Bauen für die Zukunft - Zentralschweiz 2008 - Lika-Media-Consulting
Bauen für die Zukunft - Zentralschweiz 2008 - Lika-Media-Consulting
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Originell renoviertes Bauernhaus<br />
im Burgund zu verkaufen<br />
Rue du Venay • F-71580 Frontenaud • Frankreich<br />
Bauernhaus im Burgund (Bresse), in Dorfnähe (ca. 400<br />
Einwohner), komplett renoviert, mit Öl-, Cheminée-,<br />
und Holzheizung. Alle Zimmer Parkett oder Platten,<br />
bereit zum Bewohnen und Geniessen, geeignet <strong>für</strong><br />
Leute, <strong>die</strong> sowohl Freude an einem Garten haben, wie<br />
auch Ausflüge in <strong>die</strong> Umgebung machen möchten.<br />
Von privat zu verkaufen.<br />
Wohnfläche: 140 m 2<br />
Grundstückfläche: 1900 m 2<br />
Anzahl Zimmer: 7<br />
+ Badezimmer<br />
+ seperates WC<br />
+ Atelier/Werkstatt<br />
+ Backhaus<br />
Anzahl Garagen: 2<br />
Verkaufspreis: 240’000 EUR<br />
Verfügbar ab: ab sofort<br />
Kontakt Clemens und Christine Lehmann<br />
Telefon: +33 385 74 80 45 clemens.lehmann@wanadoo.fr
Holz: Leistungsfähige Vielfalt 2<br />
20 Jahre Energiestadt 22<br />
Förderprogramm der Stadt Luzern 30<br />
Förderprogramm des Kanton Luzern 34<br />
Stiftung Bourbaki Panorama 28<br />
Öffentliche Bauten<br />
Badbrücke-Wolhusen 4<br />
Wiggerbrücke-Egolzwil 11<br />
Neubau Kirchgemeindehaus 16<br />
Evang.- ref. Kirchgemeinde, Einsiedeln<br />
Kompetenzzentrum SWISSINT, 40<br />
Stans / Oberdorf<br />
Schul- Bürobauten<br />
Arche Noah oder Halfpipe 8<br />
Erweiterung Berufs- und 44<br />
Weiterbildungszentrum BWZ Obwalden<br />
Wohnbauten<br />
Siedlung Lincoln. Einsiedeln 19<br />
Generationenhaus „Wibergli“, Stans 36<br />
2-Familienhaus, Hergiswil 48<br />
EFH- Alberweiler DE 56<br />
Renovation und Aufstockung 54<br />
Sonnmattstrasse, Buochs<br />
News 14, 15, 59<br />
Innovativ 50, 52<br />
Anschriften / Branchen 60<br />
Adressen 63<br />
Impressum 64<br />
Titelbild: Mehrgenerationenhaus «Wibergli», Sarnen<br />
1
2<br />
Holz: Leistungsfähige Vielfalt<br />
Holz gehört zu den ältesten Baustoffen, wie eine Menge<br />
alter und gut erhaltener Konstruktionen beweist. Mit dem<br />
Auftreten der neueren Baustoffe Stahl und Stahlbeton am<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde <strong>die</strong> Holzbauweise<br />
jedoch stark verdrängt, und <strong>die</strong> Entwicklungs- und Forschungsanstrengungen<br />
widmeten sich hauptsächlich den<br />
neuen Materialien. In den letzten zwanzig Jahren hat <strong>die</strong><br />
Holzbauweise aber wieder stark an Interesse gewonnen,<br />
nicht zuletzt dank neuer Techniken und Bausysteme.<br />
Zu nennen sind in <strong>die</strong>sem Zusammenhang vor allem <strong>die</strong> Fortschritte<br />
im Bereich der Holzverleimung, <strong>die</strong> nicht nur zur starken<br />
Ausbreitung von Brettschichtholz, sondern auch zur Entwicklung<br />
von Holzwerkstoffen geführt haben, welche <strong>die</strong><br />
spezifischen Anforderungen des Baubereiches erfüllen. Beispiele<br />
da<strong>für</strong> sind <strong>die</strong> massiven Plattenelemente auf Bretteroder<br />
Furnierbasis, <strong>die</strong> in modernen Anlagen in Längen bis<br />
über 20 m und Dicken bis über 400 mm hergestellt werden.<br />
Die heutigen Verbindungs- und Bearbeitungstechniken im<br />
Holzbau bieten ebenfalls gute Grundlagen und Möglichkeiten<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Erfüllung hoher Anforderungen, sowohl im<br />
Bereich der Gestaltung von schlanken und eleganten Bauteilen<br />
als auch bei der Bewältigung von statisch anspruchsvollen<br />
Aufgaben.<br />
Die Fertigungstechnik im Holzbau stützt sich heutzutage auf<br />
moderne Verfahren der Bearbeitungstechnik. Das niedrige<br />
Gewicht des Holzes stellt <strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong> eine systematische<br />
Ausnutzung der Vorteile aus der Vorfertigung von grossen<br />
Elementen dar. Insbesondere im Hausbaubereich hat <strong>die</strong>s<br />
zur vollständigen Vorfertigung von Hauselementen (Wänden,<br />
Decken) in speziell dazu konzipierten industriellen Anlagen<br />
geführt. Dies ermöglicht eine rasche und effiziente Herstellung,<br />
verbunden mit extrem kurzen Bauzeiten.<br />
Von Dr. Andrea Bernasconi*<br />
Holzbaustoffe und Holzwerkstoffe, Anschlüsse und<br />
Verbindungstechnik<br />
Neben den klassischen Bauhölzern besteht heute ein grosses<br />
und vielfältiges Angebot an modernen Holzwerkstoffen, <strong>die</strong><br />
teilweise speziell <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anwendung im Bauwesen entwickelt<br />
wurden. Dazu sind Konstruktionsdetails und Anwendungsregeln<br />
entwickelt worden. Dank <strong>die</strong>sen Grundlagen ist <strong>die</strong> Erfüllung<br />
der heutigen Anforderungen statischer Natur, aber auch<br />
im Hinblick auf Schallschutz und Isolationsvermögen eines<br />
Bauteils <strong>für</strong> den Planer in den meisten Fällen unproblematisch.<br />
Die Entwicklungen der letzten Jahre haben zur Herstellung<br />
von besonders leistungsfähigen Holzwerkstoffen geführt, <strong>die</strong><br />
sehr gute mechanische Eigenschaften aufweisen und sich <strong>für</strong><br />
moderne, schlanke Konstruktionen einsetzen lassen.<br />
Die Fortschritte der Verleimung von Holz <strong>für</strong> tragende Konstruktionen<br />
haben sowohl zu neuen, leistungsfähigen und<br />
anwendungsoptimierten Klebstoffen als auch zu effizienten<br />
und betriebsoptimierten Verleimungsverfahren geführt. Der<br />
heutige Holzbau vermag dank der Verleimungstechnik praktisch<br />
alle Wünsche des Planers im Hinblick auf Form und<br />
Dimension der Bauteile zu erfüllen.<br />
Als Beispiel <strong>für</strong> moderne Holzmaterialien <strong>für</strong> das Bauwesen<br />
seien <strong>die</strong> grossformatigen Plattenelemente erwähnt, <strong>die</strong><br />
durch Verleimung von Brettern industriell hergestellt werden<br />
und in Abmessungen bis 5 m Breite, 15 m Länge und 50 cm<br />
Dicke erhältlich sind. Diese und ähnliche grossformatige Elemente<br />
haben in relativ kurzer Zeit zu einer Neuentwicklung<br />
der Massivbauweise geführt, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Vorfertigung von<br />
grossflächigen Elementen eine kurze Bauzeit verlangt und<br />
somit effizienter in der Ausführung wird.<br />
Die Entwicklung von leistungsfähigen Verbindungssystemen<br />
erlaubt heute den Anschluss von grossen Kräften unter Einhaltung<br />
der Forderung nach möglichst geringen Querschnitten, <strong>die</strong>
als Voraussetzung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung von schlanken Tragstrukturen<br />
gilt. Das Angebot an Verbindungssystemen ist sehr vielfältig<br />
und erlaubt eine effiziente und günstige Lösung <strong>für</strong> <strong>die</strong> meisten<br />
konstruktiven Probleme, so dass <strong>für</strong> den Planer und Gestalter<br />
grosse Freiheit besteht. Herstellung und Montage erfolgen in<br />
den meisten Fällen sehr rationell, unabhängig davon, ob eine<br />
Vorfabrikation oder eine Baustellenmontage gewählt wird.<br />
Dauerhaftigkeit und Brandschutz<br />
Die Dauerhaftigkeit stellt neben der Tragfähigkeit eine der<br />
wesentlichen Anforderungen an ein Bauwerk dar. Der Baustoff<br />
Holz ist auf konstruktive Fehler und unkorrekte Bauweisen<br />
besonders empfindlich, da Schäden in kurzer Zeit auftreten und<br />
<strong>die</strong> Schwächen der Konstruktion sichtbar machen. Die heutige<br />
Holzbauweise bietet jedoch sowohl im Haus- als auch im Brückenbau<br />
ausreichende Grundlagen zur Herstellung von dauerhaften<br />
Konstruktionen. Viele Konstruktionen der letzten zwanzig<br />
Jahre, insbesondere aus dem Gebiet des Brückenbaus, sind<br />
sichtbarer Beweis da<strong>für</strong>, dass bei korrekter Planung und Herstellung<br />
eine angemessene Dauerhaftigkeit erreicht werden kann.<br />
Jedes Bauwerk muss auch den Anforderungen des Brandschutzes<br />
genügen, <strong>die</strong> gerade in der Schweiz eine hohe Sicherheit im<br />
Brandfall gewährleisten. Die Gewährleistung <strong>die</strong>ser Sicherheit<br />
resultiert auch im Fall von Holzbauwerken durch technische und<br />
konstruktive Lösungen. Die Holzbranche hat in den letzten zwei<br />
Jahrzehnten grosse Anstrengungen unternommen, um brandsichere<br />
Lösungen zu entwickeln und in <strong>die</strong> Praxis umzusetzen.<br />
Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Fachleuten<br />
und den Vertretern der Behörden und der Gebäudeversicherungen.<br />
Die gewonnenen Erkenntnisse sind u.a. in <strong>die</strong> neuen<br />
Brandschutzvorschriften der Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen<br />
VKF eingeflossen, <strong>die</strong> seit 1.1.2005 in Kraft sind und<br />
neu das <strong>Bauen</strong> mit Holz bis sechs Geschosse ermöglichen.<br />
Vielfalt der Bauweisen<br />
Im Hausbereich stellt <strong>die</strong> Holzrahmenbauweise eine der<br />
modernsten Bauweisen dar. Neben einer ausgezeichneten<br />
Flexibilität bei der Planung und Gestaltung der Konstruktion<br />
erlaubt <strong>die</strong>se Bauweise <strong>die</strong> Herstellung von mehrgeschossigen<br />
und besonderen Konstruktionen. Die Rahmenbauweise<br />
eignet sich bestens sowohl <strong>für</strong> <strong>die</strong> handwerkliche Fertigung<br />
als auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> industrielle Vorfabrikation.<br />
Insbesondere im Bereich der Sport- und öffentlichen Bauten<br />
kommen <strong>die</strong> Vorteile der Holzbauweise gegenüber anderen<br />
Systemen zum Zug. Der öffentliche Charakter der Konstruktion<br />
stellt in solchen Fällen besondere Ansprüche an <strong>die</strong> Gestaltung<br />
und an das Aussehen der Struktur. Die vielfältigen Möglichkeiten<br />
bei der Formgebung von Holzelementen und <strong>die</strong> natürliche<br />
Farbe werden häufig in <strong>die</strong> Gestaltung mit einbezogen.<br />
Die Möglichkeiten und Grenzen der Holzbauweise sind aber<br />
am besten bei anderen Bauwerken zu erkennen. Die grössten<br />
Anstrengungen von Planern und Konstrukteuren gelten<br />
nämlich Sonderbauwerken, wie sie bei Messen, Ausstellungen<br />
und besonderen Ereignissen erstellt werden, sowie dem<br />
Brückenbau. In <strong>die</strong>sen Feldern sind <strong>die</strong> zugleich spektakulärsten<br />
und anspruchsvollsten Bauwerke entstanden.<br />
Wenn man <strong>die</strong> heute bestehenden Konstruktionen und <strong>die</strong><br />
aktuellen Möglichkeiten der Holzbauweise betrachtet, lässt<br />
sich leicht feststellen, dass <strong>die</strong> Technik und <strong>die</strong> Grundlagen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung von modernen Konstruktionen vorhanden<br />
sind. In Europa wird <strong>für</strong> tragende Bauteile hauptsächlich<br />
Fichtenholz eingesetzt. An der Möglichkeit der Anwendung<br />
<strong>für</strong> tragende Bauteile aus Laubhölzern (Esche und Buche)<br />
wird derzeit in Deutschland und Österreich gearbeitet.<br />
Dass <strong>die</strong> Holzbauweise heute fast jede Herausforderung<br />
annehmen kann – und somit <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> bestens gerüstet<br />
ist – hat zum Beispiel <strong>die</strong> Expo in Hannover im Jahr 2000<br />
schlagend gezeigt. Die <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Ereignis geschaffene Dachkonstruktion<br />
aus Holz macht <strong>die</strong> permanente Visitenkarte<br />
der Holzbauweise auf dem Expo-Gelände Hannover. Einer<br />
breiteren Öffentlichkeit ins Bewusstsein gerückt sind aber<br />
auch Meisterleistungen in der Schweiz wie das Palais de<br />
l’Equilibre der Schweizer Landesausstellung Expo.02, damals<br />
das Wahrzeichen der Arteplage Neuenburg. Heute <strong>die</strong>nt der<br />
riesige Kuppelbau als Besucherzentrum des Teilchenforschungsinstituts<br />
CERN in Genf.<br />
*Dr. Andrea Bernasconi ist Dozent an der EIVD/HESSO, Haute Ecole<br />
d’Ingénierie et de Gestion du Canton de Vaud, Yverdon<br />
Quelle: Lignum<br />
3
4<br />
Die neue Badbrücke in Wolhusen<br />
Bauherrschaft<br />
Ella Rogger-Steinmann, Wolhusen<br />
Margrith Bucher-Banz, Wolhusen<br />
Josef Imbach, Wolhusen<br />
Andi Rieser, Steinhuserberg<br />
Bauherrenberatung<br />
Blum Sales, Bautreuhand AG<br />
Bahnhofstrasse 7, CH-6110 Wolhusen<br />
Gemeinden<br />
CH-6110 Wolhusen<br />
CH-6106 Werthenstein<br />
Holzbauingenieur und<br />
Bauleitung Holzbau<br />
PIRMIN JUNG<br />
Ingenieure <strong>für</strong> Holzbau GmbH<br />
Grossweid 4, CH-6026 Rain<br />
www.ideeholz.ch<br />
Primär Tragwerk inkl. Stahlteile<br />
Neue Holzbau AG Lungern<br />
Obseestrasse 11, CH-6078 Lungern<br />
Tel. 041 679 70 80, Fax 041 679 70 59<br />
www.neueholzbau.ch<br />
In Wolhusen wurde am 4. Juli 07 <strong>die</strong><br />
neue Badbrücke über <strong>die</strong> Kleine Emme<br />
montiert. Die gesamte Konstruktion<br />
mit Schiefereindeckung und Geländer<br />
wurde ab Mitte Juni auf der Wiese<br />
neben der Kantonsstrasse zusammengesetzt.<br />
Das aussergewöhnliche Objekt<br />
erforderte von allen beteiligten Planern<br />
und Handwerkern einen besonderen<br />
Einsatz.<br />
Gefällige Brücke am Eingang zum<br />
Entlebuch<br />
Die neue Badbrücke reagiert mit ihrem<br />
formalen Erscheinungsbild auf den speziellen<br />
Ort und <strong>die</strong> Funktionalität einer<br />
Strassenbrücke. Die gedeckte Brücke<br />
mit dem grossen Vordach verspricht<br />
einen optimalen Witterungsschutz und<br />
einen reduzierten Unterhalt bei hoher<br />
Dauerhaftigkeit. Die offene Brücke<br />
erlaubt <strong>für</strong> den Betrachter durchsicht<br />
und keine Unterbrechung der Tallandschaft<br />
durch einen massiven Riegel. Der<br />
Brückenwanderer hat einen eindrücklichen,<br />
geschützten Ausblick in <strong>die</strong> Landschaft.<br />
Ein konkretes Beispiel <strong>für</strong> nachhaltiges<br />
<strong>Bauen</strong>! - Die <strong>für</strong> <strong>die</strong> neue Brükke<br />
eingesetzte Holzmenge von rund<br />
62m3 wächst im Kanton Luzern in<br />
weniger als einer Stunde nach.<br />
Die Brücke ist <strong>für</strong> Fahrzeuge mit einem<br />
Gesamtgewicht von 10 Tonnen ausgelegt<br />
und <strong>die</strong> Durchgangshöhe im Querprofil<br />
beträgt 3.2m.
Besserer Hochwasserschutz<br />
Beim grossen Hochwasser vom August<br />
2005 wurde <strong>die</strong> alte Badbrücke durch<br />
<strong>die</strong> Kleine Emme derart in Mitleidenschaft<br />
gezogen, dass sie nicht mehr<br />
passierbar war. Die Armee erstellte eine<br />
Notbrücke, um <strong>die</strong> Erschliessung <strong>für</strong><br />
Anwohner und Restaurant Bad zu<br />
gewährleisten. Die Bauträgerschaft,<br />
bestehend aus vier Privatparteien, sah<br />
sich gezwungen, ein Projekt <strong>für</strong> einen<br />
Ersatzbau in Auftrag zu geben.<br />
In Anlehnung an <strong>die</strong> bestehende Brükke<br />
wurde bei der Projektierung des<br />
Ersatzbaus wiederum eine Holzbrücke<br />
in Betracht gezogen. Für <strong>die</strong> Baubewilligung<br />
war es nötig, das linke Widerlager<br />
um rund vier Meter zurückzusetzen<br />
und <strong>die</strong> Brücke um einen halben Meter<br />
anzuheben, damit bei einem zukünftigen<br />
Hochwasser keine Einschnürung<br />
mehr entsteht und <strong>die</strong> Gefahr des Wasserübertritts<br />
massiv verringert wird.<br />
Ebenfalls mussten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Uferverbauung<br />
im Bereich der Widerlager <strong>die</strong> Vorgaben<br />
des Kantons berücksichtigt werden<br />
und somit wurde <strong>die</strong> Baubewilligung<br />
Mitte Februar 2007 erteilt.<br />
Witterungsschutz und Unterhalt<br />
Die gesamte Brücke wird von einer<br />
schlanken Walmdachkonstruktion mit<br />
Vordach konstruktiv vor der Witterung<br />
geschützt. Die Streben sind unterseitig<br />
mit einer Tropfnase ausgebildet und der<br />
Untergurt ist auf der oberen Seite auf<br />
der gesamten Länge mit einem Blech<br />
abgedeckt.<br />
Durch <strong>die</strong>se konstruktive Ausbildung<br />
konnte auf einen vollständigen chemischen<br />
Holzschutz des Tragwerks verzichtet<br />
werden und lediglich der Fahrbahnbelag<br />
wurde mit einer Druckimprägnierung<br />
versehen. In einem spezifischen<br />
Überwachungs- und Unterhaltsplan<br />
ist beschrieben, wer wann welche<br />
Kontrollen und entsprechende Unterhaltsarbeiten<br />
durchführen soll.<br />
Das Tragwerk<br />
Die Konstruktion besteht aus zwei überhöhten<br />
Fachwerken aus Brettschichtholz<br />
mit einer Konstruktionshöhe von<br />
4.5m. Die konischen Fachwerk-Streben<br />
bilden bei jedem Knoten mit dem oberen<br />
Querträger eine Rahmenecke und<br />
leiten <strong>die</strong> Wind- und Stabilisierungskräfte<br />
unter <strong>die</strong> Fahrbahn. Der darunter liegende<br />
Windverband aus Flachstahl verbindet<br />
<strong>die</strong> stählernen, unteren Querträger<br />
und leitet <strong>die</strong> Kräfte in <strong>die</strong> Widerlager<br />
ein. Dem rechten Widerlager auf<br />
der Werthensteiner-Seite, welches als<br />
Gleitlager funktioniert, wurde eine neue<br />
5
6<br />
Krone aufbetoniert. Auf der linken Wolhusener-Seite agiert<br />
ein komplett neues Widerlager als Fixlager.<br />
Die Fahrbahn besteht aus druckimprägnierten Tannenbrettern,<br />
<strong>die</strong> auf Brettschichtholz-Fahrbahnträger und über<br />
Querträger aus Stahl an <strong>die</strong> Hauptfachwerke gehängt sind.<br />
Unabhängigkeit dank Vormontage<br />
Die Holzbrücke wurde vorgängig, innert drei Wochen auf der<br />
Wiese komplett vorgefertigt. Die werkseitig abgebundenen<br />
Brettschichtholzteile wurden wie sämtliche Stahlteile auf <strong>die</strong><br />
Wiese geliefert und vor Ort vom Holzbauer zusammengebaut.<br />
Anschliessend kamen, immer noch auf der Wiese, Eternitdach<br />
und Geländer hinzu. Unabhängig von Hochwasser-<br />
Einige Kennzahlen und Dimensionen<br />
gefahr und ohne aussergewöhnliche Sicherungen über Wasser<br />
konnte <strong>die</strong> Brücke zusammengebaut werden, währenddem<br />
der Baumeister noch an den Widerlagern <strong>die</strong> letzten<br />
Feinarbeiten ausführte. Bei der Montage betrug das Gesamtgewicht<br />
der Brücke 46 Tonnen. Der 500-t Mobilkran der Firma<br />
Fanger hob <strong>die</strong> Brücke, beobachtet von etlichen interessierten<br />
Schaulustigen, von der Wiese über <strong>die</strong> Strasse an den<br />
endgültigen Standort.<br />
Bauteil Material/Festigkeit Dim Länge<br />
Fachwerk-Untergurt BSH GL36k 240/400 33.8m; 1-teilig<br />
Fachwerk-Obergurt BSH GL24h 240/400 37.6m; 3-teilig<br />
Fachwerk-Streben BSH GL24h / GL28h 240/240-600 (konisch) 4.5m<br />
Querträger oben BSH GL24h 240/680 3.8m<br />
Fahrbahnträger BSH GL24h 160/320 33.6m; 3-teilig<br />
Querträger unten Stahl S235 HEB 200 3.85m<br />
Belag Weisstanne druckimprägniert 50/180 3.75m<br />
Technische Daten<br />
Spannweite 33.3 m<br />
Fahrbahnbreite 3.5 m<br />
Durchgangshöhe 3.2 m<br />
Überhöhung der Fahrbahn 0.4 m<br />
Geländerhöhe 1.1 m<br />
Belastbarkeit Fahrzeuge bis 10 t<br />
Gesamtgewicht 46’000 kg<br />
Holzverbrauch 62 m 3<br />
- BSH 52 m 3<br />
Stahlteile 5’100 kg<br />
- Schnittholz 10 m 3<br />
Bauzeit (Vergabe bis Montage) 12. April bis 4. Juli 2007<br />
Eröffnung Juli 2007
8<br />
Neubau Schul- und Bürobau –<br />
Arche Noah oder Halfpipe<br />
Bauherrschaft<br />
Josef Müller AG<br />
Neuhofstrasse 3b, CH-6340 Baar<br />
Architekt<br />
Bigliotti Architekten<br />
Oberdorfstrasse 1, CH-6340 Baar<br />
Bauingenieur<br />
Wismer + Partner AG<br />
Beratende Ingenieure u. Planer SIA<br />
Grundstrasse 3, CH-6343 Rotkreuz<br />
Holzbauingenieur<br />
Pirmin Jung<br />
Ingenieure <strong>für</strong> Holzbau GmbH<br />
Grossweid 4, CH-6026 Rain<br />
www.ideeholz.ch<br />
Primär Tragwerk inkl. Stahlteile<br />
Neue Holzbau AG Lungern<br />
Obseestrasse 11, CH-6078 Lungern<br />
Tel. 041 679 70 80, Fax 041 679 70 59<br />
www.neueholzbau.ch<br />
Holzbauer<br />
Paul Müller Holzbau<br />
Neuhofstrasse 3b, CH-6340 Baar<br />
Allgemein<br />
Arche Noah oder Half-Pipe?<br />
Nahe der Autobahnausfahrt Baar befindet<br />
sich ein Holzbauprojekt mit beachtlichen<br />
Ausmassen. Der Neubau bietet<br />
Schulungs-, Büro- und Wohnraum auf<br />
fünf Geschossen und entspricht dem<br />
Minergie-Standard. Die geschwungene<br />
Dachform vermag Assoziationen zu<br />
wecken.<br />
Den Anstoss <strong>für</strong> das Holzbauprojekt auf<br />
dem Areal der Bauherrin Josef Müller<br />
AG gaben <strong>die</strong> Pläne der hier ansässigen<br />
Handels und Management Schule Zug<br />
(HMZ), ihre Räumlichkeiten an einem<br />
Ort zu konzentrieren. Das Gebäude<br />
ermöglicht <strong>die</strong>sen Zusammenzug und<br />
nützt <strong>die</strong> zur Verfügung stehende Fläche<br />
optimal aus. Als Bauherrin tritt <strong>die</strong><br />
Josef Müller AG auf, <strong>für</strong> den Bau verantwortlich<br />
zeichnet <strong>die</strong> ebenfalls hier<br />
domizilierte Unternehmung Paul Müller<br />
Holzbau. Die Baukosten betragen rund<br />
neun Mio. Franken.<br />
Aufgrund der beschränkten Platzverhältnisse<br />
versperrt der neue Baukörper<br />
den Zugang zu den Werkstätten des<br />
Holzbauers. Die Lösung bestand in<br />
einer Zweiteilung des Gebäudes mit<br />
einer sechs Meter hohen Durchfahrt.<br />
Erst ab dem dritten Stockwerk kommen<br />
<strong>die</strong> beiden Teile des Gebäudes zusammen,<br />
sind aber im Inneren bis ins vierte<br />
Geschoss weiterhin getrennt. Während<br />
auf der einen Seite Büroräumlichkeiten<br />
entstehen, ist <strong>die</strong> andere <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schulungsräumlichkeiten<br />
der HMZ vorgesehen.<br />
Die Unterteilung des Attikageschosses<br />
ist noch nicht definitiv, möglich<br />
wäre aber <strong>die</strong> Nutzung als Wohnraum<br />
auf der ganzen Fläche. Aufgrund<br />
der zurückversetzten Aussenwände des<br />
obersten Stockwerkes ergeben sich hier<br />
grosszügige Balkonflächen, <strong>die</strong> sich<br />
rund um das Gebäude ziehen. Mit Auskragungen<br />
von bis zu fünf Metern sind<br />
<strong>die</strong> Aussenflächen zudem überdacht.<br />
Geschwungenes Dach<br />
Die Dachkonstruktion ist dann auch das<br />
optisch auffälligste Merkmal des<br />
Gebäudes. Mit der geschwungenen<br />
Ausführung wollten <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gestaltung<br />
zuständigen Bigliotti Architekten<br />
einen beschwingten Abschluss auf den<br />
kubisch gehaltenen Unterbau setzen.<br />
Verschiedene Assoziationen werden<br />
geweckt – ob man in der geschwunge-
nen Form eher eine Rekonstruktion der Arche Noah erkennt<br />
oder eine Half-Pipe <strong>für</strong> Skateboarder, ist der Interpretation<br />
des Betrachters überlassen. Um zu den Fakten zurückzukehren:<br />
Zusammengesetzt wurde das Dach aus zweiteiligen Trägern.<br />
Als Kaltkonstruktion ausgeführt, erhält es einen Schutz<br />
