Ausgabe 1/ April 2005 - Neue Internetpräsenz
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Ab 31. Dezember <strong>2005</strong> Pflicht :<br />
Explosionsschutzdokument<br />
Seit 2002 ist die neue Betriebssicherheitsverordnung<br />
(BetrSichV) in Kraft. Neben<br />
vielen anderen Vorschriften<br />
wird in Paragraph 6 BetrSichV<br />
auch ein so genanntes Explosionsschutzdokumentgefordert,<br />
das vom Arbeitgeber<br />
erstellt werden muss.<br />
Nach vorangegangener Gefährdungsbeurteilung<br />
soll in diesem<br />
Explosionsschutzdokument folgendes<br />
zusammengefasst werden:<br />
• Ermittlung und Bewertung der<br />
Explosionsgefährdungen im<br />
Betrieb<br />
• Entsprechende Schutzvorkehrungen<br />
• Einteilung der Betriebsbereiche<br />
in Explosionsschutzzonen<br />
Brandschutz-Tipp<br />
Nach einer aktuellen Statistik<br />
der Versicherungswirtschaft sind<br />
Brandstiftung und Fehler in der<br />
Elektrik die häufigsten Brandursachen<br />
in Betrieben. Folgende<br />
Sicherheitsvorkehrungen können<br />
getroffen werden, um sich<br />
wirkungsvoll zu schützen.<br />
Gegen Brandstiftung hilft:<br />
• Einzäunung des Geländes<br />
• Beleuchtung des Gebäudes<br />
über Bewegungsmelder<br />
•Außenlagerung von brennbarem<br />
Material (z.B. Müll, Holzpaletten)<br />
vermeiden<br />
• Einbau einer Alarmanlage, die<br />
auf eine ständig besetzte Stelle<br />
geschaltet ist<br />
Für Altanlagen (Stichtag: 3. Oktober<br />
2002) ist das Explosionsschutzdokument<br />
bis zum 31.<br />
Dezember <strong>2005</strong> zu erstellen. Hilfreich<br />
ist hier die Information der<br />
Berufsgenossenschaft BGI 740<br />
„Lackierräume und -einrichtungen“.<br />
Im Anhang sind dort entsprechende<br />
Verarbeitungsfälle<br />
aufgeführt. Enthalten ist außerdem<br />
ein Formblatt für das Explosionsschutzdokument.<br />
Viele Autolackierereien verfügen<br />
bereits über die zwei CDs „Prävention“,<br />
die von den Metall-<br />
Berufsgenossenschaften herausgegeben<br />
werden. In der nächsten<br />
<strong>Ausgabe</strong> wird die aktualisierte<br />
BGI 740 enthalten sein. Eine<br />
weitere Bezugsquelle ist die<br />
Datenbank des Hauptverbandes<br />
Bei der elektrischen Anlage ist<br />
neben einer regelmäßigen Wartung<br />
Folgendes zu beachten:<br />
• FI-Schutzschalter sollten eine<br />
Auslöseschwelle von 30 bis 100<br />
mA haben.<br />
• Bei Betrieb von Frequenzumformern<br />
ist der Einbau von so genannten<br />
allstromsensitiven FI-<br />
Schutzschaltern nach Aussage<br />
von Fachleuten der Versicherungswirtschaft<br />
besonders wichtig.<br />
• Eine regelmäßige Funktionskontrolle<br />
der FI-Schutzschalter sollte<br />
mittels Prüftaste einmal<br />
der Berufsgenossenschaften<br />
(www.hvbg.de). Über diese beiden<br />
Wege kann auch auf die BGR<br />
104 „Explosionsschutz-Regeln“<br />
zugegriffen werden. Dort wird mit<br />
dem Beispiel 2.2.4 in der blauen<br />
Beispielsammlung weitere Hilfestellung<br />
zur Zoneneinteilung in<br />
Mischräumen gegeben.<br />
Zur Erstellung des Explosionsschutzdokuments<br />
sollte der<br />
sicherheitstechnische Sachverstand<br />
der betrieblichen Sicherheitsfachkraft<br />
oder des Technischen<br />
Aufsichtsbeamten der<br />
Berufsgenossenschaft herangezogen<br />
werden. Bei weiteren Fragen<br />
zum Thema kann der Sikkens Umwelt-<br />
und Projektberater Torsten<br />
Schmiegel weiterhelfen. ■<br />
monatlich durchgeführt werden.<br />
• Um eventuelle Schwachstellen<br />
frühzeitig zu erkennen, kann<br />
vorbeugend eine thermografische<br />
Untersuchung der elektrischen<br />
Einspeisung und Verteilung<br />
vorgenommen werden, die<br />
eine Wärmeentwicklung an den<br />
elektrischen Bauteilen aufspürt.<br />
• Nach Betriebsschluss wird eine<br />
Spannungsfreischaltung der<br />
elektrischen Installation vorgenommen.<br />
Nur die notwendigen<br />
Anlagen bleiben noch unter<br />
Spannung. ■<br />
SIKKENS aktuell 1/<strong>2005</strong><br />
Werkstatt 31