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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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5 Entwicklung <strong>eines</strong> Gesamtkonzeptes <strong>zur</strong> <strong>Kinematik</strong> <strong>und</strong> <strong>Dynamik</strong> 93<br />

schwindigkeitsänderungsvektor v �<br />

∆ deutlich<br />

gemacht, der angibt, was an Geschwindigkeit<br />

„dazukam“ (siehe Abb. 5.3). Es gilt also<br />

� � �<br />

� � �<br />

valt<br />

+ ∆v<br />

= vneu<br />

oder ∆ v = vneu<br />

− valt<br />

. Die<br />

Länge dieses Vektors hängt wieder vom gewählten<br />

Zeitintervall ∆t ab. Dividiert man<br />

den Geschwindigkeitsänderungsvektor durch<br />

das Zeitintervall, erhält man einen Vektor,<br />

der unabhängig von ∆t etwas über die Änderung<br />

des Geschwindigkeitsvektors aussagt.<br />

(Man könnte, um die Analogie <strong>zur</strong> Einführung<br />

der Geschwindigkeit als Ortsänderung<br />

deutlich zu machen, von der „Änderungsgeschwindigkeit<br />

des Geschwindigkeitsvektors“<br />

sprechen (Bambey et al., 1980, S. MD 9).)<br />

Das Ergebnis ist der Vektor der Durch-<br />

� �<br />

schnittsbeschleunigung a = ∆v<br />

/ ∆t<br />

gung erhält man näherungsweise für kleine ∆t.<br />

Abb. 5.4: Geschwindigkeit <strong>und</strong> Beschleunigung bei<br />

einer Bewegung, die erst schneller, dann langsamer<br />

wird<br />

(siehe Abb. 5.4). Einen Vektor für die Momentanbeschleuni-<br />

Dieses Vorgehen, a � zu bestimmen, ist natürlich nichts weiter als die Umsetzung der Definition des<br />

Beschleunigungsvektors in Operations- bzw. Konstruktionsschritte. 6 Wie wichtig diese Fähigkeit<br />

für das Verständnis des Beschleunigungsbegriffes ist, haben LABUDDE, REIF <strong>und</strong> QUINN (1988)<br />

gezeigt: Nachdem mit sechs Studenten nach dem normalen Physikvorlesung im kurzen Individualunterricht<br />

(20 – 25 Minuten) die zum Beschleunigungskonzept gehörigen Prozeduren erarbeitet<br />

wurden, konnten die Studenten auch nach ein paar Tagen Problemsituationen, wie sie sich z.B. aus<br />

Bewegungen in Abb. 5.7 ergeben, fast immer (95 %) korrekt lösen (im Vortest 40 %). Das Langzeitverhalten<br />

wurde in dieser Studie nicht weiter untersucht.<br />

Die Schritte <strong>zur</strong> Konstruktion von v � bzw. a � sollen nicht nur vom Lehrer <strong>und</strong> Computer durchgeführt<br />

werden, sondern die Schüler sollen selbst solche Konstruktionen durchführen, um graphisch<br />

die Pfeile zu erhalten (siehe Arbeitsblätter auf CD im Anhang oder Wilhelm, Koch, 2004, S. 34 f.)<br />

(andere Aufgaben: Wodzinski, Wiesner, 1994b, S. 204). Darüber hinaus sollten die Schüler auch<br />

einmal aus den Ortsdaten (einer ein- bzw. zweidimensionalen Bewegung) die Geschwindigkeits<strong>und</strong><br />

Beschleunigungswerte gemäß x→∆x→v→∆v→a berechnen (siehe Arbeitsblätter auf CD im<br />

Anhang).<br />

Betrachtet man nun auf diese Weise eine eindimensionale Bewegung, stellt man fest, dass die Vektoren<br />

v � <strong>und</strong> a � genau dann die gleiche Richtung haben, wenn die Bewegung schneller wird, <strong>und</strong><br />

entgegengesetzt gerichtet sind, wenn die Bewegung langsamer wird (siehe Abb. 5.5). Ist ein Koordinatensystem<br />

gegeben, ergibt sich daraus, dass v � <strong>und</strong> a � genau dann das gleiche Vorzeichen ha-<br />

6 Entsprechende Konstruktionsprozeduren setzt REIF anhand von Zeichnungen auch in Lehrbüchern <strong>zur</strong> Mechanik<br />

(Reif, 1995, S. 31) ein (siehe auch Reif, 1985, S. 137).

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