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Facharbeit Biberrevierkartierung am Wiesenbach ... - German Weber

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Bernhard-Strigel-Gymnasium Kollegstufe Jahrgang: .... 2007/2009<br />

Memmingen Leistungskurs: ...................Biologie<br />

Kollegiatin: .................Sandra Groß<br />

<strong>Facharbeit</strong><br />

<strong>Biberrevierkartierung</strong> <strong>am</strong> <strong>Wiesenbach</strong> und<br />

den Buxheimer Weihern<br />

Abgegeben <strong>am</strong>: 30.01.2009<br />

Bewertung:<br />

<strong>Facharbeit</strong>: Note: _________ Punkte: _________<br />

Mündliche Prüfung: Note: _________ Punkte: _________<br />

Datum und Unterschrift des Kursleiters:_________________________<br />

Eingetragen in das Kursblatt:__________________________________


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Der Biber - Freund oder Feind?................................................... ………………..3<br />

2 Kurzer Einblick in die Welt des Bibers .................................................................4<br />

2<br />

2.1 Der Biber - Ein Teil der Naturschutzgeschichte...................................................4<br />

2.2 Allgemeine Merkmale .........................................................................................4<br />

2.3 Biber im Tages- und Jahresverlauf ......................................................................5<br />

2.4 Verhalten – Lebensweise – Biberf<strong>am</strong>ilie..............................................................5<br />

2.5 Lebensraum – Revier – Biberpopulation..............................................................6<br />

2.6 Ernährung ............................................................................................................8<br />

2.7 Verwandtschaft ....................................................................................................8<br />

3 Einführung in die Kartierungsmethodik...............................................................9<br />

3.1 Kartieren von Biberspuren...................................................................................9<br />

3.2 Auswertung der Kartierung, Abgrenzen der Reviere ........................................14<br />

3.3 Erfassen des Biberbestandes ..............................................................................15<br />

4 Ergebnis der Hausarbeit - Datenauswertung der ges<strong>am</strong>melten Fakten des<br />

<strong>Wiesenbach</strong>es und der Buxheimer Weiher……………………………………..16<br />

4.1 Reviereinteilung .................................................................................................17<br />

4.2 Bestandserfassung .............................................................................................19<br />

4.3 Probleme.............................................................................................................19<br />

5 Perspektiven und Zukunftsaufgaben des Biberschutzes………………………20<br />

6 Quellenverzeichnis.................................................................................................20<br />

7 Anhang…………………………………………………………………………….24<br />

8 Erklärung der Kollegiatin………………………………………………………35


<strong>Biberrevierkartierung</strong> <strong>am</strong> <strong>Wiesenbach</strong> und<br />

den Buxheimer Weihern<br />

1. Der Biber – Freund oder Feind?<br />

3<br />

Immer wieder kommen heftige Diskussionen zustande, ob es sich beim Biber um einen<br />

Schädling oder um einen Nützling handelt. Speziell mit Landwirten und<br />

Grundstücksbesitzern, deren Wiesen, Äcker und Bäume nahe an Gewässern liegen, kommt es<br />

abermals zu harten Konflikten, wenn der Biber dort sein ,Unwesen‘ treibt. Deshalb handelt<br />

es sich beim Biber für „viele Unwissende, die sich noch nie genauer mit der problematischen<br />

Beziehung zwischen Biber und Mensch auseinandergesetzt haben“ (SCHLEICH, 2008: S.3) um<br />

ein sogenanntes ,Problemtier‘. Ein Tier, das vielen Bürgern nur Ärger bringt, indem es<br />

Hochwasserschäden verursacht, Waldbestände vernichtet und Land vermindert – um nur die<br />

bekanntesten Anschuldigungen zu nennen.<br />

Trotz dieser vielen Vorurteile sind sich Naturschützer einig, dass „der Biber jedenfalls keine<br />

Plage [sei], sondern ein nützliches Wesen, das mit seiner emsigen Bauarbeit nährstoffreiche<br />

Weiher und Feuchtgebiete anlege, die überdies vor Hochwasser schützten“ (www.zeit.de,<br />

2009). Um den Menschen genau dies verständlich zu machen, wurde 1998 das<br />

Bibermanagement gegründet, um die „genannten Konflikte zwischen Mensch und Biber ohne<br />

großen Streit zu lösen und somit im Interesse von Natur und Menschen zu handeln“<br />

(SCHLEICH, 2008:S.3). Mit Hilfe vieler ehren<strong>am</strong>tlicher Helfer wird somit danach gestrebt, für<br />

Schutz und Pflege unserer Natur zu sorgen. So soll auch die derzeit laufende Erfassung<br />

sämtlicher Biberreviere im Bezirk Unterallgäu von dieser Hausarbeit profitieren.<br />

Der <strong>Wiesenbach</strong> – speziell der Abschnitt von Lauberhart bis Klosterbeuren, sowie die drei<br />

Buxheimer Waldweiher wurden bisher noch nie kartiert. Daher lautet der<br />

Hauptuntersuchungspunkt dieser Arbeit: „Wie ist die Revierverteilung an den jeweiligen<br />

Gewässern? Wie viele Biber leben dort?“<br />

Auf den folgenden Seiten wird ein kurzer Einblick in die Welt des Bibers gegeben. Der<br />

Schwerpunkt liegt auf dem Thema Kartierungsmethodik, sowie Datenauswertung der<br />

ges<strong>am</strong>melten Fakten <strong>am</strong> <strong>Wiesenbach</strong> und den Buxheimer Weihern.<br />

Abb.1: Der Biber: J.F. SCHREIBER, 2004


2. Kurzer Einblick in die Welt des Bibers<br />

2.1 Der Biber – Ein Teil der Naturschutzgeschichte<br />

4<br />

„Häufig wird der Biber als „guter Geist des Wassers“, „Landschaftsgestalter“, „Motor der<br />

Umwelt“ oder „Ökosystem – Ingenieur“ bezeichnet. Diese Titel werden ihm nicht zu Unrecht<br />

zugesprochen, denn die Aktivität des Nagers –durch den Bau von Dämmen, Kanälen und<br />

Burgen – wirkt sich auf seine Umwelt sehr positiv aus“ (SCHLEICH, 2008: S.4). So nehmen<br />

seine Konstruktionen, die für Flora- und Fauna wichtige Vorteile verschaffen, eine<br />

bedeutende Rolle in der Ökologie ein: Der Biber schafft durch seine Bauten neue Muster und<br />

Strukturen, die ohne sein Mitwirken in der Landschaft nicht denkbar wären. Genau durch<br />

diese Gestaltung wird ein neuer Lebensraum für viele seltene Pflanzen – und Tierarten<br />

geschaffen, denen somit die Vergrößerung ihrer Artenvielfalt ermöglicht wird. Deshalb steht<br />

definitiv fest, dass Biber für unsere Umwelt unverzichtbar geworden sind.<br />

(www.entenlacke.com, 2009)<br />

Auch die führenden ,Biberwissenschaftler‘ ZAHNER, SCHWAB und SCHMIDBAUER unterstützen<br />

diese Ansicht und stellen den Biber treffend als ein „ […] dankbares Anschauungsobjekt für<br />

Umweltpädagogik [dar]“ (ZAHNER, et. al., 2005: S.9).<br />

2.2 Allgemeine Merkmale<br />

Der Biber (Castoridae) ist ein Säugetier und gehört zur Ordnung der Nagetiere. Er gilt als das<br />

zweitgrößte Nagetier der Welt und kann ein Gewicht von bis zu 36 kg und eine Länge von<br />

über 1,3m erreichen. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 8,1 Jahren. Aufgrund<br />

ihres Körperbaus wirken Biber an Land ziemlich plump und unbeholfen, dem Leben im<br />

Wasser hingegen ist ihr stromlinienförmiger Körper hervorragend angepasst.<br />

Das auffälligste Merkmal neben den gewaltigen<br />

meißelförmigen Nagezähnen, die an der Außenseite<br />

mit einer orangeroten Schmelzschicht bedeckt sind,<br />

ist wohl sein kellenförmiger, breit abgeflachter und<br />

beschuppter Schwanz. Das Biberfell ist in der Regel<br />

hell – bis dunkelbraun, aber es kommen auch<br />

schwarze Exemplare vor. Sehr selten findet man auch<br />

weiße und gefleckte Biber. (BREHM, 1981:S.269f, www.bibermanagement.de, 2009,<br />

www.entenlacke.com, 2009)<br />

Abb.2: Nagezähne: J.F. SCHREIBER, 2004


2.3 Biber im Tages- und Jahresverlauf<br />

5<br />

Wie die meisten Nager sind Biber nacht – und dämmerungsaktive Tiere. Mit Beginn der<br />

