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Anderweitige Regelung für geschlossene Fonds - Berg, Bernd

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Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

ISSN 1619-9936<br />

Medienfonds<br />

Comeback der Verlustzuweiser<br />

Die Medienfondsanbieter haben sich mit<br />

den neuen Voraussetzungen seit Verabschiedung<br />

der Ergänzung zum Medienerlass<br />

vor gut einem Jahr offenbar arrangiert.<br />

Denn noch vor ein paar Monaten<br />

sah es so aus, als würden in diesem Jahr<br />

nur eine Hand voll Anbieter das Medienfondsgeschäft<br />

zum Jahresende unter sich<br />

aufteilen. Inzwischen sind fast alle vom<br />

Vorjahr wieder auf dem Plan.<br />

Im Jahre eins nach Verabschiedung des 5.<br />

Bauherrenerlasses ist der Medienfonds das<br />

nunmehr einzige klassische Steuersparmodell,<br />

das noch 100 Prozent Verlustzuweisung<br />

darstellen kann. Inzwischen gibt es<br />

Medienfonds: Victory Media<br />

Firmengründer räumt seinen Platz<br />

Wenn sich auf der Internetseite von Victory<br />

Media etwas regt, muss schon etwas<br />

Besonderes vorgefallen sein. Franz Landerer<br />

ist von seinem Posten als Geschäftsführer<br />

zurückgetreten.<br />

Gegen den Firmengründer hatte sich in den<br />

vergangenen Monaten eine Opposition<br />

aufgebaut (siehe <strong>Fonds</strong>zeitung 15-2004),<br />

deren Druck sich Franz Landerer offenbar<br />

nicht länger aussetzen wollte. An seine<br />

Stelle ist Andreas Straub gerückt. Noch<br />

zählt Franz Landerer zu den fünf Geschäftsführern<br />

der <strong>Fonds</strong>gesellschaften<br />

von Victory. Doch auch dort wird er sukzessive<br />

ausscheiden. Die Stimmenmehrheit<br />

innerhalb der Victory Gruppe liegt<br />

nicht mehr in seinen Händen.<br />

Auf den neuen Geschäftsführer Andreas<br />

Straub kommen schwere Zeiten zu, das<br />

zeigte bereits das Treffen der Victory-<br />

<strong>Fonds</strong> 16 bis 22 am 23. September in Germaringen.<br />

Geplant waren <strong>für</strong> diesen Tag<br />

mehrere Gesellschafterversammlungen.<br />

Doch die wurden kurzfristig vertagt. Eine<br />

Allianz ehemaliger Victory-Vertriebspartner<br />

vereinte <strong>für</strong> die <strong>Fonds</strong> 16 bis 21<br />

Filmfonds wieder auf der Rolle<br />

auch erste Erfahrungen mit <strong>Fonds</strong>-<br />

Beiräten, die mitentscheiden, um die Herstellereigenschaft<br />

sicher zu stellen. Konzeptionen,<br />

die eine Einlagenbesicherung<br />

über Schuldübernahme-Vereinbarungen<br />

jeweils absolute Mehrheiten und stimmte<br />

gegen die Durchführung der Gesellschafterversammlung.<br />

Begründung: Zahlreiche<br />

rechtzeitig eingegangene Beschlussanträge<br />

aus dem Anlegerkreis hätten keine Berücksichtigung<br />

gefunden. Die Versammlung <strong>für</strong><br />

den Multimedia-<strong>Fonds</strong> 22 kam ins Straucheln,<br />

als die Anleger einen Jahresabschluss<br />

genehmigen sollten, der ihnen<br />

noch gar nicht vorlag.<br />

Unmut erregte auch der Versuch des Victory-Managements,<br />

eine Verwaltungskostenpauschale<br />

von jährlich 0,5 Prozent des<br />

Einlagekapitals absegnen zu lassen. Ohne<br />

dieses Geld ließe sich der Geschäftsbetrieb<br />

nicht aufrecht erhalten. Kurzum: Auch die<br />

Gesellschafterversammlung <strong>für</strong> <strong>Fonds</strong> 22<br />

ist vertagt. Dennoch geht Andreas Straub<br />

davon aus, „dass wir <strong>für</strong> dieses Modell eine<br />

breite Zustimmung f inden werden“. Zumindest<br />

eines hat der Rücktritt Franz Landerers<br />

schon mal bewirkt: Die Kritiker aus<br />

der Opposition gegen den Firmengründer<br />

sprechen von einem „ersten Schritt in die<br />

richtige Richtung“ und sehen „das größte<br />

Problem gelöst“. Die finanzielle Misere ist<br />

damit aber nicht abgewendet.<br />

oder Mindestlizenzerlöse vorsehen, sind<br />

gleichwohl auf dem Vormarsch. Allerdings<br />

kappen sie in der Regel auch das Renditepotenzial<br />

oder erschweren den Nachweis<br />

der Verlustausgleichsberechtigung – oder<br />

beides.<br />

Zwar haben fast alle Medienfonds-<br />

Anbieter bereits eine 2003er Leitungsbilanz<br />

vorgelegt. Die sind aber überwiegend<br />

so kryptisch und verklausuliert gehalten,<br />

dass es nicht möglich ist, sich ein klares<br />

Bild über den Stand der Dinge zu machen.<br />

Bei einigen drängt sich der Verdacht auf,<br />

dass das Ausmaß des Rendite-Elends verschleiert<br />

werden soll.<br />

Themen dieser Ausgabe:<br />

Medienfonds<br />

In den Startlöchern zum<br />

Jahresendgeschäft<br />

Serie<br />

Leistungsbilanzvergleich<br />

Medienfonds<br />

Vertriebe<br />

Vom Umgang mit<br />

strittigen <strong>Fonds</strong><br />

Nachlese<br />

Gute Laune auf der<br />

Expo Real<br />

Neuer Hedgefonds<br />

Starhedge AS Dynamic<br />

Immobilienfonds<br />

GV-Marathon <strong>für</strong><br />

LBB-<strong>Fonds</strong>


Seite 2<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Victory Media: Firmengründer<br />

zurückgetreten ................... Seite 1<br />

Interview mit RA Martin Klein<br />

über EU-Richtlinie<br />

und AnSVG ....................... Seite 2<br />

Expo Real:<br />

Morgenluft gewittert .......... Seite 3<br />

Leistungsbilanzvergleich<br />

Medienfonds ...................... Seite 4<br />

Übersicht <strong>für</strong> aktuell in der<br />

Platzierung befindliche<br />

Medienfonds ......................... Seite 7<br />

Wie Vertriebe mit strittige <strong>Fonds</strong><br />

umgehen ............................... Seite 8<br />

Interview mit<br />

Paul Dohmen ........................ Seite 8<br />

Nach der Umweltkontor-Insolvenz:<br />

Interview mit Jens-Peter Wolters vom<br />

Windenergieverband ............. Seite 9<br />

Neuer Hedgefonds:<br />

Starhedge Zertifikat ............ Seite 10<br />

Maritime Wirtschaft:<br />

Politik ermahnt zur<br />

Rückflaggung ...................... Seite 11<br />

LBB-<strong>Fonds</strong>:<br />

Gesellschafterversammlungen<br />

enttäuschen Anleger ............ Seite 12<br />

TKL.<strong>Fonds</strong>-Analyse ............ Seite 13<br />

Nachrichten aus der<br />

Immobilienbranche ............. Seite 15<br />

Kurz und bündig .................. Seite 16<br />

Neu am Markt ..................... Seite 18<br />

Bücherschau ........................ Seite 20<br />

Interview mit RA Martin Klein<br />

EU-Richtlinie: <strong>Anderweitige</strong> <strong>Regelung</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>geschlossene</strong> <strong>Fonds</strong><br />

Während zum 15. Januar 2005 die Versicherungsvermittler-Richtlinie<br />

in Kraft<br />

tritt, bleiben Vermittler <strong>geschlossene</strong>r<br />

<strong>Fonds</strong> zunächst verschont. Aber auch<br />

im Unklaren.<br />

Herr Klein, wer wird von der EU-Wertpapierrichtlinie<br />

betroffen sein?<br />

Die EU-Wertpapierdienstleistungsrichtlinie<br />

betrifft Marktteilnehmer, die Dienstleistungen<br />

im Zusammenhang mit Wertpapieren<br />

anbieten, das heißt sowohl Konzeptionäre<br />

von Wertpapierprodukten als auch<br />

die Anbieter und den Vertrieb sowie die<br />

Verwaltung. Am stärksten betroffen sind<br />

sicher die europaweit tätigen Wertpapierhäuser<br />

und Banken.<br />

Was ändert sich konkret, welches sind die<br />

entscheidenden Punkte?<br />

Während die Wertpapierdienstleistungsrichtlinie<br />

von 1993 die gegenseitige Anerkennung<br />

der einzelnen nationalen <strong>Regelung</strong>en<br />

in den anderen Mitgliedsländern<br />

zum Gegenstand hatte, soll durch die neue<br />

Richtlinie ein einheitlicher Finanzmarktplatz<br />

in Europa geschaffen werden. Die<br />

Wertpapierhäuser erhalten einen so genannten<br />

europäischen Pass, der es ihnen<br />

gestattet, in der gesamtem EU auf der<br />

Grundlage ihrer Zulassung im Herkunftsland<br />

tätig zu werden. In diesem Zusammenhang<br />

wird auch der Anlegerschutz<br />

verstärkt, da dieser unabhängig davon geregelt<br />

wird, in welchem Mitgliedsstaat das<br />

Wertpapierhaus seinen Sitz hat. Auf Grund<br />

der Wertpapierdienstleistungsrichtlinie<br />

soll es möglich sein, dass Wertpapierhäuser<br />

Kundenaufträge außerhalb der geregelten<br />

Börsen abwickeln. Auch hierzu soll<br />

ein „Buch mit Wertpapierregeln“ <strong>für</strong> den<br />

Binnenmarkt erstellt werden. Der Wettbewerb<br />

zwischen Banken, anderen Wertpapiereinrichtungen<br />

und den Börsen soll<br />

hierdurch verstärkt ermöglicht werden.<br />

Mit der zunächst vorgesehenen EU-<br />

Richtlinie sollten ursprünglich Vermittler<br />

von Investmentfondsprodukten den Status<br />

eines Wertpapierhauses erhalten. Dieses<br />

Problem scheint abgewendet zu sein. Wie<br />

Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

weit ist der Einigungsprozess mit der EU<br />

fortgeschritten? Wann gibt es endgültig<br />

Klarheit?<br />

Art. 3 der Wertpapierdienstleistungsrichtlinie<br />

enthält folgenden fakultativen Ausnahmetatbestand:<br />

„Die Mitgliedstaaten können beschließen,<br />

dass diese Richtlinie nicht <strong>für</strong> Personen<br />

gilt, <strong>für</strong> die sie Herkunftsmitgliedstaat<br />

sind, und die<br />

– nicht berechtigt sind, Gelder oder Wertpapiere<br />

zu halten und die sich aus diesem<br />

Grund zu keinem Zeitpunkt gegenüber ihrem<br />

Kunden in einer Debet-Position befinden<br />

dürfen, und<br />

– nicht zur Erbringung von Wertpapierdienstleistungen<br />

berechtigt sind, außer zur<br />

Annahme und Übermittlung von Aufträgen<br />

in Bezug auf übertragbare Wertpapiere<br />

und Anteile von Organismen <strong>für</strong> gemeinsame<br />

Anlagen sowie zur Anlageberatung<br />

in Bezug auf solche Finanzinstrumente<br />

und<br />

– bei der Erbringung dieser Dienstleistungen<br />

Aufträge nur übermitteln dürfen an<br />

Wertpapierf irmen, Kreditinstitute, Organismen<br />

<strong>für</strong> gemeinsame Anlagen, Investmentgesellschaften,<br />

sofern die Tätigkeit<br />

dieser Firmen auf nationaler Ebene geregelt<br />

ist.“<br />

Durch diese Ausnahmevorschrift besteht<br />

<strong>für</strong> den deutschen Gesetzgeber die Möglichkeit,<br />

die Investmentfondsvermittlung<br />

auch zukünftig nicht als genehmigungsbedürftige<br />

und aufsichtspflichtige Wertpapierdienstleistung<br />

zu qualif izieren, sondern<br />

einer anderweitigen <strong>Regelung</strong> zu<br />

unterwerfen. Es muss jetzt auf der Ebene<br />

der deutschen Gesetzgebung innerhalb der<br />

nächsten zwei Jahre während der Dauer<br />

der Umsetzungsphase der EU-Wertpapierdienstleistungsrichtlinie<br />

erörtert<br />

werden, wie eine solche nationale <strong>Regelung</strong><br />

aussehen kann und ob dies möglicherweise<br />

auch durch einheitliche Vorgaben<br />

der Berufsverbände zu lösen ist. Die<br />

Verbände VOTUM und AfW arbeiten im<br />

Dachverband (DaFin) bereits an entsprechenden<br />

inhaltlichen Qualitätsvorgaben<br />

<strong>für</strong> Investmentfondsvermittler.


Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

>><br />

Welche Relevanz hat die EU-Wertpapierrichtlinie<br />

<strong>für</strong> Vertriebe <strong>geschlossene</strong>r<br />

<strong>Fonds</strong>?<br />

Die Konzeption und Vermittlung unternehmerischer<br />

Beteiligungen ist nicht Gegenstand<br />

der Wertpapierrichtlinie. Hier ist von<br />

den aktuellen Gesetzgebungsverfahren sicher<br />

das gerade verabschiedete Anlegerschutzverbesserungsgesetz<br />

von wesentlicherer<br />

Bedeutung.<br />

Damit werden sich die Vertriebe <strong>geschlossene</strong>r<br />

<strong>Fonds</strong> also noch stärker auseinanderzusetzen<br />

haben. Wie bewerten Sie das<br />

gerade vom Bundesrat bewilligte Gesetz?<br />

Das Vorhaben, erstmalig auch Vermögensanlagen<br />

in <strong>geschlossene</strong>n <strong>Fonds</strong> einer Prospektpflicht<br />

