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Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 1<br />

Station 1: Die Entstehung und die Leistung des Windes<br />

Aufgabe 1<br />

Aufgabe 2<br />

Aufgabe 3<br />

Aufgabe 4<br />

Aufgabe 5<br />

Aufgabe 6<br />

� Aufgabe 3:<br />

Versuchen Sie die Fragen auf dem Arbeitsblatt mit Hilfe der Seiten<br />

www.wind-energie.de/de/technik/windentstehung/entstehung/ (oder auch<br />

andere Seiten möglich) zu lösen. Immer nur eine Antwort ist richtig. (Eine<br />

Auswertung nach Punkten ist anschließend in der Lösung zu finden)<br />

Welche lokalen bzw. regionalen Einflussfaktoren auf den Wind kennen Sie?<br />

Schreiben Sie diese auf Ihr Arbeitsblatt und erläutern Sie in Stichpunkten<br />

und Skizzen, wie der Wind jeweils beeinflusst wird bzw. entsteht.<br />

Sie können sich selbst eine Formel für die Leistung des Windes und die<br />

Leistung, die eine Windenergieanlage dem Wind entnehmen kann,<br />

herleiten. Gehen Sie dazu nach den Hinweisen vor.<br />

Um welchen Faktor nimmt die Leistung des Windes zu, wenn sich die<br />

Windgeschwindigkeit verdoppelt? Was hat dies für Bedeutung für die<br />

Erzeugung von Strom aus dem Wind? Was hat dies für allgemeine<br />

Auswirkungen auf die Menschen, Umwelt etc.? Schreiben Sie Stichpunkte<br />

auf das Arbeitsblatt.<br />

Warum stehen bei Sturm trotz des hohen Energiegehalts der Luft die<br />

Windräder oft still? Schreiben Sie Stichpunkte auf das Arbeitsblatt.<br />

Informationen bietet auch folgende Homepage: www.windinformation.de .<br />

Wie groß ist die elektrische Leistung folgender Windenergieanlage? Zu<br />

welchem Prozentsatz ist diese Anlage bei der angegebenen<br />

Windgeschwindigkeit ausgelastet?<br />

Hinweis: Als Nennleistung bezeichnet man die maximal mögliche<br />

elektrische Leistungsabgabe einer Anlage.<br />

Flügelradius: r = 37m<br />

Windgeschwindigkeit: v = 8 m/s<br />

Dichte der Luft: ρLuft = 1,293 kg/m 3<br />

Wirkungsgrad: η = 0,45 (bei v = 8 m/s)<br />

Nennleistung: PNenn = 2 MW<br />

1


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 1<br />

Hinweise zu Aufgabe 3:<br />

1. Stellen Sie eine allgemeine Gleichung für die Leistung auf, in der die Abhängigkeit der<br />

Leistung von der Energie ausgedrückt wird.<br />

2. Die Energie, durch die eine Windenergieanlage angetrieben wird, ist die kinetische<br />

Energie der Luft.<br />

3. Die Luftmasse, die durch eine Windenergieanlage strömt, hat eine bestimmte Dichte und<br />

ein entsprechendes Volumen.<br />

4. Folgende geometrische Annahmen und Symbole kann man nun verwenden.<br />

5. Jetzt haben Sie eine Gleichung für die Leistung des Windes, die auf eine Kreisfläche<br />

einwirkt!<br />

6. Die Leistung der Luft kann nicht vollständig in mechanische Leistung umgesetzt werden,<br />

sondern ist durch einen Wirkungsgrad begrenzt.<br />

7. Sie haben es geschafft und können mit der erhaltenen Formel Berechnungen für<br />

Windenergieanlagen anstellen!<br />

2


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 1<br />

Hilfe zu Aufgabe 2:<br />

Hilfen<br />

Wodurch wird der Wind lokal beeinflusst?<br />

Wie können Winde auf kleinräumiger Ebene entstehen?<br />

Hilfe zu Aufgabe 3:<br />

zu 1.:<br />

zu 2.:<br />

zu 3.:<br />

E<br />

P =<br />

t<br />

E Luft<br />

=<br />

m<br />

ρ =<br />

V<br />

1<br />

2<br />

zu 4.: V = A ⋅ l<br />

⋅ m ⋅ v<br />

Hilfe zu Aufgabe 4:<br />

2<br />

Betrachten Sie dazu die Gleichung für die Leistung der Luft, die durch eine Kreisfläche fließt:<br />

1 3<br />

2<br />

PLuft = ⋅ v ⋅ ρ ⋅π<br />

⋅ r<br />

2<br />

Hilfe zu Aufgabe 6:<br />

Pel .<br />

=<br />

1 3<br />

⋅ v<br />

2<br />

2<br />

⋅ ρ ⋅π<br />

⋅ r ⋅η<br />

Als Auslastungsgrad a bezeichnet man das Verhältnis von tatsächlicher produzierter<br />

elektrischer Leistung und der Nennleistung. Um eine Angabe in Prozent zu erhalten, muss<br />

man noch mit 100 multiplizieren.<br />

3


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 1<br />

Lösung zu Aufgabe 1:<br />

Lösungen und ergänzende Informationen<br />

Jede richtige Antwort erhält einen Punkt, jede f<strong>als</strong>che null Punkte.<br />

10 Punkte: Sie sind ein Windexperte!<br />

9-8 Punkte: Gratulation! Sie haben das meiste verstanden und richtig gelöst. Gehen Sie die<br />

f<strong>als</strong>chen Fragen noch einmal durch.<br />

7-5 Punkte: Ihr Wissen ist zum Teil auf dem aktuellen Stand. Überdenken Sie alle f<strong>als</strong>chen<br />

Antworten noch einmal gründlich.<br />

0-5 Punkte: Schon durch Raten hätte man mehr Punkte erzielen können. Bitte noch einmal<br />

alle Fragen sorgfältig von vorne lösen.<br />

1. Welche Gebiete absorbieren mehr Strahlungsenergie der Sonne?<br />

� die Äquatorgebiete<br />

□ die Polgebiete<br />

□ die gesamte Erdoberfläche gleich<br />

2. Die Sonne erwärmt dadurch □ die gesamte Erdoberfläche gleich.<br />

□ die Pole mehr <strong>als</strong> den Äquator.<br />

� die Äquatorgebiete mehr <strong>als</strong> die Polgebiete.<br />

3. Erwärmte Luft � ist leichter <strong>als</strong> kalte Luft und steigt auf.<br />

□ ist schwerer <strong>als</strong> kalte Luft und sinkt ab.<br />

4. Leichtere, weniger dichte Luft � nimmt mehr Platz<br />

□ nimmt weniger Platz<br />

<strong>als</strong> schwerere, dichtere Luft ein.<br />

5. Es entsteht in der Höhe ein Luftdruckunterschied mit<br />

� höherem Druck im Äquatorbereich.<br />

□ höherem Druck im Polbereich.<br />

6. Infolgedessen entsteht eine Kraft auf die Höhenluft und treibt diese von<br />

□ Ost nach West.<br />

� Süd nach Nord.<br />

□Nord nach Süd.<br />

□ West nach Ost.<br />

8. Die Corioliskraft lenkt die Südwinde auf der Nordhalbkugel<br />

□ nach links ab.<br />

� nach rechts ab.<br />

4


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 1<br />

9. Die Corioliskraft ist eine Folge □ der Gravitationskraft des Mondes.<br />

� der Drehung der Erde.<br />

□ der Sonnenstrahlung.<br />

10. Infolgedessen liegt Europa □ in einer Ostwindzone.<br />

□ in einer Nordwindzone.<br />

� in einer Westwindzone.<br />

□ in einer Südwindzone.<br />

Ergänzende Informationen zu Aufgabe 1:<br />

Fachteil S. 87 bis 89<br />

Lösung zu Aufgabe 2:<br />

▪ See-Land-Zirkulation<br />

Seeflächen (Meer und große Seen) werden durch<br />

ihre unterschiedliche Wärmekapazität und<br />

Wärmeleitfähigkeit unterschiedlich erwärmt.<br />

Landflächen erwärmen sich wesentlich schneller<br />

und kühlen auch schneller wieder ab. Ihre<br />

Wärmestrahlung geben die jeweiligen Flächen auf<br />

die überlagernde Luft ab. Dies bedeutet, dass<br />

durch die unterschiedliche Wärmeabgabe unterschiedliche<br />

Lufttemperaturen und damit ein<br />

Druckgradient entsteht. Die Zeichnung rechts<br />

verdeutlicht diese Zusammenhänge. Tagsüber<br />

wehen <strong>als</strong>o Winde von der See, nachts Winde<br />

vom Land.<br />

See- und Landwind<br />

▪ Berge<br />

Berge können zum einen Windhindernisse darstellen. Es ist <strong>als</strong>o nicht sinnvoll, im Leebereich<br />

(windabgewandte Seite) von Bergen Windenergieanlagen aufzustellen, auf Erhöhungen<br />

allerdings sehr wohl, wie die Abbildung links<br />

zeigt. Bei geringen Geländeneigungen kommt<br />

man in bessere Windbereiche, da die Luft durch<br />

eine verengte Stelle schneller hindurchströmt. Die<br />

Länge der Pfeile geben die Windgeschwindig-<br />

keiten an.<br />

5


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 1<br />

▪ Berg-Tal-Zirkulation<br />

Diese Strömungssysteme bilden sich am besten bei Hochdruckwetterlagen, ungestört von<br />

großräumigen Winden, aus. Tagsüber werden beschienene Hänge stark aufgewärmt (besserer<br />

Einstrahlungswinkel!), wodurch hangaufwärts gerichtete Strömungen entstehen, die von<br />

ähnlich verursachten Talwinden (talaufwärts) überlagert werden. Nachts kühlen die Hänge<br />

aus, wodurch die sie umgebende Luft stärker auskühlt, <strong>als</strong> Luftschichten in gleicher Höhe der<br />

freien Atmosphäre. Das System kehrt sich um, die kalten Hangwinde fließen im Tal<br />

zusammen und bilden dort talabwärts gerichtete Bergwinde.<br />

Berg-, Tal- und Hangwindsysteme<br />

▪ weitere Phänomene<br />

Natürlich gibt es noch einige weitere Phänomene, wie z. B. Föhnwinde oder wetterlagenabhängige<br />

Winde (Blizzards, Tornados etc.). Diese haben aber keinen Einfluss auf den<br />

verstärkten Bau von Windenergieanlagen, weil sie nicht genutzt werden können, ja eher<br />

schaden.<br />

Ergänzende Informationen zu Aufgabe 2:<br />

Fachteil S. 89 bis 93<br />

Lösung zu Aufgabe 3:<br />

Kinetische Energie<br />

Energieübertrag des Windes auf eine Windenergieanlage<br />

Jede bewegte Masse m (egal ob Körper, Flüssigkeit oder Gas) enthält eine Energie E (die so<br />

genannte kinetische Energie oder Bewegungsenergie) die zur Masse m und zum Quadrat ihrer<br />

Geschwindigkeit v proportional ist. Die bekannte Formel lautet:<br />

E Luft<br />

=<br />

1<br />

2<br />

⋅ m ⋅ v<br />

2<br />

Für Windkraftanlagen ist die bewegte Masse m die Luft, die durch die Rotorfläche strömt.<br />

6


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 1<br />

Energie und Leistung<br />

E<br />

Die Leistung P ist gleich der Energie E pro Zeiteinheit t: P = Mit der obigen Formel erhält<br />

t<br />

1 2<br />

⋅ m ⋅ v<br />

man: P 2<br />

1 2 m<br />

m<br />

Luft = oder PLuft = ⋅ v ⋅ . Der Bruch bezeichnet hierbei die pro<br />

t<br />

2 t<br />

t<br />

Zeiteinheit durch die Windenergieanlage fließende Luftmasse.<br />

Masse der Luft<br />

m<br />

Die Definitionsgleichung der Dichte lautet: ρ = , <strong>als</strong>o Masse m pro Volumen V. Man kann<br />

V<br />

nun umstellen und erhält für die Luftmasse: m = ρ ⋅V<br />

. Die Masse der Luft nimmt <strong>als</strong>o mit<br />

ihrer Dichte und ihrem Volumen zu. Eingesetzt in unsere Formel für die Energie ergibt sich<br />

1 2 ρ ⋅V<br />

<strong>als</strong>o: PLuft = ⋅ v ⋅<br />

2 t<br />

Volumen<br />

Das Volumen V kann man sich <strong>als</strong> Zylinder vor dem Rotor<br />

vorstellen, <strong>als</strong>o das Volumen der Luft, das durch die<br />

Rotorfläche A strömt. Die Länge des Zylinders ist l, das<br />

Volumen V des Zylinders <strong>als</strong>o V = A ⋅ l . A ist eine<br />

2<br />

Kreisfläche, <strong>als</strong>o ergibt sich: V = π ⋅ r ⋅l<br />

. Für unsere<br />

Leistung erhält man:<br />

P Luft<br />

=<br />

2<br />

1 2 ρ ⋅π<br />

⋅ r ⋅l<br />

1<br />

⋅ v ⋅ = ⋅ v<br />

2 t 2<br />

2<br />

⋅ ρ ⋅π<br />

⋅ r<br />

Die Luft strömt mit der Geschwindigkeit v in den Rotor ein,<br />

l<br />

legt <strong>als</strong>o in der Zeit t den Weg l zurück: v = .<br />

t<br />

Leistung<br />

Die Leistung der Luft, die durch eine Windenergieanlage fließt, beträgt <strong>als</strong>o:<br />

1<br />

2<br />

3<br />

2<br />

PLuft = ⋅ v ⋅ ρ ⋅π<br />

⋅ r ,<br />

wobei v die Luftgeschwindigkeit, ρ die Dichte der Luft und r der Rotorradius (<strong>als</strong>o etwa die<br />

Länge eines Flügels) ist.<br />

Eine Windenergieanlage kann nun nicht die Energie des Windes vollständig in mechanische<br />

Energie umwandeln, sondern nur zu einem bestimmten Teil. Dies ist logisch, da ein völliger<br />

Energieübertrag bedeuten würde, dass die Luft an schließend die Geschwindigkeit v = 0 hätte<br />

und nicht mehr aus dem Windrad fließen würde. Man fügt deshalb in die Gleichung noch<br />

2<br />

⋅<br />

l<br />

t<br />

7


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 1<br />

einen Wirkungsgrad η ein, der zwischen 0 und 1 liegt (0 < η < 1). Näheres dazu erfahren Sie<br />

in Station 9.<br />

Die (elektrische) Leistung einer Windenergieanlage kann man demnach anhand folgender<br />

Gleichung bestimmen:<br />

Zusammenfassung (mathematisch):<br />

E<br />

PLuft =<br />

t<br />

P Luft<br />

P Luft<br />

P Luft<br />

=<br />

=<br />

1<br />

⋅ v<br />

2<br />

2<br />

1<br />

⋅ v<br />

2<br />

2<br />

⋅<br />

m<br />

t<br />

ρ ⋅V<br />

⋅<br />

t<br />

1 2 ρ ⋅π<br />

⋅ r<br />

= ⋅ v ⋅<br />

2 t<br />

1<br />

2<br />

E Luft<br />

2<br />

⋅l<br />

=<br />

1<br />

2<br />

⋅ m ⋅ v<br />

m = ρ ⋅V<br />

2<br />

2<br />

V = π ⋅ r ⋅l<br />

l<br />

v =<br />

t<br />

3<br />

2<br />

PLuft = ⋅ v ⋅ ρ ⋅π<br />

⋅ r begrenzter Energieumsatz: „Wirkungsgrad“<br />

Pel .<br />

=<br />

1 3<br />

⋅ v<br />

2<br />

2<br />

⋅ ρ ⋅π<br />

⋅ r ⋅η<br />

Pel. 2<br />

⋅ ρ ⋅π<br />

⋅ r ⋅η<br />

Ergänzende und weiterführende Informationen:<br />

=<br />

1 3<br />

⋅ v<br />

2<br />

Fachteil S. 16 und 17 (hier wird ein etwas anderer Weg der Herleitung mit Ableitungen gewählt)<br />

http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph09/umwelt_technik/06wind/leistung.htm<br />

Hier wird ein weiterer Weg zur Herleitung vorgestellt.<br />

8


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 1<br />

Lösung zu Aufgabe 4:<br />

a) Die Leistung des Windes nimmt um den Faktor 8 zu, wenn sich die Windgeschwindigkeit<br />

verdoppelt:<br />

v1:<br />

PLuft _1<br />

1 3<br />

2<br />

= ⋅ v1<br />

⋅ ρ ⋅π<br />

⋅ r<br />

2<br />

1 3<br />

2 1 3<br />

2 1 3<br />

2<br />

PLuft _ 2 = ⋅ v2<br />

⋅ ρ ⋅π<br />

⋅ r = ⋅ 2v1<br />

⋅ ρ ⋅π<br />

⋅ r = 8⋅<br />

⋅ v1<br />

⋅ ρ ⋅π<br />

⋅ r = 8⋅<br />

P<br />

2<br />

2<br />

2<br />

v2 = 2v1: ( ) WEA _1<br />

b) Dies bedeutet nun (bzw. die Tatsache, dass die Geschwindigkeit der Luft die Leistung mit<br />

der dritten Potenz ansteigen lässt), dass vor allem höhere Windgeschwindigkeiten rentabel<br />

sind. Ein Standort mit etwas höherer Durchschnitts-Windgeschwindigkeit bedeutet damit<br />

sofort ein deutliches Mehr an Leistungsertrag und damit natürlich auch eine bessere<br />

