Überprüfung der Umsetzung des strategischen Tourismuskonzeptes

HEMMNISFAK-
TOREN
EINSCHÄTZUNG
BZW.
EMPFEHLUNGEN
DURCH DAS ETI
Campingplätze, aber auch der Gemeinden immer noch größtenteils unge-
klärt in die Mosel geleitet werden. Da Campingplätze selbst keine Geneh-
migung erhalten, eigene Kläranlagen in Betrieb zu nehmen, und die Kosten
des Anschlusses aufgrund der geringen Förderung und der oft weiten Ent-
fernung der Plätze zum kommunalen Kanalnetz für die Campingplatz-
betreiber die Möglichkeiten der Anbieter übersteigen, muss hierbei auf das
Engagement der Gemeinden bzw. des Staates zurückgegriffen werden. So
sollte über eine Erhöhung des Fördersatzes für solche umweltschonenden
Maßnahmen nachgedacht werden. Hierzu sollten sich das Tourismusminis-
terium und das Umweltministerium auf Förderrichtlinien und Fördersätze
verständigen.
Bei der Vermarktung des Angebotes und bei der Spezialisierung der Cam-
pingplätze (z. B. auf besonders kinderfreundliche Campingplätze, Cam-
pingplätze für Fahrradfahrer etc.) besteht auch weiterhin ein großer Nach-
holbedarf. Die Organisation Camprilux als Interessenvertreter der Cam-
pingplätze wird ehrenamtlich betrieben, eine Stellplatzvermittlung findet
durch Camprilux nicht statt. Das internationale Marketing geschieht durch
das ONT, wenngleich auch Camprilux eigene Broschüren herausgibt und
an Messen teilnimmt.
Im Sinne des Konzeptes von 1992 ist kritisch anzumerken, dass die För-
derquote für öffentliche Campingplätze nach wie vor höher ausfiel als für
private Campingplatzanbieter und bis auf wenige Ausnahmen keine Privati-
sierung der öffentlichen Campingplätze stattgefunden hat.
� Im Hinblick auf eine marktgerechte Entwicklung des Campingangebots
wirkt sich die ungleiche Förderquote zwischen privaten und öffentlichen
Campingplatzen hemmend aus. Durch die höheren Fördersummen, die
an öffentliche Campingplätze gehen, können diese ihren Kunden günsti-
gere Preise anbieten als die privaten Anbieter, wodurch es zu starken
Wettbewerbsverzerrungen kommt. Unter der Vorrausetzung, dass die
Einnahmen der öffentlichen Campingplätze nicht in den Ausbau des Tou-
rismussektors zurückfließen, ist diesem Dumping durch geeignete Maß-
nahmen (Anpassung der Förderquoten) entgegen zu wirken.
Der Campingsektor hat sich in Luxemburg seit 1992 positiv entwickelt. Die
Förderung von Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung der letzten Jahre
sollte zielgerichtet fortgeführt werden – wobei ein ganzheitliches Förderin-
strument mit flankierenden Beratungs- und Weiterbildungsangeboten ge-
schaffen werden sollte.
Als wichtiger Faktor der künftigen Entwicklung ist die Angleichung der För-
dersätze zwischen privaten und öffentlichen Campinganbietern zu sehen.
EUROPÄISCHES TOURISMUS INSTITUT
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