und einer Regulierung zu unterwerfen,<br />

verdient im Hinblick auf das in<br />

diesem Segment immer noch vorhandene<br />

erhebliche Schadenpotenzial sicher Unterstützung.<br />

Die nunmehr erfolgte Umsetzung<br />

ist jedoch mit Mängeln und Defiziten<br />

belastet, die darauf beruhen, dass hier im<br />

Wesentlichen eine Fortschreibung des<br />

Wertpapierverkaufsprospektgesetzes erfolgt<br />

ist, ohne dass man die Besonderheiten<br />

des Marktsegments der unternehmeris<br />

chen Beteiligungen hinr eichend<br />

berücksichtigt hat. Problematisch ist zum<br />

einen, dass die zunächst vorgesehene Genehmigungsfiktion<br />

<strong>für</strong> den Fall, dass der<br />

zu Prüfzwecken hinterlegte Prospekt nicht<br />

innerhalb der vorgesehenen 20 Arbeitstage<br />

durch die BaFin gebilligt wurde, entfallen<br />

ist. Die Initiatoren haben nicht einmal einen<br />

Anspruch auf Bescheidung innerhalb<br />

der vorgesehenen Frist. Die ungewisse<br />

Dauer führt hierbei zu unnötigen Rechtsunsicherheiten.<br />

Das Gesetz beschränkt<br />

sich dabei zudem auf die formale Überprüfung<br />

der Prospekte. Eine Aussage zur Qualität<br />

der jeweiligen Anlage wird hierdurch<br />

nicht getroffen. Es ist zu be<strong>für</strong>chten, dass<br />

auf Grund der formalen staatlichen Prüfung<br />

der Prospekte die inhaltlich weitgehendere<br />

und intensivere Prospektprüfung<br />

nach dem IDW-Standard S 4 zukünftig von<br />

den Unternehmen nicht mehr vorgenommen<br />

wird, da ja unter der staatlichen Aufsicht<br />

eine Freigabe zum Vertrieb erfolgt.<br />

Es sollte erwogen werden, ob nicht eine<br />

Richtigkeitskontrolle, das heißt eine mate-<br />

rielle Prüfung des Prospekts durch Wirtschaftsprüfer,<br />

wie sie beispielsweise das<br />

österreichische Kapitalmarktgesetz vorsieht,<br />

die sinnvollere Alternative wäre.<br />

Welche Erwartung knüpfen Sie an die noch<br />

ausstehende Rechtsverordnung?<br />

Auch diese „Vermögensanlagen-Verkaufsprospektsverordnung“<br />

ist allzu eng angelehnt<br />

an die Verordnung über Wertpapierverkaufsprospekte.<br />

Sie hat deren Inhalt im<br />

weiten Umfang änderungslos übernommen.<br />

Bei dem Entwurf der Verordnung<br />

wird nicht hinreichend berücksichtigt, dass<br />

Unternehmensbeteiligungen mit Wertpapieren<br />

in maßgeblichen Belangen nicht<br />

vergleichbar sind. Hierbei soll nur beispielsweise<br />

darauf hingewiesen werden,<br />

dass die Verordnung Mindestangaben vom<br />

Emittenten der Beteiligung verlangt, nicht<br />

aber – wie es sinnvoller gewesen wäre –<br />

vom Initiator oder vom Emissionshaus.<br />

Bei dem Emittenten handelt es sich regelmäßig<br />

um eine neu gegründete Publikums-<br />

Gesellschaft, die ihr Eigenkapital erst über<br />

die Veröffentlichung der Verkaufsprospekte<br />

und den Vertrieb einsammelt und ihre<br />

operative Tätigkeit in aller Regel erst nach<br />

Schluss der Platzierung des Eigenkapitals<br />

aufnimmt. Vor diesem Hintergrund sind<br />

Angaben über die Vermögens- wie Finanzund<br />

Ertragslage des Emittenten ohne jede<br />

Aussagekraft. Ergiebig wären in diesem<br />

Zusammenhang <strong>für</strong> die Anleger allein Angaben<br />

über die Geschäftstätigkeit des Initiators<br />

und dessen Finanz- und Ertragslage.<br />

Das wichtige Instrument der Leistungsbilanz<br />

wird in der Verordnung zu keinem<br />

Zeitpunkt erwähnt. Insgesamt bleibt festzustellen,<br />

dass sowohl Gesetz als auch Verordnung<br />

kein hinreichendes Verständnis<br />

<strong>für</strong> dieses besondere Marktsegment erkennen<br />

lassen.<br />

Vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch.<br />

Martin Klein ist Rechtsanwalt in der<br />

Kanzlei Thiel & Klein, Hamburg<br />

Die 7. Expo Real ging zu Ende<br />

Morgenluft gewittert<br />

Seite 3<br />

Veranstalter und Besucher werten die Expo<br />

Real als Erfolg. Und nicht nur die Eckdaten<br />

geben Ihnen Recht: Die Anzahl der Aussteller<br />

stieg auf etwa 1.300, die Ausstellungsfläche<br />

vergrößerte sich und die Anzahl der Besucher<br />

nahm sogar um 20 Prozent zu. „Ein<br />

klares Signal <strong>für</strong> einen Stimmungswandel in<br />

der Branche“, urteilen Messebesucher. Während<br />

auf der Expo Real des vergangenen Jahres<br />

Erfolgserlebnisse darin bestanden, zu<br />

sehen, dass es den anderen auch nicht besser<br />

geht, war die Messe dieses Jahr wieder eine<br />

Arbeitsmesse: Einige größere Deals sind abgeschlossen<br />

worden und konkrete Projekt<br />

wurden anberaumt. Gemeinsam wurde viel<br />

Morgenluft gewittert, die Messe war wider<br />

sehr viel kommunikativer als im vergangenen<br />

Jahr.<br />

Gut gelaunt ließen sich auch die schwarzen<br />

Schatten aus Frankfurt abschütteln. Die Be<strong>für</strong>chtungen,<br />

in den Skandal-Strudel gezogen<br />

zu werden, waren nicht sehr präsent. Die<br />

Krise scheint ausgestanden oder zumindest<br />

mit Spott besiegt: Running Gag der Messe<br />

war, dass nicht von ungefähr Golfspielen der<br />

einzige Sport sei, den man auch in Handschellen<br />

spielen könne. Offenbar einen guten<br />

Riecher bewiesen haben die Macher der Parallelmesse<br />

Golf Europe 2004, die zeitgleich<br />

nebenan stattfand. Dennoch waren auch insbesondere<br />

seitens der offenen Immobilienfonds<br />

auch besorgte Stimmen zu vernehmen.<br />

Die Angst vor drohenden Mittelabflüssen<br />

war nicht von der Hand zu weisen und es<br />

könnte sein, dass der eine oder andere <strong>Fonds</strong><br />

erstmals in die Verlegenheit kommt, dass die<br />

zwei Jahre Karenzzeit nicht ausreichen, die<br />

<strong>Fonds</strong>liquidität zu sichern. Notverkäufe wären<br />

dann die Folge. Noch überwiegen jedoch<br />

die den offenen <strong>Fonds</strong> zum Kauf angebotenen<br />

Immobilien.<br />

China, wiewohl einer der internationalen<br />

Schwerpunkte der Messe, gelang noch nicht<br />

der wirkliche Durchbruch. Der Markt ist zu<br />

intransparent <strong>für</strong> ausländische Investoren und<br />

wesentliche Rahmenbedingungen fehlen nach<br />

wie vor. Präsenter waren da schon die mittelund<br />

orteuropäischen Länder. Insbesondere<br />

Polen war mit Städtern und Regionen sehr<br />

viel stärker vertreten als letztes Jahr. Offenbar<br />

übernommen hatte sich hingegen Madrid. Einige<br />

Unternehmen der spanischen Metropole<br />

hatten sich zum größten Messestand zusammen<br />

getan. Nur <strong>für</strong>s Personal hat’s dann nicht<br />

mehr gereicht. Der 350 Quadratmeter große<br />

Stand war die meiste Zeit verwaist.