Auslastung und Wirtschaftlichkeit der Anlage. Als Betreiber von Windenergieanlagen muss<br />

man <strong>als</strong>o versuchen, die Standorte möglichst in windstarken Regionen zu wählen.<br />

c) Für die Menschen und die Umwelt haben höhere Windgeschwindigkeiten nicht die<br />

positiven Auswirkungen, wie für die Windenergieerzeugung. Bei hohen Windgeschwindigkeiten<br />

(insbesondere bei Sturm oder mehr) steigt die Leistung des Windes und<br />

damit auch sein Zerstörungspotential schnell an. Bei starken Sturmböen treten deshalb immer<br />

wieder starke Beeinträchtigungen an Gebäuden, Bäumen, usw. auf, weil bei einer<br />

Verdopplung der Windgeschwindigkeit die Leistung eben nicht nur doppelt so groß, sondern<br />

acht mal so groß ist. Bei entsprechendem Sturm kann man sich nicht einmal mehr auf den<br />

Beinen halten. Auch Windenergieanlagen müssen deshalb bei sehr hohen Windgeschwindigkeiten<br />

abgeschaltet werden. (� siehe Station 1).<br />

Lösung zu Aufgabe 5:<br />

Oberhalb von etwa 25m/s schalten alle Windenergieanlagen ab, weil ein weiterer sicherer<br />

Betrieb nicht mehr möglich wäre. Es ist einfach zu gefährlich, eine Anlage bei diesen<br />

Bedingungen laufen zu lassen. Es könnten durch die enorme Belastung Flügel oder Teile<br />

davon abbrechen, usw. Zudem ist der Verschleiß zu hoch, es könnten leicht Teile kaputt<br />

gehen. Auch der Generator selbst verträgt nicht beliebig hohe Drehzahlen. Durch die<br />

Abschaltung werden so gut wie alle Unfälle oder Defekte vermieden. Bei dem Sturm „Kyrill“<br />

im Frühjahr 2007 wurde nicht eine einzige Windenergieanlage beschädigt.<br />

Benskamp bei Arnsberg nach dem Sturm „Kyrill“<br />

9


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 1<br />

Lösung zu Aufgabe 6:<br />

Zur Lösung benötigt man folgende Gleichungen:<br />

1<br />

3<br />

2 Pel.<br />

Pel. = ⋅η<br />

⋅ A⋅<br />

ρ ⋅ v , A = π ⋅ r , a = ⋅100<br />

Die erste Gleichung gibt die umgesetzte<br />

2<br />

PNenn<br />

(elektrische) Energie an, bei den entsprechenden Daten der Windgeschwindigkeit, Luftdichte,<br />

Rotorfläche (aus der zweiten Gleichung) und dem Wirkungsgrad.<br />

Für die Fläche des Rotors setzt man die Kreisfläche ein:<br />

1<br />

2 3<br />

Pel. = ⋅η<br />

⋅π<br />

⋅ r ⋅ ρ ⋅ v , mit dem Rotordurchmesser r.<br />

2<br />

Nun setzt man die angegebenen Werte in die Gleichung ein und erhält für die Leistung:<br />

1 2 kg ⎛ m ⎞<br />

6<br />

Pel. = ⋅ 0,<br />

45 ⋅3,<br />

14 ⋅ ( 37m)<br />

⋅1,<br />

29 ⋅ 8 = 0,<br />

64 ⋅10<br />

W = 0,<br />

64MW<br />

3 ⎜ ⎟<br />

2<br />

m ⎝ s ⎠<br />

Eine Windenergieanlage würde <strong>als</strong>o bei diesen Daten 0,64 Megawatt elektrische Leistung<br />

erzeugen. (Zum Vergleich: Haushaltsgeräte verbrauchen etwa bis zu 2 Kilowatt)<br />

Der Auslastungsgrad a sagt aus, wie viel Prozent der maximal erzeugbaren Leistung gerade<br />

produziert wird. Für den Auslastungsgrad dividiert man <strong>als</strong>o die tatsächlich erzeugte Leistung<br />

(Pel.) durch die maximal mögliche Leistung dieser Anlage, der Nennleistung (PNenn) und<br />

multipliziert diese mit 100. Somit erhält man oben angegebene Gleichung. Durch Einsetzen<br />

erhält man:<br />

Pel<br />

. 0,<br />

64MW<br />

a = ⋅100<br />

= ⋅100<br />

=<br />

P 2MW<br />

Nenn<br />

3<br />

32%<br />

Die Anlage ist in diesem Betriebszustand <strong>als</strong>o zu knapp einem Drittel ausgelastet.<br />

10


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 1<br />

� Arbeitsblatt zu Aufgabe 1:<br />

Name:<br />

1. Welche Gebiete absorbieren mehr Strahlungsenergie der Sonne?<br />

□ die Äquatorgebiete<br />

□ die Polgebiete<br />

□ die gesamte Erdoberfläche gleich<br />

2. Die Sonne erwärmt dadurch □ die gesamte Erdoberfläche gleich.<br />

□ die Pole mehr <strong>als</strong> den Äquator.<br />

□ die Äquatorgebiete mehr <strong>als</strong> die Polgebiete.<br />

3. Erwärmte Luft □ ist leichter <strong>als</strong> kalte Luft und steigt auf.<br />

□ ist schwerer <strong>als</strong> kalte Luft und sinkt ab.<br />

4. Leichtere, weniger dichte Luft □ nimmt mehr Platz<br />

□ nimmt weniger Platz<br />

<strong>als</strong> schwerere, dichtere Luft ein.<br />

5. Es entsteht in der Höhe ein Luftdruckunterschied mit<br />

□ höherem Druck im Äquatorbereich.<br />

□ höherem Druck im Polbereich.<br />

6. Infolgedessen entsteht eine Kraft auf die Höhenluft und treibt diese von<br />

□ Ost nach West.<br />

□ Süd nach Nord.<br />

□ Nord nach Süd.<br />

□ West nach Ost.<br />

8. Die Corioliskraft lenkt die Südwinde □ nach links ab.<br />

□ nach rechts ab.<br />

9. Die Corioliskraft ist eine Folge □ der Gravitationskraft des Mondes.<br />

□ der Drehung der Erde.<br />

□ der Sonnenstrahlung.<br />

10. Infolgedessen liegt Europa □ in einer Ostwindzone.<br />

□ in einer Nordwindzone.<br />

□ in einer Westwindzone.<br />

□ in einer Südwindzone.<br />

11


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 2<br />

Station 2: Aufbau, Wirkungsweise und Arten<br />

von Windenergieanlagen<br />

Aufgabe 1<br />

Aufgabe 2<br />

Aufgabe 3<br />

Aufgabe 4<br />

Aufgabe 5<br />

Aufgabe 6<br />

Aufgabe 7<br />

Erschließen Sie sich den Aufbau einer Windenergieanlage anhand des Modells<br />

und der Schautafel „Aufbau einer Windenergieanlage“.<br />

Machen Sie sich durch die Ergänzung des Lückentextes klar, wozu die einzelnen<br />

Komponenten benötigt werden.<br />

Besuchen Sie die Homepage www.windinformation.de . Klicken Sie auf<br />

„Windrad“. Dort kann man seine eigene (virtuelle) Windenergieanlage bauen.<br />

Erstellen Sie die verschiedenen Anlagen und informieren sich so darüber,<br />

welche unterschiedlichen Möglichkeiten es gibt. Ist die Anlage fertig,<br />

kann man sie durch anklicken von „DSL“ (falls DSL verfügbar ist) laufen<br />

lassen. Es erscheint zudem die offene fertige Anlage, bei der man die Komponenten<br />

durch Überfahren mit dem Zeiger anzeigen kann. Fahren Sie mit<br />

dem Zeiger die Komponenten ab und erklären Ihrem Partner/n, wozu diese<br />

Komponente benötigt wird.<br />

Lesen Sie sich den Artikel „Leistungsabgabe einer Windenergieanlage“<br />

aufmerksam durch und versuchen Sie die Fragen in Stichpunkten zu beantworten.<br />

Betrachten Sie das Schaubild „Arten von Windenergieanlagen“ und beantworten<br />

die dazu gestellten Fragen.<br />

Sie haben den Aufbau und die Wirkungsweise einer Windenergieanlage<br />

kennen gelernt. Erstellen Sie ein Energieflussdiagramm nach dem abgebildetem<br />

Gerüst: In die Pfeile kommt die jeweilige Energieart, in die Kästchen<br />

die jeweilige Komponente, die die Energiewandlung vollzieht.<br />

Sehen Sie sich den Filmausschnitt Station_2_Film aus „Abenteuer Wissen“<br />

(ZDF) vom 16.05.07 aufmerksam an. Hier erfahren Sie einiges über die<br />

Wartung von Windenergieanlagen an Land und im Meer.<br />

1


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 2<br />

� Aufgabe 1<br />

Aufbau einer Windenergieanlage<br />

Folgende Abbildung zeigt ein Schnittbild durch eine moderne Windenergieanlage.<br />

Schnitt durch eine moderne Windenergieanlage<br />

2


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 2<br />

� Aufgabe 4<br />

Leistungsabgabe einer Windenergieanlage<br />

Leistungskennlinie einer Windenergieanlage<br />

Sie sehen in dieser Abbildung die Leistungskennlinie einer modernen Windenergieanlage.<br />

a) Welche maximale Leistung kann diese Anlage liefern?<br />

b) Bei welchen Windgeschwindigkeiten wird diese, <strong>als</strong> Nennleistung bezeichnete Leistung<br />

geliefert?<br />

c) Bei welchen Windgeschwindigkeiten liefert die Windenergieanlage überhaupt Leistung?<br />

d) Warum wird die Windenergieanlage außerhalb dieser Windgeschwindigkeiten<br />

abgeschaltet?<br />

Schreiben Sie die Antworten in Stichpunkten auf Ihr Arbeitsblatt zu Aufgabe 4.<br />

3


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 2<br />

� Aufgabe 5<br />

Westernmill<br />

Arten von Windenergieanlagen<br />

Holländermühle<br />

Darrieus-<br />

rotor<br />

Dreiflügler Einflügler<br />

Zweiflügler Schalenkreuzanemometer<br />

Typen von Windenergieanlagen [nach GASCH, TWELE (2005) S. 52]<br />

Sie sehen hier eine beispielhafte Auflistung von verschiedensten realisierten Anlagentypen<br />

aus der Geschichte und der Gegenwart. Alle Anlagen wurden geordnet nach dem zugrunde<br />

liegenden Prinzip, der Achsausrichtung des Rotors, der Orientierung zum Wind, der Rotordaten<br />

und der resultierenden Anwendung. λ bezeichnet hierbei die so genannte Schnelllaufzahl,<br />

die angibt, wie schnell sich ein Rotor bei einer bestimmten Windgeschwindigkeit dreht. Die<br />

jeweiligen Bezeichnungen sind in rot angegeben.<br />

a) Welche Zahl gibt z an?<br />

b) Was bedeutet Luv und Lee? Informieren sie sich anhand des Internets.<br />

c) Wie kann man anhand dieser Abbildung die modernen Dreiflügler charakterisieren?<br />

Schreiben Sie die Antworten in Stichpunkten auf Ihr Arbeitsblatt zu Aufgabe 5.<br />

Persische<br />

Wind-<br />

mühle<br />

4


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 2<br />

Hilfe zu Aufgabe 4:<br />

Hilfen<br />

zu a) Die maximale Leistung gibt in diesem Windgeschwindigkeits-Leistungs-<br />

Diagramm der höchste Punkt (oder mehrere) der Kurve an.<br />

zu b) Als Nennleistung bezeichnet man <strong>als</strong>o den maximalen Leistungsumsatz. Man<br />

muss <strong>als</strong>o den Bereich derjenigen Windgeschwindigkeiten ablesen, bei denen<br />

die maximale Leistung erreicht wird.<br />

zu c) In welchen Windgeschwindigkeitsbereichen ist der Graph größer <strong>als</strong> null?<br />

zu d) Überlegen Sie sich, was für Probleme oder Schwierigkeiten oberhalb bzw. unterhalb<br />

der energieliefernden Windgeschwindigkeiten auftreten.<br />

Hilfe zu Aufgabe 5:<br />

zu a) Vergleichen Sie z und die Abbildungen der jeweiligen Windenergieanlagen.<br />

zu b) z. B. www.wikipedia.de<br />

zu c) Gehen sie die Systematik von oben nach unten durch und notieren die jeweiligen<br />

Kennzeichen einer modernen Windenergieanlage.<br />

5


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 2<br />

Lösung zu Aufgabe 2:<br />

Lösungen und ergänzende Informationen<br />

Betrachtet man die Windenergieanlagen, die heute aufgestellt werden, so fallen diese zunächst<br />

durch ihren schmalen hohen Turm und ihre drei schlanken Rotorblätter auf. Beobachtet man<br />

eine Anlage dagegen über einen längeren Zeitraum, so kann man folgendes feststellen: Der<br />

Rotor und das Maschinenhaus werden immer gegen den Wind gedreht, <strong>als</strong>o in die Richtung<br />

aus der der Wind weht. Dazu benötigt man eine so genannte Windrichtungsnachführung. Außerdem<br />

werden auch die Blätter selbst um ihre Längsachse gedreht. Diese Aufgabe übernimmt<br />

der Verstellmechanismus in der Rotornabe. Windkraftanlagen verwendet man heute<br />

fast ausschließlich zur Stromerzeugung. Dazu ist der Rotor an einem Triebstrang montiert, der<br />

die Rotation auf einen Generator überträgt. Da die Drehzahlen des Rotors für herkömmliche<br />

Generatoren zu niedrig sind, ist oft ein Getriebe zwischengeschaltet. Es gibt aber auch Generatoren,<br />

die extra für Windenergieanlagen gebaut werden, die ohne Getriebe auskommen. Elektrische<br />

Regelsysteme überwachen den Betrieb und steuern die Anlage. Über den Netzanschluss<br />

gelangt der erzeugte elektrische Strom ins Netz. Damit eine Anlage sicher steht, muss<br />

sie ein starkes Fundament besitzen, das fest im Boden verankert ist. Zur Sicherheit ist zudem<br />

noch eine Rotorbremse eingebaut, die den Rotor bei zu starkem Wind zusätzlich abbremst<br />

und feststellt.<br />

Lösung zu Aufgabe 4:<br />

a) 2000 Kilowatt = 2 MW<br />

b) von etwa 13,5 m/s bis 25 m/s<br />

c) von etwa 3,5 m/s bis 25 m/s<br />

6


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 2<br />

d) Unterhalb von etwa 3,5 m/s ist der Wirkungsgrad sehr schlecht (siehe Station 9). Der<br />

wichtigste Grund ist allerdings, dass ein Generator auch <strong>als</strong> Motor fungieren kann.<br />

Entscheidend dafür ist, ob er Energie im Vergleich zum Netz erhält oder aber liefert.<br />

Bildlich gesprochen heißt dies: Es muss soviel Energie von dem Windrad produziert<br />

werden, dass es das Stromnetz „anschiebt“. Liefert es aber weniger Energie, <strong>als</strong> am<br />

Netz anliegt, so würde das Netz den Generator <strong>als</strong> Motor antreiben und die Windenergieanlage<br />

würde <strong>als</strong> gigantischer Propeller Wind erzeugen anstatt zu nutzen.<br />

Oberhalb von 25m/s schalten alle Windenergieanlagen ab, weil ein weiterer sicherer<br />

Betrieb nicht mehr möglich wäre. Es ist einfach zu gefährlich, eine Anlage bei diesen<br />

Bedingungen laufen zu lassen. Es könnten durch die enorme Belastung (die Energie<br />

des Windes steigt ja mit der dritten Potenz ! � siehe Station 2) Flügel oder Teile davon<br />

abbrechen, usw. Zudem ist der Verschleiß zu hoch, es könnten leicht Teile kaputt<br />

gehen. Auch der Generator selbst verträgt nicht beliebig hohe Drehzahlen.<br />

Lösung zu Aufgabe 5:<br />

a) z gibt die Blattanzahl an. Bei modernen Windenergieanlagen ist z <strong>als</strong>o drei.<br />

b) Luv bedeutet immer die dem Wind zugewandte Seite, Lee die abgewandte Seite. Diese<br />

Bezeichnungen verwendet man in der Meteorologie, beim Segeln, der Windenergie<br />

usw..<br />

c) Eine moderne Windenergieanlage arbeitet nach dem Auftriebsprinzip (siehe Station<br />

2). Sie hat eine horizontal angeordnete Achse (des Rotors). Sie ist ein Luvläufer, das<br />

heißt, dass der Rotor immer in die Richtung aus der der Wind weht, gedreht wird. Nur<br />

ganz kleine Anlagen sind heutzutage noch Leeläufer. Der Rotor hat drei Flügel (z = 3).<br />