aus Bedachungsgranulat und ist extensiv begrünt. Aufgrund<br />
der aussergewöhnlichen Form des Dachs muss das dort<br />
gesammelte Wasser ins Gebäude hinein und dann zur Kanalisation<br />
geführt werden.<br />
Holzbausystem<br />
Mit einer Länge von 45.0 m, einer breite von 19.0 m und<br />
einer Höhe von über 20.0 m steht der 5-geschossige Holzbau<br />
über einem Untergeschoss aus Stahlbeton. Holzbetonverbunddecken<br />
spannen in Gebäudequerrichtung. Die Aussenwände<br />
in einer speziellen Rahmenbauweise und <strong>die</strong> zwei in<br />
Längsrichtung laufenden Tragachsen mit holzigen Unterzügen<br />
und Stützen tragen <strong>die</strong> vertikalen Lasten ab. Das geschwungene<br />
Dach wird durch Sparrenelemente gebildet. In<br />
den Holzbau integriert sind zwei Treppenhäuser aus Stahlbeton<br />
zur Erschliessung der Schul-, Büro- und Wohnräume. Sie<br />
steifen das Gebäude horizontal aus. Die grossen Gebäudeabmessungen,<br />
der Stützenraster von 7.70 m x 6.50 m und <strong>die</strong><br />
Auskragung im ersten Geschoss, aber auch <strong>die</strong> Installationsführung<br />
und der Brandschutz forderten von den Holzbauingenieuren<br />
neue tragende Ideen.<br />
Der Grundriss ist in Gebäudelängsrichtung in 3 Bereiche unterteilt<br />
(Schulräume 7.70 m, Korridor 3.10 m, Schulräume 7.70 m).<br />
Der Stützenraster von 6.50 m in Gebäudelängsrichtung erlaubt<br />
eine flexible Nutzung und Gestaltung im Grundriss. Die Auskragung<br />
im 1.OG von 0.50 m wurde mit Kerto-Q Stützen<br />
gelöst, welche in <strong>die</strong>sem Geschoss rund 750 mm tief sind. Die<br />
Lasteinleitung erfolgte oben am äusseren Eck, <strong>die</strong> Abtragung<br />
unten am inneren. Die Differenzkraft wurde über <strong>die</strong> HBV-Decke<br />
kurz geschlossen. Das Attikageschoss ist gegenüber dem<br />
Hauptgebäude zurückgesetzt und wird von einem Sparrendach<br />
mit bis zu 5.0 m Auskragung überragt.<br />
Holzbetonverbunddecken<br />
Das Deckensystem wurde in einer Evaluation entschieden. Die<br />
Anforderungen waren: Erhöhte Schalldämmwerte unter<br />
Berücksichtigung eines Hohlbodenaufbaus, Brandschutz<br />
REI60/EI30(nbb), Scheibenwirkung, optimiertes Schwingverhalten,<br />
minimale Konstruktionshöhe und Kosten. Die Holzbeton-<br />
Verbundlösung mit einem vollflächigen Brettstapel von 180mm<br />
und einem Überbeton von 120mm Stärke erwies sich als optimal.<br />
Der Verbund erfolgt beidseits über 3 Kerven im Auflagerbereich.<br />
Die Decken überspannen als Einfeldträger eine Tragweite<br />
von 7.7m. Die Betonschicht wurde gleichzeitig als Scheibe<br />
ausgebildet und an <strong>die</strong> massiven Treppenhauskerne angehängt.<br />
Als Installationsebene <strong>die</strong>nt ein Doppelboden sowie eine<br />
abgehängte Deckenverkleidung. Darin verlaufen alle Leitungen<br />
und können problemlos nachinstalliert oder erneuert werden.<br />
Dachkonstruktion<br />
Die Dachkonstruktion ist in einer konventionellen Sparrenlage<br />
mit Hinterlüftung ausgeführt: Der Substrataufbau liegt<br />
auf einer Rauspundschalung. In der Sparrenebene (Sparren-<br />
querschnitt 100/320mm) liegen <strong>die</strong> Hinterlüftungs- und<br />
Dämmebene. Unter den Sparren wurde eine OSB-Beplankung<br />
angeordnet, welche als Luftdichtigkeitsschicht und als<br />
Scheibe ausgeführt wurde. Speziell ist <strong>die</strong> nach oben gebogene<br />
Dachform. Als statisches System <strong>die</strong>nt ein Durchlaufträger<br />
mit beidseitigen Kragarmen (4.0/6.0/7.3/5.0m).<br />
Aussenwände<br />
Die Aussenwände wurden in Rahmenbauweise mit integrierten<br />
Hauptstützen in Brettschichtholz sowie Brettschichtholzunterzügen<br />
ausgebildet. Das Hauptstützenraster mit 6.5m<br />
erlaubte wiederum <strong>die</strong> Anordnung grosser Fenster. Die Stützen<br />
in den Aussenwänden stehen ohne Querholzeinschluss<br />
über ein Stahlteil Stirne an Stirne. Mit <strong>die</strong>sem Ausschluss von<br />
Querholz <strong>für</strong> <strong>die</strong> vertikale Lastabtragung können Setzungen<br />
weitgehend eliminiert werden.<br />
Tragende Längsachsen<br />
Sichtbare Unterzüge in Brettschichtholz mit 6.50 m Spannweite<br />
und einem Querschnitt von 320/680 mm bilden <strong>die</strong><br />
tragenden Längsachsen in Gebäudemitte. Auch hier musste<br />
eine Lösung gesucht werden, welche ohne Setzungsprobleme<br />
<strong>die</strong> Bemessungslast von über 1’600 KN (Übergang 1.OG<br />
zum EG) von Stütze zu Stütze übergeben konnte – parallel<br />
dazu noch je Unterzug rund 200 KN in <strong>die</strong> EG-Stütze eingeleitet<br />
werden musste.<br />
Als Lösung wurde ein HEB240-er Stahlprofil gewählt, welches<br />
von Unterkante zur Oberkante des Unterzuges verläuft. In <strong>die</strong><br />
Hohlräume laufen <strong>die</strong> Unterzüge, welche Ihre Lasten über eingeklebte<br />
GSA-Stangen direkt in <strong>die</strong> Grundplatte der HEB-Stütze<br />
einleiten. Eingeschlitzte Bleche mit Stabdübelverbindung an den<br />
Stützen verhindern ein Auskippen des Unterzuges auf der Stütze<br />
(Bedingt durch <strong>die</strong> tiefe Lage der Unterzüge – Installationsführung<br />
zwischen Unterzug und Deckenkonstruktion - konnten<br />
<strong>die</strong>se nicht in <strong>die</strong> Decken eingespannt werden). Die seitliche<br />
Holzüberdeckung <strong>die</strong>nen als Brandschutzverkleidung R60.<br />
Aussteifung<br />
Die Aussteifung des Gebäudes sowohl in Längs- als auch in<br />
Querrichtung erfolgt über <strong>die</strong> beiden massiven Treppenhauskerne.<br />
Der als Scheibe ausgebildete Überbeton der Holzbeton-<br />
9
10<br />
verbunddecken leitet <strong>die</strong> Horizontalkräfte aus Erdbeben und<br />
Wind in <strong>die</strong> Treppenhauskerne ein. Die Sparrendachelemente<br />
sind über <strong>die</strong> untere Grobspanplatte ebenfalls als Scheibe ausgebildet<br />
und an <strong>die</strong> Treppenhäuser angeschlossen.<br />
Trennwände<br />
Dank dem grossen Stützenraster konnten <strong>die</strong> Trennwände<br />
nicht tragend ausgebildet werden. Damit kann optimal auf<br />
<strong>die</strong> Mieterwünsche eingegangen werden. Die einzigen<br />
Anforderungen an <strong>die</strong> Trennwände bildet der Schall- und der<br />
Brandschutz (EI60/EI30(nbb)).<br />
Brandschutzanforderung<br />
Auf Grundlage der aktuellen Brandschutzrichtlinien und in<br />
Absprache mit der Brandschutzbehörde des Kantons Zug<br />
wurde vom Holzbauingenieurs schon in der Vorprojektphase<br />
ein Brandschutzkonzept erarbeitet, welches <strong>für</strong> alle an der<br />
Planung Beteiligten <strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong> brandschutztechnische<br />
Bearbeitung <strong>die</strong>nte. Der Holzbauingenieur übernahm<br />
zusätzlich <strong>die</strong> Leistungen des Kontrollorganes Brandschutz<br />
Q4 nach LIGNUM <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gebäudeversicherung Zug. Die<br />
wichtigsten Punkte des Brandschutzkonzeptes sind:<br />
• Untergeschoss REI60 (nbb).<br />
• zwei zentrale Treppenerschliessungen REI60 (nbb), direkt<br />
ins Freie führend.<br />
• Korridore Erd- und Obergeschosse EI60/EI30(nbb), im<br />
Dachgeschoss EI30-nbb.<br />
• Brandwand zu bestehender Zimmerei im Erd- und 1. Obergeschoss<br />
REI 180 (nbb).<br />
• Tragwerk Erd- und Obergeschosse in R60 (Unterzüge und<br />
Stützen) und R60/EI30(nbb) (flächige Decken- und Wandelemente).<br />
• Tragwerk Dachgeschoss in R0.<br />
• Brandabschnittbildende Bauteile Erd- und Obergeschosse<br />
in EI60/EI30(nbb).<br />
• Brandabschnittbildende Bauteile Dachgeschoss in EI30.<br />
Aussenwandverkleidung:<br />
• Nicht brennbare Dämmung.<br />
• Äusserste Schicht auf Holzsystembauelemente EI30<br />
(Gipsfaserplatte 15mm).<br />
• Fassadenverkleidung: Vollkernplatte, Brandkennziffer 5.3,<br />
Hinterlüftung alle 2 Geschosse EI30 abgeschottet.<br />
Minergie-Standard<br />
Die Heizung des Neubaus erfolgt über <strong>die</strong> bestehende Holzheizung<br />
in einem anliegenden Gebäude. Verteilt wird <strong>die</strong><br />
Wärme individuell regulierbar mittels Heizwänden, im Attikageschoss<br />
über eine Fussbodenheizung. Die Luftaufbereitung<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> mechanische Lüftung ist zentral im Untergeschoss<br />
angeordnet. Nicht daran angeschlossen ist wiederum das<br />
Attikageschoss, welches über eine Kompakt-Lüftungsanlage<br />
verfügt. Die zentrale Anlage im Untergeschoss ist mit einer<br />
Wärmerückgewinnungsanlage ausgestattet – In Kombination<br />
mit der hochwertigen Gebäudedämmung entspricht der<br />
Neubau dem Minergie-Standard. Die zentrale Kälteinstallation<br />
ermöglicht zudem <strong>die</strong> Temperierung von Büro- und Schulungsräumen.<br />
Zur optimalen Leistungsanpassung ist <strong>die</strong><br />
Anlage auf mehrere kleine Kälteaggregate aufgeteilt. Jeder<br />
Raum erhält so seine individuelle und bedarfsangepasste<br />
Kühlung. Die Erhitzung des Warmwassers erfolgt ebenfalls<br />
über <strong>die</strong> bestehende Holzheizung.<br />
Mit einem Heizwärmebedarf von 80 MJ/m2a erreicht der<br />
Neubau eine hervorragende Energiebilanz. Um im Sommer<br />
nicht zu viel Wärme ins Haus hinein zu lassen, sind <strong>die</strong> Fenster<br />
mit Lamellen-Storren ausgestattet. Diese sind sowohl<br />
vom Nutzer wie auch zentral über <strong>die</strong> Wetterstation be<strong>die</strong>nbar.<br />
Mit einem Fensterflächenanteil von lediglich 15 Prozent<br />
der Grundfläche ist zudem der Wärmeeintrag durch <strong>die</strong> Sonne<br />
bereits deutlich begrenzt.<br />
Schallschutz<br />
Dem Schallschutz ist in mehrgeschossigen Schul-, Büro- und<br />
Wohnbauten besondere Aufmerksamkeit zu schenken, da<br />
das subjektive Empfinden jedes einzelnen Mieters unterschiedlich<br />
ist. Dies gilt insbesondere <strong>für</strong> <strong>die</strong> tiefen Töne im<br />
Bereich des Trittschalls. Aus <strong>die</strong>sem Grund ist vereinbart worden,<br />
<strong>die</strong> erhöhten Anforderungen an <strong>die</strong> Schalldämmwerte<br />
(SIA 181) zwischen den einzelnen Mieteinheiten einzuhalten.<br />
Mit den hier gewählten Konstruktionsaufbauten und Detaillösungen,<br />
aber auch dank der Qualitätssicherung der Holzbauplaner<br />
in der Planung und während der Ausführung wurden<br />
<strong>die</strong> Schalldämmanforderungen in allen Bereichen erfüllt.
Wiggerbrücke Egolzwil<br />
Beim Hochwasser Ende August 2005<br />
wurde <strong>die</strong> alte Betonbrücke über <strong>die</strong><br />
Wigger in Egolzwil von den Wassermassen<br />
und dem Schwemmholz zerstört.<br />
Um in <strong>Zukunft</strong> von Hochwasserschäden<br />
verschont zu bleiben, galt es<br />
entsprechende wasserseitige Anforderungen<br />
zu erfüllen. Die Brücke und ihre<br />
Widerlager mussten so angeordnet<br />
werden, dass der schadlose Abfluss<br />
eines 100-jährigen Hochwassers von<br />
120 m 3 /s sichergestellt ist. Das bestehende<br />
Abflussprofil war somit entsprechend<br />
zu verbreitern.<br />
Eine neue Betonbrücke wurde geplant<br />
und anlässlich einer Gemeindever-<br />
sammlung der Bevölkerung vorgestellt.<br />
Die Gemeindebehörde wurde daraufhin<br />
aufgefordert auch eine Holzvariante<br />
zu prüfen, wie es das kantonale Waldgesetz<br />
<strong>für</strong> kantonal und kommunal<br />
finanzierte Bauten vorschreibt.<br />
Das Ingenieurbüro PIRMIN JUNG, Ingenieure<br />
<strong>für</strong> Holzbau GmbH aus Rain,<br />
plante daraufhin eine Brücke in Holzbauweise,<br />
in einer Variante <strong>die</strong> sich<br />
bereits 2002 bei einer Brücke über <strong>die</strong><br />
Ilfis in Wiggen bewährt hat.<br />
Die Gemeine Egolzwil entschied sich<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Holzkonstruktion weil sie selber<br />
grosse Waldflächen besitzt, trotz mini-<br />
maler Mehrkosten gegenüber der<br />
Betonvariante.<br />
Die Brücke wird Personen und Fahrzeugen<br />
bis 40t als Übergang über <strong>die</strong> Wigger<br />
zwischen Egolzwil und Schötz <strong>die</strong>nen.<br />
Mit der Dimensionierung auf 40to<br />
Fahrzeuge konnte möglichen künftigen<br />
Entwicklungen bereits heute Rechnung<br />
getragen werden, ohne dass <strong>die</strong>s<br />
entsprechende Mehrkosten verursachen<br />
würde. Der markante Standort<br />
erforderte von den Planern grundlegende<br />
Überlegungen zum Erscheinungsbild<br />
des Objekts. Soll sie sich doch mit einer<br />
einfachen Erscheinung, ohne Schnörkel<br />
in <strong>die</strong> Flusslandschaft einfügen und<br />
11
12<br />
Bauherrschaft<br />
Gemeinde Egolzwil<br />
Dorfchärn<br />
CH-6243 Egolzwil<br />
Gemeinde Schötz<br />
CH-6247 Schötz<br />
Oberaufsicht Renaturierung<br />
Dienststelle Verkehr und Infrastruktur<br />
(vif) Abteilung Planung Kunstbauten /<br />
Wasserbau<br />
Arsenalstrasse 43, CH-6010 Kriens<br />
Oberaufsicht Brückensanierung<br />
Landwirtschaft und Wald (lawa)<br />
Abtlg. Strukturverbesserungen und<br />
Produktion<br />
Centralstrasse 33, CH-6210 Sursee<br />
Projektleitung /Bauingenieur<br />
Tagmar AG<br />
Baselstrasse 59, CH-6252 Dagmersellen<br />
Tel. 062 748 31 51 Fax 062 748 31 65<br />
info@tagmar.ch, www.tagmar.ch<br />
Holzbauingenieur<br />
PIRMIN JUNG<br />
Ingenieure <strong>für</strong> Holzbau GmbH<br />
Grossweid 4, CH-6026 Rain<br />
Tel. 041 459 70 40 Fax 041 459 70 50<br />
info@pirminjung.ch, www.ideeholz.ch<br />
Holzbauarbeiten<br />
Zimmerei Team Egolzwil<br />
Schlössliweg 4, CH-6253 Egolzwil<br />
Tel. 041 980 02 32 Fax 041 980 03 66<br />
www.zimmerei-team.ch<br />
Baumeisterarbeiten / Belag<br />
Wüest & Cie AG<br />
Vorstatt 35, CH-6244 Nebikon<br />
Tel. 062 748 40 40 Fax 041 748 40 55<br />
nebikon@wuest.ch, www.wuest.ch<br />
Flüssigkunststoffabdichtung<br />
Isotech Bautenschutz<br />
und Sanierungs AG<br />
Rozaweg 4, CH-7430 Thusis<br />
Tel 081 - 651 34 75 Fax 081 - 651 43 22<br />
e-mail@isotech.ch, www.isotech.ch<br />
durch eine schlanken Konstruktion<br />
bewusst von traditionellen Holzbrücke<br />
unterscheiden. Mit ihrem Eigengewicht<br />
von weniger als 30t liefert sie einen<br />
deutlichen Beweis über <strong>die</strong> Leistungsfähigkeit<br />
von Holz als Baustoff. Mit der<br />
Wahl von Holz als hauptsächliches Baumaterial<br />
wird einer nachhaltigen Nutzung<br />
von Rohstoffen Rechnung getragen.<br />
Durch <strong>die</strong> Herstellung der Teile in<br />
regionalen Industriebetrieben und <strong>die</strong><br />
Montage durch lokale Unternehmer<br />
konnten <strong>die</strong> Transportwege weitgehend<br />
kurz gehalten werden. Das optimiert<br />
eingesetzte Material und ein<br />
hoher Vorfertigungsgrad führten zu<br />
einfachen Bauteilen und einer kurzen<br />
Bauzeit mit einer hohen Wirtschaftlichkeit.<br />
Die geforderte Langlebigkeit wird<br />
durch einen entsprechenden konstruktiven<br />
Holzschutz gewährleistet. Auf<br />
chemische Holzschutzmittel konnte so<br />
weitgehend verzichtet werden.<br />
Zwei Einfeldträger überbrücken <strong>die</strong><br />
Spannweite von 20m. Eine daran aufgehängte<br />
32cm dicke 7-schichtige Massivholzplatte<br />
übernimmt <strong>die</strong> Lasten von der<br />
Fahrbahn und gibt <strong>die</strong>se an <strong>die</strong> Träger<br />
weiter. Die Platte ist durch einen Asphaltbelag<br />
und eine Kunststoffabdichtung,<br />
<strong>die</strong> Träger durch eine erneuerbare Verkleidung<br />
konstruktiv vor der Witterung<br />
geschützt. Auf einen chemischen Holzschutz<br />
wurde weitgehend verzichtet.<br />
Die Holzbrücke, ohne Abdichtung und<br />
Asphaltbelag, hat ein Eigengewicht von<br />
rund 30 t. Für <strong>die</strong> Konstruktion wurden<br />
verschiedene Materialien miteinander<br />
kombiniert:<br />
17,2 m 3 Brettschichtholz-Träger,<br />
heimisches Fichtenholz<br />
2,4 m 3 Furnierschichtholz,<br />
(Finnischer Holzwerkstoff)<br />
32,1 m 3 7-Schicht-Massivholzplatte<br />
heimisches Fichtenholz<br />
7,8 m 3 Konstruktionsholz,<br />
heimisches Fichten-<br />
und Eichenholz<br />
135,5 m 2 heimische<br />
Lärchenschalung<br />
1,3 t Stahlteile, feuerverzinkt<br />
In den Wäldern des Kanton Luzerns<br />
wächst eine entsprechende Menge an<br />
Holz in etwa 1h 13min nach. Mit der<br />
eingesetzten Holzmasse sind ca. 46t<br />
CO2 mittelfristig gebunden. Wenn eine<br />
zukünftige Generation <strong>die</strong> Holzbrücke<br />
nach der Nutzungsdauer abbaut, wird<br />
durch verrotten oder verbrennen wieder<br />
<strong>die</strong> gleiche Menge CO2 an <strong>die</strong> Atmosphäre<br />
abgegeben und kann durch<br />
einen erneuten Einsatz von Holz wieder<br />
<strong>für</strong> Jahrzehnte gebunden werden.<br />
Renaturierung der Wigger<br />
Um <strong>die</strong> vorgegebene Wassermenge<br />
von 120m3/s durchzuleiten zu können<br />
wurde <strong>die</strong> Wigger auf eine Sohlenbreite<br />
von 9 m verbreitert. Die alten, unterspülten<br />
Betonleitwerke wurden abgebrochen<br />
und durch Blocksteine ersetzt.<br />
Die Böschungen wurden auf eine Neigung<br />
von 2:3 abgeflacht.<br />
Damit sich <strong>die</strong> Sohle nicht weiter<br />
absenkt wurden vom Profil 10 bis 12<br />
drei Holzschwellen versetzt. Von der<br />
best. Betonschwelle unterhalb der
Brücke musste 50 cm abgebrochen werden, damit eine Freibordhöhe<br />
von 1.0 m zur Brücke eingehalten werden konnte.<br />
In der Wigger wurden neue Fischunterstände errichtet und<br />
Störsteine eingesetzt. Im Rahmen der Eisvogel-ansiedelung<br />
wurde mit vorgegebenen Löchern sowie Sandbänken eine<br />
Nistmöglichkeit erstellt.<br />
Kosten<br />
Die Brückenkosten inkl. Fundamente und <strong>die</strong> Massnahmen<br />
im Wasserbau belaufen sich voraussichtlich auf Fr. 800’000<br />
und werden durch Beiträge von Bund, Kanton, und den<br />
Anstössergemeinden Egolzwil und Schötz finanziert.<br />
Wasserbaudaten<br />
Länge der Renaturierung 80.0 m<br />
Sohlenbreite 9.0 m<br />
Natursteine 950 t<br />
Beton 100 m 3<br />
Bauprogramm<br />
Zerstörung der alten Brücke - Hochwasser, August 2005<br />
Beginn Bauarbeiten Fundation - Mai 2006<br />
und Widerlager<br />
Beginn Vormontage Holzbrücke - 07. August 2006<br />
Aufbringen Abdichtung - 22. August 2006<br />
Einheben der vormontierten - 28. August 2006<br />
Holzkonstruktion<br />
Aufbringen Asphaltbelag - 04. September 2006<br />
Einweihung und Übergabe - 16. September 2006<br />
an Verkehr<br />
Holzskelett der Konstruktion<br />
Brückenmontage<br />
Am Montag 28. August 06 wurde <strong>die</strong> Holzkonstruktion der<br />
Wiggerbrücke mit einem 300t Mobilkran in <strong>die</strong> Widerlager<br />
eingehoben. Die Konstruktion ohne Belagsaufbau hat ein<br />
Gewicht von rund 30t und wurde vorgängig an Land zusammengebaut.<br />
Die Brücke ist <strong>für</strong> den Strassenverkehr bis 40t<br />
LKW ausgelegt. Die Wahl <strong>für</strong> eine Holzbrücke anstelle einer<br />
Betonkonstruktion geht auf einen Entscheid der Gemeinde<br />
Egolzwil zurück. Ausschlaggebend waren <strong>die</strong> minimalen<br />
Mehrkosten gegenüber einer Betonbrücke sowie der grosse<br />
Waldbesitz der Gemeinde Egolzwil.<br />
Hybridträger au BSH- und Furnierschichtholzlamellen<br />
Für <strong>die</strong> Längsträger wurde Brettschichtholz GL28k mit Lamellen<br />
aus Furnierschichtholz (Kerto-S) verstärkt. Die Einfeldträger<br />
sind bezüglich der Tragsicherheit und der Gebrauchstauglichkeit<br />
zu 100% ausgenutzt. Zwar hätte auch hochwertiges<br />
BSH der Qualität GL36k ausgereicht, doch <strong>die</strong> da<strong>für</strong> notwendigen<br />
Lammellen der Klasse T26, mit einer Breite von 240<br />
mm sind auf dem Markt schwer erhältlich. Mit den Lamellen<br />
aus Kerto-S konnte zudem auf Keilzinkenstösse, in den stärker<br />
beanspruchten Randzonen verzichtet werden. Die Flexibilität<br />
des BSH-Produzenten ermöglichte es, 20,0 m lange Furnierschichtholzplatten,<br />
mit einer Stäke von gerade mal 33<br />
mm, aus Finnland einzuführen und zu verarbeiten. Die Träger<br />
sind der Feuchteklasse 2 zugeordnet und deren Lamellen<br />
wurden mit einem herkömmlicher PUR-Klebstoff verklebt.<br />
13
14<br />
News…<br />
VSE begrüsst Entscheid des Bundesrates<br />
zur Strommarktöffnung<br />
Mit der Verabschiedung der Verordnung zum Strommarktgesetz erhält <strong>die</strong> Elektrizitätsbranche <strong>die</strong> rechtliche Grundlage <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Gestaltung einer wettbewerbsorientierten Stromversorgung. Somit verbleiben neun Monate bis zur Einführung des Wettbewerbs<br />
in der schweizerischen Stromversorgung. Gleichzeitig eröffnet <strong>die</strong> geänderte Energieverordnung mit der kostendeckenden<br />
Einspeisevergütung eine intensivierte Förderung der erneuerbaren Energien.<br />
Mit der Inkraftsetzung der Strommarktverordnung (StromVV)<br />
durch den Bundesrat per 1. April <strong>2008</strong> sind <strong>die</strong> gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen abgeschlossen. Nun stehen <strong>die</strong> Anpassungen<br />
an <strong>die</strong> neue Rechtslage und vor allem <strong>die</strong> Umsetzung<br />
durch <strong>die</strong> Stromversorgungsunternehmen an, damit der<br />
Strommarkt per 1. Januar 2009 geöffnet werden kann.<br />
Der VSE hat sich <strong>für</strong> eine konstruktive, liberale und nichtdiskriminierende<br />
Detailregelung des Strommarktes in der Verordnung<br />
eingesetzt. Eine Anzahl Forderungen wurden<br />
erfüllt, andere nicht. Der VSE ist enttäuscht, dass unter den<br />
Kernanliegen der Branche der WACC als Grundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Ermittlung der Kapitalkosten der Netze ungenügend ausgestaltet<br />
und, dass neu eine komplizierte monatliche statt quartalsmässige<br />
Leistungsmessung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verrechnung der Verteilnetzkosten<br />
eingeführt wurde.<br />
Der VSE prüft nun <strong>die</strong> neue Verordnung und deren Auswirkungen<br />
im Detail. Wichtig ist, dass sich <strong>die</strong> Liberalisierung<br />
der Stromversorgung nun entfalten kann. Die Rollen und<br />
Aufgaben sind definiert: Der VSE ist gemäss dem Subsidiaritäts-<br />
und Kooperationsprinzip <strong>für</strong> <strong>die</strong> technischen und administrativen<br />
Branchendokumente verantwortlich.<br />
Auskünfte:<br />
Dorothea Tiefenauer, Leiterin Kommunikation VSE<br />
E-Mail: dorothea.tiefenauer@strom.ch<br />
Telefon +41 (0)62 825 25 24<br />
Mobile +41 (0)79 642 11 41<br />
www.strom.ch<br />
Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE)<br />
Der VSE ist der Branchendachverband der schweizerischen Elektrizitätsunternehmen. Er setzt sich <strong>für</strong> gute Rahmenbedingungen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Elektrizitätswirtschaft und eine sichere Stromversorgung ein, informiert <strong>die</strong> Öffentlichkeit über Themen<br />
der Elektrizitätsbranche und bietet seinen 435 Mitgliedern zahlreiche Dienstleistungen an.