Seite 4<br />

Serie: Leistungsbilanzvergleich<br />

Medienfondsinitiatoren liefern uneinheitliches Bild<br />

Die meisten Filmfonds laufen erst seit<br />

wenigen Jahren. Verlässliche Zahlen<br />

über den bisherigen Verlauf liegen nur<br />

bei wenigen Initiatoren vor. Dennoch<br />

warten die meisten Emissionshäuser mit<br />

offiziellen Leistungsbilanzen auf. Allerdings<br />

hat sich weder ein Standard<br />

durchgesetzt noch deutet sich eine einheitliche<br />

Vorgehensweise an.<br />

Jeder sucht sich <strong>für</strong> die Aufbereitung das<br />

heraus, was ihm wichtig erscheint. Zum<br />

Teil wird auf Zahlen ganz verzichtet. Stattdessen<br />

f inden sich dann kurze Texte, die<br />

den Stand der Dinge wiedergeben sollen.<br />

Aussagekräftige Bilanzen legen nur die<br />

Initiatoren vor, die auch <strong>Fonds</strong> aus anderen<br />

Segmenten, speziell Immobilien, auflegen<br />

und bereits länger am Markt vertreten sind.<br />

Die stark differierenden Aufbereitungsarten<br />

verhindern einen tabellarischen Überblick<br />

über die leistungsbezogenen Zahlen.<br />

Stattdessen bietet sich ein Vergleich der<br />

vorhandenen und ausgelassenen Daten an.<br />

Alcas<br />

252 Publikumsfonds und Private Placements<br />

haben die Münchener bis Ende 2003<br />

aufgelegt, davon investieren 14 in Filme.<br />

<strong>Fonds</strong>daten, deren Umfang in anderen<br />

Leistungsbilanzen drei und mehr Seiten<br />

beansprucht hätten, listet Alcas auf einer<br />

Seite auf. Aufgeführt sind Eigenkapital,<br />

Anteilsf inanzierung, Fremdkapital, Liquiditätsreserven.<br />

Für Ausschüttungen und<br />

Steuerergebnisse sind kumulierte Werte<br />

und die Zahlen <strong>für</strong> das vergangene Jahr<br />

jeweils im Soll-Ist-Vergleich angegeben.<br />

Bei Abweichungen um mehr als fünf Prozent<br />

erläutert Alcas die Hintergründe in<br />

kurzen Sätzen.<br />

Bis dato liegen zwei der drei operativen<br />

Filmfonds bei der kumulierten Ausschüttung<br />

unterhalb der Prognose, der dritte entspricht<br />

bislang den Erwartungen. Die restlichen<br />

elf Medienfonds sind reine<br />

Leasingmodelle und liegen alle im Plan.<br />

Bei den beiden operativen Filmfonds MAT<br />

I KG und MAT II KG blieb die Verwertung<br />

der Film- und Fernsehprojekte in den USA<br />

und in anderen wichtigen Territorien hinter<br />

prognostizierten Werten zurück. Als Grund<br />

nennt Alcas den „allgemeinen wirtschaft-<br />

lichen Abwärtstrend und den stark rückläufigen<br />

Werbemarkt“. Die Prognose lautet:<br />

„In Abhängigkeit von der Entwicklung<br />

des TV-Marktes und damit der Verwertungsmöglichkeiten<br />

der Produktionen werden<br />

voraussichtlich Ausschüttungen aus<br />

variablen Lizenzgebühren erstmals im Jahr<br />

2005 möglich sein.“ Die Liquiditätsreserven<br />

liegen bei der MAT I KG um 18,4<br />

Prozent und bei der MAT II KG um 56,7<br />

Prozent unter Plan.<br />

Bei der MAT IV KG verzögerte sich die<br />

Abstimmung der Filmprojekte mit den Abnehmern.<br />

Daher wurden die Produktionsfristen<br />

um ein Jahr verlängert. Die Ausschüttungen<br />

verschieben sich entsprechend.<br />

Im Gegenzug hat sich der Lizenznehmer<br />

bei Ablieferung der Filme verpflichtet,<br />

<strong>für</strong> alle TV-Mehrteiler und Fernsehfilme<br />

Ver triebsgarantien <strong>für</strong> die<br />

Fernsehauswertung in den USA abzugeben,<br />

die die US-Lizenzeinnahmen <strong>für</strong> die<br />

ersten vier Jahre sicherstellen, führt Alcas<br />

aus. Betriebsprüfungen erfolgten bislang<br />

nur <strong>für</strong> die Leasing-<strong>Fonds</strong> Media 1 und 2,<br />

jeweils <strong>für</strong> das Jahr 2001.<br />

Bolu<br />

Die von Dr. Uwe Boll unterzeichnete vierseitige<br />

Leistungsbilanz umfasst die Adressen<br />

und Vertriebe der sechs initiierten Boll<br />

KGs und Eckdaten der <strong>Fonds</strong>: Zeichnungskapital,<br />

Einnahmen, Ausgaben und Lieferantenverbindlichkeiten.<br />

Ausschüttungen<br />

sind im Soll-Ist-Vergleich dargestellt.<br />

Für die Zweite Boll KG nennt der Initiator<br />

Lieferantenverbindlichkeiten von einer<br />

Million US-Dollar, die aus späteren Erlösen<br />

zurückgezahlt werden sollen. Bei der<br />

Dritten Boll KG belaufen sich die Lieferantenverbindlichkeiten<br />

auf rund 2,6 Millionen<br />

Euro. Die ersten vier <strong>Fonds</strong> haben<br />

ihre prospektierten Investitionspläne eingehalten.<br />

<strong>Fonds</strong> Nummer fünf befindet<br />

sich in der Platzierung. Die Boll 6 KG<br />

wurde mit einem Volumen von rund 20<br />

Millionen Euro geschlossen und investiert<br />

bereits.<br />

Bei den Ausschüttungen liegen die <strong>Fonds</strong><br />

zwei bis vier im Plan. Die Erste Boll KG<br />

ließ den Anlegern erst 24 statt der vorge-<br />

Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

sehenen 33 Prozent zukommen. Als Begründung<br />

nennt Boll den Rechtsstreit mit<br />

dem Filmvertrieb Regent wegen ausstehender<br />

Forderungen. Außerdem hätten<br />

noch nicht alle Käufer ihre Rechnungen<br />

beglichen. Bolls Fazit: „Wertminderungen<br />

oder Erhöhungen sind noch nicht zu ermitteln.<br />

Die Filme sind in einem schwierigen<br />

Markt entstanden, konnten allerdings so<br />

kostengünstig hergestellt werden, dass<br />

auch in dieser Baisse ordentliche Ausschüttungen<br />

realisiert werden können.“<br />

Die Betriebsprüfungen der Ersten und<br />

Zweiten Boll KG sind laut Leistungsbilanz<br />

ohne Abweichungen abgeschlossen. Die<br />

Fünfte Boll KG bef indet sich in der Vorprüfung.<br />

Eine solche hat die Sechste Boll<br />

KG bereits hinter sich. Die eingereichten<br />

Steuererklärungen und Jahresabschlüsse<br />

habe das Finanzamt bislang ohne Änderung<br />

akzeptiert.<br />

CFB<br />

Die Commerzbank-Tochter dokumentiert<br />

in ihrer Leistungsbilanz 144 <strong>geschlossene</strong><br />

<strong>Fonds</strong>, darunter drei Medienfonds. Anschaulichkeit<br />

und Aussagekraft <strong>für</strong> die Immobilienfonds<br />

sind im Zuge der selbst gesetzten<br />

Br anchenstandards unter<br />

Immobilienfondsinitiatoren zufrieden stellend.<br />

Dieses Niveau hat die CFB auf ihre<br />

Medienfonds übertragen. Auf jeweils zwei<br />

Seiten f inden sich detailreiche Ausführungen.<br />

<strong>Fonds</strong>volumen und Eigenkapital<br />

werden genannt, Ausschüttungen und steuerliches<br />

Ergebnis im Soll-Ist-Vergleich<br />

dargestellt. Jahre, <strong>für</strong> die eine Betriebsprüfung<br />

vorliegt, erhalten ein Häkchen. Positiv:<br />

Zu den <strong>Fonds</strong>, bei denen es plangemäß<br />

läuft, erscheint wenig Text; wo es nicht<br />

läuft, gibt CFB nähere Informationen.<br />

Zusammen mit Sony Pictures Entertainment<br />

realisierte CFB 1997 ihren ersten<br />

Filmfonds. Ebenso wie beim Nachfolgemodell,<br />

dem CFB-<strong>Fonds</strong> 117, handelt es<br />

sich um einen <strong>Fonds</strong> mit festen Mindestlizenzgebühren<br />

und einem von vornherein<br />

festgelegten Ankaufspreis <strong>für</strong> die Filmrechte<br />

– also um einen leasingähnlichen<br />

<strong>Fonds</strong>. Sowohl der CFB 110 als auch der<br />

CFB 117 liegen bei den Ausschüttungen<br />

im Plan. Beim steuerlichen Ergebnis wei-


Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

>><br />

chen sie minimal um jeweils 0,2 Prozentpunkte<br />

ab.<br />

Den 140er legte CFB zusammen mit der<br />

Cologne-Gemini-Gruppe als unternehmerisches<br />

Beteiligungsmodell auf. Fünf Kinofilme<br />

und ein Fernsehfilm wurden seit<br />

2001 produzier t. Beim Kinostreifen<br />

„Blast“ kam es nach Absage des Hauptdarstellers<br />

zu Verzögerungen. Ende vergangenen<br />

Jahres wurde auch diese Produktion<br />

abgeschlossen. Die Verwertungslage der<br />

Filmproduktionen bezeichnet CFB selbst<br />

als „bisher sehr unbefriedigend“. Die<br />

Commerzbank-Tochter begründet dies mit<br />

der „weltweit generell gesunkenen Nachfrage<br />

und dem daraus resultierenden<br />

Preisverfall“. Die <strong>für</strong> die Vermarktung der<br />

Produktionen maßgeblichen Kinostarts im<br />

Schlüsselmarkt Nordamerika blieben bis<br />

auf einen Fall („Boat Trip“) bislang aus.<br />

In den übrigen Territorien liegen die Minimumgarantien<br />

„in der Regel deutlich unter<br />

dem kalkulierten Mid-Price“. Die bislang<br />

geplanten Ausschüttungen von 74,9 Prozent<br />

blieben komplett aus. Mit den bisherigen<br />

Erlösen wurde das Darlehen getilgt.<br />

Das steuerliche Ergebnis weicht kumuliert<br />

um 82,6 Prozentpunkte ab.<br />

Christopher Filmcapital<br />

Das <strong>Fonds</strong>haus teilt seine Leistungsbilanz<br />

in zwei Abschnitte. Teil eins behandelt<br />

Selbstauskünfte der sechs gegründeten<br />

GmbH & Co. KGs und der Christopher<br />

Vertriebs GmbH in Form von Handelsregisterauszügen.<br />

Im zweiten Teil finden sich<br />

Adressen der <strong>Fonds</strong>partner, Eckdaten der<br />

<strong>Fonds</strong> und schließlich das, was eine Leistungsbilanz<br />

ausmacht: Daten und Tabellen<br />

zu den drei bis 2003 initiierten <strong>Fonds</strong>.<br />

Hier tauchen Zahlen zu Lizenzverwertungen<br />

in den einzelnen Territorien auf, ebenso<br />

die Ausgaben in der Investitionsphase,<br />

Einnahmen, Liquiditätsreserven, Ausschüttungen,<br />

Stand des Fremdkapitals und<br />

sich abzeichnende Wertminderungen.<br />

Geplante und tatsächliche Ausschüttungen<br />

sind in Textform einander gegenüber gestellt.<br />

Das mindert die Übersichtlichkeit.<br />

Für den <strong>Fonds</strong> war die erste Ausschüttung<br />

Ende 2002 in Höhe von 20,1 Prozent geplant,<br />

darin enthalten eine garantierte Vor-<br />

abausschüttung über 12,2 Prozent des Beteiligungskapitals.<br />

Es kamen insgesamt 18<br />

Prozent. Für Ende vergangenen Jahres waren<br />

7,31 Prozent vorgesehen. Der Initiator<br />

macht Wechselkursschwankungen da<strong>für</strong><br />

verantwortlich, dass nur 4,8 Prozent flossen.<br />

Für die diesjährige Ausschüttung<br />

könnte sich der starke US-Dollar negativ<br />

auswirken, wirft Christopher Filmcapital<br />

schon mal einen Blick voraus.<br />

Auch beim zweiten <strong>Fonds</strong> sorgten laut Initiator<br />

Wechselkursschwankungen da<strong>für</strong>,<br />

dass die erste Ausschüttung im vergangenen<br />

Jahr unter Plan blieb: Statt der vorgesehenen<br />

16 erhielten die Anleger 13,5<br />

Prozent. Insgesamt habe bei den ersten beiden<br />

<strong>Fonds</strong> der zurückhaltende Lizenzmarkt<br />

bisher mit Ausnahme einzelner europäischer<br />

Gebiete wenig Einfluss auf die<br />

zu erzielenden Preise <strong>für</strong> Lizenzrechte gehabt,<br />

da der Weltvertrieb angewiesen gewesen<br />

sei, nur innerhalb eines gewissen<br />

Preis-Korridors zu verkaufen. Allerdings<br />

hätten sich dadurch einige Vertragsabschlüsse<br />

verzögert. Für den dritten <strong>Fonds</strong><br />

sind Ende dieses Jahres erste Ausschüttungen<br />

vorgesehen. In einer stark verklausulierten<br />

Formulierung bringt der Initiator<br />

zum Ausdruck, dass die geplanten 12,88<br />

Prozent eventuell nicht erreicht werden.<br />

Die Steuererklärungen der ersten beiden<br />

<strong>Fonds</strong> wurden unter dem Vorbehalt der<br />

Nachprüfung vom Betriebsstättenfinanzamt<br />

positiv beschieden. Der Initiator trägt<br />

sehr viel Material zu den sechs KGs zusammen,<br />

vernachlässigt jedoch die Übersichtlichkeit.<br />

Der Leser muss sich die Daten<br />

zu einzelnen <strong>Fonds</strong> an mehreren<br />

Stellen der insgesamt 31 Seiten zusammensuchen.<br />

Cinerenta<br />

Der Initiator verzichtet auf jährliche Leistungsbilanzen.<br />

Eine Übersicht über platzierte<br />

<strong>Fonds</strong> gibt Cinerenta in seinen<br />

<strong>Fonds</strong>prospekten, letztmalig beim Medien-<br />

Beteiligungsprogramm 2001/2002. Für die<br />

Medienfonds 1 bis 4 sind dort Gesellschaftskapital,<br />

Anzahl der Filme, steuerliche<br />

Ergebnisse und Ausschüttungen aufgelistet.<br />

Bis Ende 2001 hatte Cienerenta <strong>für</strong><br />

den ersten <strong>Fonds</strong> (1998 geschlossen) 50<br />

Seite 5<br />

Prozent, <strong>für</strong> den zweiten (1999 geschlossen)<br />

27 und <strong>für</strong> den dritten (2000 geschlossen)<br />

fünf Prozent ausgeschüttet. Zu den<br />

angegebenen prospektierten Überschüssen<br />

schreibt der Initiator selbst, dass sie auf<br />

unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen<br />

beruhen und untereinander nicht vergleichbar<br />

sind.<br />

Den einzigen Soll-Ist-Vergleich gibt Cinerenta<br />

beim steuerlichen Ergebnis in der<br />

Investitionsphase. Hier liegen alle vier<br />

<strong>Fonds</strong> knapp unter Plan und kommen auf<br />

jeweils um die minus 100 Prozent. Betriebsprüfungen<br />

gab es zum Zeitpunkt der<br />

Bilanzierung noch nicht. Eine Angabe, die<br />

andere Emissionshäuser meist nicht berücksichtigen,<br />

liefert Cinerenta mit den<br />

Fertigstellungsterminen und dem Verleihtermin<br />

der Filme. Allerdings geht aus den<br />

Angaben nicht hervor, bei welchen Produktionen<br />

der Zeitplan eingehalten wurde.<br />

In der Fußnote heißt es lediglich: „In der<br />

Prognoserechnung wurde unterstellt, dass<br />

alle zu produzierenden Filme unmittelbar<br />

nach Schließung des <strong>Fonds</strong> ausgewertet<br />

werden können. Tatsächlich wurden mehr<br />

Filme, und zwar über einen längeren Zeitraum<br />

als ursprünglich angenommen, produziert.<br />

Zum Teil hat sich auch die Fertigstellung<br />

der Filme verzögert.“<br />

DCM<br />

Die Deutsche Capital Management AG hat<br />

ihre Leistungsbilanz bereits nach dem<br />

Standard des Verbands <strong>geschlossene</strong>r Immobilienfonds<br />

(VGI, mittlerweile in VGF<br />

umbenannt) konzipiert. Zu den 26 bilanzierten<br />

Investments zählen drei Medienfonds,<br />

die auf jeweils zwei Seiten vorgestellt<br />

werden. Auf der ersten Seite f inden<br />

sich die Adressen der jeweiligen <strong>Fonds</strong>gesellschaft<br />

und der Partner sowie Angaben<br />

zum <strong>Fonds</strong>volumen und Platzierungszeitraum.<br />

Ausführliche Texte und die <strong>Fonds</strong>bilanz<br />

sind auf der zweiten Seite aufgeführt.<br />

Die IMF GmbH & Co. Produktions KG<br />

wurde von Mitte 1997 bis Ende 1999 platziert.<br />

So teilt DCM die Anleger entsprechend<br />

ihrem Beitrittsdatum in mehrere<br />

Gruppen. Gemäß Prognoserechnung erhielten<br />

die Anleger der Gruppe 1 (Beitritt<br />

bis 15. August 1998) Ende 1999 Ausschüt-


Seite 6<br />

>><br />

tungen in Höhe von 17 Prozent aus den<br />

Erlösen der ersten Spielfilmproduktion.<br />

Auch <strong>für</strong> die prognostizierten Ausschüttungen<br />

2000 an die Anleger, die bis zum<br />

31. März 1999 beigetreten waren, standen<br />

ausreichend Mittel zur Verfügung. Im Mai<br />

2000 brachte die <strong>Fonds</strong>gesellschaft ihren<br />

Geschäftsbetrieb in die IM Intermedia AG<br />

ein. Die Investoren erhielten rund 110 Prozent<br />

ihres Beteiligungsbetrags in Aktien<br />

zum Ausgabepreis zurück, jedoch abzüglich<br />

der Kosten und bereits erhaltener Ausschüttungen.<br />

Eine Betriebsprüfung <strong>für</strong> die<br />

Geschäftsjahre 1997 und 1998 wurde Anfang<br />

2000 durchgeführt. Dabei wurden die<br />

Betriebsergebnisse weitgehend bestätigt.<br />

Den Anlegern des IMF 2 wurden die steuerlichen<br />

Ergebnisse der Jahre 2000 bis<br />

2002 wie prospektiert zugewiesen und<br />

durch Betriebsprüfung bestätigt. Für 2003<br />

fällt das Steuerergebnis geringer aus als<br />

geplant. Nachdem die Ausschüttung 2002<br />

mit zehn Prozent in prospektierter Höhe<br />

floss, kam im vergangenen Jahr mit fünf<br />

Prozent nur ein Drittel der vorgesehenen<br />

Ausschüttung. Da in diesem Jahr die vorhandenen<br />

Mittel in einen zusätzlichen<br />

Spielf ilm investiert werden sollen, setzt<br />

DCM die Ausschüttung 2004 voraussichtlich<br />

ganz aus – 25 Prozent waren vorgesehen.<br />

Die Vermarktungsergebnisse liegen<br />

unter Plan. Der IMF 3 liegt beim steuerlichen<br />

Ergebnis im Plan; Betriebsprüfungen<br />

stehen noch aus. Die erste Ausschüttung<br />

ging den Anlegern im vergangenen Jahr in<br />

vorgesehener Höhe von sieben Prozent zu.<br />

Die acht Prozent <strong>für</strong> das laufende Jahr hat<br />

DCM bereits angekündigt.<br />

Equity Pictures<br />

Auch Equity Pictures unterteilt die Leistungsbilanz<br />

in die Abschnitte Selbstauskunft<br />

und <strong>Fonds</strong>bilanz, allerdings auf insgesamt<br />

nur gut drei Seiten. In Textform<br />

geht der Initiator auf Investitionssumme<br />

und Eigenkapital ein. Näheres ist auf der<br />

Internetseite zu erfahren. Dort informiert<br />

Equity Pictures über die Gesellschaften,<br />

deren Produktionen und Rückflüsse. Zwei<br />

Filmfonds sind bislang platziert. <strong>Fonds</strong><br />

eins umfasst 30,54 Millionen Euro, davon<br />

13,74 Millionen Euro Fremdkapital. Für<br />

den zweiten <strong>Fonds</strong> sammelte Equity Pic-<br />

tures knapp 36 Millionen Euro ein; 30,6<br />

Millionen Fremdkapital kamen hinzu. Die<br />

Verlustzuweisungen <strong>für</strong> die Jahre 2001 und<br />

2002 sind wie geplant zugeteilt worden.<br />

Die steuerliche Anerkennung gilt nur vorläufig.<br />

Betriebsprüfungen <strong>für</strong> 2001 und<br />

2002 stehen noch aus.<br />

Hannover Leasing<br />

73 Leasing-<strong>Fonds</strong> dokumentiert Hannover<br />

Leasing in der 24-seitigen Leistungsbilanz,<br />

darunter neun Leasing-Medienfonds. Für<br />

seine Filmfonds hat der Initiator bislang<br />

1,5 Milliarden Euro eingesammelt. In einer<br />

Tabelle werden die Beteiligungsmodelle<br />

in zeitlicher Reihenfolge aufgelistet. Zu<br />

jedem <strong>Fonds</strong> erscheinen Emissionsjahr,<br />

Anschaffungskosten, Kommanditkapital,<br />

Ausschüttungen und Steuerergebnisse – zu<br />

den beiden Letztgenannten gibt es Soll-<br />

Ist-Vergleiche. Kinof ilm-Produktionen<br />

legt Hannover Leasing seit vier Jahren auf,<br />

und sie zählen beim Initiator zu den jüngeren<br />

<strong>Fonds</strong>. Ausführlich stellt das Münchener<br />

Emissionshaus die unternehmerischen<br />

<strong>Fonds</strong> vor, zu denen auch der 143er zählt.<br />

Da der <strong>Fonds</strong> erst im vergangenen Jahr<br />

platziert wurde, liegen bislang kaum aussagekräftige<br />

Zahlen vor. 121,9 Millionen<br />

Euro kamen an Eigenkapital zusammen,<br />

5,7 Prozent weniger als prospektiert. Mit<br />

der gleichen Abweichung zum Planwert<br />

ging das Fremdkapital mit knapp 93 Millionen<br />

Euro ein. Das negative Steuerergebnis<br />

fiel 2003 um 2,3 Prozent geringer aus<br />

als geplant.<br />

LHI Leasing<br />

Die LHI hat 14 Publikumsfonds aufgelegt.<br />

Die kumulierten Soll-Ist-Vergleiche in<br />

punkto Steuerergebnis, Darlehen, Ausschüttungen,<br />

Liquidität sowie Miet- und<br />

Lizenzeinnahmen hat LHI auf alle <strong>Fonds</strong><br />

hochgerechnet. Im Anschluss an die Übersicht<br />

folgen jeweils zwei Seiten zu jedem<br />

einzelnen <strong>Fonds</strong>. Die Aussichten lauten <strong>für</strong><br />

die vier Medienfonds gleich: „Die Geschäftsführung<br />

der <strong>Fonds</strong>gesellschaft geht<br />

davon aus, dass im Jahr 2004 die Einnahmen<br />

und Ausgaben planmäßig verlaufen.<br />

Die Ausschüttung <strong>für</strong> 2004 wird voraussichtlich<br />

in der prospektierten Höhe erfolgen.“<br />

Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

Die MFF Feature Film Productions GmbH<br />

& Co. KG platzierte der Initiator vor fünf<br />

Jahren mit Eigenkapital in Höhe von 83,2<br />

Millionen Euro. Höhere Zinserträge und<br />

geringere Gesellschaftskosten erhöhten die<br />

Liquiditätsreserve; sie lag im vergangenen<br />

Jahr 43.000 Euro über Plan. Der Lizenzvertrag<br />

läuft noch bis Juni 2017. Bislang<br />

gingen die Lizenzgebühren planmäßig ein.<br />

Auch beim steuerlichen Ergebnis und der<br />

Ausschüttung erfüllte der <strong>Fonds</strong> die Sollwerte.<br />

Die Ausschüttungen waren mit kumuliert<br />

0,8 Prozent nach fünf Jahren sehr<br />

niedrig angesetzt. Steuerlich kamen im ersten<br />

Jahr minus 213,8 Prozent zum Tragen.<br />

Seitdem liegt das Steuerergebnis jährlich<br />

bei 6,4 Prozent.<br />

Ein ähnliches Bild liefert die MP Film Management<br />

UNLS Productions GmbH &<br />

Co. KG. Die Ausschüttungen von kumuliert<br />

0,6 Prozent nach vier Jahren sind im<br />

Plan. Die Liquiditätsreserve von 139.000<br />

Euro übertrifft den Planwert um zwei Drittel.<br />

Das kumulierte steuerliche Ergebnis<br />

weicht allerdings geringfügig ab, und zwar<br />

um 0,5 Prozent. Genau so sieht es bei der<br />

Linovo Productions GmbH & Co. KG aus:<br />

Steuerplan fast getroffen, Ausschüttungen<br />

im Plan, Liquidität höher als prospektiert.<br />

Die Kaledo Productions GmbH & Co. KG<br />

hat in ihrem ersten Jahr ein Steuerergebnis<br />

von minus 134,9 Prozent gebracht, Ausschüttungen<br />

waren noch nicht vorgesehen,<br />

die Liquidität liegt mit 421.000 Euro um<br />

knapp 16 Prozent höher als vorgesehen.<br />

Victory Media<br />

In einer einseitigen Tabelle listet Victory<br />

<strong>Fonds</strong>volumen und Ausschüttungen von<br />

22 Medienfonds auf. Die <strong>Fonds</strong> erscheinen<br />

in zeitlicher Reihenfolge, allerdings fehlt<br />

die Angabe des Emissionsjahres. Planwerte<br />

hat der Initiator ganz außen vor gelassen.<br />

Die Investitionsvolumina haben sich mit<br />

den beiden letzten bilanzierten <strong>Fonds</strong> verringert.<br />

Nachdem <strong>für</strong> den Multimediafonds<br />

21 noch 57,6 Millionen Euro zusammengekommen<br />

waren, lag das <strong>Fonds</strong>volumen<br />

beim 22er bei 27,7 Millionen Euro,<br />

beim 23er sogar nur bei 11,2 Millionen<br />

Euro. 12,8 Millionen Euro schüttet Victory<br />

<strong>für</strong> das vergangene Jahr aus. Von den Ausschüttungen<br />

profitierten allerdings nur sie-


Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

>><br />

ben der 22 bilanzierten <strong>Fonds</strong>. Der Multimediafonds<br />

21 vereinte allein 5,5 Millionen<br />

Euro auf sich. Insgesamt 2,8 Millionen<br />

Euro erhielten die Anleger aus dem <strong>Fonds</strong><br />

Nummer zwölf, der kumuliert auf 14,4<br />

Millionen Euro kommt und damit den<br />

höchsten absoluten Wert erreicht. Das sind<br />

allerdings erst 31 Prozent des Kommanditkapitals.<br />

Erst zwei <strong>Fonds</strong> (Multimediafonds<br />

2 und 4) haben bei den kumulierten<br />

Ausschüttungen die Marke von 100 Prozent<br />

überschritten. Der 3er kommt genau<br />

auf 100 Prozent.<br />

VIP<br />

Von VIP liegen Daten zu den drei bislang<br />

platzierten <strong>Fonds</strong> in tabellarischer Form<br />

vor. Darin finden sich Soll-Ist-Vergleiche<br />

<strong>für</strong> Investitionsnebenkosten, Produktionskostenanteil<br />

plus Liquiditätsreserve, Zinssätze<br />

<strong>für</strong> Fremdkapital, Nettoerlöse, Reinvestitionen,<br />

Ausgaben, Ausschüttungen<br />

und steuerliche Ergebnisse.<br />

<strong>Fonds</strong> Nummer eins brachte einen Umsatzerlös<br />

von knapp sieben Millionen Euro;<br />

prospektiert waren 7,3 Millionen. Dank<br />

der Kurserträge von 856.262 Euro konnte<br />

dieser Wert dann doch überschritten wer-<br />

Medienfonds<br />

den. Die Kurserträge entstanden laut VIP<br />

durch die Tilgung der Darlehen in US-<br />

Dollar aus dem Jahr 2002. Im Prospekt<br />

wurde dagegen davon ausgegangen, dass<br />

die Gesellschaft in US-Dollar investiert<br />

bleibt und somit Kursdifferenzen erst zum<br />

Laufzeitende zu Buche schlagen. Bei den<br />

Aufwendungen liegt der Ist-Wert mit<br />

419.823 Euro unter dem prospektierten<br />

Wert von 585.965 Euro. Dies ist vor allem<br />

auf die Zinsen und Fremdkapitalgebühren<br />

zurückzuführen, die deutlich unter den geplanten<br />

Beträgen liegen. Nach der Reinvestition<br />

ergibt sich <strong>für</strong> den <strong>Fonds</strong> ein<br />

Überschuss von 73.685 Euro.<br />

Beim VIP Medienfonds 2 liegen die Umsatzerlöse<br />

nach Abzug der Erlösbeteiligung<br />

der Komplementärin mit rund 9,6<br />

Millionen Euro knapp drei Millionen Euro<br />

über Plan. Die Aufwendungen liegen trotz<br />

eines Kursverlustes von 431.186 Euro unter<br />

dem prospektierten Wert. Die Kursdifferenzen<br />

entstanden dadurch, dass in der<br />

Buchführung Kursumrechnungen bei bestimmten<br />

Geschäftsvorfällen vorzunehmen<br />

seien, auch wenn die Gesellschaft in<br />

US-Dollar investiert bleibe, so VIP. Der<br />

Überschuss vor Reinvestition beläuft sich<br />

auf gut sechs Millionen Euro, nachdem<br />

Seite 7<br />

nur rund 1,6 Millionen prospektiert waren.<br />

Somit konnte fast das Vierfache der geplanten<br />

Summe reinvestiert werden;<br />

130.151 Euro blieben übrig.<br />

Der VIP Medienfonds 3 wurde Ende Dezember<br />

2003 mit einem <strong>Fonds</strong>volumen<br />

von 235 Millionen Euro geschlossen. Die<br />

Dresdner Bank hat eine Schuldübernahme<br />

in gleicher Höhe übernommen. 400.000<br />

Euro hat VIP nach eigenen Angaben an<br />

Investitionsnebenkosten eingespart. Diese<br />

Summe soll zu Gunsten der Liquiditätsreserve<br />

gehen. Das Investitionsvolumen verteilt<br />

sich auf 13 Filmproduktionen.<br />

Richtigstellung<br />

In unserem Leistungsbilanzvergleich<br />

Schiffsbeteiligungen aus unserer vergangenen<br />

Ausgabe ist uns ein Zahlendreher<br />

unterlaufen. Die Leistungsbilanz von<br />

MPC weist <strong>für</strong> insgesamt 55 Schiffsbeteiligungen<br />

14 <strong>Fonds</strong> über und zehn im Plan<br />

aus. Wir hatten diese beiden Werte versehentlich<br />

vertauscht.<br />

Alcas 160 - "Protection plus" 50 Mio € int. Kino- und TV-Filme 20.000.€ + 3% Agio 11 Jahre dynamisch<br />

ApolloMedia - ApolloProMovie 20 Mio € mind. 3 TV-, evtl. kleinere int.Kinofilme 20.000 € + 5% Agio 8 Jahre 93%<br />

Bolu - 5. Boll KG 100 Mio € Verfilmung von Videogames 25.000 € + 5% Agio 7 Jahre nein<br />