Die Schnelllaufzahl λ ist in einem mittleren Bereich (λ = 9). Eine relativ hohe Schnelllaufzahl<br />

bedeutet einen hohen Wirkungsgrad. Allerdings wird eine Anlage lauter, je<br />

schneller sie läuft. Um Grenzwerte einzuhalten und dennoch effektiv zu arbeiten,<br />

strebt man <strong>als</strong>o mittlere Bereiche für die Drehgeschwindigkeiten an. Die modernen<br />

Windenergieanlagen werden zur Erzeugung von elektrischer Energie (Strom) verwendet.<br />

Lösung zu Aufgabe 6:<br />

Eine Windenergieanlage wandelt die kinetische Energie des Windes in mechanische (Rotation)<br />

und dann in elektrische Energie um. Die kinetische Energie wird durch die Rotorblätter in<br />

mechanische Energie und durch den Generator in elektrische Energie umgewandelt.<br />

WIND<br />

Ergänzende Informationen:<br />

Rotor Generator<br />

kinetische Energie Rotationsenergie<br />

Nutzung in Haushalt und Industrie<br />

elektrische Energie<br />

7


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 2<br />

Folgende Abbildung zeigt ein Fundament einer Windenergieanlage.<br />

� Arbeitsblatt zu Aufgabe 2<br />

Fundament einer Windenergieanlage<br />

Name:<br />

8


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 2<br />

Folgende Begriffe stehen zur Verfügung: Fundament, Generator, Turm, Verstellmechanismus,<br />

Rotornabe, Stromerzeugung, Getriebe (2x), elektrische Regelsysteme, Netzanschluss,<br />

Rotorbremse, Rotorblätter, Windrichtungsnachführung.<br />

Betrachtet man die Windenergieanlagen, die heute aufgestellt werden, so fallen<br />

diese zunächst durch ihren schmalen hohen ................................. und ihre drei<br />

schlanken ................................. auf. Beobachtet man eine Anlage dagegen über<br />

einen längeren Zeitraum, so kann man folgendes feststellen: Der Rotor und das<br />

Maschinenhaus werden immer gegen den Wind gedreht, <strong>als</strong>o in die Richtung<br />

aus der der Wind weht. Dazu benötigt man eine so genannte<br />

................................. . Außerdem werden auch die Blätter selbst um ihre Längs-<br />

achse gedreht. Diese Aufgabe übernimmt der ................................. in der<br />

................................. . Windkraftanlagen verwendet man heute fast ausschließ-<br />

lich zur ................................. . Dazu ist der Rotor an einem Triebstrang montiert,<br />

der die Rotation auf einen ................................. überträgt. Da die Drehzahlen des<br />

Rotors für herkömmliche Generatoren zu niedrig sind, ist oft ein<br />

................................. zwischengeschaltet. Es gibt aber auch Generatoren, die ext-<br />

ra für Windenergieanlagen gebaut werden, die ohne ................................. aus-<br />

kommen. ................................. überwachen den Betrieb und steuern die Anlage.<br />

Über den ................................. gelangt der erzeugte elektrische Strom ins Netz.<br />

Damit eine Anlage sicher steht, muss sie ein starkes ................................. besit-<br />

zen, das fest im Boden verankert ist. Zur Sicherheit ist zudem noch eine<br />

................................. eingebaut, die den Rotor bei zu starkem Wind zusätzlich<br />

abbremst und feststellt.<br />

9


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 2<br />

� Arbeitsblatt zu Aufgabe 6<br />

WIND<br />

Name:<br />

Nutzung in Haushalt und Industrie<br />

10


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 3<br />

Station 3: Argumente für und gegen die Nutzung von Windenergie<br />

Aufgabe 1<br />

Aufgabe 2<br />

Aufgabe 3<br />

Aufgabe 4<br />

Versuchen Sie mit Ihrem Partner oder Gruppe möglichst viele Argumente<br />

für und gegen die Nutzung der Windenergie gegenüberzustellen. Schreiben<br />

Sie diese auf Ihr Arbeitsblatt.<br />

Wenn Ihnen keine Argumente mehr einfallen, lesen Sie die an dieser Station<br />

ausliegenden Zeitungsartikel durch. Finden Sie daraus weitere Argumente.<br />

Ein Blick ins Internet kann ebenfalls helfen.<br />

Finden Sie eine eigene Meinung (jeder für sich!) und schreiben Sie diese in<br />

wenigen Sätzen nieder. Wie stark wünschen Sie sich die Nutzung der<br />

Windenergie in Zukunft?<br />

Könnte man ganz Deutschland ausschließlich mit Windenergie versorgen?<br />

Daten dazu aus dem Jahr 2006:<br />

Jährlicher Energiebedarf in Deutschland: 14464 PJ = 14,5 ·10 18 J<br />

Fläche Deutschland: 357090 km 2<br />

Durchschnittliche Nennleistung einer Windenergieanlage: 2 MW<br />

Durchschnittliche Auslastung: 50%<br />

1


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 3<br />

Hilfen<br />

Hilfe zu Aufgabe 1:<br />

Denken Sie beispielsweise an folgende Themenbereiche:<br />

Ökologie (Tierwelt), Wirtschaft, Landschaftsbild, Energieerzeugung, Umweltzerstörung,<br />

Klima, Sicherheit, Energiekosten, Ressourcen, Tourismus<br />

Hilfe zu Aufgabe 2:<br />

Internetadressen:<br />

http://www.windkraftgegner.de/<br />

http://www.wind-energie.de/<br />

Hilfe zu Aufgabe 4:<br />

Schätzen Sie ab, wie viele Windenergieanlagen man bräuchte, um Deutschland mit Energie<br />

zu versorgen. Wie viele Windräder der genannten Art müsste man pro Quadratkilometer<br />

aufstellen?<br />

2


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 3<br />

Lösung zu Aufgabe 4:<br />

Lösungen und ergänzende Informationen<br />

Energie Deutschlands pro Jahr: 14,5 ·10 18 J = 14,5 ·10 18 Ws<br />

Daraus berechnet man die laufend benötigte Leistung, indem man diese Zahl durch die<br />

Sekundenzahl eines Jahrs teilt, nämlich durch 60 ⋅ 60 ⋅ 24 ⋅ 365 = 31536000 :<br />

18<br />

11<br />

14, 5⋅<br />

10 Ws : 31536000s<br />

= 4,<br />

6 ⋅10<br />

W = 460 GW<br />

In Deutschland wird <strong>als</strong>o im Durchschnitt laufend 4,6 ·10 11 W Leistung benötigt. Ein Windrad<br />

mit 2 MW Nennleistung liefert bei 50-prozentiger Auslastung 1000 Kilowatt (=1.000.000 W)<br />

Leistung. Man bräuchte <strong>als</strong>o<br />

4, 6 ⋅10 W ⋅<br />

11<br />

5<br />

W : 1000000 = 4,<br />

6 10 Windenergieanlagen, um diese<br />

Leistung bereitzustellen.<br />

Daraus berechnet man die nötige Zahl von Windrädern pro Quadratkilometer:<br />

5<br />

2 1<br />

4,<br />

6 ⋅ 10 : 357090km<br />

= 1,<br />

3 . 2<br />

km<br />

Man müsste <strong>als</strong>o nach dieser einfachen Abschätzung pro Quadratkilometer mehr <strong>als</strong> eine<br />

Windenergieanlage aufstellen, was flächendeckend nicht möglich ist. Diese errechnete Dichte<br />

steigt noch deutlich an, wenn man ungeeignetes Gelände (Hochgebirge, Sümpfe, bebaute<br />

Fläche, Leelagen,...) von der Gesamtfläche abzieht. Diese Tatsache zeigt, wie flächenintensiv<br />

regenerative Energiequellen im allgemeinen und Windenergie im speziellen sind. Die größte<br />

Dichte von Windenergieanlagen bei großen Windparks in der Nordsee liegen immer noch im<br />

Bereich von unter 5 Anlagen pro Quadratkilometer. Ein Beispiel ist der Horns-Rev-Windpark<br />

in Dänemark. Hier stehen 80 Anlagen auf 20km 2 , was einer Dichte von 4 pro km 2 entspricht.<br />

3


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 3<br />

� zu Aufgabe 2<br />

4


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 3<br />

5


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 3<br />

6


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 3<br />

7


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 3<br />

*<br />

8


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 3<br />

*<br />

9


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 3<br />

10


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 4<br />

Station 4: Abhängigkeit der Leistung von der Flügelstellung<br />

Aufgabe 1<br />

Aufgabe 2<br />

Aufgabe 3<br />

Aufgabe 4<br />

Aufgabe 5<br />

Machen Sie sich mit dem Versuchsaufbau und dem Arbeitsblatt<br />

(Protokollblatt) vertraut.<br />

Schalten Sie alle Messgeräte ein und stellen Sie die Flügel zunächst auf<br />

jeweils 0° ein (beide Flügel müssen einzeln eingestellt werden!). Beginnen<br />

Sie mit der ersten Messung: Stellen Sie dazu das Gebläse auf die erste<br />

Stufe, lesen Sie die Werte für Strom und Spannung ab und ergänzen Sie<br />

entsprechend die Leistung.<br />

Gehen Sie in 10°-Schritten bis 90° vor und tragen die Werte in das<br />

Protokollblatt ein.<br />

Stellen Sie nun das Gebläse auf die zweite Stufe ein. Gehen Sie wieder wie<br />

in Aufgabe 3 beschrieben vor.<br />

Erstellen Sie aus den beiden gewonnen Daten-Tabellen eine Graphik auf ein<br />

kariertes Blatt. Welche Flügelstellung ist für welche Windgeschwindigkeit<br />

optimal? Formulieren Sie Ihr Ergebnis des Experiments in einigen Sätzen<br />

oder Stichpunkten auf das Arbeitsblatt.<br />

1


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 4<br />

Hilfe zu Aufgabe 2:<br />

P = U ⋅ I<br />

Hilfe zu Aufgabe 5:<br />

Möglich ist z.B. eine Winkel-Leistung-Kurve.<br />

Hilfen<br />

Tragen Sie auf die Rechtwertachse die Winkel von 0° bis 90° auf. Tragen Sie auf die<br />

Hochwertachse die Leistung auf. Legen Sie auf vernünftige Maßstäbe wert. Verbinden Sie die<br />

Punkte zu einer genäherten durchgängigen Kurve.<br />

2


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 4<br />

Lösung:<br />

Lösungen und ergänzende Informationen<br />

Konkrete Lösungen sind in einer Experimentieraufgabe nicht sinnvoll, da jedes Experiment<br />

etwas anders verläuft. Für jede Windgeschwindigkeit sollte jedoch ein Maximum der<br />

Leistung bei einem bestimmten Winkel auftreten. Dieser Winkel sollte bei höherer<br />

Windgeschwindigkeit kleiner sein <strong>als</strong> bei niedrigerer (die Nullachse liegt parallel zur<br />

Rotorachse). Ungefähr folgender Verlauf sollte auftreten.<br />

Ergebnis des Versuchs vom 27. Juni 2007<br />

Man erkennt, dass auch bei einem Anstellwinkel von null eine Leistung auftritt, was am<br />

Drehmoment der den Ventilator verlassenden Luftströmung liegt. Dann steigt die Leistung<br />

relativ kontinuierlich an, um nach dem Erreichen des Maximums recht schnell wieder<br />

abzufallen. Bei Senkrechtstellung der Blätter zum Wind ist keine Leistungsaufnahme mehr<br />

möglich. Je höher die Windgeschwindigkeit ist, desto niedriger ist der Anstellwinkel des<br />

Leistungsmaximums.<br />

Ergänzende Informationen:<br />

Zur optimalen Leistungsregelung einer Windenergieanlage verwendet man heute fast immer<br />

eine so genannte Pitch-Regelung. Hierbei werden die Rotorblätter um ihre Längsachse<br />

gedreht. Dies führt zum einen dazu, dass man für eine gewisse Windgeschwindigkeit immer<br />

mit dem maximalen Wirkungsgrad (<strong>als</strong>o der maximalen Leistungsaufnahme) arbeitet. Zum<br />

anderen wird ab dem Überschreiten der Volllast (Nennleistung) die Nase der Flügel in den<br />

Wind gedreht. Der Anstellwinkel, <strong>als</strong>o auch der Auftrieb und somit die Leistung wird dadurch<br />

erniedrigt. Dies geschieht durch die Änderung der Strömungsverhältnisse, die bei dem Drehen<br />

der Flügel aus dem Maximalbereich von einer laminaren zu einer turbulenten Strömung wird.<br />

Im folgenden Schema werden die Verhältnisse bei unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten<br />

aufgezeigt (8m/s oben und 24m/s unten). Der Doppelpfeil deutet die Drehachse und -richtung<br />

des Rotors an (Ω bezeichnet dabei die Drehgeschwindigkeit).<br />

3


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 4<br />

Prinzip der Pitch-Regelung<br />

Man nimmt bei diesen beiden Darstellungen an, dass die Drehgeschwindigkeit des Rotors<br />

gleich ist und somit auch die Drehgeschwindigkeit des Rotorblattes (u = const). Die<br />

eigentliche Windgeschwindigkeit und die Drehgeschwindigkeit muss man (geometrisch)<br />

addieren. Daraus erhält man den optimalen Winkel der Blätter.<br />

Der Verstellmechanismus der Rotorblätter kann prinzipiell auf drei Weisen erfolgen: durch<br />

rotierende Massen (mechanisch), Hydrauliksysteme oder durch elektrische Stellmotoren.<br />

Heutzutage werden die Blätter fast ausschließlich durch Motoren oder hydraulische Zylinder<br />

geregelt (siehe auch Fachteil S. 49 bis 53).<br />

4


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 4<br />

� Arbeitsblatt zu Aufgabe 1-4<br />

Gebläsestufe 1 (niedrig):<br />

Protokollblatt zu Station 4<br />

Anstellwinkel Spannung U [in mV] Stromstärke I [in mA] Leistung P [in mW]<br />

0°<br />

10°<br />

20°<br />

30°<br />

40°<br />

50°<br />

60°<br />

70°<br />

80°<br />

90°<br />

Gebläsestufe 2 (hoch):<br />

Anstellwinkel Spannung U [in mV] Stromstärke I [in mA] Leistung P [in mW]<br />

0°<br />

10°<br />

20°<br />

30°<br />

40°<br />

50°<br />

60°<br />

70°<br />

80°<br />

90°<br />

Name:<br />

5


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 5<br />

Station 5: Abhängigkeit der Widerstands- und Auftriebskraft<br />

von der Flügelstellung<br />

Aufgabe 1<br />

Aufgabe 2<br />

Aufgabe 3<br />

Aufgabe 4<br />

Aufgabe 5<br />

Aufgabe 6<br />

Aufgabe 7<br />

Machen Sie sich mit den beiden Versuchsaufbauten und dem Arbeitsblatt<br />

(Protokollblatt) vertraut.<br />

Zuerst soll die Auftriebskraft gemessen werden. Stellen Sie das Profil<br />

zunächst auf 0° ein. Beginnen Sie mit der ersten Messung: Stellen Sie dazu<br />

das Gebläse auf die mittlere Stufe, und lesen den Wert für die<br />

Auftriebskraft ab.<br />

Gehen Sie in 10°-Schritten bis 90° vor und tragen die Werte in das<br />

Protokollblatt ein.<br />

Nun wird noch die Widerstandskraft des Profils gemessen. Stellen Sie das<br />

Profil zuerst auf 0° ein. Beginnen Sie mit der ersten Messung: Stellen Sie<br />

dazu das Gebläse auf die mittlere Stufe, und lesen den Wert für die<br />

Widerstandskraft ab.<br />

Gehen Sie wieder wie in Aufgabe 3 beschrieben vor.<br />

Sie können nun die Aufgaben 2 - 5 auch bei einer anderen Gebläsestufe<br />

durchführen.<br />

Erstellen Sie aus den gewonnen Daten-Tabellen eine Graphik. Welche<br />

Flügelstellung ist optimal? Formulieren Sie ihr Ergebnis des Experiments in<br />

einigen Sätzen oder Stichpunkten. Ein Vergleich mit dem Ergebnis der<br />

Station 4 lohnt sich!<br />

1


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 5<br />

Hilfe zu Aufgabe 7:<br />

Hilfen<br />

Sinnvoll ist eine Winkel-Auftriebskraft-Widerstandskraft-Kurve. Es würde sich auch wegen<br />

der besseren Übersichtlichkeit anbieten, jeweils eine Graphik pro Windgeschwindigkeit zu<br />

zeichnen (falls für mehr <strong>als</strong> eine Windgeschwindigkeit gemessen wurde).<br />

Tragen Sie auf die Rechtwertachse die Winkel von 0° bis 90° auf. Tragen Sie auf die<br />

Hochwertachse die Kraft auf. Legen Sie auf vernünftige Maßstäbe wert und verbinden Sie die<br />

