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Südwester Pfadfinder zwischen allen Fronten - Golf Dornseif

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1927 übernahm „Papa Sarnow“ die <strong>Pfadfinder</strong>gruppe, ein erfahrener Schutztruppe-Pionier mit eigenem<br />

Lastkraftwagen für gewagte Ausflüge, am liebsten nachts mit Gruseleffekt. Walter Stutzer bewährte<br />

sich als Hornist und trompetete oft zum Sammeln oder Ausschwärmen. Mit Hilfe von<br />

Spiegeln lernten die Jungen das Blinken und Morsen im Gelände.<br />

Ostern 1929 führte eine größere Fahrt zum Waterberg, dicht an einem müden Rudel Löwen vorbei.<br />

Bergauf schaffte es der General Motors Car nicht mehr aus Altersschwäche und drohte rückwärts<br />

abzustürzen! Zum Glück blieb der LKW an einem Felsblock hängen, nachdem die Bremsen versagt<br />

hatten. Um 1932 formierten sich auch die Mädchen in Tsumeb, behütet von Frau Kasch.<br />

Zur Zeit der Neugründung der Deutschen <strong>Pfadfinder</strong> im Jahr 1935 war die wirtschaftliche Lage in<br />

Tsumeb keineswegs erfreulich. 56 Mädchen und Jungen hielten zusammen, aber immer mehr<br />

Familien wanderten ab auf der Suche nach einer besseren Existenz in Südafrika. Im Oktober 1938<br />

leistete man sich ein Ferienlager in Otavifontein für die Horste Tsumeb und Grootfontein mit 30<br />

Mädchen und Jungen.<br />

Im Februar 1939 bot sich Gelegenheit in den Bergen südlich von Tsumeb „Schatzgräber“ zu spielen<br />

und zwar in einer ausgebeuteten Grube. Das Interesse galt Vanadium-Mineralien (Kupfer-Blei-<br />

Zink), und die Jugendlichen durften „Restbestände“ ausforschen bzw. einsammeln: schließlich<br />

kamen vier Säcke zusammen zur Weiterverwertung.<br />

Im September 1938 zählte der Horst Grootfontein 22 Jungen und 20 Mädchen. Mit den Freunden in<br />

Tsumeb wurde ein „Kochkunst-Wettbewerb“ vereinbart, der <strong>allen</strong> viel Spaß machte im Lagerleben<br />

zu Rietfontein.<br />

Am 18. und 19. September 1939 wurden in Windhoek die ersten Männer deutscher Abstammung<br />

(mit politischer Aktivität) von der Polizei verhaftet, und bis zum 27. September waren es 58,<br />

darunter auch einige <strong>Pfadfinder</strong>führer. Im Internierungslager Andalusia (Südafrika) lebten<br />

schließlich etwa 1600 <strong>Südwester</strong> hinter Stacheldraht. Das fröhliche Treiben der <strong>Pfadfinder</strong> endete<br />

jäh.

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