Christopher Filmcapital -<br />

Filmbeteiligungsprogramm IV *<br />

je 5-6 Mio € 2-5 int. TV-Filme 20.000 € + 5% Agio je 7 Jahre 91%<br />

DCM - IMF 4 150 Mio € int. Kinofilme 20.000 € + 5% Agio 8 Jahre 90%<br />

DaimlerChrysler - 77 Meradin II 50 Mio € - offen - 20.000 € 15 Jahre nein<br />

Delbrück Bethmann Maffei - Academy 2004 50 Mio € int. Kinofilme 25.000 € + 5% Agio 7 Jahre 100%<br />

Equity Pictures - 3. KG 10 Mio € int. Kino-, TV- und Musikproduktionen 20.000 € + 3% Agio 7 Jahre 80%<br />

Future Films - Beteiligungsangebot 2004/I 10 Mio € int. Kino- und TV-Filme 15.000 € + 5% Agio 8 Jahre 70%<br />

GFP - German Film Production II 20 Mio € TV- und Kinofilme 5.000 € + 5% Agio 9 Jahre nein<br />

Hannover Leasing - Nr. 158 Montranus II 230 Mio € int. Kinofilme 25.000 € + 3% Agio 10 Jahre 80%<br />

LHI - Fernsehproduktionsfonds Kaledo II 50 Mio € US-TV-Serie "Law and Order" 15.000 € 16 Jahre nein<br />

VIP - VIP 4 5 Mio € int. Kino-, TV- und Musikproduktionen 25.000 € + 5% Agio 11 Jahre 115%<br />

World of Mysteries GmbH - World of Mysteries 8 Mio € 40 min-Großbildfilm von Erich von Däniken 100 € + 5% Agio 6 Jahre nein<br />

* 3 verschiedene <strong>Fonds</strong><br />

<strong>Fonds</strong>volumen<br />

Die angegebenen Garantieleistungen beziehen sich anteilig auf die Kommanditeinlage.<br />

Bei Equity Pictures und Future Films beziehen sie sich auf die Produktionskosten.<br />

Investitionsobjekte<br />

Mindestbeteiligung<br />

Laufzeit<br />

Garantiestruktur


Seite 8<br />

Strittige <strong>Fonds</strong><br />

Wie damit umgehen?<br />

Was tun, wenn einzelne <strong>geschlossene</strong><br />

<strong>Fonds</strong> hitzige Debatten auslösen und<br />

von mehreren Seiten als kritisch eingestuft<br />

werden? Eine Frage, die sich vor<br />

allem die Vertriebe stellen müssen. Manche<br />

nehmen solch strittige Angebote aus<br />

ihrem Sortiment, andere sprechen öffentliche<br />

Warnungen aus, wieder andere<br />

vertreiben munter weiter.<br />

Der Finanz-Beratungs-Service Paul Dohmen<br />

hat sich <strong>für</strong> den Mittelweg entscheiden:<br />

Vertreiben ja, aber mit entsprechenden<br />

Hinweisen. In einer „Warnung vor<br />

Medienfonds mit Garantiezusage“ kommt<br />

die Vertriebsgesellschaft zu dem Fazit: „Da<br />

alle am Markt befindlichen Medienfondsangebote<br />

mit Absicherungen von zirka 80<br />

Prozent der Produktionskosten arbeiten,<br />

besteht <strong>für</strong> den Anleger keine Veranlassung,<br />

sich an einem Garantiefonds zu beteiligen.“<br />

Da sich alle Medienfondsgesellschaften<br />

bereits seit Jahren vor Produktionsbeginn<br />

von Lizenznehmern hohe Zahlungsgarantien<br />

geben ließen, spiele das Einzelergebnis<br />

der hergestellten Filme keine große<br />

Rolle. Selbst bei einem Total-Flop sei genügend<br />

Kapital vorhanden, um damit die<br />

notwendigen Geldsummen an die garantiegebenden<br />

Banken zu leisten. Da diese Thematik<br />

bereits auch den Finanzämtern bekannt<br />

ist, drohe hier ein steuerlicher<br />

Umgehungstatbestand. Bei einer Direktanlage<br />

bei der Bank käme auch niemand auf<br />

die Idee die Anlagesumme beim Finanzamt<br />

als steuerlichen Aufwand zu deklarieren.<br />

„Die meisten derzeit am Markt angebotenen<br />

<strong>Fonds</strong>produkte werben mit diesen<br />

bankgarantierten Ausschüttungen und sind<br />

deshalb aus unserer Sicht steuerlich<br />

gefährdet“, befindet Paul Dohmen.<br />

Noch konsequenter geht die Wilhelm Ott<br />

GmbH mit strittigen <strong>Fonds</strong> um. Sie verzichtet<br />

ganz auf sie und beschränkt sich<br />

etwa bei Medienfonds auf ein einziges<br />

Produkt, von dem sie selbst überzeugt ist.<br />

Die Überzeugung geht sogar so weit, dass<br />

Wilhelm Ott GmbH im Wallstreet-Online-<br />

Forum nicht müde wird, die Vorzüge dieses<br />

<strong>Fonds</strong> nennen. Werbung zählt zwar zu<br />

den Aufgaben eines Vertriebs, hat aber in<br />

einem Forum wie w:o nichts zu suchen.<br />

Interview mit Paul Dohmen von www.<strong>geschlossene</strong>fonds.de<br />

Bedenken, Warnungen und kein Dank<br />

Nach welchen Kriterien wählen Sie <strong>Fonds</strong><br />

<strong>für</strong> den Vertrieb aus?<br />

In erster Linie ist das Emissionshaus <strong>für</strong><br />

uns wichtig. Nur bei guter Leistungsbilanz<br />

beschäftigen wir uns intensiv mit dem<br />

<strong>Fonds</strong>angebot. Die Produkte neuer <strong>Fonds</strong>gesellschaften<br />

haben bei uns nur eine<br />

Chance, wenn die Geschäftsleitung die<br />

fachliche Kompetenz nachweisen kann.<br />

Bei neuen Produkten, wie zum Beispiel<br />

auf dem LV-Zweitmarkt, schauen wir besonders<br />

auf die Partner, die den Policeneinkauf<br />

tätigen und die Geschäfte tatsächlich<br />

abwickeln.<br />

Welche Kriterien sind <strong>für</strong> Sie ausschlaggebend,<br />

um <strong>für</strong> einen <strong>Fonds</strong> eine Warnung<br />

auszusprechen?<br />

Bei kleineren <strong>Fonds</strong>angeboten verzichten<br />

wir grundsätzlich auf die <strong>Fonds</strong>vorstellung<br />

auf unserer Website und gehen damit<br />

Warnmitteilungen aus dem Weg. Bei<br />

Warnmitteilungen muss man immer mit<br />

Rechtsstreitigkeiten rechnen und auch mit<br />

Regressforderungen der Emissionshäuser.<br />

Wir sehen es nicht als unsere primäre Aufgabe<br />

an, vor dubiosen <strong>Fonds</strong>angeboten zu<br />

warnen sondern in erster Linie gute <strong>Fonds</strong>angebote<br />

zu präsentieren, denn wir erhalten<br />

nur Einnahmen bei erfolgreicher Vermittlung.<br />

Bei starker Nachfrage nach bestimmten<br />

<strong>Fonds</strong>angeboten bekannter <strong>Fonds</strong>anbieter<br />

sieht das etwas anders aus: Falls wir aus<br />

rechtlicher oder steuerlicher Sicht Bedenken<br />

haben, müssen wir entsprechende<br />

Warnhinweise geben. Dies geschieht immer<br />

bei den jeweiligen Unterseiten „Auswahlkriterien“<br />

und im Newsletter. Daneben<br />

werden bei unserem eigenen Rating<br />

der <strong>Fonds</strong>angebote dezente Fragezeichen<br />

und bei unseres Erachtens gravierenden<br />

Fällen auch rote Warnhinweise angebracht.<br />

Inwiefern spielen haftungsrechtliche Gründe<br />

eine Rolle?<br />

Wir sehen es als primäre Aufgabe an, gute<br />

Produkte <strong>für</strong> unsere Besucher und Kunden<br />

zu finden und auf unserer Website zu prä-<br />

Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

sentieren. Bei steuerlich oder rechtlich bedenklichen<br />

Angeboten stehen wir bei Empfehlungen<br />

auch voll in der Beraterhaftung.<br />

Da mein Unternehmen in der Form eines<br />

eingetragenen Kaufmanns firmiert, hafte<br />

ich auch mit meinem gesamten Vermögen<br />

<strong>für</strong> die empfohlenen <strong>Fonds</strong>angebote. Aus<br />

diesem Grunde werden Beratungsgespräche<br />

auch ausschließlich von mir persönlich<br />

geführt.<br />

Sie könnten <strong>Fonds</strong>, von denen Sie abraten,<br />

auch von der Internetseite nehmen. Welche<br />

Gründe sprechen da<strong>für</strong>, sie weiter zu vertreiben?<br />

Welche sprechen möglicherweise<br />

dagegen?<br />

Der <strong>für</strong> uns einfachste Weg ist natürlich,<br />

diese Produkte erst gar nicht auf unserer<br />

Website zu veröffentlichen. Wenn sich das<br />

Kundeninteresse aber auf gewisse Marktführer<br />

konzentriert, können wir nicht so<br />

tun, als ob wir diesen <strong>Fonds</strong> nicht kennen<br />

würden. Daher sind wir gezwungen, auch<br />

bedenkliche <strong>Fonds</strong>angebote mit entsprechenden<br />

Warnhinweisen zu präsentieren.<br />

Bei den Warnhinweisen geben wir ja nur<br />

unsere persönliche Einschätzung wieder;<br />

es kann – hoffentlich – ja gar nicht zu den<br />

von uns be<strong>für</strong>chteten steuerlichen oder<br />

rechtlichen Konsequenzen bei dem <strong>Fonds</strong><br />

kommen. Zum anderen sind manche <strong>Fonds</strong><br />

wie der Falk-<strong>Fonds</strong> 80 auch dann noch<br />

wirtschaftlich interessant, wenn es tatsächlich<br />

zu den steuerlichen Einschränkungen<br />

kommen sollte.<br />

Es spricht eigentlich aus Kundensicht<br />

nichts gegen eine Vorstellung des <strong>Fonds</strong><br />

im Internet. Falls ein Kunde die Beteiligungsunterlagen<br />

bei uns anfordert, erhält<br />

er diese in der Regel auch; allerdings weisen<br />

wir im Anschreiben nochmals auf unsere<br />

Bedenken hin. Trotzdem kann man<br />

sich natürlich an diesem <strong>Fonds</strong> beteiligen.<br />

Sei es, weil man auf die steuerlichen Auswirkungen<br />

keinen Wert legt oder unsere<br />

Auffassung nicht teilt.<br />

Wie reagieren Kunden auf Ihre Warnungen?<br />

Gibt es Resonanz.


Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

>><br />

Da wir unsere Dienstleistung nur im Internet<br />

anbieten, können wir nur anhand der<br />

Seitenaufrufe feststellen, wie viele Besucher<br />

diese Seite anklicken. Da wir bei direkten<br />

<strong>Fonds</strong>warnungen auf unsere kostenlose<br />

Hotline verweisen, fragen natürlich<br />

viele Besucher nach. Meistens sind dies<br />

natürlich Kollegen oder Banker, die dieses<br />

Produkt vertreiben. In diesen Fällen wird<br />

unsere Auffassung dargelegt und zur<br />

Kenntnis genommen. Uns ist bisher kein<br />

Fall bekannt, wonach eine Bank den Vertrieb<br />

des <strong>Fonds</strong> daraufhin eingestellt hätte.<br />

Lassen sich Anleger in Ihrer Entscheidung,<br />

ob sie einen <strong>Fonds</strong> zeichnen, über Warnhinweise<br />

beeinflussen? Oder sind die meisten<br />

schon im Vorfeld informiert und wollen<br />

einfach nur zeichnen?<br />

Das kann man nicht einheitlich beantworten.<br />

Sicherlich werden viele Besucher sich<br />

durch einen Warnhinweis abschrecken lassen<br />

und sogar diese Anlageart meiden. Andererseits<br />

stellen wir verstärkt Besucher<br />

fest, die von ihrer Bank oder ihrem Anlageberater<br />

diesen <strong>Fonds</strong> empfohlen bekommen<br />

und im Internet weitere Informationen<br />

suchen. Ich habe nicht den Eindruck,<br />

dass sich diese Anleger von einer Beteiligung<br />

abbringen lassen. Die Berater verweisen<br />

auf den Initiator, der wohl, wenn<br />

unsere Bedenken stimmen würden, den<br />

<strong>Fonds</strong> vom Markt nehmen würde. Dankesworte<br />

von Anlegern <strong>für</strong> unsere Warnungen<br />

haben uns bisher noch nicht erreicht.<br />

Vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch.<br />

Paul Dohmen<br />

hat vor 20 Jahren die Firma Finanz-<br />

Beratungs-Service Paul Dohmen e.K.<br />

gegründet.<br />

Infos unter www.<strong>geschlossene</strong>fionds.de<br />

Umweltkontor hat einen Antrag auf Eröffnung<br />

des Insolvenzverfahrens gestellt. Wie<br />

setzt sich der Bundesverband Windenergie<br />

mit diesem Thema auseinander?<br />

Seit Gründung im Februar 2002 hat der<br />

Anlegerbeirat des BWE, dessen Vorsitzender<br />

ich bin, Problemfälle bei allen Branchenbeteiligten<br />

offensiv behandelt. Es hat<br />

sich beim BWE bewährt und zu seiner<br />

Glaubwürdigkeit und gutem Ruf beigetragen,<br />

dass er niemals versucht hat, Probleme<br />

zu vertuschen, sondern aus den Problemfällen<br />

Lösungen und Vermeidungsstrategien<br />

<strong>für</strong> die Zukunft zu entwickeln.<br />

Die betrifft natürlich in erster Linie Windparkfonds,<br />

die sich in der Krise befinden.<br />

Wir denken, die Ursachen der Insolvenz<br />

müssen analysiert werden, um <strong>für</strong> die weiteren<br />

Projekte der Zukunft zu lernen. Ich<br />

selbst habe mehrfach darauf hingewiesen,<br />

dass es sich um klassisches Projektgeschäft<br />

handelt, so dass die wirtschaftliche<br />

Basis insbesondere bei größeren Unternehmen<br />

nur bei ständiger Realisierung von<br />

Projekten gesichert ist. Das ist nicht immer<br />

einfach.<br />

Die Realisierung von Projekten wie Windparks<br />

erfordert häufig viel Zeit und Geld<br />

bei unsicherem Ausgang, das zeigt sich<br />

aktuell bei den Auslands- und Offshoreprojekten.<br />

Die Unternehmer und auch die Anleger<br />

brauchen dringend Investitionssicherheit,<br />

sowohl was das Genehmigungsrecht<br />

als auch Fragen der Finanzierung und<br />

Steuern betrifft.<br />

Ist Umweltkontor ein Sonderfall oder stehen<br />

auch bei anderen Anbietern ähnliche<br />

Probleme bevor?<br />

Es ist bekannt, dass die Branche unter einigen<br />

ungünstigen Rahmenbedingungen<br />

<strong>für</strong> die Projektrealisierung leidet: Zurückhaltung<br />

bei der Finanzierungsbereitschaft<br />

der Banken, Unsicherheiten bei den Genehmigungsverfahren,<br />

langwierige politische<br />

Diskussionen um das EEG und windschwache<br />

Jahre erfordern bei allen<br />

Initiatoren entsprechendes unternehmerisches<br />

Handeln.<br />

Seite 9<br />

Interview mit Jens-Peter Wolters, Vorsitzender des BWE-Anlegerbeirats<br />

Nach der Umweltkontor-Insolvenz<br />

Welche Konsequenzen sind durch den Fall<br />

Umweltkontor <strong>für</strong> die gesamte Windbranche<br />

zu be<strong>für</strong>chten?<br />

Es bleibt zu hoffen, dass es bei diesem<br />

Einzelfall bleibt und die Anleger in den<br />

Umweltkontor-Windfonds durch die Insolvenz<br />

nicht betroffen werden. Dann dürften<br />

die Konsequenzen <strong>für</strong> die ganze Branche<br />

hoffentlich in Grenzen bleiben.<br />

Wie geht die Branche nach außen hin mit<br />

dem Problem um?<br />

Gründe und Vermeidungsmöglichkeiten<br />

werden offen diskutiert.<br />

Wie reagieren die Anleger?<br />

Ob das Zeichnungsverhalten der Anleger<br />

sich durch die Insolvenz tatsächlich spürbar<br />

verändert, kann ich nicht sagen. Sicher<br />

trägt die Insolvenz solcher Unternehmen<br />

nicht gerade zur Vertrauensbildung bei.<br />

Andererseits legt der einzelne Anleger gegebenenfalls<br />

noch mehr Wert auf eine qualitativ<br />

gute Beteiligung und lässt sich vor<br />

Zeichnung fachkundig beraten. Wer ökologisch<br />

Geld anlegen will, zeichnet hoffentlich<br />

trotzdem.<br />

Welche Rolle werden Windfonds künftig in<br />

der Branche der <strong>geschlossene</strong>n <strong>Fonds</strong> spielen?<br />

Windfonds sind meines Erachtens aus der<br />

Landschaft der Kapitalanlagen nicht mehr<br />

wegzudenken. Viele Branchenteilnehmer<br />

haben aus den Fehlern der Vergangenheit<br />

gelernt. Viele <strong>Fonds</strong> haben heutzutage eine<br />

wesentlich verbesserte Qualität: Die Windgutachten<br />

sind besser, die Maschinentechnik<br />

ist ausgereifter, die <strong>Fonds</strong>konzeption<br />

professioneller. Die Chance, mit einer<br />

Windfondsbeteiligung eine gute Wirtschaftlichkeit<br />

zu erreichen, ist größer als<br />

je zuvor. Für professionelle Kapitalanleger<br />

mit kühlem Kopf werden Windfonds auch<br />

in Zukunft eine nicht unerhebliche Rolle<br />

spielen. Das merkt man auch am gestiegenen<br />

Interesse ausländischer institutioneller<br />

Investoren. Es bleibt zu hoffen, dass auch<br />

der Kleinanleger dies erkennt.<br />

Vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch.


