Nr. 114 – Juni 2010 Viersen Lebenshilfe - Lebenshilfe Viersen eV
Nr. 114 – Juni 2010 Viersen Lebenshilfe - Lebenshilfe Viersen eV Nr. 114 – Juni 2010 Viersen Lebenshilfe - Lebenshilfe Viersen eV
aus dem Wohnverbund Ein großer Schritt in die Selbständigkeit Zwei Menschen, die mehr als dreißig Jahre in unserer Wohnstätte Bergstraße in Süchteln gewohnt haben, sind im März in die erste eigene Wohnung gezogen. Ich möchte Ihnen hier beschreiben, wie es dazu kommen konnte und wie einmalig schön diese Erfahrung ist: Wenn man im Lebenshilfe Haus in Vorst die Treppe herunter geht, bleibt man unwillkürlich vor dem Ständer mit den aktuellen Angeboten der Lebenshilfe Viersen stehen. Neben Beratungsangeboten und Urlaubsfahrten stand Anfang des Jahres ein Flyer mit einem Angebot für eine Wohnung, in der Menschen mit einer geistigen Behinderung in Viersen wohnen könnten und vom „Bewo“ (betreutes Wohnen) die notwendige Unterstützung bei der Gestaltung des Alltags in der eigenen Wohnung erhalten würden. Die Wohnung liegt zentral in der Viersener Innenstadt und ist groß genug für Zwei. Und dann fängt man an nachzudenken: In der Süchtelner Wohnstätte auf der Bergstraße leben seit vielen Jahren zwei Männer, von denen der eine zwar ein echtes Organisationstalent ist, aber körperlich eingeschränkt ist und der andere zwar jünger und mobiler ist, sich aber eher zurückhaltend und schüchtern gibt. Beide brauchen auf Dauer Unterstützung. Aber muss das heißen, dass sie nicht auch in der eigenen Wohnung diese Unterstützung erhalten können? Wollen die Zwei überhaupt ein neues zu Hause? Wer trägt das Risiko, wenn „was“ passiert? Wie ist 32 das mit der Busverbindung ins HPZ? Können die beiden alleine Kochen? Was kostet „so was“ und wer bezahlt es? Fragen über Fragen! Unsere Art der Begleitung der Menschen in den Wohnstätten hat uns einen Weg gewiesen: Fragen wir doch erst mal nach, was die Menschen selber wollen. Dazu hat es Gespräche mit Alltags- und Prozessbegleiter gegeben, beide Bewohner haben eine gemeinsame Begleitung bekommen und damit sie auch wirklich verstehen, welche Möglichkeit ihnen da geboten wird, haben Mitarbeiter und betreute aus dem betreuten Wohnen Informationen direkt an die Beiden weiter vermittelt. Nach und nach entwickelte sich ein Bild: -in die eigene Wohnung ziehen ist eine schöne Möglichkeit -in Viersen kennen wir uns auch schon etwas aus -wir wollen unsere bekannten Betreuer nicht verlieren -wir können noch viel lernen -wir wollen aber auch unseren Spaß haben -wir haben Angst, dass wir alleine sind Da gab es also einen guten Ansatz, miteinander einen Weg einzuschlagen, der ins neue zu Hause führt. Als nächsten Schritt haben wir, zusammen mit den rechtlichen Betreuern, die Wohnung in Viersen angeschaut. Hat jeder sein eigenes Zimmer? Welche Möbel stellen wir hier rein und wer bezahlt die? Was kostet die Miete, Telefon, Versicherung, Kabelanschluss usw. Viele Fragen, schwierige Antworten; denn alles was mit Geld zu tun hat ist erstmal schwer zu verstehen. Und so langsam kam dann auch etwas Zeitdruck auf. Der Vermieter wollte schließlich seine Wohnung besetzt wissen. Wir haben uns zusammengesetzt und einen Hilfeplan für und mit den beiden ausgearbeitet, der beschreiben sollte, wie wir uns eine Begleitung der beiden in die neue Lebenssituation mit ihren Ängsten und Fragen vorstellen könnten. Aus dem Team der Wohnstätte Bergstraße heraus haben sich Mitarbeiter bereit erklärt, die neue Wohngemeinschaft zu begleiten. Zum ersten März 2010 gab es dann eine vorläufige Zusage des Landschaftsverband Rheinland, den Umzug zu genehmigen. So konnten wir mit dem Startgeld des LVR die notwendigen Möbel und Haushaltsartikel (vom Pfannenwender bis zur Waschmaschine) einkaufen. Die neuen Mieter am Klosterweiher in Viersen konnten am 3.März 2010 ihr (an diesem Abend sicherlich besonders) müdes Haupt zum ersten Mal in der eigenen Wohnung in ihr Kopfkissen legen. Welch ein Erfolg! Seitdem hat sich viel ereignet in der Wohnung von Lothar und Peter. Neue Nachbarn, Elektrogeräte, die nicht immer das tun, was sie sollen, Ausflüge und alles, was das Leben so ausmacht. Peter Gatzke und Lothar Schmitter möchten Ihnen in den nächsten Ausgaben gerne über ihr neues Leben berichten. Lebenshilfe Viersen aktuell Nr. 114
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