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Betrifft: Betreuung 10

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C. Wille des Betreuten und Handeln<br />

gegen den Willen<br />

Die Ermittlung und schriftliche Darstellung des Willens,<br />

der Wünsche und Vorstellungen des Betreuten im<br />

<strong>Betreuung</strong>sverfahren<br />

Arbeitsgruppe 12<br />

Moderation: Carola von Looz, Rüdiger Pohlmann<br />

I.<br />

Ausgangspunkt der Arbeitsgemeinschaft, die von Betreuern, Verfahrenspflegern und<br />

Mitarbeitern von <strong>Betreuung</strong>sbehörden besucht wurde, war die Überlegung, dass die<br />

Ermittlung von Wünschen und Vorstellungen betreuter Menschen ein komplexer Vorgang<br />

ist: Wer danach fragt, wird auch bestimmt von seinen eigenen Arbeitsaufträgen<br />

innerhalb des Systems <strong>Betreuung</strong> sowie von den Erwartungen, die Gericht, Kommune<br />

und das soziale Umfeld der betreuten Menschen an ihn herangetragen.<br />

Schließlich kann ihm auch die eigene Moral „dazwischenfunken“.<br />

II.<br />

Durch eine erste Übung, bei der die Teilnehmer einzeln mit ihrem Vornamen angeredet<br />

wurden, erwachte die Sensibilität, mit der wir alle reagieren, wenn von uns selbst<br />

die Rede ist.<br />

III.<br />

In einer weiteren Übung, an der auch die Referenten selbst teilnahmen, wurden Zweierteams<br />

gebildet. Darin sollte der eine den anderen nach seiner Vorstellung befragen,<br />

wie er im Alter wohnen wolle. Der Fragende sollte eine leicht skeptische Haltung zu<br />

den geäußerten Vorstellungen einnehmen. Obwohl es sich um eine derzeit gesellschaftlich<br />

breit diskutierte Frage handelte, berichteten fast alle Teilnehmer, dass es<br />

ihnen schwer gefallen sei, einer fremden Person über diese persönlichen Überlegungen<br />

Auskunft zu geben. Die Teilnehmer, die die Rolle der Fragenden eingenommen<br />

hatten, berichteten, dass sie sich mit der Skepsis schwer getan hätten angesichts der<br />

persönlichen Atmosphäre, die durch das Interview entstanden sei. Ein Team hatte<br />

sich von der Aufgabenstellung abgewandt und stattdessen einen „Fall“ aus ihrer Praxis<br />

diskutiert. Eine Teilnehmerin berichtete, ihr sei plötzlich deutlich geworden, dass<br />

sie altersmäßig schon recht nah dran sei an der Frage, wie sie im Alter wohnen wolle.<br />

IV.<br />

Die Teilnehmer waren sich darüber einig, dass ein vertrauensvoller Umgang mit<br />

betreuten Menschen nötig ist, um ihren Lebensvorstellungen nahe zu kommen. Zu<br />

der Frage, wie man mit „unverständlichen“ Wünschen umgehen solle, ergaben sich<br />

verschiedene Ansätze. Die einen meinten, es sei Biografiearbeit angezeigt, um eine<br />

Erklärung für die Wünsche zu erhalten, die anderen, Wünsche könnten auch ohne<br />

Hintergrundwissen umgesetzt werden.<br />

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