Betrifft: Betreuung 10
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Konflikttraining für Betreuer: Erfahrungsberichte<br />
Arbeitsgruppe 7<br />
Moderation: Bernd Albert<br />
I. Ob …<br />
69<br />
B. Kommunikation, Umgang<br />
Ob man nun als Vereinsbetreuer für einen 30-jährigen Punk mit psychotischen Schüben,<br />
im Grunde stolz auf die gelungene Beziehungsgestaltung, aktuell verunsichert<br />
darüber ist, dass einen die Kollegin noch während der letzten Klienten- Begegnung<br />
„ruppig anblafft“, dafür zu sorgen, dass das „Rumgebrülle“ auf den Vereinsfluren aufhört<br />
(was einen zunächst sprachlos werden lässt), und man nun diesen Gefühlen<br />
nachspüren möchte, damit man sich in vergleichbaren Situationen angemessener<br />
verhalten kann und im mehrfachen Ausprobieren den Satz findet:<br />
„Ich werde versuchen, Begegnungen mit „Presley“ in seinen Wohnräumen zu organisieren.<br />
Aber wie auch immer, ich möchte nicht noch einmal von Dir vor dem Betreuten<br />
in dieser Form zurechtgewiesen werden…“,<br />
oder ob man wütend oder trotzig oder bockig (oder was nun eigentlich genau?) über<br />
die Fachklinik, die den jungen Betreuten entlässt, ohne sich – wie verabredet – um<br />
die Organisation der ambulanten Weiterversorgung zu kümmern, den Gedanken an<br />
einen Beschwerdebrief zunächst zurückstellt und dann beim Hantieren mit Holzfiguren<br />
unterschiedlicher Größe im Nacherzählen der Ereignisse plötzlich innehält und<br />
spürt:<br />
„Es geht schon auch um meinen Widerwillen gegen diese Machtstrukturen in der Klinik“,<br />
um sich danach einzugestehen, dass es trotz alledem darum geht, die Verantwortung<br />
für die gute Versorgung des Betreuten zu übernehmen und den Entschluss fasst:<br />
„Okay, nächste Woche werde ich Kontakt mit dem Sozialdienst der Fachklinik aufnehmen<br />
mit dem Ziel, verbindliche Absprachen über eine konkrete Aufgabenverteilung für<br />
die zukünftige Versorgung meines Betreuten zu treffen…“,<br />
oder ob man im Anschluss an die Feedbackrunde zu den eigenen Schilderungen<br />
über den unfähigen Mitarbeiter der „Arge“, der nicht in der Lage scheint, für eine<br />
pünktliche Auszahlung der ALG-II Leistungen für Frau Müller zu sorgen, angeregt<br />
durch das Modell „Das innere Team“ drei innere Stimmen in sich entdeckt:<br />
Verunsicherung<br />
(„Oh je, kein Geld für die pünktliche Mietzahlung! Was mach ich denn jetzt?“)<br />
Wut<br />
(„Kann dieser Typ von der „Arge“ nicht einmal richtig seine Arbeit machen?“)<br />
Erschöpfung<br />
(„Nicht schon wieder eine neue Auseinandersetzung mit dem Vermieter“)<br />
und zunächst nicht weiß, wie man diese drei Stimmen zu einer handlungsleitenden<br />
Einheit zusammenfügen soll: In all diesen Fällen geht es nach Innen um Selbstklärung:<br />
„Welche inneren Prozesse spielen sich in mir ab?“, um dann vor dem Hintergrund<br />
dieser neuen Klarheit auch nach Außen konkret zu werden durch klärende<br />
Kommunikation: