27.02.2013 Aufrufe

Bauen für die Zukunft - Zentralschweiz 2008 - Lika-Media-Consulting

Bauen für die Zukunft - Zentralschweiz 2008 - Lika-Media-Consulting

Bauen für die Zukunft - Zentralschweiz 2008 - Lika-Media-Consulting

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Originell renoviertes Bauernhaus<br />

im Burgund zu verkaufen<br />

Rue du Venay • F-71580 Frontenaud • Frankreich<br />

Bauernhaus im Burgund (Bresse), in Dorfnähe (ca. 400<br />

Einwohner), komplett renoviert, mit Öl-, Cheminée-,<br />

und Holzheizung. Alle Zimmer Parkett oder Platten,<br />

bereit zum Bewohnen und Geniessen, geeignet <strong>für</strong><br />

Leute, <strong>die</strong> sowohl Freude an einem Garten haben, wie<br />

auch Ausflüge in <strong>die</strong> Umgebung machen möchten.<br />

Von privat zu verkaufen.<br />

Wohnfläche: 140 m 2<br />

Grundstückfläche: 1900 m 2<br />

Anzahl Zimmer: 7<br />

+ Badezimmer<br />

+ seperates WC<br />

+ Atelier/Werkstatt<br />

+ Backhaus<br />

Anzahl Garagen: 2<br />

Verkaufspreis: 240’000 EUR<br />

Verfügbar ab: ab sofort<br />

Kontakt Clemens und Christine Lehmann<br />

Telefon: +33 385 74 80 45 clemens.lehmann@wanadoo.fr


Holz: Leistungsfähige Vielfalt 2<br />

20 Jahre Energiestadt 22<br />

Förderprogramm der Stadt Luzern 30<br />

Förderprogramm des Kanton Luzern 34<br />

Stiftung Bourbaki Panorama 28<br />

Öffentliche Bauten<br />

Badbrücke-Wolhusen 4<br />

Wiggerbrücke-Egolzwil 11<br />

Neubau Kirchgemeindehaus 16<br />

Evang.- ref. Kirchgemeinde, Einsiedeln<br />

Kompetenzzentrum SWISSINT, 40<br />

Stans / Oberdorf<br />

Schul- Bürobauten<br />

Arche Noah oder Halfpipe 8<br />

Erweiterung Berufs- und 44<br />

Weiterbildungszentrum BWZ Obwalden<br />

Wohnbauten<br />

Siedlung Lincoln. Einsiedeln 19<br />

Generationenhaus „Wibergli“, Stans 36<br />

2-Familienhaus, Hergiswil 48<br />

EFH- Alberweiler DE 56<br />

Renovation und Aufstockung 54<br />

Sonnmattstrasse, Buochs<br />

News 14, 15, 59<br />

Innovativ 50, 52<br />

Anschriften / Branchen 60<br />

Adressen 63<br />

Impressum 64<br />

Titelbild: Mehrgenerationenhaus «Wibergli», Sarnen<br />

1


2<br />

Holz: Leistungsfähige Vielfalt<br />

Holz gehört zu den ältesten Baustoffen, wie eine Menge<br />

alter und gut erhaltener Konstruktionen beweist. Mit dem<br />

Auftreten der neueren Baustoffe Stahl und Stahlbeton am<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde <strong>die</strong> Holzbauweise<br />

jedoch stark verdrängt, und <strong>die</strong> Entwicklungs- und Forschungsanstrengungen<br />

widmeten sich hauptsächlich den<br />

neuen Materialien. In den letzten zwanzig Jahren hat <strong>die</strong><br />

Holzbauweise aber wieder stark an Interesse gewonnen,<br />

nicht zuletzt dank neuer Techniken und Bausysteme.<br />

Zu nennen sind in <strong>die</strong>sem Zusammenhang vor allem <strong>die</strong> Fortschritte<br />

im Bereich der Holzverleimung, <strong>die</strong> nicht nur zur starken<br />

Ausbreitung von Brettschichtholz, sondern auch zur Entwicklung<br />

von Holzwerkstoffen geführt haben, welche <strong>die</strong><br />

spezifischen Anforderungen des Baubereiches erfüllen. Beispiele<br />

da<strong>für</strong> sind <strong>die</strong> massiven Plattenelemente auf Bretteroder<br />

Furnierbasis, <strong>die</strong> in modernen Anlagen in Längen bis<br />

über 20 m und Dicken bis über 400 mm hergestellt werden.<br />

Die heutigen Verbindungs- und Bearbeitungstechniken im<br />

Holzbau bieten ebenfalls gute Grundlagen und Möglichkeiten<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Erfüllung hoher Anforderungen, sowohl im<br />

Bereich der Gestaltung von schlanken und eleganten Bauteilen<br />

als auch bei der Bewältigung von statisch anspruchsvollen<br />

Aufgaben.<br />

Die Fertigungstechnik im Holzbau stützt sich heutzutage auf<br />

moderne Verfahren der Bearbeitungstechnik. Das niedrige<br />

Gewicht des Holzes stellt <strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong> eine systematische<br />

Ausnutzung der Vorteile aus der Vorfertigung von grossen<br />

Elementen dar. Insbesondere im Hausbaubereich hat <strong>die</strong>s<br />

zur vollständigen Vorfertigung von Hauselementen (Wänden,<br />

Decken) in speziell dazu konzipierten industriellen Anlagen<br />

geführt. Dies ermöglicht eine rasche und effiziente Herstellung,<br />

verbunden mit extrem kurzen Bauzeiten.<br />

Von Dr. Andrea Bernasconi*<br />

Holzbaustoffe und Holzwerkstoffe, Anschlüsse und<br />

Verbindungstechnik<br />

Neben den klassischen Bauhölzern besteht heute ein grosses<br />

und vielfältiges Angebot an modernen Holzwerkstoffen, <strong>die</strong><br />

teilweise speziell <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anwendung im Bauwesen entwickelt<br />

wurden. Dazu sind Konstruktionsdetails und Anwendungsregeln<br />

entwickelt worden. Dank <strong>die</strong>sen Grundlagen ist <strong>die</strong> Erfüllung<br />

der heutigen Anforderungen statischer Natur, aber auch<br />

im Hinblick auf Schallschutz und Isolationsvermögen eines<br />

Bauteils <strong>für</strong> den Planer in den meisten Fällen unproblematisch.<br />

Die Entwicklungen der letzten Jahre haben zur Herstellung<br />

von besonders leistungsfähigen Holzwerkstoffen geführt, <strong>die</strong><br />

sehr gute mechanische Eigenschaften aufweisen und sich <strong>für</strong><br />

moderne, schlanke Konstruktionen einsetzen lassen.<br />

Die Fortschritte der Verleimung von Holz <strong>für</strong> tragende Konstruktionen<br />

haben sowohl zu neuen, leistungsfähigen und<br />

anwendungsoptimierten Klebstoffen als auch zu effizienten<br />

und betriebsoptimierten Verleimungsverfahren geführt. Der<br />

heutige Holzbau vermag dank der Verleimungstechnik praktisch<br />

alle Wünsche des Planers im Hinblick auf Form und<br />

Dimension der Bauteile zu erfüllen.<br />

Als Beispiel <strong>für</strong> moderne Holzmaterialien <strong>für</strong> das Bauwesen<br />

seien <strong>die</strong> grossformatigen Plattenelemente erwähnt, <strong>die</strong><br />

durch Verleimung von Brettern industriell hergestellt werden<br />

und in Abmessungen bis 5 m Breite, 15 m Länge und 50 cm<br />

Dicke erhältlich sind. Diese und ähnliche grossformatige Elemente<br />

haben in relativ kurzer Zeit zu einer Neuentwicklung<br />

der Massivbauweise geführt, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Vorfertigung von<br />

grossflächigen Elementen eine kurze Bauzeit verlangt und<br />

somit effizienter in der Ausführung wird.<br />

Die Entwicklung von leistungsfähigen Verbindungssystemen<br />

erlaubt heute den Anschluss von grossen Kräften unter Einhaltung<br />

der Forderung nach möglichst geringen Querschnitten, <strong>die</strong>


als Voraussetzung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung von schlanken Tragstrukturen<br />

gilt. Das Angebot an Verbindungssystemen ist sehr vielfältig<br />

und erlaubt eine effiziente und günstige Lösung <strong>für</strong> <strong>die</strong> meisten<br />

konstruktiven Probleme, so dass <strong>für</strong> den Planer und Gestalter<br />

grosse Freiheit besteht. Herstellung und Montage erfolgen in<br />

den meisten Fällen sehr rationell, unabhängig davon, ob eine<br />

Vorfabrikation oder eine Baustellenmontage gewählt wird.<br />

Dauerhaftigkeit und Brandschutz<br />

Die Dauerhaftigkeit stellt neben der Tragfähigkeit eine der<br />

wesentlichen Anforderungen an ein Bauwerk dar. Der Baustoff<br />

Holz ist auf konstruktive Fehler und unkorrekte Bauweisen<br />

besonders empfindlich, da Schäden in kurzer Zeit auftreten und<br />

<strong>die</strong> Schwächen der Konstruktion sichtbar machen. Die heutige<br />

Holzbauweise bietet jedoch sowohl im Haus- als auch im Brückenbau<br />

ausreichende Grundlagen zur Herstellung von dauerhaften<br />

Konstruktionen. Viele Konstruktionen der letzten zwanzig<br />

Jahre, insbesondere aus dem Gebiet des Brückenbaus, sind<br />

sichtbarer Beweis da<strong>für</strong>, dass bei korrekter Planung und Herstellung<br />

eine angemessene Dauerhaftigkeit erreicht werden kann.<br />

Jedes Bauwerk muss auch den Anforderungen des Brandschutzes<br />

genügen, <strong>die</strong> gerade in der Schweiz eine hohe Sicherheit im<br />

Brandfall gewährleisten. Die Gewährleistung <strong>die</strong>ser Sicherheit<br />

resultiert auch im Fall von Holzbauwerken durch technische und<br />

konstruktive Lösungen. Die Holzbranche hat in den letzten zwei<br />

Jahrzehnten grosse Anstrengungen unternommen, um brandsichere<br />

Lösungen zu entwickeln und in <strong>die</strong> Praxis umzusetzen.<br />

Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Fachleuten<br />

und den Vertretern der Behörden und der Gebäudeversicherungen.<br />

Die gewonnenen Erkenntnisse sind u.a. in <strong>die</strong> neuen<br />

Brandschutzvorschriften der Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen<br />

VKF eingeflossen, <strong>die</strong> seit 1.1.2005 in Kraft sind und<br />

neu das <strong>Bauen</strong> mit Holz bis sechs Geschosse ermöglichen.<br />

Vielfalt der Bauweisen<br />

Im Hausbereich stellt <strong>die</strong> Holzrahmenbauweise eine der<br />

modernsten Bauweisen dar. Neben einer ausgezeichneten<br />

Flexibilität bei der Planung und Gestaltung der Konstruktion<br />

erlaubt <strong>die</strong>se Bauweise <strong>die</strong> Herstellung von mehrgeschossigen<br />

und besonderen Konstruktionen. Die Rahmenbauweise<br />

eignet sich bestens sowohl <strong>für</strong> <strong>die</strong> handwerkliche Fertigung<br />

als auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> industrielle Vorfabrikation.<br />

Insbesondere im Bereich der Sport- und öffentlichen Bauten<br />

kommen <strong>die</strong> Vorteile der Holzbauweise gegenüber anderen<br />

Systemen zum Zug. Der öffentliche Charakter der Konstruktion<br />

stellt in solchen Fällen besondere Ansprüche an <strong>die</strong> Gestaltung<br />

und an das Aussehen der Struktur. Die vielfältigen Möglichkeiten<br />

bei der Formgebung von Holzelementen und <strong>die</strong> natürliche<br />

Farbe werden häufig in <strong>die</strong> Gestaltung mit einbezogen.<br />

Die Möglichkeiten und Grenzen der Holzbauweise sind aber<br />

am besten bei anderen Bauwerken zu erkennen. Die grössten<br />

Anstrengungen von Planern und Konstrukteuren gelten<br />

nämlich Sonderbauwerken, wie sie bei Messen, Ausstellungen<br />

und besonderen Ereignissen erstellt werden, sowie dem<br />

Brückenbau. In <strong>die</strong>sen Feldern sind <strong>die</strong> zugleich spektakulärsten<br />

und anspruchsvollsten Bauwerke entstanden.<br />

Wenn man <strong>die</strong> heute bestehenden Konstruktionen und <strong>die</strong><br />

aktuellen Möglichkeiten der Holzbauweise betrachtet, lässt<br />

sich leicht feststellen, dass <strong>die</strong> Technik und <strong>die</strong> Grundlagen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung von modernen Konstruktionen vorhanden<br />

sind. In Europa wird <strong>für</strong> tragende Bauteile hauptsächlich<br />

Fichtenholz eingesetzt. An der Möglichkeit der Anwendung<br />

<strong>für</strong> tragende Bauteile aus Laubhölzern (Esche und Buche)<br />

wird derzeit in Deutschland und Österreich gearbeitet.<br />

Dass <strong>die</strong> Holzbauweise heute fast jede Herausforderung<br />

annehmen kann – und somit <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> bestens gerüstet<br />

ist – hat zum Beispiel <strong>die</strong> Expo in Hannover im Jahr 2000<br />

schlagend gezeigt. Die <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Ereignis geschaffene Dachkonstruktion<br />

aus Holz macht <strong>die</strong> permanente Visitenkarte<br />

der Holzbauweise auf dem Expo-Gelände Hannover. Einer<br />

breiteren Öffentlichkeit ins Bewusstsein gerückt sind aber<br />

auch Meisterleistungen in der Schweiz wie das Palais de<br />

l’Equilibre der Schweizer Landesausstellung Expo.02, damals<br />

das Wahrzeichen der Arteplage Neuenburg. Heute <strong>die</strong>nt der<br />

riesige Kuppelbau als Besucherzentrum des Teilchenforschungsinstituts<br />

CERN in Genf.<br />

*Dr. Andrea Bernasconi ist Dozent an der EIVD/HESSO, Haute Ecole<br />

d’Ingénierie et de Gestion du Canton de Vaud, Yverdon<br />

Quelle: Lignum<br />

3


4<br />

Die neue Badbrücke in Wolhusen<br />

Bauherrschaft<br />

Ella Rogger-Steinmann, Wolhusen<br />

Margrith Bucher-Banz, Wolhusen<br />

Josef Imbach, Wolhusen<br />

Andi Rieser, Steinhuserberg<br />

Bauherrenberatung<br />

Blum Sales, Bautreuhand AG<br />

Bahnhofstrasse 7, CH-6110 Wolhusen<br />

Gemeinden<br />

CH-6110 Wolhusen<br />

CH-6106 Werthenstein<br />

Holzbauingenieur und<br />

Bauleitung Holzbau<br />

PIRMIN JUNG<br />

Ingenieure <strong>für</strong> Holzbau GmbH<br />

Grossweid 4, CH-6026 Rain<br />

www.ideeholz.ch<br />

Primär Tragwerk inkl. Stahlteile<br />

Neue Holzbau AG Lungern<br />

Obseestrasse 11, CH-6078 Lungern<br />

Tel. 041 679 70 80, Fax 041 679 70 59<br />

www.neueholzbau.ch<br />

In Wolhusen wurde am 4. Juli 07 <strong>die</strong><br />

neue Badbrücke über <strong>die</strong> Kleine Emme<br />

montiert. Die gesamte Konstruktion<br />

mit Schiefereindeckung und Geländer<br />

wurde ab Mitte Juni auf der Wiese<br />

neben der Kantonsstrasse zusammengesetzt.<br />

Das aussergewöhnliche Objekt<br />

erforderte von allen beteiligten Planern<br />

und Handwerkern einen besonderen<br />

Einsatz.<br />

Gefällige Brücke am Eingang zum<br />

Entlebuch<br />

Die neue Badbrücke reagiert mit ihrem<br />

formalen Erscheinungsbild auf den speziellen<br />

Ort und <strong>die</strong> Funktionalität einer<br />

Strassenbrücke. Die gedeckte Brücke<br />

mit dem grossen Vordach verspricht<br />

einen optimalen Witterungsschutz und<br />

einen reduzierten Unterhalt bei hoher<br />

Dauerhaftigkeit. Die offene Brücke<br />

erlaubt <strong>für</strong> den Betrachter durchsicht<br />

und keine Unterbrechung der Tallandschaft<br />

durch einen massiven Riegel. Der<br />

Brückenwanderer hat einen eindrücklichen,<br />

geschützten Ausblick in <strong>die</strong> Landschaft.<br />

Ein konkretes Beispiel <strong>für</strong> nachhaltiges<br />

<strong>Bauen</strong>! - Die <strong>für</strong> <strong>die</strong> neue Brükke<br />

eingesetzte Holzmenge von rund<br />

62m3 wächst im Kanton Luzern in<br />

weniger als einer Stunde nach.<br />

Die Brücke ist <strong>für</strong> Fahrzeuge mit einem<br />

Gesamtgewicht von 10 Tonnen ausgelegt<br />

und <strong>die</strong> Durchgangshöhe im Querprofil<br />

beträgt 3.2m.


Besserer Hochwasserschutz<br />

Beim grossen Hochwasser vom August<br />

2005 wurde <strong>die</strong> alte Badbrücke durch<br />

<strong>die</strong> Kleine Emme derart in Mitleidenschaft<br />

gezogen, dass sie nicht mehr<br />

passierbar war. Die Armee erstellte eine<br />

Notbrücke, um <strong>die</strong> Erschliessung <strong>für</strong><br />

Anwohner und Restaurant Bad zu<br />

gewährleisten. Die Bauträgerschaft,<br />

bestehend aus vier Privatparteien, sah<br />

sich gezwungen, ein Projekt <strong>für</strong> einen<br />

Ersatzbau in Auftrag zu geben.<br />

In Anlehnung an <strong>die</strong> bestehende Brükke<br />

wurde bei der Projektierung des<br />

Ersatzbaus wiederum eine Holzbrücke<br />

in Betracht gezogen. Für <strong>die</strong> Baubewilligung<br />

war es nötig, das linke Widerlager<br />

um rund vier Meter zurückzusetzen<br />

und <strong>die</strong> Brücke um einen halben Meter<br />

anzuheben, damit bei einem zukünftigen<br />

Hochwasser keine Einschnürung<br />

mehr entsteht und <strong>die</strong> Gefahr des Wasserübertritts<br />

massiv verringert wird.<br />

Ebenfalls mussten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Uferverbauung<br />

im Bereich der Widerlager <strong>die</strong> Vorgaben<br />

des Kantons berücksichtigt werden<br />

und somit wurde <strong>die</strong> Baubewilligung<br />

Mitte Februar 2007 erteilt.<br />

Witterungsschutz und Unterhalt<br />

Die gesamte Brücke wird von einer<br />

schlanken Walmdachkonstruktion mit<br />

Vordach konstruktiv vor der Witterung<br />

geschützt. Die Streben sind unterseitig<br />

mit einer Tropfnase ausgebildet und der<br />

Untergurt ist auf der oberen Seite auf<br />

der gesamten Länge mit einem Blech<br />

abgedeckt.<br />

Durch <strong>die</strong>se konstruktive Ausbildung<br />

konnte auf einen vollständigen chemischen<br />

Holzschutz des Tragwerks verzichtet<br />

werden und lediglich der Fahrbahnbelag<br />

wurde mit einer Druckimprägnierung<br />

versehen. In einem spezifischen<br />

Überwachungs- und Unterhaltsplan<br />

ist beschrieben, wer wann welche<br />

Kontrollen und entsprechende Unterhaltsarbeiten<br />

durchführen soll.<br />

Das Tragwerk<br />

Die Konstruktion besteht aus zwei überhöhten<br />

Fachwerken aus Brettschichtholz<br />

mit einer Konstruktionshöhe von<br />

4.5m. Die konischen Fachwerk-Streben<br />

bilden bei jedem Knoten mit dem oberen<br />

Querträger eine Rahmenecke und<br />

leiten <strong>die</strong> Wind- und Stabilisierungskräfte<br />

unter <strong>die</strong> Fahrbahn. Der darunter liegende<br />

Windverband aus Flachstahl verbindet<br />

<strong>die</strong> stählernen, unteren Querträger<br />

und leitet <strong>die</strong> Kräfte in <strong>die</strong> Widerlager<br />

ein. Dem rechten Widerlager auf<br />

der Werthensteiner-Seite, welches als<br />

Gleitlager funktioniert, wurde eine neue<br />

5


6<br />

Krone aufbetoniert. Auf der linken Wolhusener-Seite agiert<br />

ein komplett neues Widerlager als Fixlager.<br />

Die Fahrbahn besteht aus druckimprägnierten Tannenbrettern,<br />

<strong>die</strong> auf Brettschichtholz-Fahrbahnträger und über<br />

Querträger aus Stahl an <strong>die</strong> Hauptfachwerke gehängt sind.<br />

Unabhängigkeit dank Vormontage<br />

Die Holzbrücke wurde vorgängig, innert drei Wochen auf der<br />

Wiese komplett vorgefertigt. Die werkseitig abgebundenen<br />

Brettschichtholzteile wurden wie sämtliche Stahlteile auf <strong>die</strong><br />

Wiese geliefert und vor Ort vom Holzbauer zusammengebaut.<br />

Anschliessend kamen, immer noch auf der Wiese, Eternitdach<br />

und Geländer hinzu. Unabhängig von Hochwasser-<br />

Einige Kennzahlen und Dimensionen<br />

gefahr und ohne aussergewöhnliche Sicherungen über Wasser<br />

konnte <strong>die</strong> Brücke zusammengebaut werden, währenddem<br />

der Baumeister noch an den Widerlagern <strong>die</strong> letzten<br />

Feinarbeiten ausführte. Bei der Montage betrug das Gesamtgewicht<br />

der Brücke 46 Tonnen. Der 500-t Mobilkran der Firma<br />

Fanger hob <strong>die</strong> Brücke, beobachtet von etlichen interessierten<br />

Schaulustigen, von der Wiese über <strong>die</strong> Strasse an den<br />

endgültigen Standort.<br />

Bauteil Material/Festigkeit Dim Länge<br />

Fachwerk-Untergurt BSH GL36k 240/400 33.8m; 1-teilig<br />

Fachwerk-Obergurt BSH GL24h 240/400 37.6m; 3-teilig<br />

Fachwerk-Streben BSH GL24h / GL28h 240/240-600 (konisch) 4.5m<br />

Querträger oben BSH GL24h 240/680 3.8m<br />

Fahrbahnträger BSH GL24h 160/320 33.6m; 3-teilig<br />

Querträger unten Stahl S235 HEB 200 3.85m<br />

Belag Weisstanne druckimprägniert 50/180 3.75m<br />

Technische Daten<br />

Spannweite 33.3 m<br />

Fahrbahnbreite 3.5 m<br />

Durchgangshöhe 3.2 m<br />

Überhöhung der Fahrbahn 0.4 m<br />

Geländerhöhe 1.1 m<br />

Belastbarkeit Fahrzeuge bis 10 t<br />

Gesamtgewicht 46’000 kg<br />

Holzverbrauch 62 m 3<br />

- BSH 52 m 3<br />

Stahlteile 5’100 kg<br />

- Schnittholz 10 m 3<br />

Bauzeit (Vergabe bis Montage) 12. April bis 4. Juli 2007<br />

Eröffnung Juli 2007


8<br />

Neubau Schul- und Bürobau –<br />

Arche Noah oder Halfpipe<br />

Bauherrschaft<br />

Josef Müller AG<br />

Neuhofstrasse 3b, CH-6340 Baar<br />

Architekt<br />

Bigliotti Architekten<br />

Oberdorfstrasse 1, CH-6340 Baar<br />

Bauingenieur<br />

Wismer + Partner AG<br />

Beratende Ingenieure u. Planer SIA<br />

Grundstrasse 3, CH-6343 Rotkreuz<br />

Holzbauingenieur<br />

Pirmin Jung<br />

Ingenieure <strong>für</strong> Holzbau GmbH<br />

Grossweid 4, CH-6026 Rain<br />

www.ideeholz.ch<br />

Primär Tragwerk inkl. Stahlteile<br />

Neue Holzbau AG Lungern<br />

Obseestrasse 11, CH-6078 Lungern<br />

Tel. 041 679 70 80, Fax 041 679 70 59<br />

www.neueholzbau.ch<br />

Holzbauer<br />

Paul Müller Holzbau<br />

Neuhofstrasse 3b, CH-6340 Baar<br />

Allgemein<br />

Arche Noah oder Half-Pipe?<br />

Nahe der Autobahnausfahrt Baar befindet<br />

sich ein Holzbauprojekt mit beachtlichen<br />

Ausmassen. Der Neubau bietet<br />

Schulungs-, Büro- und Wohnraum auf<br />

fünf Geschossen und entspricht dem<br />

Minergie-Standard. Die geschwungene<br />

Dachform vermag Assoziationen zu<br />

wecken.<br />

Den Anstoss <strong>für</strong> das Holzbauprojekt auf<br />

dem Areal der Bauherrin Josef Müller<br />

AG gaben <strong>die</strong> Pläne der hier ansässigen<br />

Handels und Management Schule Zug<br />

(HMZ), ihre Räumlichkeiten an einem<br />

Ort zu konzentrieren. Das Gebäude<br />

ermöglicht <strong>die</strong>sen Zusammenzug und<br />

nützt <strong>die</strong> zur Verfügung stehende Fläche<br />

optimal aus. Als Bauherrin tritt <strong>die</strong><br />

Josef Müller AG auf, <strong>für</strong> den Bau verantwortlich<br />

zeichnet <strong>die</strong> ebenfalls hier<br />

domizilierte Unternehmung Paul Müller<br />

Holzbau. Die Baukosten betragen rund<br />

neun Mio. Franken.<br />

Aufgrund der beschränkten Platzverhältnisse<br />

versperrt der neue Baukörper<br />

den Zugang zu den Werkstätten des<br />

Holzbauers. Die Lösung bestand in<br />

einer Zweiteilung des Gebäudes mit<br />

einer sechs Meter hohen Durchfahrt.<br />

Erst ab dem dritten Stockwerk kommen<br />

<strong>die</strong> beiden Teile des Gebäudes zusammen,<br />

sind aber im Inneren bis ins vierte<br />

Geschoss weiterhin getrennt. Während<br />

auf der einen Seite Büroräumlichkeiten<br />

entstehen, ist <strong>die</strong> andere <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schulungsräumlichkeiten<br />

der HMZ vorgesehen.<br />

Die Unterteilung des Attikageschosses<br />

ist noch nicht definitiv, möglich<br />

wäre aber <strong>die</strong> Nutzung als Wohnraum<br />

auf der ganzen Fläche. Aufgrund<br />

der zurückversetzten Aussenwände des<br />

obersten Stockwerkes ergeben sich hier<br />

grosszügige Balkonflächen, <strong>die</strong> sich<br />

rund um das Gebäude ziehen. Mit Auskragungen<br />

von bis zu fünf Metern sind<br />

<strong>die</strong> Aussenflächen zudem überdacht.<br />

Geschwungenes Dach<br />

Die Dachkonstruktion ist dann auch das<br />

optisch auffälligste Merkmal des<br />

Gebäudes. Mit der geschwungenen<br />

Ausführung wollten <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gestaltung<br />

zuständigen Bigliotti Architekten<br />

einen beschwingten Abschluss auf den<br />

kubisch gehaltenen Unterbau setzen.<br />

Verschiedene Assoziationen werden<br />

geweckt – ob man in der geschwunge-


nen Form eher eine Rekonstruktion der Arche Noah erkennt<br />

oder eine Half-Pipe <strong>für</strong> Skateboarder, ist der Interpretation<br />

des Betrachters überlassen. Um zu den Fakten zurückzukehren:<br />

Zusammengesetzt wurde das Dach aus zweiteiligen Trägern.<br />

Als Kaltkonstruktion ausgeführt, erhält es einen Schutz<br />

aus Bedachungsgranulat und ist extensiv begrünt. Aufgrund<br />

der aussergewöhnlichen Form des Dachs muss das dort<br />

gesammelte Wasser ins Gebäude hinein und dann zur Kanalisation<br />

geführt werden.<br />

Holzbausystem<br />

Mit einer Länge von 45.0 m, einer breite von 19.0 m und<br />

einer Höhe von über 20.0 m steht der 5-geschossige Holzbau<br />

über einem Untergeschoss aus Stahlbeton. Holzbetonverbunddecken<br />

spannen in Gebäudequerrichtung. Die Aussenwände<br />

in einer speziellen Rahmenbauweise und <strong>die</strong> zwei in<br />

Längsrichtung laufenden Tragachsen mit holzigen Unterzügen<br />

und Stützen tragen <strong>die</strong> vertikalen Lasten ab. Das geschwungene<br />

