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Juli 2007 - Behörden Spiegel

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<strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> / <strong>Juli</strong> <strong>2007</strong> PPP-Kompakt Seite 25<br />

PPP-Kompakt<br />

PPP-<br />

Monatlicher Informationsbrief für Entscheider aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung<br />

<strong>Juli</strong> <strong>2007</strong> 7/<strong>2007</strong> ppp-kompakt@rsbk.de<br />

Editorial<br />

Wer sich die wirklichen Prioritäten<br />

in einem Land veranschaulichen<br />

will, der kann Folgendes<br />

tun: Betrachten Sie in irgendeiner<br />

Stadt in Deutschland zuerst<br />

Rudolf Scharping, Geschäftsführer<br />

der RSBK GmbH<br />

das Gebäude einer Versicherung,<br />

dann das einer Verwaltung<br />

und danach eine Schule.<br />

Die Prioritäten werden Ihnen<br />

sofort klar – und dass mit ihnen<br />

etwas nicht stimmen kann, versteht<br />

jeder, der um den einzigen<br />

wirklichen "Rohstoff" unseres<br />

Landes im weltweiten Wettbewerb<br />

weiß: nämlich Ausbildung,<br />

Bildung, Wissen, Können,<br />

Leistung.<br />

Die sogenannten "weichen<br />

Faktoren" sollten in den Diskussionen<br />

rund um den Wert<br />

der PPP eine stärkere Rolle<br />

spielen. Das sagt nichts gegen<br />

Wirtschaftlichkeitsvergleiche<br />

oder Finanzierungsmodelle,<br />

nichts gegen neue Anlageklassen<br />

oder PFI, nichts gegen Investitionsgesetze<br />

oder wettbewerblichen<br />

Dialog – aber das<br />

sind Debatten unter Spezialisten,<br />

allzu oft getrieben von<br />

Zahlen, Verfahren und Regeln.<br />

Das "ergreift" die nicht, die<br />

überzeugt sein wollen: als<br />

steuerzahlende Bürger, als abstimmende<br />

Mandatsträger, als<br />

Nutzer.<br />

Zahlreiche Städte oder Landkreise<br />

können demonstrieren,<br />

wie sich PPP zum Beispiel für<br />

Schulen durchsetzen ließ und<br />

was deren wirtschaftlichen Effekte<br />

sind.<br />

Was aber ist mit den Schülerinnen<br />

und Schülern, Lehrerinnen<br />

und Lehrern oder den Hausmeistern?<br />

Hat deren Umgebung<br />

Einfluss auf den Spaß am<br />

Lernen und Unterrichten?<br />

Steigt womöglich der Erfolg<br />

oder sinkt das Risiko des Vandalismus?<br />

Ist also bildungspolitisch<br />

ein Erfolg zu verzeichnen,<br />

wenn mit PPP die Modernisierung<br />

und Sanierung von Schulen<br />

rasch und für alle einigermaßen<br />

zeitgleich erfolgt – statt<br />

gestreckt über Jahre und Jahrzehnte?<br />

Mit diesen Hinweisen plädiere<br />

ich für eine Ergänzung und Erweiterung<br />

der gängigen Debatten<br />

rund um PPP. Denn eine<br />

Untersuchung der TU Darmstadt<br />

belegt mit Zahlen: In modernen,<br />

hellen und sauberen –<br />

also renovierten – Schulen<br />

steigt die Motivation und sinkt<br />

der Vandalismus, erhöht sich<br />

Identifikation und Lernerfolg.<br />

Sogar das kann man in Zahlen<br />

umrechnen – viel wichtiger aber<br />

ist: wir haben keine Zeit zu verlieren,<br />

wenn es um Investitionen<br />

in die gemeinsame Zukunft<br />

geht: Bildung, Können, Leistung.<br />

s025_bs07<br />

Ruhr ist Trumpf<br />

Hafen und Uferpromenade mittels PPP – Mühlheim macht es vor<br />

Mülheim an der Ruhr ist vielen<br />

Menschen bekannt als eine der<br />

reichsten Städte des Ruhrgebietes<br />

mit einem hohen Potenzial<br />

an wirtschaftlich erfolgreichen<br />

Unternehmen wie Aldi, die<br />

Brenntag AG, Europipe AG oder<br />

Pfeifer Drako, um nur einige der<br />

weltweit operierenden Unternehmen<br />

zu nennen.<br />

Auch darf sich die einzige Stadt<br />

des Ruhrgebietes, deren Innenstadt<br />

direkt an der Ruhr liegt, zu<br />

den Städten Deutschlands<br />

zählen, die eine Zuwanderung<br />

verzeichnet und die eine große<br />

Zahl vermögender Einwohner<br />

beheimatet.<br />

Gerade deshalb stellt sich die<br />

Stadt erfolgreich der Herausforderung,<br />

brachliegende Flächenpotenziale<br />

um damit verbundene<br />

Chancen konsequent zu nutzen.<br />

Das Projekt heißt ”Ruhrbania”<br />

und wird mit der Unterstützung<br />

namhafter Bürger aus Politik,<br />

Kunst, Kultur und Wirtschaft, die<br />

sich vor allem mittels der ”Mülheimer<br />

Erklärung” hierzu öffentlich<br />

bekannt haben, erfolgreich<br />

vorangetrieben.<br />

”Mühlheimer Erklärung”<br />

Als stärksten ”Trumpf” bezeichnen<br />

Stadt und Unterzeichner der<br />

”Mülheimer Erklärung” die Ruhr.<br />

Wasserlagen bieten von je her<br />

Lebensqualität, und die gilt es in<br />

der Innenstadt Mülheims auszubauen.<br />

Derzeit ist die Innenstadt mit ihrer<br />

Fußgängerzone durch eine<br />

mehrspurige Hauptverkehrsstraße,<br />

die entlang der Ruhr<br />

führt, von dem Fluss mit einem<br />

hochwertigen vis-à-vis aus Kongresszentrum<br />

im klassizistischen<br />

Stil der Jahrhundertwende und<br />

sich daran anschließender Parkanlage<br />

abgeschnitten.<br />

Dies wird sich in den kommenden<br />

Jahren ändern, denn die<br />

Verlegung der Straße ist bereits<br />

in vollem Gange. Eine direkte<br />

Anbindung der Innenstadt an die<br />

Lebensader Wasser wird die Folge<br />

sein. Durch den Abbruch in<br />

die Jahre gekommener 60er-<br />

Jahre-Gebäude, die den heutigen<br />

Anforderungen ihrer Nutzer<br />

nicht mehr gerecht werden, gewinnt<br />

man entlang der Ruhr vier<br />

Baufelder in einer Größe von ca.<br />

2.000 m 2 bis ca. 7.200 m 2 . Hierauf<br />

sollen zukünftig insgesamt<br />

etwa 51.200 m2 Wohn, Hotel-,<br />

Gastronomie- und Bürofläche in<br />

bester Innenstadtlage entstehen.<br />

P-P-Promenade und<br />

Hafenbecken<br />

Etwa 500 m Uferpromenade<br />

und ein neu zu schaffendes Hafenbecken<br />

runden das im Ruhrgebiet<br />

herausragende ”Wasserlagenprojekt”<br />

ab.<br />

Gemeinsam mit der aus den<br />

benachbarten Niederlanden<br />

stammenden Wessels-Gruppe<br />

realisiert man in einem PPP-Modell<br />

das Gesamtprojekt.<br />

Über eine europaweite Ausschreibung<br />

haben die Stadt und<br />

der inhabergeführte Konzern zu-<br />

Die Freude war groß bei der offiziellen Bekanntgabe des Projekte<br />

”Ruhrbania”, in dessen Rahmen in den nächsten Jahren ein großer<br />

Teil der Ruhrpromenade neu gestaltet wird. Auf dem Foto: Vertreter<br />

aus Politik, u. a. Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld (Mitte<br />

