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Betrifft: Betreuung 10

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Teil I Der 11. VGT Diskussionsbeiträge und Arbeitsergebnisse<br />

(Gesundheitsförderung, gesetzliche <strong>Betreuung</strong> und Eingliederungshilfe) eine Brücke<br />

zwischen den unterstützungsbedürftigen Menschen und bestehenden Hilfeangeboten<br />

zu schaffen.<br />

Es ist davon auszugehen, dass die Gesamtzahl der zu versorgenden Migranten im<br />

Versorgungssystem steigen wird. Auf diese Veränderungen haben sich die Profis einzustellen.<br />

Integrative Angebote und entsprechende Erhebungssysteme sind unabdingbar.<br />

Neben der Sprache sind kulturelle Kenntnisse immer wichtiger werdende<br />

Faktoren bei der Versorgung von Migranten. Die vorrangigen Hilfen sind flächendeckend<br />

und frühzeitiger zu installieren, um einen überproportionalen Anstieg der<br />

<strong>Betreuung</strong>sfälle zu vermeiden, wobei fehlende Sprachkenntnisse keinen Grund zur<br />

Einrichtung von rechtlichen <strong>Betreuung</strong>en darstellen dürfen. Die Aktivierung z.B. eines<br />

Behördenvertreters nach §15 SGB X könnte einer der Lösungswege in Form vorrangiger<br />

Hilfen darstellen. Aber auch die Initiierung weiterer migrantenbezogener Projekte<br />

in bestehenden Systemen könnte eine Möglichkeit darstellen. Hierbei sollte der<br />

integrative Ansatz im Vordergrund stehen.<br />

III. Fazit<br />

Die rechtzeitige Aktivierung von (vorrangigen) Hilfen der Regelsysteme hat für Migranten<br />

eine besondere Bedeutung, nicht zuletzt, weil sie zur Vermeidung von gesetzlichen<br />

<strong>Betreuung</strong>en beiträgt. Zum einen sollten bestehende Angebote des Regelversorgungssystems<br />

der Kommunen und weiterer Anbieter sich den sich verändernden<br />

Verhältnissen anpassen und ihre Konzepte daraufhin überprüfen, ob und wie sie den<br />

Bedürfnissen und Wünschen von Menschen mit Migrationshintergrund inhaltlich<br />

gerecht werden können. Ein wichtiger Bestandteil der Verbesserung der Versorgung<br />

kann und sollte die Beschäftigung von muttersprachlichen oder migrationssensiblen<br />

Mitarbeitern sein. Die Anforderungen an die Helfer und Profis und die Zahl der Fälle<br />

jedenfalls werden zunehmen.<br />

Durch die muttersprachliche <strong>Betreuung</strong> von Migranten gelingt eine stärkere Zuführung<br />

der Betroffenen in die Regelversorgung der psychosozialen Dienste. Konzepte<br />

zur Öffnung und Akzeptanz bei den Migranten und somit zur besseren Annahme der<br />

Regelversorgungsangebote können dazu beigetragen.<br />

Über die Einbindung von Migranten als Fachkräfte und Betroffene in das Versorgungsangebot<br />

hätten entsprechende Konzepte größere Chancen auf Erfolg.<br />

Hierbei ist es wichtig, Migranten als Fachkräfte und Gestalter in die Konzipierung und<br />

Entwicklung einzubinden. Die <strong>Betreuung</strong> von Migranten durch Migranten ist und<br />

bleibt die tragende Säule erfolgreicher migrationssensibler <strong>Betreuung</strong>sarbeit.<br />

Das Selbstbestimmungsrecht der Migranten wird gestärkt werden, indem sie über<br />

ihre Sprache, Kultur, Identität und Gleichberechtigung am gesellschaftlichen Leben<br />

selbstbestimmt teilnehmen können.<br />

Literatur<br />

Ramazan Salman & Ulrich Wöhler (Hrsg.): Rechtliche <strong>Betreuung</strong> von Migranten – Stand, Konzeption<br />

und Grundlegung transkultureller <strong>Betreuung</strong>sarbeit, Hannover 2001, Eigenverlag<br />

Institut für transkulturelle <strong>Betreuung</strong> (BtV) e.V. (Hrsg.): Rechtliche <strong>Betreuung</strong> von Migranten in Niedersachsen<br />

– Situationsbeschreibung, Analyse, Folgerungen –, Hannover 2002, Eigenverlag<br />

Institut für transkulturelle <strong>Betreuung</strong> (BtV) e.V. (Hrsg.): Ali Türk; Natalie Elsässer; Alexander Diete;<br />

Mustafa Kisabacak; Jadwiga Kudlata: Das Deutsche <strong>Betreuung</strong>srecht in den Sprachen: Arabisch,<br />

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