Seite 10<br />

Neuer Hedgefonds: Starhedge Zertifikat der Rising Star AG<br />

Vierfach geleveraged: Zielrendite 25 Prozent<br />

Die Commerzbank hat ein neues Hedgefonds-Zertifikat,<br />

das „Starhedge AS Dynamic<br />

Limited Edition Zertifikat“, des<br />

schweizerischen Hedgefonds-Spezialisten<br />

Rising Star AG emittiert. Das Produkt<br />

deckt laut Angaben der Gesellschaft<br />

„das gesamte Spektrum aller<br />

international verfügbaren Hedgefundstilrichtungen“<br />

ab.<br />

Das Zertifikatsvolumen ist auf 20 Millionen<br />

Euro limitiert und die Mindestanlagesumme<br />

beträgt 10.000 Euro. Durch ein Investment<br />

in das Zertifikat partizipiert der<br />

Anleger in erhöhtem Maß an der Wertentwicklung<br />

eines Ausgangsportfolios (Starhedge<br />

AS Portfolio), das seit Januar 1998<br />

eine jährliche Wertentwicklung von rund<br />

zwölf Prozent erzielt hat. Die Ertragsentwicklung<br />

des „Starhedge AS Dynamic Limited<br />

Edition Zertifikates“ wird durch den<br />

Einsatz eines Finanzierungshebels erhöht.<br />

Die emittierende Commerzbank stellt <strong>für</strong> die<br />

Investitionen Fremdkapital im Verhältnis drei<br />

zu eins zum Eigenkapital zur Verfügung.<br />

Auf einen Euro Eigenkapital kommen so<br />

weitere drei Euro Fremdkapital, die investiert<br />

werden, wodurch die Renditeerwartung und<br />

die Volatilität des Produktes steigen. Die Rising<br />

Star AG rechnet mit einer annualisierten<br />

Zielrendite von 25 Prozent bei gleichzeitig<br />

15-prozentiger Volatilität. Eine<br />

statistische Analyse ergab, dass der Renditezuwachs<br />

des jetzt emittierten Produktes<br />

im Zeitraum vom 1.1.1998 bis zum<br />

1.7.2004 jährlich 34,9 Prozent betragen<br />

hätte.<br />

Portfoliostruktur<br />

Investiert wird zu Beginn in 16 verschiedene<br />

Hedge <strong>Fonds</strong> und 5 CTA (Commodity<br />

Trading Advisor), wobei zum Teil in<br />

Closed Funds investiert wird, die ansonsten<br />

<strong>für</strong> Privatanleger nicht zugänglich<br />

sind. Das Starhedge AS Portfolio, an dessen<br />

Wertentwicklung das Zertifikat partizipiert,<br />

setzt sich zunächst aus 80prozentiger<br />

Hedgefonds-Allokation und einer<br />

20prozentigen Allokation in CTAs, die<br />

Trendfolgestrategien umsetzen, zusammen.<br />

Die Verwaltung des 80-prozentigen<br />

Hedgefonds-Anteils wird von dem New<br />

Yorker Dachfondsmanager Auda Advisor<br />

Associates übernommen, 20 Prozent des<br />

Anlagevolumens werden von dem schwedischen<br />

Dachfondsmanager RPM in<br />

Trendfolgestrategien verwaltet.<br />

Auda Advisor investiert in fünf verschiedene<br />

Hedgefonds-Strategien (Convertible<br />

Arbitrage, Event Driven, Relative Value,<br />

Long/Short Equity und Fixed Income). Mit<br />

Allokationen von 29 beziehungsweise 28<br />

Prozent sind Event Driven und Long/Short<br />

Equity die Strategien mit den höchsten Allokationen.<br />

Das Portfolio ist darauf ausgerichtet,<br />

konstante, von den Aktien- und<br />

Rentenmärkten unabhängige risikoadjustierte<br />

Renditen zu erzielen. Die statistische<br />

Analyse ergab, dass die Korrelation des<br />

Ausgangsportfolios zum MSCI World Aktienindex<br />

im Betrachtungszeitraum negativ<br />

war.<br />

Gebührenstruktur und Handelbarkeit<br />

Die Verwaltungsgebühr des Produktes beträgt<br />

zwei Prozent pro Jahr bei einem Ausgabeaufschlag<br />

von fünf Prozent. Des weiteren<br />

fallen Indexkalkulationsgebühren<br />

von 0,2 Prozent pro Jahr an. Das Zertifikat<br />

läuft am 30.10.2007 aus, bei vorzeitiger<br />

Kündigung fallen sowohl prozentuale Abschlagszahlungen<br />

an, die bis zu 3,95 Prozent<br />

betragen können, als auch ein Preisabschlag<br />

von drei Prozent des Net Asset<br />

Value (NAV) bei einem Verkauf über die<br />

Emittentin, der täglich gewährleistet wird.<br />

Das Produkt wird zu einem anfänglichen<br />

Preis von 250 Euro pro Zertifikat emittiert<br />

und trägt die Wertpapierkennnummer<br />

CB5VSN.<br />

Renditeträchtiges Investment<br />

Ein Investment in das Zertifikat der Rising<br />

Star AG ist speziell risikofreudigen Anlegern,<br />

die in alternative Investments investieren<br />

möchten, zu empfehlen. Berücksichtigt<br />

man die Renditen der Vergangenheit<br />

von rund 35 Prozent, so ist die 25prozentige<br />

Renditeerwartung der Emittenten<br />

sogar als sehr konservativ anzusehen.<br />

Die Renditeerwartung dieses Produktes<br />

liegt aufgrund des Leverage des Fremdkapitalanteils<br />

höher, als bei den in Deutschland<br />

bisher angebotenen D ach-<br />

Hedgefonds-Produkten. Allerdings ist das<br />

Risiko des Produktes aufgrund der Struk-<br />

Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

tur des Produktes auch höher, so dass der<br />

Anleger nicht nur an den Gewinnen, sondern<br />

auch bei möglichen Verlusten überproportional<br />

partizipiert. In der Vergangenheit<br />

hat sich die Wertentwicklung des<br />

zugrunde liegenden Portfolios jedoch als<br />

sehr immun gegen Turbulenzen an den Aktien-<br />

und Rentenmärkten erwiesen und<br />

weist einen stets positiven Trend auf. Die<br />

Erträge des Zertif ikates sind nach einer<br />

Investitionsdauer von zwölf Monaten steuerfrei,<br />

allerdings sollte der Privatanleger<br />

die Kosten, die bei einer vorzeitigen Kündigung<br />

des Zertifikates anfallen, nicht vernachlässigen.<br />

Die Emittentin:<br />

Commerzbank AG, Frankfurt<br />

Mit einer Konzern-Bilanzsumme von<br />

fast 400 Milliarden Euro gehört die in<br />

Frankfurt am Main ansässige und 1870<br />

gegründete Commerzbank AG zu den<br />

führenden privaten Geschäftsbanken in<br />

Deutschland und Europa. Die Commerzbank<br />

AG war im Herbst 1999 die<br />

erste Bank, die Anlagemöglichkeiten<br />

im Bereich von Hedge-<strong>Fonds</strong> in<br />

Deutschland <strong>für</strong> private Investoren anbot<br />

und nimmt seither eine führende<br />

Stellung in dieser Anlageklasse ein.<br />

Der Dachfondsmanager:<br />

Auda Hegde LLC, New York<br />

Auda Advisor Associates LLC wurde<br />

1989 in New York gegründet, um die<br />

Anlagen in Hedge-<strong>Fonds</strong> und Private<br />

Equity der Harald Quandt Holding zu<br />

ver walten, die auch Mehrheitsgesellschafter<br />

ist. Auda beschäftigt<br />

weltweit rund 50 Spezialisten und verwaltet<br />

circa 2,4 Milliarden US-Dollar.<br />

In den letzten 14 Jahren erzielte die<br />

Gesellschaft bei ihren Hedgefonds-<br />

Anlagen eine durchschnittliche Rendite<br />

von 13,4 Prozent p.a. Dieser Performancenachweis<br />

gehört zu den längsten<br />

sowie besten der Branche und liegt<br />

deutlich über den relevanten Hedge-<br />

<strong>Fonds</strong>indizes.


Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

>><br />

Der CTA Dachfondsmanager:<br />

RPM Risk and Portfolio Management,<br />

Stockholm<br />

RPM ist auf das Management von<br />

CTA Dach-Hedgefonds spezialisiert.<br />

Die Gesellschaft beschäftigt 26 Mitarbeiter<br />

und verwaltet über eine Milliarde<br />

US-Dollar. Zu ihren Kunden zählen<br />

internationale Banken und Pensionsfonds<br />

wie zum Beispiel Credit Suisse,<br />

Robeco, Hypo Vereinsbank und Japanese<br />

Pension Funds. RPM erzielt seit<br />

zehn Jahren innerhalb der CTA Dach-<br />

Hedgefonds Wertzuwächse von durchschnittlich<br />

10,5 Prozent p.a. Das erzielte<br />

Rendite-Risikoverhältnis ist mit<br />

einer Sharpe-Ratio von über eins innerhalb<br />

dieser Stilrichtung außerordentlich<br />

hoch. Insbesondere in schwierigen<br />

Marktphasen erzielte RPM im<br />

Vergleich zu Indizes und Mitbewerbern<br />

deutlich bessere Ergebnisse.<br />

Steckbrief:<br />

Starhedge AS Dynamic Limited Edition<br />

ZERTIFIKATSVOLUMEN 20.000.000 Euro<br />

WKN CB5VSN<br />

ISDN CODE DE000CB5VSN4<br />

<strong>Bernd</strong> <strong>Berg</strong><br />

ist unabhängiger<br />

Hedgefonds-Experte<br />

und Autor des Buches<br />

„Hedge <strong>Fonds</strong> <strong>für</strong> Privatanleger“<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.hedgefondsdeutschland.de<br />

