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Betrifft: Betreuung 10

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Teil I Der 11. VGT Diskussionsbeiträge und Arbeitsergebnisse<br />

Alterspyramide Eingliederungshilfe-Fälle<br />

Frauen Männer<br />

50.849<br />

3.639<br />

5.654<br />

41.642<br />

52.670<br />

29.865<br />

35.351<br />

14.033<br />

19.023<br />

über 80<br />

70-80<br />

60-70<br />

50-60<br />

40-50<br />

30-40<br />

21-30<br />

11-21<br />

0-11<br />

17.950<br />

1.083<br />

5.218<br />

29.603<br />

43.944<br />

Quelle: DeStatis 2007; 2008b, eigene Berechnungen<br />

Diese Alterspyramide verfälscht natürlich den Blick auf die Altersstruktur der Menschen<br />

mit Behinderung, denn es werden nur Leistungsempfänger abgebildet. Dennoch<br />

wird zweierlei deutlich. Einerseits sind die Empfänger von Eingliederungshilfe<br />

für behinderte Menschen vergleichsweise jung – im Durchschnitt waren sie 32 Jahre<br />

alt (Männer: 31 Jahre, Frauen: 34 Jahre). Die differenzierten Zahlen bringen jedoch<br />

ein höchst relevantes Faktum zu Tage. Während 29% jünger als 18 Jahre waren, 66%<br />

18 bis unter 65 Jahre alt, sind nur 5% der Menschen mit Behinderung 65 Jahre oder<br />

älter. Etwas mehr als 60 Jahre nach dem Ende der grausamen Verbrechen des Nazi-<br />

Regimes und ihrer Vernichtungspolitik gegenüber Menschen mit Behinderung wird<br />

besonders an dieser Stelle deutlich, dass es überhaupt keine belastbaren Erkenntnisse<br />

über die Anzahl der Menschen mit Behinderung gibt, die in Zukunft auf Eingliederungshilfe<br />

angewiesen sein werden.<br />

Aus dieser Übersicht werden zwei Dinge deutlich: Die veränderten Bedarfe von Menschen<br />

mit Behinderung im Ruhestand sind noch längst nicht im Hilfesystem angekommen.<br />

Es ist klar, dass aufgrund besseren medizinischen Wissens und der besseren<br />

Versorgung die Lebenserwartung der Adressaten steigen wird, wie hoch sie sein<br />

wird, kann allerdings nur aus Erfahrungen aus dem Ausland übernommen werden.<br />

Wie in dem deutschen Hilfesystem darauf zu reagieren ist, ist nach wie vor unklar.<br />

Abgeleitet davon, gibt es keine belastbaren Daten und Prognosen darüber, mit welchen<br />

Fallzahlen wir in Zukunft zu rechnen haben, bis sich eine natürliche Sterberate<br />

für Menschen mit Behinderung einstellt, die Eingliederungshilfe bekommen. Eine<br />

massive Erhöhung der Fallzahlen liegt aber aufgrund der Altersverteilung auf der<br />

Hand. Es ist eine Rechenaufgabe mit mehreren unbekannten Variablen, dass aufgrund<br />

dieser Altersverteilung eine andauernde Erhöhung der Fallzahlen und die<br />

Bedarfsänderung unabweisbar sind.<br />

4. <strong>Betreuung</strong>sstatistik<br />

Zuletzt möchte ich noch auf die <strong>Betreuung</strong>sstatistik verweisen. Eine rechtliche<br />

<strong>Betreuung</strong> kommt ja dann in Frage, wenn kranke, behinderte und alte Menschen<br />

nicht mehr für sich sorgen können und deshalb ein Angehöriger, Ehrenamtlicher oder<br />

176<br />

59.762<br />

51.746<br />

73.486<br />

<strong>10</strong>2.656

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