Bundesamt <strong>für</strong> Energie verlieh den<br />
Das Bundesamt <strong>für</strong> Energie (BFE) zeichnete im Rahmen eines<br />
Festaktes <strong>die</strong> Gewinner des Watt d’Or <strong>2008</strong> aus. Insgesamt<br />
sieben Wettbewerbsbeiträge haben es geschafft, sich <strong>die</strong>se<br />
prestigeträchtige Auszeichnung <strong>für</strong> herausragende Leistungen<br />
und zukunftsweisende Innovationen im Energiebereich<br />
zu sichern. Ziel des Watt d’Or ist es, <strong>die</strong>se nachahmenswerte<br />
Projekte und Initiativen in <strong>die</strong> Öffentlichkeit zu bringen, das<br />
heute technisch Machbare aber auch <strong>Zukunft</strong>stechnologien<br />
zu präsentieren und so auch andere zu Energie-Innovationen<br />
zu motivieren.<br />
Rund 80 Beiträge in fünf Kategorien sind im Rahmen des<br />
Wettbewerbs «Watt d’Or» eingegangen, der seit 2006<br />
durchgeführt wird. Ein Team aus Fachexperten evaluierte <strong>die</strong><br />
Bewerbungen und nominierte schliesslich 19 Beiträge <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Endrunde. Eine Jury mit Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft<br />
und Wirtschaft kürte daraus <strong>die</strong> sieben Gewinner. Sie<br />
wurden von den Mitgliedern der Jury gewürdigt und konnten<br />
<strong>die</strong> Watt d’Or Trophäe, eine riesige Schneekugel aus der<br />
Schneekugelmanufaktur Erwin Perzy in Wien, entgegennehmen.<br />
Die sieben Gewinner des Watt d’Or <strong>2008</strong> sind:<br />
Kategorie 1: Gesellschaft<br />
Die Tessiner Gemeinde Coldrerio <strong>für</strong> das Projekt<br />
«Nachhaltigkeit in einer kleinen Gemeinde»<br />
Kategorien 2 + 3:<br />
Energietechnologien und Erneuerbare Energien<br />
Die Tegra Holz & Energie AG in Domat/Ems <strong>für</strong> ihr<br />
«Biomassekraftwerk Domat/Ems».<br />
Kategorie 4: Energieeffiziente Mobilität<br />
Der Watt d’Or geht gemeinsam an <strong>die</strong> Carrosserie Hess AG<br />
in Bellach <strong>für</strong> den «Hybridbus LighTram 3»<br />
und an das Reiseunternehmen Eurobus in Windisch <strong>für</strong><br />
den «Hybrid-Linienbus im öffentlichen Verkehr».<br />
Kategorie 5: Gebäude<br />
In der Kategorie Gebäude werden in <strong>die</strong>sem Jahr 2<br />
Watt d’Or-Auszeichnungen vergeben:<br />
An <strong>die</strong> Viridén + Partner AG in Zürich <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
«Modernisierung Magnusstrasse 28».<br />
An <strong>die</strong> Conrad Lutz Architecte Sàrl in Givisiez <strong>für</strong> ihre<br />
«Green-Offices».<br />
News…<br />
Watt d’Or <strong>2008</strong> <strong>für</strong> herausragende Energieprojekte<br />
Spezialpreis der Jury<br />
Die Jury hat sich dazu entschlossen, erstmals einen Spezialpreis<br />
zu vergeben. Dieser geht an Herrn Josef Jenni, Inhaber<br />
der Firma Jenni Energietechnik AG in Oberburg bei Burgdorf,<br />
<strong>für</strong> sein Lebenswerk zugunsten der Solarenergie.<br />
Weitere Informationen<br />
Weitere Informationen zu den Siegerprojekten, zu den Preisträgern<br />
und zur Jury sind in der Sonderausgabe der Zeitschrift<br />
energeia zum Watt d’Or <strong>2008</strong> zusammengefasst.<br />
Mit dem Watt d’Or zeichnet das Bundesamt <strong>für</strong> Energie Bestleistungen<br />
im Energiebereich aus. Der nicht dotierte Preis<br />
wird jährlich verliehen. Die gelungenen Projekte und Initiativen<br />
der Preisträger sollen <strong>für</strong> Wirtschaft, Politik aber auch <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> breite Öffentlichkeit ein Anreiz sein, <strong>die</strong> Vorteile innovativer,<br />
zukunftsträchtiger Energietechnologien zu entdecken.<br />
Die Ausschreibung <strong>für</strong> den Watt d’Or 2009 läuft<br />
Die Ausschreibung <strong>für</strong> den Watt d’Or 2009 läuft bis Ende<br />
August <strong>2008</strong>. Die Bewerbungsunterlagen sind zugänglich<br />
unter: www.wattdor.ch.<br />
Adresse <strong>für</strong> Rückfragen:<br />
Marianne Zünd, Leiterin Kommunikation BFE<br />
031 322 56 75, 079 763 86 11<br />
Herausgeber:<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Energie<br />
Internet: http://www.bfe.admin.ch<br />
15
16<br />
Evang.-ref. Kirchgemeinde Einsiedeln<br />
Neubau Kirchgemeindehaus<br />
Bauherrschaft<br />
Evangelisch ref. Kirchgemeinde<br />
CH-8840 Einsiedeln<br />
Architekt<br />
Birchler Ruedi<br />
dipl. Arch. ETH/SIA<br />
Allmeindstr. 17, CH-8840 Einsiedeln<br />
Tel. +41 55 412 77 17<br />
Fax +41 55 412 54 03<br />
info@birchler-architektur.ch<br />
www. birchler-architektur.ch<br />
Mitarbeit: Salome Egg, Architektin ETH<br />
Bauingenieur<br />
Ingenieur- und Planungsbüro<br />
Meyer Felix<br />
Rossbergstr. 39, CH-6422 Steinen<br />
Tel. +41 41 832 17 62<br />
Fax +41 41 832 23 01<br />
meyerfelix@bluewin.ch<br />
Konzept<br />
Zuerst wurde 1943 <strong>die</strong> Kirche in gebührendem<br />
Abstand vis à vis des Klosters<br />
auf den kleinen Hügel neben der<br />
Brauerei gebaut. 1976 folgte das Pfarrhaus.<br />
Jetzt wurden <strong>die</strong> zwei Bauten<br />
durch <strong>die</strong> Ergänzung des Kirchgemeindehauses<br />
zu einem stimmigen Ensemble<br />
erweitert, das sich um den zentralen<br />
neuen Hof gruppiert.<br />
Der Neubau schliesst auf der Südseite<br />
an <strong>die</strong> Kirche an, wo sich das Kirchenfoyer<br />
befindet. Durch das Öffnen von<br />
Schiebewänden können <strong>die</strong> Kirche, das<br />
Kirchenfoyer und <strong>die</strong> neue Cafeteria<br />
miteinander verbunden werden, so<br />
dass ein Raum <strong>für</strong> Grossanlässe entsteht.<br />
Es war ein zentrales Anliegen, <strong>die</strong><br />
Kirche im Inneren wie im Äusseren<br />
wenig zu beeinträchtigen und ihr <strong>die</strong><br />
Stellung als Hauptbaute im Ensemble<br />
zu bewahren und zu stärken. Der Kirchenraum<br />
blieb in seiner ursprünglichen<br />
Dimension erhalten und wurde<br />
möglichst nahe an seinen einfachen<br />
und kargen Charakter zurückgeführt.<br />
Der Neubau wird durch das Satteldach<br />
und <strong>die</strong> Ziegeleindeckung in <strong>die</strong> vorhandene<br />
Bebauung eingebunden und<br />
markiert durch <strong>die</strong> Fassadengestaltung<br />
und <strong>die</strong> Materialisierung seine öffentliche<br />
Funktion.<br />
Die bauliche Entwicklung der Kirchgemeinde<br />
kann auch an der Entwicklung<br />
der Küche aufgezeigt werden. Aufgrund<br />
der vielfältigen Anlässe im Kirchenjahr<br />
beansprucht <strong>die</strong> Küche einen<br />
wichtigen Platz in den Räumen der<br />
Kirchgemeinde. Die erste Küche befand<br />
sich im Obergeschoss der Kirche, über<br />
eine steile „Himmelsleiter“ erschlossen<br />
und mit einem Warenaufzug mit dem<br />
Kirchenfoyer verbunden. Die zweite<br />
Küche wurde neben dem Kirchgemeindesaal<br />
im Pfarrhaus eingebaut, viele<br />
Treppenstufen von der Kirche entfernt.<br />
Und nun hat <strong>die</strong> Küche grösser und heller<br />
endlich Platz gefunden auf dem<br />
Niveau des Festsaales. Sie liegt zentral<br />
im Neubau und erschliesst direkt <strong>die</strong><br />
Cafeteria und den Festplatz.<br />
Auch ins Kapitel der Verbesserungen<br />
gehört <strong>die</strong> Verlegung des Zuganges zur<br />
Kirche. Ursprünglich führte eine grosszügige<br />
Treppe von der Spitalstrasse
direkt vor <strong>die</strong> Kirche. Durch den Ausbau<br />
der Strasse, den Bau des Pfarrhauses<br />
und vor allem durch den Anbau einer<br />
Garage wurde der Kirchenaufgang<br />
regelrecht marginalisiert. Neu gelangt<br />
man entlang einer Baumreihe über den<br />
Schlüsselmattweg und den Hof direkt<br />
zur Kirchentür. Sozusagen parallel führt<br />
auch <strong>die</strong> Treppe im Neubau vom Vorplatz<br />
zum Festplatz.<br />
Gestaltung<br />
Gegen aussen wirkt der Neubau als<br />
geschlossener Körper, der durch grosse<br />
Bandfenster rythmisiert wird. Ein Ausschnitt<br />
markiert den Eingang. Zum Hof<br />
ist das Gebäude geöffnet und grosszügig<br />
verglast. Durchsichten, Spiegelungen<br />
und das durchgehende Metallgeländer<br />
lassen Hof und Korridor zusammenfliessen.<br />
Eine besondere Herausforderung<br />
bildete <strong>die</strong> Gestaltung der<br />
Cafeteria, welche als multifunktionaler<br />
Raum das eigentliche Herzstück des<br />
Neubaues bildet. Zum einen ist sie eben<br />
Cafeteria und Schulraum mit den entsprechenden<br />
Installationen, zum<br />
andern <strong>die</strong>nt sie auch als Versammlungs-<br />
und Festraum, den man um das<br />
Kirchenfoyer erweitern kann, und<br />
umgekehrt kann sie auch zur Kirche<br />
geschlagen werden. Ähnlich wie bei<br />
der Kirche wird der Raum mit einer<br />
massiven Mauer gegen aussen abgegrenzt,<br />
während Holz und Glas zum<br />
Hof <strong>die</strong> Weichseite bilden. Die Hofverglasung<br />
und ein Dachfenster stellen<br />
einen stimmigen Sichtbezug zum Kirchturm<br />
und der dazwischenliegenden<br />
Strauchrabatte her.<br />
Bauweise und Materialisierung<br />
Der Neubau ist ein Massivbau mit Aussendämmung<br />
und hinterlüfteter Schindelfassade.<br />
Das 1. Geschoss ist ebenerdig<br />
vom Schlüsselmattweg erschlossen<br />
und steckt rund 1 Meter im Erdreich.<br />
Das 2. Geschoss ist mit einem Lift<br />
erschlossen und liegt auf der gleichen<br />
Höhe wie <strong>die</strong> Kirche. Das Satteldach ist<br />
eine mit Pfannenziegeln eingedeckte<br />
Holzkonstruktion.<br />
Die Materialisierung entwickelte sich<br />
stark aus der vorhandenen Stimmung<br />
der Kirche. Diese ist geprägt durch <strong>die</strong><br />
grob verputzten Mauern, den Holzboden,<br />
<strong>die</strong> Holzdecke und <strong>die</strong> Holzmöbel.<br />
Diese karge und zugleich familiär stu-<br />
Bilder: Linsi Martin, CH-8840 Einsiedeln<br />
17
18<br />
benartige Stimmung wurde ähnlich in der Cafeteria und in<br />
den Schulräumen realisiert. Die Jugendräume haben mehr<br />
einen Werkstattcharakter und sollen den Jugendlichen Raum<br />
<strong>für</strong> eigene Einrichtungsvorstellungen lassen.<br />
Eine spezielle Herausforderung war <strong>die</strong> Wahl des Fassadenmateriales.<br />
Die recht groben Lärchenschindeln schliessen<br />
durch ihre Textur, ihre Rohheit und ihr Verwitterungsverhalten<br />
sehr stimmig an <strong>die</strong> Sandsteinfassade der Kirche an.<br />
Umgebung<br />
Dem Bau der neuen Anlage musste fast der ganze ehemalige<br />
Pfarrgarten weichen. Die schöne Linde im Bereich des Kirchenvorplatzes<br />
konnte jedoch erhalten werden. Sie bildet<br />
heute das Zentrum des neuen Festplatzes, welcher den<br />
höchstgelegenen Hofteil ausmacht. Auf der mittleren Ebene<br />
befindet sich der Garten des Pfarrhauses. Mauerscheiben,<br />
<strong>die</strong> mit Kletterpflanzen begrünt werden, schützen <strong>die</strong>sen privaten<br />
Teil von den öffentlichen Bereichen. Der Vorbereich des<br />
neuen Kirchgemeindehauses stellt gleichsam <strong>die</strong> tiefstgelegene<br />
Hof-Ebene dar. Die prägenden Materialien auf den einzelnen<br />
Ebenen resp. in den einzelnen Hof-Bereichen erlauben<br />
eine Benennung nach Farben: Mit dem grauen Hof ist<br />
der Festplatz gemeint, der einen Kiesbelag aufweist. Der grüne<br />
Hof bezeichnet den Pfarrgarten mit Rasen, Stauden,<br />
Sträuchern und Bäumen. Der schwarze Hof erhält seinen<br />
Namen wegen des Asphalt-Belages.<br />
Die Parkplätze befinden sich unterhalb des Schlüsselmattweges.<br />
Einige in der Reihe gepflanzte Feldahorn-Hochstämme<br />
sorgen <strong>für</strong> Schatten und führen <strong>die</strong> Besucher zum neuen<br />
Hauptzugang.<br />
Energie<br />
Die vorhandene Oel- und Elektroheizung wurden entfernt<br />
und durch eine neue Gasheizzentrale im Pfarrhaus ersetzt,<br />
welche <strong>die</strong> gesamte Anlage beheizt. Der Neubau wurde entsprechend<br />
dem Minergiestandard gedämmt und gelüftet, in<br />
der Kirche wurden der Boden und <strong>die</strong> Decke nachgedämmt.<br />
Praktisch <strong>die</strong> ganze Beleuchtung ist mit Sparlampen ausgerüstet.<br />
Die Beleuchtung der Kirche wurde aus ästhetischen und<br />
energetischen Gründen ersetzt.
Einfache Gesellschaft<br />
Siedlung Lincoln<br />
Das Konzept der EG Siedlung Lincoln<br />
lautete: «Es ist unser Ziel, ein kleines,<br />
kontaktfreundliches Wohnquartier zu<br />
realisieren, das soziale, ökologische und<br />
ökonomische Rahmenbedingungen<br />
schafft <strong>für</strong> ein angenehmes und bereicherndes<br />
Zusammenleben. Neben den<br />
allgemein geläufigen Bedürfnissen<br />
nach Individualität und Privatheit sollen<br />
auch gemeinschaftliche Qualitäten<br />
ermöglicht und gefördert werden». Für<br />
den Kauf des Grundstückes und <strong>die</strong><br />
Finanzierung der Vorarbeiten gründeten<br />
acht Familien resp. Paare <strong>die</strong> Einfache<br />
Gesellschaft Siedlung Lincoln.<br />
Zweck der Firma war der Bau der Sied-<br />
Bilder: Linsi Martin, CH-8840 Einsiedeln<br />
8840 Einsiedeln<br />
Neubau Siedlung Lincoln -<br />
Gemeinschaft und Individualität<br />
lung zur eigenen Nutzung und zum<br />
Verkauf der zusätzlichen Einheiten.<br />
Konzept<br />
Schon <strong>die</strong> ersten Skizzen liessen <strong>die</strong><br />
optimale Eignung <strong>die</strong>ses Grundstückes<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Realisierung des formulierten<br />
Zieles erkennen. Die rund 100 Meter<br />
lange Parzelle an bester Wohnlage<br />
ermöglichte in verdichteter Bauweise<br />
<strong>die</strong> Platzierung von 10 bis 20 Wohnungen.<br />
Ein privates Bauverbot auf rund<br />
einem Fünftel der Fläche hielt <strong>die</strong> Einfamilienhaus-Pläne<br />
anderer Interessenten<br />
in Schach. Mit dem Konzept einer verdichteten<br />
Bebauung konnte <strong>die</strong> Bauverbotsfläche<br />
in den grosszügigen<br />
gemeinsamen Aussenraum integriert<br />
werden. Im Oktober 2006 wurden <strong>die</strong><br />
sechs Reihenhäuser, im Februar 2007<br />
<strong>die</strong> sieben Wohnungen im Mehrfamilienhaus<br />
bezogen.<br />
Sparsamer Landverbrauch<br />
Der sparsame Umgang mit dem Land ist<br />
ein Gebot der Stunde und wird mit der<br />
verdichteten Bauweise erreicht. Die<br />
Infrastruktur kann zusammengefasst<br />
werden. Der gesamte Autoverkehr wird<br />
an der erstmöglichen Stelle vom Lincolnweg<br />
abgenommen und auf den<br />
19
20<br />
Architekt<br />
Birchler Ruedi<br />
dipl. Arch. ETH/SIA<br />
und Mitarbeiter<br />
Allmeindstr. 17, CH-8840 Einsiedeln<br />
Tel. +41 55 412 77 17<br />
Fax +41 55 412 54 03<br />
info@birchler-architektur<br />
www. birchler-architektur<br />
Mitarbeiter: Simon Kaiser,<br />
Patrick Ruhstaller, Susann Albrecht,<br />
Hermann Guggenberger,<br />
Andreas von Christen<br />
Bauherrschaft<br />
Einfache Gesellschaft Siedlung Lincoln<br />
Bauleitung<br />
Hubli + Landolt AG<br />
Allmeindstrasse 17, CH-8840 Einsiedeln<br />
Tel. +41 55 422 22 63<br />
Nat. +41 79 691 81 82<br />
info@hubli-landoldt.ch<br />
www.hubli-landolt.ch<br />
Bauingenieur<br />
Birchler, Pfyl + Partner<br />
Benzigerstrasse 19, CH-8840 Einsiedeln<br />
Tel. +41 55 412 36 25<br />
Fax +41 55 412 53 68<br />
info@bpp-ing.ch, www.bpp-ing.ch<br />
HLKK Ingenieur<br />
Kälin Haustechnik GmbH<br />
Ochnserstrasse 3 , CH-8840 Einsiedeln<br />
Tel. +41 55 412 74 61<br />
Fax +41 55 412 71 79<br />
kaelin.haustechnik@freesurf.ch<br />
Bauphysiker<br />
Büro fgk GmbH<br />
Energie + Bauphysik<br />
Franz-Georg Keel<br />
Mülimatt 7, CH-8915 Hausen/A<br />
Tel. +41 44 764 03 02<br />
fgk@fgkenergie.ch<br />
gemeinsamen Parkplatz respektive in<br />
<strong>die</strong> Einstellhalle geführt. Die Einstellhalle<br />
ist zur Hälfte oberirdisch und dadurch<br />
natürlich belichtet und belüftet. Sämtliche<br />
Me<strong>die</strong>n werden im Untergeschoss<br />
des Mehrfamilienhauses eingespeist<br />
und über <strong>die</strong> zusammengebauten Keller<br />
auf <strong>die</strong> Reihenhäuser verteilt. Ebenso<br />
<strong>die</strong> Raumwärme und das Warmwasser<br />
werden zentral aufbereitet und verteilt.<br />
Gemeinschaft und Individualität<br />
Gemeinschaft und Individualität sind<br />
wichtige Lebensqualitäten, <strong>die</strong> in der Planung<br />
gleichwertig berücksichtigt wurden.<br />
Alle Gesellschafter wurden gemäss<br />
ihren Bedürfnissen und ihrem Budget in<br />
das Projekt integriert. Entstanden ist eine<br />
Überbauung mit 13 Wohnungen, <strong>die</strong> alle<br />
verschieden gross, unterschiedlich gestaltet<br />
und entsprechend unterschiedlich<br />
teuer geworden sind. Jede Wohnung ist<br />
sehr gut besonnt und profitiert von der<br />
schönen Aussicht. Jede Wohnung hat<br />
mindestens einen geschützten Aussenbereich<br />
und Anteil an den gemeinsamen<br />
Aussenräumen. Alle Reihenhäuser und<br />
<strong>die</strong> Maisonettewohnung im Mehrfamilienhaus<br />
haben sowohl einen privaten<br />
Garten auf der Südwestseite der Gebäude<br />
als auch einen kleinen Vorplatz auf<br />
der Hofseite. Die Räume zwischen den<br />
nahe stehenden Bauten werden ebenfalls<br />
als kleine private Höfe genutzt.
Der gemeinschaftliche Aspekt zeigt sich<br />
zuerst im einheitlichen Erscheinungsbild<br />
der ganzen Siedlung. Die einzelne<br />
Wohnung und der einzelne Garten sind<br />
nicht auf den ersten Blick erkennbar.<br />
Zentral sind der gemeinsame Zugang<br />
und der grosse Hof. Auch zu den Gemeinschaftsbereichen<br />
zählt das grosszügige<br />
und lichtdurchflutete Treppenhaus<br />
im Mehrfamilienhaus.<br />
Durchmischte Bewohnerstruktur<br />
Die Siedlung ist sehr familienfreundlich<br />
angelegt. Sie bietet aber auch kleineren<br />
Haushalten und älteren Menschen<br />
angenehme Wohnbedingungen. Die<br />
Wohnungsgrössen liegen zwischen 3,5<br />
bis 7.5 Zimmern und 90 bis 193 m2<br />
Grösse. Das Alter der Bewohner reicht<br />
von 1 bis 71 Jahre. 19 Kinder bringen<br />
viel Leben in <strong>die</strong> Siedlung Lincoln.<br />
Im Mehrfamilienhaus befinden sich<br />
eine Maisonette und sechs Geschosswohnungen.<br />
Ein Lift erschliesst alle<br />
Geschosse. Ohne Stufe erreicht man<br />
das Treppenhaus vom Haupteingang,<br />
von der Einstellgarage und vom Veloraum.<br />
Die Velos sind ein wichtiges Verkehrsmittel<br />
der Bewohner. Deshalb sind<br />
<strong>die</strong> geschützten Einstellplätze nahe am<br />
Treppenhaus respektive vor den Hauseingängen<br />
der Reihenhäuser platziert.<br />
Bauweise<br />
Die Gebäude sind konventionell erstellt,<br />
d.h. in Massivbauweise gemauert<br />
und betoniert. Die Decken und Dächer<br />
sind teilweise aus Holz. Die Wohnhäuser<br />
sind aussen mit einer 20cm dicken<br />
Dämmung isoliert und mit einer Holzschalung<br />
verkleidet. Sämtliche Nebenbauten<br />
sind in rohem Beton und Holz<br />
erbaut. Die Flachdächer der Hauptbauten<br />
wurden begrünt.<br />
Gestaltung<br />
Die neue Siedlung beherbergt mehr<br />
Wohnungen als alle Nachbarbauten zusammen.<br />
Es war möglich, <strong>die</strong> Neubauten<br />
gut ins Gelände einzupassen, grosszügige<br />
Bauabstände und geringe Gebäudehöhen<br />
einzuhalten. So beeinträchtigen<br />
<strong>die</strong> Neubauten weder <strong>die</strong><br />
Besonnung noch <strong>die</strong> Aussicht der<br />
Nachbarn.<br />
Die Materialisierung hält sich an zwei<br />
Grundsätze, nämlich «aussen roh,<br />
innen fein» und «aussen einheitlich,<br />
innen individuell». Bei den Fassaden<br />
sind das Beton, rohe Holzschalung,<br />
lasierte Holzwerkstoffplatten und rohes<br />
Metall. Diese Materialien und ihre Farben<br />
passen reizvoll zueinander und zur<br />
Umgebung und entwickeln mit dem<br />
Alter eine natürliche Patina.<br />
Die unregelmässige Platzierung der<br />
Fenster in der Fassade ist ein Hinweis<br />
auf <strong>die</strong> individuellen Grundrisslösungen<br />
dahinter. Insgesamt unterstützt <strong>die</strong>ses<br />
Gestaltungsprinzip aber <strong>die</strong> einheitliche<br />
Gesamterscheinung der Siedlung.<br />
Umgebung<br />
Während sich nordöstlich der Gebäude<br />
<strong>die</strong> gemeinsamen grosszügig konzipierten<br />
Aussenräume erstrecken, bilden <strong>die</strong><br />
kleinräumigen privaten Abschnitte im<br />
Südwesten einen ‚dichten’ Garten.<br />
Die räumlich prägenden Elemente wie<br />
Mauern (Beton, Drahtschotterkörbe)<br />
und Hecken leiten sich einerseits aus der<br />
topografischen Situation ab, andererseits<br />
entfalten sie eine trennende Wirkung<br />
durch <strong>die</strong> präzise Setzung in ausgewählten<br />
Bereichen.<br />
Auf <strong>die</strong>se Weise definiert eine Mauerscheibe<br />
den Übergang vom halböffentlichen<br />
Bereich (Nebenzugang, Besucherparkplätze)<br />
zu den privaten Gärten. Die<br />
über alle Gärten in freier Anordnung<br />
gepflanzten Hochstammbäume (Erlen),<br />
Baumdächer (Platanen) und schirmartig<br />
wachsenden Sträucher (Felsenbirnen) lassen<br />
<strong>die</strong>sen Bereich zunächst als grossen<br />
Gartenraum erscheinen, während niedrig<br />
gehaltene Buchenhecken <strong>die</strong> privaten<br />
Räume mit der individuellen Anordnung<br />
von Sitzplätzen, Staudenrabatten, Gemüsebeete<br />
u.v.a. ermöglichen.<br />
Durch <strong>die</strong> Setzung einer weiteren Stützmauer<br />
entlang der ehemaligen Hang-<br />
kante des Grundstückes und durch <strong>die</strong><br />
Pflanzung einer geschwungenen Feldahornhecke<br />
entlang dem Böschungsfuss<br />
unterhalb dem Lincoln wirkt der gemeinsame<br />
Aussenraum im Nordosten<br />
als Hof. Er bietet mit Asphalt-, Kies-,<br />
Sand- und Rasenflächen, mit Hecken<br />
und Bäumen, mit Stufen, Rampen, Sitzmauern<br />
und gedeckten Bereichen vielfältige<br />
Aufenthalts- und Spielmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> Klein und Gross.<br />
Das Wachsen der Bäume, das Verdichten<br />
der Hecken und das Ausbreiten der<br />
Kletterpflanzen (Wilder Wein, Kletterhortensien,<br />
Efeu) auf den Betonstützmauern<br />
in den nächsten Jahren erhöht<br />
<strong>die</strong> atmosphärischen Qualitäten der<br />
Siedlung Lincoln und sorgt bei sommerlichem<br />
Wetter <strong>für</strong> Schatten und angenehmes<br />
(Mikro)Klima.<br />
Ökologie<br />
Die Berücksichtigung der Ökologie<br />
beim Bau und Betrieb der Siedlung war<br />
von Anfang an ein Programmpunkt.<br />
Die ganze Siedlung ist im Minergiestandard<br />
erstellt. Die Gebäude sind sehr gut<br />
gedämmt und werden mit einem Holzkessel<br />
(Pellets) beheizt. Das Warmwasser<br />
wird mit Sonnenkollektoren und mit<br />
der Holzheizung aufbereitet. Jede<br />
Wohnung hat ihre eigene Komfortlüftung.<br />
Raumheizung und Wasserverbrauch<br />
werden individuell abgerechnet.<br />
Die Fassadenverkleidung besteht aus<br />
unbehandeltem Holz. Die Flachdächer<br />
sind begrünt und halten einen Grossteil<br />
des Regenwassers zurück. Die meisten<br />
Belagsflächen sind sickerfähig.<br />
21
22<br />
Alles beginnt im Herbst 1988 in einer Stadtzürcher Gartenlaube:<br />
Eine Handvoll kreativer Köpfe entwickelten eine Idee, wie<br />
Gemeinden und Städte ihre energiepolitischen Möglichkeiten<br />
nachhaltig aktiveren könnten. «Energiestadt – Entwicklungsplattform<br />
der kommunalen Energiepolitik» so umschreiben<br />
<strong>die</strong> Promotoren aus dem Kreis von WWF, Schweizerischer<br />
Energie-Stiftung und Schweizerischer Gesellschaft <strong>für</strong><br />
Umweltschutz ihr Projekt. Für den finanziellen Anschub zur<br />
Umsetzung <strong>die</strong>ser «Energiepolitik von unten» sorgt der WWF.<br />
Es folgen zehn Sitzungen, ein erstes Gemeindeseminar in<br />
Olten und 1990 <strong>die</strong> vorerst bescheidene Unterstützung durch<br />
das damalige Bundesamt <strong>für</strong> Energiewirtschaft.<br />
Es fallen in <strong>die</strong>ser Zeit energiepolitisch wichtige Entscheide:<br />
Das Stimmvolk heisst <strong>die</strong> Volksinitiative <strong>für</strong> ein zehnjähriges<br />
AKW-Moratorium gut und stimmt dem Energieartikel in der<br />
Bundesverfassung mit knapp 72% Ja-Stimmen zu. Sparsame<br />
Energienutzung und <strong>die</strong> Förderung erneuerbarer Energien<br />
werden zum Verfassungsauftrag.<br />
Bereits am 25. April 1991 kann der damalige Energieminister<br />
Adolf Ogi mit Schaffhausen <strong>die</strong> erste Energiestadt auszeichnen<br />
und mit Vertretern der Umweltorganisationen offiziell<br />
das Projekt Energiestadt lancieren. Im gleichen Jahr startet<br />
der Bundesrat das Programm Energie2000 und nimmt darin<br />
das Projekt als Beitrag der Umweltorganisationen auf. Der<br />
Trägerverein Energiestadt wird gegründet - mit dem damaligen<br />
WWF-Direktor Philipp Roch als ersten Präsidenten.<br />
Als Energiestadt der ersten Stunde leistet Schaffhausen mit<br />
grossem Schwung wichtige Pionierarbeit. Olten, Birsfelden,<br />
Lenzburg und Münsingen gehören mit der Munot-Stadt<br />
ebenfalls zu den «first-movern». Schaffhausens energiepolitisches<br />
Programm und der Schlussbericht über <strong>die</strong> realisierten<br />
und geplanten Massnahmen bilden eine wichtige Grundlage<br />
<strong>für</strong> den weiteren Prozess. Dieser startet Ende Oktober 1992<br />
auch in der Roman<strong>die</strong>. Der damalige Statdtpräsident von<br />
Martingy, Pascal Couchepin, unterstützt den Start der Programmaktivitäten<br />
aktiv. Sie münden ins erste Treffen des<br />
«Club des Villes» in Couvet. Schliesslich findet «Cità dell’<br />
energia» auch den Weg in den Kanton Tessin.<br />
Die Idee wird zum Programm<br />
20 Jahre Energiestadt<br />
Durch <strong>die</strong> Erfahrungen und das grosse Engagement der<br />
energiepolitisch engagierten Kommunen entwickelt sich das<br />
Projekt so kontinuierlich weiter zu einem integralen Bestandteil<br />
des Programms Energie2000. Das Ressort «Öffentliche<br />
Hand» übernimmt <strong>die</strong> Programmaktivitäten und wird zur<br />
Anlaufstelle <strong>für</strong> den Erfahrungsaustausch zwischen Behörden,<br />
Verwaltung, Fachkreisen und Öffentlichkeit. Das Beratungsangebot<br />
<strong>für</strong> Gemeinden wird intensiviert und profes-<br />
Eine Erfolgsgeschichte überschreitet Grenzen<br />
sionalisiert. Ausgebildete «Energie-Inspirator/innen» begleiten<br />
und unterstützen nun eine wachsende Zahl engagierter<br />
Gemeinden auf ihrem Weg zur Erreichung der gesteckten<br />
energiepolitischen Ziele.<br />
1995 folgt mit der Erarbeitung des neuen Zertifizierungsverfahrens<br />
<strong>für</strong> das Label Energiestadt ein weiterer wichtiger<br />
Meilenstein. Es legt den Massnahmenkatalog und das<br />
Bewertungssystem fest und regelt den Ablauf bis zur Erteilung<br />
des Labels. Vertreter/innen der Roman<strong>die</strong> und <strong>die</strong> Energiestadt<br />
Neuchâtel als Pilot-Gemeinde sind massgeblich an<br />
der Entwicklung des Verfahrens beteiligt. 1996 wird Neuchâtel<br />
als erste Energiestadt nach dem neuen Verfahren ausgezeichnet.<br />
Die Labelanträge werden nun von der unabhängigen<br />
Labelkommission geprüft, <strong>die</strong> Qualitätssicherung erfolgt<br />
über den Trägerverein.<br />
Auf sieben Jahre der Aufbauarbeit folgt nun der grosse Steigflug.<br />
Ende 1995 zählt der Trägerverein neun Energiestädte<br />
(auf <strong>die</strong> ersten fünf folgen noch Davos, Zug, Burgdorf und<br />
Neuchâtel) und 31 Gemeinden, <strong>die</strong> am regelmässigen Erfahrungsaustausch<br />
teilnehmen. Mit Mendrisio werden im Jahr<br />
2001 <strong>die</strong> erste Tessiner Gemeinde und als 50. Energiestadt<br />
Wittenbach/SG mit dem Label ausgezeichnet. Ende 2002<br />
zählt <strong>die</strong> Schweiz bereits 84 zertifizierte Energiestädte und<br />
177 Gemeinden gehören inzwischen dem Trägerverein an.<br />
Energiestadt überschreitet Grenzen<br />
In den Jahren des grossen Wachstums fallen weitere wichtige<br />
energiepolitische Entscheide: Mit 64 Millionen Franken wird<br />
das Investitionsprogramm Energie2000 gestartet (1997), das<br />
Parlament verabschiedet das Energiegesetz, <strong>die</strong> Schweiz<br />
unterzeichnet das Kyoto-Klimaschutzprotokoll (1998), das<br />
Parlament beschliesst das CO2-Gesetz (1999). 2001 schliesslich<br />
wird Energie2000 durch das Nachfolgeprogramm EnergieSchweiz<br />
abgelöst. EnergieSchweiz <strong>für</strong> Gemeinden heisst<br />
nun das Dienstleistungsprogramm <strong>für</strong> Energiestädte und<br />
Gemeinden, <strong>die</strong> das Label erwerben wollen. Der Trägerverein<br />
konzentriert sich auf <strong>die</strong> Qualitätssicherung des Verfahrens<br />
und vertritt <strong>die</strong> energiepolitischen Interessen seiner Mitgliedsgemeinden.
