Ausstellungskatalog - Botanischer Garten und Botanisches Museum ...
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Brasiliensis“, darunter die Doldenblütler. Sein eigentliches<br />
Forschungsgebiet war die Pflanzenwelt der karibischen Inseln,<br />
die er in den neunbändigen „Symbolae Antillanae“<br />
darstellte. Ferner schuf Urban eine bis heute unverzichtbare<br />
Chronik des Königlichen Botanischen <strong>Garten</strong>s <strong>und</strong><br />
<strong>Museum</strong>s Berlin-Dahlem.<br />
After Eichler’s premature death, Urban took over the Flora Brasiliensis<br />
project; he edited the 31 remaining instalments and in 1906<br />
was able to bring the enterprise to a successful conclusion.<br />
Two factors were key to the project’s success: firstly, the State Ministry<br />
of Agriculture and Public Works in Rio de Janeiro supported<br />
Brief von Ignatz Urban an die Witwe von Friedrich Althoff, Berlin-Dahlem,<br />
19. 10. 1910. Staatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz.<br />
Humboldts Grüne Erben · Humboldt’s Green Heirs<br />
the project for years with large sums of money and received regular<br />
reports on the progress of works; secondly, Eichler and Urban were<br />
adept at finding very capable collaborators: thus André Cogniaux<br />
in Verviers investigated the orchids, Karl Schumann in Berlin<br />
the trumpet vine family and the cacti, Jean Mueller Argoviensis<br />
in Geneva the spurge family and John Gilbert Baker at Kew the<br />
sunflower family. It was the first time a Flora had been produced<br />
through international collaboration.<br />
Urban worked on only a few families for the Flora Brasiliensis,<br />
among them the carrot family. His particular research field was<br />
the plant life of the Caribbean islands, which he presented in the<br />
nine-volume Symbolae Antillanae. Furthermore Urban produced a<br />
still indispensable history of the Berlin Royal Botanic Garden and<br />
<strong>Museum</strong>. HWL<br />
Ludwig Diels · 1874 – 1945<br />
Im Gegensatz zu allen seinen Vorgängern <strong>und</strong> Nachfolgern<br />
bot sich Diels schon in jungen Jahren die Gelegenheit<br />
zu einer Weltreise: mit einem Stipendium der Humboldt-<br />
Stiftung für Naturforschung <strong>und</strong> Reisen trat er nur wenige<br />
Wochen nach seiner Habilitation im Jahre 1900 eine Fahrt<br />
an, die ihn <strong>und</strong> seinen Reisegefährten Ernst Pritzel nach<br />
Südafrika, Australien, Neuseeland, Neubritannien <strong>und</strong><br />
Neuguinea führte. Das besondere Interesse galt dabei der<br />
sehr artenreichen Flora des südwestlichen Australien, wo<br />
sich die beiden Reisenden über ein Jahr lang aufhielten<br />
<strong>und</strong> reiche Sammlungen anlegten. Ihre durch zahlreiche<br />
Photographien dokumentierten Beobachtungen an der<br />
eigentümlichen, von Silberbaumgewächsen, Myrtengewächsen<br />
<strong>und</strong> Hülsenfrüchtlern geprägten Vegetation hat<br />
Diels in seiner Studie „Die Pflanzenwelt West-Australiens<br />
südlich des Wendekreises“ dargelegt.<br />
In späteren Jahren bearbeitete er wiederholt Gruppen<br />
für „Die Natürlichen Pflanzenfamilien“, die entweder nur<br />
in Australien vorkommen, wie die Krugblattgewächse,<br />
oder auf diesem Kontinent ihr Mannigfaltigkeitszentrum<br />
besitzen, wie die Sonnentaugewächse. Die Arten aller beider<br />
Familien besitzen die bemerkenswerte Fähigkeit, kleine<br />
Tiere, vor allem Insekten zu fangen, zu verdauen <strong>und</strong><br />
als zusätzliche Stickstoffquelle zu nutzen.