27.02.2013 Aufrufe

Ausstellungskatalog - Botanischer Garten und Botanisches Museum ...

Ausstellungskatalog - Botanischer Garten und Botanisches Museum ...

Ausstellungskatalog - Botanischer Garten und Botanisches Museum ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Humboldts Grüne Erben · Humboldt’s Green Heirs<br />

Humboldts Grüne Erben<br />

Systematische Botanik in Berlin<br />

Die in Berlin tätigen Botaniker haben im Laufe der Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

wesentliche Beiträge zur Erfassung der Mannigfaltigkeit<br />

des Pflanzenreichs geliefert. Auf allen Kontinenten<br />

<strong>und</strong> allen Weltmeeren haben sie Pflanzen gesammelt,<br />

in Berlin analysiert, beschrieben, benannt, geordnet <strong>und</strong><br />

ihre Belege hier deponiert, auch die Ergebnisse ihrer Forschungen<br />

fanden oft hier ihre Veröffentlichung. Schon im<br />

frühen neunzehnten Jahrh<strong>und</strong>ert besaß die Stadt zu Recht<br />

den Ruf eines „Mekkas der Botanik“. In Umfang <strong>und</strong> Bedeutung<br />

ragen einige der in Berlin entstandenen Veröffentlichungen<br />

weit heraus: international am bekanntesten<br />

wurde die von Eichler <strong>und</strong> später Urban herausgegebene,<br />

vierzigbändige „Flora Brasiliensis“ <strong>und</strong> das vielbändige,<br />

von Engler herausgegebene Nachschlagewerk „Die natürlichen<br />

Pflanzenfamilien“, das die gesamte damals bekannte<br />

Pflanzenwelt bis zur Ebene der Gattung erfasst.<br />

Entsprechend dem Charakter einer vielseitigen Einrichtung<br />

mit weltweiten Sammlungen aller Pflanzengruppen<br />

lässt sich über die Jahrh<strong>und</strong>erte auch kein thematischer<br />

Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit feststellen.<br />

Der Bogen der in Berlin betriebenen botanischen Untersuchungen<br />

reicht weit – von Willdenows Beschreibung<br />

damals noch unbekannter, im Botanischen <strong>Garten</strong> kultivierter<br />

Blütenpflanzen bis zu Diels’ Studien zur Vegetation<br />

Westaustraliens, von Brauns Untersuchungen an Armleuchteralgen<br />

bis zu der noch nicht abgeschlossenen Liste<br />

der im Mittelmeerraum vorkommenden Gefäßpflanzen.<br />

Die derzeit in dieser Institution tätigen Wissenschaftler<br />

setzen diese große Tradition mit Sammlungs- <strong>und</strong> Forschungsprojekten<br />

in allen fünf Kontinenten fort, verwenden<br />

dabei aber vielfach neue Methoden, die eine exaktere<br />

Überprüfbarkeit der Aussagen ermöglichen. Damit gehen<br />

Sie den Schritt von der Erfassung der Mannigfaltigkeit (Alpha-Taxonomie)<br />

hin zur Erklärung der Mannigfaltigkeit<br />

<strong>und</strong> deren Entstehung (Gamma-Taxonomie). Erleichtert<br />

wird ihre Arbeit durch eine umfangreiche Spezialbibliothek,<br />

Datenbanken <strong>und</strong> hoch spezialisierte Labors. HWL<br />

Humboldt’s Green Heirs<br />

Systematic Botany in Berlin<br />

11<br />

Over the centuries botanists active in Berlin have made f<strong>und</strong>amental<br />

contributions to the recording of the diversity of the plant<br />

kingdom. On all continents and across all the world’s oceans they<br />

have gathered plants, which they have then analysed, described,<br />

named, ordered and deposited here in Berlin, where the results of<br />

their researches have often also been published. Already back in<br />

the early nineteenth century the city rightly had a reputation as a<br />

‘mecca of botany’. A few of these Berlin publications stand out by<br />

reason of their scope and importance: the most famous internationally<br />

were the 40-volume Flora Brasiliensis edited first by Eichler<br />

and then later by Urban and the multi-volume reference work Die<br />

natürlichen Pflanzenfamilien (The Natural Plant Families) edited<br />

by Engler, which records all then known plant life down to the<br />

level of genus.<br />

The nature of a broad-based establishment with worldwide collections<br />

of all plant groups meant that no one single focal point of<br />

scientific endeavour became fixed over the centuries. Berlin-centred<br />

botanical investigations form a wide arc – from Willdenow’s description<br />

of then still unknown flowering plants cultivated in the<br />

Botanical Garden to Diels’s studies of the vegetation of Western<br />

Australia, from Braun’s researches into stoneworts to the as yet unfinished<br />

register of Mediterranean vascular plants. The scientists<br />

currently working in this institution continue this great tradition,<br />

with plant-gathering and research projects on all five continents,<br />

although more often than not they now use new methods, which<br />

enables their assertions to be more precisely verifiable. There is thus<br />

a direct route from the recording of diversity (alpha taxonomy) to<br />

the explanation of diversity and its origin (gamma taxonomy).<br />

The scientists’ work is made easier by an extensive specialist library,<br />

databases and highly specialised laboratories. HWL

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!