Zeittafel von 0961-1691.pdf
Zeittafel von 0961-1691.pdf
Zeittafel von 0961-1691.pdf
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Zeittafel</strong> <strong>von</strong> Ammendorf<br />
961 29.07. Otto I. schenkt dem Mauritiuskloster zu Magdeburg den Gau Nelitici . Die Gegend<br />
um Ammendorf gehÄrt zum Gau Neletici und zur Burggrafschaft Giebichenstein<br />
970 Rodibile (Radewell) kommt aus dem Besitz der sÅchsischen KÄnige durch<br />
Otto I. an das Erzstift (Moritzkloster) Magdeburg<br />
Burg ist die Burg <strong>von</strong> Radewell, die die SÇdgrenze des Neleticigaues sichern soll.<br />
Sie besitzt einen Wall <strong>von</strong> 4–5 m HÄhe, 2m obere Breite und einen Durchmesser<br />
<strong>von</strong> ca. 500 Schritt.<br />
973 05.06. Kaiser Otto II. bestÅtigt dem Moritzkloster in Magdeburg den Besitz des Gaues<br />
Neletici, den Besitz im Mainz-, im Nahe-, im Speyer- und Maingau sowie den <strong>von</strong><br />
den Slawen zu entrichtenden Silberzins. Die civitates Gibikonstein (Giebichenstein);<br />
Dobrogora (Gutenberg) und Rodibile (Radewell) werden erwÅhnt.<br />
1100 Um 1100 wird die steinerne Kirche in Radewell erbaut.<br />
Sie ist dem heiligen Wenzeslaus geweiht. Zur Kirche gehÄren:<br />
Ammendorf, Beesen, Morozene, Wesenitz, Lochau, DÄllnitz und WÄrmlitz.<br />
1115 Heinrich <strong>von</strong> Ammendorf wird erwÅhnt.<br />
1121 05.06. Erzbischof RÇdiger (Rogger) <strong>von</strong> Magdeburg ÇbertrÅgt dem Propst <strong>von</strong> Neuwerk<br />
das geistliche Aufsichtsrecht im Bann Halle (bannus halensis), d.h. im Gau Nelitici.<br />
1150 In Beesen wird eine romanische Kapelle erbaut.<br />
1155 Erste ErwÅhnung der Familie <strong>von</strong> Ammendorf mit Heinrich <strong>von</strong> Ammendorf.<br />
Die Stammburg des Adelsgeschlechts derer <strong>von</strong> Ammendorf lag in Ammendorf<br />
westlich der StraÑe „Am MÅhlholz“, auf einer Insel nÄrdlich der Ammendorfer<br />
WassermÅhle, umgeben <strong>von</strong> einem Graben, der Wasser der Elster fÇhrte.<br />
Zum Schloss (Schwarzes Schloss) gehÄrten ein SommerhÅuschen, das Geschirrhaus,<br />
eine Badestube, die RÇstkammer, Harnischstuben, groÑer Saal, Gesindekammern,<br />
Kornboden, Haferkammer, Pferde- und SchweinestÅlle.<br />
Das Vorwerk stand auf dem GrundstÇck einer frÇheren Kartoffelhandlung<br />
(Ecke Merseburger Str./ Hauptstr. 1-2 Familie Honstock), wo man vermutlich<br />
1910 Reste fand. Die Burg entstand aus einem slawischen Wallkastell.<br />
1160 Lochau und Wesenitz werden <strong>von</strong> der Radeweller Kirche abgetrennt.<br />
1184 26.09. Der Erzbischof Wichmann Çbereignet die Kirchen zu Radewell, Beesen (Bizeme),<br />
DÄllnitz und WÄrmlitz dem neu gegrÇndeten Moritzkloster in Halle.<br />
Die Urkunde erwÅhnt auch den Ort Blonene (Planena), der der Kapelle in<br />
Beesen unterstellt ist.<br />
Die Einwohner <strong>von</strong> Planena mÇssen jÅhrlich einen Scheffel Roggen und<br />
Gerste an die Beesener Kirche liefern.<br />
1190 Unter Erzbischof Wichmann ziehen NiederlÅnder in den Saalkreis.<br />
Eine grÄÑere Zahl muss nach Ammendorf gekommen sein.<br />
Die Nikolauskirche in Ammendorf weist auf den Wasserpatron der<br />
Flamen, Nikolaus, hin.<br />
1211 Erzbischof Albrecht II. bestÅtigt Schenkung der Wenzelskirche in Radewell<br />
an das Moritzstift in Halle.
