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Betrifft: Betreuung 10

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VII. Schlussbemerkung<br />

A. Persönliches Budget, Wohnformen, Berufliche Integration<br />

Die vorstehenden Ausführungen basieren u. a. auf den langjährigen Praxiserfahrungen<br />

als Leitungskraft des Seniorenpflegeheims Polle (1994–2001) sowie des Seniorenzentrum<br />

Holle (seit 2002). Bei letzterem handelt es sich um eine private vollstationäre<br />

Pflegeeinrichtung für 69 Menschen. Das Haus wurde 2002 mit einer klaren<br />

baulichen und inhaltlichen Ausrichtung für Menschen mit Demenz in den unterschiedlichsten<br />

Stadien der Erkrankung eröffnet. Von Beginn an bestand zudem ein<br />

spezialisiertes Angebot für schwer demenzerkrankte Bewohner mit einer ausgeprägten<br />

Mobilität bei gleichzeitig stark herausforderndem Verhalten. Grundlage für das<br />

<strong>Betreuung</strong>skonzept waren die von 1994 bis 2001 gesammelten positiven Erfahrungen<br />

mit dem Segregationsansatz im Seniorenpflegeheim Polle (Dürrmann, 2001). Im<br />

Wesentlichen basierte die Arbeit auf den wegweisenden Erkenntnissen aus der Evaluation<br />

des Modellprogramms stationärer Dementenbetreuung in Hamburg (Damkowski<br />

et al. 1994). Das Seniorenzentrum Holle verfügte bereits bei seiner Eröffnung<br />

über zwei gesonderte Leistungs- und Qualitätsvereinbarungen (LQV) nebst den<br />

ergänzenden Entgeltvereinbarungen, um den inhaltlichen Zielsetzungen gerecht zu<br />

werden. So konnte z.B. im Bereich der Besonderen Stationären Dementenbetreuung<br />

ein Personalschlüssel von 1: 1,5 für die Pflege realisiert werden (Dürrmann, 2005).<br />

Das bisherige Angebot wurde 2006 um eine Pflegeoase für sechs Menschen mit einer<br />

weit fortgeschrittenen Demenz in ihrer letzten Lebensphase ergänzt. Hierbei handelt<br />

es sich um einen gemeinschaftlich genutzten Wohn-, Schlaf- und Lebensraum und<br />

somit um ein sehr spezielles Nischenkonzept für nur wenige Betroffene. Im Auftrag<br />

des Landes Niedersachsen wurde hierzu eine Evaluation durchgeführt, deren positive<br />

Ergebnisse inzwischen veröffentlicht wurden (Rutenkröger/Kuhn, 2008). Komplettiert<br />

wird die Versorgungsstruktur durch ein mit Landes- und Bundesmitteln gefördertes<br />

Wohnprojekt bestehend aus ambulanten Wohngemeinschaften, betreutem<br />

Wohnen sowie einem Beratungszentrum. Ziel ist, die Pflege und <strong>Betreuung</strong> bedarfsgerecht<br />

vor Ort, im Quartier, zu leisten und Fehlversorgungen im Heim zu vermeiden.<br />

Literatur<br />

Bickel, Horst (1999): Epidemiologie der Demenzen. In Alzheimer Demenz – Grundlagen, Klinik und<br />

Therapie. Förstel H, Bickel H, Kurz A (Hrsg),. S. 9- 32. Springer Verlag, Berlin<br />

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2008): Das intelligente Heim, Ablaufoptimierung,<br />

kurze Wege, Entbürokratisierung; Berlin<br />

Damkowski, W.; Seidelmann A.; Voß, L. (1994): Evaluation des Modellprogramms stationärer Dementenbetreuung<br />

in Hamburg. (Hrsg.) Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales Hamburg<br />

Dürrmann, Peter (2001): Leistungsvergleich vollstationäre Versorgung Demenzkranker (LvVD) In:<br />

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Qualität in der stationären Versorgung<br />

Demenzerkrankter, 89-<strong>10</strong>5. Kohlhammer, Stuttgart Dürrmann, Peter (2005). Besondere Stationäre<br />

Dementenbetreuung II, Konzepte-Kosten-Konsequenzen. Vincentz Network, Hannover<br />

Gröschke, Dieter (2000): Das Normalisierungsprinzip – zwischen Gerechtigkeit und gutem Leben:<br />

Eine Betrachtung aus ethischer Sicht. In: Zeitschrift für Heilpädagogik 51(4):134-140.<br />

Kneubühler, Hans-Ulrich; Gebert, Afred J. (2001/2003): Qualitätsbeurteilung und Evaluation der Qualitätssicherung<br />

in Pflegeheimen; Verlag Hans Huber, Bern Kommission für die Nachhaltigkeit in der<br />

Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme (2003): Gesamtkonzept zur Reform der sozialen Pflegeversicherung;<br />

Berlin.<br />

Rothgang, H.; Borchert, L. (2008): GEK-Pflegereport 2008 Schwerpunktthema: Medizinische Versorgung<br />

in Pflegeheimen, (Hrsg.) GEK – Gmünder ErsatzKasse, Asgard-Verlag Schwäbisch Gmünd<br />

Rutenkröger, A.; Kuhn, C. (2008): Im Blick haben. Evaluationsstudie zur Pflegeoase im Seniorenzentrum<br />

Holle. (Hrsg.) Demenz Support, Stuttgart<br />

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