links), und der Wessels-Gruppe, die das Gesamtprojekt mittels PPP<br />

realisiert. Foto: PPP-Kompakt/Archiv<br />

sammengefunden. Die Kondor<br />

Wessels Holding mit Hauptsitz in<br />

Berlin bekam den Zuschlag, da<br />

sie mit Ihrer in Düsseldorf und<br />

Dortmund ansässigen Projektentwicklungsgesellschaftrheinbau<br />

projektentwicklung über das<br />

Know-how zur Abwicklung des<br />

Projektes verfügt. Eine ebenfalls<br />

zur Wessels-Gruppe gehörende<br />

private Vermögensgesellschaft<br />

hat sich zudem verpflichten müs-<br />

ÖPP-Projekt in Hamburg<br />

Gesamtprojektvolumen von 270 Millionen Euro für Hamburger Schulen<br />

Die Eurohypo finanziert ein Öffentlich-Privates-Partnerschafts-Projekt<br />

(ÖPP) zum Bau<br />

und zur Sanierung von 32<br />

Schulen in Hamburg. Das Investitionsvolumen<br />

des Pilotprojektes<br />

der Freien und Hansestadt<br />

Hamburg liegt bei 270 Millionen<br />

Euro. Die GWG Gewerbe<br />

Gesellschaft für Kommunalund<br />

Gewerbeimmobilien mbH<br />

wird die Maßnahme umsetzen.<br />

Die Eurohypo stellt Finanzierungsmittel<br />

in Höhe von rund<br />

200 Mio. Euro zur Verfügung.<br />

Hamburg lässt die Neubauten<br />

und die Sanierung von der Saga/GWG<br />

– einem der größten<br />

Wohnungsbauunternehmen<br />

Deutschlands – durchführen, da<br />

diese die Leistungen in Verbindung<br />

mit der privaten Finanzie-<br />

rung durch die Eurohypo kostengünstiger<br />

erbringen kann,<br />

als das Land selbst.<br />

Die Schulen werden binnen<br />

sechs Jahren sukzessive errichtet<br />

beziehungsweise saniert.<br />

Der Vertrag zwischen der<br />

Stadt Hamburg und GWG hat<br />

eine Laufzeit von insgesamt 25<br />

Jahren und enthält eine sogenannte<br />

Stundungsvereinbarung.<br />

Diese besagt, dass die Stadt<br />

Hamburg die Werklohnforderungen<br />

an GWG nicht unmittelbar<br />

zu leisten hat, sondern dass die<br />

Zahlung in Raten über die Laufzeit<br />

des Vertrages gestreckt<br />

wird. Hamburg wird überdies<br />

vierteljährliche Teilabnahmen<br />

der Bau- und Sanierungsmaßnahmen<br />

vornehmen. Im Zuge<br />

der Finanzierung verkauft die<br />

GWG der Eurohypo ihre Forderungen<br />

an die Stadt Hamburg.<br />

”Wir gehen davon aus, dass<br />

dieses ÖPP-Projekt für alle Beteiligten<br />

zu einem großen Erfolg<br />

wird, zumal die Eurohypo bereits<br />

frühzeitig durch die GWG<br />

zur Strukturierung eines Finanzierungsmodells<br />

eingebunden<br />

war”, sagte Frank Wachner,<br />

Head of Public Private Partnership<br />

der Eurohypo anlässlich<br />

der Vertragsunterzeichnung.<br />

Ebenfalls in die Transaktion involviert<br />

ist die KFW, die auf der<br />

Grundlage ihres Förderprogramms<br />

”Kommunal investieren”<br />

101 Mio. Euro Refinanzierungsmittel<br />

stellt. Für diesen<br />

Betrag fungiert die Eurohypo<br />

als durchleitende Bank.<br />

in Kooperation mit: Partner:<br />

sen, mindestens ein Baufeld bis<br />

zum Jahre 2009 zu erwerben<br />

und zu bebauen, denn das Konzept<br />

des PPP-Modells stellt sich<br />

wie folgt dar:<br />

Die Wessels-Gruppe beteiligt<br />

sich über eine eigens gegründete<br />

Projektgesellschaft an der von<br />

der Stadt Mülheim bzw. der Beteiligungsholding<br />

Mülheim an der<br />

Ruhr (bereits) gegründeten Projektentwicklungsgesellschaft.<br />

Diese übernimmt das sogenannte<br />

”Taggeschäft” der Entwicklung<br />

der Promenade und des Hafenbeckens.<br />

Darüber hinaus übernimmt<br />

sie die Vermarktung der<br />

vier Baufelder, deren Erlöse der<br />

Gegenfinanzierung des Baus<br />

von Promenade und Hafen dienen.<br />

Durch die vorbeschriebene<br />

Ankaufs- und Bebauungsverpflichtung<br />

ist die Anschubfinanzierung<br />

und der erforderliche<br />

Auftakt des Vorhabens sichergestellt.<br />

Projekt der Initiative Ruhr<br />

Mit diesem Modell nutzt die<br />

Stadt nicht nur die Finanzkraft<br />

der Wessels Gruppe, sondern<br />

macht sich auch das Know-how,<br />

die Synergieeffekte und die<br />

Größenvorteile des weltweit operierenden<br />

Konzerns zu eigen.<br />

Bei der Kooperation ist jedoch<br />

hervorzuheben, dass die Verfügungsgewalt<br />

über die Grundstücke<br />

und die Gestaltungshoheit<br />

von Promenade und Hafenbecken<br />

zu 100 Prozent bei der<br />

Stadt liegen.<br />

Im Vorfeld der Zusammenarbeit<br />

hat sich die Stadt Mülheim durch<br />

die Besichtigung entsprechender<br />

Referenzen davon überzeugen<br />

können, dass die Wessels-Gruppe<br />

über entsprechende Erfahrungen<br />

derartiger Projektentwicklungen<br />

sowie in der Umsetzung<br />

von Hoch- und Tiefbaumaßnahmen<br />

verfügt. Hierzu<br />

gehören weitaus größere Stadtentwicklungsmaßnahmen<br />

als in<br />

Mülheim, wie zum Beispiel<br />

‘s-Hertogenbosch und Eindhoven,<br />

die zeigen, dass Projekte in<br />

der Größenordnung erfolgreich<br />

umgesetzt werden können.<br />

Unterstützt wird das Vorhaben<br />

übrigens auch ausdrücklich<br />

durch die NRW-Landesregierung<br />

als explizites Projekt der Initiati-<br />

IMPRESSUM PPP-KOMPAKT Herausgeber: Rudolf Scharping (Geschäftsführer RSBK GmbH), R. Uwe Proll (Chefredakteur <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>) Redaktionsbeirat: Prof. Dr. Harald Bartl, Prof. Dr. Klaus Fleischer<br />

Kontakt: RSBK GmbH, Schweizer Straße 1, 60594 Frankfurt am Main, Tel.:069/661277-0, Fax: - 12, Mail: ppp-kompakt@rsbk.de, <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong>, Am Buschhof 8, 53227 Bonn, Tel.: 0228/97097-0, Fax: - 75, Mail: redaktion@behoerdenspiegel.de<br />

ve Ruhr. Das Fazit beider Partner<br />

lautet, dass sie sich nicht<br />

entmutigen lassen sollten, auch<br />

wenn ein derartiges Projekt im<br />

Vorfeld durch das sorgsam ausgeführteAusschreibungsverfahren<br />

mit etlichen Anstrengungen<br />

verbunden ist.<br />

Brachflächennutzung<br />

statt ”grüner Wiese”<br />

Denn, wenn eine Stadt genau<br />

weiß was sie will und das gesteckte<br />

Ziel politisch durchsetzen<br />

kann, dann ist es für den privaten<br />

Partner sicherlich möglich,<br />

sich auf diese Situation mit Rat<br />

und Tat einzustellen. Voraussetzung<br />

ist der Glaube an den<br />

Standort, und diesen Glauben<br />

hat die Wessels-Gruppe, die sich<br />

übrigens auch im benachbarten<br />

Wuppertal ohne PPP-Modell gemeinsam<br />

mit der Stadt Wuppertal<br />

bei der Entwicklung eines<br />

ehemaligen Kasernengeländes<br />

engagiert. Aus der ca. 40 ha<br />

großen Konversionsfläche entsteht<br />

ein neues Wohn- und ein<br />

von der Stadt Wuppertal dringend<br />

benötigtes Gewerbe- und<br />

Industriegebiet. Eine enge Zusammenarbeit<br />

von Stadt, Bund<br />

und der Wessels-Gruppe hat<br />

den Ankauf der Kaserne vom<br />

Bund ermöglicht. Diese gute und<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

