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Ausstellungskatalog - Botanischer Garten und Botanisches Museum ...

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„Grenzenloses“ Wachstum<br />

Der Erwerb von botanischen Sammlungen geschah <strong>und</strong><br />

geschieht auf vier verschiedenen Wegen: durch Tausch,<br />

Ankauf, Annahme von Geschenken sowie durch eigene<br />

Sammeltätigkeit. Dies betrifft dauerhaft konservierte<br />

Pflanzen, Zeitschriften <strong>und</strong> Bücher ebenso wie lebende<br />

Pflanzen <strong>und</strong> Sämereien. Letztere werden heute lediglich<br />

durch Tausch <strong>und</strong> eigene Sammeltätigkeit erworben.<br />

Tausch <strong>und</strong> Geschenke unterlagen in den letzten h<strong>und</strong>ert<br />

Jahren mengenmäßig nur geringen Schwankungen.<br />

Adolf Engler (2. v. links) in Afrika, 1905. BGBM, Archiv.<br />

Sammeln 1910 – 2010 · Collecting 1910 – 2010<br />

Doppelseite aus dem Feldbuch von Carl Ludwig Ledermann. Darin aufgeführt<br />

die im Gelände notierten Nummern der auf der sogenannten<br />

Kaiserin-Augusta-Fluß Expedition im damaligen Deutsch-Neuguinea<br />

1912/13 gesammelten Pflanzen. C. L. Ledermann lebte mehrere Jahre<br />

in den Tropen, <strong>und</strong> arbeitete unter anderem auch an der Versuchsanstalt<br />

für Landeskultur in Viktoria im damaligen Deutsch-Kamerun (heute<br />

Limbe, Kamerun). In dieser Zeit schickte er mehrere zehntausend Pflanzenaufsammlungen<br />

an das Botanische <strong>Museum</strong> Berlin-Dahlem. BGBM,<br />

Archiv.<br />

Ganz anders verhielt es sich bei Ankäufen <strong>und</strong> eigener<br />

Sammeltätigkeit – hier war <strong>und</strong> ist man von der Haushaltslage<br />

abhängig, so dass sich naturgemäß erhebliche<br />

Schwankungen über die Jahrzehnte ergeben. Als große<br />

Institution in der deutschen Hauptstadt wurde <strong>und</strong> wird<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich alles erworben: zwar unter konsequenter<br />

Kontrolle der Qualität, aber ohne geographische <strong>und</strong> thematische<br />

Einschränkung. Zugleich haben stets auch die<br />

weltweit abgesteckten „claims“ anderer Institutionen sowie<br />

die politischen Rahmenbedingungen die eigene Sammeltätigkeit<br />

beeinflusst.<br />

Bis in den Ersten Weltkrieg lag ein Schwerpunkt der<br />

Erwerbungen auf Material aus den deutschen Kolonien.<br />

Die von Adolf Engler stark geförderte <strong>und</strong> vom Auswärtigen<br />

Amt des Deutschen Reiches zwischen 1891 <strong>und</strong> 1919<br />

auf dem Gelände des BGBM finanzierte „Botanische Zentralstelle<br />

für die deutschen Kolonien“ spielte dabei eine<br />

wichtige Vermittlerrolle, vor allem wenn es um tropische<br />

Nutzpflanzen ging. Unabhängig von individuellen For-

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