Südwester Pfadfinder zwischen allen Fronten - Golf Dornseif
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ingt wegen unsere guten Beziehungen zu den Boy Scouts of South Africa und den Voortrekkers<br />
(Burische Scouts). Unsere Jugendbewegung betreibt keine Politik! Wir sind jetzt südafrikanische Untertanen,<br />
aber deutsch geboren und werden Deutsche bleiben ...“<br />
Trotzdem glückte es, nach und nach die Obrigkeit wieder milde zu stimmen und am 21. Mai 1935 die<br />
„Deutschen <strong>Pfadfinder</strong> von Südwestafrika“ neu aus der Taufe zu heben. Der Begriff „Bund“ war untersagt,<br />
und die Wimpel durften keine Hakenkreuze aufweisen. Der „<strong>Pfadfinder</strong>-Weissdorn“ als Symbol<br />
fand Gnade. Die historische Reichskriegsflagge als Bestandteil der <strong>Pfadfinder</strong>fahne mit Weissdorn<br />
durfte bleiben, auch die Farben schwarz-weiß-rot bei den Kokarden an den Hüten. Überall bildete<br />
man neue „Horste“, obwohl die Buren zunächst voller Misstrauen wissen wollten, ob damit der Vorname<br />
des Horst Wessel gemeint sei ... – Kurzum, 13 Horste mit 1200 <strong>Pfadfinder</strong>n rückten zusammen.<br />
Erlaubtes Höchstalter: 17 Jahre.<br />
Der Spielmannszug bestand aus Trommlern, Querflötisten, Trompetern und Fanfarenbläsern mit einem<br />
Tambourmajor <strong>allen</strong> voran. Zum Fuhrpark zählte für Fahrten ein alter Chevrolet-Eintonner ohne<br />
Kabine und Windschutzscheibe, genant ANNEMARIE. Später sammelten die Jungen Geld für einen<br />
gebrauchten Lastkraftwagen. Im April 1938 zogen die alten Männer der Schutztruppe feierlich durch<br />
Windhoek, ließen ihre Fahnen flattern und erfreuten sich am Spielmannszug der <strong>Pfadfinder</strong> in der<br />
Kaiserstrasse.<br />
Der Deutsche Maidenbund Swakopmund<br />
Am 13. Oktober 1928 berichtete die SWAKOPMUNDER ZEITUNG unter anderem: „Schon lange war<br />
ein Ausflug vorgesehen: endlich fünf Tage schulfrei! Am Freitagmittag um zwölf sammelten wir Maiden<br />
uns in der Schule und fuhren zum Bahnhof auf einer Extra-Trolley. Der Zug rollte bis zur Station<br />
Namib, wo man das Gepäck auf einen Eselkarren umlud. Fröhlich marschierten wir durch die Wüste<br />
mit der Landkarte in der Hand und folgten brav der Karrenspur. Nach zwei Stunden war Birkenfels<br />
erreicht. Ein Lagerplatz zur Nachtruhe fand sich rasch nahe der Farm. Am nächsten Morgen wanderten<br />
wir den Swakop abwärts bis Nonidas. Einige Maiden waren schon mit dem Gemüse-Auto voraus<br />
gefahren und richteten das nächste Lager ein zum Abkochen. Gegen vier Uhr nachmittags kam<br />
die letzte Etappe an die Reihe von Nonidas nach Swakopmund. Zwölf Maiden mit ihrer unerschütterlichen<br />
Bannerträgerin bissen auf die Zähne und schafften es!“<br />
Ein Augenzeuge schilderte, was die „Windhuker <strong>Pfadfinder</strong> auf Naukluftpad“ erlebten: „Zwei Möglichkeiten<br />
gab es, die Osterfeiertage 1931 richtig auszunutzen. Entweder sollte das Turnfest in Tsumeb<br />
oder die Naukluft unser Ziel sein. Unheimlich groß war der Haufen an Zeltplanen, Wolldecken und