Im Jahr 2001 folgt der Schritt auf europäische Ebene: Nach<br />
dreijähriger Vorarbeit über <strong>die</strong> Landesgrenzen hinweg wird<br />
2001 <strong>die</strong> Auszeichnung «european energy award» lanciert.<br />
Sie basiert auf dem Energiestadt-Labelsystem. In Nordrheinwestfalen<br />
und einigen österreichischen Bundesländern können<br />
nun Gemeinden in einen Prozess à la Energiestadt einsteigen.<br />
2002 erhält Lörrach/D als erste Stadt ausserhalb der<br />
Schweiz das Label Energiestadt. Der european energy award<br />
wird zum europaweit gültigen Zertifizierungssystem.<br />
Die Idee kommt in Europa an<br />
2003 wird als Trägerorganisation des europäischen Labels<br />
das Forum european energy award mit einer Geschäftsstelle<br />
in Zürich gegründet. Präsident ist Walter Steinmann, der<br />
Direktor des Bundesamtes <strong>für</strong> Energie. Jetzt starten auch in<br />
Irland, Spanien, Litauen, Italien und der Slowakei Pilotprojekte.<br />
Städte wie Celle (I), Macroom (Irl) oder Alytus (Lit) übernehmen<br />
nun <strong>die</strong> Vorreiterrolle – wie seinerzeit <strong>die</strong> ersten<br />
Energiestädte in der Schweiz.<br />
Eine besondere Reise tritt BFE-Direktor Walter Steinmann am<br />
18. Dezember 2007 an: Im Gepäck hat er <strong>die</strong> european energy<br />
awards <strong>für</strong> <strong>die</strong> französischen Gemeinden Echirolles,<br />
Besancon, Montmélian und <strong>die</strong> Agglomeration Grenoble.<br />
Die Labelübergabe findet in Paris statt. Energiestadt ist endgültig<br />
in Europa angekommen. In Deutschland, Österreich,<br />
Liechtenstein, Frankreich und der Schweiz sind inzwischen<br />
204 Städte und Gemeinden als Energiestädte zertifiziert.<br />
Was 1988 mit einer Idee begann, ist zu einer Erfolgsgeschichte<br />
mit internationaler Ausstrahlung geworden. Ein<br />
Höhepunkt im Jubiläumsjahr <strong>2008</strong> wird im Herbst der «Journée<br />
de l’Energie» in der Energiestadt Fribourg: Dann erhält<br />
<strong>die</strong> 150. Schweizer Gemeinde offiziell das Energiestadt-Label<br />
und <strong>die</strong> zehnte Energiestadt wird mit dem European Energy<br />
Award in Gold ausgezeichnet.<br />
Kontakt<br />
Trägerverein Energiestadt®<br />
c/o ENCO Energie-<strong>Consulting</strong> AG<br />
Wattwerkstr. 1, CH-4416 BUBENDORF<br />
Tel: 061 / 965 99 00, Fax: 061 / 965 99 01<br />
E-Mail: robert.horbaty@enco-ag.ch<br />
www.energiestadt.ch<br />
Kommunikation Deutschschweiz<br />
Rafael Brand, c/o Scriptum, Schützengasse 1, 6460 Altdorf,<br />
Tel. +41 (0)41 870 79 79, info@scriptum.ch<br />
23
24<br />
Bilanz der vergangenen<br />
20 Jahre Energiestadt - Facts and Figures<br />
Cornelia Brandes, Präsidentin des Trägervereins Energiestadt<br />
20 – 150 – 10<br />
Diese Ziffern stehen über der Festschrift des Trägervereins<br />
Energiestadt. Der Verein feiert <strong>2008</strong> das 20-jährige Bestehen,<br />
<strong>die</strong> 150. Energiestadt und <strong>die</strong> 10. Schweizer Gemeinde mit<br />
der Auszeichnung Energiestadt in GOLD.<br />
Wir alle, welche <strong>die</strong>se Entwicklung mehr oder weniger lange<br />
mitgetragen und begleitet haben, können etwas stolz sein.<br />
Was im Jahre 1988 als Idee einiger umweltengagierter Personen<br />
entstand, entwickelte sich zu einer eigentlichen Energie-<br />
Erfolgsgeschichte – auch international. Die seit 1997 eingeführte<br />
Auszeichnung «Label Energiestadt», ein eigentliches<br />
Qualitätsmanagement-System <strong>für</strong> energieaktive Kommunen,<br />
wird heute als «European Energy Award®» bereits in sieben<br />
weiteren europäischen Ländern erfolgreich eingesetzt.<br />
Was <strong>die</strong> heute 153 ausgezeichneten Energiestädte in<br />
den letzten 20 Jahren bewirkt haben, ist ein grosser Beitrag<br />
<strong>für</strong> eine nachhaltige Entwicklung: Dank ihrem konsequenten<br />
Engagement reduzieren sie pro Jahr den CO2-Ausstoss um<br />
78’000 Tonnen, den Stromverbrauch um 72 Millionen Kilowattstunden<br />
und den Verbrauch von Brenn- und Treibstoffen<br />
um 30 Millionen Liter. Die Energiestädte und <strong>die</strong> weiteren<br />
143 Mitgliedgemeinden mit ihren mehr als 3,5 Millionen EinwohnerInnen<br />
sind neben der Wirtschaft <strong>die</strong> wichtigsten Partner<br />
des Programms Energie Schweiz.<br />
Das Erreichte ist eine ermutigende Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Energiezukunft<br />
in einer 2000-Watt-Gesellschaft. Die Energiestädte<br />
werden konkret vormachen, wie <strong>die</strong> 2000-Watt-Gesellschaft<br />
erreicht werden kann. Die Vorbereitung auf <strong>die</strong>sen grossen<br />
Schritt ist unsere Aufgabe in den kommenden Jahren.<br />
Wichtiger Bestandteil <strong>für</strong> <strong>die</strong> schrittweise Erreichung der<br />
2000-Watt-Gesellschaft wird <strong>für</strong> <strong>die</strong> Energiestädte <strong>die</strong><br />
Umsetzung der vom Bundesrat beschlossenen Aktionspläne<br />
sein. Damit sollen der Verbrauch fossiler Energien gegenüber<br />
1990 bis 2020 um 20% gesenkt, der Anteil erneuerbarer<br />
Energien am gesamten Energieverbrauch um 50% gesteigert<br />
und der Anstieg des Stromverbrauchs zwischen 2010 und<br />
2020 auf maximal 5% begrenzt werden. Nach 2020 sehen<br />
<strong>die</strong> Aktionspläne eine Stabilisierung des Stromverbrauchs vor.<br />
Sowohl im Bereich der effizienten Energienutzung als<br />
auch in der Förderung der erneuerbaren Energien spielen <strong>die</strong><br />
Städte und Gemeinden – als <strong>die</strong>jenigen Instanzen unseres<br />
Staatswesens, welche den Bürgerinnen und Bürgern am<br />
nächsten stehen – eine zentrale Rolle. Energiestädte stellen<br />
<strong>die</strong>s täglich unter Beweis, sie wissen, dass geringe Abhängigkeit<br />
von nicht erneuerbaren Energiequellen in den nächsten<br />
paar Dutzend Jahren zu einem erstklassigen Standortvorteil<br />
bezüglich Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität wird.<br />
Wir freuen uns über das Erreichte und feiern <strong>die</strong>s im <strong>2008</strong><br />
an den verschiedenen Gelegenheiten, wie an unserer Mitgliederversammlung<br />
in Schaffhausen oder am «Journée de<br />
l’énergie» am 23. Oktober <strong>2008</strong> in Fribourg, und wir scheuen<br />
nicht <strong>die</strong> neuen Herausforderungen.
Stadt Schaffhausen –<br />
Energiestadt der ersten Stunde<br />
Marcel Wenger, Stadtpräsident Schaffhausen<br />
Die Energiekrise der 70er-Jahre und <strong>die</strong> Auswirkungen<br />
der GAUs von Harrisburg und Tschernobil waren in den Köpfen<br />
noch präsent, als <strong>die</strong> Stadt Schaffhausen beschloss, ihre<br />
bisherige Energiepolitik durch externe Energie- und Kommunikationsfachleute<br />
durchleuchten zu lassen. Es war der Start<br />
zum Abenteuer Energiestadt anfangs der 90er-Jahre.<br />
Zu <strong>die</strong>sem Entscheid mitgeholfen hat sicher auch <strong>die</strong><br />
überraschende Zustimmung der Schweizer Bevölkerung zum<br />
Moratoriumsartikel. Daher stiess das Energiestadt-Projekt<br />
sowohl in der Politik als auch in der Verwaltung auf offene<br />
Türen. Denn schon seit anfangs der 80er-Jahre wurden <strong>die</strong><br />
städtischen Liegenschaften im Rahmen des finanziell Möglichen<br />
kontinuierlich energetisch saniert.<br />
Weitsichtig hat der Stadtrat bereits 1992 den Beitritt zu den<br />
Europäischen Klimabündnisstädten beschlossen, obwohl der<br />
Klimaschutz eigentlich erst heute richtig im Bewusstsein der<br />
Bevölkerung angelangt ist. Schon 1992 war dem Stadtrat<br />
klar, dass <strong>die</strong> Treibhausgas-Emissionen massiv reduziert werden<br />
müssen. Zugleich hat er mit der Ökobilanz ein Controlling-Instrument<br />
geschaffen, mit welchem alle vier Jahre über<br />
<strong>die</strong> effektive Zielerreichung in allen Umweltbelangen Rechenschaft<br />
abgelegt wird. Die Energiebuchhaltung der Gebäude,<br />
sie wird seit den 80er-Jahren geführt, wurde seither verfeinert,<br />
so dass heute der Energieverbrauch und <strong>die</strong> Energiekennzahlen<br />
<strong>für</strong> jede städtische Liegenschaft bekannt sind.<br />
Die strategischen Ziele des Stadtrates:<br />
• Energie sparen (z.B. Wärmedämmung)<br />
• Effizienzsteigerung (z.B. Verbesserung der Wirkungsgrade,<br />
Abwärmenutzung usw.)<br />
• Substitution von fossilen Energieträgern durch erneuerbare<br />
bzw. neu erneuerbare Energien<br />
• Reduktion der Treibhausgas-Emissionen<br />
• Sensibilisierung der Verwaltung und Öffentlichkeit<br />
• Langfristziel: 2000-Watt-Gesellschaft<br />
Bewusst wird primär auf das Energiesparen hingewiesen, denn<br />
<strong>die</strong> nicht verbrauchte Energie ist <strong>die</strong> finanziell und ökologisch<br />
günstigste Energie. Konkret werden folgende Ziele anvisiert:<br />
• Die Umsetzung der Vorgaben von Energie Schweiz, wobei<br />
<strong>die</strong> stadteigenen Bauten und Anlagen ein um 10% besseres<br />
Resultat erreichen sollen<br />
• eine Reduktion der Treibhausgase um 50% bis 2030<br />
• langfristig (bis ca. 2070) eine Reduktion der Treibhausgase<br />
um den Faktor 8, was letztlich auch im Konzept der<br />
2000-Watt-Gesellschaft enthalten ist.<br />
Zwar war es zu Beginn der Energiestadt-Aktivitäten<br />
wesentlich einfacher, Lorbeeren zu ernten: Schaffhausen realisierte<br />
als erste Stadt ein Energie<strong>die</strong>nstleistungsunternehmen,<br />
ersetzte zahlreiche kleinere Heizungsanlagen durch<br />
einen lokalen Wärmeverbund mit BHKW und Wärmepumpe,<br />
baute in verschiedenen städtischen Schulanlagen Holzschnitzelfeuerungen<br />
und erliess bereits 1991 ein Förderprogramm<br />
zur Förderung von alternativen Energieerzeugungsanlagen.<br />
Seither sind über 1,4 Mio. Franken an Fördermitteln ausbezahlt<br />
worden, was einem Investitionsvolumen von mehr als 9<br />
Mio. Franken entspricht. Gut investiertes Geld, denn damit<br />
werden jährlich wiederkehrend gegen 700 Tonnen CO 2 -Emissionen<br />
eingespart.<br />
Heute sind <strong>die</strong> Äpfel höher gehängt! Um einen «Energiestadt-Orden»<br />
zu erhalten, muss wesentlich mehr Knochenarbeit<br />
geleistet werden. Einerseits muss strategisch-konzeptionell<br />
gearbeitet werden, um den Verbrauch an fossilen Energieträgern<br />
zu reduzieren. Dies geschah zum Beispiel über den<br />
städtischen Energierichtplan, welcher auch in der städtischen<br />
Bauordnung einen entsprechenden Niederschlag fand. Eine<br />
andere Massnahme ist das Beleuchtungskonzept <strong>für</strong> öffentliche<br />
Strassen und Anlagen. Zum andern sind es unzählige<br />
Klein(st)massnahmen, welche letztlich in ihrer Summe da<strong>für</strong><br />
sorgen, dass der Energiebedarf reduziert werden kann. Dazu<br />
gehören auch Massnahmen wie der verbesserte Einsatz von<br />
Recyclingpapieren, das Verbot von Luftbefeuchtern, <strong>die</strong><br />
Aktionen zur vergünstigten Abgabe von A-Label-Haushaltgeräten,<br />
von Powersafern, von Velohelmen usw. Solche Aktionen<br />
werden regelmässig von Ausstellungen im Energiepunkt<br />
begleitet. Mit den Energie-News der Städtischen Werke<br />
erhalten <strong>die</strong> Haushalte auch regelmässig Energiespartipps.<br />
Der Stadtrat ist überzeugt, mit dem Transportgefäss Energiestadt<br />
nach wie vor auf dem richtigen Weg zu sein. Die<br />
anstehenden Fragen als Folge der wachsenden Wirtschaften<br />
in den Schwellenländern China, In<strong>die</strong>n oder Brasilien, als Folge<br />
von Peak Oil und Peak Gaz, sowie <strong>die</strong> globale Herausforderung<br />
als Folge der Klimaänderung verlangen weitsichtige<br />
Massnahmen: Diese riesigen Herausforderungen wird der<br />
Verein Energiestadt nicht lösen können, zumindest nicht<br />
alleine. Es tut gut, den Weg in eine nachhaltige <strong>Zukunft</strong> mit<br />
Gleichgesinnten beschreiten zu können. Und nach wie vormacht<br />
es Sinn, wenn <strong>die</strong> Energiestädte voneinander lernen.<br />
Die Vision der<br />
2000-Watt-Gesellschaft<br />
Bruno Bébié, Energiebeauftragter der Stadt Zürich,<br />
Vorstandsmitglied Trägerverein Energiestadt<br />
Wieso braucht es <strong>die</strong> Vision einer<br />
2000-Watt-Gesellschaft?<br />
Heute verbraucht jeder Erdenbewohner im globalen Mittel<br />
jährlich eine Energiemenge, <strong>die</strong> rund 1750 Liter Öl oder einer<br />
Dauer-Leistung von 2000 Watt entspricht. Ein grosser Teil<br />
<strong>die</strong>ses Energiebedarfs wird heute mit fossilen Energien<br />
gedeckt. Aufgrund des wirtschaftlich bedingten Nachholbedarfs<br />
in den Entwicklungs- und Schwellenländern ist künftig<br />
mit einem massiven Anstieg des Verbrauchs an fossilen Energien<br />
zu rechnen, was langfristig zu verheerenden Auswirkungen<br />
auf <strong>die</strong> Vorräte an nicht erneuerbaren Energien und auf<br />
unser Klima führt. Die Vision der 2000-Watt-Gesellschaft ist<br />
25
26<br />
an der ETH Zürich entwickelt worden und setzt voraus, dass<br />
<strong>für</strong> eine nachhaltige Entwicklung langfristig im globalen Mittel<br />
jeder Mensch nicht mehr als umgerechnet 2000Watt<br />
Energie pro Jahr verbrauchen und maximal eine Tonne CO2-<br />
Ausstoss verursachen darf.<br />
Die 2000-Watt-Gesellschaft ist machbar<br />
Der Stadtrat von Zürich hat <strong>für</strong> <strong>die</strong> Legislaturperiode 2006 bis<br />
2010 einen Schwerpunkt mit dem Titel «Nachhaltige Stadt<br />
Zürich – auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft»<br />
beschlossen. Heute liegt der Energieverbrauch in der Stadt<br />
Zürich – wie auch in der EU – pro Kopf der Bevölkerung ein<br />
Dreifaches und der CO2-Ausstoss fast neunfach über den<br />
Zielwerten der 2000-Watt-Vision. Die Umsetzung der ambitiösen<br />
Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft braucht Zeit. Die<br />
Energiestadt Zürich will aber bereits heute mit sogenannten<br />
«2000-Watt-Leuchttürmen» <strong>die</strong> Machbarkeit der Vision aufzeigen.<br />
Ein aktuelles Beispiel ist <strong>die</strong> Sanierung bzw. der Neubau<br />
des Stadtspitals Triemli nach den Vorgaben der 2000-<br />
Watt-Gesellschaft. Bei der Energieversorgung werden neue<br />
Wege beschritten: Mittels einer Tiefenbohrung auf rund<br />
3000 Meter soll heisses Thermalwasser erschlossen werden.<br />
Im Erfolgsfall kann damit der grösste Teil des Wärmebedarfs<br />
des Spitals und zahlreicher umliegender Wohnungen mit<br />
erneuerbarer und CO2-freier Energie gedeckt werden.<br />
Jeder Beitrag zählt<br />
Neben solchen Leuchttürmen braucht es auch eine Vielzahl<br />
von kleinen Beiträgen aus der Bevölkerung, von Bauwilligen<br />
und aus der Wirtschaft. Dabei spielen <strong>die</strong> Aktivitäten der<br />
Energiestädte und <strong>die</strong> Motivation der Bevölkerung eine zentrale<br />
Rolle. Im Bereich der privaten Haushalte gibt es einige<br />
Schlüsselbereiche, in denen durch konsequentes Ausnutzen<br />
der Handlungsspielräume in Richtung der 2000-Watt-Gesellschaft<br />
schon heute <strong>die</strong> Weichen langfristig richtig gestellt<br />
werden können. Aus energetischer Sicht am wichtigsten sind<br />
<strong>die</strong> Lebensbereiche Wohnen und Mobilität. Beim Wohnen<br />
spielt vor allem der Energieaufwand <strong>für</strong> Heizung und Warmwasser<br />
eine entscheidende Rolle. Die wichtigsten Kriterien<br />
sind eine gute Wärmedämmung des Gebäudes (z.B. Minergie),<br />
der Einsatz erneuerbarer Energien, ein sparsamer<br />
Umgang mit dem Warmwasser und vernünftige Ansprüche<br />
hinsichtlich Wohnfläche pro Person. Werden hier <strong>die</strong> richtigen<br />
Entscheide getroffen, kann auch in bestehenden Liegenschaften<br />
im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt leicht und<br />
ohne Komforteinbusse mehr als ein Drittel Energie eingespart<br />
werden. Einen wichtigen und vielfach unterschätzten<br />
Beitrag kann auch <strong>die</strong> Umstellung auf umweltverträglichere<br />
Stromprodukte wie Strom aus Wasserkraft oder Ökostrom<br />
leisten. Bei der Mobilität stehen <strong>die</strong> zurückgelegten Wege<br />
und <strong>die</strong> Umweltverträglichkeit der benutzten Verkehrsmittel<br />
im Vordergrund. Die Wahl des Wohnorts in der Nähe von<br />
Arbeitsort, Einkaufsmöglichkeiten und Schulen ist ein wichtiges<br />
Kriterium. Bei den Verkehrsmitteln kann mit der Benutzung<br />
des öffentlichen Verkehrs ein entscheidender Beitrag<br />
geleistet werden, da <strong>die</strong>ser im Vergleich zum motorisierten<br />
Individualverkehr viel energieeffizienter ist. Aber auch der<br />
motorisierte Individualverkehr birgt ein grosses Effizienzpotenzial:<br />
Heute sind selbst komfortable Mittelklassewagen mit<br />
einem Verbrauch von unter 5 Litern pro 100 Kilometer verfügbar.<br />
Nicht zu unterschätzen ist der Flugverkehr: Ein Flug<br />
auf <strong>die</strong> kanarischen Inseln mit einer vierköpfigen Familie<br />
braucht etwa gleich viel Energie wie rund 20’000 Jahreskilometer<br />
Fahrleistung mit einem durchschnittlichen Personenwagen.<br />
Heute <strong>die</strong> Weichen <strong>für</strong> eine langfristige Vision stellen<br />
Die Ziele der 2000-Watt-Vision sind sehr ambitiös und nur<br />
Schritt <strong>für</strong> Schritt erreichbar. Einen wichtigen Beitrag müssen<br />
auch weitere Fortschritte bei energieeffizienten Technologien<br />
leisten, <strong>die</strong> bei den künftigen Entscheidungen konsequent<br />
auszunutzen sind. So ist beispielsweise heute der Kauf eines<br />
Personenwagens mit einem Verbrauch von 4 bis 5 Litern pro<br />
100 Kilometer durchaus 2000-Watt-kompatibel. In 20 Jahren<br />
hingegenmüssen Fahrzeuge verfügbar sein, <strong>die</strong> sich mit<br />
einem Verbrauch von rund 3 Litern begnügen. In <strong>die</strong>sem Sinne<br />
ist <strong>die</strong> 2000-Watt-Gesellschaft eine langfristige Vision, <strong>die</strong><br />
Weichen <strong>für</strong> <strong>die</strong>sen Weg müssen von der Bevölkerung und<br />
der Wirtschaft aber bereits heute gestellt werden. Die Energiestädte<br />
können dabei gute Rahmenbedingungen setzen<br />
und wertvolle Unterstützung leisten.<br />
Energiepolitik - der Schlüssel<br />
zur Nachhaltigkeit<br />
Philippe Roch, erster Präsident des Trägervereins und<br />
ehemaliger BUWAL-Direktor<br />
Die Schaffung von Energiestadt im Jahr 1988 zeugt von<br />
grosser Voraussicht der beteiligten NGO, der Schweizerischen<br />
Energiestiftung und dem WWF. Die Gründer hatten<br />
zwei wesentliche Dinge erkannt: Der Klimawandel und <strong>die</strong><br />
Erschöpfung der Erdölvorräte würde in absehbarer Zeit zu<br />
globalen Umwälzungen führen, und <strong>die</strong> politischen Entscheidungsträger<br />
wären trotz wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />
unfähig, rechtzeitig <strong>die</strong> notwendigen Massnahmen <strong>für</strong> eine<br />
Wende zu ergreifen. Sie wollten daher konkret aufzeigen,<br />
dass wir aus einer gemeinschaftlichen Anstrengung heraus<br />
den Energieverbrauch senken können – bei zugleich höherer<br />
Lebensqualität und im Einklang mit der Natur.<br />
Die politische Mehrheit und mit ihr <strong>die</strong> Verwaltungsräte<br />
der öffentlichen Stromversorgungsunternehmen sowie <strong>die</strong><br />
Organisationen der Privatwirtschaft haben den erneuerbaren<br />
Energien oder dem Energiesparen immer misstraut. Stellen<br />
Sie sich bloss vor, wo <strong>die</strong> Schweiz heute stünde, wenn sie<br />
sich damals <strong>für</strong> eine starke Energiesparpolitik und eine Förderung<br />
der erneuerbaren Energien entschieden hätte. Nicht<br />
nur, dass wir auf Atomenergie verzichten könnten. Wir hätten<br />
uns auch der 2000-Watt-Gesellschaft angenähert, würden<br />
jährlich Milliarden <strong>für</strong> den Erdölimport einsparen und<br />
über das dichteste Netz an Fachkräften, Industrieunternehmen,<br />
Architekten, Ingenieuren und Handwerkern verfügen.<br />
Diese wüssten das Land mit Anlagen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion von<br />
erneuerbarer Energie auszustatten und «Minergie N»-<br />
Gebäude zu bauen. «N» wie «Null fossile Energie».<br />
Der einzige echte Fortschritt in der Gesetzgebung der letzten<br />
Jahre war <strong>die</strong> Verpflichtung der Elektrizitätsgesellschaften<br />
im Stromversorgungsgesetz, Strom aus erneuerbaren Quellen
zu kostendeckenden Preisen abzunehmen. Aber auch <strong>die</strong>se<br />
Massnahme erfolgte in einem sehr eingeschränkten Rahmen,<br />
limitiert auf 320 Mio. pro Jahr. Angesichts der Unfähigkeit<br />
von Bundesrat und Parlament, wirksame Massnahmen zu<br />
ergreifen und das Kyoto-Protokoll sowie das CO2-Gesetz endlich<br />
umzusetzen, hat das Departement von Herrn Leuenberger<br />
vor kurzem eine umfassende Werbekampagne <strong>für</strong> das<br />
Energiesparen und <strong>die</strong> Nutzung erneuerbarer Energien<br />
gestartet. Das ist gut, ganze 35 Jahre nach dem ersten<br />
Ölschock und 11 Jahre nach Kyoto aber doch etwas dürftig.<br />
Das Programm enthält keine einzige griffige Massnahme und<br />
begnügt sich mit zaghaften Anregungen. Sehr oberflächlich<br />
und vage erscheint mir, wie sich <strong>die</strong> Kampagne zum Thema<br />
Wärmepumpen äussert. Wärmepumpen werden geradezu<br />
als Quelle erneuerbarer Energie beschrieben. Tatsächlich verschlingen<br />
sie Unmengen an Strom. In grosser Anzahl installiert,<br />
lassen sich mit Wärmepumpen neue Atomkraftwerke<br />
rechtfertigen. AXPO beruft sich heute schon darauf.<br />
Nach Lage der Dinge ist das Programm Energiestadt so<br />
aktuell wie nie zuvor. Wir können nicht auf <strong>die</strong> politischen<br />
Behörden zählen, um ausreichende Massnahmen auf eidgenössischer<br />
Ebene zu treffen. Den Gemeinden bietet sich eine<br />
gute Gelegenheit, ihre Bedeutung unter Beweis zu stellen,<br />
indem sie Verantwortung übernehmen. Sie können aufzeigen,<br />
dass ein Energieprogramm, welches <strong>die</strong> besten verfügbaren<br />
Technologien fördert und zur Abkehr von Verschwendung<br />
hin zu einem verantwortungsvolleren Lebensstil anregt,<br />
nicht nur <strong>die</strong> mittelfristige Vision einer 2000-Watt-Gesellschaft<br />
erreichbar macht, sondern auch Arbeitsplätze und<br />
Zufriedenheit schafft. Das Programm Energiestadt muss also<br />
gestärkt werden. Es braucht Mittel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausbildung von<br />
Fachkräften und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Beratung der Gemeinden. Ziel ist,<br />
dass alle Gemeinden der Schweiz daran teilnehmen.<br />
Dem Programm und den Energiestädten wünsche ich ein<br />
langes Leben und viel Erfolg!<br />
Unsere Energie effizient und<br />
nachhaltig nutzen<br />
Grussbotschaft von Bundesrat Moritz Leuenberger<br />
zum 20-Jahre-Jubiläum von Energiestadt<br />
Nicht nur Glühlampen und Automobile verbrauchen Energie,<br />
sondern auch der politische Diskurs. Deshalb lohnt es sich<br />
auch in der Politik, <strong>die</strong> eigene Energie effizient und nachhaltig<br />
ein zusetzen. Während sich Politiker immer noch uneinig<br />
sind, wie <strong>die</strong> Energieeffizienz erhöht, <strong>die</strong> erneuerbaren Energien<br />
gefördert und <strong>die</strong> Klimaziele erreicht werden könnten,<br />
haben andere schon lange entschlossen gehandelt, zum Beispiel<br />
<strong>die</strong> Energiestädte.<br />
Was 1988 mit dem Pioniergeist von WWF und der Schweizerischen<br />
Energie-Stiftung (SES) entstand, ist heute ein Projekt<br />
mit Vorzeigecharakter. Energiestadt feiert sein 20-jähriges<br />
Bestehen und kann auf eine Erfolgsgeschichte mit internationaler<br />
Ausstrahlung und Nachahmung zurückblicken. Heute<br />
können sich über 150 Städte und Gemeinden oder rund ein<br />
Drittel der Schweizer Bevölkerung mit dem Label Energiestadt<br />
schmücken. Doch Energiestadt ist mehr als einfach ein<br />
Label. Energiestädte haben Vorbildcharakter und weisen<br />
einen Weg in <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>.<br />
Diskussionen und Stu<strong>die</strong>n über den Klimawandel sind sinnvoll.<br />
In vielen Berggemeinden sind <strong>die</strong> Konsequenzen der Klimaerwärmung<br />
aber bereits deutlich spürbar: Schneemangel, Erdrutsche<br />
und <strong>die</strong> Verschiebung der Permafrostgrenze können<br />
<strong>die</strong> Bevölkerung und ihre Einkommenssituation bedrohen.<br />
Die Bündner Energiestadt Vaz/Obervaz hat den kausalen<br />
Zusammenhang zwischen Klimawandel und Energiepolitik<br />
erfasst und handelt exemplarisch: Sie verfolgt <strong>die</strong> Vision der<br />
2000-Watt-Gesellschaft und setzt dabei auf den Einsatz<br />
erneuerbarer Energien sowie <strong>die</strong> Erhöhung der Energieeffizienz<br />
in Gebäuden. Das Auto der Gäste bleibt im Unterland,<br />
da<strong>für</strong> bietet <strong>die</strong> Energiestadt unentgeltlich einen Sportbus<br />
und Gratisfahrten mit dem Postauto an. In der Entwicklung<br />
des Skigebietes Lenzerheide kooperiert sie mit Umweltverbänden<br />
wie WWF und Pro Natura.<br />
Urbane Zentren wiederum leiden in den vergangenen Jahrzehnten<br />
immer mehr unter dem Anstieg des motorisierten<br />
Individualverkehrs und dessen negativen Konsequenzen <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Luftqualität. Lausanne als Vorzeige-Energiestadt «agit<br />
maintenant pour construire le futur». Die Stadt setzt auf<br />
Tempo-30-Zonen, Sonnenenergie und fördert mit einem<br />
kommunalen Fonds <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung Projekte zur<br />
rationellen Energienutzung und zur Förderung erneuerbarer<br />
Energien. Das zukunftsweisende Energie-Engagement hat<br />
der Stadt Lausanne 2004 sogar den European Energy Award<br />
in GOLD beschert.<br />
So kann jede Gemeinde, ob ländlich, urban, klein, gross, touristisch<br />
oder peripher durch ihren individuellen Einsatz im<br />
Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien einen<br />
wesentlichen Beitrag zum Schutz des Klimas leisten. Dass<br />
damit auch <strong>die</strong> Lebensqualität erhöht, Standortvorteile<br />
geschaffen, Innovationen und Arbeitsplätze gefördert werden,<br />
macht Energiestadt zu einem Erfolgsmodell, das unsere<br />
Anerkennung und Unterstützung ver<strong>die</strong>nt.<br />
27
28<br />
Stiftung Bourbaki Panorama<br />
Stiftung Bourbaki Panorama<br />
Löwenplatz 11, 6004 Luzern<br />
Telefon +41 41 412 30 30<br />
Fax +41 41 412 30 31<br />
www.bourbakipanorama.ch<br />
6004 Luzern<br />
Grosses Interesse am<br />
Bourbaki Panorama Luzern<br />
Rund 2000 Besucherinnen und Besucher<br />
kamen zum «Tag der offenen Tür» ins<br />
Bourbaki Panorama Luzern. Mit Salutschüssen<br />
der «Compagnie 1861», öffentlichen<br />
Führungen und Absinthe wurde<br />
der Abschluss der umfassenden Restaurierung<br />
des Kulturdenkmals gefeiert.<br />
Mehr als zehn Jahre haben <strong>die</strong> Konservierungs-<br />
und Restaurierungsarbeiten<br />
im Bourbaki Panorama Luzern gedauert.<br />
Für insgesamt neun Millionen Franken<br />
wurden das Rundbild und das dreidimensionale<br />
«Faux-Terrain» von Edouard<br />
Castres als perfekte Illusion wieder<br />
hergestellt. Das 112 auf 10 Meter grosse<br />
Werk ist eines der letzten erhaltenen<br />
Riesenrundgemälde weltweit.
