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Speikfibel - Bad Kleinkirchheim

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Wie ich Jesus half<br />

Wie ich Jesus half<br />

Ich gebe zu, das ist ein gewagter Titel für eine ebenso gewagte<br />

Episode meines Lebens. Darf ich mir anmaßen, mit dem<br />

Sohn Gottes verbunden zu werden? Ich darf, zumindest ein<br />

bisschen. Oder doch nicht? Am Besten, Sie urteilen selbst.<br />

Streng genommen handelt es sich um eine umstrittene<br />

Verwechslung, der ich meinen Beinamen verdanke. Maria<br />

Magdalena-Blume nennen mich die Leute. Und hier beginnt<br />

die Verwechslung. Der Name entstand dadurch, dass Maria<br />

Magdalena Jesus die Füße salbte. Mit Nardenöl. Gemacht<br />

aus Speik. Ja, das ist eine besondere Ehre gewesen. Die Füße<br />

Jesu. Nach einem beschwerlichen Tag, müde und nachdenklich,<br />

wurden Jesu die Füße gesalbt. Dank mir wandelte er an<br />

diesem Abend auf sanften, zarten Füßen. Eine Ehre in diesem<br />

Ausmaß macht mich noch heute stolz! So viel ist sicher.<br />

Umstritten bleibt, ob es wirklich Maria Magdalena war, die den<br />

Gottessohn salbte.<br />

Kraftvolle Plätze<br />

in den Nockbergen<br />

Inspektor Speik<br />

Lange habe ich überlegt, ob ich Ihnen diese Geschichte erzählen<br />

soll. Natürlich bin ich stolz darauf, aktiv in der Verbrechensbekämpfung<br />

mitgewirkt zu haben, doch andererseits ist die Art<br />

und Weise wie dies geschah wenig schmeichelhaft. Dennoch,<br />

ich lasse Sie nun an meinem dunklen Geheimnis teilhaben.<br />

Wir befinden uns im Mittelalter in den Nockbergen. Für die<br />

Menschen war es nicht immer ein angenehmes Leben. Um<br />

kleineren Verbrechen Einhalt zu gebieten und mögliche<br />

TäterInnen abzuschrecken, wurde zu dieser Zeit der Speik-<br />

Arrest eingeführt. Ja, Sie haben richtig gelesen. Speik-Arrest.<br />

Während in anderen Epochen Kaiserinnen ihr <strong>Bad</strong> mit Speik<br />

versüßten, gab es nun den Speik-Arrest. Verurteilte mussten<br />

(ich finde ja, sie durften!) eine längere Zeit im Speik-Stadel verbringen<br />

und waren danach am Geruch noch lange erkennbar.<br />

Über Wochen konnte so ihre Tat für alle sichtbar bzw. riechbar<br />

gemacht werden. Offensichtlich wurde mein Duft im Mittelalter<br />

nicht gewürdigt. Nun gut, die Zeit verging zum Glück... Und<br />

immerhin leistete ich den Menschen einen wertvollen Dienst!<br />

Dennoch bin ich froh, dass ich heute nicht mehr abschreckend<br />

wirke, sondern mein Öl wieder als das erkannt wird, was es ist:<br />

das kostbarste pflanzliche Produkt aus den Nockbergen!<br />

Unvergessliches Dufterlebnis<br />

18 19<br />

Inspektor Speik

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