27.04. Albrecht II. bestätigt dem Moritzkloster die Augustinerregel und Besitzungen.<br />
Darunter Malderitz, Blanene und Grozene. In Blanene muss jeder Hof, der keine<br />
Hufe Land besitzt, zu Mariä Geburt 2 Hühner an die Beesner Kirche abgeben.<br />
1214 Erzbischof Albrecht II. <strong>von</strong> Magdeburg überträgt dem Moritzkloster in Halle<br />
5 Hufen mit Höfen, Wiesen und anderem Zubehör in Ammendorf, die <strong>von</strong> Hermann<br />
Droitz für 120 Mark gekauft worden waren.<br />
Das ist die erste Erwähnung des Dorfes Ammendorf.<br />
1217 Die reiche Radeweller Kirche wird einem Klosterpfarrherrn übergeben, der sie<br />
durch einen plebanus verwalten ließ. Der plebanus Johannes in Radewell wird<br />
in diesem Jahr erwähnt.<br />
1220 09.11. Das Nonnenkloster St. Georgen bei Halle kauft die Wassermühle an der Elster<br />
<strong>von</strong> dem Ritter Otto <strong>von</strong> Eilenburg.<br />
1239 Propst Poppo <strong>von</strong> Neuwerk stellt dem Moritzkloster ein Privilegium über Fleischund<br />
Kornzehnte <strong>von</strong> Hans Brandts Hof in Radewell aus.<br />
Das Moritzkloster lässt sich seinen Besitz in Radewell und den zu entrichtenden<br />
Zehnten vom Erzbischof Albrecht bestätigen.<br />
Die Ritter <strong>von</strong> Ammendorf werden Lehnsleute des Erzbischofs <strong>von</strong> Magdeburg,<br />
während sie vorher Lehnsleute des Herzogs <strong>von</strong> Braunschweig waren.<br />
1240 24.08. Der hallesche Patrizier Rathmar vom Steine schenkt das Gut Burg, aus seinem<br />
Besitz, dem Georgen- Nonnenkloster in Glaucha<br />
1248 11.10. In einer Schenkungsurkunde des Bartholomäus v. Liebenau, für die Kirche zu<br />
Böllberg, erscheint Johannes de Malderitz als Zeuge.<br />
1249 Heinrich <strong>von</strong> Ammendorf hat Streit mit dem Nonnenkloster St. Georgen zu Glaucha,<br />
weshalb Papst Innocenz IV. dem Abt zu Kloster Pforta den Auftrag gab die Sache zu<br />
untersuchen und zu entscheiden.<br />
1261 Heinrich <strong>von</strong> Ammendorf ist Zeuge des Markgrafen Heinrich in einem Lehnbrief<br />
für das deutsche Ordenshaus Kunigund in Halle.<br />
1264 Heinrich <strong>von</strong> Ammendorf gründet bei der Nikoleikapelle in Ammendorf<br />
ein kleines Augustiner Kloster für 4 bis 6 Mönche.<br />
1268 Das Augustiner Kloster wird <strong>von</strong> den Umwohnern belästigt und beschädigt.<br />
Papst Klemens IV. nimmt das Kloster in Schutz.<br />
1269 17.07. Propst Heinrich und der Konvent des Moritzklosters übertragen Rechte an das<br />
Augustinerkloster in Ammendorf.<br />
1274 30.10. Das Kloster wird mit den Marienbrüdern oder Serviten auf dem Klausberg bei<br />
Giebichenstein, auf bitten des Klostervaters Ulrich <strong>von</strong> Ammendorf, vereint.<br />
1281 06.04. Ulrich v. Ammendorf, früherer Mitbruder der Eremiten bei der Klause am<br />
Giebichenstein, übergibt seinen Besitz dem Zisterzienser- Jungfrauenkloster<br />
Marienkammer.<br />
1283 In diesem Jahr wird Heinrich II. v. Ammendorf Bischof in Merseburg.<br />
Er stirbt am 16.08.1301 und wird in der Mitte des Merseburger Domes beigesetzt.<br />
1286 Erzbischof Erich erteilt für den Erneuerungsbau der Kirche in Ammendorf<br />
den Besuchern, die zur Fortführung des Baues Gaben spenden, 40 Tage Ablass.<br />
Er bestätigt der Kirche früher schon erteilte und später noch zu erteilende<br />
Erzbischöfliche Ablassbriefe.