wird auch bei der Schaffung des<br />

Baurechts und Vermarktung der<br />

Flächen zwischen der Stadt<br />

Wuppertal und der Wessels-<br />

Gruppe weiter gepflegt.<br />

Jan Willem Post aus den Niederlanden<br />

und Dieter Janzen als<br />

deutscher Vertreter der Wessels-<br />

Gruppe sehen eine große Zukunft<br />

in der Zusammenarbeit mit<br />

kleineren oder mittelgroßen<br />

Städten oder Gemeinden bei<br />

Stadteilentwicklungen. Die Erfahrungen<br />

der Wessels-Gruppe<br />

haben gezeigt, dass es auch in<br />

Deutschland möglich ist,<br />

Flächenpotenziale in den Städten<br />

zu nutzen, statt die Innenstädte<br />

durch Ansiedlungen auf<br />

der ”grünen Wiese” zu<br />

schwächen. Eine Entwicklung,<br />

die immer mehr an Aktualität gewinnt<br />

und von der alle gleichermaßen<br />

profitieren werden, gerade<br />

die nachfolgenden Generationen.<br />

Werkstattgespräche<br />

RSBK Werkstattgespräche bieten kommunalen Entscheidern<br />

einen problem- und lösungsorientierten Dialog mit Entscheidungsträgern<br />

aus der Politik und einer Auswahl qualifizierter<br />

Experten. Inhaltlich verstehen sich unsere Veranstaltungen als<br />

reine Fachgespräche, orientiert an der kommunalen Praxis und<br />

ihren Herausforderungen. Referenten sind neben RSBK-Spezialisten<br />

und erfahrenen Praktikern auch Vertreter der kommunalen<br />

Ebene. RSBK Werkstattgespräche finden statt am:<br />

· 12. und 13. <strong>Juli</strong> in Nürnberg,<br />

Arabella Sheraton Hotel Carlton<br />

Anmeldungen ab sofort möglich!<br />

Der Teilnahmebeitrag beträgt mit Übernachtung im Tagungshotel<br />

295 Euro pro Person, ohne Übernachtung 240 Euro.<br />

Bei Buchung bis fünf Wochen vor dem jeweiligen Termin reduziert<br />

sich der Teilnahmebeitrag auf 265 bzw. 210 Euro.<br />

Anmeldungen unter werkstatt@rsbk.de, Telefon unter<br />

069/6612770 oder per Telefax unter 069/ 66 12 77 12


Seite 26 PPP-Kompakt <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> / <strong>Juli</strong> <strong>2007</strong><br />

