Überprüfung der Umsetzung des strategischen Tourismuskonzeptes

UMSETZUNGS-
STAND (AUS
SICHT DER BE-
FRAGTEN EX-
PERTEN)
� Maßnahmen zur Umweltverbesserung im Campingbereich,
� Angleichung der Förderkriterien für öffentliche und private Campingplät-
ze.
Zwar fand eine umfassende Umstrukturierung der Angebotstruktur im
Campingbereich nicht statt, jedoch konnte die Qualität des Campingange-
bots in Luxemburg seit 1992 stark erhöht werden. Insbesondere im Bereich
der Infrastruktur wurden mit Hilfe der Förderung aus dem Fünfjahresplan
des Tourismusministeriums umfangreiche Maßnahmen umgesetzt, die das
Campingangebot qualitativ deutlich verbessert haben. Beispiele für innova-
tive Maßnahmensind der Bau von Wanderhütten auf den Campingplätzen,
die Errichtung eines Heuhotels, die Umsetzung eines Naturisten-
Campingplatzes, die Konzeption und Umsetzung von Naturlehrpfaden oder
die Schaffung behindertengerechter Angebote. Auch die Untersuchung der
Campingplätze durch ein externes Beratungsunternehmen und die darauf-
hin abgeleiteten Verbesserungsempfehlungen, vor allem im Bereich der
Bepflanzungen, wirkten sich positiv auf die Entwicklung der Campingplätze
in Luxemburg aus.
90% der Campingplätze in Luxemburg sind inzwischen nach der Kategori-
sierung des Campinggesetzes von 1967 in die erste Kategorie eingestuft.
Dies zeigt deutlich, dass diese Form der Klassifizierung nicht mehr zeitge-
mäß ist. Wettbewerbsvorteile, wie z.B. eine besonders gute Ausstattung,
eine behindertengerechte Ausstattung oder eine besonders kinderfreundli-
che Ausrichtung, können nicht kommuniziert werden. Für den potentiellen
Gast stellt die Klassifizierung keine geeignet Orientierung mehr dar.
Dem hohen Anteil an Dauercampern wirkt man dadurch entgegen, dass
Plätze mit einem Dauercamperanteil von über 25% verminderte Förderbe-
träge erhalten. Aus Sicht der Camping-Anbieter wird dies allerdings sehr
kritisch gesehen, da die Dauercamper ihnen ein verlässliches und wetteru-
nabhängiges Einkommen bieten.
Eine Förderung der Umweltverträglichkeit der Luxemburger Campingplätze
ist durch die Einführung des Eco-Labels erfolgt. Mit dem Label werden un-
ter anderem auch Campingplätze gekennzeichnet, die bestimmte umwelt-
bezogene Kriterien erfüllen. Im Ergebnis konnte so auf einigen Plätzen
eine höhere Umweltverträglichkeit erreicht werden (Mülltrennung, autofreie
Zonen, wassersparende Hähne, Getränke in Pfandflaschen etc.). Ob das
Label die Reiseentscheidung des Gasts beeinflusst, kann noch nicht beur-
teilt werden. Eine durch die Stiftung Öko-Fonds in diesem Sommer durch-
geführte Gästebefragung wird hierüber Aufschluss geben. Leider ist in die-
sem Zusammenhang darauf hinzuweisen, dass die Abwässer vieler Mosel-
EUROPÄISCHES TOURISMUS INSTITUT
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