EMISSIONSWÄHRUNG alle Investitionen in Euro abgesichert<br />

FINANZIERUNGSHEBEL 4,0 dynamisch<br />

MINDESTBETEILIGUNG 10.000 Euro<br />

MANAGEMENT-FEE 2,0% p.a.<br />

INDEXKALKULATIONSGEBÜHR 0,2% p.a.<br />

AGIO 5%<br />

LAUFZEIT bis 31.12.2008, danach jährliche Prolongation<br />

VERKAUF<br />

KÜNDIGUNG VON<br />

ZERTIFIKATEN<br />

ABSCHLAG BEI VORZEITIGEM<br />

VERKAUF VOR DEM 30.08.2007<br />

täglicher Ankauf durch Emittentin<br />

mit Spread von 3% zum NAV<br />

Kündigung zum Monatsende, Frist 50 Tage<br />

oder täglicher Verkauf an Emittentin<br />

zum Monatsende, Frist 50 Tage<br />

bis 30.08.2005: 3,95%<br />

bis 30.08.2006: 2,67%<br />

bis 30.08.2007: 1,38%<br />

Seite 11<br />

Maritime Wirtschaft:<br />

Tonnagesteuer? Gern!<br />

Aber was bedeutet<br />

Rückflaggung?<br />

Die maritime Wirtschaft reibt sich auch<br />

in diesem Jahr wieder die Hände. Das<br />

Jahresendgeschäft der Schiffsbeteiligungen<br />

brummt wie eh und je. Charterraten<br />

nehmen neue Höchststände in Angriff.<br />

Und zumindest mittelfristig<br />

können sich die Prognosen weiterhin sehen<br />

lassen.<br />

Das ist die eine Seite der Medaille. Auf<br />

der anderen Seite treten einige Flecken zu<br />

Tage. Ein Vergleich der Leistungsbilanzen<br />

der Initiatoren zeigt: Der Boom lässt andere<br />

Ergebnisse erwarten (siehe <strong>Fonds</strong>zeitung<br />

19-2004). Nur rund ein Drittel der<br />

Containerschiffe liegt aktuell im Plan. In<br />

Sachen Branchenstandards ist seitens der<br />

Initiatoren von Schiffsfonds immer noch<br />

nichts zu hören, ebenso wenig zur zugesagten<br />

Rückflaggung. Da war es nur eine<br />

Frage der Zeit, wann sich die Politik zu<br />

diesem Thema zu Wort meldet.<br />

Deutsche Reeder brechen Vereinbarungen.<br />

Dieser Auffassung sind zumindest Bündnis<br />

90/Die Grünen nach Lektüre des Jahresberichts<br />

2004 zur maritimen Abhängigkeit.<br />

Die Reeder haben den Ausflaggungstrend<br />

weder gestoppt noch umgekehrt, ist<br />

Grünen-Sprecher und Verkehrsausschuss-<br />

Mitglied Rainder Steenblock überzeugt.<br />

Die Zahlen stützen seine These. Nur noch<br />

463 Seeschiffe fahren unter deutscher<br />

Flagge. Im Bericht 2003 waren es noch<br />

494. Zudem nahm die Zahl der befristet<br />

unter ausländischer Flagge fahrenden Seeschiffe<br />

von 1.306 auf 1.529 Schiffe zu.<br />

Damit brächen die Reeder ihre Zusage,<br />

mindestens 200 Schiffe unter deutsche<br />

Flagge zurückzuholen, resümiert Rainder<br />

Steenblock.<br />

Auf der Dritten Nationalen Maritimen<br />

Konferenz 2003 in Lübeck hatten die Reeder<br />

eine entsprechende Absichtserklärung<br />

gegeben. Im Gegenzug hatte Bundeskanzler<br />

Gerhard Schröder zugesichert, an der<br />

Tonnagesteuer-<strong>Regelung</strong> festzuhalten.<br />

Dies gegen den Willen von Bundesfinanz-<br />

Fortsetzung auf Seite 12


Seite 12<br />

Fortsetzung von Seite 11<br />

minister Hans Eichel, der vom Boom der<br />

maritimen Wirtschaft gern ein wenig <strong>für</strong><br />

die leeren Staatskassen profitiert hätte.<br />

Mehrfach fand sich in Gesetzesentwürfen<br />

eine Abschaffung der <strong>Regelung</strong> wieder.<br />

Doch jedes Mal verschwand sie aus den<br />

endgültigen Fassungen. Die Bundesregierung<br />

verpflichtete sich dazu, die Tonnagesteuer<br />

unverändert zu belassen und die<br />

Seeschifffahrtsunternehmen in der Senkung<br />

der Lohnnebenkosten weiter zu unterstützen.<br />

Dadurch sollten Arbeitsplätze<br />

<strong>für</strong> Seeleute an Bord deutscher Handelsschiffe<br />

gesichert und das maritime Knowhow<br />

in Deutschland erhalten werden.<br />

Spätestens ab 2007 wird es nun nur noch<br />

reine Tonnagesteuerfonds geben. Das<br />

Kombimodell aus Verlustzuweisung und<br />

anschließendem Wechsel zur Tonnagesteuer<br />

hat ausgedient. Was auf den ersten Blick<br />

aussieht wie ein Kompromiss seitens der<br />

maritimen Wirtschaft entpuppt sich als<br />

ökonomisches Kalkül. Bei den hohen<br />

Charterraten ergeben Verlustzuweisungen<br />

ohnehin keinen Sinn mehr, weil es kaum<br />

noch Verluste zuzuweisen gibt. Dann also<br />

lieber von Beginn an die hohen Erträge<br />

mitnehmen und nur einen Bruchteil davon<br />

versteuern.<br />

Im weltweiten Vergleich konnte sich<br />

Deutschland im vergangenen Jahr bei den<br />

Handelsschiffen um zwei Plätze auf den<br />

vierten Platz verbessern. Dagegen nahm<br />

die Bedeutung der Handelsflotte unter<br />

deutscher Flagge weiter ab. Die deutschen<br />

Reeder wären gut beraten, wenn sie nicht<br />

auf Kosten heimischer Arbeitsplätze Steuervorteile<br />

mitnehmen und expandieren würde.<br />

Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

LBB-<strong>Fonds</strong><br />

Gesellschafterversammlungen enttäuschen Anleger<br />

Auf die vierte Septemberwoche hatten<br />

viele mit Spannung gewartet: Verwaltungsrat,<br />

Rechtsanwälte – und vor allem<br />

die Anleger. Die LBB-<strong>Fonds</strong> 6 und 13<br />

hielten in Berlin ihre Gesellschafterversammlungen<br />

ab. Es waren die ersten außerordentlichenGesellschafterversammlungen,<br />

auf denen die Berichte der<br />

Sonderprüfer eine entscheidende Rolle<br />

spielen sollten. In dieser Woche folgte<br />

der LBB 12. Die Bilanz: Das, worum es<br />

eigentlich gehen sollte, blieb außen vor.<br />

Bei der Versammlung <strong>für</strong> den LBB 6 waren<br />

rund 118.000 der insgesamt 206.000<br />

Stimmen anwesend oder per Vollmacht<br />

vertreten. Im Vergleich zur Vollversammlung<br />

Anfang März lag der Anteil doppelt<br />

so hoch. Die Opposition konnte ihren<br />

Stimmanteil auf rund 27 Prozent fast verdreifachen.<br />

Anwesende Gesellschafter kritisierten<br />

vor allem den scharfen Ton, mit<br />

dem Verwaltungsrat Michael Lange kritische<br />

Fragen abwies. Resultat: prospektgemäße,<br />

jedoch ausgefallene Ausschüttungen<br />

werden nicht nachgeholt. Da<strong>für</strong> werden die<br />

Tilgungen an die Bankgesellschaft und deren<br />

Töchtern erhöht. Eine Lösung, mit der<br />

sich viele Gesellschafter nicht zufrieden<br />

geben wollen.<br />

Kein Wunder, dass manche deshalb noch<br />

mal ganz genau in den Gesellschaftervertrag<br />

schauen und nach eigenem Bekunden<br />

fündig werden. Im Vertrag heißt es: Sofern<br />

die Gesellschafterversammlung keinen anderweitigen<br />

Beschluss fasst, erfolgen die<br />

Ausschüttungen entsprechend der prospektierten<br />

Ertrags- und Liquiditätsberechnung<br />

des <strong>Fonds</strong>. § 16 Abs. III des Gesellschaftsvertrages<br />

des LBB 6 besagt, dass<br />

Beschlüsse über Ausschüttungen nur auf<br />

einer ordentlichen Gesellschafterversammlung<br />

zu fassen sind. Eine Ausnahme ist nur<br />

zulässig, wenn die außerordentliche Gesellschafterversammlung<br />

nach der Bestimmung<br />

des § 15 Abs. III einberufen wurde.<br />

Dies trifft <strong>für</strong> die Versammlung am 20.<br />

September nicht zu. Sie wurde vom Geschäftsführer,<br />

und damit nach § 15 Abs. II<br />

einberufen.<br />

Auf der Gesellschafterversammlung des<br />

LBB 12 waren 324.603 der 531.239 Stimmen<br />

vertreten. Hier änderten die Verwaltungsräte<br />

Philipp Freisem und Michael<br />

Lange ihre Strategie und übten Kritik an<br />

der IBV-Geschäftsführung. Ein strittiges<br />

Thema war auch eine mögliche Aufschiebung<br />

der Verjährung von Haftungsansprüchen<br />

gegen IBV und Berliner Bankgesellschaft.<br />

Zum eventuellen Verzicht wollte<br />

IBV-Geschäftsführerin Gabriele von Ramin<br />

keine Erklärung abgeben, verlas nach<br />

mehrfacher Nachfrage ein druckfrisches<br />

Schreiben der Bankgesellschaft, in dem<br />

eine zeitnahe Entscheidung zur Zufriedenheit<br />

der Anleger in Aussicht gestellt wird.<br />

Insgesamt zeigte sich die IBV-Geschäftsführung<br />

unzureichend vorbereitet. Konkrete<br />

Antworten auf die zahlreichen Fragen<br />

der Gesellschafter blieben die Ausnahme.<br />

Wie schon beim LBB 6 war der beauftragte<br />

Sonderprüfer Prof. Nann nicht anwesend.<br />

Dabei hatte die IBV Mitte August in<br />

einem Schreiben angekündigt, „die Ergebnisse<br />

dieser Prüfungen aus erster Hand zu<br />

übermitteln“. Doch Prof. Nann wurde<br />

nicht einmal von seiner Schweigepflicht<br />

entbunden. Philipp Freisem macht<br />

„untypische Prüfungserschwernisse“ <strong>für</strong><br />

die Verzögerung der Sonderprüfungen verantwortlich.<br />

Er verlas ein Schreiben, aus<br />

dem hervorgeht, dass <strong>für</strong> die Prüfung nur<br />

Kopien zur Verfügung stehen, die ausschließlich<br />

von IBV-Mitarbeitern angefertigt<br />

werden. Rückfragen könnte nur auf<br />

schriftlichem Weg erfolgen und nicht an<br />

den <strong>Fonds</strong>managern, sondern an vier benannte<br />

Ansprechpartner gerichtet werden.<br />

Wenn Unterlagen kämen, dann oft mit großer<br />

Verzögerung. Ein Berichtentwurf ist<br />

nun <strong>für</strong> Mitte bis Ende Oktober in Aussicht<br />

gestellt. Schon jetzt seien Abweichungen<br />

zwischen Verträgen und Prospektangaben<br />

festzustellen. Philipp Freisem und Michael<br />

Lange haben ihren Entschluss bereits gefasst:<br />

Sie wollen, wie viele andere Anleger,<br />

den Klageweg beschreiten.


Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

TKL.<strong>Fonds</strong>: Analyse-Ergebnisse<br />

Bewertung aktueller Beteiligungsmodelle<br />

Methodische Änderung bei der Sterne-Vergabe von TKL-<strong>Fonds</strong><br />

Seite 13<br />

Bislang stellten die von TKL.<strong>Fonds</strong> vergebenen Sterne ein Ranking dar. Das Ranking ordnete die analysierte Beteiligung in die Gesamtheit der <strong>Fonds</strong> innerhalb einer Kategorie<br />

ein, die sich in der Platzierung befinden und durch die TKL.<strong>Fonds</strong> analysiert wurden. Damit dieses Ranking aussagekräftig ist, muss eine ausreichend große Anzahl von<br />

Beteiligungen derselben Kategorie aktuell am Markt angeboten werden. Nach nunmehr einjähriger Analysetätigkeit und der Durchführung von über 250 Analysen musste<br />

TKL.<strong>Fonds</strong> jedoch feststellen, dass diese Voraussetzung zu keinem Zeitpunkt <strong>für</strong> alle <strong>Fonds</strong>kategorien erfüllt war.<br />

Deshalb ändert TKL.<strong>Fonds</strong> die methodische Vorgehensweise bei der Vergabe der Sterne und füllt die durch die Sterne dargestellten Qualitätssegmente mit neuem Inhalt:<br />

Hervorragend bis sehr gut (Note 1,00 – 2,00) oder (wie in diesen beiden Tabellen) <strong>Fonds</strong> gehört zu den besten 10% am Markt<br />

Gut (Note 2,01 – 2,50)<br />

Platzierungsfähig (Note 2,51 – 3,00)<br />

Uninteressant (Note 3,01 – 3,50)<br />

Mangelhaft (Note 3,51 – 5,00)<br />

Demnach bestimmt die vergebene Gesamtnote die Zuordnung der Beteiligung zu einem der fünf Qualitätssegmente. Die einzige Ausnahme bildet das höchste Segment. Fünf<br />

Sterne erhalten immer zumindest die besten 10% der am Markt befindlichen Beteiligungen der jeweiligen Kategorie. Wenn weniger als 10% der aktuell am Markt angebotenen<br />

<strong>Fonds</strong> eine Note von 2,00 oder besser aufweisen, erhalten auch <strong>Fonds</strong> mit einer schlechteren Note, die zu den Top 10% am Markt gehören, fünf Sterne. Auf diese Weise sollen<br />

die aus Sicht der TKL.<strong>Fonds</strong> besten Beteiligungen hervorgehoben werden. Wenn andererseits mehr als 10% der aktuell am Markt angebotenen <strong>Fonds</strong> eine Note von 2,00 oder<br />

besser aufweisen, dann vergibt TKL.<strong>Fonds</strong> an alle diese Beteiligungen fünf Sterne. In diesem Fall können auch mehr als 10% der am Markt befindlichen Beteiligungen der<br />

jeweiligen Kategorie fünf Sterne erhalten.<br />

Auszug der aktuell in der Platzierung befindlichen deutschen Immobilienfonds<br />

Initiator <strong>Fonds</strong>name Investitionsobjekte Rendite nach Steuern * Note Rating<br />

IMMAC Pflegezentren Drei Pflegezentren in Plön, Wankendorf und<br />

7,7% 2,09<br />

Schleswig-Holstein Lütjenburg<br />

Falk Capital Falk-<strong>Fonds</strong> 80 Sechs Gewerbeimmobilien in München,<br />

Heilbronn, Würzburg, Mainz und Nürnberg<br />

7,9% 2,19<br />

BIM München/Holzkirchen Ein Fachmarkt in Holzkirchen bei München 7,4% 2,38<br />

Fundus-Gruppe Grand Hotel<br />

Heiligendamm<br />

Ein Hotel in Heiligendamm 6,7% 2,61<br />

* Die Rendite nach Steuern geht von der Annahme aus, dass der Investor den durchschnittlichen Höchststeuersatz zahlt und der Kirchensteuer unterliegt.<br />

Auszug der aktuell in der Platzierung befindlichen Schiffsbeteiligungen<br />

Initiator <strong>Fonds</strong>name Schiffstyp Prognostizierte Rendite Erwartete Rendite nach Note Rating<br />

nach Steuern Prospekt* Steuern TKL. <strong>Fonds</strong>*<br />

<strong>Fonds</strong>haus MS „Coral Bay“ Ein im September 2005<br />

7,7% 8,4% 2,28<br />

Hamburg<br />

abzulieferndes 2.490 TEU<br />

Containerschiff<br />

Dr. Peters VLCC „Ashna“ Ein 1999 abgelieferter Rohöltanker<br />

der VLCC-Klasse<br />

6,0% 9,4% 2,30<br />

MPC „Rio Eider“ Ein im Februar 2005 abzulieferndes<br />

2.490 TEU Containerschiff<br />

Salamon AG MS „Hellespont Ein 1999 abgelieferter Rohöltanker<br />

Tatina“<br />

der Aframax-Klasse<br />

HCI „Hammonia I“ Zwei 1997 abgelieferte 2.468 TEU<br />

Containerschiffe, ein 1998<br />

abgeliefertes 2.468 TEU<br />

Containerschiff, ein 2003<br />

abgeliefertes 3.091 TEU<br />

Containerschiff, ein 868 TEU und<br />

ein 1.118 TEU im Dez. 2004<br />

abzuliefernde Containerschiffe<br />

Hamburgische MS „Mira“ Ein 2000 abgeliefertes 1.644 TEU<br />

Seehandlung<br />

Containerschiff<br />

GEBAB Baltic „S“<br />

Vier 2001 – 2004 abgelieferte und<br />

Produktentanker- ein im Februar 2005 abzuliefernder<br />

Serie<br />

Produkten-/Chemikalientanker der<br />

Handysize-Klasse<br />

* Die Rendite nach Steuern geht von der Annahme aus, dass der Investor dem Höchststeuersatz und der Kirchensteuer unterliegt.<br />

7,2% 9,3% 2,33<br />

6,4% 5,8% 2,39<br />

9,0% TKL.<strong>Fonds</strong> berechnet bei<br />

derart breit diversifizierten<br />

Beteiligungen keine<br />

erwarteten Renditen<br />

2,46<br />

10,3% 8,8% 2,48<br />

4,0% 7,9% 2,59


Anzeige<br />

BERLINER IMMOBILIENRUNDE<br />

Sonderveranstaltung mit Unterstützung der<br />

„Auswirkungen des<br />

Anlegerschutzverbesserungsgesetzes<br />

<strong>für</strong> <strong>geschlossene</strong> <strong>Fonds</strong>“<br />

Derzeit wird an der Rechtsverordnung zum Anlegerschutz-<br />

verbesserungsgesetz gearbeitet. Am 17. November findet dazu in<br />

Berlin eine Veranstaltung der BERLINER IMMOBILIENRUNDE statt.<br />

Referenten:<br />

Dr. Hannelore Lausch (BaFin)<br />

Robert Elsen (BaFin)<br />

Prof. Rolf W. Thiel (Votum)<br />

Hilmar Girra (Finanzverwaltung Berlin)<br />

Im Unterschied zu anderen Veranstaltungen wird bei dieser Veran-<br />

staltung ausschließlich die Auswirkung des Gesetzes <strong>für</strong> geschlos-<br />

sene <strong>Fonds</strong> thematisiert (Durchführung der Prüfung), nicht jedoch<br />

andere <strong>Regelung</strong>en des Gesetzes, die z. B. <strong>für</strong> den Aktienbereich re-<br />

levant sind.<br />

Das genaue Tagungsprogramm wird erst nach Vorliegen der<br />

Rechtsverordnung erstellt. Sie bekommen dann das detaillierte Pro-<br />

gramm zeitnah vor der Veranstaltung zugestellt. Wir bitten jedoch –<br />

wegen beschränkter Raumkapazitäten – um rasche Anmeldung.<br />

Anmeldungsunterlagen können unter dem Stichwort „<strong>Fonds</strong>zeitung“<br />

angefordert werden bei:<br />

info@sonjahagemann.de oder: Fax: 030 – 39 49 49 22.


Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

Nachrichten aus der Immobilienbranche<br />

Deutsche Büroimmobilienmärkte<br />

auf Konsolidierungskurs<br />

Kleiner Hoffnungsschimmer aber keine<br />

Entwarnung. Die durchschnittliche Leerstandsquote,<br />

der acht größten Büromärkte<br />

in Deutschland wird sich nach Einschätzung<br />

von der Immobilienberatungsgesellschaft<br />

HVB Expertise bis zum Jahresende<br />

auf etwa elf Prozent erhöhen. Damit würde<br />

der Anstieg etwas geringer ausfallen als in<br />

den Vorjahren. Die Experten von HVB<br />

führen dies einerseits auf eine insgesamt<br />

rückläufige Neubautätigkeit zurück. Andererseits<br />

sei zu erwarten, dass die konjunkturbedingt<br />

schwache Flächennachfrage mit<br />

der Belebung der Wirtschaft zeitverzögert<br />

wieder zunehmen wird. Vor diesem Hintergrund<br />

sollten sich die Büroimmobilienmärkte<br />

im kommenden Jahr leicht erholen.<br />

Auch bei den Mieten dürfte sich der Rückgang<br />

weiter abschw ächen.<br />

Schleppende Wirtschaftsentwicklung<br />

und schwache Nachfrage<br />

hatten die Vermietungsleistung<br />

zwischen 2000 und 2002<br />

stark nach unten gezogen. Die<br />

Seitwärtsbewegung des vergangenen<br />

Jahres setzt sich 2004 fort.<br />

Vor allem die Bürostandorte<br />

München, Frankfurt und Hamburg<br />

werden – gemessen an der<br />

absoluten Quadratmeterzahl der<br />

Vermietungsleistung – weiterhin<br />

deutlich hinter den Werten des<br />

Jahres 2000 zurückbleiben, so<br />

HVB Expertise. Die Neubautätigkeit<br />

hat sich reduziert. Das musste sie.<br />

Schließlich legten die Angebote in den vergangenen<br />

Jahren deutlich zu – und das bei<br />

schwächerer Nachfrage. Der Mietrückgang<br />

ist noch nicht gestoppt. Sofern die<br />

gesamtwirtschaftliche Entwicklung die Erwartungen<br />

erfüllt, seien keine weiteren<br />

starken Rückgänge mehr zu erwarten. Im<br />

Segment Einzelhandel setzt sich die Talfahrt<br />

bei den Mieten weiter fort. Von einem<br />

dramatischen Rückgang spricht HVB Expertise<br />

bei der durchschnittlichen Flächenproduktivität<br />

– Verhältnis Umsatz zu Verkaufsfläche<br />

– im Einzelhandel von 3.880<br />

Euro pro Quadratmeter im Jahr 1995 auf<br />

nur noch 3.310 Euro pro Quadratmeter im<br />

vergangenen Jahr. In den untersuchten<br />

Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt,<br />

Hamburg, Köln, Leipzig, München und<br />

Stuttgart ist zu beobachten, dass der Flächenzuwachs<br />

in den attraktiven Standorten<br />

im Zentrum zu Lasten der 1b-Lagen beziehungsweise<br />

Nebenlagen geht.<br />

Erbbauzins:<br />

Gewagte VGF-Argumentation<br />

Auch unter dem neuen Namen Verband<br />

Geschlossene <strong>Fonds</strong> (VGF) beschäftigt<br />

den erweiterten Branchenverband zunächst<br />

ein Immobilienthema: mögliche Rückwirkung<br />

des Erbbauzinses. Während Initiator<br />

Hahn von seinem Erbbauzinsmodell abgewichen<br />

ist, versucht der VGF Glauben zu<br />

machen, die vorgesehene Rückwirkung<br />

zum 1. Januar 2004 sei verfassungswidrig.<br />

VGI-Vorstandsvorsitzen-der Thomas Engels<br />

beruft sich auf das viel zitierte Urteil<br />

des Bundesfinanzhofs vom 23. September<br />

2003 zur sofortigen Abzugsfähigkeit vorausbezahlter<br />

Erbbauzinsen. Der Steuerbürger<br />

habe bis jetzt auf die vom Bundesf inanzhof<br />

eindeutig definierte Rechtslage<br />

vertrauen können und entsprechende wirtschaftliche<br />

Dispositionen getroffen. Aus<br />

dem Grundsatz der Rechtsstaatlichkeit ergebe<br />

sich der Verfassungsrechtssatz, dass<br />

belastende Steuergesetze grundsätzlich ihre<br />

Wirksamkeit nicht auf ab<strong>geschlossene</strong><br />

Tatbestände erstrecken dürften. Schlussfolgerung<br />

von VGF-Geschäftsführer Carsten<br />

Lucht: Die Gesetzesänderung muss <strong>für</strong> die<br />

Zukunft gelten und darf frühestens ab 1.<br />

Januar 2005 in Kraft treten. Eine mindestens<br />

gewagte These. Ganz unvorbereitet<br />

trifft die Anleger die drohende steuerliche<br />

Aberkennung des Erbbauzins-Modells<br />

Seite 15<br />

nicht. In den Prospekten finden sich bereits<br />

entsprechende Warnhinweise. Zumindest<br />

die Unternehmensgruppe hat von ihrer<br />

<strong>Fonds</strong>konstruktion bereits Abstand genommen.<br />

Verbleiben nur noch zwei Erbbauzins-<strong>Fonds</strong>.<br />

Andere Emissionshäuser waren<br />

gar nicht erst auf den Zug<br />

aufgesprungen. Natürlich muss der Verband<br />

versuchen, im Sinne der Emissionshäuser<br />

gegenüber der Finanzverwaltung<br />

aufzutreten. Doch die Argumente scheinen<br />

rar gesät. Die These, dass die Gesetzesänderung<br />

nur <strong>für</strong> die Zukunft gelten kann,<br />

lässt sich bei näherer Betrachtung jedenfalls<br />

nicht halten.<br />

Schrottimmobilien: Banken im Vorteil<br />

Rückschlag <strong>für</strong> Anleger, Banken atmen<br />

auf. Der Generalanwalt des Europäischen<br />

Gerichtshofs (EuGH) hat sich da<strong>für</strong> ausgesprochen,<br />

einen Vorlagebeschluss<br />

des Landgerichts Bochum<br />

vom 29. Juli 2003<br />

abzuweisen. Damit können sich<br />

Käufer nicht auf die europäische<br />

Richtlinie über Haustürgeschäfte<br />

berufen, um einen<br />

Immobilienkauf zu widerrufen.<br />

Da die Vorlage des Landgerichts<br />

zudem formelle Mängel<br />

aufweist, könnte eine Sachentscheidung<br />

des EuGH ausbleiben.<br />

Da bis Ende 2004 in einigen<br />

Fällen die Verjährung droht,<br />

müssen einige Anleger ihre<br />

Ansprüche gegen Banken noch<br />

in diesem Jahr gerichtlich durchsetzen.<br />

Sein abschließendes Urteil wird der EuGH<br />

voraussichtlich erst im kommenden Jahr<br />

fällen. Offen bleibt, ob er überhaupt zu den<br />

Rechtsfragen aus dem Vorlagebeschluss<br />

Stellung beziehen wird. In einem anderen<br />

Fall entschied der EuGH vor drei Jahren,<br />

dass die Verbraucher an der Haustür oder<br />

in der Wohnung ab<strong>geschlossene</strong> Kreditverträge<br />

in der Regel widerrufen können. Umstritten<br />

ist nun, was dann mit der Immobilie<br />

passiert. Nach einem Urteil des Elften<br />

Senats des Bundesgerichtshofs vom April<br />

2002 müssten die Betroffenen bei einer<br />

Kündigung den Kredit auf einen Schlag<br />

zurückzahlen, blieben aber auf den Immobilien<br />

sitzen.


