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Ausgabe 1/ April 2005 - Neue Internetpräsenz

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News<br />

4<br />

Keine Offenbarungspflicht<br />

Beim Verkauf eines zehn Jahre<br />

alten Autos muss nicht ausdrücklich<br />

auf Lackschäden hingewiesen<br />

werden. Das entschied<br />

das Landgericht München I<br />

(Az.: 26 O 17856/04). Dies<br />

gelte auch dann, wenn das Fahrzeug<br />

bei feuchtem Wetter nass<br />

sei und die Mängel deshalb<br />

schwer erkennbar seien.<br />

Damit scheiterte ein Münchner,<br />

der das Kaufgeschäft wegen mangelnder<br />

Aufklärung rückgängig<br />

machen wollte. Er entdeckte die<br />

Schäden erst, als er seine neue<br />

Errungenschaft zu Hause vor<br />

seiner Garage abstellte. Für ihn<br />

sah es so aus, als habe jemand<br />

das Fahrzeug unsachgemäß gerei-<br />

Kleben statt schweißen<br />

Aus dem einst gewöhnlichen<br />

Kleister ist ein ausgefeiltes<br />

Hightech-Produkt geworden:<br />

So sorgen in der Automobilindustrie<br />

innovative Klebstoffe<br />

für höhere Karosserie-Steifigkeit,<br />

senken das Gewicht und<br />

helfen überdies Fertigungskosten<br />

einzusparen.<br />

Im modernen Automobilbau<br />

lassen sich inzwischen fast alle<br />

Verbindungen mit Industrieklebstoffen<br />

realisieren. Vor allem<br />

dort, wo unterschiedliche Werkstoffe<br />

aufeinander treffen, setzt<br />

sich die Klebetechnik immer mehr<br />

durch. „Dies gilt verstärkt für den<br />

Materialmix im innovativen<br />

Leichtbau. Er ist ohne Klebeverbindungen<br />

nicht machbar“, erläutert<br />

Markus Pridöhl, Manager<br />

Research & Development bei der<br />

Degussa AG gegenüber „Auto-<br />

SIKKENS aktuell 1/<strong>2005</strong><br />

Laut Urteilsspruch ist beim Verkauf eines alten Autos kein Hinweis auf Lackschäden<br />

erforderlich.<br />

nigt und dabei die Lackierung in<br />

Mitleidenschaft gezogen. Daher<br />

mutmaßte er, dass der vorherige<br />

Besitzer ihn hinters Licht geführt<br />

habe.<br />

Die zuständige Einzelrichterin<br />

wies die Klage ab. Sie begründete<br />

die Entscheidung damit, dass es<br />

für sichtbare Mängel eines zehn<br />

Jahre alten Gebrauchtwagens<br />

mobilwoche“. Die Düsseldorfer<br />

zählen neben Konzernen wie<br />

Ashland, Dow, Henkel oder Sika<br />

zu den führenden Anbietern von<br />

Industrieklebstoffen. Die Klebetechnik<br />

ersetzt das traditionelle<br />

Schweißen im Karosseriebau.<br />

Dieses ist wegen der Korrosionsanfälligkeit<br />

für die Zusammenfügung<br />

von verschiedenen<br />

Materialien nicht geeignet.<br />

Neben den Vorteilen beim Verbinden<br />

diverser Materialien<br />

keine Offenbarungspflicht des<br />

privaten Autoverkäufers gebe. Bei<br />

Lackschäden handele es sich<br />

nicht um verborgene Mängel, die<br />

eine besondere Hinweispflicht begründen.<br />

Dies gelte auch dann,<br />

wenn sie bei Nässe für den Käufer<br />

nicht oder nur schwer erkennbar<br />

waren. ■<br />

Nur für Deutschland!<br />

Kleben ist in der Automobilproduktion<br />

die Verbindungstechnik der Zukunft.<br />

sprechen Kosteneinsparungen für<br />

die Klebeverbindungen. Zudem<br />

lässt sich durch den Einsatz von<br />

einem Kilogramm Epoxidharz-<br />

Klebstoff das Fahrzeuggewicht<br />

um durchschnittlich 25 Kilogramm<br />

senken. Der Grund: Die<br />

höhere Steifigkeit geklebter<br />

gegenüber geschweißter Karosserien<br />

erlaubt den Einsatz dünnwandigerer<br />

Bleche. ■

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