PPP-Kompakt<br />

PPP-<br />

Ganzheitliches Bewirtschaftungskonzept<br />

Mit externen IT-Serviceplattformen effizient wirtschaften<br />

Die Bewirtschaftung von Immobilien<br />

hat sich in den vergangenen<br />

Jahren stark gewandelt. Die<br />

Immobilienverwaltung ist heute<br />

mit hohem Arbeitseinsatz verbunden<br />

und bindet in vielen<br />

Kommunalverwaltungen und Unternehmen<br />

wertvolle Ressourcen.<br />

Um Kosten zu senken und<br />

notwendige Ressourcen freizusetzen,<br />

ist ein umfassendes<br />

kaufmännisches Facility Management,<br />

das durch ein leistungsfähiges<br />

IT-System unterstützt<br />

wird, unumgänglich geworden.<br />

Die Hauptaufgabe des kaufmännischen<br />

Facility Managements<br />

ist die Sicherstellung der<br />

Wirtschaftlichkeit des Gebäudebetriebes.<br />

Mit einem ganzheitlichen<br />

und aktiven Bewirtschaftungskonzept<br />

soll der Mehrwert<br />

der Immobilie gesichert werden.<br />

Ziel ist die Optimierung von Bewirtschaftungskosten<br />

und Nutzungsqualität,<br />

unterstützt durch<br />

einen reibungslosen und zuverlässigen<br />

Betrieb aller Geschäftsprozesse.<br />

Dazu gehören Ankauf<br />

und Anmietung, Verkauf und<br />

Vermietung, Liegenschaftsmanagement,Vertragsmanagement,<br />

Kostenrechnung und<br />

Mahnwesen. Der Aufbau einer<br />

dafür benötigten eigenen IT-Serviceplattform<br />

ist jedoch sehr<br />

zeitaufwändig. Hinzu kommt,<br />

Grundstückskaufverträge, PPP und Vergaberecht<br />

Von Prof. Dr. iur. Harald Bartl<br />

Erwerb und Miete einschließlich<br />

vorhandener Gebäude etc. sind<br />

nach § 100 II h GWB vergabefrei.<br />

Problematisch sind ”Mischverträge”<br />

(Grundstück, Planung,<br />

Bauausführung, Wartung etc.:<br />

”noch” freigestellte ”Immobilienbedarfsgeschäfte”<br />

oder Bauaufträge?<br />

Beispiel: Der Auftraggeber<br />

war auf der Suche nach einer<br />

”Lösung” (Verwaltungsgebäude<br />

etc.) und erkundete den<br />

Markt 1) ).<br />

Nur ein Grundstück eines Eigentümers<br />

kommt in Betracht,<br />

der auf der Bedingung besteht,<br />

dass von ihm ausgeplant und<br />

bebaut wird. Wäre der Bau abgeschlossen,<br />

so ergäben sich<br />

keine Probleme. Die erst nach<br />

Vertragsschluss erfolgende Ausführung<br />

der Bauleistungen<br />

spricht zunächst für Bauleistungen<br />

”durch Dritte” (vgl. Art. 1 II b<br />

Rl 2004/18/EG, § 99 III GWB).<br />

Allerdings ist hier erheblich, ob<br />

die Bauleistung ”gemäß den vom<br />

Auftraggeber genannten Erfordernissen”<br />

(§ 99 III 2. Alt. GWB)<br />

erbracht wird. Das ist nur der<br />

Fall, wenn der Auftraggeber<br />

”Bauherr” ist und Planung und<br />

Errichtung in der Hand hat.<br />

Das Merkmal fehlt bei fehlender<br />

Beteiligung des Auftraggebers<br />

an Planung und Ausführung der<br />

Bauleistung. Der ”Dritte” plant<br />

und erbringt die Bauleistung ”unabhängig”<br />

vom Auftraggeber.<br />

Entscheidend ist damit, ”wieweit<br />

ein öffentlicher Auftraggeber<br />

auf die Bauleistung Einfluss genommen<br />

hat”.<br />

Nur allgemeine Vorgaben, die<br />

jeder Auftraggeber als Nachfrager<br />

von Gebäudeflächen stellt<br />

(z. B. Büroflächen, EDV-technische<br />

Ausstattung), reichen nicht<br />

aus (§ 100 Abs. 2 lit. h GWB).<br />

Bei Erstellung nach Vertragsschluss<br />

kommt es u. a. maßgeblich<br />

auf den (”unveränderten”)<br />

Entwurf des Partners an. Es darf<br />

s026_bs07<br />

dass Asset-Management-Unternehmen<br />

heute keine Ressourcen<br />

mehr für das komplette Objektmanagement<br />

vorhalten wollen.<br />

Leerstandsquoten<br />

auf Knopfdruck<br />

Für ein effizientes Immobilienmanagement<br />

ist es daher<br />

sinnvoll, eine extern betriebene<br />

Serviceplattform zu nutzen, die<br />

es Eigentümern oder Verwaltern<br />

ermöglicht, ihre Immobilien<br />

selbständig zu bewirtschaften<br />

oder bewirtschaften zu lassen<br />

und so die Kosten zu senken.<br />

Idealerweise ist eine verbreitete<br />

Standardsoftware die technische<br />

Basis einer professionellen Serviceplattform<br />

und sollte praxiserprobte<br />

Benchmarks der Immobilienwirtschaft<br />

abbilden können.<br />

Nutzer sollten beispielsweise die<br />

Möglichkeit haben, einen strukturellen<br />

Portfolio-Überblick, aktuelle<br />

Leerstandsquoten und die<br />

Mietvertragsstruktur ”auf Knopfdruck”<br />

zu ermitteln.<br />

Eine solche Serviceplattform,<br />

wie sie beispielsweise von De-<br />