Abenddämmerung verlassen sie meist ihren Bau. Wenn sich der Biber in einem<br />

störungsintensiven Revier befindet, erscheint er jedoch erst bei völliger Dunkelheit. Ist er aber<br />

in einem ruhigen, ungestörten Revier lokalisiert, verlässt er seinen Bau zuweilen auch schon<br />

<strong>am</strong> Tag. Die erste Hälfte der Nacht verbringt der Biber mit Nahrungsbeschaffung und<br />

Nahrungsaufnahme. Nach einer zweistündigen Ruhepause um Mitternacht befasst er sich in<br />

der zweiten Nachthälfte mit Revierkontrolle und – markierung, Bauen und Ausbessern der<br />

Burgen und Dämme und mit sozialen Interaktionen. Spätestens <strong>am</strong> Morgen zieht er sich<br />

wieder in seinen Bau zurück und „verbringt den restlichen Tag mit Körperpflege und<br />

Schlafen. Im Winter umfasst diese Ruhephase mindestens 20 Stunden“ (SCHLEICH, 2008:<br />

S.5). Der Biber ist während des Jahresverlaufes im Frühjahr und im Herbst <strong>am</strong> aktivsten. Im<br />

Frühjahr, wenn seine Fett- und Nahrungsvorräte verbraucht sind, begibt er sich auf<br />

Nahrungssuche. Diese erweist sich zu jener Zeit jedoch deutlich schwieriger als im Sommer,<br />

sodass der Biber die meiste Zeit d<strong>am</strong>it verbringt. Im Herbst ist der Nager d<strong>am</strong>it beschäftigt,<br />

seine Baue und Dämme winterfest zu machen und sich einen Nahrungsvorrat für den Winter<br />

anzulegen. Da er keinen Winterschlaf hält, hängt seine Aktivität zu dieser Jahreszeit sehr stark<br />

von der Außentemperatur ab. Sobald das Wasser von einer Eisschicht bedeckt ist, beendet der<br />

Biber seine Aktivität an Land. Er verlässt seine Burg nur dann, wenn er Nahrung aus seinem<br />

Wintervorrat holt. (www.entenlacke.com 2009; www.bibermanagement.de, 2009; ZAHNER, et.<br />

al., 2005: S. 59f). „Für den Beobachter an Land wirkt das Revier [in dieser Zeit] wie<br />

ausgestorben“ (www.bibermanagement.de, 2009).<br />

2.4 Verhalten – Lebensweise – Biberf<strong>am</strong>ilie<br />

„Biber sind soziale Tiere, die in F<strong>am</strong>ilienverbänden von etwa 5 – 8 Tieren zus<strong>am</strong>menleben“<br />

(www.natur-lexikon.com, 2009). Innerhalb der F<strong>am</strong>ilie werden sehr enge Kontakte gepflegt,<br />

wie z.B. die gegenseitige Fellpflege, die einen sehr wichtigen und sozialen Bestandteil des<br />

Biberlebens darstellt.<br />

Ein Biberpaar lebt in einer Monog<strong>am</strong>ie, wenn aber ein Partner stirbt, sucht sich der<br />

Hinterbliebene einen neuen.<br />

Eine typische Biberf<strong>am</strong>ilie besteht aus drei Altersgruppen, die sich aus den Eltern und den<br />

beiden letzten Jungengenerationen zus<strong>am</strong>mensetzen. Im Frühling, wenn die neuen Jungen<br />

geboren werden, müssen die „halbwüchsigen Zweijährigen“ (www.entenlacke.com, 2009)


6<br />

ihre F<strong>am</strong>ilie verlassen und auf Wanderschaft gehen. Sie müssen sich nun auf die Suche nach<br />

einem Partner und einem eigenen Revier machen. Diese Suche erweist sich jedoch oftmals als<br />

sehr gefährlich, da den jungen, unerfahrenen Bibern viele Gefahren auflauern. So sind es<br />

keine Einzelfälle, dass im Frühjahr immer wieder Todfunde – ob natürlicher oder<br />

unnatürlicher Tod – auftauchen.<br />

Die F<strong>am</strong>iliengröße der Biber ist von Ort zu Ort verschieden. Wenn in einem Gebiet sehr<br />

günstige Lebensbedingungen vorherrschen, kann eine F<strong>am</strong>ilie des eurasischen Bibers bis zu<br />

zehn F<strong>am</strong>ilienmitglieder umfassen.<br />

Neben einer F<strong>am</strong>ilie sind noch andere Lebensformen der Biber zu finden: Biber können auch<br />

als Einzeltiere oder Paare ohne Nachwuchs zus<strong>am</strong>menleben. (www.entenlacke.com, 2009;<br />

www.bibermanagement.de, 2009; ZAHNER, et. al, 2005:S. 59f)<br />

2.5 Lebensraum – Revier – Biberpopulation<br />

Der Biber ist ein semiaquatisches Tier, d.h. er lebt an und in fließenden und stehenden<br />

Gewässern aller Art sowie an deren Uferbereichen. Biber bevorzugen gewässerreiche<br />

Landschaften und naturnahe Flussabschnitte mit reichem Uferbewuchs oder unterholzreiche<br />

Auwälder. Da sie sehr anpassungsfähige Tiere sind, können Biber auch Gräben oder<br />

Fischteiche besiedeln, selbst wenn sie sich in unmittelbarer Siedlungsnähe befinden. In der<br />

Wahl ihrer Lebensräume sind die Nager äußerst flexibel und gestalten diesen dazu gemäß<br />

ihren Ansprüchen. „Bei der Entscheidung für oder gegen einen Lebensraum scheinen für<br />

Biber nur zwei Kriterien vorrangig wichtig zu sein: Zum einen, ob eine gesicherte<br />

Nahrungsgrundlage vorliegt, zum anderen, welche Gewässerform verfügbar ist. Der Biber soll<br />

nach Möglichkeit Schwimmen und Tauchen können“ (SCHLEICH, 2008: S.7).<br />

(www.bibermanagement,de, 2009; www.bund-naturschutz.de, 2009; www.wikipedia.org,<br />

2009)<br />

Laut den Autoren des Buches Rückkehr der Burgherren werden „stehende Gewässer […]<br />

unabhängig von ihrer Größe nur von jeweils einer F<strong>am</strong>ilie bewohnt. Nur große Seen, wenn sie<br />

ausreichend Platz und Nahrung bieten, können auch von mehr als einer F<strong>am</strong>ilie besiedelt<br />

werden“ (ZAHNER, et. al., 2005: S.61). So sind Reviere an Gewässern mit optimalen<br />

Nahrungsbedingungen relativ klein und betragen etwa 0,5 bis 1km. Bei abnehmender Qualität<br />

vergrößert sich das Revier auf bis zu 6km bei einer Fließgewässerstrecke.<br />

(www.entenlacke.com, 2009)<br />

Die Reviergröße ändert sich allerdings mit der Jahreszeit. So ist das im Winter genutzte<br />

Revier deutlich kleiner, als das im Sommer. Der Grund dafür liegt an den unterschiedlichen


7<br />

Strategien des Nahrungserwerbs. Im Sommer ist der Biber auf äußerst nährreiche Nahrung<br />

spezialisiert, um den höchsten Energiegewinn zu erlangen. Im Herbst, wenn das Revier <strong>am</strong><br />

Größten ist, „ist der Nager bemüht, die Nahrungsvorkommen um die Burg und deren Nähe für<br />

den Winter zu schonen und konzentriert sich so verstärkt auf die restliche Umgebung. Im<br />

Winter nutzt der Biber vor allem burgnahe Nahrungsressouren“ (SCHLEICH, 2008: S.7).<br />

Deshalb versucht er, seinen Energiebedarf in dieser Jahreszeit so niedrig wie möglich zu<br />

halten.<br />

Auch die Population der Biber kann für die Reviergröße ausschlaggebend sein. Nimmt der<br />

Populationsdruck zu, d.h. steigt die Anzahl der Tiere pro Revier, so kann dies durchaus eine<br />

Revierverkleinerung zur Folge haben. Dies bewirkt auch eine Reduktion der Geburten – und<br />

eine Zunahme der Sterblichkeitsrate. Laut ZAHNER, SCHWAB und SCHMIDBAUER wird „die<br />

