Katholisch in Südost - St. Nikolaus Münster

Katholisch in Südost - St. Nikolaus Münster Katholisch in Südost - St. Nikolaus Münster

st.nikolaus.muenster.de
von st.nikolaus.muenster.de Mehr von diesem Publisher
27.02.2013 Aufrufe

Nikolaus von Myra gilt als einer der beliebtesten Heiligen – sowohl in der katholischen Westkirche, als auch in der orthodoxen Ostkirche. Dabei liegt vieles um sein Leben im Reich der Legenden. Danach wurde Nikolaus mit 19 Jahren von seinem Onkel, dem damaligen Bischof von Myra (dem heutigen Demre in der Türkei) zum Priester geweiht. Schnell wurde er Abt eines Klosters und als seine Eltern an der Pest starben, erbte Nikolaus ihr Vermögen. Er verteilte es an Arme. Nach dem Tod seines Onkels pilgerte Nikolaus ins Heilige Land und nach der Rückkehr wählte ihn die Gemeinde zum neuen Bischof. Die Legende zeichnet ihn als temperamentvollen Streiter für den Glauben und zugleich als Mann der fähig war, diplomatisch zu vermitteln und Gnade vor Recht ergehen zu lassen. So stritt er gegen den heidnischen Kult der Göttin Diana – ihr Tempel in Myra war der prunkvollste. Nicht ohne Grund ist Nikolaus‘ Gedenktag am 6. Dezember in der Mythologie Dianas Geburtstag. Während der bald schon einsetzenden Christenverfolgung durch die Römer 16 Kirchenpatrone Nikolaus von Myra (280 – 351) wurde er um 310 gefangen genommen und gefoltert. Dann wandte sich das Blatt für die Christen durch Kaiser Konstantin, der die Weichen stellte, dass das Christentum zur Staatsreligion Roms wurde. So nahm 325 Nikolaus am 1. Konzil von Nicäa teil. Überliefert ist, wie er kämpferisch gegen die falsche Lehre des Arianismus vorging; die Legende erzählt, dass er deren Verfechter Arius während des Konzils geohrfeigt habe. Bekannter als sein theologisches Werk sind jedoch die Legenden über seine Wohltätigkeiten. Sie erzählen zum Beispiel von einem Geldgeschenk, das er heimlich durchs Fenster und durch den Kamin in die darin aufgehängten Socken warf um zu verhindern, dass der Vater seine Töchter zur Prostitution hergeben musste. Drei zu Unrecht zum Tod Verurteilte soll er gerettet haben, indem er im Traum dem Kaiser erschien und um ihre Befreiung bat; in einer anderen Legende, die in der St.-Nikolaus-Kirche auch dargestellt ist, rettete er drei Jungen: Sie fielen auf der Suche nach Arbeit dem Metzger in die Hände, der sie in ein Pökelfass steckte und zu Wurst verarbeiten wollte. Sie waren schon zerteilt, als der Bischof davon erfuhr und Gedenktag: 6. Dezember Name bedeutet: der Sieger über das / aus dem Volk (griech.) Attribute: Bischof, drei Goldkugeln, drei Brote, drei Äpfel, Pökelfass mit drei Knaben, Schiffe, Steuerrad, Anker Patron (u.a.) von Russland, von Amsterdam, und New York; der Kinder, der Schüler, Mädchen, Jungfrauen, der Ministranten, Feuerwehr, der Pilger und Reisenden, Seeleute, Schiffer, der Kaufleute, Bankiers, Pfandleiher; der Richter, Rechtsanwälte und Notare, der Apotheker, Bauern, Bäcker, Müller, Korn- und Samenhändler, Metzger, Bierbrauer, Schnapsbrenner, Wirte, Weinhändler, Fassbinder. Bauernregel: „Regnet es an Nikolaus / wird der Winter streng, ein Graus.” (Quelle: www.heiligenlexikon.de) sie wieder zum Leben erweckte. Vom 15. Jahrhundert an verbreitete sich die Legende von den Getreidehändlern: Nikolaus erbat bei einer Hungersnot in Myra von jedem der für den Kaiser in Rom bestimmten Schiffe nur 100 Scheffel und versicherte, dass durch sein Gebet nichts bei der Ablieferung fehlen werde, was sich bewahrheitete; Nikolaus aber konnte seine Gemeinde auf Jahre hinaus ernähren und sogar Saatgut austeilen. Auch soll Nikolaus einmal ein Schiff mit Pilgern aus Seenot gerettet haben. Der Kult um Nikolaus entwickelte sich etwa 200 Jahre nach seinem Tod. Kaiser Justinian weihte ihm Mitte des 6. Jahrhunderts eine Kirche in Konstantinopel, die Verehrung verbreitete sich auch in Griechenland und kam dann in