Punkte zu jeweils genäherten durchgängigen Kurven.<br />

2


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 5<br />

Lösung:<br />

Lösungen und ergänzende Informationen<br />

Das Ergebnis für eine Windgeschwindigkeit könnte folgendermaßen aussehen:<br />

Ergebnis des Versuchs vom 04. Juli 2007<br />

Man erkennt, dass der Widerstand des Profils zunächst nicht stark ansteigt und sich um null<br />

bewegt. Erst ab etwa 20° beginnt der Widerstand fast linear anzusteigen. Das Maximum ist<br />

bei Senkrechtstellung des Profils zur Strömung erreicht.<br />

Der Auftrieb beginnt schon bei einem Anstellwinkel von null Grad. Zum einen ist dies durch<br />

das Drehmoment der Luftströmung aus dem Ventilator bedingt. Zum anderen spielt aber<br />

natürlich auch die Qualität des Profils eine Rolle. Bei Windenergieanlagen spielt ein gutes<br />

Profil eine entscheidende Rolle für den Energieertrag. Das Maximum des Auftriebs ist bei<br />

etwa 40° auszumachen.<br />

Der Optimalwert des Anstellwinkels liegt <strong>als</strong>o im Bereich von etwa 30°. Hier ist der Auftrieb<br />

schon relativ hoch, der Widerstand aber noch nicht. Es ist immer ein Kompromiss zwischen<br />

diesen beiden Größen, der den besten Anstellwinkel ausmacht.<br />

Ergänzende Informationen:<br />

Hier zum Vergleich eine echte Aufnahme dieser beiden Größen bei dem abgebildetem Profil.<br />

Somit sind die Kurven auch Kennlinien für Profilformen.<br />

A = Auftriebskraft<br />

W = Widerstandskraft<br />

3


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 5<br />

� Arbeitsblatt zu Aufgabe 1-6<br />

mittlere Gebläsestufe:<br />

Gebläsestufe:<br />

Protokollblatt zu Station 5<br />

Anstellwinkel Auftriebskraft [in N] Widerstandskraft [in N]<br />

0°<br />

10°<br />

20°<br />

30°<br />

40°<br />

50°<br />

60°<br />

70°<br />

80°<br />

90°<br />

Anstellwinkel Auftriebskraft [in N] Widerstandskraft [in N]<br />

0°<br />

10°<br />

20°<br />

30°<br />

40°<br />

50°<br />

60°<br />

70°<br />

80°<br />

90°<br />

Name:<br />

4


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 6<br />

Station 6: Die Zukunft der Windenergie<br />

Aufgabe 1<br />

Aufgabe 2<br />

Aufgabe 3<br />

Aufgabe 4<br />

Aufgabe 5<br />

Sehen Sie sich den Kurzfilm „Repowering_Hemme.wmv“ und die Präsentation<br />

„Repowering.ppt“ des Bundesverbandes für Windenergie an.<br />

Was bedeutet „Repowering“ und welche Vorteile ergeben sich dadurch?<br />

Versuchen Sie neben den angegeben noch weitere zu finden. Stichpunkte<br />

genügen.<br />

Sehen Sie sich die 3 Filmausschnitte (Station_6_Film 1 bis 3) der Sendung<br />

„Abenteuer Wissen“ (ZDF) vom 16.05.2007 an. Beantworten Sie die dazu<br />

gestellten Fragen.<br />

Wodurch ist die zurückliegende und zukünftige Entwicklung in<br />

Deutschland geprägt? Beschreiben Sie dazu die wichtigsten Erkenntnisse<br />

aus der Graphik „Jährlicher Neubau an Nennleistung in Deutschland“.<br />

Stichpunkte genügen. Versuchen Sie Gründe für die zukünftige Entwicklung<br />

zu finden (insbesondere die Veränderungen ab 2006).<br />

Beschreiben Sie anhand folgender beiden Graphiken die Entwicklung der<br />

Windenergie in der Welt. Verwenden Sie dabei möglichst mathematische<br />

bzw. statistische Fachbegriffe. Welche Rolle spielt Deutschland in der<br />

globalen Entwicklung?<br />

1


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 6<br />

� Aufgabe 3<br />

Filmausschnitte:<br />

Station_6_Film_1<br />

Station_6_Film_2<br />

Station_6_Film_3<br />

Fragen zu den Filmausschnitten:<br />

1. Welche Form der Windenergie wird <strong>als</strong> die entscheidende für die Zukunft erachtet?<br />

(Station_6_Film_1)<br />

2. Warum ist gerade diese Form für die Energieerzeugung gut geeignet?<br />

(Station_6_Film_2)<br />

3. Was sind noch Probleme und offene Zukunftsfragen bei der Errichtung und dem Betrieb<br />

solcher Anlagen?<br />

(Station_6_Film_1 und Station_6_Film_2)<br />

4. Was ist das generelle Problem der Erzeugung von Strom aus der Windenergie?<br />

(Station_6_Film_3)<br />

5. Welche Lösungen werden hierfür in Erwägung gezogen?<br />

(Station_6_Film_3)<br />

Beantworten Sie die Fragen bitte in Stichpunkten auf Ihr Arbeitsblatt zu Aufgabe 3.<br />

2


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 6<br />

� Aufgabe 4<br />

Jährlicher Neubau an Nennleistung in Deutschland<br />

3


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 6<br />

� Aufgabe 5<br />

Jährlicher Neubau an Nennleistung in der Welt<br />

Installierte Gesamtleistung in der Welt<br />

4


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 6<br />

Hilfe zu Aufgabe 4:<br />

Hilfen<br />

Über welche Größe(n) sagt die Graphik etwas aus? Welche Entwicklungen zeichnen die<br />

einzelnen Größen aus und warum gerade diese? Wo und wie ändert sich etwas an der<br />

Entwicklung? Wo kommen neue Entwicklungen hinzu? Wie zeichnet die Graphik die<br />

Zukunft?<br />

Hilfe zu Aufgabe 5:<br />

Über welche Größe(n) sagen die Graphiken etwas aus? Wie wirkt sich eine Größe auf die<br />

andere aus?<br />

5


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 6<br />

Lösung zu Aufgabe 2:<br />

Lösungen und ergänzende Informationen<br />

Unter Repowering versteht man den Ersatz alter ausgedienter Windkraftanlagen durch neue,<br />

leistungsstärkere Maschinen. Folgende Skizze zeigt die grundsätzliche Vorgehensweise.<br />

Prinzip des Repowering<br />

Es ergeben sich durch diese Strategie eine Reihe von Vorteilen, von denen die wichtigsten im<br />

folgenden aufgeführt werden:<br />

� Erhöhung der installierten Leistung (Verdoppelung bis Verdreifachung) ohne weiteren<br />

Flächenverbrauch<br />

� höhere Stromerträge (Verdreifachung bis Vervierfachung)<br />

� wirtschaftlicherer Betrieb<br />

� Reduktion der Anzahl der Anlagen<br />

� geringere Beeinträchtigung des Landschaftsbildes<br />

� bessere Energieausbeute durch höhere Anlagen und neueste Technik<br />

� weniger Geräuschemissionen<br />

� Verbesserung der Netzsicherheit und –stabilität<br />

� bessere Alternative zum bloßen Rückbau alter Anlagen<br />

Lösung zu Aufgabe 3:<br />

zu 1.: Die sogenannte Offshore-Windenergie, <strong>als</strong>o die Aufstellung von Anlagen im Küsten-<br />

und Meeresbereich wird <strong>als</strong> die Windenergieerzeugung der Zukunft angesehen.<br />

zu 2.: Auf dem Meer hat man insgesamt die günstigsten Windverhältnisse: Der Wind bläst<br />

gleichmäßig (ohne große Böen), zu fast jeder Zeit und meist mit einer optimalen Windstärke<br />

(unter 90 km/h = 25 m/s). Weit im Meer stehende Anlagen haben kaum<br />

Sichtbeeinträchtigungen auf die Landschaft, stören <strong>als</strong>o kaum. Auch der Lärm beeinträchtigt<br />

keine Wohngebiete.<br />

zu 3.: Probleme und offene Zukunftsfragen wären unter anderem:<br />

- aufwändige Aufstellung und Wartung der Anlagen<br />

- Arbeitsbeeinträchtigungen bei starkem Wind und ungünstigem Wetter<br />

- noch keine Langzeitergebnisse, ob die Anlagen auf längere Sicht robust genug sind<br />

- Auswirkungen auf die Meeresumwelt (z.B. Fische, Vögel etc.) noch ungewiss<br />

6


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 6<br />

- werden Offshore-Anlagen angesichts hoher Baukosten wirtschaftlich werden?<br />

- stärkere Stürme in Zukunft (Klimaänderung) verlangt nach noch stärkerer Sicherung<br />

- aufwändige Fundamentkonstruktionen notwendig (Strömung, Salzeinwirkung etc.)<br />

- Energietransport an Land teils schwierig und aufwändig (lange Seekabel nötig,<br />

Verluste?)<br />

- Sichtbeeinträchtigungen bei Anlagen in Küstennähe<br />

zu 4.: Das generelle Problem der Stromerzeugung aus dem Wind ist seine Unstetigkeit.<br />

Manchmal wir sehr viel Strom erzeugt, manchmal fast nichts. Es können sehr starke, schnelle<br />

Schwankungen im Stromangebot auftreten, die die Stabilität des Stromnetzes beeinflussen,<br />

bzw. belasten. Im Extremfall könnte es zu Stromausfällen kommen.<br />

zu 5.: Als generelle Lösung sieht man die Speicherung des Stromes bei starkem Wind und das<br />

Entnehmen von Strom aus diesen Speichern bei Flaute an.<br />

Als technische Lösungen stehen zur Zeit vor allem zwei Verfahren im Raum: Das Abspalten<br />

von Wasserstoff mit umgekehrter Nutzung <strong>als</strong> Brennstoffzelle und die Speicherung von<br />

Energie <strong>als</strong> Druckluft in unterirdischen Hohlräumen, die bei Bedarf über Turbinen wieder<br />

Strom erzeugen könnte (Druckluftspeicherwerke).<br />

Weiterführende Informationen:<br />

Fachteil S. 83 - 86 und S. 114 - 116<br />

Lösung zu Aufgabe 4:<br />

Die Graphik zeigt den jährlichen Neubau an Kapazitäten <strong>als</strong>o den Zuwachs an Leistung über<br />

je ein Jahr.<br />

Man sieht, dass sich bis Ende 2002 das Wachstum stetig erhöhte und zwar eher exponentiell<br />

<strong>als</strong> linear. Damit ist auch klar, dass die Gesamtzahl nicht einfach nur stieg, sondern ebenfalls<br />

exponentiell (sogar mit einem größerem Exponenten, da ja schon die Zuwachsraten mehr <strong>als</strong><br />

linear steigen). Es wurden in dieser Zeit fast ausschließlich Onshoreanlagen errichtet. Ein<br />

neuer Effekt kam 2003 dazu, nämlich das Repowering (Aufgabe 1 und 2). Die Anlagen der<br />

ersten Generation waren technisch veraltet und wurden ersetzt. Hinzu kommt von dieser Zeit<br />

an, dass langsam eine Sättigung des Baus an guten Standorten eintrat. Die Neubauten konnten<br />

von da an nur an nicht mehr so günstigen Standorten gebaut werden, bzw. gute Standorte<br />

wurden knapper. Nichtsdestotrotz waren die Zuwachsraten immer noch sehr hoch. In den<br />

letzten Jahren konnte man aus den Erkenntnissen der vielen Anlagen im Onshorebereich und<br />

Forschungen auf der See die ersten wirklichen Offshoreanlagen mit einer gesicherten<br />

Perspektive und ansprechenden Leistungsbereichen errichten. Da dieser Zweig der<br />

Windenergie jetzt erst so richtig anläuft, hat man hier in den nächsten Jahren erhebliches<br />

Zuwachspotential. Dies belegt auch die hohe Zahl an geplanten Vorhaben in der Nord- und<br />

Ostsee. Das Repowering wird sich zudem noch weiter verstärken. Es werden immer mehr<br />

Anlagen älter, wirtschaftlich amortisiert sein und neue Anlagen mit höherer Leistung sinnvoll<br />

erscheinen lassen. Das Repowering und die Errichtung von Anlagen auf der See führen dazu,<br />

dass die seit dem Rekordjahr 2002 abflachende Neubaurate ab 2007 wieder ansteigen könnte.<br />

Neubauraten wie um 2002 werden allerdings nicht erwartet, da auch der Platz auf dem Meer<br />

begrenzt ist.<br />

7


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 6<br />

Lösung zu Aufgabe 5:<br />

Die beiden Graphiken zeigen den jährlichen Zubau an Nennleistung im Jahr und die daraus<br />

resultierende Gesamtleistung der Welt. Der jährliche Zubau spiegelt sich <strong>als</strong>o in der Differenz<br />

der Gesamtbeträge wider. Bis zum Jahr 2004 sind die Zuwachsraten sehr unterschiedlich<br />

differenziert: Während in Deutschland der größte Zuwachs bereits 2002 zu verzeichnen ist<br />

und dann wieder etwas nachlässt, beginnen die Zuwachsraten der Welt erst in diesem<br />

Zeitraum an signifikant zu steigen. Während auch in Europa der Boom jetzt erst richtig<br />

beginnt und vor allem in den nächsten Jahren kräftig steigen wird, pendelt sich Deutschland<br />

auf einen festen Wert ein, was bedeutet, dass die Gesamtleistung hier stetig wachsen wird.<br />

Betrachtet man die Leistung weltweit, so stellt man fest, dass von 2005 bis 2008 mit einem<br />

stetigen Anwachsen der jährlichen Zuwachsraten zu rechnen ist, dieser ab 2009 sogar noch<br />

steiler wird. Ein stetig zunehmender Zuwachs bedeutet exponentielles Ansteigen der<br />

Gesamtzahlen der Leistung. Diese Tatsache sieht man in der unteren Graphik, wo die<br />

Gesamtleistung nicht gleichmäßig zunimmt, sondern exponentiell. Man darf sich nicht<br />

täuschen lassen, ab 2004 kommt es nicht zu einem sprunghaften Verhalten, der nächste<br />

Balken gilt für 2012, so dass man in etwa mit einer exponentiellen Kurve der Gesamtleistung<br />

rechnen kann.<br />

Wie schon angesprochen, ist es in dieser Aufgabe wichtig, zu sehen, dass steigende Zuwächse<br />

exponentielles Wachstum bedeuten, da der Zuwachs die Steigung der Gesamtleistung<br />

bestimmt.<br />

Zu erkennen ist die herausragende Stellung Deutschlands in der Welt, die sich aber in Zukunft<br />

durch die nachholende Entwicklung der Welt etwas relativieren wird, aber nach wie vor<br />

bestehen wird. Deutschland ist sozusagen „Weltmeister der Windenergieerzeugung“.<br />

Ergänzende Informationen:<br />

Fachteil S. 95 - 102<br />

http://www.wind-energie.de/de/statistiken/<br />

8


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 7<br />

Station 7: Windenergie in Deutschland und Standortwahl<br />

Aufgabe 1<br />

Aufgabe 2<br />

Aufgabe 3<br />

Aufgabe 4<br />

Aufgabe 5<br />

Aufgabe 6<br />

Sie sehen in der Darstellung die mittleren Windgeschwindigkeiten in<br />

Deutschland. Beschreiben Sie in Stichpunkten die wesentliche Charakteristik<br />

dieser Verteilung auf Ihrem Arbeitsblatt.<br />

Warum sind die Zonen unterschiedlicher Windgeschwindigkeiten in dieser<br />

Art und Weise angeordnet (Graphik Aufgabe 1)? Betrachten Sie hierzu eine<br />

weitere Graphik: Höhenverteilung der Windgeschwindigkeiten in Deutschland.<br />

Notieren Sie in Stichpunkten ihre Ergebnisse auf Ihrem Arbeitsblatt.<br />

Was bedeutet diese Windcharakteristik nun für die Standortwahl für<br />

Windenergieanlagen: Wo vermuten Sie hohe installierte Leistung, wo niedrigere?<br />

Versuchen Sie ein Ranking der Bundesländer zu erstellen.<br />

Welches Land müsste „Deutscher Meister der Windenergie“ sein?<br />

Welche Einflüsse hat eine Windenergieanlage auf ihre unmittelbare<br />

Umgebung? Überlegen Sie zunächst erst einmal selbst. Weiterführende<br />

Antworten liefern auch die Internetseiten: www.wikipedia.de und<br />

www.wind-energie.de/de/themen/mensch-umwelt/planung/<br />

Inwieweit wirkt sich das auf die Standort - Planung von Windenergieanlagen<br />

aus?<br />

Sie sehen einige Graphiken, die deutlich machen sollen, welche Einwirkungen<br />

spezielle Umgebungen auf eine Windenergieanlage haben.<br />

Beschreiben Sie in Stichpunkten die jeweiligen Auswirkungen der Umgebung<br />

und die Konsequenzen für die Planung des Standortes für eine Anlage.<br />

Sehen Sie sich den Filmausschnitt aus „Abenteuer Wissen“ über die<br />

„Offshore-Windenergie“ an. Welche Vorteile und Nachteile gibt es für<br />

Standorte auf Land (onshore) und auf See?<br />

1


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 7<br />

� Aufgabe 1<br />

Durchschnittliche Windgeschwindigkeiten in Deutschland<br />

2


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 7<br />

� Aufgabe 2<br />

Höhenverteilung der Windgeschwindigkeiten in Deutschland<br />

3


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 7<br />

� Aufgabe 5<br />

Es ist an dem möglichen Standort der Windenergieanlage jeweils ein Windprofil eingezeichnet.<br />