Dichte [pro Revier], also die Zahl der Tiere pro Flächeneinheit […] maßgeblich von der<br />

Tragfähigkeit des Lebensraumes bestimmt. Wird diese erreicht, steigt die Zahl der Tiere nicht<br />

weiter an, ja sie kann sogar sinken. Die Dichte einer Population ändert sich durch folgende<br />

Faktoren“ (ZAHNER, et. al., 2005: S.66).<br />

Da die Biber an das Leben im Wasser optimal angepasst sind, und sich nur schwerfällig an<br />

Land bewegen können, entfernen sie sich nur selten weiter als etwa 20 Meter vom Wasser.<br />

Die Reviergrenzen markieren sie mit einem öligen, moschusartig duftenden Sekret, dem<br />

sogenannten Castoreum oder Bibergeil, das der Biber aus seinen Analdrüsen ausstößt. „Es<br />

wird gewöhnlich auf einem Markierungshügel abgesetzt, der vom Biber zus<strong>am</strong>men geschoben<br />

wird“ (SCHLEICH, 2008: S. 8). Diese Stellen sind allerdings nur sehr schwer zu finden. „Biber<br />

sind äußerst territoriale Tiere, die ihr Revier aggressiv gegen fremde Artgenossen verteidigen.<br />

Dieses Verteidigen des Reviers dient dazu, sich und seiner F<strong>am</strong>ilie langfristige Nahrungs –<br />

und Lebensgrundlage zu sichern“ (www.entenlacke.com, 2009). Ausnahmeerscheinungen,<br />

das Revier dennoch zu verlassen sind extremer und dringlicher Nahrungsmangel sowie<br />

Hochwasser. Normalerweise werden die Reviere von den Bibern aber immer so angelegt, dass<br />

sie dort dauerhaft überleben können. (www.natur-lexikon.com, 2009; SCHWAB,<br />

SCHMIDBAUER, 2001)<br />

Abb.3: Biber beim Fressen: J.F. SCHREIBER, 2004


2.6 Ernährung<br />

8<br />

Biber sind streng herbivore Tiere, d.h. sie sind reine Vegetarier. Das Nagetier verbringt sehr<br />

wenig Zeit mit der Nahrungssuche, dafür umso mehr mit Nahrungsaufnahme und Verdauung.<br />

Der Biber ist ein sehr flexibler Pflanzenfresser. Er frisst im Sommer vorwiegend krautige<br />

Pflanzen und Jungtriebe sowie Blätter von gewässernahen Weichhölzern, <strong>am</strong> liebsten aber<br />

Weiden und Pappeln. Besonders gern frisst er auch Mais, Zuckerrüben, Weizen und Raps,<br />

sofern sich diese Feldfrüchte in seiner Umgebung finden lassen. (www.natur-lexikon.com,<br />

2009)<br />

Weil der Biber keinen Winterschlaf hält, beginnt er bereits im Sommer d<strong>am</strong>it, sich<br />

Fettreserven anzulegen, da die Nahrungsaufnahme im Winter, aufgrund der zurückgehenden<br />

Vegetation, eher knapp ausfällt. In dieser Jahreszeit ernährt sich der Nager hauptsächlich von<br />

Baumrinden und seinem eigens angelegten Wintervorrat vor dem Eingang seiner Burg. Dieser<br />

Vorrat wird beim Biber als Nahrungsfloß<br />

bezeichnet. Hier werden bereits im Herbst<br />

Zweige und Äste von ihm<br />

zwischengelagert, welche er bei<br />

zugefrorenem Gewässer problemlos von<br />

seiner Burg aus erreichen kann, sodass die<br />

Biberf<strong>am</strong>ilie im Winter nicht verhungern<br />

muss. (www.wikipedia.org, 2009,<br />

www.entenlacke.com, 2009)<br />

2.7 Verwandtschaft<br />

Die Gattung der Castoridae lässt sich heute nur noch in zwei Arten aufteilen: den eurasischen<br />

Biber (Castor fiber), der in Europa und Asien lebt, und den kanadischen Biber (Castor<br />

canadensis), der in Amerika zu Hause ist. Die nächsten Verwandten des Bibers sind<br />

Eichhörnchen und Murmeltiere. Nur weitläufiger verwandt sind hingegen Bis<strong>am</strong>ratte und<br />

Nutria, auch Biberratte genannt, mit denen der Biber oftmals verwechselt wird, da sie sich im<br />

Körperbau ähneln und den gleichen ökologischen Lebensraum wie der Biber bewohnen.<br />

Große Unterschiede zeigen sich jedoch in Körpergröße und Schwanzform. (ZAHNER, et. al.,<br />

2005: S.13 ; STEINIG, 2006: S. 8f)<br />

Nach einem kurzen Einblick auf Allgemeines des Bibers richtet sich die Arbeit auf den<br />

folgenden Seiten nun auf den Themenbereich der Kartierung.<br />

Abb.4: Biberf<strong>am</strong>ilie: J.F. SCHREIBER, 2004


3. Einführung in die Kartierungsmethodik<br />

9<br />

In der Fauna spielen Kartierungsarbeiten eine wichtige Rolle, da durch sie „Kenntnisse über<br />

die Verbreitung, aktuelle Bestandsgröße und de[r] Trend der Populationsdyn<strong>am</strong>ik<br />

bestandsgefährdeter Tierarten“ (www.sachsen-anhalt.nabu.de, 2009) ermittelt werden können.<br />

Die dadurch erlangten Daten verhelfen den Experten, gezielte Schutzmaßnahmen für die<br />

Tiere zu treffen. In der Biologie gibt es verschiedene Kartierungsmöglichkeiten, die sich z.B.<br />

in der Größe des zu kartierenden Gebietes oder der zu kartierenden Art unterscheiden. Bei der<br />

Biberkartierung handelt es sich um ein Verfahren der Abundanzerfassung (SCHLEICH, 2008:<br />

S.9f), welches „in der Ökologie die Anzahl der Individuen einer Art, bezogen auf ihr<br />

Siedlungsgebiet [bezeichnet]. Sie kann ebenso auch die absolute Zahl der dort siedelnden oder<br />

wohnenden Arten bedeuten“ (www.wikipedia.org, 2009a).<br />

Im Folgenden wird nun die für diese Arbeit relevanteste Methode der Biberkartierung genauer<br />

erläutert.<br />

Nach der Kartierungsanleitung der Biberbeauftragten SCHWAB und SCHMIDBAUER erfolgt das<br />

Erfassen von Bibervorkommen in drei wesentlichen Schritten: „Kartierung von Biberspuren<br />

im Gelände; Auswertung der Kartierung und Abgrenzung der Reviere; Erfassen der Biber in<br />

den einzelnen Revieren“ (SCHWAB, SCHMIDBAUER, 2001: S.1).<br />

3.1 Kartieren von Biberspuren<br />

Für jede Kartierungsarbeit wird zuerst einmal ein gewisses Fund<strong>am</strong>ent an Vorwissen<br />

vorausgesetzt, d<strong>am</strong>it diese „formal korrekt und nach den richtigen Merkmalen beurteilt,<br />

ausgeführt werden kann. Der Kartierende sollte sich zuerst mit all ihren Nachweisen sowie<br />

Definitionen vertraut gemacht haben, bevor er mit der Kartierung beginnt“ (SCHLEICH, 2008:<br />

S.10).<br />

Folgende Nachweise, die der Biber durch seine Aktivität hinterlässt, werden in dem Werk<br />

Kartieren von Bibervorkommen und Bestandserfassung (SCHWAB, SCHMIDBAUER, 2001)<br />

sowie auf der Website www.entenlacke.com definiert.<br />

Baue und Burgen:<br />

Im Zentrum eines Biberrevieres befinden sich normalerweise Biberbaue, in denen die Biber<br />

die meiste Zeit ihres Lebens verbringen. Am Ufer bauen sie die Burg aus abgenagten Ästen


10<br />

und Zweigen sowie Schl<strong>am</strong>m, oder – „wenn grabbarer Untergrund vorhanden ist – ihre<br />

Wohnröhre“ (SCHLEICH, 2008. S.10f). Oft haben Biberburgen miteinander verbundene Kessel,<br />

und können so über mehrere Eingänge erreicht werden. Normalerweise befinden sich der<br />