Zum Abschluss der Arbeiten lud das Bourbaki Panorama<br />
Luzern am Sonntag, 9. März zum «Tag der offenen Tür». Dabei<br />
gab <strong>die</strong> «Compagnie 1861», <strong>die</strong> historische Sektion des Zürcher<br />
Unteroffiziersverbandes, ein Gastspiel in alten Uniformen:<br />
Mit Salutschüssen aus alten Vorderlader-Gewehren wurden <strong>die</strong><br />
Besuchenden in <strong>die</strong> Zeit der Bourbakis zurückversetzt. Öffentliche<br />
Führungen gaben dem Publikum Einblick in <strong>die</strong> Geschichte<br />
des einzigartigen Kulturdenkmals. Abgerundet wurde das<br />
Erlebnis mit Absinthe-Degustationen und einem Spezialmenu<br />
im Bourbaki-Restaurant.<br />
Bourbaki Panorama Luzern<br />
Löwenplatz 11, 6004 Luzern<br />
Tel. 041 412 30 30<br />
Täglich geöffnet<br />
Öffentliche Führungen am<br />
ersten Sonntag im Monat<br />
Info: www.bourbakipanorama.ch<br />
29
30<br />
Energieprogramm<br />
«Jetzt Wohnbauten erneuern!»<br />
Bernhard Gut, Energiebeauftragter Stadt Luzern, bei der Liegenschaft<br />
Würzenbachstr. 58/60 in Luzern: «Die Bauherrschaft erhält<br />
bereits nach dem ersten Gespräch mit dem Energiecoach eine<br />
Gesamtbetrachtung über ihr Gebäude und <strong>die</strong> notwendigen energietechnischen<br />
Massnahmen. Die Bauherrschaft wird zudem während<br />
des ganzen Erneuerungsprozesses der Liegenschaft nicht alleine<br />
gelassen. Der Energiecoach steht beratend unentgeltlich zur Seite,<br />
ein einmaliges Angebot in der Schweiz.»<br />
Dieses herrschaftliche Mehrfamilienhaus aus dem Jahre 1928 an<br />
der St. Karlistrasse 28, Luzern, soll energietechnisch verbessert werden.<br />
Im Bild links Energiecoach Manfred Huber, dipl. Architekt HTL,<br />
mit Germann Lauber, Vertreter der Bauherrschaft.<br />
2006-<strong>2008</strong><br />
Luzerner Energiecoaching macht national Schule<br />
Mit Förderbeiträgen und kostenlosem Energiecoaching motiviert<br />
<strong>die</strong> Stadt Luzern Eigentümer/innen und Verwaltungen<br />
von Wohnbauten, <strong>die</strong>se energiemässig auf den neuesten<br />
Stand zu bringen. Das aktuelle Förderprogramm läuft noch<br />
bis Ende <strong>2008</strong>. Das kostenlose Energiecoaching macht inzwischen<br />
in der Schweiz Schule: Neben Luzern hat nun auch <strong>die</strong><br />
Stadt Basel ein entsprechendes Förderprogramm. Weitere<br />
Städte planen ähnliches im Bereich Energiecoaching.<br />
Das Konzept, Förderbeiträge mit Energiecoaching zu koppeln,<br />
hat sich bewährt. Die 10 unabhängigen Luzerner Energiecoaches<br />
sind speziell ausgebildete Fachpersonen aus den<br />
Bereichen Gebäudehülle oder Haustechnik. Sie begleiten <strong>die</strong><br />
Gebäudeerneuerung von der Erstberatung bis zur Fertigstellung.<br />
Die Kosten <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Beratungsangebot übernimmt <strong>die</strong><br />
Stadt Luzern.<br />
Begleitung durch Energiecoach<br />
Seit März 2006 wurden in der Stadt Luzern 214 Erstberatungen<br />
in der Stadt Luzern durchgeführt. Die Bauherrschaft erhält<br />
eine energetische Gesamtbetrachtung des Gebäudes und konkrete<br />
Sanierungsvorschläge. Die Energiecoaches informieren<br />
auch bezüglich anderer Förderprogramme der Stadt Luzern,<br />
des Kantons und dem nationalen Gebäudeprogramm der Stiftung<br />
Klimarappen. In der nachfolgenden Projektierungsberatung<br />
unterstützt <strong>die</strong> Fachperson je nach Bedarf bei der Planung,<br />
Arbeitsausschreibung und Gesuchsstellung. Nach<br />
Abschluss erhält <strong>die</strong> Hauseigentümerschaft ein Zertifikat von<br />
„Jetzt Wohnbauten erneuern!“ <strong>für</strong> <strong>die</strong> Baudokumentation.<br />
Energieeinsparung bei 66 Prozent<br />
Die bereits erneuerten Bauten umfassen eine Wohnfläche<br />
von über 26’500 Quadratmetern. Mehrheitlich wurden <strong>die</strong>se<br />
Gebäude vor 1975 erbaut, als <strong>die</strong> Heizenergie sehr billig war.<br />
Die erzielten Energieeinsparungen liegen dank der umfassenden<br />
Erneuerung im Durchschnitt bei 66 Prozent. Hochgerechnet<br />
auf eine Lebensdauer der Gebäudehülle von 40 Jahren<br />
können so 10.8 Mio. Liter Heizöl oder 21’500 Tonnen klimaschädliches<br />
CO2 eingespart werden.
Kontakt <strong>für</strong> Erstberatung:<br />
Energieberatung Luzern (c/o öko-forum)<br />
Telefon 041 412 32 32<br />
kontakt@luzern-erneuert.ch<br />
Alle Informationen zum Förderprogramm:<br />
www.luzern-erneuert.ch<br />
Weitere Me<strong>die</strong>nauskünfte erteilt Ihnen:<br />
Stadt Luzern<br />
Umweltschutz<br />
Bernhard Gut, Energiebeauftragter<br />
Telefon 041 208 83 36<br />
E-Mail Bernhard.Gut@StadtLuzern.ch<br />
Das Haus an der Geissmattstrasse 42 in Luzern wird in mehreren<br />
Etappen umgebaut. Im Bild besichtigen Energiecoach Cornelia<br />
Hänggi Eggspühler und Hauseigentümer Dave Doran den Dachboden<br />
um zu klären, welche Massnahmen notwendig sind <strong>für</strong> Fördergelder<br />
aus «Luzern erneuert».<br />
Beim Mehrfamilienhaus an der Würzenbachstrasse 58/60 in Luzern<br />
wird mittels Fördergeldern aus «Luzern erneuert» <strong>die</strong> Gebäudehülle<br />
saniert. Im Bildzentrum Leo Fuchs, Präsident der Baugenossenschaft<br />
Lauerz Kriens und weitere Vertreter der Bauherrschaft sowie der<br />
Architekt Theo Rigas und Energiecoach Stefan Stutz.<br />
Erstbesprechung bezüglich energietechnischer Verbesserungsmöglichkeiten<br />
an der Luegetestrasse 19/21 in Luzern. Der Bauherr Rudolf<br />
Meier (rechts) im Gespräch mit dem Energiecoach Rieska Dommann.<br />
31
34<br />
Erfolgreicher Start des Förderprogramms<br />
Gebäudeenergie Kanton Luzern<br />
2007-2016<br />
Das Interesse am Förderprogramm ist gross<br />
Positive erste Zwischenbilanz <strong>für</strong> das Förderprogramm Gebäudeenergie:<br />
Drei Monate nach dem Start zählt <strong>die</strong> Energieberatung<br />
Luzern insgesamt 231 Beratungen vor Ort, welche <strong>die</strong><br />
elf offiziellen Energieberater/innen des Kantons Luzern durchführten.<br />
Bei der kantonalen Dienststelle Umwelt und Energie<br />
wurden bislang über 100 Gesuche <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausrichtung eines<br />
Förderbeitrages <strong>für</strong> eine Gebäudeerneuerung oder <strong>für</strong> den<br />
Bau einer Solaranlage eingereicht. Das Konzept, Energieberatung<br />
und Förderbeitrag zu koppeln, hat sich bewährt.<br />
Der Kanton Luzern gewährt <strong>für</strong> vorbildlich erneuerte Bauten<br />
und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation von Solaranlagen <strong>für</strong> Warmwasser bei<br />
bestehenden Wohnhäusern bis 2016 finanzielle Beiträge.<br />
Der Grundbeitrag deckt bei der energetischen Hauserneuerung<br />
rund 10 bis 15% der entsprechenden Investitionskosten<br />
ab; bei der Installation einer Solaranlage macht der Förderbeitrag<br />
rund 15% der Investitionskosten aus.<br />
Energieberatung begleitet bei Gebäudeerneuerung<br />
Die Begleitung durch <strong>die</strong> Energieberatung Kanton Luzern ist<br />
eine der Voraussetzungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnahme am Förderprogramm.<br />
Dieses Angebot wird rege genutzt: Seit 1. April meldeten<br />
sich rund 900 Interessierte bei der Energieberatung<br />
Kanton Luzern zu unterschiedlichen Beratungsthemen, 430<br />
Anrufe wurden an <strong>die</strong> offiziellen Energieberater/innen weitergeleitet,<br />
bei 231 Interessierten kam es zu einer Beratung<br />
vor Ort. Die elf offiziellen Energieberater/innen des Kantons<br />
Luzern zeigen dabei unter Kostenbeteiligung der Hauseigentümerschaft<br />
<strong>die</strong> Vorteile und Möglichkeiten einer energieeffizienten<br />
Gebäudeenergie auf.<br />
Bis 30. Juni haben in der Folge 36 Hauseigentümer/innen ihr<br />
Gesuch <strong>für</strong> eine energetische Gebäudeerneuerung sowie 67 <strong>für</strong><br />
den Bau einer Solaranlage eingereicht. 54 Beitragszusicherungen<br />
hat <strong>die</strong> Dienststelle <strong>für</strong> Umwelt und Energie bereits erteilt.
Installateure beraten bei Solaranlagen<br />
Die grosse Nachfrage hat zu Wartezeiten bei der Energieberatung<br />
geführt. Eine Entlastung bietet <strong>die</strong> seit Mai eingeführte<br />
Ausnahmeregelung <strong>für</strong> Solar-Installateure. Sofern der<br />
Installateur an einer Information des Kantons Luzern teilgenommen<br />
hat, kann er <strong>die</strong> Beratung vor Ort beim Bau einer<br />
Solaranlage durchführen. Diese Ausnahmeregelung gilt allerdings<br />
nicht <strong>für</strong> Anlagen mit Heizungsunterstützung.<br />
Hälfte des Energieverbrauchs einsparen<br />
Das Förderprogramm ist eine langfristige Massnahme des<br />
Kantons Luzern und unterstützt im Sinne des Klimaschutzes<br />
eine deutliche Reduktion der CO2-Emissionen. Bei den meisten<br />
Objekten wird mit einer umfassenden Erneuerung der<br />
Gebäudehülle über <strong>die</strong> Hälfte des bisherigen Energieverbrauchs<br />
eingespart. Bei einem typischen Einfamilienhaus<br />
kann mit der Dämmung der Aussenwände, des Daches und<br />
Förderprogramm Gebäudeenergie<br />
Kanton Luzern<br />
2007-2016 • www.luzern-erneuert.ch<br />
der Kellerdecke, sowie dem Einbau von neuen Fenstern der<br />
Heizenergieverbrauch von bisher 4’160 Liter auf 1’040 Liter<br />
Öl pro Jahr bzw. um 75% vermindert werden.<br />
Infos auf www.luzern-erneuert.ch<br />
Die detaillierten Förderbedingungen finden sich auf<br />
www.luzern-erneuert.ch oder können in Papierform bei der<br />
Energieberatung Kanton Luzern bestellt werden. Auch <strong>die</strong><br />
Liste der berechtigten Installateure ist im Internet publiziert.<br />
Kontakt <strong>für</strong> Fragen und Beratungstermin<br />
Energieberatung Kanton Luzern (c/o öko-forum)<br />
Bourbaki Panorama Luzern (Eingang Stadtbibliothek)<br />
Löwenplatz 11, 6004 Luzern<br />
Telefon 041 412 32 32<br />
energieberatung@oeko-forum.ch<br />
An der Hermolingenstr. 7&9 in Rothenburg sind zwei Mehrfamilienhäuser<br />
nach den Bestimmungen des kantonalen Förderprogrammes<br />
Gebäudeenergie erneuert worden.<br />
Bauherrschaft Hans Sidler, Emma und Jakob Tolusso sowie Energieberater<br />
Fredy Rhein (links nach rechts).<br />
35
36<br />
Bauherrschaft<br />
Cécile Malevez, Elia Malevez<br />
Yvonne Raselli<br />
Rebecca Hottiger<br />
Kathrin Müller, Beat Krummenacher<br />
CH-6060 Sarnen<br />
Planung / Bauleitung<br />
Imhof Architekten<br />
Giglenstrasse 2, CH-6060 Sarnen<br />
Tel. 041 / 660 77 75<br />
Fax. 041 / 660 91 42<br />
info@imhof-arch.ch, www.imhof-arch.ch<br />
Baumeisterarbeiten<br />
Fenster in Holz<br />
Heizungsingenieur<br />
Bau AG Luzern<br />
Hoch- & Tiefbau<br />
Mühlehofstrasse 1<br />
CH-6260 Reiden<br />
Tel. 062 749 11 00<br />
Fax 062 749 11 01<br />
www.bauag.ch<br />
Schreinerei Meier AG<br />
Berghofstrasse 2<br />
CH-6144 Zell<br />
Tel. +04 41 988 15 75<br />
Fax +04 41 988 21 38<br />
www.schreinerei-meier.ch<br />
W&P Engineering<br />
Mühlebach 2, CH-6362 Stansstad<br />
Tel. +41 41 612 01 41<br />
Fax.+41 41 612 01 44<br />
stansstad@wpe.ch, www.wpe.ch
Wohnprojekt MFH Wibergli<br />
Kirchhofen, Sarnen<br />
Mehrgenerationenhaus<br />
Eine Gruppe von Frauen um <strong>die</strong> 60 Jahre alt formulierte <strong>die</strong><br />
Idee, ihre Einfamilienhäuser zu veräussern und in einem<br />
Mehrfamilienhaus mit Gemeinschaftsraum je kleine Wohnungen<br />
zu beziehen.<br />
Situation<br />
Der Neubau liegt am oberen Rand des alten Wohn- und<br />
Gewerbequartiers Kirchhofen in Sarnen und unterhalb einer<br />
Terrassensiedlung. Mit der Gestaltung des Bauvolumens als<br />
Winkel wurde es möglich, <strong>die</strong> Breite der firstständigen Fassaden<br />
der Massstäblichkeit der umstehenden Häuser anzupassen.<br />
Die Aussenseiten des Volumens sind als geschlossene<br />
Fassaden mit Lochfenstern ausgeformt, wie <strong>die</strong>s charakteristisch<br />
ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> umstehenden Häuser. Zum Hof hin sind <strong>die</strong><br />
Fassaden geöffnet und mit einer laubenartigen Terrasse miteinander<br />
verbunden.<br />
Attraktives Wohnen<br />
Der Winkelbau wurde so gegliedert, dass im Aussenwinkel<br />
<strong>die</strong> Zimmer und Badezimmer und im hofseitigen Innenwinkel<br />
<strong>die</strong> Küchen mit dem Essplatz, sowie <strong>die</strong> Arbeitsräume angeordnet<br />
sind.<br />
Das Treppenhaus im „Gelenk“ weist im Erdgeschoss und im<br />
ersten Stock je einen Hauseingang auf. Damit sind drei von<br />
fünf Wohnungen ebenerdig erschlossen, wobei der obere<br />
Eingang von aussen her rollstuhlgerecht zugänglich ist. Der<br />
geräumige Erschliessungsbereich lässt <strong>die</strong> Montage eines<br />
Treppenlifts sowie viel sozialen und künstlerischen Gestaltungsspielraum<br />
zu.<br />
Innerhalb der zweiflügligen Anlage wurden <strong>die</strong> Wohnungen<br />
der StockwerkeigentümerInnen individuell organisiert. Ausgehend<br />
von der tragenden Zwischenwand konnte <strong>die</strong> Zimmerschicht<br />
und <strong>die</strong> hofseitige Schicht nach den Wünschen<br />
der Bewohnerinnen eingeteilt werden.<br />
Hofseitig wird <strong>die</strong> Verbundenheit der Wohnungen untereinander<br />
durch <strong>die</strong> vorgesetzte, gerundete Balkonschicht dargestellt,<br />
über welche gegenseitige Besuche „aussenherum“<br />
möglich sind. An den Stirnseiten weisen <strong>die</strong> Wohnungen eingezogene<br />
Loggias auf.<br />
Im Gemeinschaftsraum, welcher zum Garten hin geöffnet<br />
werden kann, wird regelmässig gemeinsam gekocht sowie<br />
<strong>die</strong> Wäsche gemacht.<br />
Konstruktion<br />
Vor der Festlegung der Dämmstärken wurden mit der Ausrichtung<br />
der Räume und der Orientierung der Öffnungen<br />
verbrauchsrelevante Entwurfsentscheide getroffen. Die<br />
37
38<br />
Holzfenster Meier Natura<br />
Schreinerei Meier AG<br />
6144 Zell, www.schreinerei-meier.ch<br />
Nord- und Ostseite wurden als<br />
geschlossene Fassaden mit kleinen<br />
Öffnungen gestaltet. Die geschützten<br />
Hoffassaden nach Süden und Westen<br />
wurden vollständig verglast.<br />
Die erdberührten Bauteile und das<br />
Treppenhaus wurden in Beton ausgeführt.<br />
Das beheizte Volumen wurde<br />
mit Elementen aus Vollholzplatten (Schulerplatten) konstruiert.<br />
So entstanden Innenräume mit Decken, Zwischenwänden<br />
und Aussenwänden aus fugenlosen Holzoberflächen,<br />
welche Schlichtheit und Wärme ausstrahlen.<br />
Konstruktiv wurde der Minergiestandard erreicht, jedoch<br />
wurde aus Kostengründen keine kontrollierte Wohnungslüftung<br />
eingebaut und es wurde auf eine Zertifizierung verzichtet.<br />
Der geringe Energieverbrauch der Erdwärmesondenheizung<br />
während der ersten zwei Winter ist <strong>die</strong> Bestätigung <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> optimal gedämmte Aussenhülle.<br />
Wohnungsgrössen<br />
Im Gebäude ist im Verlauf der Suche nach Interessierten ein<br />
Mix aus Wohnungen <strong>für</strong> Personen in der nachfamiliären Zeit<br />
und Familienwohnungen entstanden. Die Alterswohnungen<br />
sind so gestaltet, dass auch zwei Personen darin zusammenleben<br />
können. Die Flächen bewegen sich zwischen 80 und<br />
115m2. Die Wohnungsgrössen wurden auch durch <strong>die</strong><br />
Bedürfnisse der noch im Erwerbsleben stehenden Frauen<br />
bestimmt, welche <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausübung ihrer Berufe einen<br />
Arbeitsplatz in der Wohnung brauchen. Das separate Zimmer<br />
im Dachgeschoss erlaubt eine vielfältige Nutzung als<br />
Therapieraum, Gästezimmer, Büroraum oder Wohnstudio <strong>für</strong><br />
beschränkte Zeit.<br />
Bauteilkennwerte<br />
Aussenwand: 0.175 W/m 2 K<br />
Dach: 0.240 W/m 2 K<br />
Boden gegen Erdreich: 0.220 W/m 2 K<br />
Fenster nach Süden: 1.000 W/m 2 K<br />
Heizsystem<br />
Art des Systems: Erdsondenheizung<br />
+ Einzelöfen in den Wohnungen<br />
Boiler: 600l, von Erdsondenheizung<br />
beheizt
Heizung Lüftung Klima Sanitär<br />
Beratung Konzipierung Planung Fachbauleitung<br />
Wir freuen uns, bei den nachfolgenden, in <strong>die</strong>sem Fachheft vorgestellten Projekten als<br />
Fachplaner tätig sein zu dürfen und danken der Bauherrschaft <strong>für</strong> <strong>die</strong> Auftragserteilung:<br />
• Swissint, Wilen • BWZ, Sarnen • MFH Wibergli, Sarnen<br />
Mühlebach 2 • 6362 Stansstad • T 041 612 01 41 • F 041 612 01 44 • www.wpe.ch • stansstad@wpe.ch<br />
Hauptgasse 18 • 6130 Willisau • T 041 971 00 00 • F 041 971 04 24 • www.wpe.ch • willisau@wpe.ch<br />
39
40<br />
Kompetenzzentrum<br />
SWISSINT<br />
Stans / Oberdorf<br />
Bauträgerschaft und Planungsteam<br />
Bauherrschaft<br />
Kanton Nidwalden, Baudirektion<br />
Frau Regierungsrätin Lisbeth Gabriel, Baudirektorin<br />
Ernst Huser, Vorsteher Hochbauamt<br />
Projektaufsicht<br />
Ernst Huser, Vorsteher Hochbauamt, Vorsitz<br />
Urs Fankhauser, Vorsteher Amt <strong>für</strong> Militär<br />
Martin Trachsler, Chef Missionen SWISSINT<br />
Hansueli Kummer, armasuisse Immobilien<br />
Gerhard Wyss, Führungsstab der Armee<br />
Peter Holenstein, Planungsstab der Armee<br />
Anton Bühlmann, Unit Architekten AG<br />
Nutzer<br />
Amt <strong>für</strong> Militär NW<br />
Architekt<br />
Unit Architekten AG<br />
Hergiswil<br />
Projektleitung: Stefan Vonlanthen<br />
Kostenplanung/ Kostenkontrolle: Unit Architekten AG<br />
Bauleitung: Unit Architekten AG<br />
Sanitäringenieur<br />
Mühlebach 2, CH-6362 Stansstad<br />
Tel.: +41 41 612 01 41, Fax: +41 41 612 01 44<br />
stansstad@wpe.ch, www.wpe.ch<br />
Elektro Ingenieur<br />
HLKK Ingenieur / HLK Minergie-Nachweis
Städtebauliches Konzept<br />
Der Neubau des Kursgebäudes bei Kaserne Stans/Oberdorf<br />
flankiert den Eingang zum Engelbergertal und verdichtet <strong>die</strong><br />
Situation zusammen mit dem Zeughaus auf der gegenüberliegenden<br />
Strassenseite. Der Dialog der Gebäudekuben<br />
manifestiert sich in einem Platz nordseitig des Neubaus, der<br />
sich gemeinsam mit den Gebäuden im Westen und Osten<br />
bildet. Dem Platz kommt <strong>die</strong> Bedeutung zu, <strong>die</strong>sem Ort eine<br />
Identität zu geben. Die Freistellung des Baukörpers schafft<br />
grosszügige Freiräume auf dem zur Verfügung gestellten<br />
Grundstück und lenkt den Blick in <strong>die</strong> Landschaft.<br />
Kubische Umsetzung<br />
Das geplante Gebäude entwickelt durch seine respektable<br />
Grösse und seine einverleibte Eigendynamik genügend<br />
Eigenständigkeit, <strong>die</strong> es erlaubt, sich von der bestehenden<br />
Kaserne loszulösen. Die Konzeption zeichnet einen freistehenden<br />
Solitär der sich an der Massstäblichkeit der umliegenden<br />
Bauten orientiert. Mit den Auskerbungen der Loggia<br />
und des Eingangs wird ihm Plastizität verliehen, wodurch <strong>die</strong><br />
Gesamtmasse im Gleichgewicht ruht. Sie schaffen eine sinnvolle<br />
Verbindung zwischen Innnen und Aussenraum.<br />
Organisation<br />
Das erforderliche Raumprogramm wird in einem neuen Volumen<br />
und in der bestehenden Kaserne organisiert. Die Nutzungen<br />
werden klar getrennt. Dem kompakten Neubau liegt<br />
hohe ökonomisches Effizienz zugrunde. Das Innere ist von<br />
einem lichtdurchflutetem Atrium dominiert das Erschliessung,<br />
Bewegung und Kommunikation sowie Lichtführung und Orientierung<br />
erlaubt. Um <strong>die</strong>sen Innenraum organisieren sich <strong>die</strong><br />
Räume ringartig. Die Geschosse 0 und 1 sind durch eine grosszügige<br />
offene Treppe verbunden, um deren zusammenhängenden,<br />
stark frequentierten Nutzungseinheiten Rechnung zu<br />
tragen. Die Schlafgeschosse befinden sich auf den oberen<br />
Ebenen. Die verschiedenen Nutzungseinheiten sind von den<br />
Galerien des Atriums gut überschaubar und leicht aufzufinden.<br />
Der grosszügige Atriumsbereich mit seinen eingreifenden<br />
Galerien ist ein guter Ort um den Nutzern <strong>die</strong>ses Gebäudes<br />
eine aktive Kommunikation und Bewegungsfreiheit zu ermöglichen.<br />
Die Ausblicke ins Freie von den Enden der Galerien öffnen<br />
den Blick in alle Himmelsrichtungen und veranschaulichen<br />
<strong>die</strong> Weltoffenheit und Internationalität des Gebäudes. Das<br />
Erdgeschoss ist so konzipiert, dass auch <strong>die</strong> angrenzenden<br />
Aussenflächen einbezogen werden. Dies ermöglicht, dass<br />
Innen- und Aussenraum grosszügig ineinander übergehen.<br />
Gebäudehülle<br />
Die Gebäudehülle soll eher zurückhaltend wirken um <strong>die</strong><br />
Erscheinung des Gesamtkörpers zu verstärken. Die gesamte<br />
Fassadenkonstruktion beruht auf dem Prinzip einer Vorhangfassade.<br />
Die geschlossenen Fassadenteile werden mit leicht transparentem<br />
Strukturglas verkleidet. Diese ermöglichen eine wechselhafte<br />
Farbwirkung durch das Auftreffen des Lichts. Die markanten<br />
Punkthalter zur Glasbefestigung stellen einen thematischen<br />
Bezug zu den militärischen Pailletten dar. Die tief<br />
geschnittenen Fensterbänder sind durch <strong>die</strong> dahinter liegenden<br />
Nutzungseinheiten gegliedert und weisen einheitliche Öffnungsflügel<br />
auf. Das Atrium wird mit einer Horizontalverglasung<br />
überdeckt, wodurch ein licht durchfluteter Raum entsteht.<br />
41
42<br />
Tragwerk<br />
Die Tragstruktur besteht aus einem Stahlbeton - Skelettbau mit<br />
Stützen und horizontal aussteifenden Scheiben. Diese Struktur<br />
ermöglicht eine unabhängige, flexible Fassaden- und Raumeinteilung.<br />
Die statisch erforderlichen Scheiben <strong>die</strong>nen der Erfüllung<br />
der Erdbebensicherheit und definieren <strong>die</strong> Grundrissstruktur.<br />
Die Abdrehung der unteren Geschosse erzeugt eine Dynamik<br />
im Innenraum und sorgt <strong>für</strong> unterschiedliche Lichteinfälle.<br />
Minergie<br />
Um mit dem Gebäude einen optimierten Energie-Haushalt zu<br />
erreichen sind verschiedene Eigenschaften des Gesamtkonzepts<br />
wichtig. Die Fassadenabwicklung ist im Verhältnis zum<br />
Volumen klein. Die Raumhöhen sind den Nutzungen angepasst<br />
und nur in den öffentlichen Räumen hoch, sodass das<br />
Gesamtvolumen reduziert wird. Die relativ grossen Fensteröffnungen<br />
begünstigen eine passive Wärmenutzung. Das Dach<br />
ist hochwertig isoliert um den Wärmeabfluss zu erschweren.<br />
Die kontrollierte Raumlüftung sorgt <strong>für</strong> einen optimalen Luftwechsel<br />
und einen gleichzeitig geringen Wärmeverbrauch.<br />
Umbau Kaserne<br />
Eine vorgelagerte Treppe führt über einen überdachten Eingang<br />
in <strong>die</strong> oberen Geschosse. Das bestehende Gebäude<br />
wird so umorganisiert, dass nach dem Eintritt ins Erdgeschoss<br />
das Licht von der Südseite her über eine grosse Fensteröffnung<br />
in <strong>die</strong> Haupterschliessung eindringt und den Mittelgang<br />
belichtet. Unter Belassung des Tragwerks wurden <strong>die</strong><br />
Räume auf den Geschossen der heutigen Nutzung entsprechend<br />
neu organisiert. Im Erdgeschoss wurde einen Grossküche<br />
als regionales Verpflegungszentrum eingerichtet. In den<br />
oberen Geschossen wurden <strong>die</strong> Schlafsäle zu Achterzimmern<br />
umgebaut und <strong>die</strong> Infrastruktur modernisiert. Im dritten<br />
Stock ist eine Krankenstation entstanden, <strong>die</strong> über eine neu<br />
eingebauten Lift erreicht werden kann.<br />
Bauchronik<br />
Mai 2003 Siegerprojekt Architekturwettbewerb<br />
bestimmt<br />
September 2003 Botschaft an den Landrat und<br />
<strong>die</strong> eidgenössischen Räte<br />
März 2004 Genehmigung des Objektkredites durch<br />
den Landrat<br />
Juli 2004 Eingang der Militärischen<br />
Plangenehmigung<br />
September/<br />
Dezember 2004 Projekt-Genehmigung durch <strong>die</strong><br />
eidgenössischen Räte<br />
(Immobilien-Botschaft 2005)<br />