Dach wird durch Sparrenelemente gebildet. In<br />

den Holzbau integriert sind zwei Treppenhäuser aus Stahlbeton<br />

zur Erschliessung der Schul-, Büro- und Wohnräume. Sie<br />

steifen das Gebäude horizontal aus. Die grossen Gebäudeabmessungen,<br />

der Stützenraster von 7.70 m x 6.50 m und <strong>die</strong><br />

Auskragung im ersten Geschoss, aber auch <strong>die</strong> Installationsführung<br />

und der Brandschutz forderten von den Holzbauingenieuren<br />

neue tragende Ideen.<br />

Der Grundriss ist in Gebäudelängsrichtung in 3 Bereiche unterteilt<br />

(Schulräume 7.70 m, Korridor 3.10 m, Schulräume 7.70 m).<br />

Der Stützenraster von 6.50 m in Gebäudelängsrichtung erlaubt<br />

eine flexible Nutzung und Gestaltung im Grundriss. Die Auskragung<br />

im 1.OG von 0.50 m wurde mit Kerto-Q Stützen<br />

gelöst, welche in <strong>die</strong>sem Geschoss rund 750 mm tief sind. Die<br />

Lasteinleitung erfolgte oben am äusseren Eck, <strong>die</strong> Abtragung<br />

unten am inneren. Die Differenzkraft wurde über <strong>die</strong> HBV-Decke<br />

kurz geschlossen. Das Attikageschoss ist gegenüber dem<br />

Hauptgebäude zurückgesetzt und wird von einem Sparrendach<br />

mit bis zu 5.0 m Auskragung überragt.<br />

Holzbetonverbunddecken<br />

Das Deckensystem wurde in einer Evaluation entschieden. Die<br />

Anforderungen waren: Erhöhte Schalldämmwerte unter<br />

Berücksichtigung eines Hohlbodenaufbaus, Brandschutz<br />

REI60/EI30(nbb), Scheibenwirkung, optimiertes Schwingverhalten,<br />

minimale Konstruktionshöhe und Kosten. Die Holzbeton-<br />

Verbundlösung mit einem vollflächigen Brettstapel von 180mm<br />

und einem Überbeton von 120mm Stärke erwies sich als optimal.<br />

Der Verbund erfolgt beidseits über 3 Kerven im Auflagerbereich.<br />

Die Decken überspannen als Einfeldträger eine Tragweite<br />

von 7.7m. Die Betonschicht wurde gleichzeitig als Scheibe<br />

ausgebildet und an <strong>die</strong> massiven Treppenhauskerne angehängt.<br />

Als Installationsebene <strong>die</strong>nt ein Doppelboden sowie eine<br />

abgehängte Deckenverkleidung. Darin verlaufen alle Leitungen<br />

und können problemlos nachinstalliert oder erneuert werden.<br />

Dachkonstruktion<br />

Die Dachkonstruktion ist in einer konventionellen Sparrenlage<br />

mit Hinterlüftung ausgeführt: Der Substrataufbau liegt<br />

auf einer Rauspundschalung. In der Sparrenebene (Sparren-<br />

querschnitt 100/320mm) liegen <strong>die</strong> Hinterlüftungs- und<br />

Dämmebene. Unter den Sparren wurde eine OSB-Beplankung<br />

angeordnet, welche als Luftdichtigkeitsschicht und als<br />

Scheibe ausgeführt wurde. Speziell ist <strong>die</strong> nach oben gebogene<br />

Dachform. Als statisches System <strong>die</strong>nt ein Durchlaufträger<br />

mit beidseitigen Kragarmen (4.0/6.0/7.3/5.0m).<br />

Aussenwände<br />

Die Aussenwände wurden in Rahmenbauweise mit integrierten<br />

Hauptstützen in Brettschichtholz sowie Brettschichtholzunterzügen<br />

ausgebildet. Das Hauptstützenraster mit 6.5m<br />

erlaubte wiederum <strong>die</strong> Anordnung grosser Fenster. Die Stützen<br />

in den Aussenwänden stehen ohne Querholzeinschluss<br />

über ein Stahlteil Stirne an Stirne. Mit <strong>die</strong>sem Ausschluss von<br />

Querholz <strong>für</strong> <strong>die</strong> vertikale Lastabtragung können Setzungen<br />

weitgehend eliminiert werden.<br />

Tragende Längsachsen<br />

Sichtbare Unterzüge in Brettschichtholz mit 6.50 m Spannweite<br />

und einem Querschnitt von 320/680 mm bilden <strong>die</strong><br />

tragenden Längsachsen in Gebäudemitte. Auch hier musste<br />

eine Lösung gesucht werden, welche ohne Setzungsprobleme<br />

<strong>die</strong> Bemessungslast von über 1’600 KN (Übergang 1.OG<br />

zum EG) von Stütze zu Stütze übergeben konnte – parallel<br />

dazu noch je Unterzug rund 200 KN in <strong>die</strong> EG-Stütze eingeleitet<br />

werden musste.<br />

Als Lösung wurde ein HEB240-er Stahlprofil gewählt, welches<br />

von Unterkante zur Oberkante des Unterzuges verläuft. In <strong>die</strong><br />

Hohlräume laufen <strong>die</strong> Unterzüge, welche Ihre Lasten über eingeklebte<br />

GSA-Stangen direkt in <strong>die</strong> Grundplatte der HEB-Stütze<br />

einleiten. Eingeschlitzte Bleche mit Stabdübelverbindung an den<br />

Stützen verhindern ein Auskippen des Unterzuges auf der Stütze<br />

(Bedingt durch <strong>die</strong> tiefe Lage der Unterzüge – Installationsführung<br />

zwischen Unterzug und Deckenkonstruktion - konnten<br />

<strong>die</strong>se nicht in <strong>die</strong> Decken eingespannt werden). Die seitliche<br />

Holzüberdeckung <strong>die</strong>nen als Brandschutzverkleidung R60.<br />

Aussteifung<br />

Die Aussteifung des Gebäudes sowohl in Längs- als auch in<br />

Querrichtung erfolgt über <strong>die</strong> beiden massiven Treppenhauskerne.<br />

Der als Scheibe ausgebildete Überbeton der Holzbeton-<br />

9


10<br />

verbunddecken leitet <strong>die</strong> Horizontalkräfte aus Erdbeben und<br />

Wind in <strong>die</strong> Treppenhauskerne ein. Die Sparrendachelemente<br />

sind über <strong>die</strong> untere Grobspanplatte ebenfalls als Scheibe ausgebildet<br />

und an <strong>die</strong> Treppenhäuser angeschlossen.<br />

Trennwände<br />

Dank dem grossen Stützenraster konnten <strong>die</strong> Trennwände<br />

nicht tragend ausgebildet werden. Damit kann optimal auf<br />

<strong>die</strong> Mieterwünsche eingegangen werden. Die einzigen<br />

Anforderungen an <strong>die</strong> Trennwände bildet der Schall- und der<br />

Brandschutz (EI60/EI30(nbb)).<br />

Brandschutzanforderung<br />

Auf Grundlage der aktuellen Brandschutzrichtlinien und in<br />

Absprache mit der Brandschutzbehörde des Kantons Zug<br />

wurde vom Holzbauingenieurs schon in der Vorprojektphase<br />

ein Brandschutzkonzept erarbeitet, welches <strong>für</strong> alle an der<br />

Planung Beteiligten <strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong> brandschutztechnische<br />

Bearbeitung <strong>die</strong>nte. Der Holzbauingenieur übernahm<br />

zusätzlich <strong>die</strong> Leistungen des Kontrollorganes Brandschutz<br />

Q4 nach LIGNUM <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gebäudeversicherung Zug. Die<br />

wichtigsten Punkte des Brandschutzkonzeptes sind:<br />

• Untergeschoss REI60 (nbb).<br />

• zwei zentrale Treppenerschliessungen REI60 (nbb), direkt<br />

ins Freie führend.<br />

• Korridore Erd- und Obergeschosse EI60/EI30(nbb), im<br />

Dachgeschoss EI30-nbb.<br />

• Brandwand zu bestehender Zimmerei im Erd- und 1. Obergeschoss<br />

REI 180 (nbb).<br />

• Tragwerk Erd- und Obergeschosse in R60 (Unterzüge und<br />

Stützen) und R60/EI30(nbb) (flächige Decken- und Wandelemente).<br />

• Tragwerk Dachgeschoss in R0.<br />

• Brandabschnittbildende Bauteile Erd- und Obergeschosse<br />

in EI60/EI30(nbb).<br />

• Brandabschnittbildende Bauteile Dachgeschoss in EI30.<br />

Aussenwandverkleidung:<br />

• Nicht brennbare Dämmung.<br />

• Äusserste Schicht auf Holzsystembauelemente EI30<br />

(Gipsfaserplatte 15mm).<br />

• Fassadenverkleidung: Vollkernplatte, Brandkennziffer 5.3,<br />

Hinterlüftung alle 2 Geschosse EI30 abgeschottet.<br />

Minergie-Standard<br />

Die Heizung des Neubaus erfolgt über <strong>die</strong> bestehende Holzheizung<br />

in einem anliegenden Gebäude. Verteilt wird <strong>die</strong><br />

Wärme individuell regulierbar mittels Heizwänden, im Attikageschoss<br />

über eine Fussbodenheizung. Die Luftaufbereitung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> mechanische Lüftung ist zentral im Untergeschoss<br />

angeordnet. Nicht daran angeschlossen ist wiederum das<br />

Attikageschoss, welches über eine Kompakt-Lüftungsanlage<br />

verfügt. Die zentrale Anlage im Untergeschoss ist mit einer<br />

Wärmerückgewinnungsanlage ausgestattet – In Kombination<br />

mit der hochwertigen Gebäudedämmung entspricht der<br />

Neubau dem Minergie-Standard. Die zentrale Kälteinstallation<br />

ermöglicht zudem <strong>die</strong> Temperierung von Büro- und Schulungsräumen.<br />

Zur optimalen Leistungsanpassung ist <strong>die</strong><br />

Anlage auf mehrere kleine Kälteaggregate aufgeteilt. Jeder<br />

Raum erhält so seine individuelle und bedarfsangepasste<br />

Kühlung. Die Erhitzung des Warmwassers erfolgt ebenfalls<br />

über <strong>die</strong> bestehende Holzheizung.<br />

Mit einem Heizwärmebedarf von 80 MJ/m2a erreicht der<br />

Neubau eine hervorragende Energiebilanz. Um im Sommer<br />

nicht zu viel Wärme ins Haus hinein zu lassen, sind <strong>die</strong> Fenster<br />

mit Lamellen-Storren ausgestattet. Diese sind sowohl<br />

vom Nutzer wie auch zentral über <strong>die</strong> Wetterstation be<strong>die</strong>nbar.<br />

Mit einem Fensterflächenanteil von lediglich 15 Prozent<br />

der Grundfläche ist zudem der Wärmeeintrag durch <strong>die</strong> Sonne<br />

bereits deutlich begrenzt.<br />

Schallschutz<br />

Dem Schallschutz ist in mehrgeschossigen Schul-, Büro- und<br />

Wohnbauten besondere Aufmerksamkeit zu schenken, da<br />

das subjektive Empfinden jedes einzelnen Mieters unterschiedlich<br />

ist. Dies gilt insbesondere <strong>für</strong> <strong>die</strong> tiefen Töne im<br />

Bereich des Trittschalls. Aus <strong>die</strong>sem Grund ist vereinbart worden,<br />

<strong>die</strong> erhöhten Anforderungen an <strong>die</strong> Schalldämmwerte<br />

(SIA 181) zwischen den einzelnen Mieteinheiten einzuhalten.<br />

Mit den hier gewählten Konstruktionsaufbauten und Detaillösungen,<br />

aber auch dank der Qualitätssicherung der Holzbauplaner<br />

in der Planung und während der Ausführung wurden<br />

<strong>die</strong> Schalldämmanforderungen in allen Bereichen erfüllt.


Wiggerbrücke Egolzwil<br />

Beim Hochwasser Ende August 2005<br />

wurde <strong>die</strong> alte Betonbrücke über <strong>die</strong><br />

Wigger in Egolzwil von den Wassermassen<br />

und dem Schwemmholz zerstört.<br />

Um in <strong>Zukunft</strong> von Hochwasserschäden<br />

verschont zu bleiben, galt es<br />

entsprechende wasserseitige Anforderungen<br />

zu erfüllen. Die Brücke und ihre<br />

Widerlager mussten so angeordnet<br />

werden, dass der schadlose Abfluss<br />

eines 100-jährigen Hochwassers von<br />

120 m 3 /s sichergestellt ist. Das bestehende<br />

Abflussprofil war somit entsprechend<br />

zu verbreitern.<br />

Eine neue Betonbrücke wurde geplant<br />

und anlässlich einer Gemeindever-<br />

sammlung der Bevölkerung vorgestellt.<br />

Die Gemeindebehörde wurde daraufhin<br />

aufgefordert auch eine Holzvariante<br />

zu prüfen, wie es das kantonale Waldgesetz<br />

<strong>für</strong> kantonal und kommunal<br />

finanzierte Bauten vorschreibt.<br />

Das Ingenieurbüro PIRMIN JUNG, Ingenieure<br />

<strong>für</strong> Holzbau GmbH aus Rain,<br />

plante daraufhin eine Brücke in Holzbauweise,<br />

in einer Variante <strong>die</strong> sich<br />

bereits 2002 bei einer Brücke über <strong>die</strong><br />

Ilfis in Wiggen bewährt hat.<br />

Die Gemeine Egolzwil entschied sich<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Holzkonstruktion weil sie selber<br />

grosse Waldflächen besitzt, trotz mini-<br />

maler Mehrkosten gegenüber der<br />

Betonvariante.<br />

Die Brücke wird Personen und Fahrzeugen<br />

bis 40t als Übergang über <strong>die</strong> Wigger<br />

zwischen Egolzwil und Schötz <strong>die</strong>nen.<br />

Mit der Dimensionierung auf 40to<br />

Fahrzeuge konnte möglichen künftigen<br />

Entwicklungen bereits heute Rechnung<br />

getragen werden, ohne dass <strong>die</strong>s<br />

entsprechende Mehrkosten verursachen<br />

würde. Der markante Standort<br />

erforderte von den Planern grundlegende<br />

Überlegungen zum Erscheinungsbild<br />

des Objekts. Soll sie sich doch mit einer<br />

einfachen Erscheinung, ohne Schnörkel<br />

in <strong>die</strong> Flusslandschaft einfügen und<br />

11


12<br />

Bauherrschaft<br />

Gemeinde Egolzwil<br />

Dorfchärn<br />

CH-6243 Egolzwil<br />

Gemeinde Schötz<br />

CH-6247 Schötz<br />

Oberaufsicht Renaturierung<br />

Dienststelle Verkehr und Infrastruktur<br />

(vif) Abteilung Planung Kunstbauten /<br />

Wasserbau<br />

Arsenalstrasse 43, CH-6010 Kriens<br />

Oberaufsicht Brückensanierung<br />

Landwirtschaft und Wald (lawa)<br />

Abtlg. Strukturverbesserungen und<br />

Produktion<br />

Centralstrasse 33, CH-6210 Sursee<br />

Projektleitung /Bauingenieur<br />

Tagmar AG<br />

Baselstrasse 59, CH-6252 Dagmersellen<br />

Tel. 062 748 31 51 Fax 062 748 31 65<br />

info@tagmar.ch, www.tagmar.ch<br />

Holzbauingenieur<br />

PIRMIN JUNG<br />

Ingenieure <strong>für</strong> Holzbau GmbH<br />

Grossweid 4, CH-6026 Rain<br />

Tel. 041 459 70 40 Fax 041 459 70 50<br />

info@pirminjung.ch, www.ideeholz.ch<br />

Holzbauarbeiten<br />

Zimmerei Team Egolzwil<br />

Schlössliweg 4, CH-6253 Egolzwil<br />

Tel. 041 980 02 32 Fax 041 980 03 66<br />

www.zimmerei-team.ch<br />

Baumeisterarbeiten / Belag<br />

Wüest & Cie AG<br />

Vorstatt 35, CH-6244 Nebikon<br />

Tel. 062 748 40 40 Fax 041 748 40 55<br />

nebikon@wuest.ch, www.wuest.ch<br />

Flüssigkunststoffabdichtung<br />

Isotech Bautenschutz<br />

und Sanierungs AG<br />

Rozaweg 4, CH-7430 Thusis<br />

Tel 081 - 651 34 75 Fax 081 - 651 43 22<br />

e-mail@isotech.ch, www.isotech.ch<br />

durch eine schlanken Konstruktion<br />

bewusst von traditionellen Holzbrücke<br />

unterscheiden. Mit ihrem Eigengewicht<br />

von weniger als 30t liefert sie einen<br />

deutlichen Beweis über <strong>die</strong> Leistungsfähigkeit<br />

von Holz als Baustoff. Mit der<br />

Wahl von Holz als hauptsächliches Baumaterial<br />

wird einer nachhaltigen Nutzung<br />

von Rohstoffen Rechnung getragen.<br />

Durch <strong>die</strong> Herstellung der Teile in<br />

regionalen Industriebetrieben und <strong>die</strong><br />

Montage durch lokale Unternehmer<br />

konnten <strong>die</strong> Transportwege weitgehend<br />

kurz gehalten werden. Das optimiert<br />

eingesetzte Material und ein<br />

hoher Vorfertigungsgrad führten zu<br />

einfachen Bauteilen und einer kurzen<br />

Bauzeit mit einer hohen Wirtschaftlichkeit.<br />

Die geforderte Langlebigkeit wird<br />

durch einen entsprechenden konstruktiven<br />

Holzschutz gewährleistet. Auf<br />

chemische Holzschutzmittel konnte so<br />

weitgehend verzichtet werden.<br />

Zwei Einfeldträger überbrücken <strong>die</strong><br />

Spannweite von 20m. Eine daran aufgehängte<br />

32cm dicke 7-schichtige Massivholzplatte<br />

übernimmt <strong>die</strong> Lasten von der<br />

Fahrbahn und gibt <strong>die</strong>se an <strong>die</strong> Träger<br />

weiter. Die Platte ist durch einen Asphaltbelag<br />

und eine Kunststoffabdichtung,<br />

<strong>die</strong> Träger durch eine erneuerbare Verkleidung<br />

konstruktiv vor der Witterung<br />

geschützt. Auf einen chemischen Holzschutz<br />

wurde weitgehend verzichtet.<br />

Die Holzbrücke, ohne Abdichtung und<br />

Asphaltbelag, hat ein Eigengewicht von<br />

rund 30 t. Für <strong>die</strong> Konstruktion wurden<br />

verschiedene Materialien miteinander<br />

kombiniert:<br />

17,2 m 3 Brettschichtholz-Träger,<br />

heimisches Fichtenholz<br />

2,4 m 3 Furnierschichtholz,<br />

(Finnischer Holzwerkstoff)<br />

32,1 m 3 7-Schicht-Massivholzplatte<br />

heimisches Fichtenholz<br />

7,8 m 3 Konstruktionsholz,<br />

heimisches Fichten-<br />

und Eichenholz<br />

135,5 m 2 heimische<br />

Lärchenschalung<br />

1,3 t Stahlteile, feuerverzinkt<br />

In den Wäldern des Kanton Luzerns<br />

wächst eine entsprechende Menge an<br />

Holz in etwa 1h 13min nach. Mit der<br />

eingesetzten Holzmasse sind ca. 46t<br />

CO2 mittelfristig gebunden. Wenn eine<br />

zukünftige Generation <strong>die</strong> Holzbrücke<br />

nach der Nutzungsdauer abbaut, wird<br />

durch verrotten oder verbrennen wieder<br />

<strong>die</strong> gleiche Menge CO2 an <strong>die</strong> Atmosphäre<br />

abgegeben und kann durch<br />

einen erneuten Einsatz von Holz wieder<br />

<strong>für</strong> Jahrzehnte gebunden werden.<br />

Renaturierung der Wigger<br />

Um <strong>die</strong> vorgegebene Wassermenge<br />

von 120m3/s durchzuleiten zu können<br />

wurde <strong>die</strong> Wigger auf eine Sohlenbreite<br />

von 9 m verbreitert. Die alten, unterspülten<br />

Betonleitwerke wurden abgebrochen<br />

und durch Blocksteine ersetzt.<br />

Die Böschungen wurden auf eine Neigung<br />

von 2:3 abgeflacht.<br />

Damit sich <strong>die</strong> Sohle nicht weiter<br />

absenkt wurden vom Profil 10 bis 12<br />

drei Holzschwellen versetzt. Von der<br />

best. Betonschwelle unterhalb der


Brücke musste 50 cm abgebrochen werden, damit eine Freibordhöhe<br />

von 1.0 m zur Brücke eingehalten werden konnte.<br />

In der Wigger wurden neue Fischunterstände errichtet und<br />

Störsteine eingesetzt. Im Rahmen der Eisvogel-ansiedelung<br />

wurde mit vorgegebenen Löchern sowie Sandbänken eine<br />

Nistmöglichkeit erstellt.<br />

Kosten<br />

Die Brückenkosten inkl. Fundamente und <strong>die</strong> Massnahmen<br />

im Wasserbau belaufen sich voraussichtlich auf Fr. 800’000<br />

und werden durch Beiträge von Bund, Kanton, und den<br />

Anstössergemeinden Egolzwil und Schötz finanziert.<br />

Wasserbaudaten<br />

Länge der Renaturierung 80.0 m<br />

Sohlenbreite 9.0 m<br />

Natursteine 950 t<br />

Beton 100 m 3<br />

Bauprogramm<br />

Zerstörung der alten Brücke - Hochwasser, August 2005<br />

Beginn Bauarbeiten Fundation - Mai 2006<br />

und Widerlager<br />

Beginn Vormontage Holzbrücke - 07. August 2006<br />

Aufbringen Abdichtung - 22. August 2006<br />

Einheben der vormontierten - 28. August 2006<br />

Holzkonstruktion<br />

Aufbringen Asphaltbelag - 04. September 2006<br />

Einweihung und Übergabe - 16. September 2006<br />

an Verkehr<br />

Holzskelett der Konstruktion<br />

Brückenmontage<br />

Am Montag 28. August 06 wurde <strong>die</strong> Holzkonstruktion der<br />

Wiggerbrücke mit einem 300t Mobilkran in <strong>die</strong> Widerlager<br />

eingehoben. Die Konstruktion ohne Belagsaufbau hat ein<br />

Gewicht von rund 30t und wurde vorgängig an Land zusammengebaut.<br />

Die Brücke ist <strong>für</strong> den Strassenverkehr bis 40t<br />

LKW ausgelegt. Die Wahl <strong>für</strong> eine Holzbrücke anstelle einer<br />

Betonkonstruktion geht auf einen Entscheid der Gemeinde<br />

Egolzwil zurück. Ausschlaggebend waren <strong>die</strong> minimalen<br />

Mehrkosten gegenüber einer Betonbrücke sowie der grosse<br />

Waldbesitz der Gemeinde Egolzwil.<br />

Hybridträger au BSH- und Furnierschichtholzlamellen<br />

Für <strong>die</strong> Längsträger wurde Brettschichtholz GL28k mit Lamellen<br />

aus Furnierschichtholz (Kerto-S) verstärkt. Die Einfeldträger<br />

sind bezüglich der Tragsicherheit und der Gebrauchstauglichkeit<br />

zu 100% ausgenutzt. Zwar hätte auch hochwertiges<br />

BSH der Qualität GL36k ausgereicht, doch <strong>die</strong> da<strong>für</strong> notwendigen<br />

Lammellen der Klasse T26, mit einer Breite von 240<br />

mm sind auf dem Markt schwer erhältlich. Mit den Lamellen<br />

aus Kerto-S konnte zudem auf Keilzinkenstösse, in den stärker<br />

beanspruchten Randzonen verzichtet werden. Die Flexibilität<br />

des BSH-Produzenten ermöglichte es, 20,0 m lange Furnierschichtholzplatten,<br />

mit einer Stäke von gerade mal 33<br />

mm, aus Finnland einzuführen und zu verarbeiten. Die Träger<br />

sind der Feuchteklasse 2 zugeordnet und deren Lamellen<br />

wurden mit einem herkömmlicher PUR-Klebstoff verklebt.<br />

13


14<br />

News…<br />

VSE begrüsst Entscheid des Bundesrates<br />

zur Strommarktöffnung<br />

Mit der Verabschiedung der Verordnung zum Strommarktgesetz erhält <strong>die</strong> Elektrizitätsbranche <strong>die</strong> rechtliche Grundlage <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Gestaltung einer wettbewerbsorientierten Stromversorgung. Somit verbleiben neun Monate bis zur Einführung des Wettbewerbs<br />

in der schweizerischen Stromversorgung. Gleichzeitig eröffnet <strong>die</strong> geänderte Energieverordnung mit der kostendeckenden<br />

Einspeisevergütung eine intensivierte Förderung der erneuerbaren Energien.<br />

Mit der Inkraftsetzung der Strommarktverordnung (StromVV)<br />

durch den Bundesrat per 1. April <strong>2008</strong> sind <strong>die</strong> gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen abgeschlossen. Nun stehen <strong>die</strong> Anpassungen<br />

an <strong>die</strong> neue Rechtslage und vor allem <strong>die</strong> Umsetzung<br />

durch <strong>die</strong> Stromversorgungsunternehmen an, damit der<br />

Strommarkt per 1. Januar 2009 geöffnet werden kann.<br />

Der VSE hat sich <strong>für</strong> eine konstruktive, liberale und nichtdiskriminierende<br />

Detailregelung des Strommarktes in der Verordnung<br />

eingesetzt. Eine Anzahl Forderungen wurden<br />

erfüllt, andere nicht. Der VSE ist enttäuscht, dass unter den<br />

Kernanliegen der Branche der WACC als Grundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Ermittlung der Kapitalkosten der Netze ungenügend ausgestaltet<br />

und, dass neu eine komplizierte monatliche statt quartalsmässige<br />

Leistungsmessung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verrechnung der Verteilnetzkosten<br />

eingeführt wurde.<br />

Der VSE prüft nun <strong>die</strong> neue Verordnung und deren Auswirkungen<br />

im Detail. Wichtig ist, dass sich <strong>die</strong> Liberalisierung<br />

der Stromversorgung nun entfalten kann. Die Rollen und<br />

Aufgaben sind definiert: Der VSE ist gemäss dem Subsidiaritäts-<br />

und Kooperationsprinzip <strong>für</strong> <strong>die</strong> technischen und administrativen<br />

Branchendokumente verantwortlich.<br />

Auskünfte:<br />

Dorothea Tiefenauer, Leiterin Kommunikation VSE<br />

E-Mail: dorothea.tiefenauer@strom.ch<br />

Telefon +41 (0)62 825 25 24<br />

Mobile +41 (0)79 642 11 41<br />

www.strom.ch<br />

Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE)<br />

Der VSE ist der Branchendachverband der schweizerischen Elektrizitätsunternehmen. Er setzt sich <strong>für</strong> gute Rahmenbedingungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Elektrizitätswirtschaft und eine sichere Stromversorgung ein, informiert <strong>die</strong> Öffentlichkeit über Themen<br />

der Elektrizitätsbranche und bietet seinen 435 Mitgliedern zahlreiche Dienstleistungen an.