die slawischen Länder. Über die byzantinische Tradition wurde Nikolaus einer der am meisten verehrten Heiligen Russlands, er folgt im Osten in der Verehrung unmittelbar nach Maria. Sein zerbrochener, leerer Sarkophag wird noch heute in der wiederhergestellten Unterkirche von Demre verehrt. In Rom begann die Nikolaus-Verehrung im 8. Jahrhundert und verbreitete sich dann in Süd- und Mitteleuropa. Schon Friesen-Missionar Liudger baute der Überlieferung nach die erste deutsche Nikolauskapelle im münsterländischen Billerbeck. Im April 1087 wurden Nikolaus‘ Gebeine von Abenteurern aus Bari, die auf drei Schiffen anreisten, aus Gelebte Nächstenliebe von Hildegard Schweitzer Als ehemals Hauptberufliche des Caritsverbandes sind mir noch die oft konkurrierenden Verhaltensweisen und Diskussionen in Erinnerung. Es hatte manchmal den Anschein, als solle die caritative Arbeit entsprechend der Organisationsform verschiedene Bewertungen erhalten. Glücklicherweise gelang es dann doch, die Anliegen der gemeindlichen Caritas und die des Wohlfahrtsverbandes in Einklang zu bringen. Der Caritasverband ist nun mal ein sehr großes Unternehmen der Katholischen Kirche mit zahlreichen dem Marmorgrab unter dem Fußboden der Kirche in Myra entwendet und in ihre Heimatstadt entführt. Dort errichtete man auf den Trümmern des byzantinischen Gouverneurspalastes die monumentale Basilika S. Nicola, die Papst Urban II. 1098 weihte. Die Verehrung des Heiligen Nikolaus auf deutschem Boden wurde im 10. Jahrhundert besonders durch Kaiserin Theophanu, der griechischen Ehefrau des Kaisers Otto II., gefördert. Schon damals entstand der Brauch, dass Nikolaus die Kinder beschenkt. Grundlage hierfür war der Brauch des „Bischofsspieles” in Klosterschulen, wo ein Schüler für einen Tag – zuerst am Aufgabenstellungen, die zunehmend komplizierter zu gestalten sind. Viele seiner Beschäftigten sind jedoch auch Mitglieder der Gemeinden und erfüllen dort zusammen mit anderen Ehrenamtlichen einen caritativen Dienst. Vor vielen Jahren hieß das Jahresthema des Deutschen Caritasverbandes: „Schöne Worte sind zu wenig“. Es kann ein Vortrag, eine Predigt, der richtige Satz zur richtigen Zeit wohltuend und erbauend sein, dennoch bleibt ohne Caritas – die tätige Nächstenliebe – die Kirche unvollständig. Prof. Alfons Deissler aus Tag der „Unschuldigen Kindlein”, dann am Nikolaustag – als „Bischof” fungieren durfte. Auch in Wolbeck gibt es seit einigen Jahren die Tradition des „Kinder-Nikolaus“, der am Nikolaustag auf einem Esel durch den Ort reitet. Der Reformator Martin Luther lehnte die Nikolaus-Verehrung ab. So konsequent, wie Luther den Nikolausbrauch am 6. Dezember bekämpfte, versuchte er, das Beschenken durch das Christkind am 25. Dezember zu beleben, seitdem wurde die Bescherung in vielen – auch in katholischen – Ländern auf Weihnachten verlegt. Freiburg betonte in einem Vortrag sehr eindrücklich: Der Weg zu Gott geht immer über die ausgestreckten Arme! Die Werke der Barmherzigkeit werden in der Gemeinde den Möglichkeiten entsprechend geübt. Gruppen mit oft schon langjährig Tätigen organisieren und leisten ihre Dienste an und bei den Menschen. Neben den vielen organisatorischen Aufgaben für den gelingenden Ablauf von Veranstaltungen und Angeboten sind da die treuen Helfer, die in der Bücherei ihren Dienst tun oder diejenigen, die die Begleitung der Kinder unterstützen. Der Dienst in der Kleiderkammer ist nicht immer leicht. „Nackte bekleiden“ – ist zwar nicht wörtlich zu nehmen, doch viele Arme benötigen diese Hilfe, ihre Kleidung zu ergänzen und zu ersetzen, – dort dann verschmutzte Gelebte Nächstenliebe 17