TeImmobilien mit REM@on entwickelt<br />

wurde, ermöglicht es Eigentümern<br />

und Verwaltern, sofort<br />

mit der kaufmännischen Immobilienverwaltung<br />

zu beginnen<br />

– ohne die Gefahr eines zeitli-<br />

”nicht nach den Erfordernissen<br />

des Auftraggebers” geplant und<br />

gebaut werden. 2)<br />

So soll z. B. dann, wenn zwar<br />

Vorgaben gemacht werden, aber<br />

kein Einfluss auf die Baupläne<br />

und die Bausausführung ”eines<br />

möglicherweise noch zu errichtenden<br />

Mietobjekts genommen<br />

wird”, das Tatbestandsmerkmal<br />

”gemäß den Erfordernissen”<br />

nicht erfüllt sein. 3)<br />

Z. B. spricht das Vorliegen fertiger<br />

Pläne sowie der Baugenehmigung<br />

bei Aufnahme der Verhandlungen<br />

für ein vergabefreies<br />

”Immobiliengeschäft”. Bedeutsam<br />

sind auch Zeitablauf und<br />

die einzelnen Schritte beider<br />

Seiten. Kontakte erst nach Abschluss<br />

der Planung etc. sprechen<br />

für eine fehlende Einflussnahme<br />

als ”Bauherr”.<br />

Ohne eindeutige Nachweise<br />

besteht das Risiko der Anrufung<br />

der Vergabekammer oder des<br />

EuGH (”fortwirkender Verstoß” –<br />

was schwerwiegende Folgen haben<br />

würde. 4 )<br />

Die alleinige Planung und Bauausführung<br />

durch Verkäufer oder<br />

Vermieter nicht ”gemäß den Erfordernissen”<br />

des öffentlichen<br />

Auftraggebers haben damit keine<br />

”Bauleistung” i. S.d. § 99 III 2.<br />

Var. GWB zur Folge, sondern lediglich<br />

einen vergabefreien modifizierten<br />

Erwerb (bzw. Miete 5) ).<br />

Insbesondere der Erwerb des<br />

Grundstücks als ”integraler, nicht<br />

leicht abtrennbarer Teil des Gesamtvertrages”<br />

ist vergabefrei.<br />

Indizien ergeben sich u. U. auch<br />

aus dem ”Schwerpunkt” des Vertrages.<br />

6)<br />

Beispielhaft ist die Errichtung<br />

des Gebäudes durch den Bauträger<br />

auf eigenem Grundstück –<br />

allerdings nur dann, wenn Planung<br />

und Errichtung vom Bauträger<br />

selbst durchgeführt werden<br />

und kein spezieller ”Zuschnitt”<br />

auf den Auftraggeber erfolgt. 7)<br />

chen oder finanziellen Risikos<br />

bei der Einführung eines eigenen<br />

Systems. Technisches Kernstück<br />

bei REM@on ist die Standardsoftware<br />

mySAP ERP und eine<br />

Anpassung der Plattform an spe-<br />

zielle Vorstellungen hinsichtlich<br />

der SAP-Konfiguration oder weiterer<br />

Schnittstellen ist möglich.<br />

Valide Datenbasis<br />

Das Leistungsspektrum einer<br />

Serviceplattform sollte alle Kernprozesse<br />

der kaufmännischen<br />

Bewirtschaftung umfassen:<br />

Flächenmanagement (Daten-<br />

Es wird nicht verkannt, dass<br />

teils auch darauf abgestellt wird,<br />

dass sich die Vergabefreiheit nur<br />

auf das Grundstück selbst und<br />

bestehende Gebäude bezieht. 8)<br />

Das ist zu eng. Auch ein Grundstückserwerb<br />

z. B. mit bereits<br />

bestehender bzw. in die Tat umgesetzter<br />

Bauverpflichtung oder<br />

Bautätigkeit kann vergabefrei<br />

sein. Das bloße Abstellen auf<br />

das ”Vorhandensein” der Gebäude<br />

etc. ist nicht gerechtfertigt<br />

und würde die Beschaffung von<br />

Grundstücken durch die öffentliche<br />

Hand in einem weitgehend<br />

wettbewerbsfreien Bereich erschweren.<br />

Im Übrigen kann hier ein grenzüberschreitender<br />

Wettbewerb<br />

ohnehin nicht erreicht werden<br />

(vgl. auch o. Erwägungsgrund<br />

(24) der Richtlinie 2004/18/EG).<br />

Jedenfalls dann, wenn nur ein<br />

bestimmtes Grundstück erworben<br />

werden soll, das nur der Eigentümer<br />

zur Verfügung stellen<br />

kann, besteht keine Vergabepflicht,<br />

da kein Wettbewerb. Besteht<br />

der Eigentümer hier auf<br />

Selbstausführung des Baus, so<br />

liegt eine Monopolstellung vor.<br />

Ohne Akzeptieren der Konditionen<br />

des Eigentümers wäre der<br />

Erwerb nicht möglich. Der ”Verdacht”<br />

der Umgehung des Vergabeverfahrens<br />

muss ausgeräumt<br />

sein – sachlich nachvollziehbare<br />

und nicht diskriminierende<br />

Erwägungen des Auftraggebers:<br />

nachweisbar kein<br />

geeigneteres Grundstück entsprechend<br />

Bedarf wie Lage des<br />

Grundstücks, Größe und Eignung<br />

für die erforderliche Aufgabenbewältigung,<br />

Bedingungen<br />

des Verkäufers etc., insbesondere<br />

Unmöglichkeit der Beschaffung<br />

auf andere Weise. Hier wird<br />

selbst im PPP-Bereich eine Ausnahme<br />

zugelassen. Nach Weber/Schäfer/Hausmann<br />