Bundesamt <strong>für</strong> Energie verlieh den<br />

Das Bundesamt <strong>für</strong> Energie (BFE) zeichnete im Rahmen eines<br />

Festaktes <strong>die</strong> Gewinner des Watt d’Or <strong>2008</strong> aus. Insgesamt<br />

sieben Wettbewerbsbeiträge haben es geschafft, sich <strong>die</strong>se<br />

prestigeträchtige Auszeichnung <strong>für</strong> herausragende Leistungen<br />

und zukunftsweisende Innovationen im Energiebereich<br />

zu sichern. Ziel des Watt d’Or ist es, <strong>die</strong>se nachahmenswerte<br />

Projekte und Initiativen in <strong>die</strong> Öffentlichkeit zu bringen, das<br />

heute technisch Machbare aber auch <strong>Zukunft</strong>stechnologien<br />

zu präsentieren und so auch andere zu Energie-Innovationen<br />

zu motivieren.<br />

Rund 80 Beiträge in fünf Kategorien sind im Rahmen des<br />

Wettbewerbs «Watt d’Or» eingegangen, der seit 2006<br />

durchgeführt wird. Ein Team aus Fachexperten evaluierte <strong>die</strong><br />

Bewerbungen und nominierte schliesslich 19 Beiträge <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Endrunde. Eine Jury mit Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft<br />

und Wirtschaft kürte daraus <strong>die</strong> sieben Gewinner. Sie<br />

wurden von den Mitgliedern der Jury gewürdigt und konnten<br />

<strong>die</strong> Watt d’Or Trophäe, eine riesige Schneekugel aus der<br />

Schneekugelmanufaktur Erwin Perzy in Wien, entgegennehmen.<br />

Die sieben Gewinner des Watt d’Or <strong>2008</strong> sind:<br />

Kategorie 1: Gesellschaft<br />

Die Tessiner Gemeinde Coldrerio <strong>für</strong> das Projekt<br />

«Nachhaltigkeit in einer kleinen Gemeinde»<br />

Kategorien 2 + 3:<br />

Energietechnologien und Erneuerbare Energien<br />

Die Tegra Holz & Energie AG in Domat/Ems <strong>für</strong> ihr<br />

«Biomassekraftwerk Domat/Ems».<br />

Kategorie 4: Energieeffiziente Mobilität<br />

Der Watt d’Or geht gemeinsam an <strong>die</strong> Carrosserie Hess AG<br />

in Bellach <strong>für</strong> den «Hybridbus LighTram 3»<br />

und an das Reiseunternehmen Eurobus in Windisch <strong>für</strong><br />

den «Hybrid-Linienbus im öffentlichen Verkehr».<br />

Kategorie 5: Gebäude<br />

In der Kategorie Gebäude werden in <strong>die</strong>sem Jahr 2<br />

Watt d’Or-Auszeichnungen vergeben:<br />

An <strong>die</strong> Viridén + Partner AG in Zürich <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

«Modernisierung Magnusstrasse 28».<br />

An <strong>die</strong> Conrad Lutz Architecte Sàrl in Givisiez <strong>für</strong> ihre<br />

«Green-Offices».<br />

News…<br />

Watt d’Or <strong>2008</strong> <strong>für</strong> herausragende Energieprojekte<br />

Spezialpreis der Jury<br />

Die Jury hat sich dazu entschlossen, erstmals einen Spezialpreis<br />

zu vergeben. Dieser geht an Herrn Josef Jenni, Inhaber<br />

der Firma Jenni Energietechnik AG in Oberburg bei Burgdorf,<br />

<strong>für</strong> sein Lebenswerk zugunsten der Solarenergie.<br />

Weitere Informationen<br />

Weitere Informationen zu den Siegerprojekten, zu den Preisträgern<br />

und zur Jury sind in der Sonderausgabe der Zeitschrift<br />

energeia zum Watt d’Or <strong>2008</strong> zusammengefasst.<br />

Mit dem Watt d’Or zeichnet das Bundesamt <strong>für</strong> Energie Bestleistungen<br />

im Energiebereich aus. Der nicht dotierte Preis<br />

wird jährlich verliehen. Die gelungenen Projekte und Initiativen<br />

der Preisträger sollen <strong>für</strong> Wirtschaft, Politik aber auch <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> breite Öffentlichkeit ein Anreiz sein, <strong>die</strong> Vorteile innovativer,<br />

zukunftsträchtiger Energietechnologien zu entdecken.<br />

Die Ausschreibung <strong>für</strong> den Watt d’Or 2009 läuft<br />

Die Ausschreibung <strong>für</strong> den Watt d’Or 2009 läuft bis Ende<br />

August <strong>2008</strong>. Die Bewerbungsunterlagen sind zugänglich<br />

unter: www.wattdor.ch.<br />

Adresse <strong>für</strong> Rückfragen:<br />

Marianne Zünd, Leiterin Kommunikation BFE<br />

031 322 56 75, 079 763 86 11<br />

Herausgeber:<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Energie<br />

Internet: http://www.bfe.admin.ch<br />

15


16<br />

Evang.-ref. Kirchgemeinde Einsiedeln<br />

Neubau Kirchgemeindehaus<br />

Bauherrschaft<br />

Evangelisch ref. Kirchgemeinde<br />

CH-8840 Einsiedeln<br />

Architekt<br />

Birchler Ruedi<br />

dipl. Arch. ETH/SIA<br />

Allmeindstr. 17, CH-8840 Einsiedeln<br />

Tel. +41 55 412 77 17<br />

Fax +41 55 412 54 03<br />

info@birchler-architektur.ch<br />

www. birchler-architektur.ch<br />

Mitarbeit: Salome Egg, Architektin ETH<br />

Bauingenieur<br />

Ingenieur- und Planungsbüro<br />

Meyer Felix<br />

Rossbergstr. 39, CH-6422 Steinen<br />

Tel. +41 41 832 17 62<br />

Fax +41 41 832 23 01<br />

meyerfelix@bluewin.ch<br />

Konzept<br />

Zuerst wurde 1943 <strong>die</strong> Kirche in gebührendem<br />

Abstand vis à vis des Klosters<br />

auf den kleinen Hügel neben der<br />

Brauerei gebaut. 1976 folgte das Pfarrhaus.<br />

Jetzt wurden <strong>die</strong> zwei Bauten<br />

durch <strong>die</strong> Ergänzung des Kirchgemeindehauses<br />

zu einem stimmigen Ensemble<br />

erweitert, das sich um den zentralen<br />

neuen Hof gruppiert.<br />

Der Neubau schliesst auf der Südseite<br />

an <strong>die</strong> Kirche an, wo sich das Kirchenfoyer<br />

befindet. Durch das Öffnen von<br />

Schiebewänden können <strong>die</strong> Kirche, das<br />

Kirchenfoyer und <strong>die</strong> neue Cafeteria<br />

miteinander verbunden werden, so<br />

dass ein Raum <strong>für</strong> Grossanlässe entsteht.<br />

Es war ein zentrales Anliegen, <strong>die</strong><br />

Kirche im Inneren wie im Äusseren<br />

wenig zu beeinträchtigen und ihr <strong>die</strong><br />

Stellung als Hauptbaute im Ensemble<br />

zu bewahren und zu stärken. Der Kirchenraum<br />

blieb in seiner ursprünglichen<br />

Dimension erhalten und wurde<br />

möglichst nahe an seinen einfachen<br />

und kargen Charakter zurückgeführt.<br />

Der Neubau wird durch das Satteldach<br />

und <strong>die</strong> Ziegeleindeckung in <strong>die</strong> vorhandene<br />

Bebauung eingebunden und<br />

markiert durch <strong>die</strong> Fassadengestaltung<br />

und <strong>die</strong> Materialisierung seine öffentliche<br />

Funktion.<br />

Die bauliche Entwicklung der Kirchgemeinde<br />

kann auch an der Entwicklung<br />

der Küche aufgezeigt werden. Aufgrund<br />

der vielfältigen Anlässe im Kirchenjahr<br />

beansprucht <strong>die</strong> Küche einen<br />

wichtigen Platz in den Räumen der<br />

Kirchgemeinde. Die erste Küche befand<br />

sich im Obergeschoss der Kirche, über<br />

eine steile „Himmelsleiter“ erschlossen<br />

und mit einem Warenaufzug mit dem<br />

Kirchenfoyer verbunden. Die zweite<br />

Küche wurde neben dem Kirchgemeindesaal<br />

im Pfarrhaus eingebaut, viele<br />

Treppenstufen von der Kirche entfernt.<br />

Und nun hat <strong>die</strong> Küche grösser und heller<br />

endlich Platz gefunden auf dem<br />

Niveau des Festsaales. Sie liegt zentral<br />

im Neubau und erschliesst direkt <strong>die</strong><br />

Cafeteria und den Festplatz.<br />

Auch ins Kapitel der Verbesserungen<br />

gehört <strong>die</strong> Verlegung des Zuganges zur<br />

Kirche. Ursprünglich führte eine grosszügige<br />

Treppe von der Spitalstrasse


direkt vor <strong>die</strong> Kirche. Durch den Ausbau<br />

der Strasse, den Bau des Pfarrhauses<br />

und vor allem durch den Anbau einer<br />

Garage wurde der Kirchenaufgang<br />

regelrecht marginalisiert. Neu gelangt<br />

man entlang einer Baumreihe über den<br />

Schlüsselmattweg und den Hof direkt<br />

zur Kirchentür. Sozusagen parallel führt<br />

auch <strong>die</strong> Treppe im Neubau vom Vorplatz<br />

zum Festplatz.<br />

Gestaltung<br />

Gegen aussen wirkt der Neubau als<br />

geschlossener Körper, der durch grosse<br />

Bandfenster rythmisiert wird. Ein Ausschnitt<br />

markiert den Eingang. Zum Hof<br />

ist das Gebäude geöffnet und grosszügig<br />

verglast. Durchsichten, Spiegelungen<br />

und das durchgehende Metallgeländer<br />

lassen Hof und Korridor zusammenfliessen.<br />

Eine besondere Herausforderung<br />

bildete <strong>die</strong> Gestaltung der<br />

Cafeteria, welche als multifunktionaler<br />

Raum das eigentliche Herzstück des<br />

Neubaues bildet. Zum einen ist sie eben<br />

Cafeteria und Schulraum mit den entsprechenden<br />

Installationen, zum<br />

andern <strong>die</strong>nt sie auch als Versammlungs-<br />

und Festraum, den man um das<br />

Kirchenfoyer erweitern kann, und<br />

umgekehrt kann sie auch zur Kirche<br />

geschlagen werden. Ähnlich wie bei<br />

der Kirche wird der Raum mit einer<br />

massiven Mauer gegen aussen abgegrenzt,<br />

während Holz und Glas zum<br />

Hof <strong>die</strong> Weichseite bilden. Die Hofverglasung<br />

und ein Dachfenster stellen<br />

einen stimmigen Sichtbezug zum Kirchturm<br />

und der dazwischenliegenden<br />

Strauchrabatte her.<br />

Bauweise und Materialisierung<br />

Der Neubau ist ein Massivbau mit Aussendämmung<br />

und hinterlüfteter Schindelfassade.<br />

Das 1. Geschoss ist ebenerdig<br />

vom Schlüsselmattweg erschlossen<br />

und steckt rund 1 Meter im Erdreich.<br />

Das 2. Geschoss ist mit einem Lift<br />

erschlossen und liegt auf der gleichen<br />

Höhe wie <strong>die</strong> Kirche. Das Satteldach ist<br />

eine mit Pfannenziegeln eingedeckte<br />

Holzkonstruktion.<br />

Die Materialisierung entwickelte sich<br />

stark aus der vorhandenen Stimmung<br />

der Kirche. Diese ist geprägt durch <strong>die</strong><br />

grob verputzten Mauern, den Holzboden,<br />

<strong>die</strong> Holzdecke und <strong>die</strong> Holzmöbel.<br />

Diese karge und zugleich familiär stu-<br />

Bilder: Linsi Martin, CH-8840 Einsiedeln<br />

17


18<br />

benartige Stimmung wurde ähnlich in der Cafeteria und in<br />

den Schulräumen realisiert. Die Jugendräume haben mehr<br />

einen Werkstattcharakter und sollen den Jugendlichen Raum<br />

<strong>für</strong> eigene Einrichtungsvorstellungen lassen.<br />

Eine spezielle Herausforderung war <strong>die</strong> Wahl des Fassadenmateriales.<br />

Die recht groben Lärchenschindeln schliessen<br />

durch ihre Textur, ihre Rohheit und ihr Verwitterungsverhalten<br />

sehr stimmig an <strong>die</strong> Sandsteinfassade der Kirche an.<br />

Umgebung<br />

Dem Bau der neuen Anlage musste fast der ganze ehemalige<br />

Pfarrgarten weichen. Die schöne Linde im Bereich des Kirchenvorplatzes<br />

konnte jedoch erhalten werden. Sie bildet<br />

heute das Zentrum des neuen Festplatzes, welcher den<br />

höchstgelegenen Hofteil ausmacht. Auf der mittleren Ebene<br />

befindet sich der Garten des Pfarrhauses. Mauerscheiben,<br />

<strong>die</strong> mit Kletterpflanzen begrünt werden, schützen <strong>die</strong>sen privaten<br />

Teil von den öffentlichen Bereichen. Der Vorbereich des<br />

neuen Kirchgemeindehauses stellt gleichsam <strong>die</strong> tiefstgelegene<br />

Hof-Ebene dar. Die prägenden Materialien auf den einzelnen<br />

Ebenen resp. in den einzelnen Hof-Bereichen erlauben<br />

eine Benennung nach Farben: Mit dem grauen Hof ist<br />

der Festplatz gemeint, der einen Kiesbelag aufweist. Der grüne<br />

Hof bezeichnet den Pfarrgarten mit Rasen, Stauden,<br />

Sträuchern und Bäumen. Der schwarze Hof erhält seinen<br />

Namen wegen des Asphalt-Belages.<br />

Die Parkplätze befinden sich unterhalb des Schlüsselmattweges.<br />

Einige in der Reihe gepflanzte Feldahorn-Hochstämme<br />

sorgen <strong>für</strong> Schatten und führen <strong>die</strong> Besucher zum neuen<br />

Hauptzugang.<br />

Energie<br />

Die vorhandene Oel- und Elektroheizung wurden entfernt<br />

und durch eine neue Gasheizzentrale im Pfarrhaus ersetzt,<br />

welche <strong>die</strong> gesamte Anlage beheizt. Der Neubau wurde entsprechend<br />

dem Minergiestandard gedämmt und gelüftet, in<br />

der Kirche wurden der Boden und <strong>die</strong> Decke nachgedämmt.<br />

Praktisch <strong>die</strong> ganze Beleuchtung ist mit Sparlampen ausgerüstet.<br />

Die Beleuchtung der Kirche wurde aus ästhetischen und<br />

energetischen Gründen ersetzt.


Einfache Gesellschaft<br />

Siedlung Lincoln<br />

Das Konzept der EG Siedlung Lincoln<br />

lautete: «Es ist unser Ziel, ein kleines,<br />

kontaktfreundliches Wohnquartier zu<br />

realisieren, das soziale, ökologische und<br />

ökonomische Rahmenbedingungen<br />

schafft <strong>für</strong> ein angenehmes und bereicherndes<br />

Zusammenleben. Neben den<br />

allgemein geläufigen Bedürfnissen<br />

nach Individualität und Privatheit sollen<br />

auch gemeinschaftliche Qualitäten<br />

ermöglicht und gefördert werden». Für<br />

den Kauf des Grundstückes und <strong>die</strong><br />

Finanzierung der Vorarbeiten gründeten<br />

acht Familien resp. Paare <strong>die</strong> Einfache<br />

Gesellschaft Siedlung Lincoln.<br />

Zweck der Firma war der Bau der Sied-<br />

Bilder: Linsi Martin, CH-8840 Einsiedeln<br />

8840 Einsiedeln<br />

Neubau Siedlung Lincoln -<br />

Gemeinschaft und Individualität<br />

lung zur eigenen Nutzung und zum<br />

Verkauf der zusätzlichen Einheiten.<br />

Konzept<br />

Schon <strong>die</strong> ersten Skizzen liessen <strong>die</strong><br />

optimale Eignung <strong>die</strong>ses Grundstückes<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Realisierung des formulierten<br />

Zieles erkennen. Die rund 100 Meter<br />

lange Parzelle an bester Wohnlage<br />

ermöglichte in verdichteter Bauweise<br />

<strong>die</strong> Platzierung von 10 bis 20 Wohnungen.<br />

Ein privates Bauverbot auf rund<br />

einem Fünftel der Fläche hielt <strong>die</strong> Einfamilienhaus-Pläne<br />

anderer Interessenten<br />

in Schach. Mit dem Konzept einer verdichteten<br />

Bebauung konnte <strong>die</strong> Bauverbotsfläche<br />

in den grosszügigen<br />

gemeinsamen Aussenraum integriert<br />

werden. Im Oktober 2006 wurden <strong>die</strong><br />

sechs Reihenhäuser, im Februar 2007<br />

<strong>die</strong> sieben Wohnungen im Mehrfamilienhaus<br />

bezogen.<br />

Sparsamer Landverbrauch<br />

Der sparsame Umgang mit dem Land ist<br />

ein Gebot der Stunde und wird mit der<br />

verdichteten Bauweise erreicht. Die<br />

Infrastruktur kann zusammengefasst<br />

werden. Der gesamte Autoverkehr wird<br />

an der erstmöglichen Stelle vom Lincolnweg<br />

abgenommen und auf den<br />

19


20<br />

Architekt<br />

Birchler Ruedi<br />

dipl. Arch. ETH/SIA<br />

und Mitarbeiter<br />

Allmeindstr. 17, CH-8840 Einsiedeln<br />

Tel. +41 55 412 77 17<br />

Fax +41 55 412 54 03<br />

info@birchler-architektur<br />

www. birchler-architektur<br />

Mitarbeiter: Simon Kaiser,<br />

Patrick Ruhstaller, Susann Albrecht,<br />

Hermann Guggenberger,<br />

Andreas von Christen<br />

Bauherrschaft<br />

Einfache Gesellschaft Siedlung Lincoln<br />

Bauleitung<br />

Hubli + Landolt AG<br />

Allmeindstrasse 17, CH-8840 Einsiedeln<br />

Tel. +41 55 422 22 63<br />

Nat. +41 79 691 81 82<br />

info@hubli-landoldt.ch<br />

www.hubli-landolt.ch<br />

Bauingenieur<br />

Birchler, Pfyl + Partner<br />

Benzigerstrasse 19, CH-8840 Einsiedeln<br />

Tel. +41 55 412 36 25<br />

Fax +41 55 412 53 68<br />

info@bpp-ing.ch, www.bpp-ing.ch<br />

HLKK Ingenieur<br />

Kälin Haustechnik GmbH<br />

Ochnserstrasse 3 , CH-8840 Einsiedeln<br />

Tel. +41 55 412 74 61<br />

Fax +41 55 412 71 79<br />

kaelin.haustechnik@freesurf.ch<br />

Bauphysiker<br />

Büro fgk GmbH<br />

Energie + Bauphysik<br />

Franz-Georg Keel<br />

Mülimatt 7, CH-8915 Hausen/A<br />

Tel. +41 44 764 03 02<br />

fgk@fgkenergie.ch<br />

gemeinsamen Parkplatz respektive in<br />

<strong>die</strong> Einstellhalle geführt. Die Einstellhalle<br />

ist zur Hälfte oberirdisch und dadurch<br />

natürlich belichtet und belüftet. Sämtliche<br />

Me<strong>die</strong>n werden im Untergeschoss<br />

des Mehrfamilienhauses eingespeist<br />

und über <strong>die</strong> zusammengebauten Keller<br />

auf <strong>die</strong> Reihenhäuser verteilt. Ebenso<br />

<strong>die</strong> Raumwärme und das Warmwasser<br />

werden zentral aufbereitet und verteilt.<br />

Gemeinschaft und Individualität<br />

Gemeinschaft und Individualität sind<br />

wichtige Lebensqualitäten, <strong>die</strong> in der Planung<br />

gleichwertig berücksichtigt wurden.<br />

Alle Gesellschafter wurden gemäss<br />

ihren Bedürfnissen und ihrem Budget in<br />

das Projekt integriert. Entstanden ist eine<br />

Überbauung mit 13 Wohnungen, <strong>die</strong> alle<br />

verschieden gross, unterschiedlich gestaltet<br />

und entsprechend unterschiedlich<br />

teuer geworden sind. Jede Wohnung ist<br />

sehr gut besonnt und profitiert von der<br />

schönen Aussicht. Jede Wohnung hat<br />

mindestens einen geschützten Aussenbereich<br />

und Anteil an den gemeinsamen<br />

Aussenräumen. Alle Reihenhäuser und<br />

<strong>die</strong> Maisonettewohnung im Mehrfamilienhaus<br />

haben sowohl einen privaten<br />

Garten auf der Südwestseite der Gebäude<br />

als auch einen kleinen Vorplatz auf<br />

der Hofseite. Die Räume zwischen den<br />

nahe stehenden Bauten werden ebenfalls<br />

als kleine private Höfe genutzt.


Der gemeinschaftliche Aspekt zeigt sich<br />

zuerst im einheitlichen Erscheinungsbild<br />

der ganzen Siedlung. Die einzelne<br />

Wohnung und der einzelne Garten sind<br />

nicht auf den ersten Blick erkennbar.<br />

Zentral sind der gemeinsame Zugang<br />

und der grosse Hof. Auch zu den Gemeinschaftsbereichen<br />

zählt das grosszügige<br />

und lichtdurchflutete Treppenhaus<br />

im Mehrfamilienhaus.<br />

Durchmischte Bewohnerstruktur<br />

Die Siedlung ist sehr familienfreundlich<br />

angelegt. Sie bietet aber auch kleineren<br />

Haushalten und älteren Menschen<br />

angenehme Wohnbedingungen. Die<br />

Wohnungsgrössen liegen zwischen 3,5<br />

bis 7.5 Zimmern und 90 bis 193 m2<br />

Grösse. Das Alter der Bewohner reicht<br />

von 1 bis 71 Jahre. 19 Kinder bringen<br />

viel Leben in <strong>die</strong> Siedlung Lincoln.<br />

Im Mehrfamilienhaus befinden sich<br />

eine Maisonette und sechs Geschosswohnungen.<br />

Ein Lift erschliesst alle<br />

Geschosse. Ohne Stufe erreicht man<br />

das Treppenhaus vom Haupteingang,<br />

von der Einstellgarage und vom Veloraum.<br />

Die Velos sind ein wichtiges Verkehrsmittel<br />

der Bewohner. Deshalb sind<br />

<strong>die</strong> geschützten Einstellplätze nahe am<br />

Treppenhaus respektive vor den Hauseingängen<br />

der Reihenhäuser platziert.<br />

Bauweise<br />

Die Gebäude sind konventionell erstellt,<br />

d.h. in Massivbauweise gemauert<br />

und betoniert. Die Decken und Dächer<br />

sind teilweise aus Holz. Die Wohnhäuser<br />

sind aussen mit einer 20cm dicken<br />

Dämmung isoliert und mit einer Holzschalung<br />

verkleidet. Sämtliche Nebenbauten<br />

sind in rohem Beton und Holz<br />

erbaut. Die Flachdächer der Hauptbauten<br />

wurden begrünt.<br />

Gestaltung<br />

Die neue Siedlung beherbergt mehr<br />

Wohnungen als alle Nachbarbauten zusammen.<br />

Es war möglich, <strong>die</strong> Neubauten<br />

gut ins Gelände einzupassen, grosszügige<br />

Bauabstände und geringe Gebäudehöhen<br />

einzuhalten. So beeinträchtigen<br />

<strong>die</strong> Neubauten weder <strong>die</strong><br />

Besonnung noch <strong>die</strong> Aussicht der<br />

Nachbarn.<br />

Die Materialisierung hält sich an zwei<br />

Grundsätze, nämlich «aussen roh,<br />

innen fein» und «aussen einheitlich,<br />

innen individuell». Bei den Fassaden<br />

sind das Beton, rohe Holzschalung,<br />

lasierte Holzwerkstoffplatten und rohes<br />

Metall. Diese Materialien und ihre Farben<br />

passen reizvoll zueinander und zur<br />

Umgebung und entwickeln mit dem<br />

Alter eine natürliche Patina.<br />

Die unregelmässige Platzierung der<br />

Fenster in der Fassade ist ein Hinweis<br />

auf <strong>die</strong> individuellen Grundrisslösungen<br />

dahinter. Insgesamt unterstützt <strong>die</strong>ses<br />

Gestaltungsprinzip aber <strong>die</strong> einheitliche<br />

Gesamterscheinung der Siedlung.<br />

Umgebung<br />

Während sich nordöstlich der Gebäude<br />

<strong>die</strong> gemeinsamen grosszügig konzipierten<br />

Aussenräume erstrecken, bilden <strong>die</strong><br />

kleinräumigen privaten Abschnitte im<br />

Südwesten einen ‚dichten’ Garten.<br />

Die räumlich prägenden Elemente wie<br />

Mauern (Beton, Drahtschotterkörbe)<br />

und Hecken leiten sich einerseits aus der<br />

topografischen Situation ab, andererseits<br />

entfalten sie eine trennende Wirkung<br />

durch <strong>die</strong> präzise Setzung in ausgewählten<br />

Bereichen.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise definiert eine Mauerscheibe<br />

den Übergang vom halböffentlichen<br />

Bereich (Nebenzugang, Besucherparkplätze)<br />

zu den privaten Gärten. Die<br />

über alle Gärten in freier Anordnung<br />

gepflanzten Hochstammbäume (Erlen),<br />

Baumdächer (Platanen) und schirmartig<br />

wachsenden Sträucher (Felsenbirnen) lassen<br />

<strong>die</strong>sen Bereich zunächst als grossen<br />

Gartenraum erscheinen, während niedrig<br />

gehaltene Buchenhecken <strong>die</strong> privaten<br />

Räume mit der individuellen Anordnung<br />

von Sitzplätzen, Staudenrabatten, Gemüsebeete<br />

u.v.a. ermöglichen.<br />

Durch <strong>die</strong> Setzung einer weiteren Stützmauer<br />

entlang der ehemaligen Hang-<br />

kante des Grundstückes und durch <strong>die</strong><br />

Pflanzung einer geschwungenen Feldahornhecke<br />

entlang dem Böschungsfuss<br />

unterhalb dem Lincoln wirkt der gemeinsame<br />

Aussenraum im Nordosten<br />

als Hof. Er bietet mit Asphalt-, Kies-,<br />

Sand- und Rasenflächen, mit Hecken<br />

und Bäumen, mit Stufen, Rampen, Sitzmauern<br />

und gedeckten Bereichen vielfältige<br />

Aufenthalts- und Spielmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> Klein und Gross.<br />

Das Wachsen der Bäume, das Verdichten<br />

der Hecken und das Ausbreiten der<br />

Kletterpflanzen (Wilder Wein, Kletterhortensien,<br />

Efeu) auf den Betonstützmauern<br />

in den nächsten Jahren erhöht<br />

<strong>die</strong> atmosphärischen Qualitäten der<br />

Siedlung Lincoln und sorgt bei sommerlichem<br />

Wetter <strong>für</strong> Schatten und angenehmes<br />

(Mikro)Klima.<br />

Ökologie<br />

Die Berücksichtigung der Ökologie<br />

beim Bau und Betrieb der Siedlung war<br />

von Anfang an ein Programmpunkt.<br />

Die ganze Siedlung ist im Minergiestandard<br />

erstellt. Die Gebäude sind sehr gut<br />

gedämmt und werden mit einem Holzkessel<br />

(Pellets) beheizt. Das Warmwasser<br />

wird mit Sonnenkollektoren und mit<br />

der Holzheizung aufbereitet. Jede<br />

Wohnung hat ihre eigene Komfortlüftung.<br />

Raumheizung und Wasserverbrauch<br />

werden individuell abgerechnet.<br />

Die Fassadenverkleidung besteht aus<br />

unbehandeltem Holz. Die Flachdächer<br />

sind begrünt und halten einen Grossteil<br />

des Regenwassers zurück. Die meisten<br />

Belagsflächen sind sickerfähig.<br />

21


22<br />

Alles beginnt im Herbst 1988 in einer Stadtzürcher Gartenlaube:<br />

Eine Handvoll kreativer Köpfe entwickelten eine Idee, wie<br />

Gemeinden und Städte ihre energiepolitischen Möglichkeiten<br />

nachhaltig aktiveren könnten. «Energiestadt – Entwicklungsplattform<br />

der kommunalen Energiepolitik» so umschreiben<br />

<strong>die</strong> Promotoren aus dem Kreis von WWF, Schweizerischer<br />

Energie-Stiftung und Schweizerischer Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Umweltschutz ihr Projekt. Für den finanziellen Anschub zur<br />

Umsetzung <strong>die</strong>ser «Energiepolitik von unten» sorgt der WWF.<br />

Es folgen zehn Sitzungen, ein erstes Gemeindeseminar in<br />

Olten und 1990 <strong>die</strong> vorerst bescheidene Unterstützung durch<br />

das damalige Bundesamt <strong>für</strong> Energiewirtschaft.<br />

Es fallen in <strong>die</strong>ser Zeit energiepolitisch wichtige Entscheide:<br />

Das Stimmvolk heisst <strong>die</strong> Volksinitiative <strong>für</strong> ein zehnjähriges<br />

AKW-Moratorium gut und stimmt dem Energieartikel in der<br />

Bundesverfassung mit knapp 72% Ja-Stimmen zu. Sparsame<br />

Energienutzung und <strong>die</strong> Förderung erneuerbarer Energien<br />

werden zum Verfassungsauftrag.<br />

Bereits am 25. April 1991 kann der damalige Energieminister<br />

Adolf Ogi mit Schaffhausen <strong>die</strong> erste Energiestadt auszeichnen<br />

und mit Vertretern der Umweltorganisationen offiziell<br />

das Projekt Energiestadt lancieren. Im gleichen Jahr startet<br />

der Bundesrat das Programm Energie2000 und nimmt darin<br />

das Projekt als Beitrag der Umweltorganisationen auf. Der<br />

Trägerverein Energiestadt wird gegründet - mit dem damaligen<br />

WWF-Direktor Philipp Roch als ersten Präsidenten.<br />

Als Energiestadt der ersten Stunde leistet Schaffhausen mit<br />

grossem Schwung wichtige Pionierarbeit. Olten, Birsfelden,<br />

Lenzburg und Münsingen gehören mit der Munot-Stadt<br />

ebenfalls zu den «first-movern». Schaffhausens energiepolitisches<br />

Programm und der Schlussbericht über <strong>die</strong> realisierten<br />

und geplanten Massnahmen bilden eine wichtige Grundlage<br />

<strong>für</strong> den weiteren Prozess. Dieser startet Ende Oktober 1992<br />

auch in der Roman<strong>die</strong>. Der damalige Statdtpräsident von<br />

Martingy, Pascal Couchepin, unterstützt den Start der Programmaktivitäten<br />

aktiv. Sie münden ins erste Treffen des<br />

«Club des Villes» in Couvet. Schliesslich findet «Cità dell’<br />

energia» auch den Weg in den Kanton Tessin.<br />

Die Idee wird zum Programm<br />

20 Jahre Energiestadt<br />

Durch <strong>die</strong> Erfahrungen und das grosse Engagement der<br />

energiepolitisch engagierten Kommunen entwickelt sich das<br />

Projekt so kontinuierlich weiter zu einem integralen Bestandteil<br />

des Programms Energie2000. Das Ressort «Öffentliche<br />

Hand» übernimmt <strong>die</strong> Programmaktivitäten und wird zur<br />

Anlaufstelle <strong>für</strong> den Erfahrungsaustausch zwischen Behörden,<br />

Verwaltung, Fachkreisen und Öffentlichkeit. Das Beratungsangebot<br />

<strong>für</strong> Gemeinden wird intensiviert und profes-<br />

Eine Erfolgsgeschichte überschreitet Grenzen<br />

sionalisiert. Ausgebildete «Energie-Inspirator/innen» begleiten<br />

und unterstützen nun eine wachsende Zahl engagierter<br />

Gemeinden auf ihrem Weg zur Erreichung der gesteckten<br />

energiepolitischen Ziele.<br />

1995 folgt mit der Erarbeitung des neuen Zertifizierungsverfahrens<br />

<strong>für</strong> das Label Energiestadt ein weiterer wichtiger<br />

Meilenstein. Es legt den Massnahmenkatalog und das<br />

Bewertungssystem fest und regelt den Ablauf bis zur Erteilung<br />

des Labels. Vertreter/innen der Roman<strong>die</strong> und <strong>die</strong> Energiestadt<br />

Neuchâtel als Pilot-Gemeinde sind massgeblich an<br />

der Entwicklung des Verfahrens beteiligt. 1996 wird Neuchâtel<br />

als erste Energiestadt nach dem neuen Verfahren ausgezeichnet.<br />

Die Labelanträge werden nun von der unabhängigen<br />

Labelkommission geprüft, <strong>die</strong> Qualitätssicherung erfolgt<br />

über den Trägerverein.<br />

Auf sieben Jahre der Aufbauarbeit folgt nun der grosse Steigflug.<br />

Ende 1995 zählt der Trägerverein neun Energiestädte<br />

(auf <strong>die</strong> ersten fünf folgen noch Davos, Zug, Burgdorf und<br />

Neuchâtel) und 31 Gemeinden, <strong>die</strong> am regelmässigen Erfahrungsaustausch<br />

teilnehmen. Mit Mendrisio werden im Jahr<br />

2001 <strong>die</strong> erste Tessiner Gemeinde und als 50. Energiestadt<br />

Wittenbach/SG mit dem Label ausgezeichnet. Ende 2002<br />

zählt <strong>die</strong> Schweiz bereits 84 zertifizierte Energiestädte und<br />

177 Gemeinden gehören inzwischen dem Trägerverein an.<br />

Energiestadt überschreitet Grenzen<br />

In den Jahren des grossen Wachstums fallen weitere wichtige<br />

energiepolitische Entscheide: Mit 64 Millionen Franken wird<br />

das Investitionsprogramm Energie2000 gestartet (1997), das<br />

Parlament verabschiedet das Energiegesetz, <strong>die</strong> Schweiz<br />

unterzeichnet das Kyoto-Klimaschutzprotokoll (1998), das<br />

Parlament beschliesst das CO2-Gesetz (1999). 2001 schliesslich<br />

wird Energie2000 durch das Nachfolgeprogramm EnergieSchweiz<br />

abgelöst. EnergieSchweiz <strong>für</strong> Gemeinden heisst<br />

nun das Dienstleistungsprogramm <strong>für</strong> Energiestädte und<br />

Gemeinden, <strong>die</strong> das Label erwerben wollen. Der Trägerverein<br />

konzentriert sich auf <strong>die</strong> Qualitätssicherung des Verfahrens<br />

und vertritt <strong>die</strong> energiepolitischen Interessen seiner Mitgliedsgemeinden.