Eingang unter und der Wohnkessel über Wasser.<br />

Es werden drei Grundbautypen unterschieden: Erdbau, Mittelbau und Hochbau, wobei zu<br />

letzterem die klassische Hochburg gezählt wird.<br />

„Von einem Erdbau spricht man, wenn der Kessel tief im Erdreich liegt“<br />

(www.entenlacke.com). Deshalb ist ein Erdbau in der Regel von außen nicht zu erkennen, es<br />

sei denn, der Biber legt im Herbst oder Winter ein Nahrungsfloß vor seinem Eingang an.<br />

Ein Mittelbau wird meistens an Ufern errichtet, deren Böschung über dem Wasserspiegel<br />

weniger als einen Meter misst. Wenn der Nager den Kessel noch unter der Erde errichtet, ist<br />

die Deckschicht aus Erde allerdings sehr dünn und zerbrechlich. Deshalb muss der Biber das<br />

entstandene Loch von oben mit Ästen abdecken. „Ein Mittelbau kann auch aus einem Erdbau<br />

entstehen, dessen Decke eingebrochen ist“ (www.entenlacke.com).<br />

Charakteristisch für Hochbaue oder Biberburgen ist der vom Biber direkt <strong>am</strong> Ufersaum<br />

errichtete Asthaufen, in dem sich der Wohnkessel befindet. In Bayern sind ,richtige‘<br />

Biberburgen selten, es werden überwiegend Erd – oder Mittelbaue angelegt. (SCHWAB,<br />

SCHMIDBAUER, 2001: S.1)<br />

Besonders beliebt beim Biber sind Wurzelstöcke –oder Vorsprünge der Ufervegetation, „da<br />

sie durch ihre Verflechtung mit dem Erdreich beim Bauen das Nachrutschen von Erdgut<br />

verhindern“ (SCHLEICH, 2008: S.11).<br />

Sofern mehrere Baue im Revier vorhanden sind, wird einer davon als Hauptbau genutzt.<br />

Wenn sich die Biberf<strong>am</strong>ilie in einem Gebiet mit stark schwankendem Wasserstand befindet,<br />

oder wenn eine Nahrungsquelle näher an einem Neben- als <strong>am</strong> Hauptbau liegt, wechselt sie<br />

ihre Wohngelegenheit im Revier relativ oft. Speziell im Winter kann man einen Hauptbau<br />

anhand frischer Spuren erkennen. Die Nebenbaue werden meist nur im Sommer genutzt.<br />

(ZAHNER, et. al.,2005: S.96 – 100)<br />

Röhren:<br />

Neben seinem Bau legt der Biber Röhren an, die über sein ganzes Revier verteilt sind.<br />

Diese werden waagrecht ins Ufer gegraben und können deshalb nur bei einem niedrigen<br />

Wasserstand entdeckt werden, da sich der Eingang unter Wasser befindet. Wenn sich ein<br />

Biber weit entfernt von seiner Burg in Gefahr befindet, dient ihm die Röhre, die durchaus<br />

auch nebeneinander liegende Gewässer miteinander verbindet, als Zufluchtsmöglichkeit.


Die Röhre ist für den Nager auch ein beliebter Platz zum Fressen. (SCHWAB,<br />

SCHMIDBAUER, 2001: S. 2f)<br />

Einbrüche:<br />

Wenn eine Biberröhre oder ein Bau zu stark belastet werden, können diese einbrechen.<br />

Die Größe eines Röhreneinbruchs beträgt etwa 30cm, der Einbruch eines Baus kann<br />

11<br />

sogar bis zu 1,5m reichen. (SCHWAB, SCHMIDBAUER, 2001: S.2)<br />

Biberdämme:<br />

„Biberdämme sind ein unverwechselbares Zeichen für das Vorkommen von Bibern“<br />

(SCHWAB, SCHMIDBAUER, 2001: S.2). Bestehend aus verkeilten Ästen und Zweigen, die<br />

zusätzlich noch mit Schl<strong>am</strong>m, Steinen und Pflanzenteilen abgedichtet werden, bietet ein<br />

D<strong>am</strong>m Schutz vor Feinden und sichert den Eingang der Burg (www.entenlacke.com,<br />

2009). „Als ein sehr charakteristisches Merkmal baut er ihn vor allem an Abschnitten mit<br />

schwacher Strömung, seichtem Bachbett oder an Orten, an denen sich bereits Treibgut<br />

ges<strong>am</strong>melt hat“ (SCHLEICH, 2008: S.12).<br />

Ausstiege, Rutschen, Wechsel:<br />

Wenn Biber immer wieder an der gleichen Stelle das Wasser verlassen, bzw. betreten,<br />

„reiben sie die Bodenvegetation des Bodenufers ab“ (SCHWAB, SCHMIDBAUER, 2001:<br />

S.2). Bei ständiger Nutzung können die rinnenförmigen, schl<strong>am</strong>mbedeckten Ausstiege zu<br />

meterlangen Kanälen führen. Teilweise gräbt der Nager diese Kanäle auch bewusst, um<br />

Gewässer miteinander zu verbinden. Wenn der Biber regelmäßig längere Strecken<br />

zurücklegt, „bilden sich ausgetretene Biberwechsel“ (SCHWAB, SCHMIDBAUER, 2001:<br />

S.2), z.B. zwischen zwei Gewässern oder zu einem Feld.<br />

Gefällte und benagte Bäume:<br />

Vom Biber gefällte oder benagte Bäume lassen sich aufgrund des keilförmigen Schnittes,<br />

der rundherum um den Baum angesetzt wird, eindeutig identifizieren. Der Nager<br />

hinterlässt zudem noch Zahnspuren sowie heraus genagte Späne. (SCHWAB,<br />

SCHMIDBAUER, 2001: S. 2)


Fraßspuren:<br />

12<br />

„Fraßspuren an Uferpflanzen oder in landwirtschaftlichen Nutzflächen lassen sich durch die<br />

dazugehörigen Ausstiege eindeutig dem Biber zuordnen. Biber fressen meist nicht „flächig“,<br />

sondern in Form von längeren, vom Wasser ins Feld reichenden „Fraßgängen“, von denen<br />

sich dann eine ganze Anzahl im Feld finden“ (SCHWAB, SCHMIDBAUER, 2001: S.2f).<br />

Fraßplätze:<br />

Da der Biber größere Nahrungspflanzen, wie z.B. Mais, Zuckerrüben, Äste, Zweige usw. aus<br />

Sicherheitsgründen nicht an Land verzehrt, transportiert er diese an einen geschützten<br />

Uferbereich, um dort ungestört fressen zu können. Dabei lässt er nur noch Überreste zurück,<br />

was als charakteristisches Merkmal für einen Fraßplatz gilt. (SCHWAB, SCHMIDBAUER, 2001:<br />

S. 3)<br />

Nahrungsflöße: (siehe 2.6)<br />

Trittsiegel:<br />

Trittsiegel (Fußabdrücke) des Bibers lassen sich v.a. im Schl<strong>am</strong>m <strong>am</strong> Ufer, auf der Burg oder<br />

dem D<strong>am</strong>m, sowie an Ausstiegen und Wechseln finden. „Auch im Winter, wenn eine niedrige<br />

Vegetation vorliegt und der Boden mit Schnee bedeckt ist, ist seine Fährte gut<br />

zurückzuverfolgen“ (SCHLEICH, 2008: S.13). Jedoch werden die Trittsiegel meist vom<br />

Schwanz des Nagers verwischt. Anhand der Größe der Trittspuren kann man gute<br />

Rückschlüsse auf das Vorhandensein von Jungtieren ziehen. (SCHWAB, SCHMIDBAUER, 2001:<br />

S. 3)<br />

Reviermarkierungen: (siehe 2.5)<br />

Beobachtungen und Todfunde:<br />

Es erweist sich als Vorteil, wenn man eine gewisse Fachkenntnis besitzt, d<strong>am</strong>it man einen<br />

direkt beobachteten Biber oder einen Todfund „aufgrund der Größe und des platten<br />

Schwanzes eindeutig von Bis<strong>am</strong> und Nutria unterscheiden [kann]“ (SCHWAB, SCHMIDBAUER,<br />

2001: S.3).


