Betrifft: Betreuung 10
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IV. Klärung: Motive für Pressearbeit<br />
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D. Strukturen im <strong>Betreuung</strong>swesen<br />
Das Handwerkszeug der Pressearbeit, von der Pressemitteilung bis zum Pressetermin<br />
oder der Eigenveröffentlichung in allen Varianten, kann man lernen. Wichtiger<br />
noch ist vor jeder Pressearbeit die Klärung, warum und für wen die Ansprache an die<br />
Öffentlichkeit überhaupt stattfinden soll. Persönlicher Ärger über das schlechte und<br />
schiefe Bild von <strong>Betreuung</strong> im Allgemeinen kann ein Motiv sein (Imageverbesserung).<br />
Oder: persönliche Überzeugung vom Potenzial des Themas, von der Notwendigkeit<br />
kritischer Fachlichkeit oder das Selbstbewusstsein, die besseren Konzepte zu haben.<br />
Nicht zuletzt geht ein Verband, der Öffentlichkeitsarbeit betreibt, auch in die Offensive:<br />
Man zeigt sich, versteckt sich nicht, weicht der Kritik nicht aus oder stellt fundierte<br />
Forderungen.<br />
Dazu kommen Motive für die interne Öffentlichkeitsarbeit: Vielleicht will der Verein,<br />
Verband, die Berufsgruppe auch die jüngeren Kolleginnen und Kollegen ansprechen.<br />
Man will nicht altern und will zugleich andere Engagierte von den eigenen Grundsätzen<br />
überzeugen.<br />
V. Was sich verbessern lässt<br />
Aktive Pressearbeit nach außen, so das Meinungsbild in Erkner, findet nur ausnahmsweise<br />
statt. Eine (erfolgreiche) Ausnahme: Mit vorgefertigten Artikeln in der notwendigen<br />
Kürze plus Bild gelingt es einem Verein, der örtlichen Zeitung zielsicher zuzuarbeiten.<br />
Regelmäßig werden diese Eigenbeiträge dort platziert: Der Verein sorgt für<br />
Transparenz, zeigt die Bandbreite der täglichen Arbeit und empfiehlt sich als Serviceeinrichtung<br />
für Fragen des <strong>Betreuung</strong>srechts. Die möglichen Anlässe für solche<br />
Berichte ergeben sich in der täglichen Arbeit wie von selbst: Jahrestreffen der Ehrenamtlichen,<br />
Vereinsjubiläum, die Debatte um die Patientenverfügung usw.<br />
Für viele andere aber gilt: Es fehlt im Verein der fest benannte Ansprechpartner oder<br />
man scheut den aktiven Weg an die Öffentlichkeit. Selbst in größeren Institutionen ist<br />
das Thema <strong>Betreuung</strong> kein Schwerpunktthema der Öffentlichkeitsarbeit, zum Teil<br />
deshalb, weil Entscheidungswege zu lang und umständlich für zeitnahe Themensetzung<br />
sind.<br />
Ob die Mailingliste <strong>Betreuung</strong>srecht dort als Themenspeicher auch für die journalistische<br />
Recherche nutzbar ist, kann geprüft werden. Sie bietet ständig aktuelle Stellungnahmen,<br />
bundesweite Ansprechpartner und zahlreiche up-to-date Informationen, so<br />
Prof. Fröschle in der Arbeitsgruppe. Das Potential dürfte sich jeder Redaktion, die aus<br />
dem Bereich <strong>Betreuung</strong> berichtet, sofort erschließen. Dagegen spricht: die Mailing-<br />
Liste wird (noch) in erster Linie für den internen Austausch genutzt und erfüllt da den<br />
gewünschten Zweck interner Kommunikation: Der rasche Austausch von Informationen,<br />
der schnelle Abgleich von Haltungen, aber auch das Zuspitzen: „Grenzwertig“<br />
finden allerdings manche Nutzer den Tonfall der Äußerungen in diesen Fällen – und<br />
mischen sich in die Debatte aus diesem Grund nicht mehr ein. Andere bemängeln,<br />
dass eine angestoßene Diskussion je nach Nutzergruppe zu rasch versickert oder<br />
ohne Folgen bleibt. Die Mailingliste als Themenpool für Journalisten könnte ein falsches<br />
Bild ergeben. Zudem besteht das Interesse der Fachöffentlichkeit am internen<br />
(geschützten) Austausch. Ein eigenes durch den VGT e.V. moderiertes Forum wurde<br />
als Denkanstoß ins Gespräch gebracht.