Im Jahr 2001 folgt der Schritt auf europäische Ebene: Nach<br />

dreijähriger Vorarbeit über <strong>die</strong> Landesgrenzen hinweg wird<br />

2001 <strong>die</strong> Auszeichnung «european energy award» lanciert.<br />

Sie basiert auf dem Energiestadt-Labelsystem. In Nordrheinwestfalen<br />

und einigen österreichischen Bundesländern können<br />

nun Gemeinden in einen Prozess à la Energiestadt einsteigen.<br />

2002 erhält Lörrach/D als erste Stadt ausserhalb der<br />

Schweiz das Label Energiestadt. Der european energy award<br />

wird zum europaweit gültigen Zertifizierungssystem.<br />

Die Idee kommt in Europa an<br />

2003 wird als Trägerorganisation des europäischen Labels<br />

das Forum european energy award mit einer Geschäftsstelle<br />

in Zürich gegründet. Präsident ist Walter Steinmann, der<br />

Direktor des Bundesamtes <strong>für</strong> Energie. Jetzt starten auch in<br />

Irland, Spanien, Litauen, Italien und der Slowakei Pilotprojekte.<br />

Städte wie Celle (I), Macroom (Irl) oder Alytus (Lit) übernehmen<br />

nun <strong>die</strong> Vorreiterrolle – wie seinerzeit <strong>die</strong> ersten<br />

Energiestädte in der Schweiz.<br />

Eine besondere Reise tritt BFE-Direktor Walter Steinmann am<br />

18. Dezember 2007 an: Im Gepäck hat er <strong>die</strong> european energy<br />

awards <strong>für</strong> <strong>die</strong> französischen Gemeinden Echirolles,<br />

Besancon, Montmélian und <strong>die</strong> Agglomeration Grenoble.<br />

Die Labelübergabe findet in Paris statt. Energiestadt ist endgültig<br />

in Europa angekommen. In Deutschland, Österreich,<br />

Liechtenstein, Frankreich und der Schweiz sind inzwischen<br />

204 Städte und Gemeinden als Energiestädte zertifiziert.<br />

Was 1988 mit einer Idee begann, ist zu einer Erfolgsgeschichte<br />

mit internationaler Ausstrahlung geworden. Ein<br />

Höhepunkt im Jubiläumsjahr <strong>2008</strong> wird im Herbst der «Journée<br />

de l’Energie» in der Energiestadt Fribourg: Dann erhält<br />

<strong>die</strong> 150. Schweizer Gemeinde offiziell das Energiestadt-Label<br />

und <strong>die</strong> zehnte Energiestadt wird mit dem European Energy<br />

Award in Gold ausgezeichnet.<br />

Kontakt<br />

Trägerverein Energiestadt®<br />

c/o ENCO Energie-<strong>Consulting</strong> AG<br />

Wattwerkstr. 1, CH-4416 BUBENDORF<br />

Tel: 061 / 965 99 00, Fax: 061 / 965 99 01<br />

E-Mail: robert.horbaty@enco-ag.ch<br />

www.energiestadt.ch<br />

Kommunikation Deutschschweiz<br />

Rafael Brand, c/o Scriptum, Schützengasse 1, 6460 Altdorf,<br />

Tel. +41 (0)41 870 79 79, info@scriptum.ch<br />

23


24<br />

Bilanz der vergangenen<br />

20 Jahre Energiestadt - Facts and Figures<br />

Cornelia Brandes, Präsidentin des Trägervereins Energiestadt<br />

20 – 150 – 10<br />

Diese Ziffern stehen über der Festschrift des Trägervereins<br />

Energiestadt. Der Verein feiert <strong>2008</strong> das 20-jährige Bestehen,<br />

<strong>die</strong> 150. Energiestadt und <strong>die</strong> 10. Schweizer Gemeinde mit<br />

der Auszeichnung Energiestadt in GOLD.<br />

Wir alle, welche <strong>die</strong>se Entwicklung mehr oder weniger lange<br />

mitgetragen und begleitet haben, können etwas stolz sein.<br />

Was im Jahre 1988 als Idee einiger umweltengagierter Personen<br />

entstand, entwickelte sich zu einer eigentlichen Energie-<br />

Erfolgsgeschichte – auch international. Die seit 1997 eingeführte<br />

Auszeichnung «Label Energiestadt», ein eigentliches<br />

Qualitätsmanagement-System <strong>für</strong> energieaktive Kommunen,<br />

wird heute als «European Energy Award®» bereits in sieben<br />

weiteren europäischen Ländern erfolgreich eingesetzt.<br />

Was <strong>die</strong> heute 153 ausgezeichneten Energiestädte in<br />

den letzten 20 Jahren bewirkt haben, ist ein grosser Beitrag<br />

<strong>für</strong> eine nachhaltige Entwicklung: Dank ihrem konsequenten<br />

Engagement reduzieren sie pro Jahr den CO2-Ausstoss um<br />

78’000 Tonnen, den Stromverbrauch um 72 Millionen Kilowattstunden<br />

und den Verbrauch von Brenn- und Treibstoffen<br />

um 30 Millionen Liter. Die Energiestädte und <strong>die</strong> weiteren<br />

143 Mitgliedgemeinden mit ihren mehr als 3,5 Millionen EinwohnerInnen<br />

sind neben der Wirtschaft <strong>die</strong> wichtigsten Partner<br />

des Programms Energie Schweiz.<br />

Das Erreichte ist eine ermutigende Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Energiezukunft<br />

in einer 2000-Watt-Gesellschaft. Die Energiestädte<br />

werden konkret vormachen, wie <strong>die</strong> 2000-Watt-Gesellschaft<br />

erreicht werden kann. Die Vorbereitung auf <strong>die</strong>sen grossen<br />

Schritt ist unsere Aufgabe in den kommenden Jahren.<br />

Wichtiger Bestandteil <strong>für</strong> <strong>die</strong> schrittweise Erreichung der<br />

2000-Watt-Gesellschaft wird <strong>für</strong> <strong>die</strong> Energiestädte <strong>die</strong><br />

Umsetzung der vom Bundesrat beschlossenen Aktionspläne<br />

sein. Damit sollen der Verbrauch fossiler Energien gegenüber<br />

1990 bis 2020 um 20% gesenkt, der Anteil erneuerbarer<br />

Energien am gesamten Energieverbrauch um 50% gesteigert<br />

und der Anstieg des Stromverbrauchs zwischen 2010 und<br />

2020 auf maximal 5% begrenzt werden. Nach 2020 sehen<br />

<strong>die</strong> Aktionspläne eine Stabilisierung des Stromverbrauchs vor.<br />

Sowohl im Bereich der effizienten Energienutzung als<br />

auch in der Förderung der erneuerbaren Energien spielen <strong>die</strong><br />

Städte und Gemeinden – als <strong>die</strong>jenigen Instanzen unseres<br />

Staatswesens, welche den Bürgerinnen und Bürgern am<br />

nächsten stehen – eine zentrale Rolle. Energiestädte stellen<br />

<strong>die</strong>s täglich unter Beweis, sie wissen, dass geringe Abhängigkeit<br />

von nicht erneuerbaren Energiequellen in den nächsten<br />

paar Dutzend Jahren zu einem erstklassigen Standortvorteil<br />

bezüglich Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität wird.<br />

Wir freuen uns über das Erreichte und feiern <strong>die</strong>s im <strong>2008</strong><br />

an den verschiedenen Gelegenheiten, wie an unserer Mitgliederversammlung<br />

in Schaffhausen oder am «Journée de<br />

l’énergie» am 23. Oktober <strong>2008</strong> in Fribourg, und wir scheuen<br />

nicht <strong>die</strong> neuen Herausforderungen.


Stadt Schaffhausen –<br />

Energiestadt der ersten Stunde<br />

Marcel Wenger, Stadtpräsident Schaffhausen<br />

Die Energiekrise der 70er-Jahre und <strong>die</strong> Auswirkungen<br />

der GAUs von Harrisburg und Tschernobil waren in den Köpfen<br />

noch präsent, als <strong>die</strong> Stadt Schaffhausen beschloss, ihre<br />

bisherige Energiepolitik durch externe Energie- und Kommunikationsfachleute<br />

durchleuchten zu lassen. Es war der Start<br />

zum Abenteuer Energiestadt anfangs der 90er-Jahre.<br />

Zu <strong>die</strong>sem Entscheid mitgeholfen hat sicher auch <strong>die</strong><br />

überraschende Zustimmung der Schweizer Bevölkerung zum<br />

Moratoriumsartikel. Daher stiess das Energiestadt-Projekt<br />

sowohl in der Politik als auch in der Verwaltung auf offene<br />

Türen. Denn schon seit anfangs der 80er-Jahre wurden <strong>die</strong><br />

städtischen Liegenschaften im Rahmen des finanziell Möglichen<br />

kontinuierlich energetisch saniert.<br />

Weitsichtig hat der Stadtrat bereits 1992 den Beitritt zu den<br />

Europäischen Klimabündnisstädten beschlossen, obwohl der<br />

Klimaschutz eigentlich erst heute richtig im Bewusstsein der<br />

Bevölkerung angelangt ist. Schon 1992 war dem Stadtrat<br />

klar, dass <strong>die</strong> Treibhausgas-Emissionen massiv reduziert werden<br />

müssen. Zugleich hat er mit der Ökobilanz ein Controlling-Instrument<br />

geschaffen, mit welchem alle vier Jahre über<br />

<strong>die</strong> effektive Zielerreichung in allen Umweltbelangen Rechenschaft<br />

abgelegt wird. Die Energiebuchhaltung der Gebäude,<br />

sie wird seit den 80er-Jahren geführt, wurde seither verfeinert,<br />

so dass heute der Energieverbrauch und <strong>die</strong> Energiekennzahlen<br />

<strong>für</strong> jede städtische Liegenschaft bekannt sind.<br />

Die strategischen Ziele des Stadtrates:<br />

• Energie sparen (z.B. Wärmedämmung)<br />

• Effizienzsteigerung (z.B. Verbesserung der Wirkungsgrade,<br />

Abwärmenutzung usw.)<br />

• Substitution von fossilen Energieträgern durch erneuerbare<br />

bzw. neu erneuerbare Energien<br />

• Reduktion der Treibhausgas-Emissionen<br />

• Sensibilisierung der Verwaltung und Öffentlichkeit<br />

• Langfristziel: 2000-Watt-Gesellschaft<br />

Bewusst wird primär auf das Energiesparen hingewiesen, denn<br />

<strong>die</strong> nicht verbrauchte Energie ist <strong>die</strong> finanziell und ökologisch<br />

günstigste Energie. Konkret werden folgende Ziele anvisiert:<br />

• Die Umsetzung der Vorgaben von Energie Schweiz, wobei<br />

<strong>die</strong> stadteigenen Bauten und Anlagen ein um 10% besseres<br />

Resultat erreichen sollen<br />

• eine Reduktion der Treibhausgase um 50% bis 2030<br />

• langfristig (bis ca. 2070) eine Reduktion der Treibhausgase<br />

um den Faktor 8, was letztlich auch im Konzept der<br />

2000-Watt-Gesellschaft enthalten ist.<br />

Zwar war es zu Beginn der Energiestadt-Aktivitäten<br />

wesentlich einfacher, Lorbeeren zu ernten: Schaffhausen realisierte<br />

als erste Stadt ein Energie<strong>die</strong>nstleistungsunternehmen,<br />

ersetzte zahlreiche kleinere Heizungsanlagen durch<br />

einen lokalen Wärmeverbund mit BHKW und Wärmepumpe,<br />

baute in verschiedenen städtischen Schulanlagen Holzschnitzelfeuerungen<br />

und erliess bereits 1991 ein Förderprogramm<br />

zur Förderung von alternativen Energieerzeugungsanlagen.<br />

Seither sind über 1,4 Mio. Franken an Fördermitteln ausbezahlt<br />

worden, was einem Investitionsvolumen von mehr als 9<br />

Mio. Franken entspricht. Gut investiertes Geld, denn damit<br />

werden jährlich wiederkehrend gegen 700 Tonnen CO 2 -Emissionen<br />

eingespart.<br />

Heute sind <strong>die</strong> Äpfel höher gehängt! Um einen «Energiestadt-Orden»<br />

zu erhalten, muss wesentlich mehr Knochenarbeit<br />

geleistet werden. Einerseits muss strategisch-konzeptionell<br />

gearbeitet werden, um den Verbrauch an fossilen Energieträgern<br />

zu reduzieren. Dies geschah zum Beispiel über den<br />

städtischen Energierichtplan, welcher auch in der städtischen<br />

Bauordnung einen entsprechenden Niederschlag fand. Eine<br />

andere Massnahme ist das Beleuchtungskonzept <strong>für</strong> öffentliche<br />

Strassen und Anlagen. Zum andern sind es unzählige<br />

Klein(st)massnahmen, welche letztlich in ihrer Summe da<strong>für</strong><br />

sorgen, dass der Energiebedarf reduziert werden kann. Dazu<br />

gehören auch Massnahmen wie der verbesserte Einsatz von<br />

Recyclingpapieren, das Verbot von Luftbefeuchtern, <strong>die</strong><br />

Aktionen zur vergünstigten Abgabe von A-Label-Haushaltgeräten,<br />

von Powersafern, von Velohelmen usw. Solche Aktionen<br />

werden regelmässig von Ausstellungen im Energiepunkt<br />

begleitet. Mit den Energie-News der Städtischen Werke<br />

erhalten <strong>die</strong> Haushalte auch regelmässig Energiespartipps.<br />

Der Stadtrat ist überzeugt, mit dem Transportgefäss Energiestadt<br />

nach wie vor auf dem richtigen Weg zu sein. Die<br />

anstehenden Fragen als Folge der wachsenden Wirtschaften<br />

in den Schwellenländern China, In<strong>die</strong>n oder Brasilien, als Folge<br />

von Peak Oil und Peak Gaz, sowie <strong>die</strong> globale Herausforderung<br />

als Folge der Klimaänderung verlangen weitsichtige<br />

Massnahmen: Diese riesigen Herausforderungen wird der<br />

Verein Energiestadt nicht lösen können, zumindest nicht<br />

alleine. Es tut gut, den Weg in eine nachhaltige <strong>Zukunft</strong> mit<br />

Gleichgesinnten beschreiten zu können. Und nach wie vormacht<br />

es Sinn, wenn <strong>die</strong> Energiestädte voneinander lernen.<br />

Die Vision der<br />

2000-Watt-Gesellschaft<br />

Bruno Bébié, Energiebeauftragter der Stadt Zürich,<br />

Vorstandsmitglied Trägerverein Energiestadt<br />

Wieso braucht es <strong>die</strong> Vision einer<br />

2000-Watt-Gesellschaft?<br />

Heute verbraucht jeder Erdenbewohner im globalen Mittel<br />

jährlich eine Energiemenge, <strong>die</strong> rund 1750 Liter Öl oder einer<br />

Dauer-Leistung von 2000 Watt entspricht. Ein grosser Teil<br />

<strong>die</strong>ses Energiebedarfs wird heute mit fossilen Energien<br />

gedeckt. Aufgrund des wirtschaftlich bedingten Nachholbedarfs<br />

in den Entwicklungs- und Schwellenländern ist künftig<br />

mit einem massiven Anstieg des Verbrauchs an fossilen Energien<br />

zu rechnen, was langfristig zu verheerenden Auswirkungen<br />

auf <strong>die</strong> Vorräte an nicht erneuerbaren Energien und auf<br />

unser Klima führt. Die Vision der 2000-Watt-Gesellschaft ist<br />

25


26<br />

an der ETH Zürich entwickelt worden und setzt voraus, dass<br />

<strong>für</strong> eine nachhaltige Entwicklung langfristig im globalen Mittel<br />

jeder Mensch nicht mehr als umgerechnet 2000Watt<br />

Energie pro Jahr verbrauchen und maximal eine Tonne CO2-<br />

Ausstoss verursachen darf.<br />

Die 2000-Watt-Gesellschaft ist machbar<br />

Der Stadtrat von Zürich hat <strong>für</strong> <strong>die</strong> Legislaturperiode 2006 bis<br />

2010 einen Schwerpunkt mit dem Titel «Nachhaltige Stadt<br />

Zürich – auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft»<br />

beschlossen. Heute liegt der Energieverbrauch in der Stadt<br />

Zürich – wie auch in der EU – pro Kopf der Bevölkerung ein<br />

Dreifaches und der CO2-Ausstoss fast neunfach über den<br />

Zielwerten der 2000-Watt-Vision. Die Umsetzung der ambitiösen<br />

Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft braucht Zeit. Die<br />

Energiestadt Zürich will aber bereits heute mit sogenannten<br />

«2000-Watt-Leuchttürmen» <strong>die</strong> Machbarkeit der Vision aufzeigen.<br />

Ein aktuelles Beispiel ist <strong>die</strong> Sanierung bzw. der Neubau<br />

des Stadtspitals Triemli nach den Vorgaben der 2000-<br />

Watt-Gesellschaft. Bei der Energieversorgung werden neue<br />

Wege beschritten: Mittels einer Tiefenbohrung auf rund<br />

3000 Meter soll heisses Thermalwasser erschlossen werden.<br />

Im Erfolgsfall kann damit der grösste Teil des Wärmebedarfs<br />

des Spitals und zahlreicher umliegender Wohnungen mit<br />

erneuerbarer und CO2-freier Energie gedeckt werden.<br />

Jeder Beitrag zählt<br />

Neben solchen Leuchttürmen braucht es auch eine Vielzahl<br />

von kleinen Beiträgen aus der Bevölkerung, von Bauwilligen<br />

und aus der Wirtschaft. Dabei spielen <strong>die</strong> Aktivitäten der<br />

Energiestädte und <strong>die</strong> Motivation der Bevölkerung eine zentrale<br />

Rolle. Im Bereich der privaten Haushalte gibt es einige<br />

Schlüsselbereiche, in denen durch konsequentes Ausnutzen<br />

der Handlungsspielräume in Richtung der 2000-Watt-Gesellschaft<br />

schon heute <strong>die</strong> Weichen langfristig richtig gestellt<br />

werden können. Aus energetischer Sicht am wichtigsten sind<br />

<strong>die</strong> Lebensbereiche Wohnen und Mobilität. Beim Wohnen<br />

spielt vor allem der Energieaufwand <strong>für</strong> Heizung und Warmwasser<br />

eine entscheidende Rolle. Die wichtigsten Kriterien<br />

sind eine gute Wärmedämmung des Gebäudes (z.B. Minergie),<br />

der Einsatz erneuerbarer Energien, ein sparsamer<br />

Umgang mit dem Warmwasser und vernünftige Ansprüche<br />

hinsichtlich Wohnfläche pro Person. Werden hier <strong>die</strong> richtigen<br />

Entscheide getroffen, kann auch in bestehenden Liegenschaften<br />

im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt leicht und<br />

ohne Komforteinbusse mehr als ein Drittel Energie eingespart<br />

werden. Einen wichtigen und vielfach unterschätzten<br />

Beitrag kann auch <strong>die</strong> Umstellung auf umweltverträglichere<br />

Stromprodukte wie Strom aus Wasserkraft oder Ökostrom<br />

leisten. Bei der Mobilität stehen <strong>die</strong> zurückgelegten Wege<br />

und <strong>die</strong> Umweltverträglichkeit der benutzten Verkehrsmittel<br />

im Vordergrund. Die Wahl des Wohnorts in der Nähe von<br />

Arbeitsort, Einkaufsmöglichkeiten und Schulen ist ein wichtiges<br />

Kriterium. Bei den Verkehrsmitteln kann mit der Benutzung<br />

des öffentlichen Verkehrs ein entscheidender Beitrag<br />

geleistet werden, da <strong>die</strong>ser im Vergleich zum motorisierten<br />

Individualverkehr viel energieeffizienter ist. Aber auch der<br />

motorisierte Individualverkehr birgt ein grosses Effizienzpotenzial:<br />

Heute sind selbst komfortable Mittelklassewagen mit<br />

einem Verbrauch von unter 5 Litern pro 100 Kilometer verfügbar.<br />

Nicht zu unterschätzen ist der Flugverkehr: Ein Flug<br />

auf <strong>die</strong> kanarischen Inseln mit einer vierköpfigen Familie<br />

braucht etwa gleich viel Energie wie rund 20’000 Jahreskilometer<br />

Fahrleistung mit einem durchschnittlichen Personenwagen.<br />

Heute <strong>die</strong> Weichen <strong>für</strong> eine langfristige Vision stellen<br />

Die Ziele der 2000-Watt-Vision sind sehr ambitiös und nur<br />

Schritt <strong>für</strong> Schritt erreichbar. Einen wichtigen Beitrag müssen<br />

auch weitere Fortschritte bei energieeffizienten Technologien<br />

leisten, <strong>die</strong> bei den künftigen Entscheidungen konsequent<br />

auszunutzen sind. So ist beispielsweise heute der Kauf eines<br />

Personenwagens mit einem Verbrauch von 4 bis 5 Litern pro<br />

100 Kilometer durchaus 2000-Watt-kompatibel. In 20 Jahren<br />

hingegenmüssen Fahrzeuge verfügbar sein, <strong>die</strong> sich mit<br />

einem Verbrauch von rund 3 Litern begnügen. In <strong>die</strong>sem Sinne<br />

ist <strong>die</strong> 2000-Watt-Gesellschaft eine langfristige Vision, <strong>die</strong><br />

Weichen <strong>für</strong> <strong>die</strong>sen Weg müssen von der Bevölkerung und<br />

der Wirtschaft aber bereits heute gestellt werden. Die Energiestädte<br />

können dabei gute Rahmenbedingungen setzen<br />

und wertvolle Unterstützung leisten.<br />

Energiepolitik - der Schlüssel<br />

zur Nachhaltigkeit<br />

Philippe Roch, erster Präsident des Trägervereins und<br />

ehemaliger BUWAL-Direktor<br />

Die Schaffung von Energiestadt im Jahr 1988 zeugt von<br />

grosser Voraussicht der beteiligten NGO, der Schweizerischen<br />

Energiestiftung und dem WWF. Die Gründer hatten<br />

zwei wesentliche Dinge erkannt: Der Klimawandel und <strong>die</strong><br />

Erschöpfung der Erdölvorräte würde in absehbarer Zeit zu<br />

globalen Umwälzungen führen, und <strong>die</strong> politischen Entscheidungsträger<br />

wären trotz wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

unfähig, rechtzeitig <strong>die</strong> notwendigen Massnahmen <strong>für</strong> eine<br />

Wende zu ergreifen. Sie wollten daher konkret aufzeigen,<br />

dass wir aus einer gemeinschaftlichen Anstrengung heraus<br />

den Energieverbrauch senken können – bei zugleich höherer<br />

Lebensqualität und im Einklang mit der Natur.<br />

Die politische Mehrheit und mit ihr <strong>die</strong> Verwaltungsräte<br />

der öffentlichen Stromversorgungsunternehmen sowie <strong>die</strong><br />

Organisationen der Privatwirtschaft haben den erneuerbaren<br />

Energien oder dem Energiesparen immer misstraut. Stellen<br />

Sie sich bloss vor, wo <strong>die</strong> Schweiz heute stünde, wenn sie<br />

sich damals <strong>für</strong> eine starke Energiesparpolitik und eine Förderung<br />

der erneuerbaren Energien entschieden hätte. Nicht<br />

nur, dass wir auf Atomenergie verzichten könnten. Wir hätten<br />

uns auch der 2000-Watt-Gesellschaft angenähert, würden<br />

jährlich Milliarden <strong>für</strong> den Erdölimport einsparen und<br />

über das dichteste Netz an Fachkräften, Industrieunternehmen,<br />

Architekten, Ingenieuren und Handwerkern verfügen.<br />

Diese wüssten das Land mit Anlagen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion von<br />

erneuerbarer Energie auszustatten und «Minergie N»-<br />

Gebäude zu bauen. «N» wie «Null fossile Energie».<br />

Der einzige echte Fortschritt in der Gesetzgebung der letzten<br />

Jahre war <strong>die</strong> Verpflichtung der Elektrizitätsgesellschaften<br />

im Stromversorgungsgesetz, Strom aus erneuerbaren Quellen


zu kostendeckenden Preisen abzunehmen. Aber auch <strong>die</strong>se<br />

Massnahme erfolgte in einem sehr eingeschränkten Rahmen,<br />

limitiert auf 320 Mio. pro Jahr. Angesichts der Unfähigkeit<br />

von Bundesrat und Parlament, wirksame Massnahmen zu<br />

ergreifen und das Kyoto-Protokoll sowie das CO2-Gesetz endlich<br />

umzusetzen, hat das Departement von Herrn Leuenberger<br />

vor kurzem eine umfassende Werbekampagne <strong>für</strong> das<br />

Energiesparen und <strong>die</strong> Nutzung erneuerbarer Energien<br />

gestartet. Das ist gut, ganze 35 Jahre nach dem ersten<br />

Ölschock und 11 Jahre nach Kyoto aber doch etwas dürftig.<br />

Das Programm enthält keine einzige griffige Massnahme und<br />

begnügt sich mit zaghaften Anregungen. Sehr oberflächlich<br />

und vage erscheint mir, wie sich <strong>die</strong> Kampagne zum Thema<br />

Wärmepumpen äussert. Wärmepumpen werden geradezu<br />

als Quelle erneuerbarer Energie beschrieben. Tatsächlich verschlingen<br />

sie Unmengen an Strom. In grosser Anzahl installiert,<br />

lassen sich mit Wärmepumpen neue Atomkraftwerke<br />

rechtfertigen. AXPO beruft sich heute schon darauf.<br />

Nach Lage der Dinge ist das Programm Energiestadt so<br />

aktuell wie nie zuvor. Wir können nicht auf <strong>die</strong> politischen<br />

