Ausstellungskatalog - Botanischer Garten und Botanisches Museum ...
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144<br />
Mikroskopieren<br />
Jeder, der sich mit Diversität beschäftigt, muss Pflanzen<br />
sehr genau untersuchen, <strong>und</strong> zwar deren Oberfläche<br />
ebenso wie deren innere Struktur. Da die Fähigkeit des<br />
menschlichen Auges, kleinste Objekte zu erkennen, begrenzt<br />
ist, sind Hilfsmittel nötig: optische Geräte wie Lupen<br />
<strong>und</strong> Mikroskope <strong>und</strong> mechanische Geräte wie Messer<br />
<strong>und</strong> Mikrotome.<br />
Mit Hand- <strong>und</strong> Stereolupen gelingt es, Oberflächen genauer<br />
zu betrachten. Will man kleine <strong>und</strong> kleinste Oberflächenstrukturen<br />
erkennen, muss man sich des Rasterelektronenmikroskops<br />
(REM) bedienen. Dazu ist es nötig, eine<br />
entwässerte Probe mit Gold zu bedampfen, im Vakuum<br />
mit Elektronen zu beschießen <strong>und</strong> die in einem Detektor<br />
eingefangenen Elektronen zu einem Bild umzuarbeiten.<br />
Mit feinen Messern oder Mikrotomen gewinnt man dünne<br />
Schnitte durch Pflanzenteile, deren Struktur man im<br />
Durchlichtmikroskop analysieren kann. Will man kleine<br />
<strong>und</strong> kleinste Strukturen an einem Schnitt erkennen, nutzt<br />
man das Transmissionselektronenmikroskop (TEM), muss<br />
aber wie bei der Rasterelektronenmikroskopie zuvor die<br />
Proben entsprechend vorbereiten. Nur bei der Untersuchung<br />
von Pollenzellen <strong>und</strong> sehr lockeren Geweben wie<br />
Wurzelspitzen kann man für die Analyse der inneren<br />
Struktur auf Schnitte verzichten <strong>und</strong> nach geeigneten<br />
Färbungen etwa Chromosomen im Durchlichtmikroskop<br />
sichtbar machen. HWL<br />
REM-Aufnahme des Pollens von Magnolia x soulangiana. Zu sehen ist die<br />
Oberflächenstruktur der Pollen. 2020x Vergrößerung im Raster-Elektronenmikroskop.<br />
Aufnahme von M. Lüchow. BGBM, Labore.<br />
Werkzeugkasten des Botanikers · ‘Botanical toolbox’<br />
Examining <strong>und</strong>er the microscope<br />
Anyone concerned with diversity must examine plants very precisely,<br />
and indeed their surface as much as their inner structure.<br />
Since the capacity of the human eye to perceive very small objects<br />
is limited, additional aids are necessary: optical devices such as<br />
magnifying glasses and microscopes and mechanical devices such<br />
as knives and microtomes.<br />
Hand and stereo magnifying glasses allow surfaces to be observed<br />
more precisely. In order to detect small and micro surface structures,<br />
a scanning electron microscope (SEM) must be used. For this<br />
purpose, it is necessary to sputter a dehydrated sample with gold,<br />
bombard it with electrons in a vacuum and convert the electrons<br />
captured in a detector into an image.<br />
Fine knives or microtomes make it possible to obtain thin sections<br />
through plant parts, the structure of which can be analysed in an<br />
optical microscope. In order to detect small and micro structures<br />
in a section, a transmission electron microscope (TEM) has to be<br />
used, but as with the scanning electron microscope the samples<br />
must be prepared accordingly beforehand. Only when pollen cells<br />
and very soft tissues such as root tips are being examined can one<br />
dispense with sections for the analysis of the inner structure and,<br />
following the appropriate staining, make for example chromosomes<br />
visible in the optical microscope. HWL