13<br />

Ist dieses Grundwissen über die Einzelnachweise vorhanden, kann mit der Kartierung<br />

begonnen werden. Es werden hierzu alle gefundenen Spuren, unter synchroner Verwendung<br />

von Karte und Erhebungsbogen, schriftlich festgehalten. Die erkannten Spuren „werden direkt<br />

im Gelände auf der Karte mit einem Punkt markiert und mit einer laufenden Nummer<br />

versehen. Die entsprechende Nummer wird im Erhebungsbogen erfasst und untergliedert“<br />

(SCHLEICH, 2008: S.14).<br />

Das Kartenwerk kann sowohl in Topographischen Karten, als auch in Form von Luftbildern<br />

vorliegen. Hierbei gilt, je größer der Maßstab, also je exakter die Landschaft in der Karte<br />

eingezeichnet ist, desto vorteilhafter ist es für den Praktizierenden.<br />

Am <strong>Wiesenbach</strong> verwendete die Autorin Topographische Karten mit Maßstab 1:10 000, auf<br />

denen Nachweise eingetragen wurden. Zur exakten Orientierung dienten zusätzliche<br />

Luftbilder mit Maßstab 1:5000. Solche sind zwar von Vorteil, eine Topographische Karte mit<br />

Maßstab 1:25 000 ist aber auch ausreichend. Wenn mehrere Spuren zu eng aufeinander<br />

liegen, was hier aber nicht der Fall war, werden sie in einem Punkt zus<strong>am</strong>mengefasst und<br />

anschließend im Erhebungsbogen einzeln unter der gleichen Nummer aufgeführt. (SCHWAB,<br />

SCHMIDBAUER, 2001: S. 4)<br />

Für die Kartierung an den Buxheimer Weihern wurde ein GPS – Gerät („Global Positioning<br />

System“) verwendet. Dieses basiert auf Satelliten, die ständig ihre sich ändernde Position<br />

ausstrahlen und dient – speziell bei der Arbeit im Gelände – als klassisches<br />

Navigationssystem mit Kompass und Karte. Neben Wegpunkten und Routen liegen mit dem<br />

GPS Topographische Karten im Maßstab 1:25 000 für verschiedene Länder vor. So muss eine<br />

gefundene Spur bei der Biberkartierung nicht mühs<strong>am</strong> in die Karte eingetragen werden,<br />

sondern der aktuelle Standort wird mit dem GPS festgehalten, nummeriert und die<br />

Zielkoordinaten werden gespeichert. Die exakten Punktkoordinaten können anschließend<br />

problemlos von einer speziellen Software erfasst und somit ordentlich in ein GIS – System<br />

(siehe 3.2) übertragen werden. (www.wikpedia.org, 2009b)<br />

Ein GPS – Gerät kann gerade in unübersichtlichen Gebieten, beispielsweise im Wald, äußerst<br />

praktisch und hilfreich sein. So muss man sich nicht kr<strong>am</strong>pfhaft auf der Karte orientieren,<br />

sondern erhält später die genauen Daten.<br />

Dennoch können sich bei der Verwendung eines GPS – Systems ab und zu Abweichungen der<br />

Punkte ergeben.<br />

Zur groben Orientierung wurden Topographische Karten im Maßstab 1:5000 sowie Luftbilder<br />

im Maßstab 1:5000 und 1:2000 verwendet.


Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Kartierung ist allerdings die geleistete Vorarbeit.<br />

14<br />

So ist es für den Kartierenden hilfreich ein System herauszuarbeiten, mit dem er sich ohne<br />

größere Probleme zurechtfindet. Dies beginnt bereits bei gewöhnlichen Dingen wie der Wahl<br />

des Schuhwerks, der Kleidung oder des Schreibmaterials. Eine äußerst wichtige Rolle spielt<br />

dabei auch eine gute Vorbereitung der Karten. Das Kartenwerk „sollte […] so gewählt und<br />

untereinander abgestimmt sein, dass sich der Durchzuführende auch im unbekannten Gelände<br />

unproblematisch orientieren kann. Nur wenn dies gewährleistet ist, kann die Kartierung<br />

schnell und ordentlich umgesetzt werden“ (SCHLEICH, 2008: S. 14).<br />

Sinnvollerweise sollte die Kartierung im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr erfolgen, da<br />

einerseits die Spuren wegen der fehlenden Bodenvegetation leichter sichtbar sind, andererseits<br />

„ist das Neuauftreten von Bibern in einem Gebiet oft erst an den ab Herbst gefällten Bäumen<br />

zu erkennen“ (SCHWAB, SCHMIDBAUER, 2001: S.4).<br />

Bei einer Kartierung zu dieser Jahreszeit ergibt sich auch der Vorteil, dass sich Biberreviere<br />

meist einfacher abgrenzen lassen, da die Aktivität der Nager im Winter um den Hauptbau<br />

herum begrenzt ist. So werden „die Reviere dadurch „kleiner“ […] und [es liegen] größere<br />

ungenutzte Abschnitte zwischen benachbarten Revieren […]“ (SCHWAB, SCHMIDBAUER, 2001:<br />

S.4).<br />

Es erweist sich als hilfreich, das Untersuchungsgebiet im Laufe eines Jahres mehrmals zu<br />

begehen, denn so können Veränderungen gegenüber der letzten Erkundung <strong>am</strong> leichtesten<br />

erkannt werden. „Als Nachweise brisanter Aktivität können hierbei vor allem frische Fäll –<br />

und Fraßplätze, Fußspuren im Schl<strong>am</strong>m oder Schnee und offene Ausstiege im Eis genannt<br />

werden. (SCHLEICH, 2008: S.15).<br />

3.2 Auswertung der Kartierung, Abgrenzen der Reviere<br />

Wenn die Datens<strong>am</strong>mlung vollständig vollzogen worden ist, kann mit der Datenauswertung<br />

begonnen werden. Die aufgezeichneten Ergebnisse aus dem Gelände werden mit Symbolen in<br />

eine weitere Topographische Karte, Maßstab 1: 25 000 übertragen. Zur Vereinfachung<br />

werden Einzelpunkte der Kartierung zu einem Punkt zus<strong>am</strong>mengefasst (SCHWAB,<br />

SCHMIDBAUER, 2001: S.4).<br />

Wenn eine spezielle GIS – Software zur Verfügung steht, können die Daten auch dort<br />

eingetragen werden. GIS – Progr<strong>am</strong>me („Geographische – Informations – Systeme“) sind<br />

eignes für Dateneintragungen entworfen worden und eignen sich daher optimal für die<br />

Biberkartierung. „Die Nutzung eines solchen Progr<strong>am</strong>ms ist insofern sinnvoll, als dass die<br />

Informationen zum einen sauberer, insbesondere aber nach einem Ordnungssystem einheitlich


15<br />

eingetragen werden können. Somit wird es auch anderen Nutzern ermöglicht, auf dieses<br />

Material zuzugreifen“ (SCHLEICH, 2008: S.15).<br />

Gemäß den beiden Bibermanagern SCHWAB und SCHMIDBAUER ergibt sich „die Abgrenzung<br />

der Reviere […] durch die mehr oder weniger großen Lücken zwischen den auf der Karte<br />

übertragenen Symbolen. In der Praxis kann es aber vorkommen, dass diese Lücken so klein<br />

sind, dass eine Abgrenzung nur sehr schwer oder gar nicht möglich ist.“ (SCHWAB,<br />

SCHMIDBAUER, 2001: S. 4). Dieser Fall taucht vor allem in Gebieten mit begrenztem<br />

Nahrungsvorkommen auf. In solch einer Angelegenheit sind Kartierungen über mehrere Jahre<br />

hinweg erforderlich. Wenn es die personelle Besetzung ermöglicht, können auch<br />

Direktbeobachtungen von Bibern zur Revierabgrenzung beitragen.<br />

3.3 Erfassen des Biberbestandes<br />

Das letztendliche Ziel einer Kartierung ist es, jedem ermittelten Revier eine gewisse Anzahl<br />

an Bibern zuzuordnen. Dabei lassen sich mehrere Methoden anwenden, die im Folgenden<br />

dargestellt werden:<br />

Wenn genügend Zeit und Personal zur Verfügung stehen, kann die direkte Beobachtung im<br />

Revier erfolgen, die das Zählen der Biber ermöglicht.<br />

Laut den Experten SCHWAB und SCHMIDBAUER wird dabei „bei einem einzelnen Beobachter<br />

[…] die maximale Zahl der gleichzeitig gesehenen Biber als F<strong>am</strong>iliengröße genommen.<br />

