Katholisch in Südost - St. Nikolaus Münster
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Bernhard von Clairvaux<br />
(1090 – 1153)<br />
Abt <strong>in</strong> Clairvaux, Kirchenlehrer<br />
Gedenktag: 20. August<br />
Name bedeutet: der Bärenstarke (althochdt.)<br />
Attribute: mit Totenschädel und Hund,<br />
mit Maria, Regelbuch, Bienenkorb<br />
Patron der Imker, Wachszieher und Barkeeper;<br />
der Bienen; gegen Besessenheit,<br />
K<strong>in</strong>derkrankheiten; bei Gewitter und<br />
Unwetter; <strong>in</strong> der Todesstunde<br />
Bauernregel: Wie der <strong>St</strong>. Bernhard ist, /<br />
man auch den September misst.<br />
(Quelle: www.heiligenlexikon.de)<br />
Der Heilige Bernhard entstammt e<strong>in</strong>er<br />
adligen Familie im Burgund. Nach<br />
dem Tod se<strong>in</strong>er Mutter trat er 1113 geme<strong>in</strong>sam<br />
mit vier se<strong>in</strong>er Brüder und<br />
mit 30 jungen Männern, die zum Teil<br />
die höchsten Bildungsgrade hatten,<br />
<strong>in</strong> das Reformkloster von Cîteaux e<strong>in</strong>.<br />
Bernhard und se<strong>in</strong>e Gefährten belebten<br />
schnell das Klosterleben der Zisterzienserabtei,<br />
die unter se<strong>in</strong>er Führung<br />
zum e<strong>in</strong>flussreichsten Kloster ihrer<br />
Zeit wurde. 1115 wurde Bernhard zum<br />
Priester geweiht, 1118 Leiter des Zisterzienserordens.<br />
Dank se<strong>in</strong>er außergewöhnlichen<br />
Persönlichkeit begeisterte<br />
er so viele junge Männer fürs Klosterleben,<br />
dass zu se<strong>in</strong>en Lebzeiten 343<br />
neue Klöster gegründet wurden, die<br />
alle ihm persönlich unterstellt waren.<br />
1135 wurde Himmerod als das erste<br />
Zisterzienserkloster auf deutschem Boden<br />
von Bernhard gegründet. Bernhard<br />
reformierte die alte Mönchsregel des<br />
Benedikt von Nursia. Er betonte besonders<br />
den Wert der körperlichen Arbeit.<br />
Se<strong>in</strong>e Klostergründungen dienten im-<br />
mer auch der Urbarmachung und Kultivierung des Landes.<br />
In se<strong>in</strong>er regen Brieftätigkeit wandte er sich gegen jeglichen<br />
Pomp im Kirchbau. Figürliche Ausgestaltung <strong>in</strong> den Kirchen<br />
und Kreuzgängen waren ihm zuwider, da sie nach se<strong>in</strong>er<br />
Me<strong>in</strong>ung vom Gebet ablenkten. Auch wenn er dem<br />
Papsttum stets treu war, scheute er vor Kritik an den<br />
Päpsten nicht zurück. Er geißelte ihre weltliche<br />
Macht und ihre höfischen Inszenierungen.<br />
Sosehr auch Bernhard Mystiker war, und das<br />
wird <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Schriften deutlich, sosehr war er<br />
auch politisch gewandt und vertrat gerade mit<br />
Blick auf die damaligen Kreuzzüge radikale Ansichten.<br />
Se<strong>in</strong>e große Gabe zu predigen stellte<br />
er Papst Eugen III. <strong>in</strong> den Dienst zur Anwerbung<br />
für Kreuzritter. So entfachte Bernhard e<strong>in</strong>en wahren<br />
Begeisterungsrausch für die Rückeroberung<br />
Jerusalems. Se<strong>in</strong> ritterliches Ideal des <strong>St</strong>erbens für<br />
Gott formulierte Bernhard wie folgt: „E<strong>in</strong> Ritter<br />
Christi tötet mit gutem Gewissen; noch ruhiger<br />
stirbt er. Wenn er stirbt, nützt er sich selber; wenn<br />
er tötet, nützt er Christus.” Diese aus heutiger Sicht<br />
fanatischen Worte entfachten nicht nur im Nahen<br />
Osten blutige Gefechte, sondern feuerten die Pogrome<br />
an den jüdischen Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Europa an. Der<br />
Misserfolg des Kreuzzugs traf Bernhard schwer. 1153<br />
starb Bernhard <strong>in</strong> Clairvaux und wurde <strong>in</strong> Cluny begraben.<br />
1174 wurde er von Papst Alexander III. heilig<br />
gesprochen, 1830 erfolgte die Ernennung zum Kirchenlehrer<br />
durch Papst Pius VIII.<br />
Bernhard wird oft mit dem Bienenkorb dargestellt,<br />
was se<strong>in</strong>e überzeugende Beredsamkeit<br />
symbolisiert. Noch heute kennt man se<strong>in</strong>e<br />
Hymnen, darunter die ergänzenden Worte zum<br />
„Salve Reg<strong>in</strong>a“ und das von Paul Gerhardt<br />
deutsch bearbeitete Lied „O Haupt voll<br />
Blut und Wunden”.<br />
Kirchenpatrone 15