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Dokumentation Symposium 1999 - MIK NRW - Landesregierung ...

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Kluge: „Wir brauchen in vielen Feldern die Elite<br />

und das gilt auch für eine gute Verwaltung.“<br />

recht. Richtige Integration und Synergiepotenziale<br />

werden auf der Arbeitsebene realisiert. Tief<br />

greifende Restrukturierungen sind schmerzhaft<br />

und teuer und deshalb vermeidet man sie.<br />

All das spricht also für einen neuen Ansatz. In<br />

der Öffentlichen Verwaltung müssten Sie das<br />

tun, was wir in der Fertigungsindustrie gemacht haben: Jeder, der ein neues<br />

Bauteil haben wollte, musste zwei alte Bauteile abmelden. Jeder, der ein neues<br />

Gesetz haben will, muss zwei alte streichen. Nur so bekommt man Veränderungen<br />

– nicht durch Addition. Heute zählt reines Erfahrungswissen weniger<br />

als schnelle Anpassung. Wer wachsen will, muss auf Randaktivitäten verzichten.<br />

Wenn Sie sich trauen, ihre internen Prozesse extrem umzugestalten,<br />

dann werden Sie die Luft bekommen, die Sie brauchen, um zu wachsen, um<br />

im Kundennutzen große Sprünge zu machen.<br />

Sprünge im Kundennutzen: Am Beispiel der Fotolabors lässt sich das illustrieren.<br />

Beim alten Prozessablauf dauerte es vier Tage von der Abgabe des<br />

Films bis zum Abholen der Fotos. Mit der Einrichtung von Expressdiensten<br />

zwischen der Abgabe und dem Zentrallabor waren es noch drei Tage. Der<br />

Kundennutzen war gering, weil immer noch zwei Gänge oder Fahrten zum<br />

Fotoladen erforderlich waren. Fortschritt im Kundennutzen ist, diesen Prozess<br />

auf eine Stunde zu verkürzen – eine Stunde, die der Kunde nutzen kann. Übertragen<br />

auf Verwaltungsprozesse heißt das: einmal hingehen, alles erledigt.<br />

Das ist der Sprung im Kundennutzen und auch der „Anschlag“ im Denken.<br />

Strategien für den Erfolg<br />

Zunächst gilt es, Weltklasse-Ziele zu setzen. Das müssen Output-Ziele sein,<br />

die an den theoretischen Anschlag gehen. McDonald’s sagt, keiner soll länger<br />

als fünf Minuten auf seinen Burger warten. Das ist ein solches Ziel. Für solche<br />

Ziele müssen Arbeitsabläufe geändert und vor allem standardisiert werden.<br />

Das geht nur, wenn das Produktprogramm und die Abläufe einfach sind. Wenn<br />

es tausend Sonderfälle gibt, hat man ein Feinschmecker-Restaurant – aber das<br />

funktioniert eben nicht zu McDonald’s-Preisen. Also: Einfache Fälle müssen<br />

von den schwierigen getrennt und die Abläufe entsprechend geändert werden.<br />

Als Nächstes geht es um die Neuaufstellung und Ausrichtung der Mannschaft,<br />

immer begleitet von einer Mobilisierung, intensiver Kommunikation<br />

und einem positiven Wettbewerb. Und es gilt, neues Talent einzukaufen.<br />

Letztlich steht bei allen Strategien immer Innovation im Zentrum – in neuen<br />

Geschäften, in Produkten, in Strukturen und Prozessen. Wer diese Innovationen<br />

haben will, muss Breakpoints überspringen statt nur Kleinigkeiten zu<br />

verbessern. Wenn Sie mich fragen: „Hört dieses Wettrennen denn nie auf?“,<br />

so sage ich Ihnen: „Nein, es hört nie auf!“<br />

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren Bemühungen um Produktivitätsfortschritt<br />

und Innovation.<br />

VMprofil 1 [21 ]<br />

Kluge: „Letztlich geht es<br />

bei Strategien immer<br />

um Innovationen in neue<br />

Geschäfte, Produkte, Strukturen<br />

und Prozesse. Wer<br />

diese Innovationen haben<br />

will, muss Breakpoints überspringen.“

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