9) kommt<br />

es hier auf den Einzelfall an, wo-<br />

bank für Grundstücks- und Gebäudeflächen),Vertragsverwaltung<br />

(Begleitung der gesamten<br />

Prozesse der An- und Vermietung),<br />

Objekt- und Anlagenbuchhaltung,Nebenkostenabrech-<br />

Ziel des kaufmännischen Facility Management ist die Sicherstellung<br />

der Wirtschaftlichkeit des Gebäudebetriebs.<br />

Foto: PPP-Kompakt/Stadtwerke Bochumt<br />

nung für Mieter sowie ein umfassendes<br />

Immobiliencontrolling mit<br />

integriertem Berichtswesen. Eine<br />

Zertifizierung der Finanzbuchhaltung<br />

und Bilanzierung sollte die<br />

Kompatibilität nach den internationalen<br />

Richtlinien International<br />

Financing Reporting Standards<br />

(IFRS) und Sarbanes-Oxley-Act<br />

(SOX) garantieren.<br />

bei u. a. folgende Umstände bedeutsam<br />

sein können:<br />

Faktisch erheblicher Einfluß<br />

des Auftraggebers auf das Baugeschehen<br />

oder Hinnahmezwang<br />

hinsichtlich der ”Verkäuferbedingungen”<br />

infolge starker<br />

Verhandlungsposition?<br />

Einbringen und Durchsetzbarkeit<br />

der eigenen Vorstellungen<br />

des Erwerbers von Anbeginn an?<br />

Fehlt Letzteres, weil das<br />

Grundstück unabdingbar nur mit<br />

bereits vorliegenden Plänen und<br />

Baugenehmigung angeboten<br />

wird, so liegt im Vertragsschluss<br />

kein Bauauftrag, sondern ein<br />

aufgezwungener, durch Bauleistungen<br />

des Verkäufers geprägter<br />

Erwerb vor.<br />

Weiteres Indiz: Überwiegendes<br />

Eigeninteresse des Verkäufers<br />

an der Errichtung des Gebäudes<br />

und dem Verdienst; Bestehen<br />

auf den Bedingungen des von<br />

ihm primär beeinflussten Vertrags.<br />

9) Das ist anders bei PPP-<br />

Projekten, bei denen neben die<br />

Überlassung des Grundstücks<br />

etc. noch weitere Pflichten treten<br />

(Wartung, Betrieb etc.) 9) .<br />

Denkbar ist hier schließlich<br />

auch ein Verhandlungsverfahren<br />

ohne vorherige Bekanntmachung<br />

nach § 3 a Nr. 6 c VOB/A,<br />

da nur der Eigentümer berechtigt<br />

ist, das Grundstück zu bebauen.<br />

Zu den Ausschließlichkeitsrechten<br />

nach § 3 a Nr. 6 c VOB/A<br />

gehören nach allgemeiner Ansicht<br />

auch Eigentum/Erbbaurechte.<br />

10)<br />

1) Markterkundung gehört nicht<br />

zum Vergabeverfahren, sondern<br />

ist eine Vorstufe – vgl. z. B. OLG<br />

Frankfurt am Main, Beschl. v.<br />

07.09.2004 – 11 Verg 11/04 –<br />

NZBau 2004, 692 – Restabfallsammlung;<br />

vgl. Weyand, Vergaberecht,<br />

2004, § 4, Rdnr. 5023.<br />

2) Vgl. insofern Weyand, Vergaberecht,<br />

2004, Rdnrn. 696, 697,<br />

Mit einem derartigen IT-System<br />

gelingt es dann, eine valide Datenbasis<br />

unter Sicherung höchster<br />

Datenqualität über den gesamten<br />

Berichtszeitraum zu gewährleisten.<br />

Die Pflege aller erfassten<br />

Bestandsdaten ist durch<br />

ein übersichtliches Layout und<br />

einfache Navigation schnell und<br />

effizient möglich. Zusätzlich werden<br />

mit einer benutzerfreundlichen<br />

Bedienung und der Möglichkeit,<br />

die Anwendungen individuell<br />

und flexibel zu gestalten,<br />

alle Ansprüche an eine moderne<br />

Serviceplattform erfüllt.<br />

Selbst verwalten oder<br />

erledigen lassen<br />

REM@on hat sich in der Praxis<br />

bereits in den verschiedensten<br />

Bereichen des kaufmännischen<br />

Facility Managements bewährt.<br />

So werden bei der Bewirtschaftung<br />

von rund 22.500 Grundstücken<br />

und rund 35.000 Gebäuden<br />

die Immobilienstammdaten<br />

mit dieser Plattform verwaltet.<br />

Aber auch etwa 100.000 An- und<br />

Vermietverträge wurden mit der<br />

IT-Unterstützung erfolgreich abgewickelt.<br />

Bei der Bestandsverwaltung<br />

von aktuell rund 800.000<br />

Mietflächen mit insgesamt 64 Millionen<br />

Quadratmeter ist die Nutzung<br />

von REM@on die unabdingbare<br />

Voraussetzung für<br />

sowie Rdnr. 777, 778 (allerdings<br />

bezogen auf die Miete ”vorhandener<br />

Gebäude”), m. Verweisung<br />

auf VK Südbayern, Beschl.<br />

v. 22.05.2003 – 17-04-03, sowie<br />

VK Lüneburg, Beschl. v.<br />

08.03.2004 – 203-VgK-03/2004.<br />

3) Weyand, aaO, Rdnr. 777, zu<br />

Mietvertrag mit Kaufoption und<br />

einer widerlegbaren Vermutung<br />

der gezielten Errichtung des Gebäudes<br />

für diesen Mieter (mit<br />

Kaufoption).<br />

4) Zum fortwirkenden Verstoß<br />

und den weiteren Folgen LG<br />

München I, Urt. v. 20.12.2005 –<br />