Können einzelne Biber bei verschiedenen Beobachtungen anhand ihrer Größe eindeutig<br />

voneinander unterschieden werden, werden die Beobachtungsergebnisse entsprechend<br />

zus<strong>am</strong>mengefasst. Ein Beispiel: Bei der ersten Beobachtung wurden maximal drei große<br />

Biber auf einmal gesehen, dazu bei einer weiteren Beobachtung noch zwei Jungtiere. Im<br />

Revier kommen also (mindestens) fünf Biber vor“ (SCHWAB, SCHMIDBAUER, 2001: S.5).<br />

Für eine einzelne Person kann auch folgende Möglichkeit von Vorteil sein: Zur<br />

Vereinfachung wird eine bestimmte Auswahl an Revieren beobachtet und das Ergebnis wird<br />

dann auf die anderen Reviere übertragen. So kann der Ges<strong>am</strong>tbestand anschließend<br />

hochgerechnet werden.<br />

Ein weiterer Weg, die Bestandserfassung des Bibers zu ermitteln, ist die Methode der<br />

vereinfachten Bestandsschätzung. Hier wird versucht, ausschließlich anhand der Häufigkeit<br />

der Spuren, zu beurteilen, ob das Revier von einem Paar, einem Einzeltier oder von einer<br />

F<strong>am</strong>ilie genutzt wird. Dabei können Trittsiegel oder Nagespuren an Gehölzen sehr hilfreich<br />

sein, um das Vorhandensein von Jungtieren im Revier festzustellen. Diesbezüglich wird dann


16<br />

„für die Bestandsabschätzung […] von 1,5 Tieren für Einzel -/ Paarreviere und von 5 Tieren<br />

für F<strong>am</strong>ilienreviere ausgegangen“ (SCHWAB, SCHMIDBAUER, 2001: S.5).<br />

Eine weitere Vereinfachung stellt der Verzicht auf die Einteilung in Einzel -/ Paarreviere und<br />

F<strong>am</strong>ilienreviere dar. Stattdessen erfolgt die Hochrechnung des Bestandes mit einer<br />

durchschnittlichen Zahl von 4 Bibern je Revier, die bereits von Experten ermittelt werden<br />

konnte. (SCHWAB, SCHMIDBAUER, 2001: S.5)<br />

Obwohl die erste genannte Methode sehr viel genauer als die Schätzung ist, ermöglichen die<br />

Vereinfachungen selbst Einzelbeobachtern sowohl die Kartierung als auch die Auswertung<br />

ohne Hilfe durchzuführen.<br />

Speziell auf die Kartierung an den Buxheimer Weihern bezogen, ist die Methode mit der<br />

Häufigkeit der ermittelten Spuren die Beste, um eine vollständige Bestandserfassung zu<br />

repräsentieren. Schon allein aus dem Grund, da die Kartierung von der Verfasserin allein<br />

durchgeführt wurde.<br />

Abb.5: Vom Biber gefällte Bäume <strong>am</strong> Buxheimer Weiher: GROß, S., 2009<br />

4. Ergebnis der Hausarbeit – Datenauswertung der ges<strong>am</strong>melten Fakten des<br />

<strong>Wiesenbach</strong>es und der Buxheimer Weiher<br />

Die Analyse der von der Autorin ges<strong>am</strong>melten Daten erfolgte mit Hilfe eines<br />

Computerprogr<strong>am</strong>mes. „Als spezielle GIS – Software (siehe 3.2) stand hierfür das Progr<strong>am</strong>m<br />

FIN – View zur Verfügung. Es beinhaltet sämtliche Luftbilder für ganz Bayern, auf denen die<br />

gewünschten Informationen durch viele verschiedene Möglichkeiten (Punkte, Linien,<br />

Flächen) angetragen werden können. Wie auch bei den Kartierungsarbeiten ist bei der


17<br />

Datenauswertung die zu leistende Vorarbeit essentiell. Ein selbst herausgearbeitetes Konzept<br />

erleichtert oftmals nicht nur die Dateneingabe, sondern erspart auch unnötige Zusatzarbeit.<br />

Des Weiteren sollte die Datenbank so angelegt sein, dass die Informationen für andere Nutzer<br />

des Progr<strong>am</strong>ms einleuchtend und eventuell weiter bearbeitbar sind. So besteht die<br />

Möglichkeit, dass weitere Arbeiten im Bereich der Biberkartierung durchgeführt werden<br />

können“ (SCHLEICH, 2008: S.17).<br />

Von allen im Progr<strong>am</strong>m FIN – View benutzten Luftbilder wurden von der Autorin Kopien in<br />

verschiedenen Maßstäben angefertigt. Diese wurden als Karte im Anhang beigefügt. Für das<br />

Verständnis des weiteren Textverlaufs ist es von Vorteil, wenn die Karten I, II, III, IV und V<br />

parallel zum Text betrachtet werden.<br />

4.1 Reviereinteilung<br />

Zur Auswertung wurden alle ges<strong>am</strong>melten Spuren nach den folgenden Kriterien (siehe<br />

Anhang 13) in die Luftbilder eingetragen. Einzelne Punkte können auf den Karten äußerlich<br />

noch nicht voneinander unterschieden werden, da jeder Einzelnachweis auf der Karte<br />

zunächst in Form eines roten Kreises erscheint. Er kann beispielsweise einen Ausstieg, einen<br />

Bau oder auch eine Nagespur darstellen.<br />

Bei der Kartierung des <strong>Wiesenbach</strong>es wurden nur sehr wenige, unsichere Spuren gefunden,<br />

die zudem äußerst alt waren. Selbst eine theoretische Reviereinteilung ist hier nicht möglich,<br />

denn die gefundenen Spuren geben keinerlei Hinweise darauf. Es wurden zwar zwei<br />

vermeintliche Baue gefunden, die aber viel zu nah beieinander lägen, um einzelne Reviere zu<br />

bilden.<br />

Aufgrund seiner Lage bietet der <strong>Wiesenbach</strong> durchaus einen attraktiven Lebensraum für die<br />

Biber, denn er fließt mitten durch Wälder und ruhige Landschaften mit vielen Maisfeldern.<br />

Dennoch eignet er sich aufgrund seiner Breite von 0,3m – 2m und einer Tiefe von 10cm –<br />

50cm nicht für ein beständiges Biberdasein. Auch im Wald ist der <strong>Wiesenbach</strong> wegen seiner<br />

Tiefe unbrauchbar und zudem teilweise sehr schwer zugänglich. Ein kleines Stück im Wald<br />

konnte nicht kartiert werden, da der Förster wegen Bachen mit Jungtieren von der Begehung<br />

abriet.<br />

Auf den Luftbildern I und II ist der <strong>Wiesenbach</strong> mit den eingetragenen Punktnachweisen zu<br />

sehen. Hierbei handelt es sich meist um potentielle Ausstiege und überaus veralteten Spuren,<br />

sodass diese Kartierung hier nicht weiter relevant ist. Selbst bei einer erneuten Begehung im<br />

Januar 2009 konnten außer den alten Spuren keine Anzeichen auf Biber in diesem Gebiet<br />

ausfindig gemacht werden.


18<br />

Als „Ersatzgebiet“ wurden deshalb die Buxheimer Waldweiher kartiert, denn dort trieb der<br />

Biber in letzter Zeit sein ‚Unwesen‘ und richtete enorme Schäden an. Der bzw. die Biber<br />

hatten jüngst den D<strong>am</strong>m <strong>am</strong> ersten Waldweiher untergraben. Dies stellte für die Anwohner<br />

eine akute Gefahr dar, denn wenn der D<strong>am</strong>m bricht, würde die Buxheimer Wohnsiedlung<br />

komplett überschwemmt werden. Um dies zu verhindern, wurde deshalb bereits vor einem<br />

Jahr mit den ersten Sicherheitsmaßnahmen begonnen.<br />

Laut dem Vorsitzenden des Fischereivereins, Hr. Wanzke, wurde das Teichniveau des ersten<br />

Weihers um ca. einen halben Meter gesenkt. Somit befindet sich der Röhreneingang des<br />