September 2005 Baubeginn Umbau und Sanierung der<br />
bestehenden Kaserne<br />
Mai 2006 Inbetriebnahme der bestehenden<br />
Kaserne<br />
Baubeginn des Kursgebäudes<br />
August 2007 Abschluss des gesamten Projekts<br />
30. August 2007 Inbetriebnahme/Einweihung der<br />
bestehenden Kaserne und des<br />
Kursgebäudes
Besten Dank den<br />
Verantwortlichen <strong>für</strong> den<br />
geschätzten Auftrag!<br />
Ihr Experte <strong>für</strong>:<br />
Holzsystembau<br />
Holz-Metall-Fenster<br />
Innentüren aus Holz<br />
43
44<br />
Erweiterung Berufs- und Weiterbildungszentrum<br />
BWZ Obwalden<br />
Planung<br />
Unit Architekten AG<br />
Werkhofstrasse 8, CH-6052 Hergiswil<br />
Tel. +41 41 632 50 80<br />
Fax +41 41 632 50 81<br />
hergiswil@unitarchitekten.ch<br />
www.unitarchitekten.ch<br />
Elektroingenieur<br />
Würsch Edwin AG<br />
Ingenieurbüro <strong>für</strong> Elektroplanung<br />
Engelbergstrasse 37a, CH-6370 Stans<br />
Tel.: +41 41 618 60 60<br />
Fax: +41 41 618 60 65<br />
info@e-wuersch.ch, www.e-wuersch.ch<br />
HLK/S Ingenieur<br />
W & P Engineering<br />
Mühlebach 2, CH-6362 Stansstad<br />
Tel.: +41 41 612 01 41<br />
Fax: +41 41 612 01 44<br />
stansstad@wpe.ch, www.wpe.ch<br />
Holzbauingenieur<br />
PIRMIN JUNG<br />
Ingenieure <strong>für</strong> Holzbau GmbH<br />
Grossweid 4, CH-6026 Rain<br />
Tel.: +41 41 459 70 40<br />
Fax: +41 41 459 70 50<br />
info@pirminjung.ch, www.ideeholz.ch<br />
Sarnen<br />
Selbstbewusst und selbstverständlich<br />
begrüsst der grünblau schimmernde<br />
Baukörper <strong>die</strong> Reisenden am Bahnhof<br />
Sarnen. Nichts deutet auf <strong>die</strong> bewegte<br />
Vorgeschichte des 2006 erfolgten Ausbaus<br />
des Berufs- und Weiterbildungszentrums<br />
Obwalden hin. Die bestehende<br />
Schule sollte ursprünglich nämlich in<br />
einen Neubau verlegt werden. Darauf<br />
war vorgesehen, das 1971/72 <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Berufsschule Obwalden errichtete<br />
Gebäude als Kantonsbibliothek und<br />
Staatsarchiv weiter zu nutzen. Dieser<br />
Vorschlag scheiterte 2001 überraschend<br />
am Kantonsparlament. Die Vorbereitungsarbeiten<br />
<strong>für</strong> den in der Folge<br />
beschlossenen Ausbau am bestehenden<br />
Standort standen dadurch anfänglich<br />
unter dem negativen Eindruck einer<br />
aufgezwungenen Nutzungsplanung.<br />
Pionierbau der Hochkonjunktur<br />
Als das Beurteilungsgremium seine<br />
Arbeit zur Ermittlung des Ausführungsprojektes<br />
aufnahm, wussten <strong>die</strong> meisten<br />
seiner Mitglieder nichts von der<br />
belasteten Vorgeschichte. Sie zeigten<br />
sich im Gegenteil mehrheitlich begeistert<br />
von der Authentizität und der<br />
Ausdruckskraft des nahezu unveränderten<br />
Gebäudekomplexes aus den<br />
Jahren der Hochkonjunktur. Der zweigeschossige<br />
Hauptbau entlang den<br />
Geleisen des Bahnhofs war über zwei<br />
gedeckte Verbindungswege mit dem<br />
eingeschossigen Aula- und Werkstatttrakt<br />
verbunden. Wie aus Publikationen<br />
der Erbauungszeit zu entnehmen war,<br />
stellte das eingesetzte Stahlbausystem<br />
«VE 66» eine echte Pionierleistung dar.<br />
Es basierte auf der damals vorherr-
schenden gesellschaftlichen Ideologie<br />
eines grenzenlosen Wachstums, wie sie<br />
bis zur Ölkrise im Jahr 1973 vorherrschte.<br />
Das flexibel erweiterbare Baukastensystem,<br />
eine Entwicklung des Architekten<br />
Aldo Henggeler, wurde 1969 erstmals<br />
im Rahmen einer Ausstellung an<br />
der ETH Zürich präsentiert und erregte<br />
schweizweit Aufsehen. Mit der damaligen<br />
Berufsschule Obwalden hat der<br />
junge Architekt das modular aufgebaute<br />
System aus vorgefertigten Teilen<br />
erstmals in <strong>die</strong> Praxis umsetzen können.<br />
Entsprechend gross war <strong>die</strong> publizistische<br />
Verwertung <strong>die</strong>ser Leistung, unter<br />
anderem in Henggelers Buch «Die<br />
Stadt als offenes System», das 1973 im<br />
Birkhäuser Verlag Basel erschienen ist.<br />
Die Jury war entschlossen, da<strong>für</strong> einstehen,<br />
dass <strong>die</strong> architektonische und kulturelle<br />
Leistung des Ausbauprojektes<br />
den Vergleich mit jener von vor über 30<br />
Jahren nicht würde scheuen müssen.<br />
Sie formulierte dazu zwei aus ihrer<br />
Sicht mögliche Ausbaustrategien. Diese<br />
sahen entweder <strong>die</strong> denkmalpflegerische<br />
Erhaltung und Ergänzung der<br />
bestehenden Bauten vor oder aber<br />
deren Neuinterpretation im Rahmen<br />
eines Gesamtkonzeptes. 31 Projektteams<br />
aus der ganzen Schweiz reichten<br />
<strong>die</strong> Unterlagen zur öffentlich ausgeschriebenen<br />
Präqualifikation ein. Die<br />
zehnköpfige Jury aus Vertretern des<br />
Kantons und weiteren Fachleuten<br />
wählte sieben Planungsteams <strong>für</strong> den<br />
eigentlichen Projektwettbewerb aus,<br />
der im Frühling 2004 stattfand.<br />
Städtebauliche Geste<br />
Als eindeutiger Sieger ging schliesslich<br />
das Projekt «Minimax» von Unit Architekten<br />
AG aus Hergiswil NW hervor.<br />
Das Projekt überraschte mit einem unerwarteten<br />
Lösungsansatz: Anstelle einer<br />
Aufstockung des bahnseitigen Haupttraktes<br />
oder eines zusätzlichen Anbaus<br />
am rückwärtigen Aula- und Werkstatttrakt<br />
wurde das bestehende Obergeschoss<br />
des Hauptgebäudes in einer<br />
grossen städtebaulichen Geste winkelförmig<br />
nach hinten verlängert. Die<br />
Typologie des Henggelerbaus mit seinem<br />
zurückgesetzten gläsernen Sockelgeschoss<br />
wurde dabei konsequent weitergeführt.<br />
Die Eingriffe konzentrierten<br />
sich auf den Erweiterungsbau und eine<br />
neue Gebäudehülle. Es entstand eine<br />
völlig neuartige, L-förmige Figur mit<br />
schwebendem Charakter, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong><br />
selbstbewusste grünblaue Farbigkeit an<br />
angemessener Präsenz im Ortsbild<br />
gewann. Die einfache Konzeption des<br />
grossmassstäblichen Baukörpers erwies<br />
sich als verblüffend vielseitig und lieferte<br />
überzeugende Antworten zu den verschiedenartigen<br />
Problemfeldern.<br />
Zum Bahnhof hin bewahrt <strong>die</strong> Schulanlage<br />
ihre ursprüngliche, präzise in <strong>die</strong><br />
ältere Wohnhausbebauung eingepasste<br />
45
46<br />
Volumetrie. Dadurch bleibt <strong>die</strong> eindrückliche<br />
Bergkette <strong>für</strong> <strong>die</strong> am Perron<br />
wartenden Bahnreisenden über dem<br />
BWZ sichtbar, während sie bei einer<br />
Aufstockung verdeckt worden wäre.<br />
Der seiner Funktion angemessene Stellenwert<br />
des zweigeschossigen Bahnhofsgebäudes<br />
im Dorfgefüge bleibt<br />
ebenfalls erhalten; <strong>die</strong> umgebenden<br />
Einfamilienhäuser können sich gegenüber<br />
der ausgebauten Schulanlage weiterhin<br />
behaupten.<br />
Für das benachbarte, denkmalgeschützte<br />
Grundacherhaus, in dem sich<br />
<strong>die</strong> Kantonsbibliothek befindet, bildet<br />
der neue Längstrakt einen ruhigen Hintergrund.<br />
Durch seine geringe Höhe<br />
und das zurückgesetzte, gläserne Erdgeschoss<br />
entsteht trotz der beachtlichen<br />
Gebäudeabmessungen keine<br />
Konkurrenzsituation. Zwischen den<br />
Gebäuden entsteht eine Zone von<br />
grosszügigem öffentlichem Charakter.<br />
Typologisch lehnt sich das erweiterte<br />
BWZ an seine beiden kantonalen Nachbarbauten<br />
an: Vom historischen Grundacherhaus<br />
aus dem 18. Jahrhundert<br />
übernimmt es das Motiv der brückenartigen<br />
Verbindung zweier Trakte, <strong>die</strong><br />
zugleich den Hauptzugang markiert;<br />
mit dem Verwaltungsgebäude aus den<br />
1980er-Jahren verbindet es das Motiv<br />
eines starken, schützenden Rückgrats.<br />
Die markante Achse des historischen<br />
Grundacherwegs, <strong>die</strong> vom Dachreiter<br />
der Kapuzinerkirche ausgehend <strong>die</strong><br />
Kantonsbibliothek durchquert, findet<br />
ihre Fortsetzung in der Unterquerung<br />
des neuen Längstraktes des BWZ und<br />
endet in einem neu angepflanzten Ginkobaum<br />
im Schwerpunkt der Anlage.<br />
Die städtebaulich überzeugende Konzeption<br />
bedingt eine neue, einheitliche<br />
Fassade am gesamten Winkelbau, <strong>die</strong><br />
am bestehenden Haupttrakt zudem<br />
über <strong>die</strong> notwendige wärme- und<br />
schalltechnische Sanierung legitimiert<br />
war. Die Neugestaltung mit Polycarbonat-Stegplatten<br />
mit transluziden Bereichen<br />
in den Korridoren ist einfach und<br />
dennoch differenziert. Die Hierarchie<br />
der kleinen Öffnungen in den Zirkulationszonen<br />
und den grösseren Verglasungen<br />
in den Schulzimmern ist konsequent<br />
durchgeführt und erweist sich an<br />
jeder Stelle als stimmig.<br />
Licht und Farben<br />
Die innere Organisation des Projektes<br />
vermag betrieblich wie architektonisch<br />
zu überzeugen. Die Klassenräume sind<br />
im Obergeschoss konzentriert und mit<br />
grosszügigen Verkehrs- und Begegnungszonen<br />
verbunden. Die Grundrisserweiterung<br />
entwickelt sich organisch<br />
aus dem bestehenden Bau. Die verlangten<br />
Unterrichtsräume sind, ausgehend<br />
vom Lehrerzimmer im Gebäudewinkel,<br />
optimal im ersten Obergeschoss angeordnet.<br />
Die grossen zusammenhängenden<br />
Flächen erlauben eine hohe Flexibilität<br />
bei künftigen Raumaufteilungen<br />
und Umnutzungen. Besonders hier<br />
kommt <strong>die</strong> neue Farbigkeit aus frischen<br />
Hellgrün- und Gelbtönen zum Tragen,<br />
<strong>die</strong> sich harmonisch in den Bestand einfügt.<br />
Die Zweigeschossigkeit und <strong>die</strong><br />
interne Verbindung werden über einen<br />
Luftraum im rückwärtigen Aula- und<br />
Werkstatttrakt betont. Die Einführung<br />
von Oberlichtern in das bestehende<br />
Flachdach ermöglicht neu direktes<br />
Tageslicht in der Aula und in den umgebenden<br />
Zirkulations- und Aufenthaltsbereichen.<br />
Die Verlängerung des<br />
Daches in den Zwischenraum der beiden<br />
Gebäudetrakte ergibt zusammen<br />
mit dem vom neuen Längsbau über-<br />
spannten Zugangsbereich einen grossen<br />
gedeckten Pausenplatz, der in der<br />
Fortsetzung des bestehenden Foyers<br />
<strong>die</strong> konstituierende Mitte und einen<br />
echten Mehrwert <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schulanlage<br />
darstellt. Die Umgebungsgestaltung<br />
nimmt mit den frei angeordneten Kreismotiven<br />
den Bezug zur neuen Dachlandschaft<br />
auf. Sie treten als Pflanzenrabatten,<br />
Steingärten und Wasserbekken<br />
auf und sind jeweils von Betonelementen<br />
eingefasst, <strong>die</strong> als Sitzgelegenheiten<br />
<strong>die</strong>nen.<br />
Der Neubauteil ist als vorgefertigte<br />
Stahlskelettkonstruktion über einer<br />
betonierten Bodenplatte ausgeführt.<br />
Das bestehende Materialkonzept und<br />
<strong>die</strong> Tragstruktur des historischen Stahlbausystems<br />
VE66 wurden zeitgemäss<br />
weitergeführt und ermöglichten eine<br />
kurze Bauzeit. Mit der einfachen Konzeption<br />
sind alle Möglichkeiten einer<br />
künftigen Erweiterung offen.<br />
Das ausgeführte Projekt hat einen<br />
beachtlichen Mehrwert <strong>für</strong> das BWZ<br />
generiert. Nebst der Erstellung der dringend<br />
benötigten zusätzlichen Räume<br />
wurden <strong>die</strong> Qualitäten des Henggelerbaus<br />
grösstenteils erhalten und intelligent<br />
weiterentwickelt. Das Projekt<br />
«Minimax» lieferte zum Preis eines<br />
Erweiterungsbaus eine vom Eindruck<br />
her neue Schulanlage.<br />
Übrigens hat <strong>die</strong> Hochwasserkatastrophe<br />
vom August 2005 dem Kantonsrat<br />
Recht gegeben: Dank dem Verbleiben<br />
am angestammten Standort ist das<br />
Berufs- und Weiterbildungszentrum<br />
Obwalden von den zerstörerischen<br />
Wassermassen verschont geblieben.<br />
Peter Omachen, Kantonaler Denkmalpfleger<br />
Obwalden und Jurymitglied
Projekt...<br />
Schweizerische Vogelwarte, Sempach<br />
Forschungs- und Dienstleistungsgebäude<br />
Die Vogelwarte Sempach konnte, auf Grund sich abzeichnender<br />
akuter Platzprobleme, im Jahre 2005, in kurzer<br />
Distanz zum bisherigen Hauptsitz, eine ca. 5’200 m 2 grosse<br />
Baulandparzelle erwerben. Das Grundstück liegt in unmittelbarer<br />
Nähe zum Sempachersee und grenzt im Osten und<br />
Norden an <strong>die</strong> Kleine Aa, im Westen an <strong>die</strong> Kantonsstrasse.<br />
Mit dem angrenzenden Grundstück <strong>für</strong> eine Wohnüberbauung<br />
konnte ein Gestaltungsplan ausgearbeitet werden, welcher<br />
am 25. Mai 2005 bewilligt wurde.<br />
Das nun vorliegende Projekt <strong>für</strong> das neue Forschungs- und<br />
Bürogebäude entstand in enger Zusammenarbeit mit der<br />
Bauherrschaft. Die Baubewilligung <strong>für</strong> den Neubau wurde<br />
am 06. Dezember 2007 erteilt.<br />
Das Bürogebäude soll Arbeitsplätze <strong>für</strong> <strong>die</strong> Angestellten, Stu<strong>die</strong>renden,<br />
Praktikanten und Gastforschern Raum bieten,<br />
sowie Bibliothek, Labor, Archiv- und Lagerräume unterbringen.<br />
Der dreigeschossige L-förmige Baukörper bildet gegen <strong>die</strong><br />
Kleine Aa hin einen abgeschlossenen Raum, welcher natur-<br />
nah gestaltet wird. Gegen <strong>die</strong> Kantonsstrasse hin bildet ein<br />
zweigeschossiger eingeschobener Baukörper, mit Bibliothek<br />
und Spedition, einen Riegel gegen <strong>die</strong> Schallimmissionen.<br />
Durch <strong>die</strong> Erfüllung der Minergie P und Minergie ECO Standards<br />
will <strong>die</strong> Vogelwarte mit dem Neubau eine Pionierrolle<br />
einnehmen.<br />
W. & R. Leuenberger AG<br />
Dipl. Architekten ETH/HTL<br />
6244 Nebikon, Postfach 30<br />
Telefon 062 748 20 40, Telefax 062 748 20 59<br />
6210 Sursee, Centralstrasse 43<br />
Telefon 041 459 72 00, Telefax 041 459 72 09<br />
6034 Inwil, Hauptstrasse 35<br />
Telefon 041 449 90 49, Telefax 041 449 90 48<br />
info@leuenberger-architekten.ch<br />
www.leuenberger-architekten.ch<br />
47
48<br />
Planung<br />
Unit Architekten AG<br />
Werkhofstrasse 8, CH-6052 Hergiswil<br />
Tel. +41 41 632 50 80<br />
Fax +41 41 632 50 81<br />
hergiswil@unitarchitekten.ch<br />
www.unitarchitekten.ch<br />
Bauingenieur<br />
Seestrasse 94, CH-6052 Hergiswil<br />
Tel. +41 41 632 50 30<br />
Fax +41 41 632 50 32<br />
info.hergiswil@cesag.ch, www.cesag.ch<br />
Elektroplanung<br />
2-Familienhaus Blättler<br />
Konzept<br />
Hergiswil<br />
Mitten in einer bestehenden, heterogenen<br />
Struktur mit Einfamilien- und kleinen<br />
Mehrfamilienhäusern wird das<br />
2-Familienhaus als Ersatzbau eines alten<br />
Chalets erstellt. Die langezogene Pazelle<br />
ist am Fusse des Pilatus und fällt Richtung<br />
Vierwaldstättersee ab. Das Haus<br />
reagiert exakt auf <strong>die</strong> natürliche Umgebung<br />
und wird auf der Parzelle leicht<br />
süd-östlich ausgedreht. Diese situative<br />
Reaktion offenbart einen herrlichen Seeblick<br />
welcher durch <strong>die</strong> Einrahmung von<br />
Rigi, Bürgenstock und Brisen begrenzt<br />
ist. Der Dialog mit der Umgebung wird in<br />
Form von drei verschachtelten Volumen<br />
aufgenommen. Gegen Westen, dem<br />
Zugang zum Gebäude, wird <strong>die</strong> ganze<br />
Parzelle mit einem ausladenden Dach<br />
und integriertem Carport begrenzt. Im<br />
Osten, der Hauptaussicht, definieren<br />
grosszügige Balkone das Hauptvolumen.<br />
Im Süden werden lange schmale Balko-<br />
ne als erweiterten Lebensraum der<br />
Hauptnutzung geschickt integriert.<br />
Struktur<br />
Das Volumen wird in zwei Maisonette-<br />
Wohnungen gegliedert. Diese werden<br />
über einen Treppenkörper erschlossen.<br />
Betritt man in <strong>die</strong> Wohnung wird der<br />
Blick der Wand entlang direkt auf den<br />
See geleitet. Diese Wand trennt den<br />
Hauptraum mit Wohnen, Essen, Kochen<br />
und Büro vom Elterntrakt ab, der in<br />
einem eigenen Volumen untergebracht<br />
ist. Dreht man sich im Hauptvolumen<br />
um <strong>die</strong> eigene Achse, so gleitet der Blick<br />
zum Pilatus, der durch ein<br />
raumhohes Fenster akzentuiert ist. Interne<br />
Treppen verbinden <strong>die</strong> Wohngeschosse<br />
mit dem Schlafgeschoss der Kinder.<br />
Eine Galerie verbindet <strong>die</strong> Wohngeschosse<br />
zu einem vertikalen Raumkontiniuum.<br />
Die drei Volumen werden durch<br />
vertikale Fensterbänder und unterschied-
liche Dachformen voneinander getrennt. Diese Trennung wird<br />
im Innenraum spürbar, da über <strong>die</strong> Fensterbänder immer wieder<br />
unterschiedliche Blicke auf <strong>die</strong> drei Gebäudekörper sichtbar<br />
werden. Grosszügige Fensterflächen geben den Blick in <strong>die</strong><br />
weite Umgebung frei.<br />
Materialisierung / Energie<br />
Die Materialisierung unterstützt <strong>die</strong> Struktureigenschaften des<br />
Gebäudes. Eine mit Grundputz eingebettete und bewusst feingewellte<br />
Oberfläche geben dem klar geschnittenen Volumen<br />
ein steiniges Erscheinungsbild. Unterstützt durch <strong>die</strong> vertikalen<br />
Fensterbänder werden <strong>die</strong> Volumen als klare Körper lesbar. Mit<br />
der Abgrenzung der grosszügigen Balkone durch Glasgeländer<br />
herrschen in der Fassade schlussendlich zwei Materialien vor.<br />
Die elegante Zurückhaltung des Innenraums unterstreicht seine<br />
Klarheit. Ein Kirschbaumparkett verbindet alle Räume inkl.<br />
Badezimmer und bringt <strong>die</strong> Grosszügigkeit der Aussicht in <strong>die</strong><br />
Innenräume. Nebst dem Holzboden, der auch auf den Balkonen<br />
in Form von Thermobuche zur Geltung kommt, werden<br />
<strong>die</strong> Räume durch ausschliesslich weisse Wände begrenzt. Das<br />
Konzept der äusseren Einfachheit wird im Innenraum weitergeführt.<br />
Treppen- und Galeriegeländer, Duschenverkleidungen<br />
und Badauskleidungen werden in profillosem Glas erstellt.<br />
Gebäudetechnisch befindet sich das Wohnhaus auf dem<br />
neusten Stand. Eine Erdsondenwärmepumpe versorgt das<br />
Gebäude mit Warmwasser und Heizenergie. Die Komfortlüftung,<br />
welche <strong>die</strong> Wohneinheiten mit permanenter Frischluft<br />
versorgt, ermöglicht <strong>für</strong> das Zweifamilienhaus den Minergie-<br />
standard. Durch das unsichtbare Verschmelzen der Gebäudetechnik<br />
mit der Struktur und der reduzierten und feingliedrigen<br />
Detaillierung, der schlichten und einfachen Materialisierung,<br />
ist ein Gebäude entstanden, das eigenständig und<br />
selbstbewusst im bebauten Hang von Hergiswil steht und<br />
sich einzigartig mit der Umgebung verzahnt.<br />
49
50<br />
Innovativ. . .<br />
IP-Anbindung <strong>für</strong> Siedle-Kommunikationstechnik<br />
Türkommunikation über Ethernet<br />
Die Verbindung der Gebäudekommunikation mit der Welt der<br />
Datennetze: DoorCom-IP schafft einen Übergang zwischen<br />
Siedle-Türstationen und IP-basierten Netzwerken – ohne<br />
Funktionseinschränkungen oder Qualitätseinbussen. Angeschlossene<br />
PCs können herkömmliche Sprechstellen komplett<br />
ersetzen oder frei mit ihnen kombiniert werden.<br />
Damit gewinnt <strong>die</strong> Gebäudekommunikation Anschluss an einen<br />
dynamischen Markt. Gewerbliche Gebäude sind in der Regel<br />
komplett vernetzt und auch in Privathaushalte halten Netzwerke<br />
vermehrt Einzug. DoorCom-IP verknüpft Siedle-Kommunikationstechnik<br />
mit zwei wichtigen Standards <strong>die</strong>ser stark wachsenden<br />
Technologie: Das Ethernet wird zum Übertragungsweg<br />
der Türkommunikation und der PC zur Sprechstelle.<br />
Die Client-Software entspricht in Design und Funktion einer Siedle-<br />
Sprechstelle und ist ebenso einfach be<strong>die</strong>nbar.<br />
Die Türstation speist erhaltene Ruf-, Audio- und Videosignale<br />
über DoorCom-IP ins Ethernet. Dort werden sie an <strong>die</strong> PCs im<br />
Netzwerk übertragen, von der Client-Software empfangen<br />
und auf dem Monitor dargestellt. Der Computer übernimmt<br />
sämtliche Aufgaben einer Innensprechstelle, inklusive Videoübertragung,<br />
Bildsteuerung und Schaltfunktionen. Ein zusätzliches<br />
Haustelefon ist nicht mehr nötig – aber jederzeit möglich.<br />
Denn DoorCom-IP ist flexibel und skalierbar.<br />
So kann in ein und demselben Objekt eine Praxis oder Kanzlei<br />
<strong>die</strong> Türkommunikation komplett per PC und Software abwikkeln,<br />
während <strong>die</strong> Wohnungen über klassische Haustelefone<br />
verfügen. Der gemischte Betrieb ist ebenso möglich wie eine<br />
nachträgliche Umnutzung, falls sich <strong>die</strong> Belegung der Immobilie<br />
ändert. Eine weitere Form der Funktionsaufteilung bietet<br />
sich an, wenn <strong>die</strong> Nutzer nicht über PC sprechen möchten oder<br />
das dazu nötige Headset fehlt: Dann stellt der PC das Videobild<br />
dar, während das gewöhnliche Telefon den Sprechkontakt und<br />
<strong>die</strong> Türöffnerfunktion übernimmt. Auch <strong>die</strong>se Kombination<br />
kann das herkömmliche Haustelefon ersetzen oder ergänzen.<br />
DoorCom-IP passt <strong>die</strong> Türkommunikation den Nutzerwün-<br />
schen und der vorhandenen Infrastruktur an. Damit bietet es<br />
ideale Voraussetzungen <strong>für</strong> anspruchsvolle Objekte und massgeschneiderte<br />
Angebote.<br />
Systemfreie Anbindung: Reiner Ethernet-Betrieb<br />
In der systemfreien Anbindung benötigt <strong>die</strong> Türkommunikation<br />
weder eigene Sprechstellen noch eine separate Installation.<br />
Stattdessen wird <strong>die</strong> Türstation über DoorCom-IP mit dem<br />
Ethernet verbunden. Alles weitere übernehmen das Netzwerk<br />
und bis zu 49 angeschlossene PCs. Optional kann das System<br />
mit einer weiteren Kommunikationstechnik kombiniert werden,<br />
<strong>die</strong> ebenfalls an jedem Arbeitsplatz vorhanden ist: dem<br />
Telefon. In <strong>die</strong>sem Fall übernimmt das Telefon <strong>die</strong> Sprechverbindung<br />
und <strong>die</strong> Türöffnerfunktion. Das Videobild der Türkamera<br />
erscheint synchron zum Rufton auf dem PC-Bildschirm.<br />
Flexibel und leistungsstark: Ethernet und Siedle-Multi<br />
Mit Siedle-Multi bildet DoorCom-IP ein Team <strong>für</strong> hohe Ansprüche<br />
an Systemleistung und Flexibilität. Die Multi-Anbindung<br />
kann alles, was <strong>die</strong> systemfreie Anbindung leistet – ergänzt<br />
durch <strong>die</strong> Fähigkeiten von Siedle-Multi. So können beispielsweise<br />
Siedle-Haustelefone und PC-Clients in einem System frei<br />
kombiniert werden. Bei der Planung kann innerhalb eines<br />
Systems flexibel auf unterschiedliche Nutzungsvarianten eingegangen<br />
werden.<br />
Die Multi-Anbindung ist in zwei Versionen erhältlich. In der<br />
ersten ist jeder Tür ein DoorCom-IP zugeordnet, das bis zu 49<br />
PC-Teilnehmer versorgt. Typische Anwendungen sind grosse<br />
Gebäude mit unterschiedlicher Nutzung der einzelnen Einheiten.<br />
In der zweiten Version der Multi-Anbindung verbindet ein<br />
DoorCom-IP maximal 254 Eingänge mit bis zu vier PC-Teilnehmern.<br />
Typische Anwendungen sind Objekte mit zahlreichen<br />
Zugängen, <strong>die</strong> von zentraler Stelle überwacht werden, beispielsweise<br />
von einem Pförtner oder einem Sicherheits<strong>die</strong>nst.<br />
Derartige Objekte verfügen in der Regel über ein umfassendes<br />
Datennetzwerk. Mit Door-<br />
Com-IP nutzt <strong>die</strong> Gebäudekommunikation<br />
<strong>die</strong>se Infrastruktur.<br />
Ihr Einsatz wird<br />
dadurch komfortabler, flexibler<br />
und meist auch<br />
kostengünstiger.<br />
Komplette IP-Anbindung mit<br />
der gesamten Funktionalität:<br />
Die PC-Clients können herkömmliche<br />
Sprechstellen<br />
komplett ersetzen.<br />
Die Sprech- und Türöffnerfunktion<br />
über das gewöhnliche<br />
Telefon ist möglich, aber<br />
nicht notwendig.
