilhelm.“<br />

(µ = 4.1, σ = 1.8), „Ich bekomme sehr viel Materialien.“ (µ = 3.3, σ = 1.6) <strong>und</strong> „Ich bin mit meinem<br />

bisherigen Unterricht in der elften Klasse unzufrieden.“ (µ = 3.8, σ = 1.4). Die anderen fünf<br />

Aspekte fielen im Ergebnis nicht auf.<br />

Insgesamt kann man also davon ausgehen, dass es sich um engagierte Lehrer handelte, die ihre eigenen<br />

Kompetenzen verbessern <strong>und</strong> einen guten Unterricht halten wollen. Es zeigt sich aber auch,<br />

wie wichtig für die Gewinnung von Lehrern persönliche Kontakte <strong>und</strong> eine überzeugende Darstellung<br />

des Forschungsprojektes sind.<br />

6.2.3 Testergebnisse zu didaktisch-methodischen Prioritäten<br />

6.2.3.1 Didaktisch-methodische Prioritäten bayerischer Physiklehrer<br />

In dem im Rahmen dieser Arbeit ausgearbeiteten Unterrichtskonzept <strong>zur</strong> <strong>Kinematik</strong> <strong>und</strong> <strong>Dynamik</strong><br />

werden bestimmte Prioritäten gesetzt, die den teilnehmenden Lehrern auch vermittelt werden mussten.<br />

Hierzu stellt sich die Frage, ob diese Schwerpunktsetzungen zu Einstellungen der Lehrer passt<br />

oder diesen entgegenläuft. Man muss wissen, wo viel bzw. wenig Fortbildungsarbeit nötig ist, sei<br />

es, dass die Schwerpunkte neu bzw. im Unterricht bereits Standard sind.<br />

In einer weiteren Fragebogenaktion wurde deshalb erfragt, welche didaktischen <strong>und</strong> methodischen<br />

Prioritäten Physiklehrer im Physikunterricht der elften Jahrgangsstufe haben (Fragebogen siehe CD<br />

im Anhang). Dabei wurde nicht für so wichtig eingeschätzt, was Lehrer als wichtige Punkte nennen,<br />

sondern was sie tatsächlich in ihren Augen intensiv einsetzen. Deshalb sollten sie in einem Multiple-Choice-Verfahren<br />

selbst einschätzen, wie intensiv die einzelnen Aspekte in ihrem <strong>Kinematik</strong>-/<br />

<strong>Dynamik</strong>unterricht vorkommen. Es war durchaus bewusst, dass die eigene Einschätzung andere<br />

Ergebnisse liefern kann als eine objektive Fremdeinschätzung. Es ging jedoch nicht darum, wie<br />

Unterricht wirklich aussieht, sondern wie die Lehrer ihn sehen <strong>und</strong> was sie für wichtig halten. Für<br />

die Akzeptanz <strong>eines</strong> neuen Unterrichtskonzeptes ist es wichtig, die Sicht der Lehrer zu kennen, um<br />

die Implementation zielgerichtet planen zu können. Dabei bestand die Gefahr, dass die Lehrer Aspekte,<br />

die sie bei dem Thema <strong>Kinematik</strong>/<strong>Dynamik</strong> kaum einsetzen, dennoch als intensiver angeben,<br />

da sie diese sonst für wichtig halten bzw. da sie glauben, dass sie diese für wichtig halten sollten.

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