Dokumentation Symposium 1999 - MIK NRW - Landesregierung ...
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Dr. Fritz Behrens: „Wenn<br />
wir als Führungskräfte<br />
dauerhaft erfolgreich sein<br />
wollen, reicht Improvisationstalent<br />
nicht aus.<br />
Statt individueller Lösungen<br />
brauchen wir Strategien und<br />
Konzepte.“<br />
In den Pausen – ob am Kaffeebuffet im Lichthof oder im<br />
Bürgersaal – nutzten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />
die Gelegenheit zu Gesprächen und Diskussionen.<br />
»» Dieser „direkte Draht“ zum Vorstandssprecher weckte<br />
im Auditorium besonderes Interesse. Abschließend wies<br />
Manuel Seibel auf den Punkt Kontinuität hin: Die genannten<br />
Maßnahmen dürften nicht eingestellt werden, wenn die<br />
Veränderung eingetreten ist. „Es muss weitergehen.“<br />
Ausgestattet mit reichlich Lesestoff vom „Kommunikationsmarkt“<br />
fanden sich die Forums-Teilnehmer nach der<br />
Mittagspause im Bürgersaal ein, um Dr. Jürgen Kluges Ausführungen<br />
zum „Innovationsmanagement – Wissen und<br />
Wandel“ zu folgen. Der Deutschlandchef von McKinsey &<br />
Company kam schnell zur Sache: „Gute Leute sind der<br />
Schlüssel zu höheren Verbesserungsraten.“ Mit leichter Ironie<br />
schilderte er das Anspruchsniveau moderner Unternehmen:<br />
Mit der Hälfte des Personals in der Hälfte der Zeit mindestens<br />
doppelte Qualität erreichen. Nach einem gigantischen<br />
Rekonstruktionsprozess der Wirtschaft in den letzten<br />
zehn Jahren sei nun die Verwaltung an der Reihe. Auch dort<br />
müssten Talente besser ausgeschöpft, eine Elite gefördert<br />
werden, meinte Dr. Kluge. Er forderte eine flache Hierarchie,<br />
Flexibilität und schnelle, gravierende Veränderungen.<br />
Sein Motto: „Wer tief einschneidet, kommt hoch hinaus.“<br />
Welche Rolle Schnelligkeit und Service spielen, machte der McKinsey-<br />
Deutschlandchef am Beispiel Filmentwicklung deutlich. Die Express-<br />
Entwicklung innerhalb einer Stunde im Gegensatz zu traditionell fünf<br />
Tagen brachte enorme Steigerungsraten. Und genauso müsse der Bürger bei<br />
der Verwaltung bedient werden: „Einmal hingehen, fertig!“ Dabei soll die<br />
„McDonald’s-Maxime“ gelten, so Kluge: Niemand soll mehr als fünf Minuten<br />
warten. Das setze allerdings voraus, dass nicht tausend Sonderfälle bearbeitet<br />
werden – „das wäre das Gourmet-Restaurant“. Für den „Schnellimbiss“<br />
müssten die Abläufe vereinfacht werden; ein Prinzip, das vielen Zuhörern ein<br />
zustimmendes Nicken entlockte.<br />
Auch Burkhard Tewinkel, Leiter Interne Kommunikation bei der Deutschen<br />
Bahn AG in Berlin, hielt zum Thema „Signale setzen – das Neue verständlich<br />
machen“ wertvolle Anregungen bereit. Als Vertreter einer ehemaligen Behörde<br />
stellte er den Veränderungsprozess der Bahn ausführlich dar und kam zu dem<br />
Schluss, dass die Kommunikation dort nach gleichem Muster abläuft wie in anderen<br />
Unternehmen. Nicht allein die richtige Positionierung der eingesetzten<br />
Medien spiele eine Rolle, sondern auch das Zusammenspiel von interner Kommunikation,<br />
Weiterbildung und Personalpolitik. Nur etwa fünf Prozent der Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen zählten zu den Promotoren von Veränderungen.<br />
Der weitaus größte Teil bestehe aus Widerständlern (15 Prozent), Bremsern<br />
(40 Prozent) und Skeptikern (40 Prozent). Diese Schar von Veränderungs-<br />
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