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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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112 5 Entwicklung <strong>eines</strong> Gesamtkonzeptes <strong>zur</strong> <strong>Kinematik</strong> <strong>und</strong> <strong>Dynamik</strong><br />

nicht erfasst werden. Mit dieser Darstellung vermeidet man, dass der Eindruck erweckt wird, die<br />

Proportionalität von a � <strong>und</strong> F � gelte womöglich nur im Durchschnitt <strong>eines</strong> Zeitintervalls, da deutlich<br />

wird, dass sie in jedem Zeitpunkt gilt (siehe Abb. 3.9c <strong>und</strong> d). Dieser Versuch kann also ein<br />

Schlüsselversuch sein, um das gr<strong>und</strong>legende zweite newtonsche Gesetz zu erschließen <strong>und</strong> zu verdeutlichen.<br />

In der Vorstellung der Schüler reduziert sich die Aussage des Gr<strong>und</strong>gesetzes<br />

der Mechanik in der Regel auf das Wirken einer Kraft, was auch durch<br />

einen Unterricht mitverursacht sein kann, in dem nur die typischen Beschleunigungsversuche<br />

mit nur einer Zugkraft durchgeführt werden. Der<br />

oben aufgeführte Versuch mit der Hangabtriebskraft lässt sich so erweitern,<br />

dass man in einem weiteren Versuchsdurchlauf die Wirkung mehrerer<br />

äußerer Kräfte auf den Luftkissengleiter zeigen kann. Als zusätzliche<br />

Kraft <strong>zur</strong> variablen Hangabtriebskraft kann man sowohl die Kraft <strong>eines</strong><br />

kleinen Zuggewichts, das über Faden <strong>und</strong> Rolle auf den Gleiter wirkt, als<br />

Abb. 5.18: Propeller<br />

auch die Schubkraft verwenden, die ein Propeller ausübt, der auf dem auf Luftkissengleiter<br />

Gleiter befestigt ist (siehe Abb. 5.18), was erstmals von WILHELM (1994,<br />

S. 165 f.) genutzt wurde (siehe auch Heuer, 1996a, S. 16). In den Unterrichtsmaterialien wurden zu<br />

dem Versuch mit dem Propeller ein Video <strong>und</strong> eine PAKMA-Datei mit Messdaten <strong>zur</strong> Verfügung<br />

gestellt, da diese Variante attraktiver ist (technische Details siehe Wilhelm, 1994, S. 165 f.).<br />

Die Schüler können bei der Versuchsdurchführung die jetzt auftretenden Beschleunigungen, die nun<br />

nicht mehr <strong>zur</strong> Hangabtriebskraft FH � proportional sind, sondern zeitweise größer bzw. kleiner sind,<br />

nicht aus der Summe von FH � <strong>und</strong> FZusatz �<br />

erklären. Offensichtlich denken die Schüler bei der Summe<br />

der Kräfte zuerst nur an die der Beträge. Dass hier die Vektorsumme zu bilden ist, kommt vielen<br />

Schülern erst in den Blick, wenn die dynamisch ikonische Darstellung schrittweise bei Reproduktion<br />

des Versuchs analysiert wird.<br />

Um während <strong>eines</strong> neuen Versuchs oder bei<br />

der Reproduktion <strong>eines</strong> bereits durchgeführten<br />

die Idee der Vektorsumme der Kräfte<br />

auch graphisch sichtbar zu machen, wird die<br />

fehlende Kraft FZusatz �<br />

als Pfeil dynamisch<br />

mit in das Vektordiagramm wie in Abb. 5.19<br />

eingezeichnet, um dann die Proportionalität<br />

~ ( H Zusatz ) F F a<br />

� � �<br />

+ als wichtige neue Aussage<br />

zu visualisieren (mehrere Screenshots in<br />

Abb. 5.20). Möglich ist, während des Programmlaufs<br />

auf Tastendruck eine momentane<br />

Anpassung vorzunehmen - aus dem gemessenen<br />

a � wird FZusatz �<br />

Abb. 5.19: Ein Momentbild der dynamisch ikonischen<br />

Darstellung des Versuchsablaufs mit einer Zusatzkraft,<br />

� �<br />

um a ~ ΣF<br />

aufzuzeigen (die Darstellung rechts unten ist<br />

berechnet -, um<br />

an- <strong>und</strong> abwählbar)

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