Bibers nicht mehr im Wasser, was ihn vermutlich zum Weiterwandern veranlasste. Wie man<br />

aus den Karten III – V entnehmen kann, wurde <strong>am</strong> ersten Weiher auch nur eine Spur<br />

gefunden, was die Theorie des Weiterwanderns nochmals bestätigen könnte. Bei der<br />

gefundenen Spur handelt es sich ausschließlich um einen alten Röhreneingang. Zudem weist<br />

der Weiher fast überall sehr flache Einstiege ins Wasser auf, was dem Biber das Untergraben<br />

des Ufers deutlich erschweren würde.<br />

Die Kartierung des zweiten Waldweihers war daher um einiges erfolgreicher, denn dort lebt<br />

der Biber seine Aktivität voll aus. Zum Leidwesen der Förster und Jäger hat er hier bereits<br />

unzählige Bäume gefällt, angenagt und erhebliche Schäden angerichtet. Außerdem konnten<br />

hier ein Einstieg sowie ein Fraßplatz ausfindig gemacht werden. Dieser Weiher gestaltet sich<br />

für den Biber dank zweier Nischen und dem angrenzenden Wald als äußerst attraktiv, sodass<br />

er sich hier vollends niederlassen könnte.<br />

Am dritten, unter Naturschutz stehenden Weiher wurden abermals sehr viele gefällte und<br />

benagte Bäume vorgefunden, was auf ein dauerndes Umherwandern bezüglich der<br />

Nahrungssuche des Bibers schließen lässt.<br />

Leider wurde bei keinem der drei Waldweiher ein Bau gefunden, was vielleicht an dem<br />

unübersichtlichen Gebiet mit vielen kleinen Abzweigungen liegen könnte. Herr Wanzke vom<br />

Fischereiverein sowie die dort zuständigen Jäger sind sich einig, dass sich der Bau des Bibers<br />

zwischen dem zweiten und dritten Weiher versteckt befindet. Somit kann man auch<br />

zweifelsfrei von nur einem Revier an den Buxheimer Weihern ausgehen.<br />

Auch die Kartierung des ‚großen‘ Buxheimer Weihers befestigt dieses Ergebnis, denn dort<br />

wurden ausschließlich Biberwechsel und Fraßspuren sowie benagte und gefällte Bäume<br />

gefunden. Der Weiher konnte allerdings wegen des dortigen C<strong>am</strong>pingplatzes nicht vollständig<br />

kartiert werden, aber es wird davon ausgegangen, dass dort auch nur Fraßspuren nachweisbar<br />

sind. Ferner ist Herr Wanzke der Meinung, dass der ‚große‘ Buxheimer Weiher keinesfalls<br />

vom Biber bewohnt sei. Daher wird vermutet, dass der Biber ‚größere Ausflüge‘ unternimmt,<br />

um sich genügend Nahrung zu verschaffen.


19<br />

Die Zuständigen der Buxheimer Weiher vermuten außerdem, dass sich der Biber gar nicht<br />

mehr in Buxheim befindet, sondern in Richtung Westerhart weitergewandert ist. Anscheinend<br />

sprechen einige Indizien dafür, dass es sich bei dem Biber in Westerhart um den ‚Buxheimer<br />

Biber‘ handelt.<br />

4.2 Bestandserfassung<br />

Das letztendliche Ergebnis dieser <strong>Facharbeit</strong>, nämlich die Bestandserfassung der Biber, stellte<br />

für die Autorin nach allen erledigten Arbeiten nur noch einen kleinen Arbeitsschritt dar.<br />

Anhand der Häufigkeit der ermittelten Spuren soll nun festgestellt werden, wie viele Biber<br />

sich in diesem Revier befinden. Es kann zunächst ausgeschlossen werden, dass es sich um ein<br />

Einzeltier in Buxheim handelt. Vermutlich sind bzw. waren in Buxheim zwei Biber, also ein<br />

Paar aktiv. Eine F<strong>am</strong>ilie kann jedoch nicht sicher ausgeschlossen werden, sodass man die<br />

Bestandserfassung theoretisch auch durch Vereinfachung schätzen könnte (siehe 3.3).Mit der<br />

sicheren Angabe, dass Biberreviere durchschnittlich eine Zahl von ca. 3,8 – 4,1 Tieren<br />

aufweisen, ist es für die Verfasserin keine schwere Aufgabe mehr, den Bestand zu ermitteln.<br />

Der Ausgangspunkt wird auf 4 Tiere pro Revier geschätzt und ergibt somit eine absolute Zahl<br />

von 4 Bibern.<br />

4.3 Probleme<br />

Probleme seitens der Autorin tauchten vor allem zu Beginn der Kartierung auf. Trotz einer<br />

persönlichen Einweisung durch den Biberbeauftragten SCHWAB gab es viele Unklarheiten,<br />

was die Bestimmung der Spuren betrifft. Auch die fehlende Erfahrung sowie die mangelnde<br />

Vorbereitung erwiesen sich anfangs als echte Herausforderung. „Außerdem ist es vorteilhaft,<br />

wenn sich der Kartierende bereits vor der Kartierung ausführlich mit dem Flussverlauf [bzw.<br />

der Lage des Weihers] auseinandergesetzt hat und sich dabei besondere Merkmale, die auf der<br />

verwendeten Karte nicht zu sehen sind, gut einprägt oder mitnotiert hat. Mit solch einem<br />

‚Vorsprung‘ kann er sich auch im unbekannten Gelände in vielen ratlosen Situationen, mit<br />

welchen der Praktizierende mit großer Wahrscheinlichkeit konfrontiert wird, weiterhelfen“<br />

(SCHLEICH, 2001: S.23). Das richtige Wetter für eine Exkursion in der Natur und genügend<br />

Zeit spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, denn Zeitdruck verleitet oftmals zu schneller und<br />

ungenauer Arbeit. „Die oben genannten Kriterien (siehe 3.1 – S.14 Mitte) sollten für eine<br />

Kartierung immer erfüllt sein, d<strong>am</strong>it vor allem die benötigte Motivation stets aufrechterhalten<br />

bleibt. Viele der bereits genannten Kriterien mögen zwar banal klingen, jedoch betont der<br />

Autor noch einmal, dass durch eine gute Vorarbeit viel Ärger und unnötige Arbeit erspart


20<br />

bleibt. Die ideale Zeit für eine Kartierung bietet sich im Spätherbst. Ihr Beginn sollte nicht zu<br />

spät gewählt sein, um nicht von einem unerwarteten Wintereinbruch überrascht zu werden“<br />

(SCHLEICH, 2008: S. 23f).<br />

5. Perspektiven und Zukunftsaufgaben des Biberschutzes<br />

„Abschließend kann nur noch einmal bestätigt werden, dass der Schutz des Bibers und dessen<br />

Lebensraumes von großer Wichtigkeit für Natur und Mensch ist. Denn dieser<br />

‚Landschaftsarchitekt’ hat zugleich eine zentrale Bedeutung für Auen- und<br />

Hochwasserschutz. Während der Biber im letzten Jahrhundert auch in Bayern ausgerottet<br />

wurde, k<strong>am</strong> es durch das Einleiten von Schutzmaßnahmen und der gezielten<br />

Wiedereinbürgerung erfreulicherweise wieder zur Stabilisierung des Bestandes. Zurzeit sind<br />

ca. 6000 - 7000 Tiere in Bayern heimisch, mit steigender Tendenz. Bleibt nur zu hoffen, dass<br />

für die Pflege der Natur weiterhin so gut und erfolgreich arbeitet wie beim Bibermanagement<br />

und dass dies auch auf staatlicher Seite gefördert wird - denn es liegen immer noch viele<br />

Steine im Weg.<br />

Der Biber ist ein ideales Vorbild für die Pflege der Natur. Daher treffen schon wenige Worte<br />

den richtigen Sinn: „Auf zu neuen Ufern – mit dem Biber“ (ZAHNER, et. al., 2005: Prof. Dr.<br />

Hubert Weiger: S.7)“ (SCHLEICH, 2008: S. 24).