Behörden zählen, um ausreichende Massnahmen auf eidgenössischer<br />

Ebene zu treffen. Den Gemeinden bietet sich eine<br />

gute Gelegenheit, ihre Bedeutung unter Beweis zu stellen,<br />

indem sie Verantwortung übernehmen. Sie können aufzeigen,<br />

dass ein Energieprogramm, welches <strong>die</strong> besten verfügbaren<br />

Technologien fördert und zur Abkehr von Verschwendung<br />

hin zu einem verantwortungsvolleren Lebensstil anregt,<br />

nicht nur <strong>die</strong> mittelfristige Vision einer 2000-Watt-Gesellschaft<br />

erreichbar macht, sondern auch Arbeitsplätze und<br />

Zufriedenheit schafft. Das Programm Energiestadt muss also<br />

gestärkt werden. Es braucht Mittel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausbildung von<br />

Fachkräften und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Beratung der Gemeinden. Ziel ist,<br />

dass alle Gemeinden der Schweiz daran teilnehmen.<br />

Dem Programm und den Energiestädten wünsche ich ein<br />

langes Leben und viel Erfolg!<br />

Unsere Energie effizient und<br />

nachhaltig nutzen<br />

Grussbotschaft von Bundesrat Moritz Leuenberger<br />

zum 20-Jahre-Jubiläum von Energiestadt<br />

Nicht nur Glühlampen und Automobile verbrauchen Energie,<br />

sondern auch der politische Diskurs. Deshalb lohnt es sich<br />

auch in der Politik, <strong>die</strong> eigene Energie effizient und nachhaltig<br />

ein zusetzen. Während sich Politiker immer noch uneinig<br />

sind, wie <strong>die</strong> Energieeffizienz erhöht, <strong>die</strong> erneuerbaren Energien<br />

gefördert und <strong>die</strong> Klimaziele erreicht werden könnten,<br />

haben andere schon lange entschlossen gehandelt, zum Beispiel<br />

<strong>die</strong> Energiestädte.<br />

Was 1988 mit dem Pioniergeist von WWF und der Schweizerischen<br />

Energie-Stiftung (SES) entstand, ist heute ein Projekt<br />

mit Vorzeigecharakter. Energiestadt feiert sein 20-jähriges<br />

Bestehen und kann auf eine Erfolgsgeschichte mit internationaler<br />

Ausstrahlung und Nachahmung zurückblicken. Heute<br />

können sich über 150 Städte und Gemeinden oder rund ein<br />

Drittel der Schweizer Bevölkerung mit dem Label Energiestadt<br />

schmücken. Doch Energiestadt ist mehr als einfach ein<br />

Label. Energiestädte haben Vorbildcharakter und weisen<br />

einen Weg in <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>.<br />

Diskussionen und Stu<strong>die</strong>n über den Klimawandel sind sinnvoll.<br />

In vielen Berggemeinden sind <strong>die</strong> Konsequenzen der Klimaerwärmung<br />

aber bereits deutlich spürbar: Schneemangel, Erdrutsche<br />

und <strong>die</strong> Verschiebung der Permafrostgrenze können<br />

<strong>die</strong> Bevölkerung und ihre Einkommenssituation bedrohen.<br />

Die Bündner Energiestadt Vaz/Obervaz hat den kausalen<br />

Zusammenhang zwischen Klimawandel und Energiepolitik<br />

erfasst und handelt exemplarisch: Sie verfolgt <strong>die</strong> Vision der<br />

2000-Watt-Gesellschaft und setzt dabei auf den Einsatz<br />

erneuerbarer Energien sowie <strong>die</strong> Erhöhung der Energieeffizienz<br />

in Gebäuden. Das Auto der Gäste bleibt im Unterland,<br />

da<strong>für</strong> bietet <strong>die</strong> Energiestadt unentgeltlich einen Sportbus<br />

und Gratisfahrten mit dem Postauto an. In der Entwicklung<br />

des Skigebietes Lenzerheide kooperiert sie mit Umweltverbänden<br />

wie WWF und Pro Natura.<br />

Urbane Zentren wiederum leiden in den vergangenen Jahrzehnten<br />

immer mehr unter dem Anstieg des motorisierten<br />

Individualverkehrs und dessen negativen Konsequenzen <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Luftqualität. Lausanne als Vorzeige-Energiestadt «agit<br />

maintenant pour construire le futur». Die Stadt setzt auf<br />

Tempo-30-Zonen, Sonnenenergie und fördert mit einem<br />

kommunalen Fonds <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung Projekte zur<br />

rationellen Energienutzung und zur Förderung erneuerbarer<br />

Energien. Das zukunftsweisende Energie-Engagement hat<br />

der Stadt Lausanne 2004 sogar den European Energy Award<br />

in GOLD beschert.<br />

So kann jede Gemeinde, ob ländlich, urban, klein, gross, touristisch<br />

oder peripher durch ihren individuellen Einsatz im<br />

Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien einen<br />

wesentlichen Beitrag zum Schutz des Klimas leisten. Dass<br />

damit auch <strong>die</strong> Lebensqualität erhöht, Standortvorteile<br />

geschaffen, Innovationen und Arbeitsplätze gefördert werden,<br />

macht Energiestadt zu einem Erfolgsmodell, das unsere<br />

Anerkennung und Unterstützung ver<strong>die</strong>nt.<br />

27


28<br />

Stiftung Bourbaki Panorama<br />

Stiftung Bourbaki Panorama<br />

Löwenplatz 11, 6004 Luzern<br />

Telefon +41 41 412 30 30<br />

Fax +41 41 412 30 31<br />

www.bourbakipanorama.ch<br />

6004 Luzern<br />

Grosses Interesse am<br />

Bourbaki Panorama Luzern<br />

Rund 2000 Besucherinnen und Besucher<br />

kamen zum «Tag der offenen Tür» ins<br />

Bourbaki Panorama Luzern. Mit Salutschüssen<br />

der «Compagnie 1861», öffentlichen<br />

Führungen und Absinthe wurde<br />

der Abschluss der umfassenden Restaurierung<br />

des Kulturdenkmals gefeiert.<br />

Mehr als zehn Jahre haben <strong>die</strong> Konservierungs-<br />

und Restaurierungsarbeiten<br />

im Bourbaki Panorama Luzern gedauert.<br />

Für insgesamt neun Millionen Franken<br />

wurden das Rundbild und das dreidimensionale<br />

«Faux-Terrain» von Edouard<br />

Castres als perfekte Illusion wieder<br />

hergestellt. Das 112 auf 10 Meter grosse<br />

Werk ist eines der letzten erhaltenen<br />

Riesenrundgemälde weltweit.


Zum Abschluss der Arbeiten lud das Bourbaki Panorama<br />

Luzern am Sonntag, 9. März zum «Tag der offenen Tür». Dabei<br />

gab <strong>die</strong> «Compagnie 1861», <strong>die</strong> historische Sektion des Zürcher<br />

Unteroffiziersverbandes, ein Gastspiel in alten Uniformen:<br />

Mit Salutschüssen aus alten Vorderlader-Gewehren wurden <strong>die</strong><br />

Besuchenden in <strong>die</strong> Zeit der Bourbakis zurückversetzt. Öffentliche<br />

Führungen gaben dem Publikum Einblick in <strong>die</strong> Geschichte<br />

des einzigartigen Kulturdenkmals. Abgerundet wurde das<br />

Erlebnis mit Absinthe-Degustationen und einem Spezialmenu<br />

im Bourbaki-Restaurant.<br />

Bourbaki Panorama Luzern<br />

Löwenplatz 11, 6004 Luzern<br />

Tel. 041 412 30 30<br />

Täglich geöffnet<br />

Öffentliche Führungen am<br />

ersten Sonntag im Monat<br />

Info: www.bourbakipanorama.ch<br />

29


30<br />

Energieprogramm<br />

«Jetzt Wohnbauten erneuern!»<br />

Bernhard Gut, Energiebeauftragter Stadt Luzern, bei der Liegenschaft<br />

Würzenbachstr. 58/60 in Luzern: «Die Bauherrschaft erhält<br />

bereits nach dem ersten Gespräch mit dem Energiecoach eine<br />

Gesamtbetrachtung über ihr Gebäude und <strong>die</strong> notwendigen energietechnischen<br />

Massnahmen. Die Bauherrschaft wird zudem während<br />

des ganzen Erneuerungsprozesses der Liegenschaft nicht alleine<br />

gelassen. Der Energiecoach steht beratend unentgeltlich zur Seite,<br />

ein einmaliges Angebot in der Schweiz.»<br />

Dieses herrschaftliche Mehrfamilienhaus aus dem Jahre 1928 an<br />

der St. Karlistrasse 28, Luzern, soll energietechnisch verbessert werden.<br />

Im Bild links Energiecoach Manfred Huber, dipl. Architekt HTL,<br />

mit Germann Lauber, Vertreter der Bauherrschaft.<br />

2006-<strong>2008</strong><br />

Luzerner Energiecoaching macht national Schule<br />

Mit Förderbeiträgen und kostenlosem Energiecoaching motiviert<br />

<strong>die</strong> Stadt Luzern Eigentümer/innen und Verwaltungen<br />

von Wohnbauten, <strong>die</strong>se energiemässig auf den neuesten<br />

Stand zu bringen. Das aktuelle Förderprogramm läuft noch<br />

bis Ende <strong>2008</strong>. Das kostenlose Energiecoaching macht inzwischen<br />

in der Schweiz Schule: Neben Luzern hat nun auch <strong>die</strong><br />

Stadt Basel ein entsprechendes Förderprogramm. Weitere<br />

Städte planen ähnliches im Bereich Energiecoaching.<br />

Das Konzept, Förderbeiträge mit Energiecoaching zu koppeln,<br />

hat sich bewährt. Die 10 unabhängigen Luzerner Energiecoaches<br />

sind speziell ausgebildete Fachpersonen aus den<br />

Bereichen Gebäudehülle oder Haustechnik. Sie begleiten <strong>die</strong><br />

Gebäudeerneuerung von der Erstberatung bis zur Fertigstellung.<br />

Die Kosten <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Beratungsangebot übernimmt <strong>die</strong><br />

Stadt Luzern.<br />

Begleitung durch Energiecoach<br />

Seit März 2006 wurden in der Stadt Luzern 214 Erstberatungen<br />

in der Stadt Luzern durchgeführt. Die Bauherrschaft erhält<br />

eine energetische Gesamtbetrachtung des Gebäudes und konkrete<br />

Sanierungsvorschläge. Die Energiecoaches informieren<br />

auch bezüglich anderer Förderprogramme der Stadt Luzern,<br />

des Kantons und dem nationalen Gebäudeprogramm der Stiftung<br />

Klimarappen. In der nachfolgenden Projektierungsberatung<br />

unterstützt <strong>die</strong> Fachperson je nach Bedarf bei der Planung,<br />

Arbeitsausschreibung und Gesuchsstellung. Nach<br />

Abschluss erhält <strong>die</strong> Hauseigentümerschaft ein Zertifikat von<br />

„Jetzt Wohnbauten erneuern!“ <strong>für</strong> <strong>die</strong> Baudokumentation.<br />

Energieeinsparung bei 66 Prozent<br />

Die bereits erneuerten Bauten umfassen eine Wohnfläche<br />

von über 26’500 Quadratmetern. Mehrheitlich wurden <strong>die</strong>se<br />

Gebäude vor 1975 erbaut, als <strong>die</strong> Heizenergie sehr billig war.<br />

Die erzielten Energieeinsparungen liegen dank der umfassenden<br />

Erneuerung im Durchschnitt bei 66 Prozent. Hochgerechnet<br />

auf eine Lebensdauer der Gebäudehülle von 40 Jahren<br />

können so 10.8 Mio. Liter Heizöl oder 21’500 Tonnen klimaschädliches<br />

CO2 eingespart werden.


Kontakt <strong>für</strong> Erstberatung:<br />

Energieberatung Luzern (c/o öko-forum)<br />

Telefon 041 412 32 32<br />

kontakt@luzern-erneuert.ch<br />

Alle Informationen zum Förderprogramm:<br />

www.luzern-erneuert.ch<br />

Weitere Me<strong>die</strong>nauskünfte erteilt Ihnen:<br />

Stadt Luzern<br />

Umweltschutz<br />

Bernhard Gut, Energiebeauftragter<br />

Telefon 041 208 83 36<br />

E-Mail Bernhard.Gut@StadtLuzern.ch<br />

Das Haus an der Geissmattstrasse 42 in Luzern wird in mehreren<br />

Etappen umgebaut. Im Bild besichtigen Energiecoach Cornelia<br />

Hänggi Eggspühler und Hauseigentümer Dave Doran den Dachboden<br />

um zu klären, welche Massnahmen notwendig sind <strong>für</strong> Fördergelder<br />

aus «Luzern erneuert».<br />

Beim Mehrfamilienhaus an der Würzenbachstrasse 58/60 in Luzern<br />

wird mittels Fördergeldern aus «Luzern erneuert» <strong>die</strong> Gebäudehülle<br />

saniert. Im Bildzentrum Leo Fuchs, Präsident der Baugenossenschaft<br />

Lauerz Kriens und weitere Vertreter der Bauherrschaft sowie der<br />

Architekt Theo Rigas und Energiecoach Stefan Stutz.<br />

Erstbesprechung bezüglich energietechnischer Verbesserungsmöglichkeiten<br />

an der Luegetestrasse 19/21 in Luzern. Der Bauherr Rudolf<br />

Meier (rechts) im Gespräch mit dem Energiecoach Rieska Dommann.<br />

31


34<br />

Erfolgreicher Start des Förderprogramms<br />

Gebäudeenergie Kanton Luzern<br />

2007-2016<br />

Das Interesse am Förderprogramm ist gross<br />

Positive erste Zwischenbilanz <strong>für</strong> das Förderprogramm Gebäudeenergie:<br />

Drei Monate nach dem Start zählt <strong>die</strong> Energieberatung<br />

Luzern insgesamt 231 Beratungen vor Ort, welche <strong>die</strong><br />

elf offiziellen Energieberater/innen des Kantons Luzern durchführten.<br />

Bei der kantonalen Dienststelle Umwelt und Energie<br />

wurden bislang über 100 Gesuche <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausrichtung eines<br />

Förderbeitrages <strong>für</strong> eine Gebäudeerneuerung oder <strong>für</strong> den<br />

Bau einer Solaranlage eingereicht. Das Konzept, Energieberatung<br />

und Förderbeitrag zu koppeln, hat sich bewährt.<br />

Der Kanton Luzern gewährt <strong>für</strong> vorbildlich erneuerte Bauten<br />

und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Installation von Solaranlagen <strong>für</strong> Warmwasser bei<br />

bestehenden Wohnhäusern bis 2016 finanzielle Beiträge.<br />

Der Grundbeitrag deckt bei der energetischen Hauserneuerung<br />

rund 10 bis 15% der entsprechenden Investitionskosten<br />

ab; bei der Installation einer Solaranlage macht der Förderbeitrag<br />

rund 15% der Investitionskosten aus.<br />

Energieberatung begleitet bei Gebäudeerneuerung<br />

Die Begleitung durch <strong>die</strong> Energieberatung Kanton Luzern ist<br />

eine der Voraussetzungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnahme am Förderprogramm.<br />

Dieses Angebot wird rege genutzt: Seit 1. April meldeten<br />

sich rund 900 Interessierte bei der Energieberatung<br />

Kanton Luzern zu unterschiedlichen Beratungsthemen, 430<br />

Anrufe wurden an <strong>die</strong> offiziellen Energieberater/innen weitergeleitet,<br />

bei 231 Interessierten kam es zu einer Beratung<br />

vor Ort. Die elf offiziellen Energieberater/innen des Kantons<br />

Luzern zeigen dabei unter Kostenbeteiligung der Hauseigentümerschaft<br />

<strong>die</strong> Vorteile und Möglichkeiten einer energieeffizienten<br />

Gebäudeenergie auf.<br />

Bis 30. Juni haben in der Folge 36 Hauseigentümer/innen ihr<br />

Gesuch <strong>für</strong> eine energetische Gebäudeerneuerung sowie 67 <strong>für</strong><br />

den Bau einer Solaranlage eingereicht. 54 Beitragszusicherungen<br />

hat <strong>die</strong> Dienststelle <strong>für</strong> Umwelt und Energie bereits erteilt.


Installateure beraten bei Solaranlagen<br />

Die grosse Nachfrage hat zu Wartezeiten bei der Energieberatung<br />

geführt. Eine Entlastung bietet <strong>die</strong> seit Mai eingeführte<br />

Ausnahmeregelung <strong>für</strong> Solar-Installateure. Sofern der<br />

Installateur an einer Information des Kantons Luzern teilgenommen<br />

hat, kann er <strong>die</strong> Beratung vor Ort beim Bau einer<br />

Solaranlage durchführen. Diese Ausnahmeregelung gilt allerdings<br />

nicht <strong>für</strong> Anlagen mit Heizungsunterstützung.<br />

Hälfte des Energieverbrauchs einsparen<br />

Das Förderprogramm ist eine langfristige Massnahme des<br />

Kantons Luzern und unterstützt im Sinne des Klimaschutzes<br />

eine deutliche Reduktion der CO2-Emissionen. Bei den meisten<br />

Objekten wird mit einer umfassenden Erneuerung der<br />

Gebäudehülle über <strong>die</strong> Hälfte des bisherigen Energieverbrauchs<br />

eingespart. Bei einem typischen Einfamilienhaus<br />

kann mit der Dämmung der Aussenwände, des Daches und<br />

Förderprogramm Gebäudeenergie<br />

Kanton Luzern<br />

2007-2016 • www.luzern-erneuert.ch<br />

der Kellerdecke, sowie dem Einbau von neuen Fenstern der<br />

Heizenergieverbrauch von bisher 4’160 Liter auf 1’040 Liter<br />

Öl pro Jahr bzw. um 75% vermindert werden.<br />

Infos auf www.luzern-erneuert.ch<br />

Die detaillierten Förderbedingungen finden sich auf<br />

www.luzern-erneuert.ch oder können in Papierform bei der<br />

Energieberatung Kanton Luzern bestellt werden. Auch <strong>die</strong><br />

Liste der berechtigten Installateure ist im Internet publiziert.<br />

Kontakt <strong>für</strong> Fragen und Beratungstermin<br />

Energieberatung Kanton Luzern (c/o öko-forum)<br />

Bourbaki Panorama Luzern (Eingang Stadtbibliothek)<br />

Löwenplatz 11, 6004 Luzern<br />

Telefon 041 412 32 32<br />

energieberatung@oeko-forum.ch<br />

An der Hermolingenstr. 7&9 in Rothenburg sind zwei Mehrfamilienhäuser<br />

nach den Bestimmungen des kantonalen Förderprogrammes<br />

Gebäudeenergie erneuert worden.<br />

Bauherrschaft Hans Sidler, Emma und Jakob Tolusso sowie Energieberater<br />

Fredy Rhein (links nach rechts).<br />

35


36<br />

Bauherrschaft<br />

Cécile Malevez, Elia Malevez<br />

Yvonne Raselli<br />

Rebecca Hottiger<br />

Kathrin Müller, Beat Krummenacher<br />

CH-6060 Sarnen<br />

Planung / Bauleitung<br />

Imhof Architekten<br />

Giglenstrasse 2, CH-6060 Sarnen<br />

Tel. 041 / 660 77 75<br />

Fax. 041 / 660 91 42<br />

info@imhof-arch.ch, www.imhof-arch.ch<br />

Baumeisterarbeiten<br />

Fenster in Holz<br />

Heizungsingenieur<br />

Bau AG Luzern<br />

Hoch- & Tiefbau<br />

Mühlehofstrasse 1<br />

CH-6260 Reiden<br />

Tel. 062 749 11 00<br />

Fax 062 749 11 01<br />

www.bauag.ch<br />

Schreinerei Meier AG<br />

Berghofstrasse 2<br />

CH-6144 Zell<br />

Tel. +04 41 988 15 75<br />

Fax +04 41 988 21 38<br />

www.schreinerei-meier.ch<br />

W&P Engineering<br />

Mühlebach 2, CH-6362 Stansstad<br />

Tel. +41 41 612 01 41<br />

Fax.+41 41 612 01 44<br />

stansstad@wpe.ch, www.wpe.ch


Wohnprojekt MFH Wibergli<br />

Kirchhofen, Sarnen<br />

Mehrgenerationenhaus<br />

Eine Gruppe von Frauen um <strong>die</strong> 60 Jahre alt formulierte <strong>die</strong><br />

Idee, ihre Einfamilienhäuser zu veräussern und in einem<br />

Mehrfamilienhaus mit Gemeinschaftsraum je kleine Wohnungen<br />

zu beziehen.<br />

Situation<br />

Der Neubau liegt am oberen Rand des alten Wohn- und<br />

Gewerbequartiers Kirchhofen in Sarnen und unterhalb einer<br />

Terrassensiedlung. Mit der Gestaltung des Bauvolumens als<br />

Winkel wurde es möglich, <strong>die</strong> Breite der firstständigen Fassaden<br />

der Massstäblichkeit der umstehenden Häuser anzupassen.<br />

Die Aussenseiten des Volumens sind als geschlossene<br />

Fassaden mit Lochfenstern ausgeformt, wie <strong>die</strong>s charakteristisch<br />

ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> umstehenden Häuser. Zum Hof hin sind <strong>die</strong><br />

Fassaden geöffnet und mit einer laubenartigen Terrasse miteinander<br />

verbunden.<br />

Attraktives Wohnen<br />

Der Winkelbau wurde so gegliedert, dass im Aussenwinkel<br />

<strong>die</strong> Zimmer und Badezimmer und im hofseitigen Innenwinkel<br />

<strong>die</strong> Küchen mit dem Essplatz, sowie <strong>die</strong> Arbeitsräume angeordnet<br />

sind.<br />

Das Treppenhaus im „Gelenk“ weist im Erdgeschoss und im<br />

ersten Stock je einen Hauseingang auf. Damit sind drei von<br />

fünf Wohnungen ebenerdig erschlossen, wobei der obere<br />

Eingang von aussen her rollstuhlgerecht zugänglich ist. Der<br />

geräumige Erschliessungsbereich lässt <strong>die</strong> Montage eines<br />

Treppenlifts sowie viel sozialen und künstlerischen Gestaltungsspielraum<br />

zu.<br />

Innerhalb der zweiflügligen Anlage wurden <strong>die</strong> Wohnungen<br />

der StockwerkeigentümerInnen individuell organisiert. Ausgehend<br />

von der tragenden Zwischenwand konnte <strong>die</strong> Zimmerschicht<br />

und <strong>die</strong> hofseitige Schicht nach den Wünschen<br />

der Bewohnerinnen eingeteilt werden.<br />

Hofseitig wird <strong>die</strong> Verbundenheit der Wohnungen untereinander<br />

durch <strong>die</strong> vorgesetzte, gerundete Balkonschicht dargestellt,<br />

über welche gegenseitige Besuche „aussenherum“<br />

möglich sind. An den Stirnseiten weisen <strong>die</strong> Wohnungen eingezogene<br />

Loggias auf.<br />

Im Gemeinschaftsraum, welcher zum Garten hin geöffnet<br />

werden kann, wird regelmässig gemeinsam gekocht sowie<br />

<strong>die</strong> Wäsche gemacht.<br />

Konstruktion<br />

Vor der Festlegung der Dämmstärken wurden mit der Ausrichtung<br />

der Räume und der Orientierung der Öffnungen<br />

verbrauchsrelevante Entwurfsentscheide getroffen. Die<br />

37


38<br />

Holzfenster Meier Natura<br />

Schreinerei Meier AG<br />

6144 Zell, www.schreinerei-meier.ch<br />

Nord- und Ostseite wurden als<br />

geschlossene Fassaden mit kleinen<br />

Öffnungen gestaltet. Die geschützten<br />

Hoffassaden nach Süden und Westen<br />

wurden vollständig verglast.<br />

Die erdberührten Bauteile und das<br />

Treppenhaus wurden in Beton ausgeführt.<br />

Das beheizte Volumen wurde<br />

mit Elementen aus Vollholzplatten (Schulerplatten) konstruiert.<br />

So entstanden Innenräume mit Decken, Zwischenwänden<br />

und Aussenwänden aus fugenlosen Holzoberflächen,<br />

welche Schlichtheit und Wärme ausstrahlen.<br />

Konstruktiv wurde der Minergiestandard erreicht, jedoch<br />

wurde aus Kostengründen keine kontrollierte Wohnungslüftung<br />

eingebaut und es wurde auf eine Zertifizierung verzichtet.<br />

Der geringe Energieverbrauch der Erdwärmesondenheizung<br />

während der ersten zwei Winter ist <strong>die</strong> Bestätigung <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> optimal gedämmte Aussenhülle.<br />

Wohnungsgrössen<br />

Im Gebäude ist im Verlauf der Suche nach Interessierten ein<br />

Mix aus Wohnungen <strong>für</strong> Personen in der nachfamiliären Zeit<br />

und Familienwohnungen entstanden. Die Alterswohnungen<br />

sind so gestaltet, dass auch zwei Personen darin zusammenleben<br />

können. Die Flächen bewegen sich zwischen 80 und<br />

115m2. Die Wohnungsgrössen wurden auch durch <strong>die</strong><br />

Bedürfnisse der noch im Erwerbsleben stehenden Frauen<br />

bestimmt, welche <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausübung ihrer Berufe einen<br />

Arbeitsplatz in der Wohnung brauchen. Das separate Zimmer<br />

im Dachgeschoss erlaubt eine vielfältige Nutzung als<br />

Therapieraum, Gästezimmer, Büroraum oder Wohnstudio <strong>für</strong><br />

beschränkte Zeit.<br />

Bauteilkennwerte<br />

Aussenwand: 0.175 W/m 2 K<br />

Dach: 0.240 W/m 2 K<br />

Boden gegen Erdreich: 0.220 W/m 2 K<br />

Fenster nach Süden: 1.000 W/m 2 K<br />

Heizsystem<br />

Art des Systems: Erdsondenheizung<br />

+ Einzelöfen in den Wohnungen<br />

Boiler: 600l, von Erdsondenheizung<br />

beheizt


Heizung Lüftung Klima Sanitär<br />

Beratung Konzipierung Planung Fachbauleitung<br />

Wir freuen uns, bei den nachfolgenden, in <strong>die</strong>sem Fachheft vorgestellten Projekten als<br />

Fachplaner tätig sein zu dürfen und danken der Bauherrschaft <strong>für</strong> <strong>die</strong> Auftragserteilung:<br />

• Swissint, Wilen • BWZ, Sarnen • MFH Wibergli, Sarnen<br />

Mühlebach 2 • 6362 Stansstad • T 041 612 01 41 • F 041 612 01 44 • www.wpe.ch • stansstad@wpe.ch<br />

Hauptgasse 18 • 6130 Willisau • T 041 971 00 00 • F 041 971 04 24 • www.wpe.ch • willisau@wpe.ch<br />

39


40<br />

Kompetenzzentrum<br />

SWISSINT<br />

Stans / Oberdorf<br />

Bauträgerschaft und Planungsteam<br />

Bauherrschaft<br />

Kanton Nidwalden, Baudirektion<br />

Frau Regierungsrätin Lisbeth Gabriel, Baudirektorin<br />

Ernst Huser, Vorsteher Hochbauamt<br />

Projektaufsicht<br />

Ernst Huser, Vorsteher Hochbauamt, Vorsitz<br />

Urs Fankhauser, Vorsteher Amt <strong>für</strong> Militär<br />

Martin Trachsler, Chef Missionen SWISSINT<br />

Hansueli Kummer, armasuisse Immobilien<br />

Gerhard Wyss, Führungsstab der Armee<br />

Peter Holenstein, Planungsstab der Armee<br />

Anton Bühlmann, Unit Architekten AG<br />

Nutzer<br />

Amt <strong>für</strong> Militär NW<br />

Architekt<br />

Unit Architekten AG<br />

Hergiswil<br />

Projektleitung: Stefan Vonlanthen<br />

Kostenplanung/ Kostenkontrolle: Unit Architekten AG<br />

Bauleitung: Unit Architekten AG<br />

Sanitäringenieur<br />

Mühlebach 2, CH-6362 Stansstad<br />

Tel.: +41 41 612 01 41, Fax: +41 41 612 01 44<br />

stansstad@wpe.ch, www.wpe.ch<br />

Elektro Ingenieur<br />

HLKK Ingenieur / HLK Minergie-Nachweis


Städtebauliches Konzept<br />

Der Neubau des Kursgebäudes bei Kaserne Stans/Oberdorf<br />

flankiert den Eingang zum Engelbergertal und verdichtet <strong>die</strong><br />

Situation zusammen mit dem Zeughaus auf der gegenüberliegenden<br />

Strassenseite. Der Dialog der Gebäudekuben<br />

manifestiert sich in einem Platz nordseitig des Neubaus, der<br />

sich gemeinsam mit den Gebäuden im Westen und Osten<br />

bildet. Dem Platz kommt <strong>die</strong> Bedeutung zu, <strong>die</strong>sem Ort eine<br />

Identität zu geben. Die Freistellung des Baukörpers schafft<br />

grosszügige Freiräume auf dem zur Verfügung gestellten<br />

Grundstück und lenkt den Blick in <strong>die</strong> Landschaft.<br />

Kubische Umsetzung<br />

Das geplante Gebäude entwickelt durch seine respektable<br />

Grösse und seine einverleibte Eigendynamik genügend<br />

Eigenständigkeit, <strong>die</strong> es erlaubt, sich von der bestehenden<br />