Innovativ. . .<br />
Neues Sammelgaragentor ET 500 von Hörmann mit langlebiger, wartungsfreier Torkonstruktion<br />
Allen Anforderungen<br />
<strong>für</strong> Sammelgaragen gewachsen<br />
Immer mehr Autos werden zugelassen. Immer mehr davon<br />
müssen in den Städten Platz finden. Die Lösung: Sammelgaragen.<br />
Deren Einfahrtstore müssen, besonders in Wohnhäusern,<br />
nicht nur leise und sicher sein – sondern auch äusserst<br />
zuverlässig. Zudem sollten sie sich harmonisch in <strong>die</strong> Architektur<br />
einfügen. Das neue Sammelgaragentor ET 500 von<br />
Hörmann erfüllt <strong>die</strong>se vielfältigen Anforderungen.<br />
Da täglich zahlreiche Autos das Tor einer Sammelgarage passieren,<br />
stand bei der Produktentwicklung <strong>die</strong> dauerhafte<br />
Zuverlässigkeit im Zentrum. Die robuste Torkonstruktion des<br />
ET 500 ist <strong>für</strong> mehr als eine Viertelmillion Zyklen ausgelegt.<br />
Durch eine verschleissfreie Gegengewichtstechnik ist sie darüber<br />
hinaus praktisch wartungsfrei. Das vermeidet nicht nur<br />
Defekte und damit unangenehme Staus vor dem Tor. Es spart<br />
auch Wartungskosten.<br />
Für eine ruhige und sichere Nachbarschaft<br />
Das ET 500 läuft sehr leise. Anwohner und Bewohner eines<br />
Hauses mit Sammel- und Tiefgarage müssen – speziell zu<br />
Stosszeiten – weitaus weniger Lärmbelästigung hinnehmen.<br />
Wie bei jedem anderen Hörmann-Tor, ist auch beim ET 500<br />
Sicherheit oberstes Gebot: Die Seilzüge gibt es doppelt, so<br />
dass ein Abstürzen des Torflügels praktisch ausgeschlossen<br />
ist. Durch ausreichend Platz zwischen Torflügel und Baukörper<br />
können Finger nicht eingeklemmt werden.<br />
Vielfältige Gestaltung<br />
In der Grundausführung ist das Sammelgaragentor mit<br />
einem Lochblech mit 45 Prozent Lüftungsquerschnitt ausgestattet.<br />
Damit ist eine ausreichende Belüftung sichergestellt.<br />
Es können aber auch variable Lamellen gewählt werden, <strong>die</strong><br />
ansichtsgleich zu Hörmann Sectionaltoren sind.<br />
Flexibel zu gestalten: Das Motiv 405 des neuen Sammelgaragentores<br />
ET 500 von Hörmann lässt sich bauseitig mit beliebigen Füllungen<br />
versehen. So passt es sich harmonisch in <strong>die</strong> Fassadenoptik ein.<br />
Fotos: Hörmann<br />
Ideal bei wenig Platz vor dem Tor: Das neue Sammelgaragentor<br />
ET 500 von Hörmann schwingt nur 20 Zentimeter nach vorne aus.<br />
Durch bauseitige Füllungen bieten sich unendliche, individuelle<br />
Gestaltungsmöglichkeiten. So lässt sich das Tor optimal<br />
in geplante oder bestehende Fassaden integrieren.<br />
Ideal bei wenig Platz<br />
Obwohl das ET 500 ein Schwingtor ist, schwenkt es mit 20<br />
Zentimetern nur wenig aus. Damit ist es ideal bei engen<br />
Platzverhältnissen einsetzbar.<br />
Zwei Antriebe <strong>für</strong> zahlreiche Garagentypen<br />
Angetrieben wird das neue Tor in Garagen mit weniger als<br />
50 Einstellplätzen vom Garagentorantrieb SupraMatic H.<br />
Durch seine Sanft-Anlauf- und Sanft-Stopp-Funktion läuft<br />
das Tor mit dem SupraMatic H besonders leise – womit es<br />
sich <strong>für</strong> Hotels, Gebäude mit Mietwohnungen oder Büros<br />
eignet. Finden mehr als 50 Autos in der Garage Platz, ist der<br />
Kettenantrieb ITO 400 dem häufigen Öffnen und Schliessen<br />
gewachsen. Beide Antriebe können mit zahlreichen Steuerungen<br />
kombiniert werden.<br />
Türe im Tor<br />
In vielen Anwendungsfällen wird ein Notausgang im Tor verlangt.<br />
Diese Forderung kann ohne zusätzlichen seitlichen<br />
Platzbedarf durch eine nach aussen öffnende Schlupftüre<br />
erfüllt werden.<br />
Kontakt:<br />
Hörmann Schweiz AG<br />
CH-4702 Oensingen<br />
www.hoermann.ch<br />
51
52<br />
Innovativ. . .<br />
Harmonisches Gebäudeensemble mit stützenfreien Balkonen<br />
Zuger Stadttor: Wohnqualität mit<br />
Die neu entstandene Überbauung «Zuger Stadttor» überzeugt durch ihren hohen städtebaulichen Anspruch. Die sechs<br />
Gebäude auf dem ehemaligen Zeughaus-Areal integrieren sich in <strong>die</strong> unterschiedlichen Umgebungen des Geländes. Das Projekt<br />
des Planungsbüros axess Architekten AG aus Zug bietet Platz <strong>für</strong> 140 attraktive Eigentums- und Mietwohnungen mit<br />
hoher Bauqualität. Großzügige Balkone sorgen <strong>für</strong> ein Plus an Wohnqualität. Eine Besonderheit dabei: Die Balkone sind über<br />
eine stützenfreie Konstruktion mit dem Schöck Isokorb angebracht.<br />
Die Balkone an den Gebäuden des Zuger Stadttors sind über eine stützenfreie Konstruktion<br />
angebracht . (Foto: Schöck Bauteile AG)<br />
Das ehemalige Zeughaus-Areal in Zug<br />
ist umgeben von vier unterschiedlichen<br />
Landschaftsbildern: Auf der einen Seite<br />
befindet sich <strong>die</strong> stark befahrene Straße,<br />
<strong>die</strong> Zug und Baar verbindet. Auf der<br />
anderen Seite grenzt es an <strong>die</strong> Lotzen-<br />
Ebene. Nach Süden schließt sich der<br />
Büro- und Wohnkomplex auf dem<br />
Gelände der ehemaligen Kistenfabrik<br />
an. Im Westen begrenzen stillgelegte<br />
Industriegleise das Grundstück. Diese<br />
Vielseitigkeit des 14.600 Quadratmeter<br />
großen Geländes integrierte das Planungsbüro<br />
axess Architekten AG aus<br />
Zug in seinem Projekt und gewann<br />
damit 2003 das Stu<strong>die</strong>nverfahren.<br />
Autofreies Areal mit<br />
hoher Wohnqualtität<br />
Der Entwurf der Architekten sah sechs<br />
unterschiedliche Gebäude vor, <strong>die</strong> den<br />
unterschiedlichen Anforderungen aus<br />
der Umgebung genügen. Zur Straßenseite<br />
übernimmt ein langgezogener,<br />
markanter Glasbau in blauem Farbton<br />
den Lärmschutz <strong>für</strong> <strong>die</strong> angrenzenden<br />
vier Gebäude. Diese Gebäude mit gelber<br />
Fassade sind gegen Westen ausgerichtet<br />
und blicken damit auf das Grün<br />
der Lotzen-Ebene. Zur ehemaligen<br />
Kistenfabrik ergänzt ein weißes, längeres<br />
Gebäude das Ensemble. Die hohe<br />
Wohnqualität wird zudem durch eine<br />
Tiefgarage unter dem Gelände gesteigert.<br />
Die Zufahrt zu den 240 Stellplätzen<br />
erfolgt über <strong>die</strong> Einfahrt des Nachbar-Areals,<br />
so dass das Gelände weitgehend<br />
autofrei ist. Für <strong>die</strong> Bewohner<br />
ergeben sich damit minimale Immissionen.<br />
Großzügige Balkone –<br />
wärmetechnisch optimiert<br />
Die hohe Wertigkeit der Überbauung<br />
kommt nicht nur in der optischen<br />
Gestaltung der Fassade zum Ausdruck:
städtebaulichem Anspruch<br />
Die großzügig bemessenen, teilweise über Eck ausgeführten<br />
Balkone der vier gelben Gebäude unterstreichen den gehobenen<br />
Wohnwert. Alle Balkone sind mittels thermisch optimierten<br />
Kragplattenanschlüssen angebracht und minimieren<br />
damit Wärmebrücken. Ursprünglich ging man in der ersten<br />
Planungsphase von abgestützten Balkonen aus. Weitergehende<br />
Berechnungen ergaben jedoch, dass auch eine stützenfreie<br />
Konstruktion möglich war. Der Bauherr, das Bauherrschaft<br />
Konsortium Zuger-Stadttor, ließ sich <strong>für</strong> <strong>die</strong>se<br />
Lösung gewinnen. Aufgrund der relativ großen Auskragung<br />
von bis zu 3,19 Meter und den hohen Anforderungen an das<br />
Deformationsverhalten fiel <strong>die</strong> Entscheidung bei der<br />
Anschlusslösung auf den Schöck Isokorb Typ K. Er erfüllt <strong>die</strong><br />
technischen Anforderungen in Bezug auf Deformation, Tragfähigkeit,<br />
Dauerhaftigkeit und Korrosionsschutz. Den<br />
Bewohnern des Zuger Stadttors werden damit statisch sichere<br />
Balkone mit langer Lebensdauer geboten, <strong>die</strong> zudem ein<br />
Plus an Wohnfläche und -qualität bieten.<br />
Hohe Sicherheit in der Balkonkonstruktion<br />
Beim Bau der Wohnsiedlung wurden speziell angefertigte<br />
Isokörbe im Wert von 300.000 Franken verbaut. Für den<br />
Schöck Isokorb Typ K entschied sich das ausführende Bauunternehmen<br />
Schmid jedoch nicht nur aus preislichen Gründen:<br />
Überzeugt haben auch <strong>die</strong> Stabilität und Solidität der<br />
Körbe. Für das Objekt wurden spezielle Sondertypen entworfen,<br />
<strong>die</strong> den hohen baulichen Anforderungen angepasst<br />
waren. «Trotz der Grösse und notgedrungenden Schwere<br />
der Sonder-Typen ging alles doch recht rasch und reibungslos»,<br />
erklärt René Schurtenberger von der Schmid Bauunternehmung<br />
AG. Der Zuschnitt der Isolations-Zwischenstücke<br />
war unvermeidlich. Zudem mussten <strong>die</strong> Körbe auf der Baustelle<br />
in Teilstücke geschnitten werden. Anwendungstechniker<br />
und Aussen<strong>die</strong>nstmitarbeiter von Schöck standen dem<br />
Bauunternehmen bei der Ausführung vor Ort beratend zur<br />
Seite. «Der Erst-Einbau wurde durch Instruktionen von<br />
Schöck-Mitarbeitern unterstützt. Es war ein anspruchsvolles<br />
Projekt und <strong>die</strong> Sicherheit war uns natürlich wichtig. Da war<br />
uns <strong>die</strong> Unterstützung willkommen», so Schmid.<br />
Gehobener Wohnwert<br />
Für <strong>die</strong> Tragwerksplanung des gesamten Projektes war das<br />
Ingenieurbüro PlüssMeyerPartner zuständig. Bereits im Vorfeld<br />
unterstützte es das Architekturbüro axess mit statischen<br />
Konzepten und optimierte <strong>die</strong> Gebäudeanordnung. Durch<br />
das Anheben der Gebäude um ein halbes Geschoss wurde<br />
Innovativ. . .<br />
nicht im Grundwasser gebaut, so dass auf Baugrubenabschlüsse<br />
und Spundwände verzichtet werden konnte und<br />
keine Wasserhaltung im Bauzustand erfolgte. «Diese ineinander<br />
greifenden Maßnahmen ermöglichten in der Realisierungsphase<br />
einen wirtschaftlichen Bauablauf und mit <strong>die</strong>ser<br />
Perspektive konnte der Wettbewerb gewonnen werden»,<br />
erklärt Dipl.-Ing. Jürg Büchler, Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
von PlüssMeyerPartner. Bei den Rohbauten wurden keine<br />
komplizierten Tragstrukturen entworfen.<br />
Bautafel:<br />
Bauherrschaft: Konsortium Zuger-Stadttor, Zug;<br />
bestehend aus den Firmen:<br />
4B Immobilien AG, Zug<br />
Peikert Immobilien AG, Zug<br />
Architekt: axess Architekten AG, Zug<br />
Bauunternehmen: Schmid Bauunternehmung AG, Ebikon<br />
Tragwerksplanung: PlüssMeyerPartner Ingenieure, Luzern<br />
Fassadenplanung: 4B Bachmann<br />
Fassadenberater: Emmer Pfenninger Partner AG, Basel<br />
Glaskunst: Peter Roesch, Luzern<br />
Bauingenieure: Peter Ott AG, Zug<br />
Bauzeit: 2006 – 2007<br />
Balkon-Anschluss: Schöck Isokorb von der<br />
Schöck Bauteile AG, Aarau<br />
Schöck Bauteile AG<br />
Neumattstrasse 30<br />
CH-5000 Aarau<br />
www.schoeck.ag<br />
53
54<br />
Eindrucksvolle Verwandlung<br />
zum Generationenhaus<br />
Mit einer kompletten Überarbeitung<br />
des Altbaues und zum Teil neuer Raumaufteilung,<br />
ergänzt durch eine Aufstokkung,<br />
erfolgte eine Verwandlung mit<br />
pfiffigem architektonischem Konzept.<br />
Die Raumhöhen sind als Spur von<br />
Damals geblieben. Was vor rund vierzig<br />
Jahren gebaut worden war, einer Familie<br />
als angenehmer Wohnraum <strong>die</strong>nte,<br />
zeigt sich heute als Generationenhaus<br />
mit Wohnbereich von Grossmutter und<br />
zeitgemässen Wohnlandschaften der<br />
jungen Familie mit Kindern. Ein Traum<br />
wurde wahr.<br />
Verschiedene Dinge waren der Bauherrschaft<br />
sehr wichtig. Der bestehende<br />
Standort, <strong>die</strong> Freifläche mit südseitigem<br />
Garten und vor allem angenehme und<br />
eigenständige Wohnungen <strong>für</strong> zwei<br />
Generationen. Dass dabei dem Tageslicht,<br />
eine wesentliche Bedeutung zugeordnet<br />
wurde, stellte im Breich des<br />
Umbaues eine Herausforderung dar.<br />
Mit geschickt gewählten Konstruktionen<br />
im Bereich der Fenster und Be-<br />
schattung entstanden beinahe uneingeschränkte<br />
Ausblicke in <strong>die</strong> herrliche<br />
Umgebung auf See und Berge.<br />
Die Bauherrschaft entschied sich <strong>für</strong><br />
den umfangreichen Um- und Aufbau,<br />
vor allem des Standortes wegen und<br />
mit der Perspektive, dass sich aus der<br />
bestehenden Bausubstanz zeitgemässes<br />
Wohnen in Aussicht stellte.<br />
Harte Zeiten<br />
Der Entschluss stand unumstößlich fest.<br />
Die Abbrucharbeiten zeigten ab und zu<br />
zerstörerische Bilder. Die verschiedenen<br />
Launen der Wetterlagen waren beunruhigend,<br />
weil das Gebäude offen stand.<br />
Vertrauen und Engagement der Bauherrschaft<br />
zum Architekten und dem Ingenieur<br />
zeigten sich verschiedentlich, und<br />
waren nach heiklen Anblicken in der<br />
Anfangsphase <strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong> eine<br />
gelungene Zusammenarbeit.<br />
Mit der gewünschten Einstellung der<br />
verpflichteten Handwerker entstand<br />
zunehmend ein guter Geist zum neu<br />
entstehenden Gebäude. Mit einigen statischen<br />
Klimmzügen wurden Überbrükkungen<br />
und Lastenübergaben versetzt,<br />
immer unter der Voraussetzung, keinen<br />
Zoll der Raumhöhe vom bestehenden<br />
Innenraum preis zu geben. Nachdem<br />
vom neuen Hauseingang über <strong>die</strong> angepasste,<br />
bestehende Kellertreppe bis zur<br />
Estrichdecke <strong>die</strong> Arbeiten abgeschlossen<br />
werden konnten, waren alle gespannt<br />
auf <strong>die</strong> neu geplante Aufstockung in<br />
Holz, <strong>die</strong> das Erscheinungsbild um ein<br />
Drittel erweiterte. Ein richtiger und<br />
wichtiger Entscheid in jeder Hinsicht, <strong>die</strong><br />
Proportionen mit der Aufstockung<br />
ergänzten das Gebäude in positivem<br />
Mass. Ein neues Erscheinungsbild prägte<br />
zunehmend <strong>die</strong> Umgebung. Nachbarn<br />
und Passanten taten zögerlich ihre kritische<br />
Meinung kund und auch von <strong>die</strong>sen<br />
Seiten entstand zunehmend «Verständnis<br />
zum Umbau», denn eine Architektur<br />
vom Feinsten hob sich langsam<br />
empor. Ein neues Erscheinungsbild prägte<br />
zunehmend <strong>die</strong> Umgebung.