6 Quellenverzeichnis<br />

Literaturverzeichnis<br />

21<br />

BREHM, 1981: Überarbeitung: JAHN, Theo, Dr.: Brehms Neue Tierenzyklopädie,1981, Band 1:<br />

Säugetiere 1, Prisma Verlag GmbH, Gütersloh 1981. ISBN: 3-570-08601-1<br />

SCHLEICH, 2008: SCHLEICH, Thomas: <strong>Facharbeit</strong>: Bibervorkommen an der Memminger<br />

Ach südlich von Amendingen, 2008, Memmingen<br />

SCHWAB, SCHMIDBAUER, 2001: SCHWAB, G. / SCHMIDBAUER, M.: Kartieren von<br />

Bibervorkommen und Bestandserfassung, 2001, Mariaposching, Donaustauf<br />

STEINIG, 2006: STEINIG Andreas: Bei den Bibern, 2006, Patmos Verlag GmbH & Co. KG,<br />

Düsseldorf. ISBN: 3-491-42055-5.<br />

ZAHNER, et. al., 2005: ZAHNER, V. / SCHMIDBAUER, M. / SCHWAB, G. (2005): Der Biber –<br />

Die Rückkehr der Burgherren. 2005. 1. Auflage. Amberg: Buch & Kunstverlag Oberpfalz.<br />

ISBN: 3-935719-32-9.<br />

Internetquellenverzeichnis<br />

www.bibermanagement.de, 2009: SCHWAB, Gerhardt, Mariaposching:<br />

http://www.bibermanagement.de/Biber_im_Ueberblick/Biologie_des_Bibers.pdf, aufgerufen<br />

<strong>am</strong>: 19.01.2009<br />

www.bund-naturschutz.de, 2009: Bund Naturschutz in Bayern e.V.<br />

http://www.bund-naturschutz.de/fakten/biber/steckbrief.html,<br />

aufgerufen <strong>am</strong>: 26.01.2009<br />

www.entenlacke.com, 2009: Naturschutzbund Regionalgruppe Machland Nord<br />

http://www.entenlacke.com/biber.php, - Biber – Die Gestalter der Auen<br />

http://www.entenlacke.com/systematik_und_zahlen.php<br />

http://www.entenlacke.com/koerperbau.php


http://www.entenlacke.com/nahrung.php<br />

22<br />

http://www.entenlacke.com/leben_und_sterben.php<br />

http://www.entenlacke.com/revier_und_f<strong>am</strong>ilie.php<br />

http://www.entenlacke.com/gestalter_der_auen.php<br />

http://www.entenlacke.com/biber_und_mensch.php<br />

http://www.entenlacke.com/bibermanagement.php<br />

aufgerufen <strong>am</strong>: 20.01.2009<br />

www.natur–lexikon.com, 2009: LEPS, Michael<br />

http://www.natur-lexikon.com/Texte/ml/001/00002/ml00002.html<br />

aufgerufen <strong>am</strong>: 19.01.2009<br />

www.sachsen-anhalt.nabu.de, 2009: NABU Sachsen – Anhalt e.V., Magdeburg<br />

http://sachsen-anhalt.nabu.de/imperia/md/content/sachsen-anhalt/biber/7.pdf<br />

aufgerufen <strong>am</strong>: 20.01.2009<br />

www.wikipedia.org, 2009a: Wikimedia Foundation Inc.<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Abundanz_(%C3%96kologie)<br />

aufgerufen <strong>am</strong>: 21.01.2009<br />

www.wikipedia.org, 2009b: ebd.<br />

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Global_Positioning_System&printable=yes<br />

aufgerufen <strong>am</strong>: 27.01.2009<br />

www.zeit.de, 2009: ZEIT ONLINE GmbH, H<strong>am</strong>burg<br />

http://www.zeit.de/1992/37/Bauern-gegen-Biber<br />

aufgerufen <strong>am</strong>: 22.01.2009<br />

Mündliche Überlieferung<br />

Telefonat mit Hr. Wanzke, Fischereiverein Buxheim<br />

<strong>am</strong>: 23.01.2009


Abbildungsnachweis<br />

23<br />

Abbildung 1: Meine erste Tier – Bibliothek: Der Biber: Esslinger Verlag J.F.<br />

Abbildung2: ebd. S.8<br />

Abbildung 3: ebd. S.9<br />

Abbildung 4: ebd. S.19<br />

Abbildung 5: GROß, S., 2009<br />

Schreiber: 2004, Esslingen, ISBN: 3-480-22036-3, S.8<br />

Abbildung 6: Die Biber – Die Rückkehr der Burgherren: ZAHNER, et. al., 2005:<br />

S.61<br />

Abbildung 7: ebd., S.62<br />

Abbildung 8-11: GROß, S., 2009<br />

Abbildung 12: Kartieren von Bibervorkommen und Bestandserfassung: SCHWAB,<br />

SCHMIDBAUER, 2001, Bildteil 1<br />

Verzeichnis der verwendeten Computerprogr<strong>am</strong>me<br />

Hrsg.: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz.<br />

2007.<br />

FIN-View – Software zum Fachdatenmanagement, Version 2.70016, München


7. Anhang<br />

Anhang 1: Abb. 6: F<strong>am</strong>iliengrößen von Bibern, ZAHNER, et. al., 2005:<br />

24<br />

Anhang 2: Abb. 7: Größe von Biberrevieren, ebd.


Anhang 3: Abb. 8-11: Bibervorkommen <strong>am</strong> Buxheimer Weiher: GROß, S., 2009<br />

Anhang 4: Abb. 12: Kartieren von Biberrevieren: SCHWAB, SCHMIDBAUER, 2001<br />

25


Anhang 5: Luftbildkarte I: Maßstab 1: 10 000; FIN-View<br />

Anhang 6: Luftbildkarte II: Maßstab 1: 25 000; FIN-View<br />

26<br />

Anhang 7: Luftbildkarte III: Maßstab 1: 5000; FIN-View<br />

Anhang 8: Luftbildkarte IV: Maßstab 1: 10 000; FIN-View<br />

Anhang 9: Luftbildkarte V: Maßstab 1: 35 000; FIN –View<br />

Anhang 10: Bewertungskriterien von FIN-View, SCHLEICH, Th. 2007<br />

N<strong>am</strong>e: Bibereinzelnachweise<br />

Typ: Punkte<br />

FELDNAME<br />

DATUM<br />

BEARBEITER<br />

ORG<br />

BAU<br />

Daten Feldtyp<br />

(Datum)<br />

N<strong>am</strong>e, Vorn<strong>am</strong>e (Text)<br />

Organisationsn<strong>am</strong>e (Schule,…) (Text)<br />

alt / bewohnt / ? (Text)<br />

EINBRUCH Einbruch / Röhreneingang<br />

(in Bemerkung: Röhre, Bau,…)<br />

(Text)<br />

AUSSTIEG Ausstieg / Wechsel (Text)<br />

FRASSFL<br />

FRASSFR<br />

BAUMD5G<br />

BAUMD10A<br />

BAUMD10G<br />

BAUMD20A<br />

BAUMD20G<br />

DAMM<br />

BEMERKUNG<br />

Fraßfläche in m² (Ganzzahl)<br />

Feldfrucht (Text)<br />

Anzahl der Bäume, Durchmesser < 5cm, gefällt (Ganzzahl)<br />

5 – 20, angenagt<br />

5 – 20, gefällt<br />

>20, angenagt<br />

>20, gefällt<br />

entfernt, vorhanden (Text)<br />

254 Zeichen frei (Text)


N<strong>am</strong>e: Biberreviere<br />

Typ: Flächen<br />

FELDNAME Daten Feldtyp<br />

BEARBEITER N<strong>am</strong>e, Vorn<strong>am</strong>e (Text)<br />

ORG Organisationsn<strong>am</strong>e (Schule,…) (Text)<br />

ZEITRAUM Sommer/ Winter/ Herbst 20.. (Text)<br />

REVIER Durchlaufende Nummerierung (Text)<br />

BEMERKUNG 254 Zeichen frei (Text)<br />

8. Erklärung der Kollegiatin<br />

27<br />

Ich erkläre, dass ich die <strong>Facharbeit</strong> ohne fremde Hilfe angefertigt und nur die im<br />

Literaturverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel benützt habe.<br />

Lauben, den 30.01.2009 __________________________


Anhang 5<br />

Luftbildkarte I<br />

<strong>Wiesenbach</strong>, Punktnachweise; Maßstab 1:10 000; FIN - View<br />

(nachgearbeitet von Autorin)


Anhang 6<br />

Luftbildkarte II<br />

<strong>Wiesenbach</strong>, Punktnachweise; Maßstab 1:25 000; FIN - View<br />

(nachgearbeitet von Autorin)


Anhang 7<br />

Luftbildkarte III<br />

Buxheimer Weiher, Revier; Maßstab 1:5000; FIN - View<br />

(nachgearbeitet von Autorin)


Anhang 8<br />

Luftbildkarte IV<br />

Buxheimer Weiher, Punktnachweise; Maßstab 1: 10 000; FIN – View<br />

(nachgearbeitet von Autorin)


Anhang 9<br />

Luftbildkarte V<br />

Buxheimer Weiher; Maßstab 1: 35 000; FIN – View<br />

(nachgearbeitet von Autorin)

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