1298 11.10. Conrad <strong>von</strong> Bizeme wird urkundlich erwähnt.<br />
1307 Pfarrer Fridericus <strong>von</strong> Radewell stiftet der kleinen Kapelle in Beesen eine<br />
ewige Lampe.<br />
1308 Die Herren <strong>von</strong> Ammendorf gaben ihren Stammsitz auf und zogen nach Halle.<br />
Ihr Vermögen legten sie im Sole-Gut an und lebten als Pfänner.<br />
Von diesem Zeitpunkt an, bis 1325, gehört die Burg Ammendorf der Hansestadt<br />
Halle.<br />
1309 01.11. Der Magdeburger Erzbischof Burkhard III überweist dem Georgenkloster<br />
in Glaucha das Burgholz bei Radewell.<br />
1314 Erzbischof Burkhard III. <strong>von</strong> Magdeburg übereignet dem Moritzkloster ein<br />
Gut in Radewell mit 10 Hufen, 15 Höfen und einem Obstgarten. Diese<br />
Besitzungen hatten die Mönche für 131 Mark <strong>von</strong> den Hallenser Brüdern<br />
Heinrich und Theodor <strong>von</strong> Koethen gekauft.<br />
1315 Erzbischof Burkhard III bestätigt das Patronatsrecht der Pfarrkirchen Radewell,<br />
Lettin und Niemberg.<br />
Die Mönche kaufen für 131 Taler <strong>von</strong> den Brüdern Heinrich und Theodor<br />
<strong>von</strong> Koethen das Gut Radewell mit 10 Hufen Land und 15 Höfen.<br />
1319 Gebhard der Ältere, Edler <strong>von</strong> Querfurt schenkt dem Moritzkloster 5 Hufen,<br />
2 Höfe, eine Wiese und ein Weidicht in Radewell.<br />
01.06. Erzbischof Burkhard III. übereignet dem Propst Konrad und dem Konvent des<br />
Moritzklosters eine Besitzung im Dorf Burg bei Radewell mit 5 Hufen, 3 Höfen,<br />
2 Wiesen, 1 Gehölz und 1 Weidicht, das Weidholz genannt. Dazu noch andere<br />
vom Kloster gekaufte Zinsen und Einkünfte in Glaucha, Planena und Beesen.<br />
1322 24.11. Erzbischof Burkhard III. übereignet zu dauerndem Besitz dem Moritzkloster<br />
Land und Einkünfte in Radewell, Beesen u.a. Er behält sich das Recht des Rückkaufs<br />
vor.<br />
1324 07.11. Die Fürsten Albrecht II. und Waldemar I. <strong>von</strong> Anhalt schenken dem Moritzkloster<br />
1 Weidicht, 9 Höfe und einen Wall in Radewell.<br />
1328 25.07. Graf Bernhard III. <strong>von</strong> Anhalt belehnt den halleschen Bürger Johann Beyer mit der<br />
Vogtei über das Dorf Nemzene.<br />
1333 06.12. Ratmannen, Schöffen vom Tale, Innungsmeister und Gemeindemeister der<br />
Stadt Halle versetzen bis zum nächsten Pfingsten, an die Mitbürger Ritter<br />
Alexander Pruve und Busse vom Steintor, den Hof Ammendorf für 100 Mark<br />
Stendaler Silber.<br />
1343 27.05. Der Erzbischof Otto <strong>von</strong> Magdeburg verkauft mit ausdrücklicher Zustimmung des<br />
Domkapitels und des Konvents des Zisterzienser Jungfrauenklosters Marienkammer<br />
für 150 Mark Silber 6 Hufen in Ostendorp, Rodowelle nahe bei Burg u.a.<br />
1370 Beesen hat 20 Häuser.<br />
Fritz <strong>von</strong> Beesen hat nicht unerheblichen Besitz im Orte. Ende des 14.Jahrhunderts ist<br />
die Familie nicht mehr in Beesen ansässig (1380 Basso <strong>von</strong> Beesen), sondern im<br />
nördlichen Saalkreis. Das Geschlecht stirbt 1682 an der Pest mit Hans Conrad<br />
auf Reideburg und seinem Sohn aus.<br />
1371 Der hallesche Patrizier Heinrich Zistorf wird mit der Einnahme der Fähre zu<br />
Malderitz belehnt.
1377 Der Pfarrer <strong>von</strong> Radewell, Konrad Kohlhase, schenkt dem Moritzkloster eine im<br />
Felde <strong>von</strong> Radewell gelegene Hufe Landes.<br />
1381 Die <strong>von</strong> Dieskau haben das Recht am „Dreierhaus“ Zoll zu erheben.<br />
1387 Erzbischof Albrecht IV. verleiht das Dorf Beesen mit Ober- und Untergerichten<br />
den Herren <strong>von</strong> Kotze.<br />
Hermann <strong>von</strong> Kotze wohnt auf dem Schlosse zu Ammendorf (das schwarze Schloss).<br />
1389 Der Erzbischof erlaubt die Lostrennung der neuen Ammendorfer Kirche<br />
<strong>von</strong> der Radeweller Kirche.<br />
02.04. Erzbischof Albrecht IV. ordnet an, dass der 12.09. als Tag des heiligen Syrus,<br />
Bischof und MÅrtyrer, in der Pfarrkirche zu Radewell, zu allen Zeiten mit der<br />
gehÄrigen Feierlichkeit begangen wird. Des Weiteren hat die Kirche zu Radewell<br />
die Reliquien <strong>von</strong> ihm zu bewahren.<br />
1390 Die Herren <strong>von</strong> Ammendorf erhalten wegen treuer Dienste die hohen und<br />
niederen Gerichte Çber Hals und Hand im Orte.<br />
1392 15.08. Erzbischof Albrecht IV. bekundet, dass Hermann Kotze 2 Schock Geld Freiberger<br />
MÇnze aus dem bisher dem Domdekan <strong>von</strong> Magdeburg gehÄrenden EinkÇnfte<br />
aus Garsena an die Pfarrkirche Radewell als EntschÅdigung fÇr die Abtretung<br />
<strong>von</strong> Ammendorf gegeben hat.<br />
1394 15.04. Das Marienkloster stimmt der o.a. Abtretung zu.<br />
1399 22.04. Erzbischof Albrecht IV. <strong>von</strong> Magdeburg belehnt die Herren <strong>von</strong> Sack aus Beuchlitz<br />
und ihren Bruder Konrad mit einem Saalewerder bei Planena.<br />
1400 Ammendorf hat 19 KossÅtenhÄfe die Hermann <strong>von</strong> Kotze gehÄren.<br />
Die <strong>von</strong> Kotze haben auch das Lehen Çber die hÄlzerne ElsterbrÇcke<br />
(jetzt Scha(a)fbrÅcke).<br />
Radewell hat 30 HÄfe, Beesen 20 und Planena 7.<br />
1406 Die Kirche zu Radewell erhÅlt eine Glocke <strong>von</strong> 1,22m Durchmesser.<br />
1410 Jakob (Koppe) <strong>von</strong> Ammendorf wird zum Amthauptmann <strong>von</strong> Giebichenstein<br />
ernannt.<br />
1422 FÇr die Beesener Kirche wird die kleinste Glocke gegossen.<br />
1423 06.02. Die Herren <strong>von</strong> Kotze erwerben einen wÇsten Hof in Beesen und einen Wall im<br />
Dorfgraben Nymzene als EntschÅdigung fÇr ihre dem Kloster abgetretenen<br />
Besitzungen in Burg.<br />
1425 Koppe <strong>von</strong> Ammendorf wird vom Kaiser Sigismund zum Hofdiener angenommen.<br />
Er erhÅlt 500 Gulden Sold im Jahr.<br />
1426 Erzbischof GÇnther wiegelt seine Vasallen ( u.a. die Herren Kotze <strong>von</strong> Ammendorf)<br />
gegen die Stadt Halle auf. Halle, im BÇndnis mit Magdeburg, Goslar und<br />
Helmstedt, zieht gegen den Erzbischof und seine Vasallen zu Felde.<br />
Dorf und Vorwerk Ammendorf werden niedergebrannt. Burg in der Aue<br />
wird nicht eingenommen.<br />
1440 25.05. Erzbischof GÇnther zu Magdeburg vereinigt und inkorporiert das Dorf Radewell<br />
samt ZubehÄr mit dem Moritzkloster in Halle, welches jenes <strong>von</strong> den halleschen<br />
BÇrgern Heinrich und Theoderich <strong>von</strong> KÄthen fÇr 131 Mark erkauft hat.