Kaserne loszulösen. Die Konzeption zeichnet einen freistehenden<br />

Solitär der sich an der Massstäblichkeit der umliegenden<br />

Bauten orientiert. Mit den Auskerbungen der Loggia<br />

und des Eingangs wird ihm Plastizität verliehen, wodurch <strong>die</strong><br />

Gesamtmasse im Gleichgewicht ruht. Sie schaffen eine sinnvolle<br />

Verbindung zwischen Innnen und Aussenraum.<br />

Organisation<br />

Das erforderliche Raumprogramm wird in einem neuen Volumen<br />

und in der bestehenden Kaserne organisiert. Die Nutzungen<br />

werden klar getrennt. Dem kompakten Neubau liegt<br />

hohe ökonomisches Effizienz zugrunde. Das Innere ist von<br />

einem lichtdurchflutetem Atrium dominiert das Erschliessung,<br />

Bewegung und Kommunikation sowie Lichtführung und Orientierung<br />

erlaubt. Um <strong>die</strong>sen Innenraum organisieren sich <strong>die</strong><br />

Räume ringartig. Die Geschosse 0 und 1 sind durch eine grosszügige<br />

offene Treppe verbunden, um deren zusammenhängenden,<br />

stark frequentierten Nutzungseinheiten Rechnung zu<br />

tragen. Die Schlafgeschosse befinden sich auf den oberen<br />

Ebenen. Die verschiedenen Nutzungseinheiten sind von den<br />

Galerien des Atriums gut überschaubar und leicht aufzufinden.<br />

Der grosszügige Atriumsbereich mit seinen eingreifenden<br />

Galerien ist ein guter Ort um den Nutzern <strong>die</strong>ses Gebäudes<br />

eine aktive Kommunikation und Bewegungsfreiheit zu ermöglichen.<br />

Die Ausblicke ins Freie von den Enden der Galerien öffnen<br />

den Blick in alle Himmelsrichtungen und veranschaulichen<br />

<strong>die</strong> Weltoffenheit und Internationalität des Gebäudes. Das<br />

Erdgeschoss ist so konzipiert, dass auch <strong>die</strong> angrenzenden<br />

Aussenflächen einbezogen werden. Dies ermöglicht, dass<br />

Innen- und Aussenraum grosszügig ineinander übergehen.<br />

Gebäudehülle<br />

Die Gebäudehülle soll eher zurückhaltend wirken um <strong>die</strong><br />

Erscheinung des Gesamtkörpers zu verstärken. Die gesamte<br />

Fassadenkonstruktion beruht auf dem Prinzip einer Vorhangfassade.<br />

Die geschlossenen Fassadenteile werden mit leicht transparentem<br />

Strukturglas verkleidet. Diese ermöglichen eine wechselhafte<br />

Farbwirkung durch das Auftreffen des Lichts. Die markanten<br />

Punkthalter zur Glasbefestigung stellen einen thematischen<br />

Bezug zu den militärischen Pailletten dar. Die tief<br />

geschnittenen Fensterbänder sind durch <strong>die</strong> dahinter liegenden<br />

Nutzungseinheiten gegliedert und weisen einheitliche Öffnungsflügel<br />

auf. Das Atrium wird mit einer Horizontalverglasung<br />

überdeckt, wodurch ein licht durchfluteter Raum entsteht.<br />

41


42<br />

Tragwerk<br />

Die Tragstruktur besteht aus einem Stahlbeton - Skelettbau mit<br />

Stützen und horizontal aussteifenden Scheiben. Diese Struktur<br />

ermöglicht eine unabhängige, flexible Fassaden- und Raumeinteilung.<br />

Die statisch erforderlichen Scheiben <strong>die</strong>nen der Erfüllung<br />

der Erdbebensicherheit und definieren <strong>die</strong> Grundrissstruktur.<br />

Die Abdrehung der unteren Geschosse erzeugt eine Dynamik<br />

im Innenraum und sorgt <strong>für</strong> unterschiedliche Lichteinfälle.<br />

Minergie<br />

Um mit dem Gebäude einen optimierten Energie-Haushalt zu<br />

erreichen sind verschiedene Eigenschaften des Gesamtkonzepts<br />

wichtig. Die Fassadenabwicklung ist im Verhältnis zum<br />

Volumen klein. Die Raumhöhen sind den Nutzungen angepasst<br />

und nur in den öffentlichen Räumen hoch, sodass das<br />

Gesamtvolumen reduziert wird. Die relativ grossen Fensteröffnungen<br />

begünstigen eine passive Wärmenutzung. Das Dach<br />

ist hochwertig isoliert um den Wärmeabfluss zu erschweren.<br />

Die kontrollierte Raumlüftung sorgt <strong>für</strong> einen optimalen Luftwechsel<br />

und einen gleichzeitig geringen Wärmeverbrauch.<br />

Umbau Kaserne<br />

Eine vorgelagerte Treppe führt über einen überdachten Eingang<br />

in <strong>die</strong> oberen Geschosse. Das bestehende Gebäude<br />

wird so umorganisiert, dass nach dem Eintritt ins Erdgeschoss<br />

das Licht von der Südseite her über eine grosse Fensteröffnung<br />

in <strong>die</strong> Haupterschliessung eindringt und den Mittelgang<br />

belichtet. Unter Belassung des Tragwerks wurden <strong>die</strong><br />

Räume auf den Geschossen der heutigen Nutzung entsprechend<br />

neu organisiert. Im Erdgeschoss wurde einen Grossküche<br />

als regionales Verpflegungszentrum eingerichtet. In den<br />

oberen Geschossen wurden <strong>die</strong> Schlafsäle zu Achterzimmern<br />

umgebaut und <strong>die</strong> Infrastruktur modernisiert. Im dritten<br />

Stock ist eine Krankenstation entstanden, <strong>die</strong> über eine neu<br />

eingebauten Lift erreicht werden kann.<br />

Bauchronik<br />

Mai 2003 Siegerprojekt Architekturwettbewerb<br />

bestimmt<br />

September 2003 Botschaft an den Landrat und<br />

<strong>die</strong> eidgenössischen Räte<br />

März 2004 Genehmigung des Objektkredites durch<br />

den Landrat<br />

Juli 2004 Eingang der Militärischen<br />

Plangenehmigung<br />

September/<br />

Dezember 2004 Projekt-Genehmigung durch <strong>die</strong><br />

eidgenössischen Räte<br />

(Immobilien-Botschaft 2005)<br />

September 2005 Baubeginn Umbau und Sanierung der<br />

bestehenden Kaserne<br />

Mai 2006 Inbetriebnahme der bestehenden<br />

Kaserne<br />

Baubeginn des Kursgebäudes<br />

August 2007 Abschluss des gesamten Projekts<br />

30. August 2007 Inbetriebnahme/Einweihung der<br />

bestehenden Kaserne und des<br />

Kursgebäudes


Besten Dank den<br />

Verantwortlichen <strong>für</strong> den<br />

geschätzten Auftrag!<br />

Ihr Experte <strong>für</strong>:<br />

Holzsystembau<br />

Holz-Metall-Fenster<br />

Innentüren aus Holz<br />

43


44<br />

Erweiterung Berufs- und Weiterbildungszentrum<br />

BWZ Obwalden<br />

Planung<br />

Unit Architekten AG<br />

Werkhofstrasse 8, CH-6052 Hergiswil<br />

Tel. +41 41 632 50 80<br />

Fax +41 41 632 50 81<br />

hergiswil@unitarchitekten.ch<br />

www.unitarchitekten.ch<br />

Elektroingenieur<br />

Würsch Edwin AG<br />

Ingenieurbüro <strong>für</strong> Elektroplanung<br />

Engelbergstrasse 37a, CH-6370 Stans<br />

Tel.: +41 41 618 60 60<br />

Fax: +41 41 618 60 65<br />

info@e-wuersch.ch, www.e-wuersch.ch<br />

HLK/S Ingenieur<br />

W & P Engineering<br />

Mühlebach 2, CH-6362 Stansstad<br />

Tel.: +41 41 612 01 41<br />

Fax: +41 41 612 01 44<br />

stansstad@wpe.ch, www.wpe.ch<br />

Holzbauingenieur<br />

PIRMIN JUNG<br />

Ingenieure <strong>für</strong> Holzbau GmbH<br />

Grossweid 4, CH-6026 Rain<br />

Tel.: +41 41 459 70 40<br />

Fax: +41 41 459 70 50<br />

info@pirminjung.ch, www.ideeholz.ch<br />

Sarnen<br />

Selbstbewusst und selbstverständlich<br />

begrüsst der grünblau schimmernde<br />

Baukörper <strong>die</strong> Reisenden am Bahnhof<br />

Sarnen. Nichts deutet auf <strong>die</strong> bewegte<br />

Vorgeschichte des 2006 erfolgten Ausbaus<br />

des Berufs- und Weiterbildungszentrums<br />

Obwalden hin. Die bestehende<br />

Schule sollte ursprünglich nämlich in<br />

einen Neubau verlegt werden. Darauf<br />

war vorgesehen, das 1971/72 <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Berufsschule Obwalden errichtete<br />

Gebäude als Kantonsbibliothek und<br />

Staatsarchiv weiter zu nutzen. Dieser<br />

Vorschlag scheiterte 2001 überraschend<br />

am Kantonsparlament. Die Vorbereitungsarbeiten<br />

<strong>für</strong> den in der Folge<br />

beschlossenen Ausbau am bestehenden<br />

Standort standen dadurch anfänglich<br />

unter dem negativen Eindruck einer<br />

aufgezwungenen Nutzungsplanung.<br />

Pionierbau der Hochkonjunktur<br />

Als das Beurteilungsgremium seine<br />

Arbeit zur Ermittlung des Ausführungsprojektes<br />

aufnahm, wussten <strong>die</strong> meisten<br />

seiner Mitglieder nichts von der<br />

belasteten Vorgeschichte. Sie zeigten<br />

sich im Gegenteil mehrheitlich begeistert<br />

von der Authentizität und der<br />

Ausdruckskraft des nahezu unveränderten<br />

Gebäudekomplexes aus den<br />

Jahren der Hochkonjunktur. Der zweigeschossige<br />

Hauptbau entlang den<br />

Geleisen des Bahnhofs war über zwei<br />

gedeckte Verbindungswege mit dem<br />

eingeschossigen Aula- und Werkstatttrakt<br />

verbunden. Wie aus Publikationen<br />

der Erbauungszeit zu entnehmen war,<br />

stellte das eingesetzte Stahlbausystem<br />

«VE 66» eine echte Pionierleistung dar.<br />

Es basierte auf der damals vorherr-


schenden gesellschaftlichen Ideologie<br />

eines grenzenlosen Wachstums, wie sie<br />

bis zur Ölkrise im Jahr 1973 vorherrschte.<br />

Das flexibel erweiterbare Baukastensystem,<br />

eine Entwicklung des Architekten<br />

Aldo Henggeler, wurde 1969 erstmals<br />

im Rahmen einer Ausstellung an<br />

der ETH Zürich präsentiert und erregte<br />

schweizweit Aufsehen. Mit der damaligen<br />

Berufsschule Obwalden hat der<br />

junge Architekt das modular aufgebaute<br />

System aus vorgefertigten Teilen<br />

erstmals in <strong>die</strong> Praxis umsetzen können.<br />

Entsprechend gross war <strong>die</strong> publizistische<br />

Verwertung <strong>die</strong>ser Leistung, unter<br />

anderem in Henggelers Buch «Die<br />

Stadt als offenes System», das 1973 im<br />

Birkhäuser Verlag Basel erschienen ist.<br />

Die Jury war entschlossen, da<strong>für</strong> einstehen,<br />

dass <strong>die</strong> architektonische und kulturelle<br />

Leistung des Ausbauprojektes<br />

den Vergleich mit jener von vor über 30<br />

Jahren nicht würde scheuen müssen.<br />

Sie formulierte dazu zwei aus ihrer<br />

Sicht mögliche Ausbaustrategien. Diese<br />

sahen entweder <strong>die</strong> denkmalpflegerische<br />

Erhaltung und Ergänzung der<br />

bestehenden Bauten vor oder aber<br />

deren Neuinterpretation im Rahmen<br />

eines Gesamtkonzeptes. 31 Projektteams<br />

aus der ganzen Schweiz reichten<br />

<strong>die</strong> Unterlagen zur öffentlich ausgeschriebenen<br />

Präqualifikation ein. Die<br />

zehnköpfige Jury aus Vertretern des<br />

Kantons und weiteren Fachleuten<br />

wählte sieben Planungsteams <strong>für</strong> den<br />

eigentlichen Projektwettbewerb aus,<br />

der im Frühling 2004 stattfand.<br />

Städtebauliche Geste<br />

Als eindeutiger Sieger ging schliesslich<br />

das Projekt «Minimax» von Unit Architekten<br />

AG aus Hergiswil NW hervor.<br />

Das Projekt überraschte mit einem unerwarteten<br />

Lösungsansatz: Anstelle einer<br />

Aufstockung des bahnseitigen Haupttraktes<br />

oder eines zusätzlichen Anbaus<br />

am rückwärtigen Aula- und Werkstatttrakt<br />

wurde das bestehende Obergeschoss<br />

des Hauptgebäudes in einer<br />

grossen städtebaulichen Geste winkelförmig<br />

nach hinten verlängert. Die<br />

Typologie des Henggelerbaus mit seinem<br />

zurückgesetzten gläsernen Sockelgeschoss<br />

wurde dabei konsequent weitergeführt.<br />

Die Eingriffe konzentrierten<br />

sich auf den Erweiterungsbau und eine<br />

neue Gebäudehülle. Es entstand eine<br />

völlig neuartige, L-förmige Figur mit<br />

schwebendem Charakter, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong><br />

selbstbewusste grünblaue Farbigkeit an<br />

angemessener Präsenz im Ortsbild<br />

gewann. Die einfache Konzeption des<br />

grossmassstäblichen Baukörpers erwies<br />

sich als verblüffend vielseitig und lieferte<br />

überzeugende Antworten zu den verschiedenartigen<br />

Problemfeldern.<br />

Zum Bahnhof hin bewahrt <strong>die</strong> Schulanlage<br />

ihre ursprüngliche, präzise in <strong>die</strong><br />

ältere Wohnhausbebauung eingepasste<br />

45


46<br />

Volumetrie. Dadurch bleibt <strong>die</strong> eindrückliche<br />

Bergkette <strong>für</strong> <strong>die</strong> am Perron<br />

wartenden Bahnreisenden über dem<br />

BWZ sichtbar, während sie bei einer<br />

Aufstockung verdeckt worden wäre.<br />

Der seiner Funktion angemessene Stellenwert<br />

des zweigeschossigen Bahnhofsgebäudes<br />

im Dorfgefüge bleibt<br />

ebenfalls erhalten; <strong>die</strong> umgebenden<br />

Einfamilienhäuser können sich gegenüber<br />

der ausgebauten Schulanlage weiterhin<br />

behaupten.<br />

Für das benachbarte, denkmalgeschützte<br />

Grundacherhaus, in dem sich<br />

<strong>die</strong> Kantonsbibliothek befindet, bildet<br />

der neue Längstrakt einen ruhigen Hintergrund.<br />

Durch seine geringe Höhe<br />

und das zurückgesetzte, gläserne Erdgeschoss<br />

entsteht trotz der beachtlichen<br />

Gebäudeabmessungen keine<br />

Konkurrenzsituation. Zwischen den<br />

Gebäuden entsteht eine Zone von<br />

grosszügigem öffentlichem Charakter.<br />

Typologisch lehnt sich das erweiterte<br />

BWZ an seine beiden kantonalen Nachbarbauten<br />

an: Vom historischen Grundacherhaus<br />

aus dem 18. Jahrhundert<br />

übernimmt es das Motiv der brückenartigen<br />

Verbindung zweier Trakte, <strong>die</strong><br />

zugleich den Hauptzugang markiert;<br />

mit dem Verwaltungsgebäude aus den<br />

1980er-Jahren verbindet es das Motiv<br />

eines starken, schützenden Rückgrats.<br />

Die markante Achse des historischen<br />

Grundacherwegs, <strong>die</strong> vom Dachreiter<br />

der Kapuzinerkirche ausgehend <strong>die</strong><br />

Kantonsbibliothek durchquert, findet<br />

ihre Fortsetzung in der Unterquerung<br />

des neuen Längstraktes des BWZ und<br />

endet in einem neu angepflanzten Ginkobaum<br />

im Schwerpunkt der Anlage.<br />

Die städtebaulich überzeugende Konzeption<br />

bedingt eine neue, einheitliche<br />

Fassade am gesamten Winkelbau, <strong>die</strong><br />

am bestehenden Haupttrakt zudem<br />

über <strong>die</strong> notwendige wärme- und<br />

schalltechnische Sanierung legitimiert<br />

war. Die Neugestaltung mit Polycarbonat-Stegplatten<br />

mit transluziden Bereichen<br />

in den Korridoren ist einfach und<br />

dennoch differenziert. Die Hierarchie<br />

der kleinen Öffnungen in den Zirkulationszonen<br />

und den grösseren Verglasungen<br />

in den Schulzimmern ist konsequent<br />

durchgeführt und erweist sich an<br />

jeder Stelle als stimmig.<br />

Licht und Farben<br />

Die innere Organisation des Projektes<br />

vermag betrieblich wie architektonisch<br />

zu überzeugen. Die Klassenräume sind<br />

im Obergeschoss konzentriert und mit<br />

grosszügigen Verkehrs- und Begegnungszonen<br />

verbunden. Die Grundrisserweiterung<br />

entwickelt sich organisch<br />

aus dem bestehenden Bau. Die verlangten<br />

Unterrichtsräume sind, ausgehend<br />

vom Lehrerzimmer im Gebäudewinkel,<br />

optimal im ersten Obergeschoss angeordnet.<br />

Die grossen zusammenhängenden<br />

Flächen erlauben eine hohe Flexibilität<br />

bei künftigen Raumaufteilungen<br />

und Umnutzungen. Besonders hier<br />

kommt <strong>die</strong> neue Farbigkeit aus frischen<br />

Hellgrün- und Gelbtönen zum Tragen,<br />

<strong>die</strong> sich harmonisch in den Bestand einfügt.<br />

Die Zweigeschossigkeit und <strong>die</strong><br />

interne Verbindung werden über einen<br />

Luftraum im rückwärtigen Aula- und<br />

Werkstatttrakt betont. Die Einführung<br />

von Oberlichtern in das bestehende<br />

Flachdach ermöglicht neu direktes<br />

Tageslicht in der Aula und in den umgebenden<br />

Zirkulations- und Aufenthaltsbereichen.<br />

Die Verlängerung des<br />

Daches in den Zwischenraum der beiden<br />

Gebäudetrakte ergibt zusammen<br />

mit dem vom neuen Längsbau über-<br />

spannten Zugangsbereich einen grossen<br />

gedeckten Pausenplatz, der in der<br />

Fortsetzung des bestehenden Foyers<br />

<strong>die</strong> konstituierende Mitte und einen<br />

echten Mehrwert <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schulanlage<br />

darstellt. Die Umgebungsgestaltung<br />

nimmt mit den frei angeordneten Kreismotiven<br />

den Bezug zur neuen Dachlandschaft<br />

auf. Sie treten als Pflanzenrabatten,<br />

Steingärten und Wasserbekken<br />

auf und sind jeweils von Betonelementen<br />

eingefasst, <strong>die</strong> als Sitzgelegenheiten<br />

<strong>die</strong>nen.<br />

Der Neubauteil ist als vorgefertigte<br />

Stahlskelettkonstruktion über einer<br />

betonierten Bodenplatte ausgeführt.<br />

Das bestehende Materialkonzept und<br />

<strong>die</strong> Tragstruktur des historischen Stahlbausystems<br />

VE66 wurden zeitgemäss<br />

weitergeführt und ermöglichten eine<br />

kurze Bauzeit. Mit der einfachen Konzeption<br />

sind alle Möglichkeiten einer<br />

künftigen Erweiterung offen.<br />

Das ausgeführte Projekt hat einen<br />

beachtlichen Mehrwert <strong>für</strong> das BWZ<br />

generiert. Nebst der Erstellung der dringend<br />

benötigten zusätzlichen Räume<br />

wurden <strong>die</strong> Qualitäten des Henggelerbaus<br />

grösstenteils erhalten und intelligent<br />

weiterentwickelt. Das Projekt<br />

«Minimax» lieferte zum Preis eines<br />

Erweiterungsbaus eine vom Eindruck<br />

her neue Schulanlage.<br />

Übrigens hat <strong>die</strong> Hochwasserkatastrophe<br />

vom August 2005 dem Kantonsrat<br />

Recht gegeben: Dank dem Verbleiben<br />

am angestammten Standort ist das<br />

Berufs- und Weiterbildungszentrum<br />

Obwalden von den zerstörerischen<br />

Wassermassen verschont geblieben.<br />

Peter Omachen, Kantonaler Denkmalpfleger<br />

Obwalden und Jurymitglied


Projekt...<br />

Schweizerische Vogelwarte, Sempach<br />

Forschungs- und Dienstleistungsgebäude<br />

Die Vogelwarte Sempach konnte, auf Grund sich abzeichnender<br />

akuter Platzprobleme, im Jahre 2005, in kurzer<br />

Distanz zum bisherigen Hauptsitz, eine ca. 5’200 m 2 grosse<br />

Baulandparzelle erwerben. Das Grundstück liegt in unmittelbarer<br />

Nähe zum Sempachersee und grenzt im Osten und<br />

Norden an <strong>die</strong> Kleine Aa, im Westen an <strong>die</strong> Kantonsstrasse.<br />

Mit dem angrenzenden Grundstück <strong>für</strong> eine Wohnüberbauung<br />

konnte ein Gestaltungsplan ausgearbeitet werden, welcher<br />

am 25. Mai 2005 bewilligt wurde.<br />

Das nun vorliegende Projekt <strong>für</strong> das neue Forschungs- und<br />

Bürogebäude entstand in enger Zusammenarbeit mit der<br />

Bauherrschaft. Die Baubewilligung <strong>für</strong> den Neubau wurde<br />

am 06. Dezember 2007 erteilt.<br />

Das Bürogebäude soll Arbeitsplätze <strong>für</strong> <strong>die</strong> Angestellten, Stu<strong>die</strong>renden,<br />

Praktikanten und Gastforschern Raum bieten,<br />

sowie Bibliothek, Labor, Archiv- und Lagerräume unterbringen.<br />

Der dreigeschossige L-förmige Baukörper bildet gegen <strong>die</strong><br />

Kleine Aa hin einen abgeschlossenen Raum, welcher natur-<br />

nah gestaltet wird. Gegen <strong>die</strong> Kantonsstrasse hin bildet ein<br />

zweigeschossiger eingeschobener Baukörper, mit Bibliothek<br />

und Spedition, einen Riegel gegen <strong>die</strong> Schallimmissionen.<br />

Durch <strong>die</strong> Erfüllung der Minergie P und Minergie ECO Standards<br />

will <strong>die</strong> Vogelwarte mit dem Neubau eine Pionierrolle<br />

einnehmen.<br />

W. & R. Leuenberger AG<br />

Dipl. Architekten ETH/HTL<br />

6244 Nebikon, Postfach 30<br />

Telefon 062 748 20 40, Telefax 062 748 20 59<br />

6210 Sursee, Centralstrasse 43<br />

Telefon 041 459 72 00, Telefax 041 459 72 09<br />

6034 Inwil, Hauptstrasse 35<br />

Telefon 041 449 90 49, Telefax 041 449 90 48<br />

info@leuenberger-architekten.ch<br />

www.leuenberger-architekten.ch<br />

47


48<br />

Planung<br />

Unit Architekten AG<br />

Werkhofstrasse 8, CH-6052 Hergiswil<br />

Tel. +41 41 632 50 80<br />

Fax +41 41 632 50 81<br />

hergiswil@unitarchitekten.ch<br />

www.unitarchitekten.ch<br />

Bauingenieur<br />

Seestrasse 94, CH-6052 Hergiswil<br />

Tel. +41 41 632 50 30<br />

Fax +41 41 632 50 32<br />

info.hergiswil@cesag.ch, www.cesag.ch<br />

Elektroplanung<br />

2-Familienhaus Blättler<br />

Konzept<br />

Hergiswil<br />

Mitten in einer bestehenden, heterogenen<br />

Struktur mit Einfamilien- und kleinen<br />

Mehrfamilienhäusern wird das<br />

2-Familienhaus als Ersatzbau eines alten<br />

Chalets erstellt. Die langezogene Pazelle<br />

ist am Fusse des Pilatus und fällt Richtung<br />

Vierwaldstättersee ab. Das Haus<br />

reagiert exakt auf <strong>die</strong> natürliche Umgebung<br />

und wird auf der Parzelle leicht<br />

süd-östlich ausgedreht. Diese situative<br />

Reaktion offenbart einen herrlichen Seeblick<br />

welcher durch <strong>die</strong> Einrahmung von<br />

Rigi, Bürgenstock und Brisen begrenzt<br />

ist. Der Dialog mit der Umgebung wird in<br />

Form von drei verschachtelten Volumen<br />

aufgenommen. Gegen Westen, dem<br />

Zugang zum Gebäude, wird <strong>die</strong> ganze<br />

Parzelle mit einem ausladenden Dach<br />

und integriertem Carport begrenzt. Im<br />

Osten, der Hauptaussicht, definieren<br />

grosszügige Balkone das Hauptvolumen.<br />

Im Süden werden lange schmale Balko-<br />

ne als erweiterten Lebensraum der<br />

Hauptnutzung geschickt integriert.<br />

Struktur<br />

Das Volumen wird in zwei Maisonette-<br />

Wohnungen gegliedert. Diese werden<br />

über einen Treppenkörper erschlossen.<br />

Betritt man in <strong>die</strong> Wohnung wird der<br />

Blick der Wand entlang direkt auf den<br />

See geleitet. Diese Wand trennt den<br />

Hauptraum mit Wohnen, Essen, Kochen<br />

und Büro vom Elterntrakt ab, der in<br />

einem eigenen Volumen untergebracht<br />

ist. Dreht man sich im Hauptvolumen<br />

um <strong>die</strong> eigene Achse, so gleitet der Blick<br />

zum Pilatus, der durch ein<br />

raumhohes Fenster akzentuiert ist. Interne<br />

Treppen verbinden <strong>die</strong> Wohngeschosse<br />

mit dem Schlafgeschoss der Kinder.<br />

Eine Galerie verbindet <strong>die</strong> Wohngeschosse<br />

zu einem vertikalen Raumkontiniuum.<br />

Die drei Volumen werden durch<br />

vertikale Fensterbänder und unterschied-


liche Dachformen voneinander getrennt. Diese Trennung wird<br />

im Innenraum spürbar, da über <strong>die</strong> Fensterbänder immer wieder<br />

unterschiedliche Blicke auf <strong>die</strong> drei Gebäudekörper sichtbar<br />

werden. Grosszügige Fensterflächen geben den Blick in <strong>die</strong><br />

weite Umgebung frei.<br />

Materialisierung / Energie<br />

Die Materialisierung unterstützt <strong>die</strong> Struktureigenschaften des<br />

Gebäudes. Eine mit Grundputz eingebettete und bewusst feingewellte<br />

Oberfläche geben dem klar geschnittenen Volumen<br />

ein steiniges Erscheinungsbild. Unterstützt durch <strong>die</strong> vertikalen<br />

Fensterbänder werden <strong>die</strong> Volumen als klare Körper lesbar. Mit<br />

der Abgrenzung der grosszügigen Balkone durch Glasgeländer<br />

herrschen in der Fassade schlussendlich zwei Materialien vor.<br />

Die elegante Zurückhaltung des Innenraums unterstreicht seine<br />

Klarheit. Ein Kirschbaumparkett verbindet alle Räume inkl.<br />

Badezimmer und bringt <strong>die</strong> Grosszügigkeit der Aussicht in <strong>die</strong><br />

Innenräume. Nebst dem Holzboden, der auch auf den Balkonen<br />

in Form von Thermobuche zur Geltung kommt, werden<br />

<strong>die</strong> Räume durch ausschliesslich weisse Wände begrenzt. Das<br />

