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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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114 5 Entwicklung <strong>eines</strong> Gesamtkonzeptes <strong>zur</strong> <strong>Kinematik</strong> <strong>und</strong> <strong>Dynamik</strong><br />

kommt: Mit der Bewegungsrichtung kehrt<br />

sich auch die Kraftrichtung um, die Kraft ist<br />

immer gegen die Bewegungsrichtung gerichtet<br />

<strong>und</strong> es handelt sich um eine Reibungskraft.<br />

Dass die Gleitreibungskraft mit einem<br />

Richtungswechsel auch ihre Richtung ändert,<br />

war den Schülern bisher offensichtlich nicht<br />

klar. Der eigentlich falsche Lehrsatz aus der<br />

Mittelstufe, dass die Reibungskraft von der<br />

Geschwindigkeit (statt von der Schnelligkeit)<br />

unabhängig ist, ist anscheinend tief<br />

verankert. Auch hier helfen die eingezeichneten<br />

dynamischen Vektoren mit ihren Richtungen,<br />

die Versuchssituation zu klären <strong>und</strong><br />

die wichtige Aussage für jeden deutlich zu<br />

visualisieren <strong>und</strong> dadurch leichter erschließbar<br />

zu machen.<br />

Für das Verständnis der newtonschen <strong>Dynamik</strong> sind Versuchssituationen mit geschwindigkeitsabhängigen<br />

Reibungskräften noch viel wichtiger als solche mit konstanten Reibungskräften, da diese<br />

für die Fehlvorstellung verantwortlich sind, dass die Geschwindigkeit v � <strong>eines</strong> Körpers proportional<br />

<strong>zur</strong> wirkenden äußeren Kraft ist. Wegen der Übertragbarkeit auf Alltagssituationen sind Versuche<br />

mit im Verhältnis <strong>zur</strong> Antriebskraft großen Luftreibungskräften wünschenswert, beispielsweise mit<br />

BARTHschen Fallkegeln (Wilhelm, 2000). Zwar wäre hierzu ein Versuch mit Wirbelstrom möglich<br />

(Wilhelm, 1994, S. 168 ff., <strong>und</strong> Wilhelm, Heuer, 2002b, S. 7), da aber in Zusammenhang mit Fallbewegungen<br />

auf jeden Fall auf die Luftreibung eingegangen werden muss, sollte dies auch erst<br />

dann thematisiert werden. Hierfür eignet sich besonders gut eine Modellbildung.<br />

Die allgemeine Form des zweiten newtonschen Gesetzes F p�<br />

� �<br />

= wird hier - wie in der elften Klasse<br />

üblich - nicht behandelt, sondern nur Körper mit konstanter Masse betrachtet, was im traditionellen<br />

Unterricht zu der Gleichung F = m⋅<br />

a führt, die aber dort meist nur als Gleichung skalarer Größen<br />

� �<br />

betrachtet wird. WIESNER (Spill, Wiesner, 1988) führte mit F ⋅ ∆t<br />

= m⋅<br />

∆v<br />

eine weitere Elementarisierung<br />

für den Anfangsunterricht durch, indem er nur Zeitintervalle <strong>und</strong> keine Zeitpunkte betrachtete<br />

<strong>und</strong> auf die Größe Beschleunigung verzichtete (siehe auch: Wiesner, 1994, S. 126 <strong>und</strong> Wodzinski,<br />

Wiesner 1994a + 1994b sowie Wodzinski, 1996). Im Konzept dieser Arbeit wird die Be-<br />

� �<br />

schleunigung über a = ∆v<br />

/ ∆t<br />

explizit behandelt <strong>und</strong> das zweite newtonsche Gesetz in der Form<br />

� �<br />

a = ΣF<br />

/ m verwendet, so dass man dies auch als Erweiterung des WIESNERschen Vorgehens für die<br />

Sek<strong>und</strong>arstufe II auffassen kann. In beiden Konzepten wird mit zweidimensionalen Bewegungen<br />

begonnen <strong>und</strong> die Geschwindigkeitsänderung v �<br />

Abb. 5.21: Mehrere Screenshots des Ablaufs mit Reibungskraft<br />

(Graph nicht im Unterricht gezeigt)<br />

∆ in einem Zeitintervall ∆ t betont.

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