die slawischen Länder. Über die byzant<strong>in</strong>ische<br />

Tradition wurde <strong>Nikolaus</strong> e<strong>in</strong>er<br />

der am meisten verehrten Heiligen<br />

Russlands, er folgt im Osten <strong>in</strong> der Verehrung<br />

unmittelbar nach Maria. Se<strong>in</strong><br />

zerbrochener, leerer Sarkophag wird<br />

noch heute <strong>in</strong> der wiederhergestellten<br />

Unterkirche von Demre verehrt.<br />

In Rom begann die <strong>Nikolaus</strong>-Verehrung<br />

im 8. Jahrhundert und verbreitete sich<br />

dann <strong>in</strong> Süd- und Mitteleuropa. Schon<br />

Friesen-Missionar Liudger baute der<br />

Überlieferung nach die erste deutsche<br />

<strong>Nikolaus</strong>kapelle im münsterländischen<br />

Billerbeck. Im April 1087 wurden <strong>Nikolaus</strong>‘<br />

Gebe<strong>in</strong>e von Abenteurern aus<br />

Bari, die auf drei Schiffen anreisten, aus<br />

Gelebte Nächstenliebe<br />

von Hildegard Schweitzer<br />

Als ehemals Hauptberufliche des Caritsverbandes<br />

s<strong>in</strong>d mir noch die oft<br />

konkurrierenden Verhaltensweisen und<br />

Diskussionen <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung. Es hatte<br />

manchmal den Ansche<strong>in</strong>, als solle<br />

die caritative Arbeit entsprechend der<br />

Organisationsform verschiedene Bewertungen<br />

erhalten. Glücklicherweise<br />

gelang es dann doch, die Anliegen<br />

der geme<strong>in</strong>dlichen Caritas und die des<br />

Wohlfahrtsverbandes <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu<br />