Seite 16<br />

Kurz und bündig<br />

Four Seasons Hotel Berlin: Ausschüttungen<br />

ab 2009<br />

Rezidor SAS hat die Geschäftstätigkeit des<br />

Four Seasons Hotels in Berlin übernommen.<br />

Das Hotel aus einem <strong>geschlossene</strong>n<br />

Immobilienfonds von HGA Capital wird<br />

nun unter der Marke Regent im Fünf-<br />

Sterne-Segment geführt. 2,5 Millionen Euro<br />

will Rezidor in das Hotel investieren.<br />

Der Pachtvertrag mit dem neuen Betreiber<br />

läuft über 20 Jahre. Bis die Anleger allerdings<br />

wieder Ausschüttungen sehen, werden<br />

noch fünf Jahre vergehen. Four Seasons<br />

hatte die Mieten nicht mehr gezahlt.<br />

Darauf hin beschlossen die Gesellschafter,<br />

den Betreiber zu wechseln.<br />

Ibag: Harte Einschnitte durch<br />

Sanierung<br />

Die Berliner Ibag-Gruppe hat sich vom<br />

Großteil ihrer fondsgebundenen Immobilien,<br />

vor allem aber auch von den meisten<br />

Mitarbeitern getrennt. Die Zahl der<br />

Beschäftigten reduzierte das Unternehmen<br />

innerhalb der vergangenen drei Jahre um<br />

70 Prozent. Im selben Zeitraum verringerte<br />

Ibag den Bestandswert fondsgebundener<br />

Objekte um rund drei Milliarden auf eine<br />

halbe Milliarde Euro. Der Wohnungsbestand<br />

fiel seit Sanierungsbeginn im August<br />

2001 um 80 Prozent. Die verbliebenen<br />

Wohnobjekte sind auf den Großraum Berlin<br />

konzentriert. Auch Auslandsobjekte<br />

wurden veräußert. Nach 750 Millionen Euro<br />

im vergangenen Jahr, kamen in diesem<br />

Jahr bislang 400.000 Euro durch Verkäufe<br />

in die zuvor arg belasteten Kassen.<br />

Real I.S. setzt auf Kooperationen<br />

Mit DB Real Estate legt Real I.S. den ersten<br />

gemeinsamen Immobilienfonds auf<br />

(siehe Neu am Markt). Und auch <strong>für</strong> den<br />

ersten Ungarnfonds hat sich die Tochter<br />

der Bayerischen Landesbank einen Partner<br />

gesucht. Gemeinsam mit der Hamburger<br />

ECE wollen die Münchener das Shopping-<br />

Centers „Árkád Györ“ realisieren. Die<br />

130.000-Einwohner-Stadt Györ liegt zwischen<br />

Budapest und Wien. 125 Fachgeschäfte<br />

sollen auf 36.000 qm Verkaufsfläche<br />

Platz finden. Die Eröffnung des<br />

Einkaufszentrums ist <strong>für</strong> 2006 geplant.<br />

ECE ist <strong>für</strong> die Planung und Vermietung<br />

zuständig und soll das Management <strong>für</strong> die<br />

„Árkád Györ“ übernehmen. Für kommendes<br />

Jahr hat Real I.S. einen <strong>geschlossene</strong>n<br />

<strong>Fonds</strong> angekündigt, um das Projekt zu f inanzieren.<br />

Verkäufe auf US-Immobilienmarkt<br />

Jamestown hat nach Auflösung des <strong>Fonds</strong><br />

18 auch den 13er liquidiert. Der Kapitalrückfluss<br />

lag nach Angaben des Initiators<br />

bei 271 Prozent. Dies entspreche einer<br />

durchschnittlichen Vorsteuerrendite von<br />

knapp 19 Prozent pro Jahr. Investitionsobjekte<br />

waren ein Shoppingcenter in Greenville<br />

(South Carolina), ein Fachmarktzentrum<br />

in Huntsville (Alabama) und ein<br />

drittes Einzelhandelsobjekt auf der Fifth<br />

Avenue in New York. Bezogen auf die Einkaufspreise<br />

erzielten die ersten beiden Objekte<br />

in den rund neun Jahren bis zum Verkauf<br />

eine Wertsteigerung von jeweils rund<br />

30 Prozent, das New Yorker Objekt kam<br />

auf knapp 150 Prozent. Die IC Immobilien<br />

Gruppe hat gleich zwei <strong>geschlossene</strong> US-<br />

Immobilienfonds aufgelöst. Der IC <strong>Fonds</strong><br />

USA 02 aus dem Jahr 1984 investierte in<br />

das Gewerbepark-Objekt Airport Business<br />

Center in Tucson (Arizona). Nach Auflösung<br />

des <strong>Fonds</strong> ergibt sich laut IC vor<br />

Steuern ein Kapitalrückfluss von 281 Prozent<br />

des Investitionskapitals. Der IC <strong>Fonds</strong><br />

USA 03 wurde 1985 aufgelegt und investierte<br />

in eine Federal-Express-Station nördlich<br />

von San Francisco. Hier sei ein Kapitalrückfluss<br />

von 512 Prozent vor Steuern<br />

und eine Vorsteuerrendite von 22,8 Prozent<br />

erzielt worden.<br />

MT Margara geht in die zweite Runde<br />

Hansa Hamburg hat die zweite Tranche<br />

seines Doppelhüllentankers MT Margara<br />

eröffnet. Für 33,25 Millionen Euro hatte<br />

der Initiator den 71.345 tdw Frachter im<br />

vergangenen Jahr erworben. Verchartert ist<br />

der Tanker der Panamax-Klasse noch bis<br />

Ende 2008 an die Doria Shipping Company<br />

zu einer Rate von 16.250 US-Dollar pro<br />

Tag. Zur Mindestbeteiligung von 25.000<br />

Euro kommt das Agio von fünf Prozent.<br />

Eine dritte Tranche ist <strong>für</strong> 2005 vorgesehen.<br />

Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

Nordcapital steigt in die<br />

Super-Postpanamax-Klasse ein<br />

Die chinesische Staatsrederei Cosco Container<br />

Lines hat mit der Cosco Shenzen<br />

das zweite von fünf Containerschiffen der<br />

Super-Postpanamax-Klasse aufgenommen.<br />

Das 7.500 Standardcontainer fassende<br />

Schiff fährt <strong>für</strong> zehn Jahre in Charter<br />

<strong>für</strong> Cosco. Drei baugleiche Schwesterschiffe<br />

sollen noch in diesem Jahr folgen.<br />

Für die Nordcapital Gruppe und die Reederei<br />

E.R. Schiffahrt ist die Cosco Shenzhen<br />

zusammen mit ihren Schwesterschiffen<br />

der Auftakt in die Super-Postpanamax-<br />

Klasse. Bis 2006 sollen elf weitere Containerschiffe<br />

dieser Größe in die E.R.-<br />

Schiffahrts-Flotte aufgenommen werden.<br />

Insgesamt sind derzeit weitere 29 Neubestellungen<br />

bei den drei Werften der südkoreanischen<br />

Hyundai-Gruppe in Auftrag gegeben.<br />

DMK startet <strong>Fonds</strong>vertrieb<br />

Mit der Deutschen Medienkapital AG<br />

(DMK) betritt ein neuer Player den Medienfondsmarkt.<br />

Einen Teil des Exklusivvertriebs<br />

übernimmt die EK Kapitalanlagen-<br />

Vermittlungs GmbH von Eberhard Kayser.<br />

Wir hatten in der <strong>Fonds</strong>zeitung vom<br />

23.9.2004 geschrieben, Eberhard Kayser<br />

sei „Mitbegründer der neu ins Leben gerufenen<br />

DMK“. Kayser legt Wert auf die<br />

Feststellung, weder Gesellschafter noch<br />

Mitbegründer der Deutschen Medienkapital<br />

AG zu sein. Er habe sich an dem Vertrieb<br />

beteiligt, sagt Eberhard Kayser, da<br />

Cinerenta selbst keinen <strong>Fonds</strong> auflegen<br />

wird. DMK-Vorstand ist Bernt von zur<br />

Mühlen. Er arbeitete zuvor in der Geschäftsleitung<br />

bei RTL-Radio und <strong>für</strong><br />

CLT/Ufa. Zum DMK-Aufsichtsrat zählen<br />

RTL-Fernsehen-Gründer Prof. Helmut<br />

Thoma und der ehemalige Axel-Springer-<br />

Vorstand Prof. Manfred Niewiarra.<br />

Umweltkontor:<br />

Neues Vorstandsmitglied und<br />

vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt<br />

Umweltkontor Renewable Energy hat mit<br />

Wirkung zum 1. September 2004 Dr. Erik<br />

Silcher als neues Vorstandsmitglied berufen.<br />

Der Rechtsanwalt und Fachanwalt <strong>für</strong>


Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

>><br />

Verwaltungs- und Insolvenzrecht berät<br />

Umweltkontor bereits seit Anfang dieses<br />

Jahres. Mit dem Antrag auf Einleitung des<br />

Insolvenzverfahrens hatte das Emissionshaus<br />

dem Gericht einen Insolvenzplan vorgelegt.<br />

Umweltkontor hat Eigenverwaltung<br />

beantragt. Sollte diesem Antrag statt gegeben<br />

werden, soll Erik Silcher im Vorstand<br />

alle Aufgaben übernehmen, die im Zusammenhang<br />

mit dem Insolvenzverfahren anstehen.<br />

Das operative Geschäft des Unternehmens<br />

führt derzeit noch Heinrich<br />

Lohmann. Als Grund <strong>für</strong> die Zahlungsunfähigkeit<br />

nennt der Initiator gebundene<br />

Mittel in beträchtlicher Höhe. Dabei handle<br />

es sich größtenteils um Investitionen in<br />

Kraftwerke und Windparks, an deren Betreibergesellschaften<br />

Umweltkontor in der<br />

Regel beteiligt sei. Unter dessen hat das<br />

Amtsgericht Mönchengladbach Rechtsanwalt<br />

Volker Quinkert zum vorläufigen Insolvenzverwalter<br />

bestimmt. Solange Umweltkontor<br />

mit Banken und möglichen<br />

Geldgebern über eine Fortführung des Unternehmens<br />

verhandelt, steht der Geschäftsbetrieb<br />

unter Aufsicht des vorläufigen<br />

Insolvenzverwalters. Dies gilt laut<br />

Initiator insbesondere <strong>für</strong> laufende Windparkprojekte.<br />

USA fördern Windenergie<br />

Die amerikanische Steuergutschrift <strong>für</strong> die<br />

Energieherstellung durch Windanlagen<br />

wird bis Ende 2005 verlängert. Dies verlautete<br />

die US-Windenergieverbindung<br />

AWEA. Die Steuergutschrift sieht eine<br />

Vergütung von Strom aus Windkraft von<br />

1,5 Cent pro Kilowattstunde vor. Der Kongress<br />

und der Senat haben bereits der Vereinbarung<br />

zugestimmt. Nun liegt es an<br />

Präsident Bush, die Gutschrift in ein Gesetz<br />

einzubringen. Die AWEA rechnet damit,<br />

dass zukünftig rund drei Milliarden<br />

US-Dollar in die Windindustrie investiert<br />

werden.<br />

Emissionshandel: Bundesrepublik<br />

ruft Europäisches Gericht an<br />

Die Bundesregierung hat beim Europäischen<br />

Gericht in Luxemburg Klage gegen<br />

die EU-Kommission eingereicht. Dabei<br />

geht es um eine Klausel im deutschen Zuteilungsgesetz<br />

zur Verhinderung von Miss-<br />

brauch. Die EU-Kommission hatte diese<br />

Klausel beanstandet und der Bundesregierung<br />

untersagt, überschüssige Zertif ikate<br />

einzuziehen, wenn sich etwa die ursprünglichen<br />

Angaben eines Anlagenbetreibers<br />

als unzutreffend erweisen. Mit der Klage<br />

will die Bundesregierung ihre Rechtsposition<br />

wahren, betont aber zugleich ihr Interesse<br />

an einer Lösung des Konflikts auf<br />

dem Verhandlungsweg. Die Bundesregierung<br />

will im Falle von Überallokation und<br />

Missbrauch überschüssige Zertif ikate einziehen<br />

können.<br />

Fünf-MW-Anlage vor Inbetriebnahme<br />

Das Wetter hat mitgespielt. Repower hat<br />

den Aufbau seiner Offshore-Windanlage<br />

<strong>für</strong> Tests an Land abgeschlossen. Der in<br />

Brunsbüttel errichtete Prototyp soll <strong>für</strong><br />

rund 4.500 Drei-Personen-Haushalte<br />

Strom erzeugen. Der Netzanschluss ist<br />

noch <strong>für</strong> dieses Jahr geplant.<br />

Plambeck tiefrot<br />

Der Halbjahresbericht 2004 von Plambeck<br />

verheißt nichts Gutes. So sank das Konzernergebnis<br />

auf minus 141,5 Millionen<br />

Euro. 2003 erreichte das Unternehmen im<br />

Vergleichszeitraum drei Millionen Euro<br />

plus. Auch die Umsatzerlöse von 12,5 Millionen<br />

Euro kamen an das Vorjahresergebnis<br />

von 29,7 Millionen Euro nicht heran.<br />

Um Kosten zu reduzieren, will das Unternehmen<br />

die Plambeck Neue Energien Solar<br />

Technik GmbH veräußern.<br />

Kombination aus britischen und<br />

amerikanischen Policen<br />

Mischfonds <strong>für</strong> den Lebensversicherungs-<br />

Zweitmarkt sind im Kommen. Während<br />

Life Bond eine Kombination aus amerikanischen<br />

Todesfallpolicen und deutschen<br />

Kapitallebensversicherungen plant, vereint<br />

Credit Suisse britische und amerikanische<br />

Policen in einem <strong>Fonds</strong>: Mit der dritten<br />

Tranche des Life-Tip-<strong>Fonds</strong> lassen sich<br />

den bislang ausschließlich vertretenen Kapitallebensversicherungen<br />

aus Großbritannien<br />

auch US-Policen beimischen. Die<br />

Nachsteuerrendite, laut Credit Swiss als<br />

effektive Verzinsung der tatsächlichen Investition<br />

berechnet, soll sich zwischen acht<br />

Seite 17<br />

und 8,7 Prozent pro Jahr bewegen. Und so<br />

funktioniert es: Die Anleger entscheiden,<br />

ob sie über den Life Tip III in einen <strong>Fonds</strong><br />

gehandelter britischer Lebensversicherungspolicen<br />

oder einen <strong>Fonds</strong> gehandelter<br />

US-amerikanischer Risikolebensversicherungspolicen<br />

oder aber in beide investieren.<br />

Nachdenklich stimmt die Anmerkung<br />

von Credit Swiss zum US-Policenfonds:<br />

„Es werden hauptsächlich Policen mit medizinischen<br />

Gutachten erworben.“ Dabei<br />

hat sich bei vielen Anbietern bereits durchgesetzt,<br />

dass mindestens zwei Gutachten<br />

pro Police vorliegen sollen.<br />

Neu am Markt<br />

Der Anleger soll sein Geld aus der Lizenzierung<br />

von Filmrechten und der<br />

Wertentw icklung eines D ach-<br />

Hegdefonds bekommen. Es ist vorgesehen,<br />

dass die Gesamtherstellungskosten<br />

der gewählten Filmprojekte zwischen<br />

90,9 und 133,8 Prozent des Kommanditkapitals<br />

betragen. Innerhalb dieser<br />

Grenzen kann die Finanzierung im erforderlichen<br />

Umfang durch Aufnahme<br />

eines Darlehens des Lizenznehmers geschlossen<br />

werden. Das Konzept sieht<br />

vor, dass der Lizenznehmer New Line<br />

Production bei Ablauf der Lizenzverträge<br />

Schlusszahlungen in Höhe von etwa<br />

110 Prozent der Herstellungskosten der<br />

jeweiligen Filme zahlt.<br />

<strong>Fonds</strong>art<br />

Medienfonds<br />

Initiator<br />

Alcas<br />

<strong>Fonds</strong>name<br />

Alcas 160 Protection Plus<br />

<strong>Fonds</strong>volumen<br />

50 Millionen Euro<br />

Laufzeit<br />

11 Jahre<br />

Mindestbeteiligung<br />

20.000 Euro + 3% Agio<br />

Ausschüttung<br />

142,6%


Seite 18<br />

Neu am Markt<br />

Dr. Peters – DS-<strong>Fonds</strong> 108 VLCC Ashna<br />

Der Doppelhüllen-Öltanker verfügt über<br />

eine Tragfähigkeit von 301.438 tdw. Die<br />

reine US-Dollar-Finanzierung soll mit 47,8<br />

Millionen Dollar Fremdkapital ausgestattet<br />

werden. Kaufpreis des VLCC-Tankers: 80<br />

Millionen US-Dollar. Die kalkulierten<br />

Zinssätze steigen von anfänglich 4,25 auf<br />

sieben Prozent an. Es besteht eine Festcharter<br />

über sieben Jahre mit zwei Verlängerungsoptionen<br />

(drei plus zwei Jahre).<br />

Ein Tochterunternehmen von Essar Shipping<br />

Limited zahlt in diesem Jahr Charterraten<br />

von 6.622 US-Dollar pro Tag. Ab<br />

kommendem Jahr liegt die Charterrate<br />

zwischen 32.164 und 33.381 US-Dollar.<br />

Die State Bank of India hat <strong>für</strong> Zahlung<br />

der Charterraten eine Garantie bis 2009<br />

über drei Millionen US-Dollar pro Jahr<br />

übernommen. Zwei Varianten der Beteiligung<br />

stehen zur Verf ügung: Bei<br />

„Dynamik“ sind die Anleger steuerlich<br />

Mitunternehmer des Gewerbebetriebs – also<br />

die klassische Form. Bei „Garant“ beteiligt<br />

sich der Anleger nur mit zehn Prozent<br />

der Zeichnungssumme an der<br />

<strong>Fonds</strong>gesellschaft. 90 Prozent der Einlage<br />