1444 Die GebrÇder Nordhausen verkaufen das Gut zu Burg in der Aue an das<br />
MÄnchskloster St. Moritz in Halle. Dazu gehÄren: 2 Hufen und 4 KossÅten,<br />
Wiesen, GÅrten, Weiden und die Fischereirechte.<br />
Die Bezeichnung Rittergut taucht auf. ZunÅchst fÇr diejenigen LÅndereien,<br />
die junge Adlige, die dem Franken- oder SachsenkÄnig ihre Dienste anboten,<br />
geschenkt erhielten.<br />
1455 16.06. Erzbischof Friedrich verkauft die Ammendorfer GÇter an Georg Bose<br />
und macht sie zu einem Mannlehn. Der Kaufpreis betrÅgt 3 600 Rheinische Gulden.<br />
1459 Das „ Dreierhaus“ kommt durch Erzbischof Friedrich an das Amt Giebichenstein.<br />
1462 Das Moritzkloster in Halle besitzt das Dorf Osendorf und erwirbt die hohen<br />
und niederen Gerichte in Radewell, Burg und Osendorf.<br />
1466 Ernst Nicolaus <strong>von</strong> Ammendorf wird Domherr zu Magdeburg.<br />
1474 Auf dem Kriegszug <strong>von</strong> Kaiser Friedrich III. gegen den Herzog Karl <strong>von</strong> Burgund war<br />
Heinrich <strong>von</strong> Ammendorf Obrist Çber die HilfsvÄlker, welche Erzbischof Johann<br />
schicken musste.<br />
1478 Als die Stadt Halle vom Erzbischof Ernst besetzt wurde war Heinrich <strong>von</strong><br />
Ammendorf einer der Ersten; welche in die Stadt eindrangen.<br />
1482 Heinrich und Georg <strong>von</strong> Ammendorf werden vom Erzbischof Ernst als<br />
Administratoren <strong>von</strong> Halberstadt beliehen.<br />
1491 Die groÑe Glocke der Beesener Kirche wird eingeweiht. Durchmesser 1,05 m.<br />
1492 Das Moritzkloster erhÅlt die hohen und niederen Gerichte in Radewell, Burg und<br />
Osendorf.<br />
1497 Die mittlere Glocke wird in der Beesener Kirche aufgehÅngt. Durchmesser 0,94 m.<br />
1503 In einem Lehnbrief des Erzbischofs Ernst, fÇr Georg Bose, Çber die<br />
Fischereigerechtsame des Gutes Ammendorf wird die WassermÇhle in Ammendorf<br />
erwÅhnt.<br />
1504 Die Ammendorfer Katharinenkirche ist im Verfall, so dass man zu einem Neubau<br />
schreiten muss. Erzbischof Ernst gewÅhrt den Spendern fÇr den Neubau 40 Tage<br />
Ablass.<br />
1506 Die Radeweller Kirche erhÅlt die groÑe Glocke.<br />
1509 Zum Bau des Turmes der Ammendorfer Kirche wird ein weiterer Ablass gewÅhrt.<br />
1511 Im Kirchturm der Ammendorfer Kirche werden 2 Glocken aufgehÅngt.<br />
1519 Osendorf hat 19 HÅuser.<br />
1520 Kardinal Albrecht ÇbertrÅgt u.a. die Besitzungen des Moritzklosters Halle<br />
in Radewell an das <strong>von</strong> ihm neu gegrÇndete „Neue Stift“ (sÇdlich des Domes zu<br />
Halle).<br />
1526 Die Radeweller Kirche erhÅlt die Glocke vom Durchmesser 1,07m.<br />
1530 Die ábtissin des Georgenklosters, Barbara Kotze, stellt einen Lehnbrief Çber die<br />
Ammendorfer MÇhle aus.