Die senkrechte Achse bedeutet hierbei die Nullpunktsgerade. Je weiter weg der<br />

Punkt der rechten Kurve ist, desto höher ist die Windgeschwindigkeit an dieser Stelle:<br />

h<br />

Graphik 1:<br />

Graphik 2:<br />

Graphik 3:<br />

v<br />

4


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 7<br />

Graphik 4:<br />

Graphik 5:<br />

vor der ersten Anlage nach der ersten Anlage vor der zweiten<br />

Anlage<br />

erste Anlage zweite Anlage<br />

5


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 7<br />

Hilfe zu Aufgabe 3:<br />

a)<br />

b)<br />

Hilfen<br />

Bundesländergrenzen - ohne Bezeichnungen -<br />

Bundesländer in Deutschland seit dem 3. Oktober 1990<br />

Beziehen Sie<br />

Ländergrößen,<br />

Bebauung etc.<br />

in Ihre<br />

Überlegungen<br />

mit ein.<br />

6


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 7<br />

Lösung zu Aufgabe 1:<br />

Lösungen und ergänzende Informationen<br />

Es lässt sich deutlich ein Nord-Süd-Gefälle der Windgeschwindigkeiten feststellen. Hierbei<br />

treten im Küsten- und Seebereich hohe Windgeschwindigkeiten auf mit mehr <strong>als</strong> 5 m/s im<br />

Durchschnitt. Sie werden gefolgt von den küstennahen Landgebieten, wo immer noch mehr<br />

<strong>als</strong> 4 m/s vorherrschen. Die südliche Hälfte Deutschlands ist dagegen von nur geringen<br />

Luftbewegungen geprägt. So sind etwa ab der Mainlinie südlich kaum noch Geschwindigkeiten<br />

von 3 m/s anzutreffen. Erst im Bereich des Alpenvorlandes erhöhen sich die Zahlen<br />

wieder etwas.<br />

Überlagert wird dieses erste Phänomen von den Bedingungen der Mittelgebirge, wo<br />

unabhängig ihrer Lage in Deutschland wieder deutlich höhere Durchschnittswerte von 5 m/s<br />

angenommen werden. Letztendlich hängt diese Tatsache vor allem von der Höhenlage der<br />

entsprechenden Gebirge ab. Es lassen sich deutlich Harz, Rothaargebirge, Eifel, Hunsrück,<br />

Rhön, Thüringer Wald, Erzgebirge, Schwarzwald, Schwäbische Alb, Bayerischer Wald und<br />

einige mehr ausmachen. Ergänzend lässt sich noch sagen, dass Windgeschwindigkeiten über 5<br />

m/s erst ab Höhenstufen von über etwa 1000 m erreicht werden.<br />

Lösung zu Aufgabe 2:<br />

Auf der Graphik erkennt man, dass auch in südlicheren Gebieten Deutschlands noch hohe<br />

Durchschnittswindgeschwindigkeiten vorherrschen, allerdings in viel höheren Bereichen.<br />

Man kann aber Windenergieanlagen nur begrenzt hoch bauen (Stabilität, Unfallrisiko etc.).<br />

Über dem Meer, das nur von Wellen (die verhältnismäßig flach sind) aufgeraut wird, können<br />

sich unterschiedliche Luftdrücke ungehindert ausgleichen, da die bewegte Luft kaum<br />

Widerstände hat. So können sich sehr leicht Winde entwickeln. Hinzu kommen noch Land-<br />

See-Wind-Systeme, die an den Küsten zusätzlich auftreten (siehe Station 2). Je mehr man<br />

landeinwärts geht, desto mehr werden die Isolinien 1 der Windgeschwindigkeit in die Höhe<br />

verlagert. Dies ist zum einen durch die generell in ihrer Höhenlage zunehmenden Landmasse<br />

bedingt, zum anderen aber auch durch die Gebirge, die Winde in die Höhe treiben und an<br />

ihrer windabgewandten Seite (Lee) häufig stark ausgeprägte Windschattengebiete schaffen.<br />

Man spricht von zunehmender Bodenrauhigkeit (Bäume, Hügel, Berge, Bauwerke etc.). Dass<br />

auf Höhenstufen der Gebirge dagegen starke Winde auftreten, macht folgende Graphik<br />

deutlich.<br />

Luft strömt über ein Hindernis (z.B. Berg)<br />

Die Höhe der Obergrenze der Luftschicht (Atmosphäre) ist ziemlich gleich über dem gesamten<br />

Globus. Wenn Luft nun durch einen verengten Bereich (Berg oder Gebirge) strömen muss<br />

1 Isolinie: Linie auf der eine Größe (z.B. Höhe, Druck etc.) immer den gleichen Wert annimmt (z.B. Isobare etc.)<br />

7


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 7<br />

(<strong>als</strong>o durch eine kleinere Fläche A), so kann sie dies nur durch eine höhere Geschwindigkeit<br />

tun, da der Volumenstrom erhalten bleiben muss (Kontinuitätsgleichung:<br />

V Luft<br />

t<br />

= const.<br />

= v ⋅ A = v ⋅ A ).<br />

Lösung zu Aufgabe 3:<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

Es ist nur allzu logisch, in Bereichen hoher Windgeschwindigkeiten auch hohe installierte<br />

Leistung bzw. eine hohe Dichte an Windenergieanlagen zu vermuten. Dies trifft im Einzelfall<br />

nicht immer zu, aber insgesamt schon, so dass man folgendes Ranking der Bundesländer nach<br />

Windenergieanlagen aufstellen kann.<br />

Bundesland installierte Leistung<br />

(gerundet) am<br />

31.12.06 in MW<br />

Anteil der<br />

Windenergie am<br />

Stromverbrauch in %<br />

Niedersachsen 5.283 19,0<br />

Brandenburg 3.128 28,1<br />

Sachsen-Anhalt 2.533 37,5<br />

Nordrhein-Westfalen 2.392 3,1<br />

Schleswig-Holstein 2.391 34,9<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

1.233 33,4<br />

Rheinland-Pfalz 992 5,9<br />

Sachsen 769 6,9<br />

Thüringen 632 10,1<br />

Hessen 450 1,8<br />

Bayern 339 0,6<br />

Baden-Württemberg 325 0,5<br />

Bremen 64 2,0<br />

Saarland 57 1,3<br />

Hamburg 34 0,4<br />

Berlin 0 0,0<br />

Von der absoluten Zahl her müsste <strong>als</strong>o Niedersachsen „Deutscher Meister der Windenergie“<br />

sein. Allerdings hat das Land auch wesentlich mehr Fläche zur Verfügung. Ähnliches macht<br />

sich auch bei den Städten bemerkbar, die alle mehr oder weniger nördlich liegen und relativ<br />

gute Windverhältnisse haben. Aber durch die hohe Bebauungsdichte ist es nicht möglich,<br />

viele Windenergieanlagen zu errichten.<br />

Betrachtet man dagegen, welcher Anteil des Verbrauchs eines Landes aus dem Wind<br />

gewonnen wird, so muss man Sachsen-Anhalt knapp vor Schleswig-Holstein und<br />

Mecklenburg-Vorpommern <strong>als</strong> „Deutschen Meister der Windenergie“ betrachten. Dies<br />

verwundert zunächst ein wenig, da Sachsen-Anhalt kein Küstenland ist. Dies ist dadurch zu<br />

erklären, dass an den Küsten schon sehr lange Windenergieanlagen stehen, <strong>als</strong>o auch heute<br />

noch relativ viele ältere Anlagen stehen. Insbesondere in den neuen Bundesländern wurde der<br />

Aufbau der Windenergie erst in jüngster Zeit vollzogen. Dementsprechend leistungsstärker<br />

und effizienter sind die neuen Anlagen. Ähnliches gilt auch für Brandenburg. Dies kann sich<br />

aber schnell wieder ändern (Repowering, Offshore-Windenergie, siehe Station 6).<br />

8


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 7<br />

Lösung zu Aufgabe 4:<br />

Windenergieanlagen beeinträchtigen ihre Umgebung durch:<br />

• Vogel- und Fledermausschlag<br />

• Landschaftsverbrauch (visuelle Beeinträchtigungen, Landschaftsbild)<br />

• Auswirkungen auf Standorte im Meer (Schiffskollisionen möglich, Eingriff in die<br />

Meeresökologie und Schutzgebiete wie z.B. das Wattenmeer)<br />

• Schattenwurf<br />

• Diskoeffekt (heutzutage durch matte Lackierungen kaum noch)<br />

• Hindernis-Befeuerung (Blitzlicht)<br />

• Schall<br />

Diese Beeinträchtigungen müssen alle in die Standortwahl für Windenergieanlagen<br />

einbezogen werden, allerdings mit unterschiedlicher Gewichtung. Für den Schattenwurf und<br />

den Lärm müssen bestimmte Grenzwerte eingehalten werden, die dann Mindestabstände von<br />

Gebäuden verlangen. Alle anderen Punkte werden schon im Vorfeld, <strong>als</strong>o bei der Ausweisung<br />

von speziellen Flächen für die Errichtung von Windrädern einbezogen. Diese Flächen werden<br />

<strong>als</strong>o möglichst nicht in wichtige Brutgebiete für Vögel oder in die Nähe von<br />

Naturschutzgebieten gelegt. Außerdem werden die Auswirkungen auf das Landschaftsbild<br />

von möglichen Anlagen durch Fotomontagen schon vorher getestet.<br />

Lösung zu Aufgabe 5:<br />

Nr. spezielle Umgebungen Planungsfolgen<br />

1 geringe Geländeneigung, hoher gut geeigneter Standort, relativ niedrige Türme<br />

Standort<br />

möglich<br />

2 starke Geländeneigung, hoher relativ gut geeigneter Standort, aber hohe Türme<br />

Standort<br />

notwendig, um nicht in Turbolenzbereiche zu<br />

kommen<br />

3 Wald nicht optimal, höhere Turbolenzen, höhere Türme<br />

notwendig<br />

4 Hindernisse z.B. Gebäude Mindestabstände von der etwa zwanzigfachen<br />

Höhe des Hindernisses nötig oder höhere Türme<br />

5 Windpark Mindestabstände der Anlagen notwendig: 10<br />

Rotordurchmesser, sonst nehmen sich die Anlagen<br />

gegenseitig den Wind<br />

Lösung zu Aufgabe 5:<br />

Ergänzende Informationen:<br />

Fachteil S. 96 - 101 (Aufgaben 1-3)<br />

Fachteil S. 108 - 116 (Aufgaben 4-6)<br />

9


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 8<br />

Station 8: Windenergie <strong>als</strong> eine der möglichen alternativen (oder<br />

regenerativen) Energiequellen<br />

Aufgabe 1<br />

Aufgabe 2<br />

Aufgabe 3<br />

Aufgabe 4<br />

Aufgabe 5<br />

Welche Arten von alternativen (oder regenerativen) Energiequellen können<br />

Sie finden? Informieren Sie sich anhand des Internets. Erstellen Sie eine<br />

kurze Gliederung der gefundenen Arten (und Unterarten) auf das Arbeitsblatt.<br />

Versuchen Sie möglichst viele Vor- und Nachteile von alternativen<br />

Energiequellen gegenüberzustellen.<br />

Betrachten Sie die Potenziale der jeweiligen alternativen Energiequellen,<br />

die in der Graphik dargestellt sind. Interpretieren Sie diese Graphik: Welche<br />

(Trug-) Schlüsse könnte man ziehen? Berechnen Sie, in welchem Jahr die<br />

jeweilige Energiequelle<br />

- bei jeweils alleiniger Verwendung,<br />

- einem durchschnittlichen jährlichen Anstieg des Weltenergieverbrauchs<br />

um 4%<br />

- wenn man sie voll nutzen bzw. speichern könnte (Wirkungsgrad 1!)<br />

erschöpft wäre.<br />

Sie sehen in der an dieser Station ausliegenden statistischen<br />

Veröffentlichung des Bundesumweltministeriums (vom 21.02.2007) einige<br />

Graphiken und Tabellen zur Entwicklung von alternativen Energiequellen<br />

in Deutschland. Welchen Stellenwert hat die Windenergie innerhalb der<br />

alternativen Energieformen in Deutschland? Belegen Sie Ihre Aussagen<br />

auch quantitativ. Wie würden Sie die Entwicklung und den aktuellen Stand<br />

alternativer Energieerzeugung in Deutschland beschreiben?<br />

Betrachten Sie die abgebildete Graphik. Wie muss die zukünftige<br />

Energieversorgung aussehen? Was ist aber die entscheidende Aufgabe der<br />

Zukunft in Bezug auf den Energieverbrauch?<br />

1


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 8<br />

� Aufgabe 3<br />

Potenziale alternativer Energiequellen<br />

Die Graphik zeigt die pro Jahr vorhandenen alternativen Energiemengen sowie den<br />

Weltenergieverbrauch des Jahres 1995.<br />

2


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 8<br />

� Aufgabe 5<br />

Entwicklung des Energieverbrauchs und der Erzeugungszusammensetzung<br />

in Deutschland<br />

3


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 8<br />

Hilfe zu Aufgabe 1:<br />

www.wikipedia.de<br />

www.erneuerbare-energien.de<br />

Hilfe zu Aufgabe 2:<br />

www.wikipedia.de<br />

www.erneuerbare-energien.de<br />

Hilfe zu Aufgabe 3:<br />

Hilfen<br />

a) Unterscheiden Sie physikalisch vorhandene Energiemengen und technisch nutzbare<br />

Energiemengen. Stichworte für eine Argumentation wären hierfür: Wirkungsgrad,<br />

Flächenintensität von alternativen Energiequellen.<br />

b) Einem prozentualem Zuwachs von 4% pro Jahr entspricht der Energiemenge des<br />

vorausgegangenen Jahres mal dem Faktor 1,04.<br />

c) Wie oft muss man die Energiemenge des Jahres 1995 mit dem Faktor 1,04 multiplizieren<br />

um die jeweilige Energiemenge zu erhalten? Das Ergebnis liefert die Anzahl von Jahren<br />

von 1995 an gerechnet.<br />

Hilfe zu Aufgabe 4:<br />

Suchen Sie sich die richtigen Graphiken und Tabellen aus, um Aussagen zu treffen. Aus<br />

unterschiedlichen Graphiken ergeben sich Aussagen zu verschiedenen Bereichen. Gehen Sie<br />

nicht sehr ins Detail.<br />

Man kann folgendermaßen vorgehen:<br />

- Welche Graphik oder Tabelle sagt was aus? � Überschriften durchgehen und<br />

vergleichen<br />

- Welche Graphik bzw. Tabelle ist übersichtlich, welche nicht?<br />

- Gibt es zu einer Tabelle eine zugehörige Graphik?<br />

- Welche Tabellenspalten sind interessant, welche gehen zu sehr ins Detail?<br />

- Welche Tabellen oder Graphiken sind zu detailliert? Kann man etwas<br />

zusammenfassen?<br />

- Gibt es Tabellen und Graphiken, die gleiches bzw. ähnliches aussagen?<br />

- usw.<br />

4


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 8<br />

Lösung zu Aufgabe 1:<br />

Lösungen und ergänzende Informationen<br />

Im folgenden soll von alternativen Energiequellen gesprochen werden. Denn auch fossile<br />

Energieträger sind im Prinzip regenerativ, allerdings über wesentlich länger Zeiträume.<br />

Alternativ meint den Gegensatz zu den heute zu über 90% verwendeten Energieträgern. Beim<br />

Begriff erneuerbare Energien gilt ähnliches. Prinzipiell werden diese drei Begriffe aber<br />

synonym verwendet.<br />

Von der Seite http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare_Energie kann man folgende sehr<br />

ausführliche Gliederung der alternativen Energiearten erhalten:<br />

• Bioenergie (aus Biomasse bzw. Energiepflanzen)<br />

o Holz<br />

o Pflanzenöl („Pöl“)<br />

o Fettsäuremethylester (Biodiesel)<br />

o BtL-Kraftstoffe<br />

o (Bio-)Ethanol und Zellulose-Ethanol<br />

o Biogas (Biogasanlage)<br />

o Biowasserstoff (Dampfreformierung)<br />

• Geothermie<br />

o Tiefe Geothermie<br />

o Oberflächennahe Geothermie<br />

• Solarenergie<br />

o Photovoltaik (Photovoltaikanlage)<br />

o Solarthermie (Sonnenkollektor, Sonnenwärmekraftwerk)<br />

o Solarchemie<br />

o Thermik (Thermikkraftwerk)<br />

• Wasserkraft<br />

o Gezeitenkraft<br />

o Strömungsenergie des Meeres<br />

o Meereswärme<br />

o Staudämme und Staumauern<br />

o Osmosekraftwerk (Unterschiedlicher Salzgehalt von Süß- und Salzwasser)<br />

o Wellenenergie des Meeres<br />

• Windenergie (Windmühlen bzw. Windenergieanlage)<br />

o Aufwind- oder Thermikkraftwerk<br />

• Verdunstungskälte<br />

o adiabate Kühlung<br />

Die wichtigsten sind aber die ersten fünf fett gedruckten Überbegriffe: Bioenergie,<br />

