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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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5 Entwicklung <strong>eines</strong> Gesamtkonzeptes <strong>zur</strong> <strong>Kinematik</strong> <strong>und</strong> <strong>Dynamik</strong> 125<br />

den. Steht dieses Spielzeug nicht <strong>zur</strong> Verfügung, kann man natürlich auch einen aufgeblasenen,<br />

nicht verschlossenen Luftballon frei davonfliegen lassen. Schließlich kann man obigen Fön auch so<br />

auf den Wagen legen, dass er Luft nach hinten bläst.<br />

Fasziniert sind die Schüler stets von der Überlegung, dass bei einer Ohrfeige jeweils die gleiche<br />

Kraft auf die Backe <strong>und</strong> die Hand wirkt, obwohl beim Schmerzempfinden <strong>und</strong> den juristischen Folgen<br />

ein Unterschied besteht.<br />

Wichtig ist auch etwas gegen die folgende Verwechslungsgefahr zu tun: Zwei gegengleiche Kräfte<br />

greifen als Wechselwirkungskräfte an zwei beteiligten Körpern an (3. newtonsches Gesetz) oder<br />

zwei gegengleiche Kräfte erzeugen an einem Körper ein Kräftegleichgewicht. Bei einem Kräftegleichgewicht<br />

darf man deshalb auch nicht von einer „Gegenkraft“ sprechen, da dieser Begriff für<br />

eine Wechselwirkungskraft reserviert sein soll, sondern nur von einer „Gleichgewichtskraft“ oder<br />

noch besser von einer „Kompensationskraft“.<br />

Als Hausaufgabe zum Nachdenken kann man ein schwieriges Problem stellen, das für Schüler in<br />

der Erklärung recht anspruchsvoll ist. In einem Versuch befinden sich zwei Magnete mit gleicher<br />

Orientierung in einem passenden Glasgefäß auf einer Waage (die nicht auf magnetische Kräfte reagiert)<br />

(Feuerlein et al., 1993, S. 44). Wenn man den oberen Magneten umdreht, schwebt er <strong>und</strong> die<br />

Frage ist, was dann die Waage anzeigt. Eine andere Möglichkeit für eine schwierige Nachdenk-<br />

Hausaufgabe ist ein Versuch, bei dem ein Gewichtsstück an einer Feder über einem Becher Wasser<br />

hängt, der auf einer Waage steht. Die Frage ist, was an der Waage <strong>und</strong> was an der Feder zu beobachten<br />

ist, wenn das Gewichtsstück in das Wasser gehängt wird (Gaitzsch et al., 1996, S. 35).<br />

5.3.6 Verschiedene Messmöglichkeiten <strong>zur</strong> <strong>Dynamik</strong><br />

Alle Experimente <strong>zur</strong> <strong>Dynamik</strong> wurden mit PAKMA (unter Windows 98) <strong>und</strong> der PAKMA-<br />

Hardware (Steckkarte, PAKMA-Interfacebox, Präzisionslaufräder) durchgeführt <strong>und</strong> entsprechende<br />

PAKMA-Programme standen den Lehrern auf der CD (siehe Anhang) <strong>zur</strong> Verfügung. Von Vorteil<br />

war, dass hier bis zu drei Zählräder angeschlossen werden konnten, die beide in zwei Richtungen<br />

messen konnten <strong>und</strong> sehr genau waren (Gitterabstand 80,4 µm). Mittlerweile wird die gesamte<br />

Hardware allerdings nicht mehr produziert <strong>und</strong> die Steckkarte ist nicht mit Windows NT/2000/XP<br />

kompatibel.<br />

Natürlich gibt es viele andere Messwerterfassungssysteme, aber zum Zeitpunkt der Erstellung der<br />

Unterrichtsmaterialien konnte kein anderes Messwerterfassungssystem die gewünschten dynamisch<br />

ikonischen Repräsentationen anzeigen. Einzige Ausnahme ist das betriebssystemunabhängige Java-<br />

Programm JPAKMA (Schönberger et al., 2002; Gößwein et al., 2002; Gößwein et al., 2003), das<br />

mit dem LabPro von Vernier messen kann <strong>und</strong> noch mehr unterschiedliche dynamisch ikonischen<br />

Repräsentationen als Windows-PAKMA ermöglicht. Leider steht diese Software, die schnelle<br />

Rechner voraussetzt, aber noch nicht für Schulen <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Ab der Version PAKMA 2004 ist es möglich, in PAKMA mit dem Sensor-Cassy von Leybold Didactic<br />

zu messen. Während aber die Messung von Spannungen (<strong>und</strong> Strömen) einfach geht, muss<br />

man beim Messen mit Zählrädern mehr beachten (Kleine Umbauarbeit <strong>und</strong> pro Laufrad zwei Kanä-

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