br<strong>in</strong>gen. Der Caritasverband ist nun<br />

mal e<strong>in</strong> sehr großes Unternehmen der<br />

<strong>Katholisch</strong>en Kirche mit zahlreichen<br />

dem Marmorgrab unter dem Fußboden<br />

der Kirche <strong>in</strong> Myra entwendet und <strong>in</strong><br />

ihre Heimatstadt entführt. Dort errichtete<br />

man auf den Trümmern des byzant<strong>in</strong>ischen<br />

Gouverneurspalastes die monumentale<br />

Basilika S. Nicola, die Papst<br />

Urban II. 1098 weihte.<br />

Die Verehrung des Heiligen <strong>Nikolaus</strong><br />

auf deutschem Boden wurde im 10.<br />

Jahrhundert besonders durch Kaiser<strong>in</strong><br />

Theophanu, der griechischen Ehefrau<br />

des Kaisers Otto II., gefördert. Schon<br />

damals entstand der Brauch, dass <strong>Nikolaus</strong><br />

die K<strong>in</strong>der beschenkt. Grundlage<br />

hierfür war der Brauch des „Bischofsspieles”<br />

<strong>in</strong> Klosterschulen, wo<br />

e<strong>in</strong> Schüler für e<strong>in</strong>en Tag – zuerst am<br />

Aufgabenstellungen, die zunehmend<br />

komplizierter zu gestalten s<strong>in</strong>d. Viele<br />

se<strong>in</strong>er Beschäftigten s<strong>in</strong>d jedoch auch<br />

Mitglieder der Geme<strong>in</strong>den und erfüllen<br />

dort zusammen mit anderen Ehrenamtlichen<br />

e<strong>in</strong>en caritativen Dienst. Vor<br />

vielen Jahren hieß das Jahresthema des<br />

Deutschen Caritasverbandes: „Schöne<br />

Worte s<strong>in</strong>d zu wenig“. Es kann e<strong>in</strong> Vortrag,<br />

e<strong>in</strong>e Predigt, der richtige Satz zur<br />

richtigen Zeit wohltuend und erbauend<br />

se<strong>in</strong>, dennoch bleibt ohne Caritas – die<br />

tätige Nächstenliebe – die Kirche unvollständig.<br />

Prof. Alfons Deissler aus<br />

Tag der „Unschuldigen K<strong>in</strong>dle<strong>in</strong>”, dann<br />

am <strong>Nikolaus</strong>tag – als „Bischof” fungieren<br />

durfte.<br />

Auch <strong>in</strong> Wolbeck gibt es seit e<strong>in</strong>igen<br />

Jahren die Tradition des „K<strong>in</strong>der-<strong>Nikolaus</strong>“,<br />

der am <strong>Nikolaus</strong>tag auf e<strong>in</strong>em<br />

Esel durch den Ort reitet.<br />

Der Reformator Mart<strong>in</strong> Luther lehnte<br />

die <strong>Nikolaus</strong>-Verehrung ab. So konsequent,<br />

wie Luther den <strong>Nikolaus</strong>brauch<br />

am 6. Dezember bekämpfte, versuchte<br />

er, das Beschenken durch das Christk<strong>in</strong>d<br />

am 25. Dezember zu beleben,<br />

seitdem wurde die Bescherung <strong>in</strong> vielen<br />

– auch <strong>in</strong> katholischen – Ländern<br />

auf Weihnachten verlegt.<br />

Freiburg betonte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vortrag sehr<br />

e<strong>in</strong>drücklich: Der Weg zu Gott geht<br />

immer über die ausgestreckten Arme!<br />

Die Werke der Barmherzigkeit werden<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de den Möglichkeiten<br />

entsprechend geübt. Gruppen mit oft<br />

schon langjährig Tätigen organisieren<br />

und leisten ihre Dienste an und bei den<br />

Menschen. Neben den vielen organisatorischen<br />

Aufgaben für den gel<strong>in</strong>genden<br />

Ablauf von Veranstaltungen und<br />

Angeboten s<strong>in</strong>d da die treuen Helfer,<br />

die <strong>in</strong> der Bücherei ihren Dienst tun<br />

oder diejenigen, die die Begleitung der<br />

K<strong>in</strong>der unterstützen.<br />

Der Dienst <strong>in</strong> der Kleiderkammer ist<br />

nicht immer leicht. „Nackte bekleiden“<br />

– ist zwar nicht wörtlich zu nehmen,<br />

doch viele Arme benötigen diese Hilfe,<br />

ihre Kleidung zu ergänzen und zu<br />

ersetzen, – dort dann verschmutzte<br />

Gelebte Nächstenliebe 17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!