1532 Die Dorfbewohner <strong>von</strong> Radewell bekommen die Erlaubnis eigene BackÄfen zu bauen.<br />
Bis dahin gab es nur einen Gemeindebackofen in der Schenke. Sie mÇssen dafÇr<br />
jÅhrlich 25 Groschen an die Schenke zahlen.<br />
1541 Am GrÇndonnerstag fÇhrt D.Justus Jonas die Reformation in Halle und Umgebung<br />
ein.<br />
1542 20.12. Georg Franck <strong>von</strong> Brene wird erster evangelischer Pfarrer in Ammendorf.<br />
1544 Die Ammendorfer WassermÇhle wird vernichtet und nicht wieder aufgebaut weil<br />
Kardinal Albrecht in ihr eine BeeintrÅchtigung der Einnahmen der BÄllberger MÇhle<br />
sieht.<br />
Die Einnahmen der BÄllberger MÇhle flieÑen seinem neu gegrÇndeten Neuwerk-<br />
Kloster zu.<br />
1547 Im Schmalkaldischen Krieg tragen die Spanier Mord und Raub nach Ammendorf.<br />
1550 Das Geschlecht derer <strong>von</strong> Ammendorf stirbt mit Conrad <strong>von</strong> Ammendorf und<br />
Rothenburg aus. Seine Beisetzung erfolgt in der Familiengruft im Dom zu Halle.<br />
Er soll kurz vor seinem Ende alle Lehn- und Schuldbriefe <strong>von</strong> seinen Untertanen<br />
in die Saale haben werfen lassen um sie <strong>von</strong> solchen BÇrden zu befreien.<br />
1551 Der Besitz derer <strong>von</strong> Ammendorf wird aufgeteilt. Georg Bose erhÅlt Schloss und Dorf<br />
Ammendorf sowie PeiÑen. Christoph Bose erhÅlt Beesen und Planena.<br />
Das Gasthaus „KÅmmelbÅchse“(spÅter der Goldene Adler ) wird erstmalig erwÅhnt.<br />
1552 Johann Heydolt wird evangelischer Prediger der Kirche St. Katharina in Ammendorf.<br />
1555 In Radewell werden nur noch 20 GehÄfte erwÅhnt.<br />
1557 Christoph Bose baut das Schloss zu Beesen und wahrscheinlich auch das erste<br />
massive Zollhaus an der ElsterbrÇcke (die spÅtere „Broihanschenke “).<br />
Das Beesener Schloss ist ein dreistÄckiges prÅchtiges GebÅude mit Giebelfasade<br />
und einem Turm. Dazu gehÄren noch ein Gutshaus und àkonomiegebÅude.<br />
1567 12.04 Beim Amtsantritt des Ammendorfer Pfarrers BÉttiger gehÄren zum Pfarreinkommen:<br />
2 Hufen Acker im HÄhenfelde und â Hufen in der Aue, ein kleiner Holzwerder,<br />
an der Elster, ein Holzfleck und GrÅserei in der Aue, das Pfarrholz zwischen<br />
dem Sandhorst und dem Weg nach Merseburg, in der Beesener Flur ein Gemeinteil<br />
und 4 Acker Wiesenwachs. Weiter gehÄrt eine Kuh zur Pfarre.<br />
Leute mit Acker geben dem Pfarrherrn am Christabend und Neujahrsabend<br />
je ein Brot. Leute ohne Acker geben 8 Pfennige. Jeder der am Abendmahl teilgenommen<br />
hat zahlt 1 Pfennig.<br />
An GebÇhren werden erhoben: 1 Groschen fÇr die Taufe, 2 Groschen fÇr einen<br />
alten Verstorbenen, 1 Groschen fÇr einen jungen Verstorbenen, 3 Groschen fÇr<br />
Aufgebot und Trauung.<br />
Geldzinsen fÇr die Pfarre Ammendorf und Beesen: 10 alte Gulden 6 Groschen<br />
7 alte Pfennige, auÑerdem 2 GÅnse.<br />
1568 Burg in der Aue gelangt an das Amt Giebichenstein.<br />
1574 29.07. Georg Bose ist im Alter <strong>von</strong> 67 Jahren gestorben (Grabmal in der Ammendorfer<br />
Kirche).<br />
1582 Pest und Cholera wÇten.<br />
1589 Michael Peitzsch <strong>von</strong> Schkeuditz wird als evangelischer Pfarrer <strong>von</strong> Radewell<br />
erwÅhnt. Zur Pfarre gehÄren 4 Hufen Land, 1 Wiese <strong>von</strong> 3 áckern und 1 Pfarrwerder,<br />
der Gartenrecht hat und ZubehÄr.