Windenergie, Wasserkraft, Geothermie und Solarenergie.<br />

5


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 8<br />

Lösung zu Aufgabe 2:<br />

Die folgende Auflistung zeigt einige Vor- und Nachteile alternativer Energieformen auf.<br />

Vorteile Nachteile<br />

► CO 2 -Neutralität (und auch andere<br />

Klimagase, wie z.B. Methan CH 4 )<br />

► keine gefährlichen Abfälle<br />

► physikalisch sehr große Energiemengen<br />

verfügbar<br />

► mehr Arbeitsplätze pro erzeugter<br />

Kilowattstunde<br />

► Unabhängigkeit von<br />

Rohstoffimportländern<br />

► weniger Umweltverschmutzung (keine<br />

Ölunfälle, brennende Ölfelder,...)<br />

► weit geringere Unfallgefahr<br />

(Radioaktivität, Ölunfälle, Kriege,...)<br />

► und weitere<br />

Lösung zu Aufgabe 3:<br />

► sehr flächenintensiv<br />

► zunächst relativ hohe Investitionen<br />

notwendig (auch insgesamt höher pro<br />

erzeugter Kilowattstunde)<br />

► nicht jederzeit gleichmäßig verfügbar<br />

(Sonne, Wind)<br />

► Energienachfrage und Angebot können<br />

deshalb differieren<br />

► oft hohe Eingriffe in die Umwelt<br />

(Staudämme, Monokulturen, Waldrodung,...)<br />

► relativ teuer (zumindest der reine<br />

Strompreis)<br />

► und weitere<br />

Diese Graphik sagt aus, dass physikalisch mehr <strong>als</strong> genug Energie zur Verfügung steht, was<br />

zunächst auch richtig ist.<br />

Sie kann suggerieren, dass man ohne Probleme die gesamte benötigte Energie aus<br />

regenerativen Quellen schöpfen könnte (und zwar mit Ausnahme der (Binnen-) Wasserkraft<br />

sogar aus jeder einzelnen Energieform) und sogar noch weit mehr <strong>als</strong> der heutige Verbrauch<br />

schon ist, nutzen könnte.<br />

Dies ist aber aus mehreren Gründen problematisch:<br />

Aus rein physikalischer Sicht von Energiebilanzen bestünde auch kein Problem, allerdings<br />

bereitet die technische Nutzung das eigentliche Problem. Es ist nämlich nicht ohne weiteres<br />

möglich, die gesamte zur Verfügung stehende alternative Energie in technisch nutzbare<br />

Energieformen (z.B. elektrischen Strom) umzuwandeln. Hier spielen die Wirkungsgrade eine<br />

entscheidende Rolle (Photovoltaikanlagen können z.B. nur einen Bruchteil der einstrahlenden<br />

Sonnenenergie in Strom umwandeln). Aber auch das Ausmaß der Flächenintensität ist<br />

problematisch (bei der Windenergie z.B. „Verspargelung der Landschaft“, bei Bioenergie die<br />

Monokulturen oder das Abholzen des Regenwaldes für Anbauflächen, ...). Zuletzt spielen<br />

einfache technische Probleme eine große Rolle. Wind in mehr <strong>als</strong> 150 Metern kann nicht<br />

genutzt werden, weil so hohe Türme nicht risikoarm betrieben werden können. Tiefe<br />

Meergebiete können kaum erschlossen werden usw.<br />

Abschätzung der Energieausschöpfung bei jeweils ausschließlicher Nutzung:<br />

Bioenergie:<br />

13<br />

x<br />

13<br />

9,<br />

5⋅10<br />

kWh ⋅1,<br />

04 = 152,<br />

4 ⋅10<br />

kWh ⋅1<br />

� Wirkungsgrad 1 (wird im folgenden weggelassen)<br />

6


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 8<br />

x<br />

1 , 04 =<br />

152,<br />

4<br />

9,<br />

5<br />

⎛152,<br />

4 ⎞<br />

lg⎜<br />

⎟<br />

9,<br />

5<br />

=> x =<br />

⎝ ⎠<br />

≈ 71 1995 + 71 = 2066<br />

lg1,<br />

04<br />

Die Bioenergie wäre <strong>als</strong>o bei alleiniger Nutzung und jährlichem Anstieg des<br />

Energieverbrauchs im Jahre 2066 erschöpft.<br />

Wellen- und Meeresenergie:<br />

13<br />

9, 5⋅<br />

10 kWh ⋅1,<br />

04 = 762,<br />

1⋅10<br />

x<br />

1 , 04 =<br />

762,<br />

1<br />

9,<br />

5<br />

x 13<br />

kWh<br />

⎛ 762,<br />

1⎞<br />

lg⎜<br />

⎟<br />

9,<br />

5<br />

=> x =<br />

⎝ ⎠<br />

≈ 112 1995 + 112 = 2107<br />

lg1,<br />

04<br />

Die Wellen- und Meeresenergie wäre <strong>als</strong>o bei alleiniger Nutzung und jährlichem Anstieg des<br />

Energieverbrauchs im Jahre 2107 erschöpft.<br />

Windenergie:<br />

13<br />

9, 5⋅<br />

10 kWh ⋅1,<br />

04 = 3084,<br />

4 ⋅10<br />

x<br />

1 , 04 =<br />

3084,<br />

4<br />

9,<br />

5<br />

x 13<br />

kWh<br />

⎛ 3084,<br />

4 ⎞<br />

lg⎜<br />

⎟<br />

9,<br />

5<br />

=> x =<br />

⎝ ⎠<br />

≈ 147 1995 + 147 = 2142<br />

lg1,<br />

04<br />

Die Windenergie wäre <strong>als</strong>o bei alleiniger Nutzung und jährlichem Anstieg des<br />

Energieverbrauchs im Jahre 2142 erschöpft.<br />

Sonnenenergie:<br />

13<br />

9, 5⋅<br />

10 kWh ⋅1,<br />

04 = 152424 ⋅10<br />

x 152424<br />

1 , 04 =<br />

9,<br />

5<br />

x 13<br />

kWh<br />

⎛152424<br />

⎞<br />

lg⎜<br />

⎟<br />

9,<br />

5<br />

=> x =<br />

⎝ ⎠<br />

≈ 247 1995 + 247 = 2242<br />

lg1,<br />

04<br />

Die Sonnenenergie wäre <strong>als</strong>o bei alleiniger Nutzung und jährlichem Anstieg des<br />

Energieverbrauchs im Jahre 2242 erschöpft.<br />

Lösung zu Aufgabe 4:<br />

Stellenwert der Windenergie innerhalb der alternativen Energieformen in Deutschland:<br />

Die Tabelle und die Graphik auf Seite 11 machen deutlich, dass die Windenergie in den<br />

letzten 10 Jahren bei der Stromerzeugung mit einer Gesamtleistung von etwa 30.500 GWh zur<br />

7


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 8<br />

führenden regenerativen Energiequelle aufgestiegen ist. Anhand der oberen Graphik auf Seite<br />

12 kann man dies mit Zahlen belegen: Die Windenergie macht beim Strom mit 42% den<br />

größten Anteil der alternativ erzeugten Energie aus, gefolgt von der Wasserkraft (29,7%) und<br />

diversen Biobrennstoffen. Bei der Wärmebereitstellung und den Kraftstoffen ist die<br />

Windenergie nicht vertreten. Um den Energieanteil der Windkraft an den gesamten<br />

elektrischen Energieverbrauch herauszufinden, kann man die untere Tabelle auf Seite 10<br />

heranziehen. Man sieht, dass die Windenergie zwar den größten Anteil am Stromverbrauch<br />

ausmacht (5,0% des Gesamtenergieverbrauchs), dass aber die Biomasse auch zur<br />

Wärmeerzeugung und <strong>als</strong> Kraftstoff verwendet werden kann, <strong>als</strong>o wesentlich vielseitiger ist.<br />

Beim Umsatz zählt die Windenergie zu den drei großen führenden alternativen<br />

Energieformen, wie die obere Graphik auf Seite 14 beweist. An führender Position liegt die<br />

Biomasse mit einem Anteil von 38%, gefolgt von der Solarenergie (28%) und knapp dahinter<br />

die Windenergie (26%).<br />

Den Graphiken der Seite 15 kann man schließlich folgendes entnehmen: Nach den<br />

Biokraftstoffen und der Biomasse (insgesamt 51%) macht die Windenergie die meisten<br />

Umsätze im laufenden Betrieb (<strong>als</strong>o ohne Investitionsumsätze des Anlagenbaus), nämlich<br />

27%. Diese Tatsache macht sich bei den Beschäftigten bemerkbar, wo die Windenergie nur<br />

von der Biomasse übertroffen wird. Bemerkenswert ist auch der starke Gesamtzuwachs an<br />

Arbeitsplätzen im alternativen Energiebereich (2004 bis 2006: rund ein Drittel mehr<br />

Beschäftigte).<br />

Entwicklung und aktueller Stand alternativer Energieerzeugung in Deutschland:<br />

Die Entwicklung ist besonders auf der unteren Graphik der Seite 8 und der Tabelle bzw.<br />

Graphik auf Seite 11 zu erkennen. Die Entwicklung zeigt deutlich nach oben und steigert sich<br />

in ihrer Zunahme noch. Beim Stromverbrauch kommen schon 11,8% aus alternativen<br />

Energiequellen. Der Anteil am gesamten Endenergieverbrauch ist mit 7,4% trotz zuletzt<br />

starker Steigerungsraten immer noch deutlich unter der 10%-Marke und auch im Vergleich zu<br />

Europa eher unteres Mittelfeld (siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare_Energie).<br />

Wenn man sich den Primärenergieverbrauch betrachtet (obere Graphik, S. 8), dann findet man<br />

die alternativen Energieformen sogar nur bei 5,3%.<br />

Während sich die Wasserkraft schon lange auf einem Niveau bewegt, weisen vor allem die<br />

Windenergie, die Biomassenverstromung und in jüngster Zeit auch die Fotovoltaiktechnik<br />

hohe Steigerungsraten auf. Auf die Entwicklung der Beschäftigten wurde bereits hingewiesen.<br />

Lösung zu Aufgabe 5:<br />

Der Verbrauch aller fossiler Brennstoffe muss drastisch zurückgefahren werden, die<br />

Kernenergie sogar auf Null. Stattdessen sollten die alternativen Energieträger noch weitaus<br />

stärker genutzt werden <strong>als</strong> es heute der Fall ist. Um eine solche Situation zu erhalten, muss<br />

allerdings der Energieverbrauch insgesamt stark reduziert werden. Wenn man nicht mehr <strong>als</strong><br />

die Hälfte des Energieverbrauchs zurückfährt, wird man die fossilen Energieträger kaum<br />

schonen können und nicht wirklich hohe Anteile alternativer Energieformen realisieren<br />

können (Gründe siehe Aufgabe 2 und 3). Das wichtigste Ziel der Zukunft muss sein, Energie<br />

möglichst zu sparen.<br />

Ergänzende Informationen sind im Internet (verschiedenste Seiten) zu finden.<br />

8


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 9<br />

Station 9: Der Wirkungsgrad von Windenergieanlagen<br />

Für diese Station muss vorher Station 2 bearbeitet worden sein!<br />

Aufgabe 1<br />

Aufgabe 2<br />

Aufgabe 3<br />

Aufgabe 4<br />

Aufgabe 5<br />

Lesen Sie sich den Artikel „Der Wirkungsgrad einer Windenergieanlage“<br />

aufmerksam durch.<br />

Wie Sie in Aufgabe 1 erfahren haben, lässt sich dem Wind maximal 2/3<br />

seiner Windgeschwindigkeit entziehen. Aber auch eine moderne<br />

Windenergieanlage erreicht nicht den theoretischen optimalen<br />

Wirkungsgrad von ηoptimal = 0,593 sondern maximale Gesamt-<br />

Wirkungsgrade von etwa ηreal = 0,5. Wo treten weitere Verluste bei der<br />

Umwandlung von Windenergie in elektrische Energie auf, die zu dieser<br />

weiteren Erniedrigung führen? Schreiben Sie Stichpunkte auf das<br />

Arbeitsblatt.<br />

Lesen Sie sich den Artikel „Widerstandsläufer und Auftriebsläufer - zwei<br />

unterschiedliche Konzepte von Windenergieanlagen“ aufmerksam durch.<br />

Machen Sie sich die unterschiedlichen Konzepte an den bereitgestellten<br />

Modellen klar.<br />

Welche Vorteile und Nachteile können Sie für Widerstands- und<br />

Auftriebsläufer finden? Das wichtigste Argument können Sie aus dem<br />

Vergleich der beiden Wirkungsgrade erhalten. Der Wirkungsgrad eines<br />

Schalenkreuzanemometers beträgt maximal ηmax,Schalenkreul = 0,08. Den<br />

maximalen Wirkungsgrad ηmax,Auftrieb können Sie aus der Graphik der<br />

Aufgabe 6 ablesen. Schreiben Sie Stichpunkte auf das Arbeitsblatt.<br />

Wo finden die beiden Konzepte Widerstands- bzw. Auftriebsläufer heute<br />

ihre Anwendung und warum gerade dort? Schreiben Sie Stichpunkte auf<br />

das Arbeitsblatt.<br />

Wie groß ist die Leistung folgender modernen Windenergieanlage bei den<br />

angegebenen Daten? Zu welchem Prozentsatz ist diese Anlage bei der<br />

Windgeschwindigkeit v = 8m/s ausgelastet?<br />

Flügelradius: r = 37m<br />

Windgeschwindigkeit: v = 8 m/s<br />

Dichte der Luft: ρLuft = 1,293 kg/ m 3<br />

Nennleistung: PNenn = 2 MW<br />

Leistungsbeiwert-Charakteristik:<br />

1


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 9<br />

Aufgabe 6<br />

η<br />

Wie groß ist der Wirkungsgrad folgender Windenergieanlage bei der<br />

Windgeschwindigkeit v = 9m/s? Würden Sie diese WEA, gemessen an der<br />

aktuell mögichen Technik, <strong>als</strong> eher effizient oder <strong>als</strong> eher ineffizient<br />

bezeichnen?<br />

Flügelradius: r = 35m<br />

Windgeschwindigkeit: v = 9 m/s<br />

Dichte der Luft: ρLuft = 1,293 kg/ m 3<br />

Erzeugte elektrische Leistung: Pel. = 0,9 MW (bei 9 m/s)<br />

2


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 9<br />

Der Wirkungsgrad einer Windenergieanlage<br />

Wie schon in der Einführungsstation 1 angesprochen, beträgt der Energieinhalt bewegter Luft<br />

1 2<br />

(<strong>als</strong>o Wind): EW = mv . Wind ist <strong>als</strong>o nichts anderes <strong>als</strong> bewegte Masse m (Luftteilchen)<br />

2<br />

mit einer gewissen Geschwindigkeit v. Würde man der bewegten Luft ihre gesamte Energie<br />

entziehen, so wäre ihre Geschwindigkeit anschließend null. Geschähe dies durch den Rotor<br />

eines Windrades, so würde die Luft dort stehen bleiben, es könnte keine Luft mehr<br />

nachströmen und das Windrad würde stehen bleiben.<br />

v1<br />

Die eingeströmte Luft (v1) muss aus dem Windrad auch wieder ausströmen (v2)<br />

In einer Windenergieanlage wird die Luft daher nie vollständig abgebremst, sondern nur zu<br />

einem bestimmten Teil. Schon im Jahr 1920 berechnete Albert Betz diesen Anteil: „Die<br />

Windradleistung hat dann ihr Maximum erreicht, wenn der Windstrom auf ein Drittel seiner<br />

ursprünglichen Geschwindigkeit abgebremst wird.“ Dies bedeutet nun wiederum, dass die<br />

Leistung (oder Energie) der Luft schon grundsätzlich nicht vollständig ausgenutzt werden<br />

1<br />

kann: v 2 = v1<br />

.<br />

3<br />

Wie gut eine Maschine die ihr zugeführte Leistung umsetzen kann, wird durch den<br />

Wirkungsgrad bestimmt. Der Wirkungsgrad errechnet sich allgemein <strong>als</strong> das Verhältnis aus<br />

Paus<br />

genutzter und zugeführter Energie oder Leistung: η = . In diesem Fall wäre Paus die die<br />

Pein<br />

Windenergieanlage verlassende elektrische Leistung, Pein die im Wind enthaltene Leistung,<br />

die auf die Rotorblätter einwirkt.<br />

Pein<br />

v2<br />

Paus<br />

Zugeführte und genutzte Energie<br />

Eine exakte Berechnung ergibt, dass bei der optimalen Abbremsung der Windgeschwindigkeit<br />

auf ein Drittel ihres ursprünglichen Wertes, der noch maximal mögliche Wirkungsgrad ηoptimal<br />

= 0,593 beträgt.<br />

3


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 9<br />

Widerstandsläufer und Auftriebsläufer - zwei unterschiedliche<br />

Konzepte von Windenergieanlagen<br />

Die ersten Windräder waren Widerstandsläufer und schon rein äußerlich mit den heutigen<br />

Windenergieanlagen nicht zu vergleichen. Das grundsätzliche Prinzip dabei ist, dass eine<br />

