Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...
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6 <strong>Evaluation</strong> <strong>eines</strong> Unterrichtskonzeptes 141<br />
Schulzweig (2 Std. pro Woche) <strong>und</strong> hatten damit das Problem, dass nach dem Lehrplan die Themen<br />
in recht wenig St<strong>und</strong>en unterrichtet werden sollen. Obwohl das Konzept so erstellt war, dass dies<br />
mit Verzicht auf Schülerübungen <strong>und</strong> mit Einschränkung der Modellbildung möglich ist, konnten<br />
sie doch je nach äußeren Bedingungen gezwungen sein, manche thematischen Bereiche weiter zu<br />
kürzen. Insbesondere konnten in diesen Klassen z.T. nicht alle Tests für die empirische Auswertung<br />
durchgeführt werden. Von den 17 Klassen, in denen nach dem <strong>Kinematik</strong>-/<strong>Dynamik</strong>-Konzept unterrichtet<br />
wurde, gehörten schließlich acht Klassen zum bayerischen mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />
Zweig, sieben Klassen zu einem anderen bayerischen Schulzweig <strong>und</strong> zwei Kurse zu anderen<br />
B<strong>und</strong>esländern.<br />
Bei vier Lehrern war an der Schule bereits die PAKMA-Hardware vorhanden <strong>und</strong> konnte genutzt<br />
werden. Vier weitere Lehrer liehen sich vom Lehrstuhl für Didaktik der Physik in Würzburg PAK-<br />
MA-Hardware aus. Die übrigen fünf Lehrer konnten zwar alle Versuche <strong>zur</strong> zweidimensionalen<br />
Bewegung mit der PC-Maus durchführen, mussten jedoch in der <strong>Dynamik</strong> auf andere Messwerterfassungssysteme<br />
<strong>und</strong> auf Reproduktionen von Messungen mit PAKMA <strong>zur</strong>ückgreifen. Die Möglichkeit,<br />
in PAKMA <strong>Dynamik</strong>-Versuche auf der Luftkissenfahrbahn mit einer umgebauten PC-<br />
Maus durchzuführen, wurde von den Lehrern nicht genutzt.<br />
6.2.2 Gründe der Lehrer für die Teilnahme<br />
Eine wichtige Frage <strong>zur</strong> Charakterisierung der teilnehmenden Lehrer war, warum <strong>und</strong> aus welcher<br />
Motivation heraus die Lehrer an dieser Studie teilnahmen. Dazu sollten die Lehrer zum einen in<br />
freier Formulierung auf die Frage antworten, warum sie sich <strong>zur</strong> Teilnahme entschieden haben.<br />
Zum anderen sollten sie in einer Liste vorgeschlagener möglicher Gründe angeben, wie groß das<br />
Gewicht dieser Gesichtspunkte jeweils für ihre Entscheidung war. Die Umfrage wurde anonym<br />
durchgeführt. Elf der 13 Lehrer füllten den Fragebogen (siehe CD im Anhang) aus, zwei weiter<br />
entfernt unterrichtende Lehrer, die nicht an den Seminaren teilnehmen konnten, antworteten nicht.<br />
In der freien Antwortformulierung wurde am häufigsten angegeben, dass persönliche Kontakte entscheidend<br />
waren <strong>und</strong> dass die Lehrer etwas Neues ausprobieren möchten. Des Weiteren wurde der<br />
Computereinsatz <strong>und</strong> insbesondere PAKMA <strong>und</strong> VisEdit als Anreiz genannt. In je einem Fall wurde<br />
Unzufriedenheit mit dem bisherigen Physikunterricht der elften Klasse <strong>und</strong> die angebotenen Unterrichtsmaterialien<br />
genannt.<br />
Bei der Liste der 14 vorgegebenen Gründe sollten die Lehrer angeben, ob sie jeweils eine „sehr<br />
große“, „große“, „auch noch große“, „weniger große“, „nicht große“ oder „keine“ Rolle bei der<br />
Entscheidung spielten, also zwischen sechs Stufen wählen. Da hiermit ordinal skalierte Daten vorliegen,<br />
wurde jeweils der Median M <strong>und</strong> die Spannweite S der auftretenden Antworten bestimmt.<br />
Da diese Skala näherungsweise intervallskaliert ist, wurde die qualitative Skala zusätzlich quantifiziert,<br />
indem der Skala die Zahlen 1 (für keine Rolle) bis 6 (sehr große Rolle) zugeordnet wurden,<br />
<strong>und</strong> dann Mittelwert µ <strong>und</strong> Standardabweichung σ bestimmt.<br />
Demnach spielte die größte Rolle (Median M = 5 = groß) bei kleinster Spannweite S = 2 die beiden<br />
Gesichtspunkte „Ich will noch etwas dazulernen.“ (µ = 5.4, σ = 0.7) <strong>und</strong> „Ich will meinen Unterricht<br />
verbessern.“ (µ = 5.2, σ = 0.8). Außerdem eine große Rolle (M = 5 = groß, S = 3) spielten die