1593 Halle kauft Beesen fÇr 17 000 Gulden nach dem Tode <strong>von</strong> Christian Bose.<br />
1594 Hans Georg Bose, der Sohn <strong>von</strong> Georg Bose, verkauft Ammendorf fÇr 2400 Gulden<br />
an die Stadt Halle.<br />
Auf dem Gutshof in Beesen wird eine Brauerei gebaut (heutige BrauhausstraÑe).<br />
Der Hopfen wird auf dem „Hopfenberg“(heute Friedrich-Rothe-Platz) angebaut.<br />
Das Bier hieÑ „Broihan“ und wurde in der „Broihanschenke“ ausgeschenkt.<br />
1597 Das Dorf und das Gut Burg brennen ab.<br />
1600 16.01. Der SchÄsser des Beesener Rittergutes Joh. Engelberg fragt beim Rat an, wie er sich<br />
gegen Glorius Teichmann zu verhalten habe, der am Stephanstage in der Schenke zu<br />
Beesen (BrÅuhanschenke) den jungen David Becker so gemiÑhandelt hat (mit einer<br />
Kanne geworfen und mit einer Leiter gestoÑen), dass letzterer tags darauf verstorben ist.<br />
Es gibt in Ammendorf 31 HÄfe, in Radewell 24, in Beesen 29 HÅuser,<br />
in Osendorf 12 HÅuser und in Planena 10 HÅuser.<br />
1603 Burghard Knorr wird Prediger in der Ammendorfer Kirche.<br />
1604 Zwischen 1604 und 1608 lieÑ der Rat der Stadt Halle eine grÄÑere HolzbrÇcke<br />
Çber die Elster und ein ZollgebÅude errichten. Der ZÄllner durfte Beesener Bier<br />
ausschenken (den Broihahn). Das war ein WeiÑbier. 28 Scheffel Weizenmalz<br />
mussten 13 FÅsser Bier erbringen.<br />
1616 Magister Georg Gueinzius betreut die Ammendorfer evangelische Gemeinde.<br />
26.05. Es fiel sehr viel Schnee beim grausamen Frost. Viele Leute die im Schnee stecken<br />
blieben sind erfroren .Es gab viele Erfrierungen an Nasen, Ohren, HÅnden und FÇÑen.<br />
1617 Blandina Sander verkauft das Gut Burg an den Hauptmann Bartenstein.<br />
1618 Zu Beginn des 30-JÅhrigen Krieges besitzt<br />
Ammendorf 36 HÄfe.<br />
Beesen „ 31 „<br />
Planena „ 12 „<br />
In der Elster wird Perlenfischerei betrieben.<br />
1625 30-JÅhriger Krieg.<br />
Die kaiserlichen Truppen plÇndern und verlangen hohe Kontributionen <strong>von</strong><br />
Ammendorf.<br />
Die Wallensteiner plÇndern Beesen und benutzen die Kirche als Pferdestall.<br />
1627 Konfiskation des Getreides.<br />
1631 Tillys Truppen plÇndern beim Durchzug in Ammendorf und Beesen.<br />
Andreas Bartenstein wird Pfarrer in Radewell.<br />
1635 Die GutswindmÇhle in Beesen wird erbaut. Aber das Amt Giebichenstein,<br />
ihm gehÄrt die BÄllberger MÇhle, reiÑt sie nieder. Gegen einen jÅhrlichen<br />
MÇhlenzins <strong>von</strong> 300 Talern darf sie wieder aufgebaut werden.<br />