Konzept der äusseren Einfachheit wird im Innenraum weitergeführt.<br />

Treppen- und Galeriegeländer, Duschenverkleidungen<br />

und Badauskleidungen werden in profillosem Glas erstellt.<br />

Gebäudetechnisch befindet sich das Wohnhaus auf dem<br />

neusten Stand. Eine Erdsondenwärmepumpe versorgt das<br />

Gebäude mit Warmwasser und Heizenergie. Die Komfortlüftung,<br />

welche <strong>die</strong> Wohneinheiten mit permanenter Frischluft<br />

versorgt, ermöglicht <strong>für</strong> das Zweifamilienhaus den Minergie-<br />

standard. Durch das unsichtbare Verschmelzen der Gebäudetechnik<br />

mit der Struktur und der reduzierten und feingliedrigen<br />

Detaillierung, der schlichten und einfachen Materialisierung,<br />

ist ein Gebäude entstanden, das eigenständig und<br />

selbstbewusst im bebauten Hang von Hergiswil steht und<br />

sich einzigartig mit der Umgebung verzahnt.<br />

49


50<br />

Innovativ. . .<br />

IP-Anbindung <strong>für</strong> Siedle-Kommunikationstechnik<br />

Türkommunikation über Ethernet<br />

Die Verbindung der Gebäudekommunikation mit der Welt der<br />

Datennetze: DoorCom-IP schafft einen Übergang zwischen<br />

Siedle-Türstationen und IP-basierten Netzwerken – ohne<br />

Funktionseinschränkungen oder Qualitätseinbussen. Angeschlossene<br />

PCs können herkömmliche Sprechstellen komplett<br />

ersetzen oder frei mit ihnen kombiniert werden.<br />

Damit gewinnt <strong>die</strong> Gebäudekommunikation Anschluss an einen<br />

dynamischen Markt. Gewerbliche Gebäude sind in der Regel<br />

komplett vernetzt und auch in Privathaushalte halten Netzwerke<br />

vermehrt Einzug. DoorCom-IP verknüpft Siedle-Kommunikationstechnik<br />

mit zwei wichtigen Standards <strong>die</strong>ser stark wachsenden<br />

Technologie: Das Ethernet wird zum Übertragungsweg<br />

der Türkommunikation und der PC zur Sprechstelle.<br />

Die Client-Software entspricht in Design und Funktion einer Siedle-<br />

Sprechstelle und ist ebenso einfach be<strong>die</strong>nbar.<br />

Die Türstation speist erhaltene Ruf-, Audio- und Videosignale<br />

über DoorCom-IP ins Ethernet. Dort werden sie an <strong>die</strong> PCs im<br />

Netzwerk übertragen, von der Client-Software empfangen<br />

und auf dem Monitor dargestellt. Der Computer übernimmt<br />

sämtliche Aufgaben einer Innensprechstelle, inklusive Videoübertragung,<br />

Bildsteuerung und Schaltfunktionen. Ein zusätzliches<br />

Haustelefon ist nicht mehr nötig – aber jederzeit möglich.<br />

Denn DoorCom-IP ist flexibel und skalierbar.<br />

So kann in ein und demselben Objekt eine Praxis oder Kanzlei<br />

<strong>die</strong> Türkommunikation komplett per PC und Software abwikkeln,<br />

während <strong>die</strong> Wohnungen über klassische Haustelefone<br />

verfügen. Der gemischte Betrieb ist ebenso möglich wie eine<br />

nachträgliche Umnutzung, falls sich <strong>die</strong> Belegung der Immobilie<br />

ändert. Eine weitere Form der Funktionsaufteilung bietet<br />

sich an, wenn <strong>die</strong> Nutzer nicht über PC sprechen möchten oder<br />

das dazu nötige Headset fehlt: Dann stellt der PC das Videobild<br />

dar, während das gewöhnliche Telefon den Sprechkontakt und<br />

<strong>die</strong> Türöffnerfunktion übernimmt. Auch <strong>die</strong>se Kombination<br />

kann das herkömmliche Haustelefon ersetzen oder ergänzen.<br />

DoorCom-IP passt <strong>die</strong> Türkommunikation den Nutzerwün-<br />

schen und der vorhandenen Infrastruktur an. Damit bietet es<br />

ideale Voraussetzungen <strong>für</strong> anspruchsvolle Objekte und massgeschneiderte<br />

Angebote.<br />

Systemfreie Anbindung: Reiner Ethernet-Betrieb<br />

In der systemfreien Anbindung benötigt <strong>die</strong> Türkommunikation<br />

weder eigene Sprechstellen noch eine separate Installation.<br />

Stattdessen wird <strong>die</strong> Türstation über DoorCom-IP mit dem<br />

Ethernet verbunden. Alles weitere übernehmen das Netzwerk<br />

und bis zu 49 angeschlossene PCs. Optional kann das System<br />

mit einer weiteren Kommunikationstechnik kombiniert werden,<br />

<strong>die</strong> ebenfalls an jedem Arbeitsplatz vorhanden ist: dem<br />

Telefon. In <strong>die</strong>sem Fall übernimmt das Telefon <strong>die</strong> Sprechverbindung<br />

und <strong>die</strong> Türöffnerfunktion. Das Videobild der Türkamera<br />

erscheint synchron zum Rufton auf dem PC-Bildschirm.<br />

Flexibel und leistungsstark: Ethernet und Siedle-Multi<br />

Mit Siedle-Multi bildet DoorCom-IP ein Team <strong>für</strong> hohe Ansprüche<br />

an Systemleistung und Flexibilität. Die Multi-Anbindung<br />

kann alles, was <strong>die</strong> systemfreie Anbindung leistet – ergänzt<br />

durch <strong>die</strong> Fähigkeiten von Siedle-Multi. So können beispielsweise<br />

Siedle-Haustelefone und PC-Clients in einem System frei<br />

kombiniert werden. Bei der Planung kann innerhalb eines<br />

Systems flexibel auf unterschiedliche Nutzungsvarianten eingegangen<br />

werden.<br />

Die Multi-Anbindung ist in zwei Versionen erhältlich. In der<br />

ersten ist jeder Tür ein DoorCom-IP zugeordnet, das bis zu 49<br />

PC-Teilnehmer versorgt. Typische Anwendungen sind grosse<br />

Gebäude mit unterschiedlicher Nutzung der einzelnen Einheiten.<br />

In der zweiten Version der Multi-Anbindung verbindet ein<br />

DoorCom-IP maximal 254 Eingänge mit bis zu vier PC-Teilnehmern.<br />

Typische Anwendungen sind Objekte mit zahlreichen<br />

Zugängen, <strong>die</strong> von zentraler Stelle überwacht werden, beispielsweise<br />

von einem Pförtner oder einem Sicherheits<strong>die</strong>nst.<br />

Derartige Objekte verfügen in der Regel über ein umfassendes<br />

Datennetzwerk. Mit Door-<br />

Com-IP nutzt <strong>die</strong> Gebäudekommunikation<br />

<strong>die</strong>se Infrastruktur.<br />

Ihr Einsatz wird<br />

dadurch komfortabler, flexibler<br />

und meist auch<br />

kostengünstiger.<br />

Komplette IP-Anbindung mit<br />

der gesamten Funktionalität:<br />

Die PC-Clients können herkömmliche<br />

Sprechstellen<br />

komplett ersetzen.<br />

Die Sprech- und Türöffnerfunktion<br />

über das gewöhnliche<br />

Telefon ist möglich, aber<br />

nicht notwendig.


Innovativ. . .<br />

Neues Sammelgaragentor ET 500 von Hörmann mit langlebiger, wartungsfreier Torkonstruktion<br />

Allen Anforderungen<br />

<strong>für</strong> Sammelgaragen gewachsen<br />

Immer mehr Autos werden zugelassen. Immer mehr davon<br />

müssen in den Städten Platz finden. Die Lösung: Sammelgaragen.<br />

Deren Einfahrtstore müssen, besonders in Wohnhäusern,<br />

nicht nur leise und sicher sein – sondern auch äusserst<br />

zuverlässig. Zudem sollten sie sich harmonisch in <strong>die</strong> Architektur<br />

einfügen. Das neue Sammelgaragentor ET 500 von<br />

Hörmann erfüllt <strong>die</strong>se vielfältigen Anforderungen.<br />

Da täglich zahlreiche Autos das Tor einer Sammelgarage passieren,<br />

stand bei der Produktentwicklung <strong>die</strong> dauerhafte<br />

Zuverlässigkeit im Zentrum. Die robuste Torkonstruktion des<br />

ET 500 ist <strong>für</strong> mehr als eine Viertelmillion Zyklen ausgelegt.<br />

Durch eine verschleissfreie Gegengewichtstechnik ist sie darüber<br />

hinaus praktisch wartungsfrei. Das vermeidet nicht nur<br />

Defekte und damit unangenehme Staus vor dem Tor. Es spart<br />

auch Wartungskosten.<br />

Für eine ruhige und sichere Nachbarschaft<br />

Das ET 500 läuft sehr leise. Anwohner und Bewohner eines<br />

Hauses mit Sammel- und Tiefgarage müssen – speziell zu<br />

Stosszeiten – weitaus weniger Lärmbelästigung hinnehmen.<br />

Wie bei jedem anderen Hörmann-Tor, ist auch beim ET 500<br />

Sicherheit oberstes Gebot: Die Seilzüge gibt es doppelt, so<br />

dass ein Abstürzen des Torflügels praktisch ausgeschlossen<br />

ist. Durch ausreichend Platz zwischen Torflügel und Baukörper<br />

können Finger nicht eingeklemmt werden.<br />

Vielfältige Gestaltung<br />

In der Grundausführung ist das Sammelgaragentor mit<br />

einem Lochblech mit 45 Prozent Lüftungsquerschnitt ausgestattet.<br />

Damit ist eine ausreichende Belüftung sichergestellt.<br />

Es können aber auch variable Lamellen gewählt werden, <strong>die</strong><br />

ansichtsgleich zu Hörmann Sectionaltoren sind.<br />

Flexibel zu gestalten: Das Motiv 405 des neuen Sammelgaragentores<br />

ET 500 von Hörmann lässt sich bauseitig mit beliebigen Füllungen<br />

versehen. So passt es sich harmonisch in <strong>die</strong> Fassadenoptik ein.<br />

Fotos: Hörmann<br />

Ideal bei wenig Platz vor dem Tor: Das neue Sammelgaragentor<br />

ET 500 von Hörmann schwingt nur 20 Zentimeter nach vorne aus.<br />

Durch bauseitige Füllungen bieten sich unendliche, individuelle<br />

Gestaltungsmöglichkeiten. So lässt sich das Tor optimal<br />

in geplante oder bestehende Fassaden integrieren.<br />

Ideal bei wenig Platz<br />

Obwohl das ET 500 ein Schwingtor ist, schwenkt es mit 20<br />

Zentimetern nur wenig aus. Damit ist es ideal bei engen<br />

Platzverhältnissen einsetzbar.<br />

Zwei Antriebe <strong>für</strong> zahlreiche Garagentypen<br />

Angetrieben wird das neue Tor in Garagen mit weniger als<br />

50 Einstellplätzen vom Garagentorantrieb SupraMatic H.<br />

Durch seine Sanft-Anlauf- und Sanft-Stopp-Funktion läuft<br />

das Tor mit dem SupraMatic H besonders leise – womit es<br />

sich <strong>für</strong> Hotels, Gebäude mit Mietwohnungen oder Büros<br />

eignet. Finden mehr als 50 Autos in der Garage Platz, ist der<br />

Kettenantrieb ITO 400 dem häufigen Öffnen und Schliessen<br />

gewachsen. Beide Antriebe können mit zahlreichen Steuerungen<br />

kombiniert werden.<br />

Türe im Tor<br />

In vielen Anwendungsfällen wird ein Notausgang im Tor verlangt.<br />

Diese Forderung kann ohne zusätzlichen seitlichen<br />

Platzbedarf durch eine nach aussen öffnende Schlupftüre<br />

erfüllt werden.<br />

Kontakt:<br />

Hörmann Schweiz AG<br />

CH-4702 Oensingen<br />

www.hoermann.ch<br />

51


52<br />

Innovativ. . .<br />

Harmonisches Gebäudeensemble mit stützenfreien Balkonen<br />

Zuger Stadttor: Wohnqualität mit<br />

Die neu entstandene Überbauung «Zuger Stadttor» überzeugt durch ihren hohen städtebaulichen Anspruch. Die sechs<br />

Gebäude auf dem ehemaligen Zeughaus-Areal integrieren sich in <strong>die</strong> unterschiedlichen Umgebungen des Geländes. Das Projekt<br />

des Planungsbüros axess Architekten AG aus Zug bietet Platz <strong>für</strong> 140 attraktive Eigentums- und Mietwohnungen mit<br />

hoher Bauqualität. Großzügige Balkone sorgen <strong>für</strong> ein Plus an Wohnqualität. Eine Besonderheit dabei: Die Balkone sind über<br />

eine stützenfreie Konstruktion mit dem Schöck Isokorb angebracht.<br />

Die Balkone an den Gebäuden des Zuger Stadttors sind über eine stützenfreie Konstruktion<br />

angebracht . (Foto: Schöck Bauteile AG)<br />

Das ehemalige Zeughaus-Areal in Zug<br />

ist umgeben von vier unterschiedlichen<br />

Landschaftsbildern: Auf der einen Seite<br />

befindet sich <strong>die</strong> stark befahrene Straße,<br />

<strong>die</strong> Zug und Baar verbindet. Auf der<br />

anderen Seite grenzt es an <strong>die</strong> Lotzen-<br />

Ebene. Nach Süden schließt sich der<br />

Büro- und Wohnkomplex auf dem<br />

Gelände der ehemaligen Kistenfabrik<br />

an. Im Westen begrenzen stillgelegte<br />

Industriegleise das Grundstück. Diese<br />

Vielseitigkeit des 14.600 Quadratmeter<br />

großen Geländes integrierte das Planungsbüro<br />

axess Architekten AG aus<br />

Zug in seinem Projekt und gewann<br />

damit 2003 das Stu<strong>die</strong>nverfahren.<br />

Autofreies Areal mit<br />

hoher Wohnqualtität<br />

Der Entwurf der Architekten sah sechs<br />

unterschiedliche Gebäude vor, <strong>die</strong> den<br />

unterschiedlichen Anforderungen aus<br />

der Umgebung genügen. Zur Straßenseite<br />

übernimmt ein langgezogener,<br />

markanter Glasbau in blauem Farbton<br />

den Lärmschutz <strong>für</strong> <strong>die</strong> angrenzenden<br />

vier Gebäude. Diese Gebäude mit gelber<br />

Fassade sind gegen Westen ausgerichtet<br />

und blicken damit auf das Grün<br />

der Lotzen-Ebene. Zur ehemaligen<br />

Kistenfabrik ergänzt ein weißes, längeres<br />

Gebäude das Ensemble. Die hohe<br />

Wohnqualität wird zudem durch eine<br />

Tiefgarage unter dem Gelände gesteigert.<br />

Die Zufahrt zu den 240 Stellplätzen<br />

erfolgt über <strong>die</strong> Einfahrt des Nachbar-Areals,<br />

so dass das Gelände weitgehend<br />

autofrei ist. Für <strong>die</strong> Bewohner<br />

ergeben sich damit minimale Immissionen.<br />

Großzügige Balkone –<br />

wärmetechnisch optimiert<br />

Die hohe Wertigkeit der Überbauung<br />

kommt nicht nur in der optischen<br />

Gestaltung der Fassade zum Ausdruck:


städtebaulichem Anspruch<br />

Die großzügig bemessenen, teilweise über Eck ausgeführten<br />

Balkone der vier gelben Gebäude unterstreichen den gehobenen<br />

Wohnwert. Alle Balkone sind mittels thermisch optimierten<br />

Kragplattenanschlüssen angebracht und minimieren<br />

damit Wärmebrücken. Ursprünglich ging man in der ersten<br />

Planungsphase von abgestützten Balkonen aus. Weitergehende<br />

Berechnungen ergaben jedoch, dass auch eine stützenfreie<br />

Konstruktion möglich war. Der Bauherr, das Bauherrschaft<br />

Konsortium Zuger-Stadttor, ließ sich <strong>für</strong> <strong>die</strong>se<br />

Lösung gewinnen. Aufgrund der relativ großen Auskragung<br />

von bis zu 3,19 Meter und den hohen Anforderungen an das<br />

Deformationsverhalten fiel <strong>die</strong> Entscheidung bei der<br />

Anschlusslösung auf den Schöck Isokorb Typ K. Er erfüllt <strong>die</strong><br />

technischen Anforderungen in Bezug auf Deformation, Tragfähigkeit,<br />

Dauerhaftigkeit und Korrosionsschutz. Den<br />

Bewohnern des Zuger Stadttors werden damit statisch sichere<br />

Balkone mit langer Lebensdauer geboten, <strong>die</strong> zudem ein<br />

Plus an Wohnfläche und -qualität bieten.<br />

Hohe Sicherheit in der Balkonkonstruktion<br />

Beim Bau der Wohnsiedlung wurden speziell angefertigte<br />

Isokörbe im Wert von 300.000 Franken verbaut. Für den<br />

Schöck Isokorb Typ K entschied sich das ausführende Bauunternehmen<br />

Schmid jedoch nicht nur aus preislichen Gründen:<br />

Überzeugt haben auch <strong>die</strong> Stabilität und Solidität der<br />

Körbe. Für das Objekt wurden spezielle Sondertypen entworfen,<br />

<strong>die</strong> den hohen baulichen Anforderungen angepasst<br />

waren. «Trotz der Grösse und notgedrungenden Schwere<br />

der Sonder-Typen ging alles doch recht rasch und reibungslos»,<br />

erklärt René Schurtenberger von der Schmid Bauunternehmung<br />

AG. Der Zuschnitt der Isolations-Zwischenstücke<br />

war unvermeidlich. Zudem mussten <strong>die</strong> Körbe auf der Baustelle<br />

in Teilstücke geschnitten werden. Anwendungstechniker<br />

und Aussen<strong>die</strong>nstmitarbeiter von Schöck standen dem<br />

Bauunternehmen bei der Ausführung vor Ort beratend zur<br />

Seite. «Der Erst-Einbau wurde durch Instruktionen von<br />

Schöck-Mitarbeitern unterstützt. Es war ein anspruchsvolles<br />

Projekt und <strong>die</strong> Sicherheit war uns natürlich wichtig. Da war<br />

uns <strong>die</strong> Unterstützung willkommen», so Schmid.<br />

Gehobener Wohnwert<br />

Für <strong>die</strong> Tragwerksplanung des gesamten Projektes war das<br />

Ingenieurbüro PlüssMeyerPartner zuständig. Bereits im Vorfeld<br />

unterstützte es das Architekturbüro axess mit statischen<br />

Konzepten und optimierte <strong>die</strong> Gebäudeanordnung. Durch<br />

das Anheben der Gebäude um ein halbes Geschoss wurde<br />

Innovativ. . .<br />

nicht im Grundwasser gebaut, so dass auf Baugrubenabschlüsse<br />

und Spundwände verzichtet werden konnte und<br />

keine Wasserhaltung im Bauzustand erfolgte. «Diese ineinander<br />

greifenden Maßnahmen ermöglichten in der Realisierungsphase<br />

einen wirtschaftlichen Bauablauf und mit <strong>die</strong>ser<br />

Perspektive konnte der Wettbewerb gewonnen werden»,<br />

erklärt Dipl.-Ing. Jürg Büchler, Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

von PlüssMeyerPartner. Bei den Rohbauten wurden keine<br />

komplizierten Tragstrukturen entworfen.<br />

Bautafel:<br />

Bauherrschaft: Konsortium Zuger-Stadttor, Zug;<br />

bestehend aus den Firmen:<br />

4B Immobilien AG, Zug<br />

Peikert Immobilien AG, Zug<br />

Architekt: axess Architekten AG, Zug<br />

Bauunternehmen: Schmid Bauunternehmung AG, Ebikon<br />

Tragwerksplanung: PlüssMeyerPartner Ingenieure, Luzern<br />

Fassadenplanung: 4B Bachmann<br />

Fassadenberater: Emmer Pfenninger Partner AG, Basel<br />

Glaskunst: Peter Roesch, Luzern<br />

Bauingenieure: Peter Ott AG, Zug<br />

Bauzeit: 2006 – 2007<br />

Balkon-Anschluss: Schöck Isokorb von der<br />

Schöck Bauteile AG, Aarau<br />

Schöck Bauteile AG<br />

Neumattstrasse 30<br />

CH-5000 Aarau<br />

www.schoeck.ag<br />

53


54<br />

Eindrucksvolle Verwandlung<br />

zum Generationenhaus<br />

Mit einer kompletten Überarbeitung<br />

des Altbaues und zum Teil neuer Raumaufteilung,<br />

ergänzt durch eine Aufstokkung,<br />

erfolgte eine Verwandlung mit<br />

pfiffigem architektonischem Konzept.<br />

Die Raumhöhen sind als Spur von<br />

Damals geblieben. Was vor rund vierzig<br />

Jahren gebaut worden war, einer Familie<br />

als angenehmer Wohnraum <strong>die</strong>nte,<br />

zeigt sich heute als Generationenhaus<br />

mit Wohnbereich von Grossmutter und<br />

zeitgemässen Wohnlandschaften der<br />

jungen Familie mit Kindern. Ein Traum<br />

wurde wahr.<br />

Verschiedene Dinge waren der Bauherrschaft<br />

sehr wichtig. Der bestehende<br />

Standort, <strong>die</strong> Freifläche mit südseitigem<br />

Garten und vor allem angenehme und<br />

eigenständige Wohnungen <strong>für</strong> zwei<br />

Generationen. Dass dabei dem Tageslicht,<br />

eine wesentliche Bedeutung zugeordnet<br />

wurde, stellte im Breich des<br />

Umbaues eine Herausforderung dar.<br />

Mit geschickt gewählten Konstruktionen<br />

im Bereich der Fenster und Be-<br />

schattung entstanden beinahe uneingeschränkte<br />

Ausblicke in <strong>die</strong> herrliche<br />

Umgebung auf See und Berge.<br />

Die Bauherrschaft entschied sich <strong>für</strong><br />

den umfangreichen Um- und Aufbau,<br />

vor allem des Standortes wegen und<br />

mit der Perspektive, dass sich aus der<br />

bestehenden Bausubstanz zeitgemässes<br />

Wohnen in Aussicht stellte.<br />

Harte Zeiten<br />

Der Entschluss stand unumstößlich fest.<br />

Die Abbrucharbeiten zeigten ab und zu<br />

zerstörerische Bilder. Die verschiedenen<br />

Launen der Wetterlagen waren beunruhigend,<br />

weil das Gebäude offen stand.<br />

Vertrauen und Engagement der Bauherrschaft<br />

zum Architekten und dem Ingenieur<br />

zeigten sich verschiedentlich, und<br />

waren nach heiklen Anblicken in der<br />

Anfangsphase <strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong> eine<br />

gelungene Zusammenarbeit.<br />

Mit der gewünschten Einstellung der<br />

verpflichteten Handwerker entstand<br />

zunehmend ein guter Geist zum neu<br />

entstehenden Gebäude. Mit einigen statischen<br />

Klimmzügen wurden Überbrükkungen<br />

und Lastenübergaben versetzt,<br />

immer unter der Voraussetzung, keinen<br />

Zoll der Raumhöhe vom bestehenden<br />

Innenraum preis zu geben. Nachdem<br />

vom neuen Hauseingang über <strong>die</strong> angepasste,<br />

bestehende Kellertreppe bis zur<br />

Estrichdecke <strong>die</strong> Arbeiten abgeschlossen<br />

werden konnten, waren alle gespannt<br />

auf <strong>die</strong> neu geplante Aufstockung in<br />

Holz, <strong>die</strong> das Erscheinungsbild um ein<br />

Drittel erweiterte. Ein richtiger und<br />

wichtiger Entscheid in jeder Hinsicht, <strong>die</strong><br />

Proportionen mit der Aufstockung<br />

ergänzten das Gebäude in positivem<br />

Mass. Ein neues Erscheinungsbild prägte<br />

zunehmend <strong>die</strong> Umgebung. Nachbarn<br />

und Passanten taten zögerlich ihre kritische<br />

Meinung kund und auch von <strong>die</strong>sen<br />

Seiten entstand zunehmend «Verständnis<br />

zum Umbau», denn eine Architektur<br />

vom Feinsten hob sich langsam<br />

empor. Ein neues Erscheinungsbild prägte<br />

zunehmend <strong>die</strong> Umgebung.


Bestehender Bau Massiv –<br />

Aufstockung aus Holz<br />

Das Haus aus dem Jahre 1963 bestand<br />

aus Beton und Backsteinen mit schwacher<br />

Wärmedämmung, wie zu der Zeit<br />

üblich. Von <strong>die</strong>ser Zeit her zeigte sich<br />

ein aufgeschlossener eher offener<br />

Wohngrundriss. Wohnen, Küche - Essen<br />

mit Zimmern auf einer Ebene, im Dachgeschoss<br />

ein Nebenraum. Nur mit Bad,<br />

Dusche und WC war <strong>die</strong> 5- Zimmerwohnung<br />

ausgestattet, auch <strong>die</strong>s zeitgemäss.<br />

Die Geschosshöhen lagen mit<br />

2.30m eher nieder und gerade <strong>die</strong>se<br />

Höhen mussten mit allen neuen Situationen<br />

gehalten werden. So entstand<br />

<strong>die</strong> Idee alle Fenster von Boden bis zur<br />

Decke zu führen, so entstand eine<br />

optisch optimierte Raumhöhe. Der entsprechende<br />

Sonnenschutz <strong>für</strong> <strong>die</strong> grosszügigen<br />

Fenster, wurde konstruktiv in<br />

<strong>die</strong> Fassade integriert, um <strong>die</strong> Fensterflächen<br />

zu optimierten.<br />

Die gesammte Außenhaut, auch <strong>die</strong> aufgestockte<br />

Konstruktion in Holsystembauweise,<br />

besitzt nun einen 22 cm starken<br />

Wärmedämmantel. Mit Unterstützung<br />

der Organisation Klimarappen-<br />

Schweiz spiegelten sich einige Gedanke<br />

zum Energiesparen. Mit einer Luftwärmepumpe,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> alte Ölheizung ersetzte,<br />

führte der Gedanken weiter zu<br />

einer Wohnraumlüftung, <strong>die</strong> nun alle<br />

Räume mit Frischluft versorgt. Wärmedämmung,<br />

Luftwärmepumpe, Fenster-<br />

optimierung und Wohnraumlüftung<br />

führen das Gebäude in den Energiebilanz-Bereich<br />

eines Minergie- Standard.<br />

Holz sticht kurz hervor<br />

Holz als Leichtbaukonstruktion wurde<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufstockung gewählt, um möglichst<br />

keine Zusatzlasten zu generieren.<br />

Kurz trat der Werkstoff Holz konstruktiv<br />

in Erscheinung, nach der Aufrichtung<br />

war <strong>die</strong> Holzkonstruktion, mit Putzträger,<br />

nach kurzer Zeit mit dem Grundputz<br />

versehen und bildete mit der Wärmedämmung<br />

der unteren Geschosse eine<br />

Einheit. Vom Holz blieb der Dachvorsprung<br />

sichtbar und zeigt dem Betrachter<br />

seinen natürlichen Ausdruck.<br />

Mit der Aufstockung erweitere sich der<br />

bestehende, darunterliegende Grundriss<br />

beträchtlich. Zimmer, Bad- Dusche- WC<br />

bildeten <strong>die</strong> Ausdehnung <strong>die</strong> sich <strong>die</strong><br />

Bauherrschaft gewünscht hatte. Die<br />

Ausrichtung der Räume konnte frei dimensioniert,<br />

geplant werden. Eine Terrasse,<br />

<strong>die</strong> vom galerieähnlichen Verbindungsflur<br />

ihren Zugang hat, präsentiert<br />

sich im Haus wie eine Ferienoase.<br />

Mit neuem strahlenden Gesicht<br />

Nachdem alles stand fehlte noch der<br />

Tupfer auf dem Punkt, <strong>die</strong> Farbgebung.<br />

Unter verschiedenen Gesichtspunkten,<br />

von A wie Aussehen zu M wie Machbarkeit<br />

wurde abgewogen und beraten.<br />

Die Wünsche und Vorgaben konn-<br />

Kompetente Partner - Haus Sonnmattstrasse 3, 6374 Buochs<br />

Ausgeführte Arbeiten<br />

• Spengler- und Blitzschutzarbeiten<br />

• Flachdacharbeiten<br />

• Flüssigkunststoff-Abdichtung<br />

ten schliesslich mit einem dezent<br />

anmutenden Rot erfüllt werden. Die<br />

Farbe bestätigte sich auch klar.<br />

Von <strong>die</strong>sem Zeitpunkt an, als das<br />

Gebäude Farbe zeigte, war kaum mehr<br />

zu erkennen, dass der eigentliche Kern<br />

des Hauses über vierzig Jahre Geschichte<br />

und Erinnerungen beherbergt. Geschichte<br />

und Erinnerungen, <strong>die</strong> genau<br />

den Gehalt wiedergeben, den sich <strong>die</strong><br />

neuen Bewohner gewünscht hatten.<br />

Erlebtes in Erinnerung zu spüren, es<br />

anzurühren. Von nun an können sich<br />

Grossmutter und Enkelkinder in <strong>die</strong><br />

Augen schauen von Gewesenem berichten<br />

und gleichzeitig in <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

blicken, eben ein Generationenhaus.<br />

Bauherrschaft<br />

D. + M. Kraut-Baumeler<br />

6374 Buochs<br />

Architekt<br />

R. Fürsinger<br />

Architekt / Bauleiter AG<br />

Knirigasse 19 A<br />

CH-6370 Stans<br />

Tel. +41 41 610 68 16<br />

Fax +41 41 610 19 16<br />

info@fuersinger-architektur.ch<br />

www.fuersinger.ch<br />

55


56<br />

EFH Weiherstrasse Alberweiler DE<br />

Eingebettet in <strong>die</strong> voralpine oberschwäbische Landschaft liegt<br />

etwa 10 km nördlich der Großen Kreisstadt Biberach an der<br />

Riß <strong>die</strong> 800-Seelen-Gemeinde Alberweiler. Auf dem höchsten<br />

Punkt befinden sich das mittelalterliche Schloss und <strong>die</strong> Kirche.<br />