gehen als Gesellschafterdarlehen ein. Da<strong>für</strong><br />

soll der Garant-Anleger Zinsen mit bevorzugter<br />

Auszahlung bekommen.<br />

<strong>Fonds</strong>art<br />

Schiffsfonds (Tanker)<br />

Initiator<br />

Dr. Peters<br />

<strong>Fonds</strong>name<br />

DS-<strong>Fonds</strong> 108 VLCC Ashna<br />

<strong>Fonds</strong>volumen<br />

75,5 Millionen Euro<br />

Laufzeit<br />

13 Jahre<br />

Mindestbeteiligung<br />

20.000 Euro + 5% Agio<br />

Ausschüttung<br />

138% (Dyn.) bzw. 181% (Gar.)<br />

DB Real Estate & Real IS – City Invest<br />

Zusammen sind wir stark, haben sich die<br />

Töchter der Deutschen Bank und der<br />

Bayerischen Landesbank gedacht: DB Real<br />

Estate und Real IS wollen <strong>geschlossene</strong><br />

Immobilienfonds künftig auch gemeinsam<br />

auflegen. Erster Kooperationsfonds ist der<br />

City Invest. Die 180 Millionen Euro, davon<br />

80 Millionen Euro Eigenkapital, sind <strong>für</strong><br />

drei Objekte in Berlin, Düsseldorf und Essen<br />

vorgesehen. Zu den 50 Mietern des 57<br />

Millionen Euro teuren Einkaufs- und Bürozentrum<br />

in Berlin-Schöneweide zählen<br />

C&A und Mediamarkt. 92,6 Prozent sind<br />

derzeit vermietet. Alleinmieter des 53 Millionen<br />

Euro teuren Büro- und Verwaltungsgebäudes<br />

in Düsseldorf ist IBM Deutschland.<br />

Im Essener Büro- und Verwaltungsgebäude<br />

hat sich die Steag AG einquartiert.<br />

Das Objekt kostete 41 Millionen Euro.<br />

<strong>Fonds</strong>art<br />

Immobilienfonds (Inland)<br />

Initiator<br />

DB Real Estate & Real I.S.<br />

<strong>Fonds</strong>name<br />

City Invest<br />

<strong>Fonds</strong>volumen<br />

180 Millionen Euro<br />

Laufzeit<br />

15 Jahre<br />

Mindestbeteiligung<br />

5.000 Euro + 5% Agio<br />

Ausschüttung<br />

6% p.a. ansteigend auf 6,5% p.a.<br />

Kuba Investment – Kuba <strong>Fonds</strong> I<br />

Der <strong>Fonds</strong> soll eine 50-prozentige Beteiligung<br />

an dem Joint Venture Kuba Resort<br />

S.A. erwerben und an die kubanische Hotelbetreibergesellschaft<br />

Gran Caribe S.A.<br />

<strong>Fonds</strong>art<br />

Immobilienfonds (Ausland)<br />

Initiator<br />

Kuba Investment<br />

<strong>Fonds</strong>name<br />

Kuba <strong>Fonds</strong> I<br />

<strong>Fonds</strong>volumen<br />

110 Millionen Euro<br />

Laufzeit<br />

13 Jahre<br />

Mindestbeteiligung<br />

15.000 Euro + 5% Agio<br />

Ausschüttung<br />

11% p.a.<br />

Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

ein Darlehen von rund vier Millionen US-<br />

Dollar geben. Das Darlehen ist da<strong>für</strong> vorgesehen,<br />

die bereits bestehende Hotelanlage<br />

im Drei-Sterne-Segment „Cabanas del<br />

Sol“ zu renovieren und zu modernisieren.<br />

Das Joint Venture wird in mehrere Hotelprojekte<br />

investieren.<br />

ZBI Zentral Boden Immobilien –<br />

Professional II<br />

Es ist geplant, Wohnimmobilien und Gewerbeimmobilienbestände<br />

zu erwerben<br />

und nach fünf bis elf Jahren zu veräußern.<br />

Der Investor kann zwischen zwei Beteiligungsformen<br />

wählen. Typ A ist am anfänglich<br />

negativen Jahresergebnis beteiligt. Typ<br />

B verzichtet auf das anfänglich negative<br />

Jahresergebnis und soll ab 2006 zehn statt<br />

acht Prozent Ausschüttungen erhalten.<br />

<strong>Fonds</strong>art<br />

Immobilienfonds<br />

Initiator<br />

ZBI<br />

<strong>Fonds</strong>name<br />

Professional II<br />

<strong>Fonds</strong>volumen<br />

35 Millionen Euro<br />

Laufzeit<br />

bis zu 11 Jahren<br />

Mindestbeteiligung<br />

25.000 Euro + 5% Agio<br />

Ausschüttung<br />

8% p.a.<br />

BVT – Residential USA 1<br />

Die Investoren beteiligen sich als Limited<br />

Partner, vergleichbar einem Kommanditisten,<br />

an der Beteiligungsgesellschaft, einer<br />

Limited Partnership nach dem Recht des<br />

US-Staates Georgia. Die wiederum beteiligt<br />

sich ihrerseits mit 70 Prozent an dem<br />

Joint Venture mit dem Developmentpartner<br />

Fairfield. Der Plan: Das Joint Venture<br />

entwickelt, vermietet, verwaltet und veräußert<br />

das Projekt „The Reserve at Peabody“<br />

im Großraum Bosten. Die Ausschüttung<br />

soll einmalig nach Abwicklung des Projektverkaufs<br />

erfolgen. Die Realisierung ist<br />

<strong>für</strong> April 2008 geplant.


Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

>><br />

<strong>Fonds</strong>art<br />

Immobilienfonds (Ausland)<br />

Initiator<br />

BVT<br />

<strong>Fonds</strong>name<br />

Residential USA<br />

<strong>Fonds</strong>volumen<br />

82,9 Millionen Euro<br />

Laufzeit<br />

4 Jahre<br />

Mindestbeteiligung<br />

50.000 Euro + 3% Agio<br />

HGA Capital – Mitteleuropa III<br />

Der rein aus Eigenkapital finanzierte<br />

<strong>Fonds</strong> investiert in Polen. Objekt ist ein<br />

ECE-Einkaufszentrum in Krakau. Den<br />

Vermietungsstand beziffert HGA auf 44,6<br />

Prozent. Für weitere 21,1 Prozent seien<br />

die Verhandlungen aber bereits zum Abschluss<br />

gekommen.<br />

<strong>Fonds</strong>art<br />

Immobilienfonds (Ausland)<br />

Initiator<br />

HGA Capital<br />

<strong>Fonds</strong>name<br />

Mitteleuropa III<br />

<strong>Fonds</strong>volumen<br />

66,8 Millionen Euro<br />

Laufzeit<br />

17 Jahre<br />

Mindestbeteiligung<br />

10.000 Euro + 5% Agio<br />

Ausschüttung<br />

7,75% p.a. ansteigend auf 11% p.a.<br />

Ideenkapital – Vita GB Renditefonds 1<br />

Die Norddeutsche Vermögen kommt <strong>für</strong><br />

den angekündigten <strong>Fonds</strong> mit britischen<br />

Policen nicht in Gang. Da<strong>für</strong> hat sich Ideenkapital<br />

als vierter Initiator nach Rothmann<br />

& Cie., König & Cie. und Lloyd<br />

<strong>Fonds</strong> in Startposition begeben. Den britischen<br />

Market Maker – das Pendant zu den<br />

amerikanischen Settlement Gesellschaften<br />

– hat der Initiator in die Geschäftsführung<br />

der <strong>Fonds</strong>gesellschaft integriert. Die<br />

Ausschüttungen sollen ab 2006 wahlweise<br />

in Euro oder Britischen Pfund erfolgen.<br />

<strong>Fonds</strong>art<br />

Lebensversicherungsfonds (GB)<br />

Initiator<br />

Ideenkapital<br />

<strong>Fonds</strong>name<br />

Vita GB Renditefonds 1<br />

<strong>Fonds</strong>volumen<br />

25 Millionen Euro<br />

Laufzeit<br />

14 Jahre<br />

Mindestbeteiligung<br />

10.000 Euro + 5% Agio<br />

Ausschüttung<br />

214%<br />

Blue Capital – Equity III<br />

Der <strong>Fonds</strong> soll in europäische Industrieund<br />

Dienstleistungsunternehmen investieren.<br />

Wie schon bei den Vorgängerfonds,<br />

wird Blue Capital mit der Buy-out.Firma<br />

BC Partners zusammenarbeiten. Vier<br />

Tranchen sind vorgesehen. Nicht investiertes<br />

Kapital verzinst Blue Capital mit<br />

jährlich vier Prozent. Der 1999 gestartete<br />

„VB Private Equity Fund I“ hat laut Blue<br />

Capital bislang 118 Prozent des Anlegerkapitals<br />

zurückgezahlt. „Blue Capital<br />

Equity I“ befindet sich noch in der Investitionsphase<br />

und kommt bislang auf 28<br />

Prozent Ausschüttungen.<br />

<strong>Fonds</strong>art<br />

Private Equity<br />

Initiator<br />

Blue Capital<br />

<strong>Fonds</strong>name<br />

Equity III<br />

<strong>Fonds</strong>volumen<br />

mindestens 75 Millionen Euro<br />

Laufzeit<br />

12 Jahre<br />

Mindestbeteiligung<br />

50.000 Euro + 5% Agio<br />

MPC – Global Equity Step by Step III<br />

Der Ansparzeitraum erstreckt sich über<br />

zehn Jahre. Pro Monat sind vom Anleger<br />

mindestens 100 Euro einzuzahlen. Halbjährlich<br />

soll in Private-Equity-<strong>Fonds</strong> aus<br />

Impressum<br />

ISSN 1619-9936<br />

Die <strong>Fonds</strong>zeitung erscheint im<br />

Welther Verlag GmbH<br />

Pappelallee 9<br />

D-10437 Berlin.<br />

Tel.: (030) 40 00 68-0<br />

Fax: (030) 40 00 68-29<br />

Seite 19<br />

Redaktion:<br />

Dr. Tilman Welther (verantwortlich), Wolfhart<br />

Fabarius, Kathrin Hantsch, Diana Hupfeld<br />

Layout: mmdo Berlin<br />

Abonnenten-Service:<br />

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Tel.: (030) 40 00 68-21<br />

eMail: redaktion@fondszeitung.de<br />

Das Jahres-Abonnement der <strong>Fonds</strong>zeitung kostet<br />

365 Euro plus 30 Euro Versand zzgl. 7% MwSt.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Die redaktionellen Beiträge in dieser Zeitung sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Die Verbreitung, Vervielfältigung<br />

und Übersetzung von Texten, Abbildungen<br />

und sonstiger Inhalte auf jeglichem Medium,<br />

auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche<br />

Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und<br />

damit strafbar. Weder die Redaktion noch der Verlag<br />

haften <strong>für</strong> unverlangt eingesandte Manuskripte.<br />

Trotz sorgfältigster Recherche kann keine Gewähr<br />

<strong>für</strong> die Richtigkeit gemachter Angaben übernommen<br />

werden.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />

zwangsläufig die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Besprechungen von Kapitalanlagen können eine<br />

qualifizierte Anlageberatung nicht ersetzen.<br />

dem eigenen Haus investiert werden, über<br />

die in insgesamt rund 1.000 Unternehmen<br />

Kapital fließen soll. Vorgesehen ist, das<br />

Eigenkapital <strong>für</strong> den dritten MPC-<br />

Ansparfonds innerhalb der kommenden<br />

zwölf Monate einzusammeln.<br />

<strong>Fonds</strong>art<br />

Private Equity<br />

Initiator<br />

MPC<br />

<strong>Fonds</strong>name<br />

Global Equity Sep by Step III<br />

<strong>Fonds</strong>volumen<br />

24 Millionen Euro<br />

Laufzeit<br />

20 Jahre<br />

Mindestbeteiligung<br />

12.000 Euro + 5% Agio


Seite 20<br />

Bücherschau<br />

Während sich auf der Expo Real in München tummelt, was<br />

in der Immobilienwirtschaft Rang und Namen hat, stellen<br />

Berater, Vermittler und Anleger sich die Frage aller Fragen:<br />

Wie sicher ist die Immobilie? Und: Wie am besten finanzieren?<br />

Wir stellen zwei neue Bücher vor, die bei der Beantwortung<br />

helfen könnten und ein drittes, das dies nicht tut.<br />

Die schlechte Nachricht zuerst: Die Welt steuert auf eine neue<br />

Wirtschaftskrise zu. Diesmal der Auslöser: die Immobilie. Ausgerechnet.<br />

Als Warnung vor den weltweit überhitzten Märkten<br />

ruft uns der Wirtschaftsjournalist Richard Haimann (u.a. Financial<br />

Times, Die Welt, Ärztezeitung) deshalb Achtung Immobilien!<br />

zu. Seine These: Das New Economy-Desaster und abgebrühte<br />

<strong>Fonds</strong>manager haben jene, die vor vier Jahren noch nicht<br />

alles verloren haben, in offene und <strong>geschlossene</strong> Immobilienfonds<br />

getrieben. Die, angeschwollen auf mehr als 150 Milliarden<br />

Euro, bauen und kaufen munter weiter, während in Amerika und<br />

Europa Leerstandsraten steigen, Mieten sinken und <strong>Fonds</strong>renditen<br />

ebenfalls in den Keller gehen. Ein fataler Fehler, der vielen<br />

ihre Ersparnisse und die Altersvorsorge kosten wird.<br />

A ngesichts dieses<br />

Szenarios bleibt nach<br />

200 Seiten voller knackiger<br />

Thesen nur eines:<br />

„die Reißleine<br />

ziehen“, so Haimann.<br />

Seine 23 Punkte umfassende<br />

Checkliste ist<br />

allerdings so banal,<br />

dass sie nicht nur die<br />

vor igen K atas tr ophenszenarienkonterkariert,<br />

sondern auch<br />

am Anspr uch, Bauherren,Grundeigentümer<br />

und Anleger vor<br />

der Blase am Immobilienmarkt<br />

mit diesem<br />

Buch wirksam<br />

schützen zu können,<br />

scheitert.<br />

Nicht so fatalistisch, sondern beruhigend akademisch widmen<br />

sich zwei neue Bücher aus der Reihe „Schriften zur<br />

Immobilienökonomie“ des Rudolf Müller Verlages dem Thema<br />

Immobilienfinanzierung. Nico Rottke erschließt Investitionen<br />

mit Real Estate Private Equity. Denn: das Fremdkapital wird<br />

knapp. Ursache ist auch hier die anhaltende Schwäche des deutschen<br />

Immobilienmarktes, hinzu kommen die gestiegene Bereitschaft<br />

zur Trennung von Problembeständen und -krediten seitens<br />

der Banken sowie die grundlegende Veränderung der Finanzierungslandschaft<br />

in Deutschland (Basel II). All das macht<br />

Deutschland zum Zielstandort Nr. 1 in Europa <strong>für</strong> REPE – Real<br />

Donnerstag, 7. Oktober 2004<br />

Ausgabe 20-2004<br />

Estate Private Equity. Für den erfolgreichen Einsatz von Beteiligungskapital<br />

<strong>für</strong> die Immobilienf inanzierung setzt Nico Rottke<br />

Private Equity zunächst in den immobilienökonomischen Kontext.<br />

Er entwirft ein Erfolgsbeteiligungsmodell, das Investoren<br />

wie Versicherungsgesellschaften, Pensionsfonds und vermögenden<br />

Privatiers vielfache Anreize bietet und Immobilienunternehmen<br />

als Investitionsziele einbezieht. Durch Nutzung dieser innovativen<br />

Finanzierungsform wird die Lücke zwischen Fremd- und<br />

Eigenkapital geschlossen.<br />

REPE spielt auch bei der Finanzierung gewerblicher Immobilien-Projektentwicklungen<br />

unter Basel II eine Rolle. In seiner<br />

Dissertation stellt Christoph Pitschke an einem Fallbeispiel die<br />

Finanzierung der Projektentwicklung einer Büroimmobilie in der<br />

bislang üblichen Form und unter den veränderten Bedingungen<br />

von Basel II gegenüber. Das Ergebnis ist nicht nur die Herausarbeitung<br />

der <strong>für</strong> die Finanzierung<br />

von Gewerbeimmobilienrelevanten<br />

Punkte der Neuen<br />

Baseler Eigenkapitalvereinbarung,<br />

sondern<br />

auch die Ableitung von<br />

Handlungsoptionen <strong>für</strong><br />

Projektentwickler und<br />

die Diskussion innovativerFinanzierungsalternativen<br />

wie Mezzanine<br />

und eben REPE.<br />

Abgerundet wird die<br />

Arbeit durch eine empirische<br />

Untersuchung,<br />

die die Einstellung der<br />

Banken zu Basel II, und<br />

Konsequenzen der erst<br />

2007 in Kraft tretenden<br />

Vereinbarung erfassbar<br />

macht.<br />

Richard Haimann: Achtung Immobilien! Redline Wirtschaft,<br />

Frankfurt 2004. 220 Seiten, 24,90 Euro.<br />

Nico Rottker: Investitionenen in Real Estate Private Equity. Hrsg.<br />

von Karl-Werner Schulte und Stephan Bone-Winkel. Rudolf Müller<br />

Verlag, Köln 2004. 400 Seiten, 57 Euro.<br />

Christoph Pitschke: Die Finanzierung gewerblicher Immobilien-<br />

Projektentwicklungen unter Basel II. Hrsg. von Karl-Werner<br />

Schulte und Stephan Bone-Winkel. Rudolf Müller Verlag, Köln<br />

2004. 354 Seiten, 57 Euro.

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