27.02.2013 Aufrufe

Betrifft: Betreuung 10

Betrifft: Betreuung 10

Betrifft: Betreuung 10

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

81<br />

B. Kommunikation, Umgang<br />

Casemanagement für wohnungslose Personen mit<br />

besonderen sozialen Schwierigkeiten nach der Entlassung<br />

aus psychiatrischen Fachkliniken – „Hotel Plus Mobil“<br />

Konzept: Gesundheitsamt der Stadt Köln, Abt. 535 – Psychiatriekoordination, Birgit<br />

Gunia, Deutsches Rotes Kreuz e. V., Ulla Schmalz, Barbara Wasner, Martin Adendorf<br />

Vorgestellt von: Ulla Schmalz<br />

I. Einleitung/Planungshintergründe<br />

Mitte der 90ger Jahre trat der Personenkreis der wohnungslosen, psychisch kranken<br />

Menschen in Köln als eine spezifische Personengruppe mit speziellen Hilfebedarfen<br />

erstmals deutlich in Erscheinung. In Kooperation mit den psychiatrischen Fachkliniken<br />

organisierte die Stadt zu diesem Thema verschiedene Fachtagungen und<br />

Gespräche, die mehr Verständnis für die Lebenssituation dieser Menschen und größere<br />

Kenntnisse über die Lebenszusammenhänge erzielen sollten. Zwischen den verschiedenen<br />

Ämtern der Stadt Köln (Sozialamt, Gesundheitsamt, Amt für Wohnungswesen)<br />

und den psychiatrischen Fachkliniken entwickelten sich im Nachgang der<br />

Veranstaltungen neue Kooperationsstrukturen, die inzwischen erfolgreich umgesetzt<br />

wurden.<br />

Hierzu gehört in erster Linie das Hilfeplanverfahren zur Vorbereitung der Entlassung<br />

und Installierung einer Nachsorge für psychisch kranke Wohnungslose. Ziel des Hilfeplanes<br />

ist, in Abstimmung mit den Kliniken und den zuständigen Ämtern eine koordinierte<br />

und qualitativ bestmögliche Anschlussversorgung nach einem Klinikaufenthalt<br />

zu erreichen. Voraussetzung hierfür ist die fachkompetente Empfehlung des<br />

psychiatrischen Systems in Bezug auf die zukünftige Unterbringung und <strong>Betreuung</strong>.<br />

Die Auswertungen dieses Verfahrens haben gezeigt, dass alle Bemühungen nur<br />

dann effektiv sind, wenn ein sog. Casemanager die Organisation der bis zur Entlassung<br />

vorbereiteten Maßnahmen fallverantwortlich übernimmt. Dieses Prinzip hat sich<br />

im Hotel Plus bereits sehr bewährt. Gleichzeitig wurde jedoch auch deutlich, dass ein<br />

Hotel Plus nicht für jeden psychisch kranken Wohnungslosen eine Lösung darstellt.<br />

Die Gründe hierfür sind sehr vielfältig und werden im Laufe des Textes genauer dargestellt.<br />

Das Hotel Plus wird nach wie vor von einer Koordinationsgruppe bestehend aus Mitarbeiter/innen<br />

der Rheinischen Kliniken, des Trägers und der beteiligten Ämter eng<br />

begleitet und belegt. Hier wurden im Hinblick auf die Bedarfe vieler Einzelfälle, die<br />

ersten Überlegungen zur Schaffung eines ambulanten Angebotes angestellt, das aufgrund<br />

einer intensiven und vertrauensvollen Kooperation zwischen dem Sozialamt,<br />

dem Gesundheitsamt und dem Amt für Wohnungswesen auf der Basis des vorliegenden<br />

Konzeptes umgesetzt werden konnte.<br />

II. Personenkreis<br />

Das ambulante Casemanagement soll in erster Linie wohnungslose, psychisch<br />

kranke Menschen unterstützen, die nach einer stationären Behandlung in einer psychiatrischen<br />

Fachklinik eine Nachsorge benötigen, eine Versorgung jedoch über die<br />

Einrichtungen und Dienste im Bereich der Eingliederungshilfe gemäß § 39 BSHG und<br />

über das Hotel Plus aus unterschiedlichen Gründen nicht oder nicht sofort realisiert<br />

werden kann. Darüber hinaus soll das Angebot von Personen genutzt werden, die<br />

ohne weitere Absprache und auf eigenen Wunsch die Klinik verlassen, ein Hilfebedarf

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!