Fläche senkrecht vom Wind angeströmt wird und so eine Kraft auf diese Fläche ausgeübt<br />

wird.<br />

f<br />

Wind FW<br />

Prinzip des Widerstandsläufers<br />

Ein typisches Beispiel für einen Widerstandsläufer, wie er auch heute noch Verwendung<br />

findet, ist ein Gerät zur Windmessung, das Schalenkreuzanemometer.<br />

Schalenkreuzanemometer<br />

Es besteht aus (meist drei) schalenförmigen Widerstandsflächen, die auf einer vertikalen<br />

Drehachse montiert sind. Wenn Wind in die Schalen weht, dreht sich das Messgerät in einer<br />

zu der Windgeschwindigkeit proportionalen Drehfrequenz. Dadurch kann es mit geringem<br />

Bau-Aufwand <strong>als</strong> Messgerät eingesetzt werden. Die Schalen drehen sich deshalb, weil sie<br />

unterschiedliche Luft-Widerstandswerte (aus dem Autobau bekannt!), sogenannte cw-Werte<br />

haben. Dies bedeutet konkret, dass die Schalen auf dem Weg gegen den Wind weniger<br />

Energie benötigen, <strong>als</strong> sie auf dem Weg mit dem Wind erhalten haben. Anhand der Formel für<br />

die Kraft auf die (ruhenden) Schalenflächen lässt sich die Bedeutung der cw-Werte auch<br />

ρ 2<br />

quantitativ nachvollziehen: = c ⋅ ⋅ f ⋅ v , wobei ρ die Dichte der Luft, f die<br />

FW w<br />

2<br />

Widerstandsfläche und v die Windgeschwindigkeit ist. Die auftretende Kräftedifferenz hat zur<br />

Folge, dass sich das Windrad dreht.<br />

4


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 9<br />

Prinzip des Schalenkreuzanemometers und entsprechende Luftwiderstandswerte<br />

Das Prinzip des Auftriebsläufers ist es, die angeströmten Flächen zu kippen und so<br />

aerodynamische Effekte (wie beim Flugzeug) auszunutzen.<br />

FA<br />

Prinzip des Auftriebsläufers<br />

Der Wind trifft jetzt <strong>als</strong>o schräg auf die Flächen und wird dadurch abgelenkt. Hierbei wird<br />

durch den Rückstoß Kraft (Auftriebskraft FA) auf die Flächen ausgeübt. Der Wind wird durch<br />

die Energieübertragung auf die Flächen abgebremst. Dieses Prinzip kennt man ebenfalls<br />

schon sehr lange und wurde bei den mittelalterlichen Kornmühlen in der grundlegenden Form<br />

tausendfach angewendet.<br />

FA<br />

5


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 9<br />

Bockwindmühle in Werder a. d. Havel<br />

Die Auftriebsflächen sind dazu an einer horizontalen Achse angeordnet. Auch hier spielt<br />

natürlich der Luftwiderstand, gegen den die Flächen bewegt werden müssen eine Rolle. Den<br />

Luftwiderstand versucht man möglichst gering zu halten, den Auftrieb möglichst groß. Dies<br />

ist der Grund, warum die Flügel so aufwändige Profile besitzen (wie der Flügel eines<br />

Flugzeugs).<br />

Moderne Windenergieanlage (Auftriebsläufer) mit aerodynamisch geformten Flügeln<br />

6


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 9<br />

Hilfe zu Aufgabe 2:<br />

Hilfen<br />

Gehe den Weg, den die Energie aus dem Wind bis hin zum elektrischen Strom nimmt (vgl.<br />

Einführungsstation 1: „Energieflussdiagramm“). An welchen Stellen treten weitere Verluste<br />

auf?<br />

Hilfe zu Aufgabe 4:<br />

Einige Schlagworte für das Brainstorming: Windrichtung, Bauaufwand / Kosten,<br />

Wirkungsgrad. Betrachte für den Wirkungsgrad die maximal erreichte Höhe der beiden<br />

Wirkungsgrad-Verläufe. Daraus ergeben sich dann die Anwendungen, die auch im Text<br />

erwähnt sind.<br />

Hilfe zu Aufgabe 5:<br />

a)<br />

1<br />

= ⋅<br />

2<br />

A ρ v<br />

der Wirkungsgrad und v die Windgeschwindigkeit ist.<br />

Pel. 3<br />

η ⋅ ⋅ ⋅ , wobei A die vom Rotor überstrichene Fläche, ρ die Dichte der Luft, η<br />

b) Lies den Leistungsbeiwert aus der Graphik bei v = 8 m/s ab.<br />

c)<br />

2<br />

A = π ⋅ r<br />

d) Der Prozentsatz berechnet sich <strong>als</strong> Quotient aus der tatsächlich umgesetzten Leistung<br />

(PWEA) und der Nennleistung (PNenn) der Anlage multipliziert mit 100.<br />

Pel.<br />

e) Auslastung in Prozent: a = ⋅100<br />

P<br />

Hilfe zu Aufgabe 6:<br />

Nenn<br />

a) Stelle die Formel, aus die du die Leistung einer Windenergieanlage berechnest nach dem<br />

Wirkungsgrad um.<br />

⋅<br />

A⋅<br />

ρ ⋅ v<br />

2 Pel. b) η =<br />

3<br />

c) Moderne Anlagen erreichen Wirkungsgrade von bis zu η = 0,5.<br />

7


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 9<br />

Lösung zu Aufgabe 2:<br />

Lösungen und weiterführende Informationen<br />

Bei jeder Energieumwandlung treten Verluste auf. Der Rotor kann dem Wind wegen<br />

aerodynamischen Verlusten nicht die optimale Energie entziehen. Ein Beispiel hierfür wären<br />

die Verwirbelungen der Luft um den Turm. Die Luft kann ja nicht durch den Turm<br />

hindurchfließen und sieht somit ein Hindernis, ähnliches gilt für die Gondel bzw. das<br />

Maschinenhaus. Die Trägheit des Rotors macht bei böigem Wind Probleme, weil sich die<br />

Rotorgeschwindigkeit nicht beliebig schnell den ändernden Strömungsverhältnissen anpassen<br />

kann. Weitere Verluste in Form von Reibung, <strong>als</strong>o Wärme treten im Getriebe auf. Auch der<br />

Generator hat immer einen gewissen Verlust (ebenfalls Wärme), der bei guten Generatoren<br />

bei ca. 5 % liegt (hängt auch von der Auslastung ab). Da die Windkraftanlage nicht die<br />

Netzfrequenz und auch nicht die Netzspannung liefert, muss der Strom dementsprechend<br />

angepasst werden. Früher waren hier die Verluste erheblich. Inzwischen ist es durch die<br />

moderne Hochleistungselektronik möglich auch hier sehr gute Wirkungsgrade zu erzielen.<br />

Geringe Wärmeverluste fallen aber auch hier noch einmal an.<br />

Weiterführende Informationen zu Aufgabe 2:<br />

Eine genau Analyse der Verluste des Rotors findet sich im Fachteil 2.1.2.4 auf den Seiten 43<br />

bis 49. Zu dem Wirkungsgraden der Generatoren finden sich auf Seite 68 nähere<br />

Informationen.<br />

Lösung zu Aufgabe 4:<br />

Hierzu kann man eine Liste anfertigen, wie sie hier beispielhaft gezeigt wird. Weitere<br />

Nennungen sind möglich.<br />

Widerstandsläufer Auftriebsläufer<br />

Vorteil Nachteil Vorteil Nachteil<br />

Bauaufwand gering hoch<br />

Kosten niedriger höher<br />

Windrichtungs-<br />

meist keine Nachführabhängigkeiteinrichtungen<br />

nötig<br />

Wirkungsgrad niedrig hoch<br />

Den letzten und entscheidenden Punkt kann man aus dem Vergleich der beiden<br />

Leistungsbeiwert-Kurven erkennen. Das Schalenkreuzanemometer setzt die Windenergie mit<br />

einem Maximum von η ≈ 0,08 nur äußerst schlecht um. Dies spielt allerdings bei der<br />

Windmessung keine Rolle, da es nicht auf einen Energieertrag ankommt, sondern nur auf<br />

messbare Signale. Im Gegenteil wären hier hohe Spannungen von Nachteil. Die großen<br />

Vorteile des geringen Bauaufwands, der geringen Kosten und vor allem der Unabhängigkeit<br />

der Windrichtung machen das Schalenkreuzanemometer zu einem praktikablem<br />

Messinstrument. Einen möglichst hohen Wirkungsgrad braucht man natürlich, will man aus<br />

Wind Energie erzeugen. Dies ist der Hauptgrund, warum man keine Widerstandsläufer für die<br />

Stromerzeugung findet. Alle zur Stromerzeugung konzipierten Windenergieanlagen arbeiten<br />

nach dem Auftriebsprinzip. Der höhere Energieertrag rechtfertigt höhere Baukosten und<br />

8


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 9<br />

ausgeklügelte Steuermechanismen, die z.B. dafür sorgen, dass sich der Rotor immer im Wind<br />

dreht. Folgende Graphik zeigt eine Übersicht über die Höhe der Wirkungsgrade der<br />

verschiedenen Windräder.<br />

Wirkungsgrad über der Schnelllaufzahl λ (entspricht der Drehgeschwindigkeit des Rotors)<br />

verschiedener Konzepte<br />

Weiterführende Informationen zu Aufgabe 4:<br />

Informationen zu weiteren Möglichkeiten, den Wind und auch die Windrichtung zu<br />

bestimmen, findet man im Kapitel „Windmessgeräte“ ab Seite 94 des Theorieteils. Eine<br />

genauere Beleuchtung der Prinzipien des Widerstands- und Auftriebsläufers kann man auf<br />

den Seiten 20 bis 28 erhalten.<br />

Lösung zu Aufgabe 5:<br />

Zur Lösung benötigt man folgende Gleichungen:<br />

1<br />

3<br />

2 Pel.<br />

Pel. = ⋅η<br />

⋅ A⋅<br />

ρ ⋅ v , A = π ⋅ r , a = ⋅100<br />

Die erste Gleichung gibt die umgesetzte<br />

2<br />

PNenn<br />

(elektrische) Energie an, bei den entsprechenden Daten des Windgeschwindigkeit, Luftdichte,<br />

Rotorfläche (aus der zweiten Gleichung) und dem Wirkungsgrad.<br />

Für die Fläche des Rotors setzt man die Kreisfläche ein:<br />

1<br />

2 3<br />

Pel. = ⋅η<br />

⋅π<br />

⋅ r ⋅ ρ ⋅ v , mit dem Rotordurchmesser r.<br />

2<br />

Man muss nun den Wirkungsgrad aus der Graphik bei der Windgeschwindigkeit v = 8 m/s<br />

ablesen. Man erhält: η ≈ 0,47. Diesen setzt man zusammen mit den anderen Werten in die<br />

Gleichung ein und erhält für die Leistung:<br />

9


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 9<br />

Pel. 3<br />

1 2<br />

6<br />

= ⋅ 0,<br />

47 ⋅3,<br />

14 ⋅ ( 37m)<br />

2<br />

kg ⎛ m ⎞<br />

⋅1,<br />

29 ⋅ 8 = 0,<br />

67 ⋅10<br />

W = 0,<br />

67<br />

3 ⎜ ⎟<br />

m ⎝ s ⎠<br />

Der Auslastungsgrad sagt aus, wie viel Prozent der maximal erzeugbaren Leistung gerade<br />

produziert wird. Für den Auslastungsgrad dividiert man <strong>als</strong>o die tatsächlich umgesetzte<br />

Leistung (PWEA) durch die Nennleistung (PNenn) und multipliziert diese mit 100. Somit erhält<br />

man oben angegebene Gleichung. Durch Einsetzen erhält man:<br />

Pel<br />

. 0,<br />

67MW<br />

a = ⋅100<br />

= ⋅100<br />

= 33,<br />

5%<br />

P 2MW<br />

Nenn<br />

Die Anlage ist <strong>als</strong>o in diesem Betriebszustand zu etwa einem Drittel ausgelastet.<br />

Lösung zu Aufgabe 6:<br />

Man löst die Gleichung<br />

wiederum die Fläche:<br />

Pel. 1<br />

= ⋅ A ρ v<br />

2<br />

MW<br />

3<br />

η ⋅ ⋅ ⋅ nach dem Wirkungsgrad auf und ersetzt<br />

6<br />

2 ⋅ Pel. 2 ⋅ 0,<br />

9 ⋅10<br />

W<br />

η =<br />

und erhält durch einsetzen: η =<br />

= 0,<br />

497 .<br />

2 3<br />

3<br />

π ⋅ r ⋅ ρ ⋅ v<br />

2 kg ⎛ m ⎞<br />

3,<br />

14 ⋅ ( 35m)<br />

⋅1,<br />

29 ⋅ 9 3 ⎜ ⎟<br />

m ⎝ s ⎠<br />

Dieser Wirkungsgrad ist an der Grenze des zur Zeit machbaren, <strong>als</strong>o <strong>als</strong> sehr gut anzusehen.<br />

10


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 10<br />

Station 10: Die Leistung einer Windenergieanlage in Abhängigkeit<br />

von der Flügelzahl und der Flügelfläche<br />

Aufgabe 1<br />

Aufgabe 2<br />

Aufgabe 3<br />

Aufgabe 4<br />

Aufgabe 5<br />

Aufgabe 6<br />

Befestigen Sie die Flügel mit jeweils der gleichen Gesamtfläche (siehe<br />

Abbildungen) an den Rotornaben durch Einstecken in die Schlitze.<br />

Befestigen Sie nacheinander die Rotoren an der Halterung, stellen Sie das<br />

Gebläse auf eine Stufe und lesen Sie jeweils Spannung und Strom ab.<br />

Befestigen Sie die Flügel mit jeweils der gleichen Blattfläche pro Rotorblatt<br />

an den Rotornaben. Der Rotor mit vier Flügeln hat jetzt im Vergleich zum<br />

Zweiflügler nicht mehr die gleiche Gesamtblattfläche, sondern die<br />

doppelte. Gehen Sie vor, wie in Aufgabe 2 beschrieben.<br />

Alle Flügel sind<br />

jetzt gleich groß.<br />

Sie können die bisherigen Aufgaben auch bei einer anderen Gebläsestufe<br />

durchführen.<br />

Stellen Sie die gewonnen Erkenntnisse graphisch dar.<br />

Welche Gründe könnten dazu geführt haben, dass heute hauptsächlich<br />

Anlagen mit drei Flügeln zur Anwendung kommen?<br />

1


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 10<br />

� Arbeitsblatt zu Aufgabe 1-4<br />

Protokollblatt zu Station 10<br />

Gebläsestufe: - gleiche Gesamtfläche jedes Rotors -<br />

Flügelanzahl Spannung U [in mV] Stromstärke I [in mA] Leistung P [in mW]<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Gebläsestufe: - gleiche Fläche jedes einzelnen Flügels -<br />

Flügelanzahl Spannung U [in mV] Stromstärke I [in mA] Leistung P [in mW]<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Name:<br />

2


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 10<br />

Hilfe zu Aufgabe 5:<br />

Hilfen<br />

Es ist sinnvoll, auf die Rechtswertachse die Flügelzahl aufzutragen, nach oben die Leistung.<br />

In die gleiche Graphik kann man die Kurven für verschiedene Gebläsestufen eintragen. Man<br />

sollte allerdings separate Graphiken für die gleiche Gesamtfläche und die gleiche Flügelfläche<br />

(<strong>als</strong>o mit der Flügelzahl ansteigende Gesamtfläche) anfertigen. Damit kann man alle nötigen<br />

Vergleiche gut anstellen.<br />

Hilfe zu Aufgabe 6:<br />

Internetrecherche<br />

3


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 10<br />

Lösung zu Aufgabe 5:<br />

Lösungen und ergänzende Informationen<br />

Rechtwertachse: Flügelanzahl<br />

Hochwertachse: Umgesetzte Leistung<br />

Es sind in etwa folgender Kurvenverläufe zu erwarten:<br />

Ergebnisse der Versuche vom 11. Juli 2007<br />

Linke Graphik: Man erkennt deutlich ein Maximum bei drei Flügeln. Da ein zu großer<br />

Abstand der Flügel die Energie nicht optimal ausnutzt (der Wind strömt zwischen den<br />

Flügelflächen hindurch), erhält man hier eine niedrige Leistung. Bei höheren Flügelzahlen<br />

bewegen sich die Flügel im Windschatten des vorherigen, so dass ebenfalls eine geringere<br />

Leistung zu erzielen ist. Einen Einfluss hat auch die Drehgeschwindigkeit des Rotors, der hier<br />

aber nicht im Einzelnen diskutiert werden soll.<br />

Ergänzende Informationen:<br />

Fachteil S. 47<br />

Lösung zu Aufgabe 6:<br />

Generell steigt die Leistungsabgabe mit steigender Gesamtrotorfläche. Der Leistungszuwachs<br />

ab einer gewissen Flügelzahl ist jedoch relativ gering. Von einem Einflügler auf einen<br />

Zweiflügler beträgt der Leistungsgewinn noch etwa 10%, während er vom Zweiblatt- auf den<br />

Dreiblattrotor nur noch drei bis vier Prozent, auf den Vierblattrotor gar nur ein bis zwei<br />