33 O 16465/04 – VergabeR<br />

2006, 268, m. Anm. v. Erdl, Cornelia<br />

– Donau-Wald – vergaberechtswidrige<br />

Direktvergabe –<br />

Kündigungsrecht des Auftraggebers<br />

– EuGH-Entscheidungen<br />

und Folgen (Fortwirkung des<br />

Verstoßes und Pflicht zur Beseitigung<br />

des rechtswidrigen Zustands)<br />

– Verurteilung durch<br />

EuGH, Urt. 18.11.2004 – C<br />

126/03 – Verstoß der Bundesrepublik<br />

– fortwirkender Verstoß –<br />

Kündigung des Abfalltransportvertrages.<br />

5) Vgl. z. B. Immenga/Mestmäcker<br />

– Dreher, GWB, 3. Aufl.,<br />

2001, § 100 Rdnr. 21: ”Lit. h<br />

nimmt Aufträge, die unter anderem<br />

den Kauf oder die Mieter<br />

von Grundstücken betreffen, aus<br />

dem Auftragsbegriff des Kartellvergaberechts<br />

heraus. Ein Vergabewettbewerb<br />

kommt hier<br />

mangels Austauschbarkeit der<br />

Grundstücke regelmäßig nicht in<br />

Betracht. Ein Grundstücksverkauf<br />

… fällt dagegen von vornherein<br />

nicht unter den Auftragsbegriff.<br />

35) Lit h erfasst auch<br />

”Rechte an Grundstücken”, zu<br />

denen insbesondere Erbbaurechte<br />

zählen, und ”vorhandene<br />

Gebäude” und ”anderes unbewegliches<br />

Vermögen”.<br />

6) Motzke/Pietzcker/Prieß,<br />

Beck‘scher VOB-Kommentar,<br />

höchste Datenqualität und Transparenz<br />

in allen Prozessen.<br />

Der Anwender erwirbt Nutzungsrechte<br />

an der REM@on<br />

Plattform und hat rund um die<br />

Uhr über ein gesichertes und individuelles<br />

Internet-Portal direkten<br />

Zugriff auf die Plattform. Betrieben<br />

wird das System bei De-<br />

TeImmobilien. Der Kunde kann<br />

mit eigenen Mitarbeitern seine<br />

Immobilien auf REM@on verwalten.<br />

Ebenso ist aber auch eine<br />

Abgabe von Teilprozessen oder<br />

der gesamten kaufmännischen<br />

Verwaltung möglich. Beispielsweise<br />

kann der Kunde seine<br />

Stammdaten (Flächen, Mietverträge,<br />

Vertragspartner) weiter<br />

selbst verwalten, während De-<br />

TeImmobilien für ihn die Buchhaltung<br />

und Nebenkostenabrechnungen<br />

erledigt.<br />

Standardisierte beziehungsweise<br />

individuell entwickelte Berichte<br />

und benchmarkfähige Zahlen geben<br />

dem Kunden einen Überblick<br />

über einzelne Objekte oder das<br />

Gesamtportfolio. Dadurch werden<br />

Kostensenkungspotenziale<br />

transparent und bieten die<br />

Grundlage für richtige Entscheidungen<br />

und Wertsteigerungen.<br />

Jörg von Ditfurth verantwortet<br />

das Immobilien Performance Management<br />

bei DeteImmobilien.<br />

2001, Marx, § 100 Rdnrn. 23,<br />

24.<br />

7) Boesen, Arnold, Vergaberecht,<br />

Kommentar zum 4. Teil<br />

des GWG, 2000, § 100 Rdnrn.<br />

108-109; auch Ingenstau/Korbion,<br />

A , Anh. Rn. 191 Zum Prinzip<br />

der Abgrenzung von Bauauftrag<br />

und weiteren Leistungen für die<br />

Vergabe vgl. OLG Düsseldorf,<br />

Beschl. v. 5.7.2000 – Verg 5/99 –<br />

VergabeR 2001, 106, 107 – Restabfallbehandlungsanlage;ferner<br />

OLG Düsseldorf, Beschl. v.<br />

20.06.2001 – Verg 3/01 – VergabeR<br />

2001, 696 – Abfallentsorgung.<br />

8) Byok/Jaeger, Hrsg., Kommentar<br />

zum Vergaberecht, 2. Aufl.,<br />

2005, Hailbronner, § 100 Rdnr.<br />

578, m. w. Nachw..<br />

9) Weber/Schäfer/Hausmann,<br />

Praxishandbuch Private Public<br />

Partnership, 2006, S. 244, auch<br />

unter Hinweis auf die neuere<br />

vergaberechtliche Rechtsprechung,<br />

nach der bei der Beurteilung<br />

von Rechtsgeschäften nicht<br />

die formale Betrachtung einzelner<br />

Vorgänge (Verkauf des<br />

Grundsstücks, Errichtung eines<br />

Bauwerks, Vermietung …, Erwerb…),<br />

sondern eine funktionale<br />

wirtschaftliche Betrachtung<br />

geboten ist. ”So sind auch formell<br />

nicht vom Vergaberecht erfasste<br />

Rechtsgeschäfte daraufhin<br />

zu überprüfen, ob sie wirtschaftlich<br />

der Auftragsvergabe<br />

eines öffentlichen Auftraggebers<br />

an einen Dritten gleichkommen.”<br />

10) Kapellmann/Messerschmidt,<br />

VOB, 2. Aufl., <strong>2007</strong>, § 3 a Rdnr.<br />

124; auch Müller-Wrede-Fett,<br />

VOL/A § 3 , Rdnr. 125; ferner<br />

Müller-Wrede-Kaelble, 2. Aufl.,<br />

<strong>2007</strong>, § 3 a Rdnr. 177, 182: Eigentumsrechte.<br />

Offen gelassen<br />

von: EuGH Urt. v. 14.09.2004,<br />

Rs. C-385/02, Slg. 2004 I-8121 =<br />

VergabeR 2004, 710, Tz. 23.<br />

Vgl. Beck´scher VOB-Kommentar/Jasper<br />

§ 3 a, Rdnr. 49.

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