1637 Die Kroaten drangsalieren Ammendorf und Beesen.<br />
Im Juli bricht die Pest aus.<br />
1641 Johannes Fischer wird Pfarrer in Radewell.
1645 Julius Riemenschneider wird Pfarrer in Radewell.<br />
1648 Am Ende des 30-JÅhrigen Krieges gibt es in Ammendorf es nur noch 15 HÅuser, in<br />
Beesen nur noch 10.<br />
Planena bleibt im DreiÑigjÅhrigen Krieg vollstÅndig verschont.<br />
Im WestfÅlischen Frieden wird das Gebiet um Halle dem KurfÇrstentum Brandenburg<br />
zugesprochen.<br />
1650 Der Administrator Augustus verkauft den alten Klosterbesitz Radewell, Burg und<br />
Osendorf an seinen Geheimrat Kurt <strong>von</strong> Einsiedel auf Döllnitz.<br />
Petrus Friedrich wird Pfarrer in Radewell.<br />
1653 äber die Elster wird eine festere BrÇcke gebaut (Scha(a)fbrÇcke<br />
1655 Die Stadt Halle verkauft Ammendorf und Beesen fÇr 35 400 Reichstaler an das<br />
Magdeburger Domkapitel.<br />
Die Untertanen der drei Gemeinden Ammendorf, Beesen und Planena beschweren<br />
sich beim Domkapitel in Magdeburg Çber den PÅchter Ludwig Erasmus Ludwiger.<br />
Dieser hatte ihnen verwehrt, „in geringen QuantitÅten und aus besonderen AnlÅssen<br />
Bier an fremden Oertern“ zu holen. Das im Rittergutsbrauhaus zu Beesen gebraute<br />
Breyhan war ihr „Pflichtbier“,<br />
welches sie in den Dorfschenken zu trinken hatten. Die Untertanen beriefen sich jedoch auf<br />
alte Gerechtsame, nach denen sie bei Festlichkeiten den Breyhan nur zu kaufen hÅtten, wenn<br />
sie „ein VaÑ / Virtel oder Donne bedÇrffen, waÑ aber anderweit in GefÅÑen, KrÇgen, Pullen ....<br />
an fremden Oertern“ geholt werde, sei ihnen niemals verwehrt noch verboten worden.<br />
Wie dieser Streit ausging ist nicht Çberliefert.<br />
1668 Der Magister Werner Schwartze ist Prediger in der Ammendorfer evang. Gemeinde.<br />
1670 Anfang des Jahres herrschte eine grimmige KÅlte. Viele Menschen und Tiere<br />
erfroren.<br />
1678 Andreas Bartenstein wird Pfarrer in Radewell.<br />
1680 14.07. Herzog August stirbt. Er war der letzte sÅchsische Regent des Erzstiftes Magdeburg.<br />
Entsprechend der BeschlÇsse des WestfÅlischen Friedens (1648) kam unser Gebiet zu<br />
Brandenburg.<br />
Der bisherige Wirt der Broihanschenke Martin Hohmann, der acht Jahre lang 52<br />
Taler Pacht zahlte, wurde vom Domkapitel zur Seite geschoben, weil der Fleischer<br />
Balzer Becke<br />
aus Ammendorf ihn mit 75 Talern Çberboten hatte.<br />
1682 Die Pest fordert in Ammendorf 81 Opfer.<br />
06.11. Pfarrer Schwartze stirbt an der Pest. Ein „Pestprediger“ muss das Amt versorgen.<br />
1683 Magister David Ehrius betreut die evang. Gemeinde Ammendorf.
1684 Der alte Pächter der Broihanschenke Martin Hohmann wird vom Domkapitel zu den<br />
alten Bedingungen als Pächter wieder eingesetzt weil Balzer Becke die Pachtsumme<br />
nicht zahlen konnte.<br />
1685 Die Bürgerrolle nennt als Broihanbrauer in Halle Hans Christoph Ellrich.<br />
1691 Der Gutspächter Vogt beantragt den Bau einer steinernen Brücke, da die alte<br />
Holzbrücke einzustürzen drohte und mit beladenen Wagen nicht mehr befahren<br />
werden kann.<br />
Der Kostenanschlag des halleschen Baumeisters Adam Schödel belief sich auf 1007<br />
Taler einschließlich 250 Taler Kosten für die Anfuhr der Sandsteine <strong>von</strong> Volkmaritz.<br />
Unter diesen Umständen sah das Domkapitel <strong>von</strong> der Ausführung der Brücke in<br />
Sandstein ab und begnügte sich damit, den hölzernen Brückenbelag zu erneuern