Bestehender Bau Massiv –<br />
Aufstockung aus Holz<br />
Das Haus aus dem Jahre 1963 bestand<br />
aus Beton und Backsteinen mit schwacher<br />
Wärmedämmung, wie zu der Zeit<br />
üblich. Von <strong>die</strong>ser Zeit her zeigte sich<br />
ein aufgeschlossener eher offener<br />
Wohngrundriss. Wohnen, Küche - Essen<br />
mit Zimmern auf einer Ebene, im Dachgeschoss<br />
ein Nebenraum. Nur mit Bad,<br />
Dusche und WC war <strong>die</strong> 5- Zimmerwohnung<br />
ausgestattet, auch <strong>die</strong>s zeitgemäss.<br />
Die Geschosshöhen lagen mit<br />
2.30m eher nieder und gerade <strong>die</strong>se<br />
Höhen mussten mit allen neuen Situationen<br />
gehalten werden. So entstand<br />
<strong>die</strong> Idee alle Fenster von Boden bis zur<br />
Decke zu führen, so entstand eine<br />
optisch optimierte Raumhöhe. Der entsprechende<br />
Sonnenschutz <strong>für</strong> <strong>die</strong> grosszügigen<br />
Fenster, wurde konstruktiv in<br />
<strong>die</strong> Fassade integriert, um <strong>die</strong> Fensterflächen<br />
zu optimierten.<br />
Die gesammte Außenhaut, auch <strong>die</strong> aufgestockte<br />
Konstruktion in Holsystembauweise,<br />
besitzt nun einen 22 cm starken<br />
Wärmedämmantel. Mit Unterstützung<br />
der Organisation Klimarappen-<br />
Schweiz spiegelten sich einige Gedanke<br />
zum Energiesparen. Mit einer Luftwärmepumpe,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> alte Ölheizung ersetzte,<br />
führte der Gedanken weiter zu<br />
einer Wohnraumlüftung, <strong>die</strong> nun alle<br />
Räume mit Frischluft versorgt. Wärmedämmung,<br />
Luftwärmepumpe, Fenster-<br />
optimierung und Wohnraumlüftung<br />
führen das Gebäude in den Energiebilanz-Bereich<br />
eines Minergie- Standard.<br />
Holz sticht kurz hervor<br />
Holz als Leichtbaukonstruktion wurde<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufstockung gewählt, um möglichst<br />
keine Zusatzlasten zu generieren.<br />
Kurz trat der Werkstoff Holz konstruktiv<br />
in Erscheinung, nach der Aufrichtung<br />
war <strong>die</strong> Holzkonstruktion, mit Putzträger,<br />
nach kurzer Zeit mit dem Grundputz<br />
versehen und bildete mit der Wärmedämmung<br />
der unteren Geschosse eine<br />
Einheit. Vom Holz blieb der Dachvorsprung<br />
sichtbar und zeigt dem Betrachter<br />
seinen natürlichen Ausdruck.<br />
Mit der Aufstockung erweitere sich der<br />
bestehende, darunterliegende Grundriss<br />
beträchtlich. Zimmer, Bad- Dusche- WC<br />
bildeten <strong>die</strong> Ausdehnung <strong>die</strong> sich <strong>die</strong><br />
Bauherrschaft gewünscht hatte. Die<br />
Ausrichtung der Räume konnte frei dimensioniert,<br />
geplant werden. Eine Terrasse,<br />
<strong>die</strong> vom galerieähnlichen Verbindungsflur<br />
ihren Zugang hat, präsentiert<br />
sich im Haus wie eine Ferienoase.<br />
Mit neuem strahlenden Gesicht<br />
Nachdem alles stand fehlte noch der<br />
Tupfer auf dem Punkt, <strong>die</strong> Farbgebung.<br />
Unter verschiedenen Gesichtspunkten,<br />
von A wie Aussehen zu M wie Machbarkeit<br />
wurde abgewogen und beraten.<br />
Die Wünsche und Vorgaben konn-<br />
Kompetente Partner - Haus Sonnmattstrasse 3, 6374 Buochs<br />
Ausgeführte Arbeiten<br />
• Spengler- und Blitzschutzarbeiten<br />
• Flachdacharbeiten<br />
• Flüssigkunststoff-Abdichtung<br />
ten schliesslich mit einem dezent<br />
anmutenden Rot erfüllt werden. Die<br />
Farbe bestätigte sich auch klar.<br />
Von <strong>die</strong>sem Zeitpunkt an, als das<br />
Gebäude Farbe zeigte, war kaum mehr<br />
zu erkennen, dass der eigentliche Kern<br />
des Hauses über vierzig Jahre Geschichte<br />
und Erinnerungen beherbergt. Geschichte<br />
und Erinnerungen, <strong>die</strong> genau<br />
den Gehalt wiedergeben, den sich <strong>die</strong><br />
neuen Bewohner gewünscht hatten.<br />
Erlebtes in Erinnerung zu spüren, es<br />
anzurühren. Von nun an können sich<br />
Grossmutter und Enkelkinder in <strong>die</strong><br />
Augen schauen von Gewesenem berichten<br />
und gleichzeitig in <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
blicken, eben ein Generationenhaus.<br />
Bauherrschaft<br />
D. + M. Kraut-Baumeler<br />
6374 Buochs<br />
Architekt<br />
R. Fürsinger<br />
Architekt / Bauleiter AG<br />
Knirigasse 19 A<br />
CH-6370 Stans<br />
Tel. +41 41 610 68 16<br />
Fax +41 41 610 19 16<br />
info@fuersinger-architektur.ch<br />
www.fuersinger.ch<br />
55
56<br />
EFH Weiherstrasse Alberweiler DE<br />
Eingebettet in <strong>die</strong> voralpine oberschwäbische Landschaft liegt<br />
etwa 10 km nördlich der Großen Kreisstadt Biberach an der<br />
Riß <strong>die</strong> 800-Seelen-Gemeinde Alberweiler. Auf dem höchsten<br />
Punkt befinden sich das mittelalterliche Schloss und <strong>die</strong> Kirche.<br />
Auf dem Grundstück der ehemaligen Bäckerei an der Weiherstrasse<br />
entsteht <strong>2008</strong> ein neues Einfamilienhaus <strong>für</strong> eine vierköpfige<br />
Familie. Das Grundstück liegt in der Talsenke direkt<br />
unterhalb der Kirche und Schloss, welche zum Grundstück im<br />
Südosten stehen. Das 1250 m 2 grosse Grundstück weist ein<br />
längliches abgeknicktes Rechteck auf. Die Weiherstrasse befindet<br />
sich im Südwesten. Im Nordwesten fliesst das Mühlebächlein,<br />
angrenzend eine grüne Wiese und dahinter Häuser aus<br />
den 90er-Jahren. Im Nordosten hat man freie Sicht auf eine<br />
Wiese, welche sich zum Hügelzug des Schlosses hochzieht.<br />
Unit Architekten AG<br />
www.unitarchitekten.ch<br />
Der Ort ist locker bebaut. Viel Grün, Bäche und Teiche prägen<br />
<strong>die</strong> ländliche Atmosphäre. Zusammen mit Schloss und Kirche<br />
geben sie dem Ort <strong>die</strong> Identität. Die traditionellen Häuser des<br />
Dorfes sind gemauert und geschlämmt. Dazwischen stehen<br />
vereinzelt Schuppen mit senkrechten Brettern verkleidet. Das<br />
Grundstück ist an der Weiherstrasse flankiert von einem traditionellen<br />
Wohnhaus im Südosten und einem Holzschuppen<br />
im Nordwesten und wird dominiert von Schloss und Kirche.<br />
Das geplante Einfamilienhaus soll den lieblichen Charakter des<br />
Dorfes aufnehmen. Es wird so in das Grundstück eingepasst,<br />
dass ein starker Bezug zum Kern des Ortes erfolgt, ohne selber<br />
dominant zu sein. Der Grundriss wird winkelförmig gestaltet.<br />
Damit wird das Grundstück zur Strasse hin geschlossen und<br />
ein grosser intimer Aussenbereich erzeugt. Durch das niedrige<br />
1-geschossige Volumen und <strong>die</strong> steigende und fallende Linie<br />
des Daches passt sich das Gebäude der Topografie optimal an.<br />
Die rhythmische Fassadenschalung nimmt <strong>die</strong> Typologie der<br />
Holzgebäude auf und fügt sich mit der Zeit, wenn das Holz<br />
verwittert, immer mehr in <strong>die</strong> bauliche Struktur des Ortes ein.<br />
Das Haus verfügt über kein Untergeschoss. Das in Minergiestandard<br />
erbaute Gebäude wurde ab Bodenplatte in Holzelementbauweise<br />
errichtet. Geheizt wird mit Erdregister-Wärmepumpe<br />
und <strong>die</strong> kontrollierte Lüftung sorgt <strong>für</strong> ständig frische<br />
Raumluft.<br />
Man betritt das Haus über vier Stufen unter einem grosszügigen<br />
auskragenden Vorbereich, der zugleich Autoabstellplatz
ist. Tritt man in das Haus ein, wird man von<br />
einem überwältigenden Blick überrascht, der<br />
bis ans Ende des Hauses und hinaus in den<br />
grünen Aussenhof führt. Über <strong>die</strong> Erschliessungszone,<br />
<strong>die</strong> sich mit einer grosszügigen<br />
Fensterfront zum Aussenbereich öffnet, werden<br />
sämtliche Zimmer und Nebenräume<br />
erschlossen. Der Gang führt direkt in den<br />
grosszügigen Wohn-Küchenbereich. Wendet<br />
man seinen Blick vom Wohnraum zurück, wird<br />
der Blick gelenkt von der mäandernden Dekke.<br />
Der Gang endet nicht einfach abrupt am<br />
andern Ende, sondern führt wie eine Schnekke<br />
in den Arbeitsraum und öffnet sich wieder<br />
mit einem raumhohen Fenster zur Strasse hin.<br />
Dadurch erlangt der relativ kleine Grundriss<br />
eine wohltuende Grosszügigkeit.<br />
Diese Grosszügigkeit wird unterstützt durch<br />
den sich über alle Böden erstreckenden<br />
Eichenriemenparkett. Ansonsten sind <strong>die</strong> Räume<br />
in einem neutralen Weiss gehalten. Die<br />
Farbigkeit wird durch <strong>die</strong> Landschaft gegeben,<br />
welche durch <strong>die</strong> grosszügigen Öffnungen mit<br />
dem Innenraum zu verschmelzen scheint.<br />
Objektdaten<br />
Bauherrschaft: Lothar und Michaela<br />
Kussmaul<br />
Tomerdingen DE<br />
Planung: Unit Architekten Hergiswil<br />
Projektleitung: Guido Stalder, Mary Sidler<br />
Holzbau: Mohr Holzbau<br />
Schemmerhofen<br />
Baubeginn: Juli 2007<br />
Fertigstellung: April <strong>2008</strong><br />
57
58<br />
News…<br />
Pavatex SA und <strong>die</strong> WWF Climate Group<br />
Gemeinsamer Einsatz <strong>für</strong> den<br />
Klimaschutz<br />
PAVATEX SA ist neues Mitglied der WWF Climate Group. Im Vordergrund der Partnerschaft steht der aktive Schutz unseres<br />
Klimas. Mit zahlreichen Massnahmen reduziert PAVATEX den CO2-Ausstoss und leistet so einen wertvollen Beitrag dazu.<br />
In den letzten Jahrzehnten nahm <strong>die</strong> Klimaerwärmung massiv<br />
zu. Verursacht wird sie vorwiegend vom Menschen. Die Folgen<br />
des Klimawandels gehören zu den grössten Herausforderungen<br />
<strong>für</strong> Mensch und Natur. Hauptverantwortlich <strong>für</strong> den Temperaturanstieg<br />
ist <strong>die</strong> Verbrennung fossiler Energien und damit<br />
der hohe Ausstoss von CO2. Unternehmen haben durch ihre<br />
Geschäftstätigkeiten direkt sowie indirekt durch <strong>die</strong> Herstellung<br />
und Nutzung ihrer Produkte, durch Dienstleistungen und<br />
den Kundenverkehr einen grossen Einfluss auf den CO2-Ausstoss.<br />
Die CO2-Reduktionspotenziale von Firmen sind meist<br />
beträchtlich. Auch im Gebäudebereich, welcher in der Schweiz<br />
über 40 Prozent der CO2-Emissionen ausmacht, besteht ein<br />
riesiges Potenzial zum Klimaschutz. Ein gut isoliertes Dach<br />
oder eine modern gedämmte Gebäudehülle resultieren in<br />
einem tieferen Heizbedarf, schonen damit das Klima und<br />
machen sich ausserdem positiv im Portemonnaie bemerkbar.<br />
Wirkungsvoller Zusammenschluss<br />
In der WWF Climate Group schliessen sich Unternehmen<br />
zusammen, <strong>die</strong> einen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen.<br />
Sie verpflichten sich, mit Betrieb und Produkten möglichst<br />
geringe CO2-Emissionen zu verursachen. Neues Mitglied<br />
der WWF Climate Group ist PAVATEX SA. Als führender<br />
Anbieter von hochwertigen und ökologischen Holzfaserdämmsystemen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> moderne Gebäudehülle setzt sich<br />
PAVATEX aktiv <strong>für</strong> den Umweltschutz ein. Im Rahmen seiner<br />
Mitgliedschaft hat PAVATEX mit der WWF Climate Group<br />
vielfältige Massnahmen und konkrete Ziele vereinbart, <strong>die</strong><br />
zur Reduktion von CO2 beitragen und damit der globalen<br />
Erwärmung entgegenwirken. So hat sich PAVATEX dazu verpflichtet,<br />
im Vergleich zu 2007 seinen CO2-Ausstoss bis 2010<br />
um zwölf Prozent zu verringern und gleichzeitig <strong>die</strong> Energieeffizienz<br />
des gesamten Betriebs bis 2010 um zehn Prozent zu<br />
erhöhen. Die Inbetriebnahme des neuen Biomassekessels im<br />
Werk Cham und <strong>die</strong> Optimierung der Dampfsysteme sind<br />
dabei wichtige Beiträge. Des Weiteren reduziert PAVATEX bis<br />
2010 in den Werkanlagen seinen Stromverbrauch um fünf<br />
Prozent durch <strong>die</strong> Optimierung und Effizienzsteigerung von<br />
Maschinen und Motoren. Durch <strong>die</strong> Verwendung von effizienteren<br />
Firmenfahrzeugen senkt PAVATEX den durchschnittlichen<br />
Treibstoffverbrauch um drei Liter auf 5 l/100<br />
km. Zur Reduktion des Stromverbrauchs werden nur noch<br />
energiesparende Bürogeräte angeschafft, auch <strong>die</strong> Versorgung<br />
mit elektrischer Energie <strong>für</strong> den Bürobereich will<br />
PAVATEX durch eigene Solaranlagen sicherstellen. Intern fördert<br />
das Unternehmen <strong>die</strong> Nutzung des öffentlichen Verkehrs<br />
und kompensiert Flugreisen mit CO2-senkenden Massnahmen.<br />
Die WWF Climate Group und PAVATEX SA überprüfen<br />
in einem jährlichen Reporting <strong>die</strong> vereinbarten Ziele und<br />
definieren entsprechend weitere Massnahmen – <strong>für</strong> einen<br />
wirkungsvollen und langfristigen Schutz unseres Klimas.
News…<br />
Schwertransport <strong>für</strong> Solarhaus<br />
Abfahrt aus der Werkhalle in Oberburg<br />
LKW unterwegs nach Faoug VD<br />
Statt mit Öl wird ein Gebäude in Faoug VD<br />
künftig voll mit Sonnenenergie versorgt.<br />
Das Emmentaler Solarunternehmen Jenni Energietechnik AG<br />
konnte am Dienstag einen grossen Solarspeicher <strong>für</strong> ein voll<br />
solar beheiztes Gebäude ausliefern. Das im Minergie-P Standard<br />
konzipierte Gebäude am Murtensee wird im Jahr 2009<br />
fertiggestellt.<br />
Der Solarspeicher mit einem Fassungsvermögen von 50`000 l<br />
wird dann mit Wasser gefüllt und funktioniert wie eine Thermosflasche.<br />
Mittels 54 Quadratmeter Sonnenkollektoren auf<br />
dem Dach wird Wärme erzeugt, welche anschliessend im<br />
Solartank gespeichert wird. Das Gebäude kann ganzjährig zu<br />
hundert Prozent solar beheizt werden. Auch das Warmwasser<br />
wird von der Sonne aufbereitet. Zur Deckung des elektrischen<br />
Energiebedarfs wird zudem eine Solarstromanlage<br />
installiert.<br />
Die Produktion von grossvolumigen Speichern <strong>für</strong> thermische<br />
Solaranlagen gewinnt <strong>für</strong> Jenni Energietechnik AG stark an<br />
Bedeutung. Immer mehr Bauherren nutzen Sonnenenergie<br />
und sind damit geschützt vor steigenden Energiekosten. Einund<br />
Mehrfamilienhäuser können heute preiswert weitgehendst<br />
mit Sonnenenergie beheizt werden.<br />
Jenni Energietechnik AG<br />
Lochbachstr. 22<br />
CH-3414 Oberburg<br />
Tel.: +41 34 422 97 77<br />
Fax: +41 34 422 97 27<br />
info@jenni.ch<br />
www.jenni.ch<br />
59
60<br />
Anschriften redaktioneller Partner<br />
Ruedi Birchler 16, 19<br />
Dipl. Architekt ETH/SIA<br />
Allmeindstrasse 17<br />
CH-8840 Einsiedeln<br />
www.birchler-architektur.ch<br />
Richy Fürsinger 54<br />
Architekt / Bauleiter AG<br />
Knirigasse 19 A<br />
CH-6370 Stans<br />
www.fuersinger.ch<br />
Eugen und Monika Imhof 36<br />
Dipl. Architekten HTL/ETH/BSA<br />
Giglenstrasse 2<br />
CH-6060 Sarnen<br />
www.imhof-arch.ch<br />
Ingenieur- und Planungsbüros<br />
Bauingenieure<br />
Birchler Pfyl & Partner AG<br />
Ingenieurbüro<br />
Benzigerstrasse 19<br />
CH-8840 Einsiedeln<br />
Tel.: +41 55 412 36 25<br />
Fax: +41 55 412 53 68<br />
info@bpp-ing.ch<br />
www.bpp-ing.ch<br />
Ingenieur- und<br />
Planungsbüro<br />
Meyer Felix<br />
Rossbergstrasse 39<br />
CH-6422 Steinen<br />
Tel.: +41 41 832 17 62<br />
Fax: +41 41 832 23 01<br />
meyerfelix@bluewin.ch<br />
Seestrasse 94<br />
CH-6052 Hergiswil<br />
Tel.: +41 41 632 50 30<br />
Fax: +41 41 632 50 32<br />
info.hergiswil@cesag.ch<br />
www.cesag.ch<br />
Tagmar AG<br />
Baselstrasse 59<br />
CH-6252 Dagmersellen<br />
Tel. +41 62 748 31 51<br />
Fax +41 62 748 31 65<br />
info@tagmar.ch, www.tagmar.ch<br />
Pirmin Jung 4, 7, 10<br />
Ingenieure <strong>für</strong> Holzbau GmbH<br />
Grossweid 4<br />
CH-6026 Rain<br />
www.ideeholz<br />
Kanton Luzern 34<br />
Energieberatung<br />
CH-6004 Luzern<br />
www.luzern-erneuert.ch<br />
Stadt Luzern 30<br />
Umweltschutz<br />
CH-6003 Luzern<br />
www.luzern-erneuert.ch<br />
W. & R. Leuenberger AG 47<br />
Dipl. Architekten ETH/HTL<br />
info@leuenberger-architekten.ch<br />
www.leuenberger-architekten.ch<br />
Bauleitung<br />
Bauphysik<br />
Wismer & Partner AG<br />
Grundstrasse 3<br />
CH-6343 Rotkreuz<br />
Tel.: +41 41 799 71 31<br />
Fax: +41 41 799 71 41<br />
info@wismer-partner.ch<br />
www.wismer-partner.ch<br />
Hubli + Landolt AG<br />
Allmeindstrasse 17<br />
CH-8840 Einsiedeln<br />
Tel. +41 55 422 22 63<br />
Nat. +41 79 691 81 82<br />
info@hubli-landoldt.ch<br />
www.hubli-landolt.ch<br />
Büro fgk GmbH<br />
Energie + Bauphysik<br />
Franz Georg Keel<br />
Mülimatt 7, CH-8915 Hausen a/A<br />
Tel. 41 44 764 03 02<br />
fgk@fgkenergie.ch<br />
Energieeffizientes <strong>Bauen</strong><br />
Otmar Spescha Ingenieurbüro<br />
<strong>für</strong> energieeffizientes <strong>Bauen</strong><br />
Untere Mangelegg 3, CH-6430 Schwyz<br />
Tel.: +41 41 811 40 70<br />
Fax: +41 41 811 40 73<br />
otmar.spescha@passivhaus.ch<br />
www.passivhaus.ch<br />
Stiftung Bourbaki Panorama 28<br />
Löwenplatz 11<br />
CH-6004 Luzern<br />
www.bourbakipanorama.ch<br />
Trägerverein Energiestadt ® 22<br />
c/o ENCO Energie-<strong>Consulting</strong> AG<br />
CH-4416 Bubendorf<br />
Kommunikation Deutschschweiz<br />
c/o Scriptum, CH-6460 Altdorf<br />
www.energiestadt.ch<br />
Unit Architekten AG 40, 44, 48, 56<br />
Werkhofstrasse 8<br />
CH-6052 Hergiswil<br />
www.unitarchitekten.ch<br />
Haustechnik<br />
Kälin Haustechnik GmbH<br />
Ochsnerstrasse 3<br />
CH-8840 Einsiedeln<br />
Tel.: +41 55 412 74 61<br />
Fax: +41 55 412 71 79<br />
kaelin.haustechnik@freesurf.ch<br />
Holzbauingenieur<br />
GSA ® -Technologie<br />
PIRMIN JUNG<br />
Ingenieure <strong>für</strong><br />
Holzbau GmbH<br />
Grossweid 4<br />
CH-6026 Rain<br />
Tel.: +41 41 459 70 40<br />
Fax: +41 41 459 70 50<br />
info@pirminjung.ch<br />
www.ideeholz.ch<br />
Neue Holzbau AG Lungern<br />
Obseestrasse 11<br />
CH-6078 Lungern<br />
Tel. 041 679 70 80<br />
Fax 041 679 70 59<br />
www.neueholzbau.ch<br />
Ing. Büro <strong>für</strong> Gebäudetechnik<br />
W & P Engineering<br />
Mühlebach 2, CH-6362 Stansstad<br />
Tel.: +41 41 612 01 41<br />
Fax: +41 41 612 01 44<br />
stansstad@wpe.ch, www.wpe.ch
Ingenieurbüro <strong>für</strong> Elektroplanung<br />
Würsch Edwin AG<br />
Ingenieurbüro <strong>für</strong> Elektroplanung<br />
Engelbergstrasse 37a<br />
CH-6370 Stans<br />
Tel.: +41 41 618 60 60<br />
Fax: +41 41 618 60 65<br />
info@e-wuersch.ch<br />
Branchenverzeichnis<br />
Alternativenergie<br />
BE Netz AG<br />
Bau und Energie<br />
Bernstrasse 57a<br />
CH-6003 Luzern<br />
Tel. +41 41 410 40 70<br />
Fax +41 41 410 40 71<br />
info@benetz.ch<br />
www.benetz.ch<br />
Aufzüge<br />
Diethelm Aufzüge AG<br />
Wägitalstrasse 66<br />
CH-8857 Vorderthal<br />
Tel.: +41 55 446 51 51<br />
Fax: +41 55 446 51 54<br />
info@<strong>die</strong>thelm-aufzuege.ch<br />
www.<strong>die</strong>thelm-aufzuege.ch<br />
Bauteile<br />
Schöck Bauteile AG<br />
Neumattstrasse 30<br />
CH-5000 Aarau<br />
Tel. +41 62 834 00 10<br />
Fax +41 62 834 00 11<br />
www.schoeck.ag<br />
Emch Aufzüge AG<br />
Fellerstrasse 23<br />
Postfach 302<br />
CH-3027 Bern<br />
Tel. +41 31 997 98 99<br />
Fax +41 31 997 98 98<br />
www.emch.com<br />
Ingenieurholzbau<br />
Bauunternehmung<br />
Neue Holzbau AG Lungern<br />
Obseestrasse 11<br />
CH-6078 Lungern<br />
Tel. 041 679 70 80<br />
Fax 041 679 70 59<br />
www.neueholzbau.ch<br />
Bau AG Luzern<br />
Hoch- & Tiefbau<br />
Mühlehofstrasse 1<br />
CH-6260 Reiden<br />
Tel.: +41 62 749 11 00<br />
Fax: +41 62 749 11 01<br />
www.bauag.ch<br />
Bauspenglerei / Blitzschutz<br />
Bahnhofplatz 6<br />
CH-6055 Alpnach Dorf<br />
Tel.: +41 41 670 15 60<br />
Fax: +41 41 670 15 09<br />
Dämmstoffe<br />
Sager AG<br />
Leutwilerstrasse 281<br />
CH-5724 Dürrenäsch<br />
Tel.: +41 62 767 87 87<br />
Fax: +41 62 767 87 80<br />
verkauf@sager.ch<br />
www.sager.ch<br />
Flumroc AG<br />
Industriestrasse 8<br />
CH-8890 Flums<br />
Tel.: +41 81 734 11 11<br />
Fax: +41 81 734 12 13<br />
info@flumroc.ch<br />
www.flumroc.ch<br />
Planungsbüro <strong>für</strong> Energietechnik<br />
Trüssel + Partner AG<br />
Planungsbüro <strong>für</strong> Energietechnik<br />
Spichermatt 14<br />
CH-6370 Stans<br />
Tel.: +41 41 610 64 40<br />
Fax: +41 41 610 70 47<br />
truessel@mtc-ag.ch<br />
swisspor AG<br />
Bahnhofstrasse 50<br />
CH-6312 Steinhausen<br />
Tel.: +41 56 678 98 98<br />
Fax: +41 56 678 98 99<br />
info@swisspor.com, www.swisspor.com<br />
Energie<br />
Erdöl-Vereinigung<br />
Löwenstrasse 25<br />
CH-8001 Zürich<br />
Tel.: +41 44 218 50 10<br />
Fax: +41 44 218 50 16<br />
info@swissoil.ch<br />
www.heizoel.ch<br />
Fenster in Holz<br />
Fenster in Holz-Metall<br />
Schreinerei Meier AG<br />
Berghofstrasse 2<br />
CH-6144 Zell<br />
Tel.: +41 41 988 15 75<br />
Fax: +41 41 988 21 38<br />
www.schreinerei-meier.ch<br />
Holzbau Bucher AG<br />
Untergasse 11<br />
CH-6064 Kerns<br />
Tel.: +41 41 666 07 07<br />
Fax: +41 41 666 07 17<br />
info@holzbau-bucher.ch<br />
www.holzbau-bucher.ch<br />
61
62<br />
Flach- und Steilbedachungen<br />
Bahnhofplatz 6<br />
CH-6055 Alpnach Dorf<br />
Tel.: +41 41 670 15 60<br />
Fax: +41 41 670 15 09<br />
durrer.dachundwandag@freesurf.ch<br />
Hoch- & Tiefbau<br />
Holzbau<br />
Paul Müller Holzbau<br />
Neuhofstrasse 3b<br />
6342 Baar<br />
Holz-Systembau<br />
Bau AG Luzern<br />
Hoch- & Tiefbau<br />
Mühlehofstrasse 1<br />
CH-6260 Reiden<br />
Tel.: +41 62 749 11 00<br />
Fax: +41 62 749 11 01<br />
www.bauag.ch<br />
Neue Holzbau AG Lungern<br />
Obseestrasse 11<br />
CH-6078 Lungern<br />
Tel. 041 679 70 80<br />
Fax 041 679 70 59<br />
www.neueholzbau.ch<br />
Holzbau Bucher AG<br />
Untergasse 11<br />
CH-6064 Kerns<br />
Tel.: +41 41 666 07 07<br />
Fax: +41 41 666 07 17<br />
info@holzbau-bucher.ch<br />
www.holzbau-bucher.ch<br />
Hypothekarfinanzierung<br />
Luzerner Kantonalbank<br />
Pilatusstrasse 12<br />
Postfach<br />
CH-6002 Luzern<br />
www.lukb.ch<br />
Nidwaldner Kantonalbank<br />
Stansstaderstrasse 54<br />
CH-6370 Stans<br />
www.nkb.ch<br />
Obwaldner Kantonalbank<br />
Bahnhofstrasse 2<br />
CH-6060 Sarnen<br />
www.owkb.ch<br />
Schwyzer Kantonalbank<br />
Bahnhofstrasse 3<br />
CH-6430 Schwyz<br />
www.szkb.ch<br />
Urner Kantonalbank<br />
Bahnhofstrasse 1<br />
CH-6460 Altdorf<br />
www.urkb.ch<br />
Zuger Kantonalbank<br />
Baarerstrasse 37<br />
CH-6301 Zug<br />
www.zugerkb.ch<br />
Kunststoffabdichtung<br />
Isotech Bautenschutz<br />
und Sanierungs AG<br />
Rozaweg 4<br />
CH-7430 Thusis<br />
Tel +41 81 651 34 75<br />
Fax +41 81 651 43 22<br />
e-mail@isotech.ch, www.isotech.ch<br />
Personen- / Warenaufzüge<br />
Schreinerei<br />
Tore<br />
Türkommunikation<br />
Siedle Electric AG<br />
Rotterdam-Strasse 21<br />
CH-4053 Basel<br />
Tel. +41 61 331 20 44<br />
www.siedle.ch<br />
Zimmerei<br />
Emch Aufzüge AG<br />
Fellerstrasse 23<br />
Postfach 302<br />
CH-3027 Bern<br />
Tel. +41 31 997 98 99<br />
Fax +41 31 997 98 98<br />
www.emch.com<br />
Schreinerei Meier AG<br />
Berghofstrasse 2<br />
CH-6144 Zell<br />
Tel.: +41 41 988 15 75<br />
Fax: +41 41 988 21 38<br />
www.schreinerei-meier.ch<br />
Hörmann Schweiz AG<br />
Nordringstrasse 14<br />
4702 Oensingen<br />
www.hoermann.ch<br />
Zimmerei Team Egolzwil<br />
Schlössliweg 4, CH-6253 Egolzwil<br />
Tel. +41 41 980 02 32<br />
Fax +41 41 980 03 66<br />
www.zimmerei-team.ch
Umweltfreundlich <strong>Bauen</strong> – Hier erhalten Sie Informationen:<br />
Energieberatungszentrale der<br />
<strong>Zentralschweiz</strong>er Kantone<br />
c/o OekoWatt GmbH<br />
CH-6343 Rotkreuz<br />
www.oekowatt.ch<br />
Amt <strong>für</strong> Umwelt und Energie<br />
Kanton Luzern<br />
CH- 6002 Luzern<br />
www.energie-luzern.ch<br />
Energiefachstelle<br />
Kanton Nidwalden<br />
CH-6370 Stans<br />
www.nw.ch<br />
Amt <strong>für</strong> Umwelt und Energie<br />
Kanton Obwalden<br />
CH-6060 Sarnen<br />
www.obwalden.ch<br />
Energiefachstelle<br />
Kanton Schwyz<br />
CH-6430 Schwyz<br />
www.sz.ch/energie<br />
Amt <strong>für</strong> Energie<br />
Kanton Uri<br />
CH-6460 Altdorf<br />
www.ur.ch<br />
Kantonale Energiefachstelle<br />
Baudirektion<br />
CH-6300 Zug<br />
www.zug.ch<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Energie BFE<br />
www.bfe.admin.ch<br />
www.energieschweiz.ch<br />
Geschäftsstelle MINERGIE<br />
CH-3000 Bern 16<br />
www.minergie.ch<br />
MINERGIE Agentur Bau<br />
CH-4132 Muttenz<br />
www.minergie.ch<br />
25. Oktober <strong>2008</strong><br />
Der jährlich stattfindende «energyday» bietet eine vielfältige<br />
und landesweit sehr gut beachtete Plattform, um sich im<br />
Bereich «Energieeffizienz» zu positionieren. Bereits haben<br />
sich wie letztes Jahr <strong>die</strong> Grossverteiler Coop und Migros<br />
entschieden, als Partner mitzuwirken. Gleiches gilt <strong>für</strong> den<br />
Fachhandel, zahlreiche Elektrizitätswerke, Energiestädte und<br />
<strong>die</strong> Anbieter von schaltbaren Steckerleisten und weiteren<br />
Abschalthilfen.<br />
Interessenten können sich <strong>für</strong> weitere Informationen wenden<br />
an: info@winklercom.ch<br />
63
64<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Lika</strong>-<strong>Media</strong>-<strong>Consulting</strong><br />
Kranichweg 4<br />
CH-3074 Muri<br />
Tel. +41 31 951 82 64<br />
Fax + 41 31 952 68 50<br />
info@lika-media.ch<br />
www.lika-media.ch<br />
Verlagsleitung / Redaktion<br />
Karl H. Fontanari<br />
CH-3074 Muri<br />
karl.fontanari@lika-media.ch<br />
Gastautoren / Artikel<br />
Dr. Andrea Bernasconi<br />
Quelle – Lignum<br />
Trägerverein Energiestadt ®<br />
c/o ENCO Energie-<strong>Consulting</strong> AG<br />
Kommunikation Deutschschweiz<br />
c/o Scriptum, CH-6460 Altdorf<br />
Satz / Layout<br />
<strong>Lika</strong>-<strong>Media</strong>-<strong>Consulting</strong><br />
Fotos<br />
Bourbaki-Panorama<br />
Emanuel Ammon<br />
Swissint, BWZ und<br />
Haus Blättler<br />
Marco Sieber [Mixer], Luzern<br />
Auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.<br />
Einzelverkaufspreis: CHF 12.00<br />
Alle Rechte vorbehalten© <strong>2008</strong> <strong>Lika</strong>-<strong>Media</strong>-<strong>Consulting</strong>, CH-3074 Muri.<br />
Nachdruck auch Auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.<br />
Die in <strong>die</strong>sem Journal zusammengestellten Fakten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wurden jedoch mit grösster Sorgfalt recherchiert.<br />
Daher können weder an <strong>die</strong> Autoren noch an den Herausgeber rechtliche Ansprüche gestellt werden.
Lassen Sie <strong>die</strong> Sonne in Ihr Haus – schon heute gibt es in der<br />
Schweiz über 50 000 Solardächer. Wie Sie ganz einfach zu Ihrem<br />
eigenen Solardach kommen und welche Förderprogramme es<br />
gibt, erfahren Sie unter wwf.ch/solar<br />
Vielen Dank an <strong>die</strong> Redaktion <strong>für</strong> <strong>die</strong> kostenlose Schaltung <strong>die</strong>ser Anzeige.<br />
spinas|gemperle