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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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5 Entwicklung <strong>eines</strong> Gesamtkonzeptes <strong>zur</strong> <strong>Kinematik</strong> <strong>und</strong> <strong>Dynamik</strong> 95<br />

den“ erweitert wird. Die hier durchgeführte Erweiterung auf „Geschwindigkeitsänderung pro Zeit“<br />

ist dagegen allgemeiner <strong>und</strong> leichter einzusehen.<br />

Die folgende Frage ist bei der Erstellung der PAKMA-„Projekte“ bezüglich der richtigen örtlichen<br />

Zuordnung von Orts-, Geschwindigkeits- <strong>und</strong> Beschleunigungsvektor zu klären: Möchte man die<br />

Konstruktion betonen oder immer zum gleichen Zeitpunkt am momentanen Ort alle Größen als<br />

Pfeile sehen? Liegt zu einem Zeitpunkt t1 der Ortsvektor x1 � <strong>und</strong> nach dem Zeitintervall ∆t zum<br />

Zeitpunkt t2 der Ortsvektor 2 x� vor, kann man daraus den Ortsänderungsvektor <strong>und</strong> den (mittleren)<br />

Geschwindigkeitsvektor berechnen, der zu diesem Zeitintervall ∆t gehört. Sinnvollerweise zeichnet<br />

man ihn an die Bahnkurve <strong>und</strong> zwar ungefähr in die Mitte des Zeitintervalls zwischen x1 � <strong>und</strong> 2 x� .<br />

Hat man außer diesem Geschwindigkeitsvektor noch denjenigen aus dem vorherigen Intervall, kann<br />

man daraus den Geschwindigkeitsänderungsvektor <strong>und</strong> damit den Beschleunigungsvektor berechnen.<br />

Sinnvollerweise zeichnet man ihn an die Bahnkurve <strong>und</strong> zwar ungefähr in die Mitte zwischen<br />

die beiden Geschwindigkeitsvektoren, also bei x1 � . Damit sind die drei ermittelten Vektoren x � , v � ,<br />

<strong>und</strong> a � gegeneinander verschoben (siehe Abb. 5.4). Möchte man aber im anderen Fall zu jedem betrachteten<br />

Zeitpunkt zwei Größen ( x � <strong>und</strong> v � bzw. v � <strong>und</strong> a � ) oder alle drei Größen als Pfeile sehen,<br />

muss man im PAKMA-Kernprogramm jeweils die betrachteten Intervalle unterschiedlich <strong>und</strong> richtig<br />

wählen. Welche der beiden Varianten man wählt, hängt vom Ziel ab, das man mit der Darstellung<br />

verfolgt. Die Problematik wird im Unterricht jedoch nicht thematisiert, sollte aber dem Lehrer<br />

bewusst sein, damit er angemessen reagiert, wenn sehr gute Schüler darauf aufmerksam werden.<br />

In dem Unterrichtsgang wird also von Anfang an das Allgemeingültige in den Vordergr<strong>und</strong> gestellt<br />

<strong>und</strong> behandelt <strong>und</strong> erst später Spezialfälle betrachtet. Durch dieses Vorgehen werden die Defini-<br />

� � � �<br />

tionsgleichungen v = ∆x<br />

/ ∆t<br />

<strong>und</strong> a = ∆v<br />

/ ∆t<br />

betont, die bei herkömmlichem Vorgehen nur wenig<br />

Beachtung finden. Schon aus Zeitgründen wird dagegen das Rechnen mit den Bewegungsfunktionen<br />

7 , die nur für Spezialfälle gelten, nicht<br />

in den Vordergr<strong>und</strong> gestellt.<br />

Wie unter 4.2.2 bereits erläutert, ist die<br />

häufige Überbetonung von Rechen- <strong>und</strong><br />

Einsetzaufgaben nicht sinnvoll. Qualitative<br />

Aufgaben sind entscheidend für das<br />

Verständnis; letzteres ist wichtiger als die<br />

Fähigkeit, physikalische Formeln zu<br />

kombinieren. Mit solchen qualitativen<br />

Aufgaben können auch Alltagsvorstellungen<br />

bewusst aufgegriffen <strong>und</strong> physikalisch<br />

hinterfragt werden. Das hier be- Abb. 5.7: Eine qualitative Aufgabe zum Beschleunigungsvektor<br />

7 Der nicht eindeutige Begriff „Bewegungsgleichung“ wird vermieden, da er sowohl für die Bewegungsdifferentialgleichungen<br />

als auch für deren Lösung benutzt wird. Die Lösungen der Bewegungsdifferentialgleichungen werden deshalb<br />

hier „Bewegungsfunktionen“ genannt.

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