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PDF-Datei - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

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Adenosintriphosphat als Hygienemarker<br />

Fahrzeugwaschanlagen<br />

28<br />

Gas) umgerüstet sind. Im Vergleich zu Benzin- oder Dieselmotoren zeichnen sich LPG-<br />

Motore durch günstigere Abgasemissionen aus. Maschinen mit LPG-Antrieb kommen<br />

daher häufig in geschlossenen Räumen zum Einsatz, wenn dort auf leistungsstarke<br />

Antriebe nicht verzichtet werden kann. Auch hier besteht jedoch die Gefahr, dass<br />

geltende AGW, z. B. für Kohlenstoffmonoxid, überschritten werden. Im Interesse der<br />

BG Verkehr hat das IFA beispielhafte CO-Messungen im Frachtzentrum des Flughafens<br />

Köln-Bonn sowie an diversen auf dem Flughafengelände eingesetzten Fahrzeugen<br />

mit LPG-Antrieb durchgeführt. Als Ergebnis wurden regelmäßige Überprüfungen der<br />

Motoreneinstellung und der Abgasemissionen empfohlen. Weiterhin ist es das Ziel<br />

dieser Untersuchung, die aktuellen CO-Emissionswerte in die Maschinennormung,<br />

z. B. für Kehrsaugmaschinen, einfließen zu lassen.<br />

2.3 Biologische Einwirkungen<br />

Adenosintriphosphat (ATP) kann als Maß für das Vorhandensein stoffwechselaktiver<br />

Zellen oder auch Mikroorganismen herangezogen werden. Im Vorjahr wurde ein Messgerät<br />

beschafft, mit dem die Menge des in Flüssigkeiten vorhandenen ATP über die<br />

Lumineszenz der Luciferin-Luciferase-Reaktion bestimmt wird. In einem 2010 begonnenen<br />

Projekt soll geprüft werden, ob diese Methode geeignet ist, die bisher verwendeten<br />

Eintauchnährböden zur Einschätzung der hygienischen Qualität (z. B. Befeuchterwasser<br />

in Raumlufttechnischen Anlagen oder wassergemischten Kühlschmierstoffe)<br />

zu ersetzen. Diese Nährböden müssen nach der Probenahme mindestens 24 Stunden<br />

inkubiert werden, ihre sachgemäße Entsorgung stellt in Betrieben häufig ein Problem<br />

dar. In Wasserproben, wässrigen Lösungen oder auch Kühlschmierstoffen enthaltene<br />

Mikroorganismen können in unterschiedlichem Maße zur Lumineszenz beitragen.<br />

Dabei können sowohl unterschiedliche Organismen (z. B. Bakterien, Hefen oder Schimmelpilze)<br />

als auch verschiedene Arten derselben Organismen (z. B. verschiedene<br />

Bakterienarten, die typischerweise im Wasser vorkommen, wie Pseudomonaden und<br />

Legionellen), oder unterschiedlich alte Zellen das Ergebnis der Lumineszenzmessung<br />

in unterschiedlichem Ausmaß beeinflussen. Deshalb wurden im Berichtsjahr grundlegende<br />

Untersuchungen mit je einer Bakterien-, Hefe und Schimmelpilzreinkultur<br />

sowie mit einer realen Befeuchterwasserprobe durchgeführt. Dabei wurden jeweils die<br />

Koloniezahl, die Zellzahl und der ATP-Gehalt der verschiedenen Lösungen bestimmt<br />

und verglichen. In Übereinstimmung mit anderen Einsatzbereichen, die in der Literatur<br />

beschrieben sind, zeigte sich, dass stoffwechselaktive Pilzzellen deutlich mehr ATP<br />

freisetzen als die wesentlich kleineren Bakterienzellen. Weiterhin wurde eine Abnahme<br />

der ATP-Produktion mit zunehmendem Alter der Zellen verzeichnet. Im kommenden<br />

Jahr soll das ATP-Messystem eingesetzt werden, um den hygienischen Zustand von<br />

Augennotduschen vergleichend zu beurteilen.<br />

Kreislaufgeführte wässrige Systeme, wie sie in Fahrzeugwaschanlagen vorliegen,<br />

bieten für Mikroorganismen grundsätzlich gute Lebensbedingungen. In Anlagen<br />

ohne wirksame Entkeimung können sich diese Organismen u. U. massenhaft vermehren,<br />

was zu einer Gesundheitsgefährdung von Beschäftigten führen kann. Aus<br />

diesem Grund wurden seit Anfang Februar 2010 Untersuchungen zur Wirksamkeit<br />

von verschiedenen Systemen zur Reduzierung der Mikroorganismenkonzentration im<br />

Waschwasser von Fahrzeugwaschanlagen im Vergleich zu einer Referenzanlage mit<br />

Biozidzugabe durchgeführt. Als Verfahren zur Entkeimung des Waschwassers kamen<br />

lichtinduzierte Katalyse über einen Metallkatalysator, eine UV-C-Strahlung erzeugende<br />

Anlage, eine kombinierte UV-/Ultraschallanlage und chemische Behandlung mit<br />

organischer Peroxidlösung zum Einsatz. Die aus dem Jahr 2010 bereits vorliegenden<br />

Ergebnisse aus vier verschiedenen Waschanlagen, die jeweils ein Verfahren nutzten,<br />

erlaubten keine eindeutige Aussage über das am besten geeignete Verfahren. Das<br />

Projekt wurde deshalb bis Juli 2011 weitergeführt und nacheinander die UV-Anlage<br />

und der Metallkatalysator in ein und dieselbe Fahrzeugwaschanlage eingebaut und<br />

jeweils mehrere Wochen im normalen Anlagenbetrieb getestet. Als Ergebnis wurde<br />

festgestellt, dass das UV-Verfahren eine zeitweise Verminderung der Bakterien im<br />

Waschwasser erreichen konnte. Das Katalysatorverfahren zeigte im Versuchszeitraum<br />

keinen Effekt. In den untersuchten Proben konnten keine Fäkalkeime oder Legionellen<br />

nachgewiesen werden. Von den eigens untersuchten gesundheitsrelevanten Arten<br />

kam nur Pseudomonas aeruginosa in etlichen Proben vor. Die Bakterienkonzentration<br />

in der Luft in der Waschhalle blieb unabhängig vom Entkeimungsverfahren hoch. Die

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