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Betrifft: Betreuung 10

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C. Kommentar aus Sicht der Sozialen Arbeit<br />

Evaluation möglich werden. Das Vorgehen bietet zudem zahlreiche Einsatzmöglichkeiten<br />

innerhalb der Sozialberichterstattung und die Möglichkeit, Assessmentvorschläge<br />

aus dem Case Management (vgl. z.B. Roder, 2007) und andere bereits<br />

geeignete Instrumente (vgl. z.B. Pantucek, 2005) einzubeziehen. Es erlaubt damit<br />

einen flexiblen Umgang und ist dabei geprägt von einer Haltung, die klassifikatorische<br />

Schritte als Erkenntnisquelle schätzt, aber in reflexiver Durchbrechung wieder<br />

kritisch reflektiert (Staub-Bernasconi, 2003).<br />

An dieser Stelle soll nochmals betont werden, dass der aufwendig erscheinende<br />

Gesamtdurchlauf sich sehr kreativ abwandeln und den jeweiligen Umständen entsprechend<br />

gestalten lässt. Vor dem Hintergrund des vorhandenen Rahmens lassen<br />

sich an jeder Stelle Abkürzungen oder kurze Nachvollzüge in Gedanken für die<br />

jeweils konkrete, im Moment geforderte, Sozialberichterstattung einbauen und anfügen.<br />

In einem weiteren Schritt wäre für die künftigen Sozialberichterstatter ein exemplarisches<br />

Aufzeigen, wie diese Schritte konkret in einem <strong>Betreuung</strong>sverfahren<br />

abgehandelt werden könnten, hilfreich. Diagnostische Abklärung in Form von ‚Schritten’<br />

zu organisieren, könnte so mehr als Bildung eines Wissenshintergrundes verstanden<br />

werden, vor dem es möglich wird, 'strukturierte Intuition' zu entwickeln. Das<br />

<strong>Betreuung</strong>swesen würde sich mit dieser Perspektive als eine Profession in der<br />

Fachöffentlichkeit zeigen, die den entautonomisierenden Tendenzen des biomedizinischen<br />

Krankheitsverständnisses entgegenwirken kann, zugleich jedoch eine qualifizierte<br />

Zusammenarbeit mit den angrenzenden Professionen ermöglicht und<br />

KlientInnen – entsprechend den von Crefeld (2005) geforderten Kernkompetenzen –<br />

unterstützt.<br />

Literatur:<br />

AG Standards für die Sozialberichterstattung (2007): Standards für die Sozialberichterstattung. Eine<br />

AG auf der 11. Jahrestagung 2007 der Leiterinnen und Leiter von <strong>Betreuung</strong>sbehörden vom 14.-16.<br />

Mai 200 in Erkner, moderiert von Margrit Kania und Friedwald Maug<br />

Bourdieu, P. (1992): Die verborgenen Mechanismen der Macht. Hamburg: VSA<br />

Bullinger, H. & Nowak, J. (1998): Soziale Netzwerkarbeit. Freiburg: Lamertus<br />

Cournoyer, B. (1996): The social Work skills workbook. (2nd ed.). Pacific Grove: Brooks/Cole Publishing<br />

Crefeld, W. (2005): Kernkompetenzen rechtlicher <strong>Betreuung</strong>. Berufsethik und Leitlinien. Beiträge zur<br />

Entwicklung von beruflichen Standards im <strong>Betreuung</strong>swesen. In Bundesverband der Berufsbetreuer<br />

[BdB] (Hrsg.), Berufsethik und Leitlinien (S. 41–48). Hamburg: BdB e.V. (bdb-argumente 4)<br />

Cremer, M. (2007): Auf Augenhöhe mit den Klient/innen. Btplus. Zeitschrift für die professionelle<br />

<strong>Betreuung</strong>sarbeit, 3, 14–17<br />

Fischer, W. (2006): Fallrekonstruktion und Intervention. In C. Giebeler, W. Fischer, M. Goblirsch, I.<br />

Miethe & G. Riemann (Hrsg.), Fallverstehen und Fallstudien. Interdisziplinäre Beitrage zur rekonstruktiven<br />

Sozialarbeitsforschung (S. 23–34). Leverkusen: Budrich<br />

Gahleitner, S. B. (2005): Psychosoziale Diagnostik und Intervention bei komplexer Traumatisierung.<br />

Psychosozial, 28 (3), 43-58<br />

Gahleitner, S. B. (2006): ‚ICD plus’ und ‚Therapie plus’ – Diagnostik und Intervention in der Klinischen<br />

Sozialarbeit. Klinische Sozialarbeit, Sonderausgabe 2006, 12-22. Online verfügbar: www.klinischesozialarbeit.de/KlinSa_Sonderausgabe%20Tagung_05.pdf<br />

[16.11.2007]<br />

Gahleitner, S. B. & Pauls H. (2008): Geeignete Methoden der Sozialdiagnostik zur Erstellung eines<br />

betreuungs-rechtlich relevanten Sozialgutachtens. In Brucker, U. (Hrsg.), Besser betreuen. Beiträge<br />

zu einer qualitätssicheren gesetzlichen <strong>Betreuung</strong> (S. 240-254). Frankfurt: Fachhochschulverlag<br />

Goffman, E. (1967): Stigma. Über Techniken der Bewältigung beschädigter Identität. Frankfurt: Suhrkamp<br />

(Amerikanisches Original erschienen 1963)

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