Auf dem Grundstück der ehemaligen Bäckerei an der Weiherstrasse<br />

entsteht <strong>2008</strong> ein neues Einfamilienhaus <strong>für</strong> eine vierköpfige<br />

Familie. Das Grundstück liegt in der Talsenke direkt<br />

unterhalb der Kirche und Schloss, welche zum Grundstück im<br />

Südosten stehen. Das 1250 m 2 grosse Grundstück weist ein<br />

längliches abgeknicktes Rechteck auf. Die Weiherstrasse befindet<br />

sich im Südwesten. Im Nordwesten fliesst das Mühlebächlein,<br />

angrenzend eine grüne Wiese und dahinter Häuser aus<br />

den 90er-Jahren. Im Nordosten hat man freie Sicht auf eine<br />

Wiese, welche sich zum Hügelzug des Schlosses hochzieht.<br />

Unit Architekten AG<br />

www.unitarchitekten.ch<br />

Der Ort ist locker bebaut. Viel Grün, Bäche und Teiche prägen<br />

<strong>die</strong> ländliche Atmosphäre. Zusammen mit Schloss und Kirche<br />

geben sie dem Ort <strong>die</strong> Identität. Die traditionellen Häuser des<br />

Dorfes sind gemauert und geschlämmt. Dazwischen stehen<br />

vereinzelt Schuppen mit senkrechten Brettern verkleidet. Das<br />

Grundstück ist an der Weiherstrasse flankiert von einem traditionellen<br />

Wohnhaus im Südosten und einem Holzschuppen<br />

im Nordwesten und wird dominiert von Schloss und Kirche.<br />

Das geplante Einfamilienhaus soll den lieblichen Charakter des<br />

Dorfes aufnehmen. Es wird so in das Grundstück eingepasst,<br />

dass ein starker Bezug zum Kern des Ortes erfolgt, ohne selber<br />

dominant zu sein. Der Grundriss wird winkelförmig gestaltet.<br />

Damit wird das Grundstück zur Strasse hin geschlossen und<br />

ein grosser intimer Aussenbereich erzeugt. Durch das niedrige<br />

1-geschossige Volumen und <strong>die</strong> steigende und fallende Linie<br />

des Daches passt sich das Gebäude der Topografie optimal an.<br />

Die rhythmische Fassadenschalung nimmt <strong>die</strong> Typologie der<br />

Holzgebäude auf und fügt sich mit der Zeit, wenn das Holz<br />

verwittert, immer mehr in <strong>die</strong> bauliche Struktur des Ortes ein.<br />

Das Haus verfügt über kein Untergeschoss. Das in Minergiestandard<br />

erbaute Gebäude wurde ab Bodenplatte in Holzelementbauweise<br />

errichtet. Geheizt wird mit Erdregister-Wärmepumpe<br />

und <strong>die</strong> kontrollierte Lüftung sorgt <strong>für</strong> ständig frische<br />

Raumluft.<br />

Man betritt das Haus über vier Stufen unter einem grosszügigen<br />

auskragenden Vorbereich, der zugleich Autoabstellplatz


ist. Tritt man in das Haus ein, wird man von<br />

einem überwältigenden Blick überrascht, der<br />

bis ans Ende des Hauses und hinaus in den<br />

grünen Aussenhof führt. Über <strong>die</strong> Erschliessungszone,<br />

<strong>die</strong> sich mit einer grosszügigen<br />

Fensterfront zum Aussenbereich öffnet, werden<br />

sämtliche Zimmer und Nebenräume<br />

erschlossen. Der Gang führt direkt in den<br />

grosszügigen Wohn-Küchenbereich. Wendet<br />

man seinen Blick vom Wohnraum zurück, wird<br />

der Blick gelenkt von der mäandernden Dekke.<br />

Der Gang endet nicht einfach abrupt am<br />

andern Ende, sondern führt wie eine Schnekke<br />

in den Arbeitsraum und öffnet sich wieder<br />

mit einem raumhohen Fenster zur Strasse hin.<br />

Dadurch erlangt der relativ kleine Grundriss<br />

eine wohltuende Grosszügigkeit.<br />

Diese Grosszügigkeit wird unterstützt durch<br />

den sich über alle Böden erstreckenden<br />

Eichenriemenparkett. Ansonsten sind <strong>die</strong> Räume<br />

in einem neutralen Weiss gehalten. Die<br />

Farbigkeit wird durch <strong>die</strong> Landschaft gegeben,<br />

welche durch <strong>die</strong> grosszügigen Öffnungen mit<br />

dem Innenraum zu verschmelzen scheint.<br />

Objektdaten<br />

Bauherrschaft: Lothar und Michaela<br />

Kussmaul<br />

Tomerdingen DE<br />

Planung: Unit Architekten Hergiswil<br />

Projektleitung: Guido Stalder, Mary Sidler<br />

Holzbau: Mohr Holzbau<br />

Schemmerhofen<br />

Baubeginn: Juli 2007<br />

Fertigstellung: April <strong>2008</strong><br />

57


58<br />

News…<br />

Pavatex SA und <strong>die</strong> WWF Climate Group<br />

Gemeinsamer Einsatz <strong>für</strong> den<br />

Klimaschutz<br />

PAVATEX SA ist neues Mitglied der WWF Climate Group. Im Vordergrund der Partnerschaft steht der aktive Schutz unseres<br />

Klimas. Mit zahlreichen Massnahmen reduziert PAVATEX den CO2-Ausstoss und leistet so einen wertvollen Beitrag dazu.<br />

In den letzten Jahrzehnten nahm <strong>die</strong> Klimaerwärmung massiv<br />

zu. Verursacht wird sie vorwiegend vom Menschen. Die Folgen<br />

des Klimawandels gehören zu den grössten Herausforderungen<br />

<strong>für</strong> Mensch und Natur. Hauptverantwortlich <strong>für</strong> den Temperaturanstieg<br />

ist <strong>die</strong> Verbrennung fossiler Energien und damit<br />

der hohe Ausstoss von CO2. Unternehmen haben durch ihre<br />

Geschäftstätigkeiten direkt sowie indirekt durch <strong>die</strong> Herstellung<br />

und Nutzung ihrer Produkte, durch Dienstleistungen und<br />

den Kundenverkehr einen grossen Einfluss auf den CO2-Ausstoss.<br />

Die CO2-Reduktionspotenziale von Firmen sind meist<br />

beträchtlich. Auch im Gebäudebereich, welcher in der Schweiz<br />

über 40 Prozent der CO2-Emissionen ausmacht, besteht ein<br />

riesiges Potenzial zum Klimaschutz. Ein gut isoliertes Dach<br />

oder eine modern gedämmte Gebäudehülle resultieren in<br />

einem tieferen Heizbedarf, schonen damit das Klima und<br />

machen sich ausserdem positiv im Portemonnaie bemerkbar.<br />

Wirkungsvoller Zusammenschluss<br />

In der WWF Climate Group schliessen sich Unternehmen<br />

zusammen, <strong>die</strong> einen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen.<br />

Sie verpflichten sich, mit Betrieb und Produkten möglichst<br />

geringe CO2-Emissionen zu verursachen. Neues Mitglied<br />

der WWF Climate Group ist PAVATEX SA. Als führender<br />

Anbieter von hochwertigen und ökologischen Holzfaserdämmsystemen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> moderne Gebäudehülle setzt sich<br />

PAVATEX aktiv <strong>für</strong> den Umweltschutz ein. Im Rahmen seiner<br />

Mitgliedschaft hat PAVATEX mit der WWF Climate Group<br />

vielfältige Massnahmen und konkrete Ziele vereinbart, <strong>die</strong><br />

zur Reduktion von CO2 beitragen und damit der globalen<br />

Erwärmung entgegenwirken. So hat sich PAVATEX dazu verpflichtet,<br />

im Vergleich zu 2007 seinen CO2-Ausstoss bis 2010<br />

um zwölf Prozent zu verringern und gleichzeitig <strong>die</strong> Energieeffizienz<br />

des gesamten Betriebs bis 2010 um zehn Prozent zu<br />

erhöhen. Die Inbetriebnahme des neuen Biomassekessels im<br />

Werk Cham und <strong>die</strong> Optimierung der Dampfsysteme sind<br />

dabei wichtige Beiträge. Des Weiteren reduziert PAVATEX bis<br />

2010 in den Werkanlagen seinen Stromverbrauch um fünf<br />

Prozent durch <strong>die</strong> Optimierung und Effizienzsteigerung von<br />

Maschinen und Motoren. Durch <strong>die</strong> Verwendung von effizienteren<br />

Firmenfahrzeugen senkt PAVATEX den durchschnittlichen<br />

Treibstoffverbrauch um drei Liter auf 5 l/100<br />

km. Zur Reduktion des Stromverbrauchs werden nur noch<br />

energiesparende Bürogeräte angeschafft, auch <strong>die</strong> Versorgung<br />

mit elektrischer Energie <strong>für</strong> den Bürobereich will<br />

PAVATEX durch eigene Solaranlagen sicherstellen. Intern fördert<br />

das Unternehmen <strong>die</strong> Nutzung des öffentlichen Verkehrs<br />

und kompensiert Flugreisen mit CO2-senkenden Massnahmen.<br />

Die WWF Climate Group und PAVATEX SA überprüfen<br />

in einem jährlichen Reporting <strong>die</strong> vereinbarten Ziele und<br />

definieren entsprechend weitere Massnahmen – <strong>für</strong> einen<br />

wirkungsvollen und langfristigen Schutz unseres Klimas.


News…<br />

Schwertransport <strong>für</strong> Solarhaus<br />

Abfahrt aus der Werkhalle in Oberburg<br />

LKW unterwegs nach Faoug VD<br />

Statt mit Öl wird ein Gebäude in Faoug VD<br />

künftig voll mit Sonnenenergie versorgt.<br />

Das Emmentaler Solarunternehmen Jenni Energietechnik AG<br />

konnte am Dienstag einen grossen Solarspeicher <strong>für</strong> ein voll<br />

solar beheiztes Gebäude ausliefern. Das im Minergie-P Standard<br />

konzipierte Gebäude am Murtensee wird im Jahr 2009<br />

fertiggestellt.<br />

Der Solarspeicher mit einem Fassungsvermögen von 50`000 l<br />

wird dann mit Wasser gefüllt und funktioniert wie eine Thermosflasche.<br />

Mittels 54 Quadratmeter Sonnenkollektoren auf<br />

dem Dach wird Wärme erzeugt, welche anschliessend im<br />

Solartank gespeichert wird. Das Gebäude kann ganzjährig zu<br />

hundert Prozent solar beheizt werden. Auch das Warmwasser<br />

wird von der Sonne aufbereitet. Zur Deckung des elektrischen<br />

Energiebedarfs wird zudem eine Solarstromanlage<br />

installiert.<br />

Die Produktion von grossvolumigen Speichern <strong>für</strong> thermische<br />

Solaranlagen gewinnt <strong>für</strong> Jenni Energietechnik AG stark an<br />

Bedeutung. Immer mehr Bauherren nutzen Sonnenenergie<br />

und sind damit geschützt vor steigenden Energiekosten. Einund<br />

Mehrfamilienhäuser können heute preiswert weitgehendst<br />

mit Sonnenenergie beheizt werden.<br />

Jenni Energietechnik AG<br />

Lochbachstr. 22<br />

CH-3414 Oberburg<br />

Tel.: +41 34 422 97 77<br />

Fax: +41 34 422 97 27<br />

info@jenni.ch<br />

www.jenni.ch<br />

59


60<br />

Anschriften redaktioneller Partner<br />

Ruedi Birchler 16, 19<br />

Dipl. Architekt ETH/SIA<br />

Allmeindstrasse 17<br />

CH-8840 Einsiedeln<br />

www.birchler-architektur.ch<br />

Richy Fürsinger 54<br />

Architekt / Bauleiter AG<br />

Knirigasse 19 A<br />

CH-6370 Stans<br />

www.fuersinger.ch<br />

Eugen und Monika Imhof 36<br />

Dipl. Architekten HTL/ETH/BSA<br />

Giglenstrasse 2<br />

CH-6060 Sarnen<br />

www.imhof-arch.ch<br />

Ingenieur- und Planungsbüros<br />

Bauingenieure<br />

Birchler Pfyl & Partner AG<br />

Ingenieurbüro<br />

Benzigerstrasse 19<br />

CH-8840 Einsiedeln<br />

Tel.: +41 55 412 36 25<br />

Fax: +41 55 412 53 68<br />

info@bpp-ing.ch<br />

www.bpp-ing.ch<br />

Ingenieur- und<br />

Planungsbüro<br />

Meyer Felix<br />

Rossbergstrasse 39<br />

CH-6422 Steinen<br />

Tel.: +41 41 832 17 62<br />

Fax: +41 41 832 23 01<br />

meyerfelix@bluewin.ch<br />

Seestrasse 94<br />

CH-6052 Hergiswil<br />

Tel.: +41 41 632 50 30<br />

Fax: +41 41 632 50 32<br />

info.hergiswil@cesag.ch<br />

www.cesag.ch<br />

Tagmar AG<br />

Baselstrasse 59<br />

CH-6252 Dagmersellen<br />

Tel. +41 62 748 31 51<br />

Fax +41 62 748 31 65<br />

info@tagmar.ch, www.tagmar.ch<br />

Pirmin Jung 4, 7, 10<br />

Ingenieure <strong>für</strong> Holzbau GmbH<br />

Grossweid 4<br />

CH-6026 Rain<br />

www.ideeholz<br />

Kanton Luzern 34<br />

Energieberatung<br />

CH-6004 Luzern<br />

www.luzern-erneuert.ch<br />

Stadt Luzern 30<br />

Umweltschutz<br />

CH-6003 Luzern<br />

www.luzern-erneuert.ch<br />

W. & R. Leuenberger AG 47<br />

Dipl. Architekten ETH/HTL<br />

info@leuenberger-architekten.ch<br />

www.leuenberger-architekten.ch<br />

Bauleitung<br />

Bauphysik<br />

Wismer & Partner AG<br />

Grundstrasse 3<br />

CH-6343 Rotkreuz<br />

Tel.: +41 41 799 71 31<br />

Fax: +41 41 799 71 41<br />

info@wismer-partner.ch<br />

www.wismer-partner.ch<br />

Hubli + Landolt AG<br />

Allmeindstrasse 17<br />

CH-8840 Einsiedeln<br />

Tel. +41 55 422 22 63<br />

Nat. +41 79 691 81 82<br />

info@hubli-landoldt.ch<br />

www.hubli-landolt.ch<br />

Büro fgk GmbH<br />

Energie + Bauphysik<br />

Franz Georg Keel<br />

Mülimatt 7, CH-8915 Hausen a/A<br />

Tel. 41 44 764 03 02<br />

fgk@fgkenergie.ch<br />

Energieeffizientes <strong>Bauen</strong><br />

Otmar Spescha Ingenieurbüro<br />

<strong>für</strong> energieeffizientes <strong>Bauen</strong><br />

Untere Mangelegg 3, CH-6430 Schwyz<br />

Tel.: +41 41 811 40 70<br />

Fax: +41 41 811 40 73<br />

otmar.spescha@passivhaus.ch<br />

www.passivhaus.ch<br />

Stiftung Bourbaki Panorama 28<br />

Löwenplatz 11<br />

CH-6004 Luzern<br />

www.bourbakipanorama.ch<br />

Trägerverein Energiestadt ® 22<br />

c/o ENCO Energie-<strong>Consulting</strong> AG<br />

CH-4416 Bubendorf<br />

Kommunikation Deutschschweiz<br />

c/o Scriptum, CH-6460 Altdorf<br />

www.energiestadt.ch<br />

Unit Architekten AG 40, 44, 48, 56<br />

Werkhofstrasse 8<br />

CH-6052 Hergiswil<br />

www.unitarchitekten.ch<br />

Haustechnik<br />

Kälin Haustechnik GmbH<br />

Ochsnerstrasse 3<br />

CH-8840 Einsiedeln<br />

Tel.: +41 55 412 74 61<br />

Fax: +41 55 412 71 79<br />

kaelin.haustechnik@freesurf.ch<br />

Holzbauingenieur<br />

GSA ® -Technologie<br />

PIRMIN JUNG<br />

Ingenieure <strong>für</strong><br />

Holzbau GmbH<br />

Grossweid 4<br />

CH-6026 Rain<br />

Tel.: +41 41 459 70 40<br />

Fax: +41 41 459 70 50<br />

info@pirminjung.ch<br />

www.ideeholz.ch<br />

Neue Holzbau AG Lungern<br />

Obseestrasse 11<br />

CH-6078 Lungern<br />

Tel. 041 679 70 80<br />

Fax 041 679 70 59<br />

www.neueholzbau.ch<br />

Ing. Büro <strong>für</strong> Gebäudetechnik<br />

W & P Engineering<br />

Mühlebach 2, CH-6362 Stansstad<br />

Tel.: +41 41 612 01 41<br />

Fax: +41 41 612 01 44<br />

stansstad@wpe.ch, www.wpe.ch


Ingenieurbüro <strong>für</strong> Elektroplanung<br />

Würsch Edwin AG<br />

Ingenieurbüro <strong>für</strong> Elektroplanung<br />

Engelbergstrasse 37a<br />

CH-6370 Stans<br />

Tel.: +41 41 618 60 60<br />

Fax: +41 41 618 60 65<br />

info@e-wuersch.ch<br />

Branchenverzeichnis<br />

Alternativenergie<br />

BE Netz AG<br />

Bau und Energie<br />

Bernstrasse 57a<br />

CH-6003 Luzern<br />

Tel. +41 41 410 40 70<br />

Fax +41 41 410 40 71<br />

info@benetz.ch<br />

www.benetz.ch<br />

Aufzüge<br />

Diethelm Aufzüge AG<br />

Wägitalstrasse 66<br />

CH-8857 Vorderthal<br />

Tel.: +41 55 446 51 51<br />

Fax: +41 55 446 51 54<br />

info@<strong>die</strong>thelm-aufzuege.ch<br />

www.<strong>die</strong>thelm-aufzuege.ch<br />

Bauteile<br />

Schöck Bauteile AG<br />

Neumattstrasse 30<br />

CH-5000 Aarau<br />

Tel. +41 62 834 00 10<br />

Fax +41 62 834 00 11<br />

www.schoeck.ag<br />

Emch Aufzüge AG<br />

Fellerstrasse 23<br />

Postfach 302<br />

CH-3027 Bern<br />

Tel. +41 31 997 98 99<br />

Fax +41 31 997 98 98<br />

www.emch.com<br />

Ingenieurholzbau<br />

Bauunternehmung<br />

Neue Holzbau AG Lungern<br />

Obseestrasse 11<br />

CH-6078 Lungern<br />

Tel. 041 679 70 80<br />

Fax 041 679 70 59<br />

www.neueholzbau.ch<br />

Bau AG Luzern<br />

Hoch- & Tiefbau<br />

Mühlehofstrasse 1<br />

CH-6260 Reiden<br />

Tel.: +41 62 749 11 00<br />

Fax: +41 62 749 11 01<br />

www.bauag.ch<br />

Bauspenglerei / Blitzschutz<br />

Bahnhofplatz 6<br />

CH-6055 Alpnach Dorf<br />

Tel.: +41 41 670 15 60<br />

Fax: +41 41 670 15 09<br />

Dämmstoffe<br />

Sager AG<br />

Leutwilerstrasse 281<br />

CH-5724 Dürrenäsch<br />

Tel.: +41 62 767 87 87<br />

Fax: +41 62 767 87 80<br />

verkauf@sager.ch<br />

www.sager.ch<br />

Flumroc AG<br />

Industriestrasse 8<br />

CH-8890 Flums<br />

Tel.: +41 81 734 11 11<br />

Fax: +41 81 734 12 13<br />

info@flumroc.ch<br />

www.flumroc.ch<br />

Planungsbüro <strong>für</strong> Energietechnik<br />

Trüssel + Partner AG<br />

Planungsbüro <strong>für</strong> Energietechnik<br />

Spichermatt 14<br />

CH-6370 Stans<br />

Tel.: +41 41 610 64 40<br />

Fax: +41 41 610 70 47<br />

truessel@mtc-ag.ch<br />

swisspor AG<br />

Bahnhofstrasse 50<br />

CH-6312 Steinhausen<br />

Tel.: +41 56 678 98 98<br />

Fax: +41 56 678 98 99<br />

info@swisspor.com, www.swisspor.com<br />

Energie<br />

Erdöl-Vereinigung<br />

Löwenstrasse 25<br />

CH-8001 Zürich<br />

Tel.: +41 44 218 50 10<br />

Fax: +41 44 218 50 16<br />

info@swissoil.ch<br />

www.heizoel.ch<br />

Fenster in Holz<br />

Fenster in Holz-Metall<br />

Schreinerei Meier AG<br />

Berghofstrasse 2<br />

CH-6144 Zell<br />

Tel.: +41 41 988 15 75<br />

Fax: +41 41 988 21 38<br />

www.schreinerei-meier.ch<br />

Holzbau Bucher AG<br />

Untergasse 11<br />

CH-6064 Kerns<br />

Tel.: +41 41 666 07 07<br />

Fax: +41 41 666 07 17<br />

info@holzbau-bucher.ch<br />

www.holzbau-bucher.ch<br />

61


62<br />

Flach- und Steilbedachungen<br />

Bahnhofplatz 6<br />

CH-6055 Alpnach Dorf<br />

Tel.: +41 41 670 15 60<br />

Fax: +41 41 670 15 09<br />

durrer.dachundwandag@freesurf.ch<br />

Hoch- & Tiefbau<br />

Holzbau<br />

Paul Müller Holzbau<br />

Neuhofstrasse 3b<br />

6342 Baar<br />

Holz-Systembau<br />

Bau AG Luzern<br />

Hoch- & Tiefbau<br />

Mühlehofstrasse 1<br />

CH-6260 Reiden<br />

Tel.: +41 62 749 11 00<br />

Fax: +41 62 749 11 01<br />

www.bauag.ch<br />

Neue Holzbau AG Lungern<br />

Obseestrasse 11<br />

CH-6078 Lungern<br />

Tel. 041 679 70 80<br />

Fax 041 679 70 59<br />

www.neueholzbau.ch<br />

Holzbau Bucher AG<br />

Untergasse 11<br />

CH-6064 Kerns<br />

Tel.: +41 41 666 07 07<br />

Fax: +41 41 666 07 17<br />

info@holzbau-bucher.ch<br />

www.holzbau-bucher.ch<br />

Hypothekarfinanzierung<br />

Luzerner Kantonalbank<br />

Pilatusstrasse 12<br />

Postfach<br />

CH-6002 Luzern<br />

www.lukb.ch<br />

Nidwaldner Kantonalbank<br />

Stansstaderstrasse 54<br />

CH-6370 Stans<br />

www.nkb.ch<br />

Obwaldner Kantonalbank<br />

Bahnhofstrasse 2<br />

CH-6060 Sarnen<br />

www.owkb.ch<br />

Schwyzer Kantonalbank<br />

Bahnhofstrasse 3<br />

CH-6430 Schwyz<br />

www.szkb.ch<br />

Urner Kantonalbank<br />

Bahnhofstrasse 1<br />

CH-6460 Altdorf<br />

www.urkb.ch<br />

Zuger Kantonalbank<br />

Baarerstrasse 37<br />

CH-6301 Zug<br />

www.zugerkb.ch<br />

Kunststoffabdichtung<br />

Isotech Bautenschutz<br />

und Sanierungs AG<br />

Rozaweg 4<br />

CH-7430 Thusis<br />

Tel +41 81 651 34 75<br />

Fax +41 81 651 43 22<br />

e-mail@isotech.ch, www.isotech.ch<br />

Personen- / Warenaufzüge<br />

Schreinerei<br />

Tore<br />

Türkommunikation<br />

Siedle Electric AG<br />

Rotterdam-Strasse 21<br />

CH-4053 Basel<br />

Tel. +41 61 331 20 44<br />

www.siedle.ch<br />

Zimmerei<br />

Emch Aufzüge AG<br />

Fellerstrasse 23<br />

Postfach 302<br />

CH-3027 Bern<br />

Tel. +41 31 997 98 99<br />

Fax +41 31 997 98 98<br />

www.emch.com<br />

Schreinerei Meier AG<br />

Berghofstrasse 2<br />

CH-6144 Zell<br />

Tel.: +41 41 988 15 75<br />

Fax: +41 41 988 21 38<br />

www.schreinerei-meier.ch<br />

Hörmann Schweiz AG<br />

Nordringstrasse 14<br />

4702 Oensingen<br />

www.hoermann.ch<br />

Zimmerei Team Egolzwil<br />

Schlössliweg 4, CH-6253 Egolzwil<br />

Tel. +41 41 980 02 32<br />

Fax +41 41 980 03 66<br />

www.zimmerei-team.ch


Umweltfreundlich <strong>Bauen</strong> – Hier erhalten Sie Informationen:<br />

Energieberatungszentrale der<br />

<strong>Zentralschweiz</strong>er Kantone<br />

c/o OekoWatt GmbH<br />

CH-6343 Rotkreuz<br />

www.oekowatt.ch<br />

Amt <strong>für</strong> Umwelt und Energie<br />

Kanton Luzern<br />

CH- 6002 Luzern<br />

www.energie-luzern.ch<br />

Energiefachstelle<br />

Kanton Nidwalden<br />

CH-6370 Stans<br />

www.nw.ch<br />

Amt <strong>für</strong> Umwelt und Energie<br />

Kanton Obwalden<br />

CH-6060 Sarnen<br />

www.obwalden.ch<br />

Energiefachstelle<br />

Kanton Schwyz<br />

CH-6430 Schwyz<br />

www.sz.ch/energie<br />

Amt <strong>für</strong> Energie<br />

Kanton Uri<br />

CH-6460 Altdorf<br />

www.ur.ch<br />

Kantonale Energiefachstelle<br />

Baudirektion<br />

CH-6300 Zug<br />

www.zug.ch<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Energie BFE<br />

www.bfe.admin.ch<br />

www.energieschweiz.ch<br />

Geschäftsstelle MINERGIE<br />

CH-3000 Bern 16<br />

www.minergie.ch<br />

MINERGIE Agentur Bau<br />

CH-4132 Muttenz<br />

www.minergie.ch<br />

25. Oktober <strong>2008</strong><br />

Der jährlich stattfindende «energyday» bietet eine vielfältige<br />

und landesweit sehr gut beachtete Plattform, um sich im<br />

Bereich «Energieeffizienz» zu positionieren. Bereits haben<br />

sich wie letztes Jahr <strong>die</strong> Grossverteiler Coop und Migros<br />

entschieden, als Partner mitzuwirken. Gleiches gilt <strong>für</strong> den<br />

Fachhandel, zahlreiche Elektrizitätswerke, Energiestädte und<br />

<strong>die</strong> Anbieter von schaltbaren Steckerleisten und weiteren<br />

Abschalthilfen.<br />

Interessenten können sich <strong>für</strong> weitere Informationen wenden<br />

an: info@winklercom.ch<br />

63


64<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Lika</strong>-<strong>Media</strong>-<strong>Consulting</strong><br />

Kranichweg 4<br />

CH-3074 Muri<br />

Tel. +41 31 951 82 64<br />

Fax + 41 31 952 68 50<br />

info@lika-media.ch<br />

www.lika-media.ch<br />

Verlagsleitung / Redaktion<br />

Karl H. Fontanari<br />

CH-3074 Muri<br />

karl.fontanari@lika-media.ch<br />

Gastautoren / Artikel<br />

Dr. Andrea Bernasconi<br />

Quelle – Lignum<br />

Trägerverein Energiestadt ®<br />

c/o ENCO Energie-<strong>Consulting</strong> AG<br />

Kommunikation Deutschschweiz<br />

c/o Scriptum, CH-6460 Altdorf<br />

Satz / Layout<br />

<strong>Lika</strong>-<strong>Media</strong>-<strong>Consulting</strong><br />

Fotos<br />

Bourbaki-Panorama<br />

Emanuel Ammon<br />

Swissint, BWZ und<br />

Haus Blättler<br />

Marco Sieber [Mixer], Luzern<br />

Auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.<br />

Einzelverkaufspreis: CHF 12.00<br />

Alle Rechte vorbehalten© <strong>2008</strong> <strong>Lika</strong>-<strong>Media</strong>-<strong>Consulting</strong>, CH-3074 Muri.<br />

Nachdruck auch Auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.<br />

Die in <strong>die</strong>sem Journal zusammengestellten Fakten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wurden jedoch mit grösster Sorgfalt recherchiert.<br />

Daher können weder an <strong>die</strong> Autoren noch an den Herausgeber rechtliche Ansprüche gestellt werden.


Lassen Sie <strong>die</strong> Sonne in Ihr Haus – schon heute gibt es in der<br />

Schweiz über 50 000 Solardächer. Wie Sie ganz einfach zu Ihrem<br />

eigenen Solardach kommen und welche Förderprogramme es<br />

gibt, erfahren Sie unter wwf.ch/solar<br />

Vielen Dank an <strong>die</strong> Redaktion <strong>für</strong> <strong>die</strong> kostenlose Schaltung <strong>die</strong>ser Anzeige.<br />

spinas|gemperle

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!