Prozent beträgt. Die Theorie besagt, dass man nur mit einer unendlich hohen Blattzahl das<br />

Optimum erreichen kann, dann führen allerdings neue komplizierte aerodynamische<br />

Strömungsverhältnisse wieder zu einem abnehmenden Leistungsbeiwert.<br />

Weitere Gründe sind auch in Wirtschaftlichkeits- und Stabilitätsbetrachtungen zu suchen. Der<br />

zusätzliche Energieertrag bei mehr <strong>als</strong> drei Flügeln ist so gering, dass er die hohen Kosten<br />

eines weiteren Flügels nicht rechtfertigt. Außerdem wird das dynamische Verhalten eines<br />

Rotors mit abnehmender Blattzahl zunehmend ungünstiger. Schon der Unterschied vom<br />

Zwei- zum aerodynamisch symmetrischeren Dreiblattrotor ist gravierend, was das Auftreten<br />

4


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 10<br />

von Wechsellasten auf die Lager, aber auch die Homogenität der Leistungsabgabe betrifft.<br />

Die aerodynamische und auch geometrische Asymmetrie des Einblattrotors verursacht<br />

extreme, wechselnde Rotorgesamtkräfte und Momente. Ein weiterer Aspekt ist das höhere<br />

Anlaufmoment bei mehrflügligen Anlagen.<br />

Ein äußerst wichtiger Grund ist zudem, dass die Schallemission des Rotors mit der fünften<br />

Potenz der Geschwindigkeit der Blattspitzen steigt. Wegen der auftretenden Lärmbelastung<br />

sollte die Blattspitzengeschwindigkeit demzufolge 80 bis 90 km/h nicht überschreiten.<br />

Ergänzende Informationen:<br />

Fachteil S. 58<br />

5


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 11<br />

Station 11: Die Generatoren von Windenergieanlagen<br />

Aufgabe 1<br />

Aufgabe 2<br />

Aufgabe 3<br />

Aufgabe 4<br />

Aufgabe 5<br />

Aufgabe 6<br />

Aufgabe 7<br />

Gehen Sie auf die Seite http://leifi.physik.uni-<br />

muenchen.de/web_ph10/simulationen/11generator/generator.htm<br />

Beantworten Sie die gestellten Fragen. Starten Sie anschließend das<br />

Applet.<br />

Drehen Sie die Leiterschleife im Magnetfeld zwischen den Polschuhen des<br />

Permanentmagneten und betrachten Sie die in der Leiterschleife induzierte<br />

Spannung am angeschlossenen Voltmeter. Erklären Sie Ihrem<br />

Arbeitspartner/n den Aufbau eines Generators (inklusive der Bedeutung<br />

des Kommutators) an diesem Leiterschleifenmodell.<br />

Nun wird ein realitätsnahes Modell eines Generators verwendet (mit<br />

Kommutator). Drehen Sie den Anker und betrachten den Spannungsverlauf<br />

auf dem angeschlossenen Oszilloskop. Beschreiben Sie die auftretende<br />

Spannung.<br />

Jetzt wird kein Kommutator mehr benutzt. Drehen Sie den Anker und<br />

betrachten den Spannungsverlauf auf dem angeschlossenen Oszilloskop.<br />

Beschreiben Sie die auftretende Spannung.<br />

Kennzeichnen Sie in der Skizze auf dem Arbeitsblatt die Pole des<br />

Elektromagneten. Benennen Sie die dabei verwendete Regel. Skizzieren Sie<br />

den zeitlichen Verlauf der zwischen A und B erzeugten Spannung sauber in<br />

das vorgegebene t-U-Diagramm, wenn die Leiterschleife im<br />

eingezeichneten Sinn gedreht wird. Dabei soll die Spannung positiv gezählt<br />

werden, wenn A gegenüber B positiv ist. Zu Beginn soll die Spulenebene<br />

senkrecht zur Magnetfeldrichtung stehen (schwarz gezeichnetes<br />

Leiterstück oben). Begründen Sie Ihre Vorgehensweise.<br />

Um Spannung für das Stromnetz zu liefern, wird eine Frequenz von fNetz =<br />

50Hz benötigt. Wie viele Polschuhe bräuchte ein Generator, der vom Rotor<br />

einer Windenergieanlage mit 20 Umdrehungen pro Minute bewegt wird?<br />

Eine andere Windenergieanlage benutzt ein Getriebe und einen 10-poligen<br />

Generator. Wie hoch muss das Übersetzungsverhältnis des Getriebes sein,<br />

damit Netzspannung (fNetz = 50Hz) erzeugt wird? Die Drehfrequenz des<br />

Rotors soll wieder 20 Umdrehungen pro Minute betragen.<br />

1


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 11<br />

� Arbeitsblatt zu Aufgabe 5<br />

Name:<br />

2


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 11<br />

Hilfe zu Aufgabe 6:<br />

Hilfen<br />

Die Netzfrequenz und die Läuferdrehzahl sind in diesem Fall durch folgende Gleichung fest<br />

miteinander verbunden:<br />

f Netz = x ⋅ n , wobei x die Zahl der Polpaare des Läufers angibt und n die Drehzahl des Läufers<br />

bzw. des Rotors.<br />

Hilfe zu Aufgabe 7:<br />

Verwenden Sie die selben Formeln wie in Aufgabe 6. Zudem gilt für das Übersetzungsf<br />

Netz<br />

verhältnis i: i = . Es wird <strong>als</strong>o das Verhältnis von der vom Netz benötigten<br />

fohne<br />

_ Getriebe<br />

Frequenz zu der Frequenz, die ohne Getriebe geliefert werden würde angegeben.<br />

3


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 11<br />

Lösung zu Aufgabe 1:<br />

Lösungen und ergänzende Informationen<br />

siehe unter: (auch direkter Link auf der in Aufgabe 1 angegebenen Seite)<br />

http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph10/simulationen/11generator/generator_l.htm<br />

Lösung zu Aufgabe 2:<br />

Der Permanentmagnet erzeugt ein Magnetfeld im Bereich des sich drehenden Rotors. In<br />

diesem Magnetfeld dreht sich eine Leiterschlaufe. Deren zur Drehachse parallele Teile<br />

bewegen sich in gleichmäßigen Abständen senkrecht zum Magnetfeld. Dadurch wird in<br />

diesen Teilen der Schleife eine Spannung induziert. Durch die Drehbewegung der Schleife<br />

wird zunächst eine sinusförmige Spannung erzeugt. Der Kommutator polt lediglich in<br />

regelmäßigen Abständen die Spannung um, so dass alle negativen Anteile der Sinusspannung<br />

„umgeklappt“ werden und sie in eine pulsierende Gleichspannung umgewandelt wird. Die<br />

Leiterschleifenanteile, die senkrecht zur Drehachse des Rotors stehen, gleichen sich in ihrer<br />

Wirkung aus, so dass hier in Summe keine Spannung induziert wird. Ohne Kommutator<br />

schlägt das Voltmeter abwechselnd in beide Richtungen aus, mit Kommutator nur noch in<br />

eine.<br />

Lösung zu Aufgabe 3:<br />

Beispiel einer Spannung aus einem Generatormodell<br />

Wie man an der Abbildung sieht, entsteht eine bauchförmige, pulsierende Gleichspannung<br />

(die Bäuche können auch nach oben geöffnet sein, abhängig vom Anschluss des<br />

Oszilloskops). Je nach der Qualität des Modells weist der Spannungsverlauf<br />

Unregelmäßigkeiten auf. Diese entstehen durch Inhomogenitäten des Magnetfelds, den<br />

Kommutator oder die Kohlebürsten.<br />

4


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 11<br />

Lösung zu Aufgabe 4:<br />

Beispiel einer Spannung aus einem Generatormodell<br />

Man erkennt die sinusförmige Spannung. Auch hier ist aus den schon in Aufgabe 3 genannten<br />

Gründen nicht mit einem idealen Verlauf zu rechnen.<br />

Lösung zu Aufgabe 5:<br />

Es findet die Rechte-Hand-Regel bzw. Rechte-Faust-Regel (nicht Dreifingerregel!)<br />

Anwendung. Dementsprechend ergibt sich die Polung, wie auf der folgenden Abbildung zu<br />

sehen ist.<br />

Polung des Elektromagneten<br />

Durch die Drehung des Leiters werden die Ladungen im Leiter mitbewegt. Dadurch wirkt die<br />

Lorentzkraft, deren Richtung mit der Dreifinger-Regel ermittelt wird. Es tritt eine<br />

Ladungsverschiebung im Leiter auf, so dass zur Zeit T/4 der Punkt A negativ gegenüber B ist.<br />

Aufgrund des Kommutators ist A auch bei der nächsten Halbdrehung negativ gegen über B.<br />

Die resultierende Spannung ist <strong>als</strong>o eine pulsierende negative Gleichspannung.<br />

5


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 11<br />

Lösung zu Aufgabe 6:<br />

Graphische Lösung der Aufgabe 5<br />

Die Netzfrequenz und die Läuferdrehzahl sind in diesem Fall durch folgende Gleichung fest<br />

miteinander verbunden: f Netz = x ⋅ n , wobei x die Zahl der Polpaare des Läufers angibt und n<br />

die Drehzahl des Läufers bzw. des Rotors.<br />

Bei einem Generator mit einem Polpaar würde die gleiche Frequenz, wie die der<br />

mechanischen Rotation induziert werden, da bei einer Umdrehung genau eine Sinuswelle der<br />

Spannung entsteht. Dieses gilt für jedes eingebaute Polpaar, das heißt bei doppelter<br />

Polpaaranzahl verdoppelt sich die erzeugte Frequenz des Spannungsausgangs. Man kann <strong>als</strong>o<br />

die Gleichung umstellen und damit die nötige Polpaarzahl für eine mit typischerweise 20<br />

−1<br />

Umdrehungen in der Minute laufende WEA ( n = 20min<br />

) bestimmen:<br />

−1<br />

s<br />

50s<br />

⋅ 60<br />

f Netz x = = min = 150<br />

−1<br />

n 20min<br />

Man bräuchte <strong>als</strong>o einen Generator mit 150 Polpaaren. Um aber einen Generator mit 150<br />

Polpaaren zu bauen, würde man einen sehr hohen technischen Aufwand betreiben müssen und<br />

die Abmessungen würden viel zu groß werden. Es gibt Anlagen, die einen Kompromiss<br />

beinhalten, <strong>als</strong>o eine hohe Anzahl an Polpaaren besitzen und die Differenz zu den benötigten<br />

50 Herz mit Hochleistungselektronik überwinden. Oder aber man benutzt ein Getriebe, deren<br />

Übersetzungsverhältnis in Aufgabe 7 beispielhaft bestimmt werden soll.<br />

Ergänzende Informationen:<br />

Fachteil S. 61 - 73<br />

6


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Station 11<br />

Lösung zu Aufgabe 7:<br />

Die Frequenz des Stromes eines direkt betriebenen, 10-poligen (= 5 Polpaare!) Generators<br />

−1<br />

1min<br />

würde: f = x ⋅ n = 5⋅<br />

20min<br />

⋅ = 1,<br />

67Hz<br />

betragen. Um 50Hz zu erreichen, müsste das<br />

60s<br />

50Hz<br />

Getriebe die Drehgeschwindigkeit um das i = = 29,<br />

94-fache<br />

erhöhen. Man sieht <strong>als</strong>o,<br />

1,<br />

67Hz<br />

dass einiger technischer Aufwand nötig ist, um die gelieferte Spannung (bzw. Rotorfrequenz)<br />

der des Netzes anzupassen.<br />

Ergänzende Informationen:<br />

Fachteil S. 73 - 77<br />

7


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Zwischenstation 1<br />

Zwischenstation 1: Rätsel<br />

Aufgabe 1<br />

Aufgabe 2<br />

Aufgabe 3<br />

Aufgabe 4<br />

Finden Sie die 6 Fehler auf der Schemazeichnung.<br />

Oben sehen Sie das Originalfoto, auf dem unteren Foto sind dagegen 6<br />

Fehler zu finden. Wo sind diese?<br />

Kreuzworträtsel „Windenergie“: Wie lautet das Lösungswort? Es bezeichnet<br />

die nahe Zukunft der Windenergie.<br />

Lösen Sie das Puzzle. Was ist dargestellt?<br />

1


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Zwischenstation 1<br />

� Aufgabe 1<br />

Finden Sie die 6 Fehler in diesem Schema.<br />

Das Maschinenhaus einer getriebelosen Anlage.<br />

Ein Blick zur Station 1 und in den Fachteil S. 80 - 83 kann helfen.<br />

2


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Zwischenstation 1<br />

� Aufgabe 2<br />

Das obere Bild ist das Original, im unteren sind 6 Fehler versteckt.<br />

3


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Zwischenstation 1<br />

� Aufgabe 3<br />

1. Ausrichtung der Achse moderner Windenergieanlagen<br />

2. Kraft, die heute die Leistung von Windkraftanlagen ausmacht<br />

3. Flügelquerschnitt<br />

4. Windrichtungsdarstellung<br />

5. einfaches Windmessgerät<br />

6. Teil einer Windenergieanlage, die Windgeschwindigkeit in Drehbewegung umwandelt<br />

7. Luftströmungen hinter einer Windenergieanlage<br />

8. Erforscher des maximalen Wirkungsgrades von Windenergieanlagen<br />

9. amerikanisches Windrad (historisch)<br />

10. Kraft auf ein Rotorblatt, die in Gegenrichtung der Bewegung wirkt (moderne WEA)<br />

11. (wissenschaftliche) Vorhersage<br />

12. Weltmeister der Windenergie<br />

13. mechanische Komponente zum Feststellen des Rotors<br />

14. oberster, drehbarer Teil einer Windenergieanlage ohne Rotor<br />

15. frühere Form von Windkraftanlagen (z.B. Mittelalter)<br />

16. Kennlinie von Windenergieanlagen<br />

17. alles entscheidende Größe für die Leistungsausbeute von Windenergieanlagen<br />

18. Prinzip, durch das Strom im Generator erzeugt wird<br />

19. Rotationsgeschwindigkeit<br />

20. unterster Teil einer Windenergieanlage<br />

21. maximale Leistung von Windenergieanlagen<br />

22. haben nicht nur Flugzeuge, sondern auch Windkraftanlagen<br />

23. Maschine, die aus mechanischer Energie elektrische erzeugt<br />

24. Drehzahlwandler<br />

25. Erneuerung alter Anlagen mit Steigerung der Leistung<br />

26. Teil einer Windenergieanlage, in der der Blattverstellmechanismus untergebracht ist<br />

Ä, Ö und Ü werden <strong>als</strong> ein Buchstabe geschrieben (nicht AE, ...).<br />

4


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Zwischenstation 1<br />

16.<br />

13.<br />

15.<br />

4.<br />

23.<br />

Lösungswort<br />

11<br />

17.<br />

20.<br />

3.<br />

21.<br />

2.<br />

5.<br />

7.<br />

14.<br />

19.<br />

1.<br />

6.<br />

8.<br />

10.<br />

22.<br />

9.<br />

12.<br />

18.<br />

24.<br />

25.<br />

26.<br />

5


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Zwischenstation 1<br />

Lösung zu Aufgabe 1:<br />

Das Maschinenhaus einer getriebelosen Anlage.<br />

Lösung zu Aufgabe 2:<br />

6


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Zwischenstation 1<br />

Lösung zu Aufgabe 3:<br />

16.<br />

1. H O R I Z O N T A L<br />

2. A U F T R I E B<br />

3. P R O F I L<br />

4. W I N D R O S E<br />

5. S C H A L E N K R E U Z A N E M O M E T E R<br />

6. R O T O R<br />

7. W I R B E L<br />

8. B E T Z<br />

9. W E S T E R N M I L L<br />

10. W I D E R S T A N D S K R A F T<br />

11 P R O G N O S E<br />

13. S C H E I B E N B R E M S E<br />

12. D E U T S C H L A N D<br />

14. G O N D E L<br />

15. W I N D M Ü H L E<br />

L E I S T U N G S K U R V E<br />

17. W I N D G E S C H W I N D I G K E I T<br />

18. I N D U K T I O N<br />

19. D R E H Z A H L<br />

20. F U N D A M E N T<br />

21. N E N N L E I S T U N G<br />

22. F L Ü G E L<br />

23. G E N E R A T O R<br />

24. G E T R I E B E<br />

25. R E P O W E R I N G<br />

26. N A B E<br />

7


Lernzirkel Windenergie, 11. Klasse, Zwischenstation 2<br />

Zwischenstation 2: Wettbewerb der Windradbauer<br />

Aufgabe<br />

Bauen Sie ein Windrad aus den ausliegenden Materialien:<br />

Papier, Pappe, Flaschenkorken, Flüssigkleber, Klebestreifen und Stecknadeln<br />

Es sind folgende Hilfsmittel erlaubt: Schere, Lineal und Geodreieck.<br />

Die Bauzeit sollte 20 Minuten nicht überschreiten. Die Windräder sollen<br />

stabil auf dem Tisch befestigt werden.<br />

Am Ende werden alle Modelle bei einer bestimmten Windgeschwindigkeit auf ihre Drehzahl<br />

hin verglichen. Das Windrad mit der höchsten Drehzahl gewinnt.<br />

1

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